Die Versammlung begrüßt die Stellungnahme des Parteitages gegen die Mitarbeit von Parteimitgliedern an bürgerlichen Preßorganen, die in gehäffiger Weise die Partei bekämpfen. Weiter spricht die Versammlung ihre ganz besondere Genugthuung darüber aus, daß der Parteitag im wohlverstandenen Interesse des proletarischen Klassentampfes, mit einer so überwältigenden Mehrheit sich gegen die revisionistischen Bestrebungen ausgesprochen und erklärt hat, die seit einigen Jahren von einem kleinen Kreis von Parteimitgliedern propagiert werden. Die Versammlung ist über diese principielle Willenskundgebung des Parteitages auch um deswillen erfreut, weil sie sich vollständig deckt mit der bisher von den Leipziger Genossen einmütig vertretenen Taktik.
Die Versammlung erwartet, daß die Partei in Zukunft vom Bernsteinschen und ähnlichem Revisionismus verschont bleibt, da folche Bestrebungen nur zu geeignet sind, die Aktionsfähigkeit der Bartei zu schwächen."
Die Stuttgarter Parteigenossen verhandelten gleichfalls schon über den Parteitag. Der erste Referent Heymann stellte sich in der Hauptsache sehr kritisch zu den Verhandlungen und Beschlüssen in den beiden Hauptfragen und namentlich beschäftigte er sich mit Bebel, dessen Ausführungen in materieller und formeller Hinsicht entgegentretend. Der zweite Referent Krämer trat ihm bei, meinte aber, es sei doch gut, daß Bebel in den Revisionismus hineingeleuchtet habe.
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,, Die am 24. September im" Bantheon" tagende Partei-| ich über seine Vergangenheit wußte, mir nicht hinderlich schien, ab und Diese Angriffe nötigen mich zu meinem Bebauern ein Wort versammlung für den 12. und 13. sächsischen Reichstags- Wahlkreis zu für sein Blatt zu schreiben, da auch das Ungünstige, was mir über die Umstände, unter denen die neue von mir erklärt sich mit dem Verhalten ihrer Delegirten auf dem Parteitage gelegentlich hinterbracht wurde, mir nicht gravierend deuchte. Glück- herauszugebende Wochenschrift entstanden ist, zu sagen. Die einverstanden. licherweise habe ich für diese meine Beurteilung der Persönlichkeit Neue Gesellschaft" gehört meiner Frau und mir und aus unsren Hardens einen Zeugen, den ich nur deshalb nicht nenne, weil er jetzt Mitteln ist diese Wochenschrift, deren Plan wir seit zwei Jahren vers von Berlin abwesend ist. Er ist kein Socialdemokrat, sondern Ge- folgen, entstanden. Um die finanzielle Grundlage herzustellen, haben lehrter und Mitarbeiter der Zukunft". Unter diesen Umständen wir das seit 16 Jahren von mir geleitete Archiv für sociale Gefeßerscheint auch verständlich, daß ich mich der Gratulation zum gebung und Statistit" für 60 000 M. an Herrn Dr. Edgar Jaffé in 10jährigen Bestehen der Zukunft" anschloß. Anschloß! Denn ich Heidelberg verkauft, obwohl mir kurze Zeit vorher eine Verlagsbnchhabe nicht aus eigner Initiative gratuliert, sondern bin von einem Handlung ersten Ranges 6000 M. Gehalt pro Jahr und 50 Proz. des Ges Komitee dazu angegangen worden, meinen Namen zu unterzeichnen. winnes anbot, wenn ich das Archiv, als unuumschränkter Redakteur und 2. Herr Harden erzählt ferner davon, daß ich schon seit 1896 weiter sein Eigentümer bleibend, in deren Verlag herausgeben wolle. Briefe mit ihm gewechselt. Das ist richtig, wenn es auch Dieses in rechtskräftiger Form gemachte Anerbieten ist in meinen Händen nicht viele sind. 1896 drei, 1897 vier. Dann hörte meines Wissens und steht zur Einsichtnahme zur Verfügung. Ich zog es vor, statt die Sorrespondenz auf, bis ich ihm im Mai 1899 persönlich ein es anzuehmen, dies mir und meiner Frau gehörige Archiv zu vers Manuskript überbrachte. In diefer ganzen Zeit von 1896 bis Ende kaufen und den Kaufpreis der Wochenschrift zur Verfügung zu stellen. 1899 habe ich nach meinen Notizen zwei Artikel und ein Nachwort Wir thun dies, trop der Warnungen von Freunden, wir würden unser zum zweiten geschrieben! Herr Harden will mit diesen Mitteilungen Vermögen dabei einbüßen, weil wir dieses Unternehmen im Intereſſe den Eindruck erwecken, als ob ich diese Dinge in Dresden ängstlich der Partei gelegen finden und entschlossen sind, alle Opfer dafür zu berheimlicht hätte. Aber was ging den Parteitag meine bringen. Danach mögen die Parteigenossen urteilen, ob persönliche obendrein so spärliche Mitarbeit an dem Blatte vor meinem oder Partei- Interessen uns leiten. Die Wochenschrift ſelbſt aber wird Eintritt in die Partei an? Auch mußte dieselbe ja den beiden An- anfangs der Woche zur Ausgabe gelangen, und dann mag auch über flägern der Zukunft" in Dresden , Bebel und namentlich Mehring, ihren Wert oder Unwert geurteilt werden. bekannt sein. Beide haben mit Recht davon geschwiegen. Im Heinrich Braun . einzelnen will Harden mich bei meinen Genossen damit kom promittieren, daß ich May Lorenz 1896 in der Besprechung des Parteitages den Vorrang ließ. Niemand außerhalb der von ihm verlassenen Partei ahnte damals die Entwicklung dieses Herrn, bis bald darauf gerade ich mit der Erste wurde, der seine nationalsocialen Freunde Steglitz und Umgegend. Montagabend 81%, Uhr bei Schellhase, bor ihm zu warnen begann. Meine Dankbarkeit" sprach ich meines Ahornstr. 15, Frauenversammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag Wissens Harden nur dafür aus, daß er mich meines Versprechens, des Herrn Bartels über" Heinrich Heine und seine Dichtungen" mit ihm einen Artikel zu liefern, entband. In dem dabei entstandenen Recitationen. 2. Gründung eines Frauen und Mädchen- BildungsBriefwechsel hat er mich wiederholt und unter größten Lobes- vereins. Des wichtigen Themas wegen ist es Pflicht aller Frauen erhebungen zur Mitarbeit aufgefordert: und in diesem Zusammen und Mädchen von Stegliz und Umgegend, daß sie diese Vers hange habe ich wohl ein einziges Mal ihm geschrieben, er solle mir sammlung recht zahlreich besuchen. Männer als Gäste haben Zutritt. dann gleich Themata vorschlagen. Wie eifrig troßdem meine thatDie Einberuferin. fächliche Mitarbeit war, sagte ich schon: alle zwei Jahre ein richtiger Artikel! Die Freunde", die ich zur Mitarbeit empfahl", sind nach Zittau . Die Parteigenoffin Frau Klara Heinrich ist in Hartha meiner Erinnerung eine einzige Person, noch dazu eine Frau, die Frau an Herzerweiterung und Bauchfellentzündung im Wochenbette, erst 28 Jahre alt, gestorben, ihren Gatten und vier Kinder im Alter von eines Kollegen, die mich um meine Vermittelung anging. Alle diese Kleinigkeiten und Einzelheiten übertreibt nun Herr Harden und 3 bis 9 Jahren hinterlassend. Genossin Heinrich, die mit 21 Jahren stellt sie, natürlich um mich damit verdächtigen zu bereits auf den Parteitag in Gotha delegiert war, hat auch in Zittau können, als regelmäßige llebung meinerseits hin! Trotzdem und Löbau längere Zeit für unsre Partei und besonders für die müssen auch diese Uebertreibungen nur meine Aussagen in Dresden Verbreitung des„ Armen Teufels" gewirkt. bestätigen: daß ich die" Butunft" nur aus ihren ersten Monaten ihres Bestehen genauer tannte, mich dann jahrelang, eben bis 1896, nicht um sie kümmerte, um mich seitdem hier und da, immer aber nur zufällig, mit ihr zu befassen.
In der Diskussion trat Dfter den Referenten entgegen, während Hildenbrand ihm zustimmte. Darauf wurde die Bersammlung vertagt. Die Bielefelder Genossen nahmen in ihrer Versammlung folgende Resolution an: Die Versammlung erachtet die Ansicht Bebels, daß die Partei niemals uneiniger als jetzt gewesen, nicht für richtig; sie ist im Gegenteil der Meinung, daß der sogenannte Revisionismus in den Ansichten seines Hauptvertreters Bernstein insofern bei den Reichstagswahlen eine vollständige Niederlage erlitten hat, als der bürgerliche Liberalismus in denselben materiell und moralisch bis zur Vernichtung geschlagen worden ist, so daß gar keine linksliberale Partei mehr besteht, an welche sich die Socialdemokratie, auch wenn fie wollte, im revisionistischen Sinne anlehnen könnte. Hat auch die Diskussion über die Mitarbeit von Parteigenossen an der bürgerlichen Presse und über die einzuschlagende Taftit eigentlich als Resultate nur Selbstverständlichkeiten ergeben, so spricht doch die Versammlung ihre freudige Zustimmung dazu aus, daß durch die Resolution zur Tattit allen bürgerlichen Parteien zum Trotz der Charakter der Socialdemokratie als der Partei des proletarischen Klaffenkampfes unverhüllt in deutlicher Handschrift von neuem festgelegt worden ist.
Die Versammlung ist der unerschütterlichen Zuversicht, daß die Partei unter diesem Zeichen ihr Endziel erreichen wird."
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Erklärung.
Die Münchener Post" beginnt in der Nummer vom 25. d. M. eine Artikelferie über den Parteitag, die schöne Leistungen zu bringen verspricht, nach dem Muster, das der erste Artikel liefert. Dort wird die Dresdener Tattit des Revisionismus fortgefeßt, statt durch die Straft von Argumenten durch die Verbreitung dunkler Gerüchte zu wirken und Stimmung zu machen, wo man es für unmöglich hält, zu überzeugen. Es heißt dort: Daß der Parteitag dem löblichen Zweck dienen sollte, alle Revisionisten" aus der Partei hinauszubefördern, d. H. alle Parteigenoffen, denen die jeweilige Ansicht Bebels, Kautskys und Adolf Hoffmanns nicht als das einzige Evangelium gilt, darüber war unter der Mehrheit des Parteitages vom ersten Tage an taum ein Zweifel. Das oberste Polizei- Organ dieser heiligen Inquisition, die Leipziger Volkszeitung". hatte diese Absicht noch vor dem Parteitag recht deutlich verkündet. Einige andre Parteigenoffen hatten sie zart angedeutet und die aus der Umgebung Bebels sehr gut unterrichtete Wiener Arbeiterzeitung" bestätigte diese Meinung, als sie vom Parteitag meldete, eine gewisse Resolution, die so gefaßt gewesen sei, daß sie für die" Revisionisten " unannehmbar sein mußte, sei zurückgezogen worden. Wobei zu bemerken ist, daß die Burüdziehung erst erfolgte, nachdem durch die Rede Bollmars und die Nachwirkung der Mehring- Affaire die Stimmung vollständig umgeschlagen war.
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Dieser ganze Paffus enthält nichts als völlig grundlosen Klatsch. Kautsky hat ihn bereits in Dresden zurückgewiesen. Troß dem folportiert ihn die Münchener Post" weiter, weil er ihr in den Kram paßt, ohne etwas dafür vorbringen zu können, als eine Ente, die der Wiener Arbeiterzeitung" aus der Umgebung Bebels" zugeflattert sein soll. Was hat sich in jenen Tagen nicht alles um Bebel herumgedrängt!
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Hat doch ein kleiner Kreis von Delegierten, und darunter scheint allerdings ein Delegierter gewesen zu sein, der sich in der Umgebung Bebels herumdrängte", fich in einer Weise mit Tratschereien abgegeben, daß man glaubte, in einem Kränzchen alter Staffeeschwestern zu sein..
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Aus der Frauenbewegung.
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Gerichts- Zeitung.
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Wenn ein socialdemokratischer Verein einen Lichtbilder- Vortrag 3. Das ärgste leistet Herr Harden aber in Bezug auf meinen belehrender Natur veranstaltet, so ist das eine Lustbarkeit. diesjährigen Beitrag über den Glauben des Kaiser 3". Er Der socialdemokratische Verein für Magdeburg und Umgegend schreibt schlankweg, daß im Februar 1903 der bekannte Partei- hatte im Kriegerschen Lokale zu Magdeburg einen„ Lichtbilder- Vortrag" borstandsbeschluß über unsre Mitarbeit an bürgerlichen Blättern erhalten lassen. Es wurde in Wort und Bild die Pariser Weltschien und ich im März 1903 meinen Artikel an ihn schickte. In Wahr- ausstellung vorgeführt. Die Mitglieder hatten gegen ein Eintrittsheit gingen die Dinge so: Mehrings Konzessionsschulze- Artikel tam in geld 20 Pfennig Zutritt. den Der Magistrat zog der Neuen Zeit" bom 17. Januar; Bernhards und Kautskys Er- Gastwirt Krieger zur Luftbarkeits- Steuer heran. Nach der widerungen" Neue Beit" 7. Februar; der Brief des Kaisers an Magdeburger Luftbarkeitssteuer Drdnung haften Hollmann gegen Mitte Februar. Am Freitag, den 20. februar, Beranstaltern von Luftbarkeiten auch die beteiligten Gastfragte ich bei Harden an, ob ihm ein Auffah darüber genehm sei: ich wirte. Angezogen wurde eine Bestimmung der Steuerordnung, begründete die Anfrage auch mit dem Vorgehen Mehrings, dem ich wonach deklamatorische Vorlesungen, Vorträge und sonstige mich nicht fügen wollte, und erklärte mich bereit, die Arbeit bis Anfang Veranstaltungen" dann als steuerpflichtige Luftbarkeiten der folgenden Woche( also etwa 23./24. Februar) zu liefern, damit zusehen seien, wenn die Veranstaltung berufs- und gewerbsmäßig sie noch im Heft vom 28. Februar erscheinen könne. Am und in der Abficht erfolge, einen Gewinn zu eignem Vorteil zu 21.& ebruar abends teilte mir Harden mit, daß ihm der Artikel erzielen. Krieger flagte und die Sache kam infolgedessen bis an willkommen, es aber für das nächste Heft zu spät sei. Deshalb nahm das Ober- Berwaltungsgericht. Dieses vies die Klage ich mir nunmehr Zeit mit seiner Abfassung: am 28. Februar ist damals an den Bezirksausschnß, der s. abgewiesen hatte, mit der er, laut Aufzeichnung in meinem Kontobüchlein, fertig und da Begründung zurüd, daß die Berufsmäßigkeit" der Vers anstaltung nicht er nach meiner Meinung nun im Heft vom 7. März erscheinen sollte. genügend' festgestellt wäre, da doch der Der Bezirksausschuß wies nach einer auch alsbald abgeschickt. Erst am 3. März aber wird Verein ein politischer sei. Er fam zu der betreffende Parteivorstandsbeschluß im Beweiserhebung wieder die Freistellungsklage ab. Vorwärts" beröffentlicht. Was aber thut Herr Harden? folgendem wunderbaren Schluß: Neben der politischen Thätigkeit Er verlegt den Eingang in den Februar", um meinen Artikel entfalte der socialdemokratische Verein noch eine andre. Er veran= als nachträglich entstanden zu verdächtigen. Er fälscht Daten, um stalte Lese- Abende und Schul- Abende, bei denen auch die deutsche andre zum Lügner stempeln zu können! sowie Sprache gepflegt werde, auch Vorträge wissenschaftlichen Inhalts, zum Beispiel über technische Fragen. diese Veranstaltungen, einschließlich der Lichtbilder- Borträge, die wieder mehr unterhaltender Art feien, bildeten einen abgegrenzten Wirkungskreis des Vereins, d. h. der Verein veranstalte sie be rufsmäßig. Somit falle der Lichtbilder- Vortrag, da die Gewerbs mäßigkeit und die Abficht der Gewinnerzielung zu Gunsten des Vereins schon früher festgestellt seien, unter die Luftbarkeitssteuer, für die Krieger als der Saalinhaber hafte. Das Ober- Verwaltungsgericht wies die abermals eingelegte Revision ab, indem es die Vorentscheidung billigte.
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Aehnlich verdächtig liegt's übrigens mit seiner Bemerkung über die Genoffin Braun in diesem Zusammenhang. Ich kann mich nicht entsinnen, fie schriftlich oder mündlich gebeten zu haben, eine derartige Mitteilung an Harden für mich zu machen. Wohl aber habe ich auch ihr damals erklärt, daß ich den Artikel als Antwort auf den Kon gessionsschulze- Artikel geschrieben hätte und auch nach Veröffentlichung des Parteivorstandsbeschlusses keine Veranlassung sähe, einmal Fertiggestelltes deshalb zurückzunehmen.
Das ist, was ich nach bestem Wissen und Gewissen auf Hardens Anpöbelungen erklären zu fönnen glaube. Es geht daraus hervor, daß er 1. berdreht, 2. übertreibt, 3. fälscht, um mich zutreffen. Zehlendorf , 26. September 1903. Paul Göhre .
Erklärung.
Alle
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Der Gerichtshof
Breslau , 26. September. ( W. T. B.) Vor dem Schöffengericht In der Nr. 222 des" Borwärts" vom 23. September hat Kautsky teilungen zu laffen, erklären wir sie von A bis 3 für unwahr. Wir führt. In der Nr. 225 des Vorwärts" vom 26. September hat 300 M. Geldstrafe und Tragung der Kosten verurteilt. Dem Kläger Um aber gar keinen Zweifel an dem Charakter dieser Mit Herrn Harden einer geradezu beispiellosen Citatenfälschung über- wurde heute der Beleidigungsprozeß Muther- Böcklin verhandelt. Mit- Herrn Professor Muther wurde wegen Beleidigung Carlo Böcklins zu hatten nie die Abficht, einzelne oder alle Revisionisten aus der Bernhard Herrn Harden eine Lüge dokumentarisch nachgewiesen. wurde die Publikationsbefugnis zugesprochen. Bartei hinauszubefördern und haben für den Dresdener Parteitag und in beiden Fällen handelte es sich um zweifelsfreie, jede Biel erachtete den Wahrheitsbeweis für vollständig mißglüdt. Auch stehe aus den uns vorgelegten Resolutionsentwürfen keine andre Re- deutigkeit ausschließende Thotsachen, die Herrn Harden nicht ab- erachtete den Wahrheitsbeweis für vollständig mißglückt. Auch stehe folution ausgearbeitet, als diejenige, die wir dem Partei- hielten, Fälschung und Verksmdung zu wagen. dem Angeklagten nicht der Schutz des Baragraphen betreffend Wahrtage bereits vor Beginn der Debatte über die Mit einem Menschen der Art, den ich früher anders und, wie nehmung berechtigter Intereffen zur Seite. Tattitvorgelegt haben. Deren ersten Sabz alsdann Bebel, fich zeigte, falsch beurteilte, sich zur Verteidigung in eine Bolemit Breslau , 26. September. ( W. T. B.) Oberschlesische Blätter als erster Redner in der Debatte, in verschärfter Form be- einzulassen, halte ich unter meiner Würde. Ich verzichte deshalb berbreiten Nachrichten über einen neuen im Fincinusschacht richtigte. Das geschah alles, ehe Vollmar ein Wort darauf, über die geflissentliche, von jedermann zu kontrollierende ber Laurahütte ausgebrochenen Brand. Nach einer Ers gesprochen hatte. Unterschlagung meiner zur Verteidigung der" Butunft" fundigung bei der Verwaltung der Laurahütte verhält es Wer also die oben erwähnten Gerüchte aufgebracht hat, hat auf dem Parteitage gemachten Aeußerungen, und die hin- fich folgendermaßen: Heute früh entstand in dem Ficinusschacht der gelogen; wer sie jetzt noch zu sehr durchsichtigen Zwecken weiter ver- fichtlich thres genauen Sinnes nicht zu fontrollierenden, Laurahütte auf noch unaufgeklärte Weise Feuer. 25 Mann wurden breitet, macht sich ebenso einer Lüge schuldig. weil nicht nur willkürlich aus dem Zusammenhang der Briefe, mehr oder minder verlegt. Ein Grubenbeamter wird vermißt. Die In einem zweiten Artikel spricht die Münchener Post" von fondern was wichtiger ist, aus dem Zusammenhang der Situation, Berlegten befinden sich den Umständen gemäß wohl; Lebensgefahr der ziemlich tendenziös gegen rechts" gerichteten Singerschen in der sie geschrieben wurden, herausgerissenen Briefftellen und die besteht nicht. Die in den Blättern verbreiteten Nachrichten find start Geschäftsführung". Ob diese beleidigende Behauptung in den damit in Verbindung stehenden lignerischen Behauptungen des Herrn übertrieben; ein Todesfall ist nicht vorgekommen. Thatsachen irgend eine Bestätigung findet, stellen wir getrost dem Harden etwas zu sagen. Nur in Bezug auf eine Bemerkung, in der Frankfurt a. M., 26. September. ( B. H. ) Nach einer Meldung Urteil der Delegierten und der Partei anheim. er meiner Frau unterstellt, sie habe den Artikel Göhres über den der Frantf. 8tg." aus Budapest beschloß der Ministerrat angeblich, Für eine Kampfesweise, wie sie jetzt die Münchener Post" be- Glauben des Kaisers ihm ausdrücklich als eine Demonstration in der Programmrede eine energische Verwahrung gegen die legte liebt, die offenbar den Zweck hat, die in München rebellierenden gegen die Barteiregenten angefündigt", will ich konstatieren, daß das Rede Köplers einzulegen. Genoffen niederzuhalten, haben wir nur das Urteil: Diese Kampf- falsch ist. Nicht gegen die Parteiregenten, d. i., wenn das Wort Leipzig , 26. September. ( B. H. ) In dem Prozeß wegen des weise ist eines Partei- Organs unwürdig. einen Sinn hat: der Parteivorstand, enthielt Göhres Veröffentlichung Plafondeinsturzes im hiesigen Palmengarten, bei dem eine Dame Bebel. Kautsky . Singer. dieses Artikels in der Zukunft" eine Spige, fondern gegen bestimmte getötet wurde, wurde heute das Urteil gefällt. Sämtliche vier terroristische Artikel der Neuen Zeit", und eine Mitteilung meiner Angeklagte wurden freigesprochen. In der Urteilsbegründung Frau fonnte unmöglich einen andren Sinn haben als diesen, denn wurde unter anderm ausgeführt, infolge der sich widerHerr Harden lügt, wenn er behauptet, der in Betracht kommende sprechenden Sachverständigen- Gutachten ist es nicht als zweifelsVorstandsbeschluß sei vom Februar 1903. Als meine Frau jene frei erwiesen zu erachten, daß gegen die allgemein anMitteilung gemacht haben könnte, war sie von jenem vom 3. März erkannten Regeln der Baukunft verstoßen worden sei. Auch habe veröffentlichten Vorstandsbeschluß ohne jede Kenntnis. sich die konkrete Ursache des Unglücs nicht mit Bestimmtheit feststellen laffen. Außerdem sei die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß der Fehler in der Dachkonstruktion zu finden sei.
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In seiner Zukunft" vom 26. September d. I. beschäftigt sich Herr Harden auch mit mir. Er beschuldigt auch mich der Korruption und Lüge. Dagegen muß auch ich auf das entschiedenste protestieren. Ich habe folgendes zu bemerken:
Heidelberg , 26. September. ( 2. T. B.) Das Kriegsgericht verurteilte vier Grenadiere der 6. Compagnie des Grenadier
1. Herr Harden behauptet, daß ich in Dresden erklärte, ich hätte Ich übrigen habe ich gegenüber Herrn Harden nur das eine zu die Bergangenheit hardens" nicht gekannt, und daß ich sagen, daß ich lebhaft bedauere, ihn eine Beitlang für einen an dabei habe durchblicken lassen, ich hätte nicht für sein Blatt geschrieben, ständigen Menschen gehalten zu haben, mit dem man auf Gleich und wenn ich diese gekannt hätte. Herr Harden verwechselt hier Gleich verkehren und bei dem man die moralische Atmosphäre gefein Blatt mit seiner Person. Von seiner Wochen sitteter Personen voraussetzen könne. fchrift habe ich erklärt, daß ich sie nur sehr stellenweise und flüchtig Nun zu etwas andrem. In der Nummer 220 der Leipziger Regiments Nr. 110 wegen Meuterei und thätlichen Angriffs gegen gelesen, die von Bebel inkriminierten Stellen namentlich aus Herbst Volkszeitung" vom 23. September und in der Versammlung Berliner Borgesetzte bezw. einen Vorgesetzten. Einer der Angeklagten wurde 1902 nicht gekannt, und, wenn ich sie gekannt, vielleicht nicht mehr für Barteigenoffinnen, die am 24. September in den Arminhallen statt 34 10 Jahren Gefängnis und Ausstoßzung aus dem Heere, awei andre bas Blatt geschrieben hätte. Ueber die Persönlichkeit und fand, wurde aus Auslaß eines Cirkulars, das vom Verlag ber au je 6 Jahren, der vierte zu 3 Jahren 9 Monaten Gefängnis verVergangenheit Gardens selbst habe ich, nach dem Neuen Gesellschaft" behufs Gewinnung von Anzeigen an BuchStenogramm, folgende drei Säße gesprochen: Allerdings haben mir handlungen und andre Geschäfte verschickt wurde, der Vorwurf unmehrere Freunde gesagt: Kennst Du die Vergangenheit Hardens nicht? verschämter Reklame" erhoben. Der Abgeordnete Stadthagen , deffen Ich habe mir gesagt, daß mich das nicht hindert, mich seiner" Bukunft" Ausführungen in der Versammlung eine auffallende Uebereinstimmung zu bedienen." Damit hatte ich ausgesprochen, daß ich erstens die Ver- mit dem Artikel der Leipziger Boltszeitung" aufwiesen, überbot sich gangenheit Hardens tannte resp. au fennen glaubte, da in Verunglimpfungen meiner Person, der mir u. a. die Verfolgung eben Freunde mit mir von ihr geredet; zweitens aber, daß das, was rein persönlicher Interessen auf Kosten der Partei" vorwarf. Berantwortl.Redakteur: Julius Kaliski in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: 2h.Glocke in Berlin . Druck u. Berlag: Borwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt
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urteilt.
Wien , 26. September. ( B. H. ) Das Abgeordnetenhaus nahm mit großer Mehrheit das Rekrutengesetz an. Budapest , 26. September. ( W. T. B.) Der Minister des Innern hat eine Cirkularverordnung erlassen, durch welche die Beschlüsse der Stadtvertretungen, die Annahme freiwilliger Steuerleistungen zu verweigern, für ungültig erklärt werden.