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Frankreichs Protektorat über Marokko .
Der Pariser Korrespondent der„ Daily Mail" berichtet über den Marotto Vertrag zwischen England und Frankreich noch folgendes: Die marokkanische Frage gehe dadurch ihrer Lösung entgegen, daß Frankreich das Protektorat über dieses Land erhalte. Lediglich der Termin der Uebernahme der Schutzherrschaft sei noch nicht festgestellt. Das ganze Gebiet mit Ausnahme eines kleinen Küstenstriches werde in französische Hände übergehen. Die englische Regierung sei völlig einverstanden und würde entsprechend entschädigt werden, wahrscheinlich durch Aegypten . Der Besuch König Eduards in Paris habe mit dieser Angelegenheit in Zusammenhang gestanden. Auch Spanien soll entschädigt werden.-
Maßregelung eines Admirals.
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Paris , 25. September. ( Eig. Ber.) Auf Antrag des Marineministers Pelletan hat der Ministerrat den Admiral Maréchal in Nichtaktivität durch die Amtsentziehung versetzt. Vorher hatte Pelletan von sich aus den Admiral des Kommandos über das Flottengeschwader im äußersten Drient enthoben. Die beiden Maßregelungen sind die Folgen beleidigender Antworten des Admirals an den Marineminister gelegentlich interner Verwaltungs Konflikte. In einem Falle handelte es sich um eine vom Offizier Hourst verfuchte Rettungsaktion in den chinesischen Gewässern, die Pelletan als eine„ militärisch- bischöfliche" Erpedition tadelte, zu welcher jedenfalls erst die Ermächtigung des Ministerrates erforderlich getvesen wäre. Im andren Falle hatte Pelletan die disciplinarische Maßregelung eines Marine- Offiziers als parteiisch gerügt. In seiner Antwort auf diese Rüge wurde der Admiral desto gröber als ihn bereits die Abberufung vom Geschwaderkommando ereilt hatte. Er bezeichnete das ministerielle Schreiben als eine , tleine Jufamie", für die er der Form halber einen fubalternen Kanzleischreiber verantwortlich zu machen sich die Miene gab und fuhr also fort:„ Ein Staatsminister Frankreichs , in dessen Adern französisches Blut und französische Ehre fließen, sinkt nicht so tief" 1.
Man begreift, daß auch Präsident Loubet die nationalistischen Hoffnungen getäuscht und das Maßregelungsdekret unterzeichnet hat. Aber nicht nur die Nationalisten, sondern auch die Bourgeoisrepublikaner mit dem Temps" an der Spize nehmen für den rebellierenden Admiral Partei. Und der klerikal- monarchistische Abgeordnete Baron Neille hat eine Interpellation eingebracht.
England.
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müßte verhängnisvoll werden für unsre ganze zukünftige politische| Interesse zunächst versuchte, sie nicht an die Deffentlichkeit fommen Entwicklung. Denigegenüber würde es von minderer Bedeutung zu lassen, daß sie sich vielfach nur unter der Decke abspielten, daß sein, wenn wirklich ein viertel oder halb Duzend Socialdemokraten die Gegensäge nie vollig ausgetragen wurden, dadurch wurden sie auch in das preußische Abgeordnetenhaus einzögen." nicht gemildert, sondern enorm verschärft, so daß die Explosion in Dagegen erklärt die„ Magdeburgische Zeitung", lieber mit der Dresden für Leute, die nichts von alledem wußten, völlig unReaktion gehen zu wollen: begreiflich und unmotiviert erscheinen mußte. Weiteres Vertuschen hätte jedoch die Sache nur verschlimmert, „ Schlägt jetzt der jungnationalliberale Verein Berlin für Stichwahlen die Verständigung mit der Socialdemokratie vor, nicht verbessert. Die offene Aussprache von Dresden war, so dann tritt er damit praktisch an die Seite der Barth und Nau- schmerzlich sie sein mochte, unumgänglich notwendig geworden. Aber Dieses Vorgehen erscheint nach dem letzten Ergebnis der mit ihr ist erst der Anfang zur Herstellung des inneren Friedens Reichstagswahl und nach dem Dredener Parteitag doppelt gemacht, keineswegs dieser schon erreicht. Noch zittern Verbitterung. bedauerlich. Nachdem die Reichstagswahl die Zahl der und Mißtrauen in mancher Brust nach, und die Berichterstattung socialdemokratischen Stimmen auf drei Millionen gebracht über den Parteitag mag noch manches erregte Zwischenspiel zu Tage hat, sollte jeder Schritt vermieden werden, der geeignet fördern.
ist, das Urteil der Wähler über das Wesen der Socialdemokratie Schließlich aber werden sich doch die aufgewühlten Wogen zu vertvirren. Ein solcher Schritt aber ist das Zusammen- glätten und in ihnen wird die böse Episode des Revisionismus gehen mit der Socialdemokratie bei der Landtagswahl. Die social- untergehen, wie vor zehn Jahren die Episode der Jungen", wie demokratische Partei würde ein Zusammenwirken von National- vor wenigen Wochen die Episode des Nationalsocialismus unterliberalen und Socialdemokraten bei der Landtagswahl für gegangen ist. die Reichstagswahlen auf das gründlichste ausnüßen. Eben Dieser bildete in der That nichts als die bürgerliche Parallelerst hat Bebel unter dem Jubel des Parteitages seine Tod- Aktion zum theoretischen Revisionismus. Er wurde zu gleicher Zeit feindschaft gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft erklärt. Glaubt mit diesem aus der gleichen ökonomischen und politischen Situation man wirklich, daß unter dem noch frischen Eindruck dieser geboren, erlebte gleichzeitig mit ihm die Zeit der Blüte, welkte mit Fanfare die nationalliberale Partei nicht Gefahr liefe, bei ihm dahin, als ihm die Sonne des wirtschaftlichen Aufschwungs den Wählern durch ein Zusammengehen mit der Socialdemokratie und des Zuges nach links in der Bourgeoisie nicht mehr schien, und ungleich mehr zu verlieren, als im besten Falle die Unterstügung nun verdorren beide, ohne eine Frucht am Baume. der Politik zu focialdemokratischer Wahlmänner dem Nationalliberalismus an hinterlassen." Mandaten einbringen könnte? Glaubt man wirklich, daß der Zweck in Die ,, Münchner Post" sagt in einem zweiten Artikel, es den Augen der Wähler das Mittel„ heilige"? Die Antwort hierauf sei nichts wie eine traditionelle Phrase, daß unsre Partei gerade wird der nationalliberale Delegiertentag in Hannover zu geben darum so großartig dastehe, weil sie ihre schwarze Wäsche auf haben. Daß sie nicht im Sinne des jungnationalliberalen Vereins offenem Markte wasche. Sie beklagt dann die Schwierigkeiten, die Berlin ausfällt, daran zweifeln wir nicht." den Parteigenossen namentlich in Centrumsgegenden durch Bebelsche Argumente bereitet werden, und fährt fort:
Auch wir zweifeln nicht, daß die große Mehrheit der National mit Junkertum und liberalen sich bei den Landtagswahlen ultramontanem Muckertum verbinden, und die Möglichkeit jedes Fortschritts in Preußen verhindern wird. Schon haben z. B. im Wahlkreise Görlitz die Nationalliberalen beschlossen, für den Konservativen v. Einsel, einen führenden Mann im Bund der Landwirte, einzutreten; ebenso haben sich in Rothenburg - Hoyerswerda die Nationalliberalen mit den Konservativen vereinigt, zwei gemeinsame Kandidaten aufzustellen.
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Der Abgeordnete Gothein will, wie verlautet, eine Kandidatur für das Abgeordnetenhaus im Breslauer Wahlkreise nicht wieder annehmen. Vermutlich ist diese Weigerung verursacht durch die Haltung des Breslauer Freisinns zu den Ansprüchen der Socialdemokratie und durch die daraus entspringende Gewißheit, nicht wiedergewählt zu werden.
Wer sich soweit vergessen kann, wer seines Zornes so wenig Meister bleibt, dessen Worte verlieren an Wert, dessen Führerqualitäten müssen in Zweifel gezogen werden, und sei er selbst ein Mann von den glänzenden Gaben Bebels. Denn noch sind wir eine demokratische Partei, in der nicht der Wille und die Meinung eines Einzelnen gilt, die ebenso rückhaltlos die ungerechtfertigten Ver unglimpfungen durch einen Führer abweist, wie sie sich gegen cäsaristische Uebergriffe wendet.
Die Schmähungen, die Bebel besonders den Münchenern und den süddeutschen Parteigenossen bescherte, verlangen noch eine specielle Betrachtung, die über den Rahmen dieses Artikels hinausgehen würde.
Die Art, wie er, Stadthagen usw. in der Debatte über die Mit arbeit von Parteigenossen an bürgerlichen Blättern und später loszufahren beliebten, läßt es aber wohl als nüßlich erscheinen, an einige Säße einer Resolution zu erinnern, die einst einem Parteitag
Die Parteipreffe über den Parteitag. vorlag. Sie lauten:
In der soeben erschienenen Nr. 52 der Neuen Zeit" bespricht St. Kautsky den Parteitag. Er sagt einleitend:
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Bant aus dem Wege geräumt und dadurch trotz der wütenden Kämpfe, die er entfesselte, der Sache des inneren Friedens gedient. Es muß aber auch hervorgehoben werden und man kann dies nicht scharf genug betonen, daß der Kernpunkt der Verhandlungen des Parteitages, die Diskussion über die Tattit, durchaus keine Veranlassung zu niederdrückenden Empfindungen bot. Wir haben nicht die mindeste Ursache, zu bedauern, daß dieser Punkt auf die Tagesordnung gesezt und eingehend behandelt wurde.
Die liberale Partei und die Arbeiterpolitik. London , 23. September. ( Eig. Ber.) Allem Anscheine nach werden gegenwärtig Ausgleichsverhandlungen zwischen der liberalen Partei und den Arbeiterführern gepflogen, um bei den nächsten Der jüngste unsrer Parteitage gehört nicht zu jenen, deren wir Hauptwahlen ein einheitliches Vorgehen zu erzielen. Das Komitee mit ungemischter Freude gedenken in diesem Gefühl ist wohl die gefür Arbeitervertretung, das etwa dreißig bis vierzig Kandidaten famte Partei einig. Aber man ginge zu weit, wollte man den aufstellen wird, soll von den Liberalen unterstützt werden. Der Dresdener Parteitag zu den verlorenen zählen. So unerquicklich Sekretär des Komitees, Mr. J. N. Macdonald, der in Leicester stellenweise sein Verlauf war, seine sachlichen Ergebnisse waren durchkandidiert, wird keinen liberalen Gegenkandidaten haben. Mr. weg befriedigende. Er hat eine Reihe von Ursachen zu Streit und W. Crooks, der Sieger von Woolwich, unterstützt jetzt regelmäßig liberale Kandidaten, er ging sogar nach Rochester, um für den liberalen Imperialisten Sir Harry Johnston zu wirken. Andrerseits verspricht die radikale( freisinnige) Presse den Arbeitern, für eine Verbesserung des Gewerkschaftsrechts einzutreten. Ganz anders stellt sich die liberale Partei zu den wirklichen socialdemokratischen Kandidaturen. Genosse Hyndman , der in Burnley kandidiert, erhielt in der Person des liberalen„ Arbeiterführers" Die peinlichen, ja zeitweise quälenden, selbst widerwärtigen Mr. F. Maddison einen Gegenkandidaten. Maddison war früher bei den Eisenbahnern als Organisator beschäftigt. Dann wandte er sich den Genossenschaften zu, jezt ist er Organisator im Cobden- Klub, d. h. ihm fällt die Aufgabe zu, zwischen dem kapita listischen Cobden- Klub und den Arbeiter- Organisationen den Vermitteler zu spielen. Genosse Hyndman hat schon seit Jahren den Wahlkreis Burnley bearbeitet und hätte die beste Aussicht, nach zwei Jahrzehnten socialdemokratischer Agitation doch einmal ins Unterhaus zu gelangen. Dieser Möglichkeit will die liberale Partei, die in Hyndman einen mächtigen Gegner hätte, mit allen Mitteln vorbeugen. Kein liberaler Bourgeois wagte es, die Kandidatur in Burnley anzunehmen. Aber was ein anständiger Bourgeois in England verschmäht, das thut ein liberaler Arbeiterführer mit Vergnügen.
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Empfindungen wurden nur ausgelöst durch die Verhandlungen über jenen Punkt, der unglückseligerweise am Eingang statt am Ausgang der Tagesordnung stand, wo einerseits die Kampfeslust und die Seiten am größten war, weil man sich eben noch nicht ausgesprochen Kampfesfähigkeit noch frisch und andrerseits die Reizbarkeit auf beiden hatte. Wäre die Taktit als erster Punkt zur Beratung gekommen und die Mitarbeit an der bürgerlichen Presse erst danach, dann darf man sicher sein, daß dieser Punkt weit fürzer und ruhiger behandelt worden wäre.
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Der Parteitag erklärt ausdrücklich, daß die Kritik an den Handlungen oder Unterlassungen der Parteiorgane und der parlamentarischen Vertreter der Partei ein einem jeden Parteigenossen zustehendes selbstverständliches Recht ist, er verlangt aber, daß diese Kritik in Formen geübt werde, die eine sachliche Auseinandersetzung dem angegriffenen Teil ermöglichen.
Endlich ist der Parteitag der Anschauung, daß der in den Statuten der internationalen Arbeiterassoziation von 1864 aus gesprochene Grundsatz:„ daß Wahrheit, Recht und Sitte als die Grundlage für das Betragen aller ihrer Mitglieder untereinander und gegen alle ihre Mitnienschen ohne Rücksicht auf Farbe, Bes Kenntnis oder Nationalität anzuerkennen sei", auch heute noch die Richtschnur für die Handlungen der Parteigenossen sein muß. Diese Resolution ist allerdings 12 Jahre alt, aber der, der sie einbrachte, hat ein vorzügliches Gedächtnis und heißt August Bebel .
Freilich war sie auch nicht nach rechts" gerichtet, sondern nach " links" gegen die Jungen", die damals den„ Alten" just das näm liche und ebenso ungerecht vorwarfen, dessen jetzt Bebel die Revisionisten" beschuldigte, daß fie den revolutionären Geist systematisch ertöten und die ganze Bewegung verflachen", daß alles geschehe, um einen Ausgleich zwischen Proletarier und Bourgeois zur Schwenkung nach rechts ebne" usw." herbeizuführen", daß die Taktit der Reichstags- Fraktion„ den Boden
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Das Sächsische Voltsblatt" in 3 wickau sagt zur Resolution zur Taktik: „ Wer es hiernach abermals wagen würde, der deutschen Socialdemokratie eine andre als die traditionelle Taktik, die nur Dies hätte aber auch dann der Fall sein können, wenn jene den veränderten Verhältnissen jeweilig anzupassen ist, zu empfehlen Genossen, die Veranlassung dazu gaben, daß dieser Punkt überhaupt und in die Praxis umzusetzen, würde sich mit einem hochwichtigen verhandelt werden mußte, die Mitarbeiter an der Zukunft", sich Beschluß eines Parteitages in bewußten Widerspruch segen. Die über die Berechtigung unsrer Kritik und des Vorstandsbeschlusses Ausrede, daß jemand guten Glaubens" gewesen sei, kann vorher informiert und jene Erklärungen vor Beginn der Verhand- ferner nicht gelten. Diese Feststellung bildet den Gewinn des lungen über die Frage der Mitarbeit an bürgerlichen Blättern ab- Dresdener Parteitages, und es ist völlig unzutreffend zu sagen, daß gegeben hätten, die sie zu deren Schlusse abgaben. Dann hätte der der Parteitag wieder einmal nichts geleistet habe." Das Vorgehen gegen Mehring wird scharf getadelt und als ein Das Schießen in der englischen Flotte. London , 23. September. Parteitag viel kostbare Zeit gewonnen und eine Reihe der häßlichsten Scenen wäre ihm erspart geblieben. vorbereiteter Angriff bezeichnet und der Hoffnung Ausdruck gegeben, ( Eig. Ber.) Der Bericht der Untersuchungskommission über den Und daß ihre Position unhaltbar sei, das mußten diese Genossen daß es ihm bald möglich ist, die gegen ihn erhobenen Anklagen füdafrikanischen Krieg enthält auch eine merkwürdige Aussage des von vornherein wissen. Sie machten auch keinen ernsthaften Versuch, niederzuschlagen. Schließlich heißt es: Generals Sir Archibald Hunter über die Hilfe, die die Flotten sie zu verteidigen, um aber dem Rückzug den Charakter einer Flucht Ueberblickt man das Ganze der Dresdener Verhandlungen im Kanonen den Belagerten von Ladysmith geleistet haben. Der zu nehmen, versuchten sie eine Diversion auf ein ganz andres Laufe der lezen Woche, so darf man sich an die scharfen und oft General ſagte mit aller Bestimmtheit aus, daß die Matrosen äußerst Gebiet, und um ihren gegenwärtigen Fehler zu bemänteln, hatten unliebenswürdigen Worte nicht stoßen. In unsrer Partei, der Partei schlecht schossen. Die Aussage erregt viel Aufsehen, da die Briten zwei von ihnen sorgfältig alles zusammengetragen, was sie an der Proletarier, werden die Worte nicht immer auf die die beste Meinung von ihrer Flotte haben. Frrungen aufstöbern konnten, deren sich Genosse Mehring vor zehn Goldwage gelegt und beim Streite erst recht nicht. Fallen und zwanzig Jahren schuldig gemacht hatte oder gemacht haben soll. bei jedem Hobeln Spähne, dann erst recht bei uns, einmal gründliche Auseinandersetzung nötig haben. Dieser fein ausgeflügelte Schachzug trug die Hauptschuld daran, wir das Teisten. Wir beraten alles daß aus einer sachlichen Diskussion ein persönliches Gezänk wurde... Unfre Partei kann sich Erhebender und instruktiver als die Verhandlungen über die im Lichte der vollsten Deffentlichkeit und alle Welt ist Zeuge Alle Lichtseiten, doch auch alle Mitarbeit an bürgerlichen Blättern waren die über die Taftit, die von unsrem steten Werdegang. ihren Abschluß in in einer bemerkenswerten Abstimmung fanden. Schatten werden in echt demokratischer Weise zur Geltung gebracht Gegenüber der von Hannover bedeutet die von Dresden einen ent- und hat uns diese Deffentlichkeit bisher nie geschadet. Im Gegenschiedenen Fortschritt in der Klarlegung des Kraftverhältnisses der teil! Gerade die vor der breitesten Deffentlichkeit geführten Ber verschiedenen Richtungen innerhalb der Partei zu einander. Damit handlungen selbst über interne Parteivorgänge enthalten das Selbstist der Zweck der Diskussion und unsrer Resolution soweit erreicht korrektiv von höchstem Werte: das Moment der Selbstgefundung worden, als er überhaupt erreichbar war." und Selbstverjüngung der Partei."
Die Urteilsverkündung gegen die Nischer Offiziere verschoben. Belgrad , 26. September. Im Prozeß gegen die Nischer Offiziere hielt Hauptmann Novakowitsch heute unter der Angabe, seine während des Berhörs gemachten Aussagen vervollständigen zu müssen, eine mehrstündige Verteidigungsrede. Infolgedessen wurde der Schluß der Verhandlung und die Verkündung des Urteils bis zur nächsten Woche verschoben.
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Zum Kaiserinsel- Prozeß erhalten wir folgende Zuschrift:
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wenn
Meine Stizze zu einem Kaiserschloß ist ein sogenannter Jdeal- Kautsky sucht dann dadurch zum Verständnis der revisionisti - Eine Versammlung der Zahlstelle 3ittau des focialentwurf ohne irgend welchen thatsächlichen Hintergrund, so wie wir schen Bewegung der letzten Jahre" zu leiten, daß er unterscheidet demokratischen Vereins für den 1. sächsischen Reichstags- Wahlkreis mit Monumentalaufträgen leider nicht überhäuften Architekten sie zwischen theoretischem oder bewußtem und praktischem oder unbewußtem nahm Stellung gegen den Armen Teufel" wegen der„ tendenziösen" feit Otto Rieth zu zeichnen pflegen, um unsren Schaffensdrang Revisionismus. Als Vertreter des theoretischen Revisionismus be- Berichterstattung über den Parteitag und erklärte, sie wünsche nicht, wenigstens auf dem Papier bethätigen zu können. Der Farbdruck zeichnet er die Gruppe auf dem Parteitage, die gegen die Resolution daß das Blatt zu einer„ Tribüne der Revisionisten" gemacht werde. im Oktober Hefte der„ Architektonischen Rundschau", der Ihrer 130 stimmte; die praktischen Revisionisten zeichneten sich eigentlich Genosse Edmund Fischer , der in der Versammlung nicht zugegen übrigens sehr nett dargestellten Wiedergabe zu Grunde liegen dürfte, durch Gleichgültigkeit gegen jede Theorie aus. Nachdem er diese war, erklärt dem gegenüber in seinem Blatte, daß er überhaupt zeigt besser als diese, daß mir für mein Kaiserschloß" eine Unterschiede weiter verfolgt, führt er aus, daß die Dresdener Ab- nicht berichtet habe, weil das die Raumverhältnisse des Blattes füdliche Landschaft vorgeschwebt hat. Emil Högg , Berlin ." stimmungen und Erklärungen das Begräbnis des theoretischen nicht gestatten, sondern daß er ausdrücklich in der letzten Nummer Revisionismus als politischen Faktors bedeute und daß damit auch des Blattes geschrieben habe: der praktische Revisionismus seine Straft verlieren müsse. „ Da der„ Arme Teufel" nicht in der Lage ist, einen Bericht
Landtagswahl.
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Durch den theoretischen Revisionismus hatte der praktische, d. h. einen solchen, der ein richtiges Bild geben kann, und nur ein Der Jungliberale Verein" in Berlin , der sich zur national- trop feiner Verachtung für die Theorie, doch unbewußt eine Beit- folcher ist von Wert zu bringen, so habe ich an andrer Stelle liberalen Partei zählt, hat eine Resolution beschlossen, durch welche lang eine größere Festigkeit gewonnen. Nun wird er wieder das wenigstens die Ausführungen einiger Redner wiedergegeben, die die Delegierten für den bevorstehenden Parteitag der National Chaos von Stimmungen, das er vor dem Uebergang von meinen Angriff gegen Genossen Mehring erklären und rechtfertigen." liberalen in Hannover beauftragt werden, dafür zu wirken, daß bei Bernstein ins revisionistische Lager gewesen. Jetzt hat er noch Die Parteigenossen in Kassel beschlossen: den Landtagswahlen die nationalliberalen Wahlmänner sich bei weniger Widerstandskraft als bisher inmitten einer gegen seine Die heutige Versammlung erklärt sich mit den Arbeiten des Stichwahlen mit den freisinnigen und socialdemokratischen Wahl- Richtung treibenden Strömung. Und diese Strömung verspricht Parteitages, abgesehen von den persönlichen Streitigkeiten, völlig männern über eine gegenseitige Unterstützung verständigen sollen. immer stärker zu werden, mit dem Fortgang der Krisis, dem Nieder- einverstanden. Sie erblickt in der Abstimmung über die revisioDie nationalliberalen Zeitungen nehmen zu dieser Resolution gang des Liberalismus, dem Heraufziehen großer Konflikte mit der nistische Thätigkeit der Parteigenossen einen Sieg des Klassengänzlich widersprechende Stellung. Die„ National Beitung" ist mit Staatsgetalt. So muß die Zahl der lokalen Milieus, wie die der bewußten Proletariats über alle zu Tage getretenen Bestrebungen, der Resolution einverstanden; auch der„ Hannoversche Courier" Personen, in denen noch eine Stimmung des praktischen Revisionis- den Klassenkampfcharakter der Socialdemokratie nach und nach zu schreibt: mus herrscht, immer fleiner werden; damit müssen sich auch die beseitigen. Die Versammlung hofft, daß die Arbeiten des Partei" Der bevorstehende Wahlkampf ist es muß das immer persönlichen Reibungen innerhalb der Partei vermindern und die tages zum Segen der deutschen Socialdemokratie gereichen werde." wiederholt werden ein Kampf gegen die ton persönlichen Gegenfäße mildern. Aus einer Versammlung des Parteivereins in Bernburg fervativ- tleritale Uebermacht im Abgeordnetenhause. Auch in dieser Beziehung hat der Dresdener Parteitag einen wird berichtet:" Der Peussche Artikel über den Dresdener Parteitag, Der Kampf ist diesmal um so ernster und bedeutungsvoller, mächtigen Anstoß gegeben und dadurch der Sache des inneren in welchem er sich hauptsächlich mit Bebel beschäftigt, hat allgemein als das Vertrauen zur Regierung nicht mehr besteht, daß Friedens gedient. Befremden unter den Parteigenossen hervorgerufen. Es wird be=
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sie Ausschreitungen von jener Seite entgegentreten wird. Der Freilich darf man sich in dieser Beziehung auch keinen Illusionen schlossen, zunächst von einer Erörterung im" Voltsblatt" abzusehen. deutsche Liberalismus ist in diesem Kampfe auf sich selbst an hingeben. Es sind noch genug Meinungsverschiedenheiten unter uns Dafür soll Peus zu der nächsten Versammlung am Mittwoch, den gewiesen. Man muß im Kriege in kritischen Lagen oft zu einer vorhanden, und manche werden nie ganz aufhören. Andrerseits 30. September, eingeladen werden. Der Delegierte vom Dresdener Hilfe greifen, deren man sich nicht rühmen mag. In einer solchen können wir nicht ein sofortiges Schwinden der persönlichen Er- Parteitage, Genosse Albrecht, wird gleichzeitig seinen Bericht geben. fritischen Lage befinden wir uns in diesem Augenblick. Jede Ber- regung und Verbitterung erwarten. Jahrelange innere Reibungen Die Leipziger Parteigenoffen nahmen folgende Nemehrung der Mandate innerhalb des konservativ- klerikalen Bundes haben sie hoch gesteigert; gerade dadurch, daß man im Partei- solution an: