Nr. 225. 20. Jahrgang.
Die Zukunft über den Parteitag.
Sonnabend, 26. September 1903.
Geschrei. Herr Bernhard hatte gesagt, der Parteiführer, namentlich wecken, er stehe dem Blatt und dessen Herausgeber ganz fern und der socialdemokratische, komme oft in die Lage der Eltern denke über sie wie Bebel , Stadthagen u. Co. Zur Aufklärung ein und Lehrer, die unreifen Kindern die Wahrheit tünchen oder paar Stellen aus seinen Briefen: Wir gehören zu denjenigen, die es für keine dringliche Aufgabe verschweigen müssen. Das war weder neft noch aufregend; kein gehalten haben, fich mit der Zukunft" Maximilian Hardens als Agitator hat jemals nach andrem Grundsatz gehandelt. Der achtPartei zu beschäftigen. Nachdem nun aber einmal der Parteitag undzwanzigjährige Börsenkritiker aber sollte, weil er aus der zwei und einen halben Tag den heftigen Erörterungen über Harden Demagogenschule geplaudert hatte, als Lästerer der stets reifen und seiner Zeitschrift gewidmet hat, wollen wir der Anstandspflicht Volksmajestät gesteinigt werden. Vor ungefähr drei Wochen fagte er nicht ausweichen, auch dem Angegriffenen das Wort zu geben. In mir, er werde auf dem Parteitag erklären, der Artikel sei eine dem soeben erschienenen Heft der Zukunft" schreibt Harden einen Jugendthorheit gewesen, die er bereue. Ich glaubte, er scherze. langen Artikel über„ Bebel und Genossen", der teils seine Selbst- Solches Geständnis, das ja auch seiner Ueberzeugung widersprach, berteidigung enthält, im zweiten Teil aber zum Angriff gegen be- war doch unmöglich. Nein; er rede sehr ernst; anders stimmte Parteigenoffen übergeht. gehe es nun mal nicht, wenn er mit einem blauen Auge Harden stellt sich dem Publikum als der Voltsfeind vor, der davonkommen wolle. Nach einer Anstandspause bat ich ihn, von dem Böbel" umfläfft wird. Er erzählt, wie er einst das Beste unter einem rasch gefundenen Vorwand, für die Parteitagsbon der Socialdemokratie gedacht habe: woche keinen Börsenartikel zu schreiben. Mein Entschluß „ Wenn je eine, dachte ich, ist doch die socialdemokratische Be- stand fest. Einen Mann, der so haltlos wäre, daß er wegung ein Aufstand allzu lange gefnechteter Geister. Ihr Ziel hielt ich immer für unerreichbar, ihre Kulturarbeit aber für die erfreulichste Leistung einer politisch unfruchtbaren Zeit. Und was follte ich am eignen Leibe erfahren? Ich wollte ja nichts von der Partei, blieb ihr mit bewußten Willen fern und ließ mich von den ihr Augehörigen suchen."
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1899. Jm Berliner Tageblatt" und in der Frankfurter Beitung" find Lausbubenstücke gegen Sie verübt worden. Ihre Erwiderung auf Mehrings Pamphlet ist fachlich und formell ein Muster der Polemik. Jeden nicht direkt gehässig Urteilenden muß sie überzeugen. Ihr Artikel über Löbtau ist auch vortrefflich und Sie verdienen lebhaften Dant für ihn.... Es ist wohlthuend, daß man sich einmal in seinem Vertrauen nicht getäuscht sieht, und ich werde mich Ihnen für das freundliche Entgegenkommen stets verpflichtet fühlen. Zu Ihrem leitenden Aufsatz im legten Heft gratuliere ich Ihnen herzlich. Wie kommt es, daß Sie die gehäffigen Angriffe, unter denen Sie leiden, nicht verstehen als die in der Hauptsache notwendige Kehrseite Ihrer ungewöhnlichen Erfolge? Dabei spielt freilich auch der nichtswürdige Charakter einzelner Ihrer Gegner seine Rolle; aber das Entscheidende ist doch wohl die unleugbare und desto verletzendere Thatsache Ihres Erfolges, den Sie, lediglich auf sich selbst gestellt und außerhalb jeder Partei, errungen haben."
Folgt ein ähnlicher Brief aus dem Jahre 1900.
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1901. Ihr Leitartikel mit feinem treffenden politischen Urteil ist ein Schmaus für den Verstand der Leser. Danach wird der Wunsch noch reger, die Zukunft " täglich zu lesen. Ihr Nuf als Politiker hat durch die zwei Festungsstrafen, die Kühnheit, mit der Siesich ihnen aussetzten, die Entrüstung, die sie hervorriefent, eine nicht gering zu schätzende Erhöhung erfahren... Ich hätte Sie gern einmal in der Festung besucht, aber es schien mir ungehörig, Ihnen meine Gegenwart aufzudrängen. Hoffentlich fehren Sie unverändert als der Alte zurück( Jm Oktober, nach dem
Lübecker Parteitag). Warum soll Frau Zetkin ... nicht schief und ungerecht von der Zukunft" reden? Was sie sagte, ist im Grunde nichts als das Stammeln der Verlegenheit in der unmöglichen Verteidigung Kautskys... Für mich ist es unbegreiflich, daß Sie angesichts der herrschenden politischen Sitten, der im ganzen Bereich des öffentlichen Lebens sich nicht wiederholenden Ausnahmestellung, die Sie als politischer Schriftsteller innehaben, sich ers staunt darüber zeigen können, daß Ihre zahlreichen Feinde Ihren Ein fluß auch dadurch zu untergraben suchen, daß fie Sie persönlich verdächtigen. Je heftiger und skrupelloser Sie verfolgt werden, desto sicherer können Sie Ihres Einflusses sein. Frau Zetkin hat auch in der entrüstetsten Weise meiner Frau vorgehalten, daß sie für ein Blatt wie die Zukunft" schreibe. Das hat meine Frau von Beiträgen für die Zukunft" nicht abgehalten und wird sie nicht abhalten.
im September öffentlich abschwören und albern nennen müßte, was er im Januar drucken ließ, könnte kein Gewissenhafter im Amt des Wirtschaftskritikers dulden; noch weniger einen, der Neue und Abbitte nur mimt, um dem Kirchenbann zu entgehen. In Dresden führte Herr Bernhard seine Absicht aus; er bat ab, machte, wie feine Bresse sagt, vor Bebel Kotau. Und als der Wüterich, der den Nun aber, nach Dresden , ist Harden andrer Meinung: Genossen wie einen beim Taschendiebstahl ertappten Schlingel beDrei Tage lang hat der Parteitag, die höchste Instanz der handelt hatte, ihm die Frage zuschrie, ob er etwa noch weiter für deutschen Socialdemokratie, von der ich nie etwas verlangt, die ich die Zukunft" schreiben wolle, autwortete er von seinem Sündernie gesucht, der ich mich nie mit dem leisesten Wunsch genähert habe, stühlchen aus prompt: Nein!" Worauf Bebel strahlend rief:„ Nun mich geschimpft, den Namen, die Lebensarbeit des Abwesenden haben Sie dem Harden den Stuhl vor die Thür gesetzt!" ohne eine Schamregung besudelt. In dieser ehrenwerten Volks- Herr Bernhard hatte die Pflicht, zu sagen:„ Gerade Harden, bersammlung jaßen mindestens acht Menschen, die mich kennen, mich Genosse Bebel , hat mir immer prophezeit, ich würde durch meine umworben, Gefälligkeiten jeglicher Art von mir erbettelt und mich, Schreiberei in Konflikt mit der Partei kommen, gerade er hat mir als Dank für nahrhaftere Speise, die sie bei mir fanden, mit noch in den letzten Tagen, als ich seinen Rat suchte, dringend zuBewunderung bewirtet haben. Die Hälfte hat feig geschwiegen, geredet, mich, sobald ich's vermöge, von der Zukunft" zu trennen die andre Hälfte hat mitgelogen und mitgeschimpft. Zehntausend und, aller Keßerei fern, mein Glück auf eigne Faust zu Zeitungen haben all diese Lügen und Verleumdungen weiter ver- erproben; schon deshalb darf ich nicht dulden, daß die Sache breitet. Sicher zwanzig, vielleicht sechzig Millionen Menschen hier so dargestellt wird, als träfe ihn mein Rücktritt wie ein unhaben sie gelesen. Hundert Schreiber und Redakteure wußten: erwarteter, schwer zu verwindender Streich." Herr Bernhard das alles, der Augenschein lehrt es schon, ist unwahr. Keiner hat sprach kein solches Wort, teine Silbe gegen alle Verleumdungen, die widersprochen; bis auf den heutigen Tag fein einziger." der greise Geiferer ausstieß. Er hat an meinem Tisch gesessen, den Entsetzt steht Harden vor dem Symptom, das erkennen lehrt, Verkehr mit mir wie eine Wohlthat gesucht, überschwenglich eben zu welcher finnlosen, ruchlosen Dummheit die plumpe Bettelung erst für die Stunden gedankt, die ich meiner knappen Zeit zur Erirgend eines Lümpchens die Masse verleiten kann, von der wir in örterung seiner Geschäfte abstahl, und für das Hilfeversprechen, hellen Stunden wir Thoren! die beste Arbeit am Werk neuer das ihm den Uebergang zur Selbständigkeit ermöglichen Kultur erhofft hatten." fonnte,- und that jetzt, als fenne er mich gar nicht So ist dies moderne Litteratentum! Die Socialdemokratie bleibt näher und habe meine Leistung stets mit Mißbehagen ge die größte, herrlichste Kulturbewegung, die die Menschheit je erblickt, sehen.„ Harden hat unsre Partei in ganz ungehöriger Weise So gings weiter, schriftlich und mündlich, bis in den April 1903. selbst wenn ihre Träger nicht lauter Heilige und Helden sind. Unfre angeulft." Als Harden schrieb, Bebel sei recht alt geworden, habe ich Wir waren über viele Dinge verschiedener Meinung, doch sein Ton berzärtelten, launenhaften Schreibersleute aber befreuzigen sich sofort mich gefragt, wie man nur solch dummes Zeug schreiben könne." blieb stets der wärmster Anerkenning. Genosse Braun war empört schreiend vor der Ruchlosigkeit, wenn sie einmal persönlich mit Das war alles. Nach einer Rede, worin Bebel mich einer Hure über die Angriffe, die im März gegen mich in der socialdemokratischen genommen werden. Wer ein Herz, ja nur ein wenig Verständnis für verglichen hatte, beteuerte Bernhard ihm seine tiefe Verehrung. Bresse standen; ganz außer sich vor Empörung. Dieses Verhalten die erhabene Sache hat, der preist sie noch, selbst wenn er gesteinigt und nachdem er seine Genossen in den Glauben versezt hat, er habe sei eine Schmach für die ganze Partei. Als ich dann mit ihm brechen wird. Und diese Geistesaristokraten verstehen recht kräftig zu jede Gemeinschaft mit mir abgeschüttelt, schickt er mir aus Dresden mußte, schalt er mich ungerecht, schrieb mir aber am 6. April schimpfen: brieflich und telegraphisch seine ergebensten Grüße" und meldet, er 1903: Das wird mich selbstverständlich nicht abhalten, ungerechte Die Maffe. Denn aus der Kehle der dreihundertsechsund- werde, sobald er zurück sei, persönlich sofort alles aufklären". Angriffe gegen Sie an der geeigneten Stelle und in breißig Delegierten jubelten Hunderttausende deutscher Arbeiter Natürlich erhält er keine Antwort. Als er heimgekehrt ist, flingelt der gehörigen Weise abzuwehren. Das wird auf dem Dresdener dem alten Köter Bebel zu. Und wenn er mit der selben Samm- er bei mir an, wird unsanft abgewiesen und schreibt mir, am Parteitag geschehen." Seine Frau suchte eine Versöhnung anzulung läppischer Lügen von Stadt zu Stadt zöge, würde er durchs 20. September: bahnen. Im Verlauf des Briefwechsels sprach ich die Ueberzeugung ganze Reich mit Beifall bebrüllt. Wir finden alles, was er in aus, Dr. Braun werde nach allem bombastischen Vorgerede fein Dresden über innere und äußere Politit gesagt hat, unglaublich Wort für mich finden. Frau Braun antwortete:„ Ich will nicht den öde und albern; Bebel beherrscht die stärkste Partei Deutschlands Schein erwecken, daß wir uns Ihnen aufdrängen. Der Parteitag mit der unbeschränkten Macht eines asiatischen Despoten. Sein wird Ihnen einige Beschämung bereiten, wenn Sie dann daran Wille geschieht. Er ist Censor, Richter, Oberfeldherr, König, Gott . denken, wie schnöde Sie meinen Mann verdächtigten." Er unterbricht jeden Redner, der ihm nicht behagt, mit rohen Schimpfworten und perfider Verdächtigung."
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Selbst wenn man's zugeben wollte, daß Bebel in der Bulunft" Frage übers Ziel hinaus geschoffen hat, wie erbärmlich flein bleibt's doch, wenn Harden sich nun derart mit sinnloser Schimpfrede rächt, wenn er es selbst nicht verschmäht, sich auf einen preußischen Kriegsminister beruft, um Bebel als Verleumder zu entLarven. Thatsachen bringt Harden wider Bebel nicht vor, sondern nur wütende Urteile, in denen der thörichte Versuch gemacht wird, diese reiche und starte Lebensarbeit als ein elendes und widerwärtiges Nichts hinwegzuschelten. Man lächelt über den Aristokratiffimus; widerlegen läßt sich's nicht. Es spiegelt sich in dem Pamphlet lediglich die innere Unfruchtbarkeit eines oft geistreichen, imuner unsteten Schriftstellers, der die Welt niederbrennt, wenn sein zartes, föstliches Jch angetastet wird. Und da er wirklich schlimme, bielleicht auch ungerechte Worte hat über sich ergehen lassen müssen, Imag man ihm mildernde Umstände bewilligen.
Harden schreibt über sich selbst:
Rach allem, was vorgefallen ist, will ich mich Ihnen keineswegs aufdrängen. Aber ich habe das Bedürfnis, mich mit Ihnen auszusprechen, um Ihnen nicht als ein Undankbarer zu erscheinen. Ich bitte Sie daher, mir Zeit und Ort einer Zusammenkunft zu bestimmen."
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Natürlich erhält er wieder keine Antwort Ich bin wirklich bis auf den Grund der Seele beschämt. GeGenosse Göhre. Ich habe ihn nur einmal bei mir gefehen; noffe Stadthagen sagt, ich sei charakterlos und verächtlich. Genosse seit sieben Jahren wechseln wir Briefe. Ende 1896 schrieb er mir, er Bebel stellt meine Arbeit auf eine Stufe mit Hurerei und brüllt, könne den angebotenen Artikel über den socialdemokratischen Parteitag nur moralisch tief gesunkene Subjekte tönnten für die Zukunft" nicht schicken, weil Herr Mag Lorenz- der eben aus der Bebelpartei ausschreiben. Und Genoffe Braun, mein zärtlicher Bewinderer, Genosse getreten war in der Zukunft" schon alles gesagt habe, was Braun, der unvergleichlich sanftere Angriffe auf mich eine ParteiGöhres Artikel bringen sollte. Ich war mal wieder verleumdet schande genannt hat, der dankbare, treue, ehrliche, stets zu höchstem worden; und er benutzt den Anlaß gern, um mich seiner ehrlichen ethischen Pathos gestimmte Genosse Braun hat nach alledem nichts Hochschäßung" zu versichern, und unterschreibt sich:" Ihr aufrichtig andres zu sagen als: Jch habe nie eine Zeile für die Bufumft" dankbarer Göhre". Seitdem bietet er mir von Zeit zu Zeit Beiträge geschrieben und meine Frau ist seit Monaten entschlossen, nicht mehr an und bittet mich, ihm Themata zu stellen; empfiehlt mir auch für die Zukunft" zu schreiben." seine Freunde zur Mitarbeit. Anfang 1899 tehrt er den National Genosse Heine. Das ist der Kopf des Wurmes. Aber die socialen den Rücken und ist ein Jahr später Socialdemokrat. Die fechste Morgenstunde schlägt und das Heft fönnte nicht erscheinen, Gründe seiner Trennung von Naumann, seines Uebertritts zu wenn ich jetzt nicht schlösse. Der Genosse Heine muß warten. Er Bebel veröffentlicht er in der Zukunft". Glaubensbekenntnisse, soll nicht zu flagen haben. Er wird an der Stelle behandelt werden, denen jeder ernste Mensch die sauberste Stätte fucht; und Göhre war an die er gehört: in nächster Nachbarschaft der Genossen Bebel und Bastor. Im Mai ist er ungemein dankbar dafür, daß ich ihm erlaube, Mehring, denen er auf seine Art assistierte und deren Lügengespinnst seinen Artikel als Massenbroschüre zu vertreiben. Immer der ich entwirren will... „ Mir fehlt das proletarische Empfinden. Ich bin, um mich felbe herzliche Ton. Im Oktober 1902 wird mir eine gedruckte Die Bernhard, Göhre, Braun, Heine haben auf dem Parteitag nicht brechen zu lassen, als schwächlicher Knabe auf die Straße Adresse überreicht, die mir nach zehnjähriger hingebender, aber auch über mich nicht die winzigste erweisliche Thatsache erfahren, die sie gelaufen, mittellos, obdachlos umhergeirrt, ohne warmen Rock für weitwirkender Thätigkeit" Glückwünsche bringen soll, und zu den vorher nicht kannten und die geeignet wäre, ihre hundertmal beden Winter. Ich habe mehr Not und Elend gelitten als Herr 430 Unterzeichneten gehört auch:" Paul Göhre , Schriftsteller in teuerte Hochachtung vor meiner Person und Arbeit auch nur um ein August Bebel, habe jedes Stück, das ich befizze, mir selbst erarbeitet, Steglig". Im Februar 1903 erklärt der Vorstand der socialdemo- Quentchen zu mindern. Sie denken auch über Person und Arbeit ohne fremde Hilfe; und kein Dienstbote, fein Hausknecht kann fratischen Partei die Mitarbeit der Genossen an der Zukunft" für heute genau wie vor dem Parteitag. Die Genossen Bernhard und tommen und nachweisen, ich hätte ihn jemals nicht wie Meines- unschicklich. Im März schickt Genosse Göhre mir einen Artikel über Heine haben's mir in Briefen aus Dresden bestätigt; die Genossen gleichen behandelt, je an Arbeitleiſtung oder an Höflichkeit von den Glauben des Kaisers". Als er darob gescholten wird, setzt er Braun und Göhre werden nicht wagen, mich unfittlichen ihm gefordert, was ich nicht mindestens eben so streng von mir seinen Namen unter die Behauptung, der Artikel den Frau Lily Handelns zu zeihen. Und warum haben die Vier durch Reden und selbst verlangte... Ich habe auch als Schreiber viele Menschen Braun mir ausdrücklich als eine Demonstration gegen die Partei- Schweigen den Meuchelmordversuch unterstützt, warum zu Univahrgeärgert, manche gewiß ohne objektiv zureichenden Grund, doch regenten angekündet hatte- sei eingeschickt worden, ehe der Vorstands- haftigkeit und feigem Verrat sich erniedert? Weil sie vor der Wut niemals noch vor der furchtbaren Pflicht gestanden, reuig bekennen beschluß bekannt war. In Dresden stellt er sich, als kenne er die der aufgestachelten Masse zittern. Weil der alte Meisterdemagoge zu müssen, daß der Mann, den ich einen Schelmen hieß, unschuldig Bufunft" faum; er hat sie mit Flüchtigkeit und Sorglosigkeit be- jedem, der für mich auch nur ein armes Wörtchen rede, graufe Rache und lauteren Sinnes war. Und ich bin gar nicht immun, trage, handelt". Ein Kindergemüt. Ja, wenn er die Vergangenheit schwor und die Macht hatte, jeden Widerspruch niederzuheulen und wenn ich Rollet einen Spizbuben nenne, meine eigne Haut zu Hardens" gekannt hätte! Nun: jetzt fennt er sie und wird zum mit der Eykommunikation strafen zu lassen. Keinem der Vier Markt und darf, muß mich zu den Gejagten rechnen. Fünfmal Reden gezwungen werden. Wenn er nicht ein schlichter Schuft aus traue ich zu, daß er sich im Alltagsleben als Schelmen erwiese. bestraft. Jeder Gerichtshof aber, auch der meiner Wefensart der Parteiwerkstatt genannt werden will, muß er jagen, was er von Alle Bier haben als Genossen gegen die einfachste Anstandspflicht unfreundlichste, hat mir die Reinheit des Wollens zuerkannt." der Vergangenheit Hardens weiß, was an dieser Vergangenheit verstoßen." Das alles verdient feine ernstere Betrachtung. Wir gestehen selbst den bedenklichsten Ehrenmann hindern könnte, Harden die Hand bem gegnerischen Satiriker unbedingt das Recht zu, auch über die zu reichen. Ich warte. Und will tausend Mark in die socialSocialdemokratie alles Biffige zu sagen, wozu ihn sein Gemüt drängt. demokratische Parteikasse zahlen, wenn der Pfarrer a. D. Paul Göhre Dagegen müssen wir das Thatsächliche erivähnen, was Harden mich in der Vergangenheit so mutlos und doppelzüngig findet, wie über seine ehemaligen Mitarbeiter aus dem social- er's in der Gegenwart ist. demokratischen Lager jagt, um unfren Parteigenossen die Genosse Heinrich Braun , M. d. R. In Dresden :„ Ich habe nie Gelegenheit zur Verteidigung zu geben. eine Zeile für die Zukunft" geschrieben, obwohl ich vielleicht ein Die Zukunft" führt in dieser Hinsicht das Folgende aus: Dutzend Male vom Herausgeber dazu aufgefordert worden bin; " Ich will beweisen, daß die Herren Georg Bernhard, Heinrich und meine Frau ist feit Monaten fest entschlossen, nie wieder eine Braun, Paul Göhre , Wolfgang Heine den Parteitag, der ihnen höchste Beile für die Zukunft" zu schreiben." Das ist alles, was er zu Rechtsinstanz ist, belogen haben. Will es beweisen, weil ich mir sagen hat. Die Zukunft" war genau drei Jahre alt: da kam Herr In der soeben erschienenen Nummer seiner Zeitschrift„ Die erstens meinen inneren Menschen nicht vor Millionen beschimpfen Dr. Braun zuerst in meine Wohnung und, als er mich dort nicht Zukunft" veröffentlicht Maximilian Harden scharfe Angriffe gegen laffen darf, und weil zweitens die Pflicht heischt, Storruption, to ich traf, in die Druckerei und bot mir einen Artikel über den Breslauer mich, denen gegenüber ich mich veranlaßt sehe, folgendes zu erklären: fie finde, fchonungslos zu entlarven.... Ich will beweisen, daß die Barteitag der Socialdemokratie an. Ich mußte erwidern, daß ich Herr Harden behauptet, ich hätte den Parteitag belogen. Ich hätte vier Recken unredlich gehandelt haben, so unredlich und unfittlich, vom Professor Herkner schon einen Artikel über dieses Thema habe; gethan, als kenne ich ihn gar nicht näher, während ich seinen Verdaß sie nach der Enthüllung solchen Handelns selbst aus einem Klub er verbeugte sich und ging. Das Ehepaar Braun verkehrte dann kehr wie eine Wohlthat gesucht habe und auch heute noch so über blasierter Lebemänner herausgeworfen würden. Diesen Beweis kann viel bei mir; und da die Frau mir von Zeit zu Zeit Beiträge ihn denke wie früher." Es ist zweifellos richtig: ich habe sehr gern ich nur führen, wenn ich ihre Neden und ihre Briefe zusammen- anbot und beide mich in den privatesten Dingen um Rat und Hilfe mit Herrn Harden verkehrt und ihn hochgeschätzt. Stelle.
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Parteigenoffen überlassen, sich zu verantworten. Es hilft nichts. So weit die Zukunft". Wir müssen es den angegriffenen was in Dresden eingerührt wurde, muß durchgefressen werden. wärtigkeit der Personalien zur großen Sache zurückkehren darf, für Hoffen wir, daß die Partei so schnell wie möglich aus der Widerdie wir leben.
Wir erhalten folgende Zuschrift:
.. Und wer wollte mir auch verargen, daß ich nicht baten, werde ich wahrscheinlich auch den Mann öfters zum Schreiben Mit solchen Gefühlen für Herrn Harden ging ich nach Dresden . schweigend meinen Namen schänden und meine Mitarbeiter dem aufgefordert haben. Im August 1900 bot er mir ein Abkommen" Die ersten Redner griffen bereits die Zeitschrift und die Person des Verdacht aussehen lasse, fie feien einem Lumpen auf den Leim ge- an: er und seine Frau würden der Zukunft" eine Reihe von Artikeln Herrn Harden an. Aber da ich bereits eine Flugschrift zur Aufgangen? Die Konvenienz schützt den Privatbrief, auch den nicht über socialpolitische Themen liefern; wünschenswert wäre dabei die flärung über den Charakter der Zukunft" gegenüber der Mehringschen ausdrücklich als sekret erklärten; der Mensch aber, der durch Handeln Bewilligung eines Vorschusses von fünfhundert Mart." Der Antrag Darstellung hatte verteilen lassen, hielt ich eine besondere Abwehr oder Unterlassen seinen Nächsten wider befferes wiffen um den ehr- wurde nicht angenommen. Ich habe also zweimal die Mitarbeit des nicht mehr für nötig. Erst Genosse Bebel richtete gegen Herrn lichen Namen zu bringen sucht, scheidet sich selbst aus dem Geltungs- Genossen Braun abgelehnt. Das durfte er nicht verschweigen, als Harden Vorwürfe, die sowohl durch ihre Schwere als auch durch die bereich aller Konvenienz. er sagte, er habe nie eine Zeile für die Zukunft" geschrieben, denn Person des Anklägers mir die Pflicht zur Verteidigung hätten aufGenosse Bernhard. Vor neun Monaten bat er, der seit 1901 sein Verdienst war's doch nicht, daß es so tam. Richtig ist, daß erlegen sollen. Nun hatte ich aber vor Bebel gesprochen. As bie Börsenartikel für die Zukunft" schrieb, mich um die Aufnahme seine Frau feit Monaten entschlossen sein muß, nicht mehr für mich Bebel mir mitten in feiner Rede die Frage vorlegte: einer kleinen Plauderei über Parteimoral; erbat sie als eine Gefällig zu schreiben; muß: denn ich habe dem Ehepaar Braun, weil der ob ich noch weiter an der Zukunft" mitzuarbeiten gedenke, keit. Da ich ihm volle Redefreiheit zugefagt hätte, müsse ich ihn Ehemann undankbar und unanständig gegen mich gehandelt hatte, war ich durch das Plötzliche dieses Vorganges so bestürzt, daß ich auch einmal als Politiker reden lassen, für seine getränkte Partei, in den ersten Apriltagen dieses Jahres brüst den Verkehr aufgefagt. ohne weiteres" Nein" antwortete. Diese Antwort wollte ich selbstdie Socialdemokratie, gegen unklare Aestheten. Warum nicht? Der Auch dieser Grund, der ja mit der politischen Haltung meiner Wochen- verständlich so aufgefaßt wissen, daß ich mich dem Beschlusse des Artikel brachte nichts Neues. Aus Gründen, die ich später ent- schrift nicht das geringste zu thun hatte, durfte nicht verschwiegen Barteitages zu fügen beabsichtigte, wie es Pflicht jedes Parteischleiern werde, entstand um den harmlosen Artikel ein großes werden. Aber Herr Braun wollte im Genossenkreis den Glauben genossen ist, auch wenn er persönlich den Inhalt eines Beschlusses