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Heberzeugung opfern kann, geopfert hat: den Zusammenhang mit] ihrer Familie, eine glänzende sociale Stellung, die Anwartschaft auf ein großes Vermögen, daß Herr Harden von dieser Frau dergleichen zu sagen wagt, stempelt ihn zu einem Infamen. Berlin  , 29. September 1903. Heinrich Braun  .

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schon in einem früheren Falle gethan, darauf berufen, daß fie mit Sehr geehrter Herr" anfangen und mit Hochachtungsvoll ergebenst" schließen.

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Ich muß scheiden zwischen meinem Urteil über die Mitarbeit

an der Zukunft" und über Herrn Hardens Persön

lichkeit.

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Aber die

Also wie gesagt, ich fühle mich nicht genötigt, grundsäßlich ab­zulehnen. Freilich fann ich Ihnen auch kein Versprechen machen. Ich habe stets so viel zu thun, daß ich wirklich nur schreiben tann, wenn ich muß. Der Aufsatz in den Socialistischen Monatsheften", Soweit die Thatsachen. Herr Harden behauptet, ich hätte auf den ich bei Muße in zwei Tagen und mit dem größten Vergnügen dem Parteitage nichts erfahren, das mein Urteil hätte ändern können. geschrieben hätte, hat mir monatelang die Dualen eines uneingelösten Darauf eine Antwort: Herr Maximilian Harden   und ich. Versprechens und einer vielfach unterbrochenen, stets wieder neu zu Wie die Probelieferung eines Kolportageromans schließt Herr beginnenden Arbeit verursacht. Das reizt mich nicht zur Wieder Maximilian Harden   seinen Artikel im letzten Heft des 11. Jahr­holung. Vielleicht kommen aber einmal bessere Zeiten. Das war damals meine Ansicht von der Sache, und theo- Wenn die Mitarbeiterfrage rein theoretisch zu ent­ganges der Zukunft" mit der Ankündigung, in der ersten Nummer retisch halte ich auch heute noch den Gedanken einer allen Parteien scheiden wäre, würde ich, wie schon bemerkt, heute noch an dem fest des nächsten Quartals vernichtende Enthüllungen über mich zu bringen. Ich hätte den Neugierigen vielleicht die Spannung offen stehenden litterarischen Tribüne für sehr gut, wie ich auch auf halten, was in meinem Briefe vom 8. April steht. nicht verderben und Herrn Harden den Abfall gegen seine groß- würden mich in der konkreten Frage der Mitarbeit an der Zukunft" die nicht durch persönliche Gehässigkeiten verblendet find, mit Miß­dem Parteitage betont habe. Praktische Erwägungen aber auf dem Parteitage gewonnene Erfahrung, daß auch viele Genossen, artigen Versprechungen nicht ersparen sollen, aber ich höre, daß heute zu einer andren Stellung veranlassen, worüber weiter unten. Parteigenoffen jetzt schon eine Aufklärung von mir erwarten. Die trauen und Abneigung die Mitarbeit an einem Blatte betrachten, Dieselben in dem Briefe ausgesprochenen grundsäglichen Motive worin über die Partei solche Ausdrücke gefallen sind, wie in der gebe ich nun, so schnell als es einem mit Pflichten für andere Ueber- hatten mich schon vorher bewogen, mich der Beschwerde Brauns und Zukunft" haben meine Ansicht über die praktische Zulässig. lasteten möglich. Ich las Herrn Hardens Artikel Freitag abends, Göhres gegen die Kautskyschen Ausführungen auf S. 605 und 606 leit geändert. Denn solche Gefühle sind eine reale Thatsache, die hatte den ganzen Sonnabend bis nachts 3 Uhr mit dringenden der Neuen Zeit" anzuschließen, obgleich ich persönlich dabei die der Politiker respektieren muß. beruflichen und politischen Arbeiten zu thun, Sonntag vormittags gar nicht interessiert war. Ich hatte aus Kautskys Worten Sprechstunde zu halten und mußte des Nachmittags nach Chemniz Sie Anschuldigung gegen Göhre und Lilly Braun   herausgelesen, daß sie nicht zum willenlosen Spielball der Volksstimmungen hergeben. Wer Um Mißdeutungen vorzubeugen: gewiß soll der Führer sich zu einer Verteidigung reisen. Hier endlich finde ich nach Beendigung durch ihre Artikel in der Zukunft" sich mit Hardens Angriffen gegen die der Masse zuliebe thut was Ehre und Pflicht verbieten oder unters der Gerichtsverhandlung Muße zum Schreiben. Was wird Herr Maximilian Harden   über mich enthüllen? Partei identifizierten und eine gegnerische Politik unterstüßten. Dies läßt was fie erheischen, ist ein verächtlicher Demagoge; aber in Zunächst wahrscheinlich das eine, daß ich nicht 3 bis 4, sondern im mußte ich angesichts des Inhalts ihrer Artikel als eine unwahrheit Dingen, die man thun oder auch laffen kann, ohne Ehre und Pflicht empfinden, und deshalb protestierte ich dagegen. Der Protest be- zu verlegen, soll der Volksmann, der Viele befreien", das heißt ganzen vielleicht 5 bis 6 mal mit ihm in Reſtaurationen zusammengetroffen zweckte nicht, die Neue Zeit" in ihrer Meinungsäußerung zu be-" Vielen dienen will", nicht gegen das Empfinden seiner Genossen bin, in der Mehrzahl der Fälle in einem Kreise, an dem neben einigen schränken, sondern lediglich die Einstellung einer so unerfreulichen handeln. Bolitikern auch Schriftsteller, Damen und andre höchst unpolitische Polemik vor den Wahlen herbeizuführen. Die Antwort des Und dann kommt noch dazu: als ich kurz vor dem Parteitag Personen teilnahmen; zweimal war ich allein mit ihm bei Josty, Parteivorstandes, der die Aeußerungen Kautskys harmloser auffaßte, die Hefte der Zukunft" durchsah, die ich teils nur flüchtig, auf dem Präsentierteller von Berlin  . Ich habe die Zusammenkünfte nicht nachgezählt, die Zahl ist auch wirklich unerheblich angesichts der war mir zwar nicht ganz überzeugend, aber die Angelegenheit er- teils vor längerer Zeit, teils noch gar nicht gelesen hatte, fand ich zwar alle Stellen, die mir Herr Harden als Beweis einer gewissen Thatsache, die ich nicht zu verheimlichen hatte, daß ich mit Herrn schien mir nicht wichtig genug, um ihr noch mehr Zeit zu widmen. Harden zusammengetroffen bin, und wie ich offen hinzufüge, mit jubel über die Wahl verklingen würden. Leider täuschte ich mich. den Gesamteindruck, und der war vielfach doch so, daß es Ich dachte, daß diese ganzen widerlichen Kleinigkeiten im Sieges- Objektivität gegen die Partei angemerkt hatte, aber ich empfand auch Vergnügen. Denn so unerträglich seine Gewohnheiten in der Je näher wir dem Parteitage kamen, desto mehr wurde geschürt, mich nicht mehr wunderte, wenn die Genossen stärkere Empfindungen öffentlichen Diskussion sind, so liebenswürdig und zartfühlend gab und es schien, als ob auch die Frage der Mitarbeit an bürgerlichen der Kränkung dabei hatten. Und endlich: Herr Harden hatte mir er sich im Privatgespräch, und ich habe das Bedürfnis und lasse mir Blättern zu einem Teil der Hezze gegen die Revisionisten  " gemacht über den Joestschen Artikel dieselbe Auffassung mitgeteilt, die er an das Recht dazu nicht nehmen, nach der mühsamen Tages werden sollte. Zu meiner Information bat ich Herrn Harden um den Parteitag geschrieben hat, wonach Joests Aeußerungen sich nur arbeit, Erholung und Anregung außerhalb beruflicher oder politischer Fachsimpelei zu suchen. Leider habe ich selten genug dazu erhielt außer ihm eine ganze Menge andrer Hefte der Zukunft". gegeben hätten. den viel erwähnten, mir nicht bekannten Primadonnen- Artikel und auf Verbannte bezögen, die sich fälschlich als Politische aus­die Zeit. Auf dem Parteitage erfuhr ich, daß der Ich traf mich auch mit Herrn Harden persönlich noch einmal, am Artikel auch Stellen enthält, die gegen wirkliche poli Bei einer dieser Zusammenkünfte im letzten Winter gab der 21. Auguſt. Mein Zweck war, ihn zu fragen, ob er mir gestattete, tische Verurteilte gerichtet sind, und die nicht Ansichten, sondern Artikel Bernhards über Parteimoral und der Angriff der Neuen Zeit" darauf Anlaß, auf Mehring zu sprechen zu kommen, wobei gevisse Momente aus einer gewissen Angelegenheit zur Sprache zu lediglich Ausbrüche der Roheit gegen diese bedeuten. Diese Stellen Herr Harden erzählte, daß er interessante Briefe von Mehring bringen. Ich erhielt die Erlaubnis, habe sie aber bisher nicht benutzt hatte Herr Harden mir nicht mitgeteilt. befäße, die er sich erbot, mir zu schicken. Einige Tage später kamen Und nun ein Wort über Herrn Harden als Persönlich fie an. Ich wußte nichts von den publizistischen Streitigkeiten Mehrings mit Harden; ich bringe es schon seit vielen Jahren nur ausnahmsweise fertig, einen der Pfeil- Artikel der Neuen Zeit" zu lesen, für persönlichen Tratsch habe ich weder Sinn noch Gedächtnis, und noch bis heute habe ich nicht das Be­dürfnis gefühlt, nachzulesen, was Mehring und Harden gegen einander geschrieben haben. Um so neuer und merkwürdiger waren mir daher die Briefe Mehrings. In der That eine höchst interessante Korrespondenz! Aus der Feder Mehrings, den ich nur als grimmen Wolf kannte, wahrhaft rührende Herzenstöne einer zärtlichen geduldigen Freundschaft, ein Bemühen, Hardens fremdartige Natur und sein Wollen zu verstehen, wie ich es nie für möglich gehalten hätte, Anerkennung und Förderung des Planes der Zukunft", troß­dem daß Harden damals längst seine Bismarck- Begeisterung ver­tündet und Socialdemokraten in seiner bekannten Manier litterarisch gemißhandelt hatte. Daneben freilich auch andre Dinge, z. B. die Postkarte über Schoenlant.

Ich schickte die Briefe mit Dank zurück. Ich muß bemerken, daß ich von meinen Schreiben an Herrn Harden im allgemeinen keine Kopien zurückbehalten habe, weil ihr Inhalt völlig gleichgültig war. Nur zwei erschienen mir wichtig genug dazu. Deshalb kann ich auch für die absolute Genauigkeit in der Reihenfolge nicht einstehen.

und werde es auch ohne Nct nicht thun.

Ich erholte mich darauf einige Tage im Gebirge, mit ver- teit. Ja er hat recht, ich habe auf dem Parteitag nichts erfahren, nünftigeren Dingen beschäftigt. Da erhielt ich in Tegernsee   die das mein Urteil über ihn geändert hätte, und auch heute noch, wo Leipziger Volkszeitung" Nr. 208 bom 9. September mit dem er mich aufs gröbfte beschimpft hat, bin ich dadurch nicht überrascht. Artikel Mehrings, der mir zeigte, daß in der That der Kampf gegen Wenn diese Zeilen in die Hände der Leser kommen, dürfte die Mitarbeit an der Zukunft" den Delegierten als erste große auch der gesamte Gifterguß des Herrn Harden gegen mich schon Haupt- und Staatsaktion des Parteitages vorgespielt werden sollte. gedruckt sein, ich brauche also nicht zu fürchten, daß er sich einreden bgleich ich persönlich nicht als Mitarbeiter der Zukunft" in Frage könnte, ich wollte ihn für mich einnehmen, wenn ich versuche, ohne fam, mußte ich erwarten, daß infolge meiner Mitunterschrift unter Eifer und Zorn über ihn zu sprechen. Ich kenne ihn wirklich nicht der Beschwerde auch ich in die Angriffe hineingezogen werden würde. genau genug, um seine komplicierte Psyche sicher zu sezieren und Der Verlauf hat ja auch gelehrt, daß man sogar von Artikeln in analysieren, aber aus seinem Handeln und seinen Schriften entnehme bürgerlichen Blättern aus meiner Feder fabelte, die ich nie ge- ich dies: schrieben habe.

zeig, wie man sich im Falle eines Angriffs seiner zu erwehren hätte. Mehring selbst aber gab mir zugleich einen vortrefflichen Finger­Er schrieb von Harden und der Zukunft":

" Seine Aufforderung, für dies Blalt mitzuarbeiten, habe ich von vornherein abgelehnt, weil ich inzwischen be­stimmte Gründe für den Verdacht erhalten hatte, daß Herr Harden sich an Bismarck   verkauft habe oder verkaufen wolle."

wenn man

Ein großes Talent, aber ein unglücklicher Mensch, unglücklich Weibes gemischt hat. Ein Mann in seinem Mut, seinem Ernst, seinem durch die Natur, die seinen Charakter aus Elementen des Mannes wie des Fleiß, ein Weib in seiner fast tranthaften Reizbarkeit, seiner Koketterie, und nicht zuletzt in seiner Fähigkeit, zu schimpfen und um Kleinlichkeiten zu zanken.

Kein Feind hat ihm je so geschadet, wie er sich selbst durch seine polemischen Gewohnheiten. Aber was er auch andren, was er ihn als Person in Dresden   ausgeschüttet worden sind, waren nicht Socialdemokraten angethan haben mag, die Schimpfworte, die über berechtigt.

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das eine unwahrheit war. Ich wußte, daß Mehring, als die Ich aber wußte aus den Briefen, die ich gelesen hatte, daß Zukunft" begründet wurde, ganz anders über Hardens Bismard In derselben Zeit schrieb ich Herrn Harden einige Zeilen über Hardens Motiven vielfach ausgesprochen hatte. Schwärmerei geschrieben und seinen Glauben an die Reinheit von Ich habe in Dresden   dagegen Verwahrung eingelegt, und bin eine Theateraufführung und erhielt bald darauf von ihm seine daß er auch die Mitarbeit Ich wußte, in meiner Weise für Herrn Harden eingetreten, aus bloßem nicht Broschüre Kampfgenosse Sudermann" mit einer Deditation und von vornhere in Gerechtigkeitsgefühl, ohne jeden Zwang, da ihm das nicht genug abgelehnt; sondern ausdrücklich dem Motto Il croit tout ce qu'il dit", auf deutsch  :" Er glaubt sich, zugesagt, daß er war, beschimpft er mich in unnobler Weise. Was soll man dazu alles, was er fagt". Ich fand, offen gesagt, dieses Wort Mirabeaus Bebel und Liebknecht für die seinen Mitteilungen glauben darf, bei fagen? Man muß mit den Achseln zucken, manches seiner nicht über den philiströs trockenen Schwärmer Robespierre   feine sehr noch am 14. Oftober 1892, nachdem schon mehrere Nummern der auch zu schimpfen. " Zukunft" verwendet, und unberechtigten Erregung zu gute halten und sich bemühen, nicht passende Devise für dies Buch und sprach das aus, als ich mich be- Zeitschrift erschienen waren, selbst Herrn Harden einen Artikel über dankte. Ich schrieb ich kann nur aus dem Gedächtnis den Sinn Die Krise in der freien Volksbühne" angeboten hatte, der abgelehnt Chemnitz  , 28. September 1903. reproduzieren: alles belegten diese Briefe und ich sagte mir: das ist der Beweis wurde, und daß darauf erst sein Bruch mit Harden eingetreten war. Das gegen Mehring, nicht für eine viele Jahre zurückliegende Schlechtigkeit, sondern für eine heute, am 9. September 1903, gegen die Genossen verübte Täuschung!

Das il croit tout ce qu'il dit" würden Sie mit jedem fub­alternen Schwärmer teilen müssen. Die politische Wahrhaftigkeit zeigt sich vielmehr darin, daß man den Mut hat, nicht mehr zu glauben, was man nicht mehr glauben kann, und nicht zu sagen, was man nicht mehr sagen kann. Diesen Mut haben Sie bewiesen." Das war mehr als bloß eine Artigkeit. Vor etwa 16 Jahren, als ich noch mehr Zeit hatte, die Journale zu lesen, hatte ich die Entwicklung Hardens vom Freisinnigen zu dem Mann, der immer das Gegenteil fagt, genau beobachtet und den Ein­druck gewonnen, daß er sich aus Ueberzeugung von den Freisinnigen Losjagte.

Ich schickte Herrn Harden als Gegenſendung einen juristischen Aufsatz von mir und bekam darauf am 6. April d. J. freundlichen Dant und folgende Anfrage:

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Es wäre mir eine Freude, wenn ich Sie mit solchem Beitrag einmal in der Zukunft" zu Gast sähe. Doch die neuesten Vorgänge werden Ihnen die Lust, die etwa dazu sich je geregt haben könnte, wohl genommen haben."

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briefe noch einmal zu senden. Ich bin nicht in die Lage gekommen, Deshalb bat ich Herrn Harden telegraphisch, mir die Original­davon Gebrauch zu machen, weil ich persönlich nicht so angegriffen wurde, daß es mir gelohnt hätte. Bernhard aber hat zwei der ihm schon länger bekannten Postkarten angeführt.

Inzwischen hatte ich aber von Herrn Harden noch einen Brief Citate aus seinen Artikeln beweisen wollte, daß er neben seinen erhalten, dem ein ähnlicher nach Dresden   gefolgt ist, worin er durch abschäßigen Aeußerungen auch Anerkennendes über die Socialdemo­äußerte er sich; beides entsprach etwa dem, was er nachher an den fratie geschrieben hätte. Auch über den Artikel des Professors Joest Parteitag geschrieben hat. Ich antwortete ihm folgendes:

Tegernsee  , den 11. September 1903. Geehrter Herr Harden!

Wolfgang Heine  .

Sociales.

Braunsteinstaub..

In den chemischen Fabriken, in denen Chrompräparate her­gestellt werden, und zu diesem Zwecke eine Zerkleinerung des Roh­materials, des Chromeisensteins erfolgt, macht sich schon seit Jahren eine empfindliche Gesundheitsschädigung der Arbeiter durch den dabei Nase befällt und häufig zu einer vollständigen Durchlöcherung der entstehenden Staub bemerklich, die namentlich die Schleimhäute der Najenscheidewand führt. Diese Gesundheitsschädigungen der Chrom durch die Bekanntmachung vom 2. Februar 1897 Maßnahmen zur arbeiter nehmen so sehr zu, daß der Reichskanzler veranlaßt wurde, möglichsten Verhütung derselben anzuordnen. Seitdem sind diese Erfrankungen zwar nicht ganz verschwunden, aber sie haben doch wesentlich abgenommen. Bei einem andren Material, das ebenfalls in der chemischen Großindustrie verwendet wird, so zur Herstellung ... Ihr Schreiben ist mir erst auf Jrrwegen nachgegangen. bon Sauerstoff, von Chlor und von Kaliumpermanganat sowie in der Heute habe ich den Artikel der Leipziger Volkszeitung" gegen Sie Glasfabrikation, dem Braunstein, hielt man bisher in den chemischen erhalten und Sie telegraphisch um die bewußten Originalbriefe Fabriken keine besondere Schuhmaßnahmen gegen den Einfluß des gebeten. Ob und wie sie verwendet werden, kann ich natürlich noch beim Zerkleinern des Minerals entstehenden Staubes für nötig. Der nicht sagen. Ich selber habe den Wunsch, möglichst wenig in die Gewerbe- Inspektor in Hamburg   teilt aber in seinem Bericht über das Debatte einzugreifen. Jahr 1902 mit, daß in einem dortigen Fabrikbetriebe sich bei drei Um auf Ihren Brief zurück zu kommen, so kann ich weder das, Arbeitern auffällige Krankheitserscheinungen zeigten, die sich durch Ihre Aufforderung, solche Arbeiten gelegentlich in der was Sie über die Socialdemokratie geschrieben haben, noch das, schwere nervöse Störungen sehr charakteristischer Art, wie masten­Bukunft" zu veröffentlichen, habe ich keinen Grund abzulehnen. was die Zukunft" über Rußland   und Kennan gebracht hat, billigen artiger Gesichtsausdruck, Zwangslachen, heftiges Zittern, Rückwärts­Ich bedauere es oft, daß das öffentliche Interesse für Fragen des oder zu rechtfertigen suchen. Daß ich nicht an die ehrenrührigen gehen, Lähmungen und Spannungen der Muskulatur kundgaben. Da Strafrechts, Staatsrechts, Prozeßverfahrens usw., eigentlich für alles Beweggründe glaube, die Ihnen Mehring und seine Leute unter diese Arbeiter beim Zerkleinern und Zermahlen von Braunstein thätig außer gewissen Gegenständen des Privatrechts, in Deutschland   so stellen, brauche ich nicht zu sagen, ich glaube sogar zu verstehen, gewesen waren, so werden ärztlicherseits die Erkrankungen auf Vers gering ist, und ich sehe in der Erneuerung dieses Interesses ein wie Sie dazu gekommen sind, dergleichen aufzunehmen, giftung durch Einatmung von Braunsteinstaub zurückgeführt. Die Mittel politischer Fortentwicklung. Dazu scheint mir die Zukunft", indessen psychologische Erklärungen, die immer nur Ver- Erkrankungen waren sehr schwer und einer ärzts die von Angehörigen aller Parteien gelesen wird, die geeignetste mutungen bleiben müßten, kann man bei solcher Gelegenheit lichen Einwirkung taum zugänglich. Obgleich die Tribüne; sie hat auch schon eine Menge anregender Beiträge geliefert, nicht auftischen. Sie werden sich also nicht wundern, Zerkleinerungsmaschine vollständig dicht umkleidet und die Arbeits­und es läge durchaus im Interesse meiner Richtung, dort auch zum wenn ich Sie in dieser Beziehung preisgebe, natürlich nicht ohne räume mit einer mechanisch betriebenen Entluftungseinrichtung ver­Wort zu kommen. wahrheitsgemäße Hervorhebung, daß Sie sich über die Bedeutung der sehen waren, zeigte sich doch in der Atemluft fein zerteilter Brauns

Dies gab mir eine ganz erwünschte Gelegenheit, meinen Stand­punkt in dieser Frage darzulegen; ein glattes Ja oder Nein oder gar ein Schweigen wäre Mißdeutungen nach dieser oder jener Seite ausgesezt gewesen. Hier ist das Wesentliche des Briefes nach dem in meinen Händen befindlichen Entwurf; Anfang und Ende lasse ich meg, da fie Gleichgültiges betreffen. Berlin  , den 8. April 1903. Sehr geehrter Herr Harden!

Die Angriffe Mehrings würden für mich höchstens ein Antrieb Socialdemokratie für die Arbeiter auch anerkennend ausgesprochen steinstaub. Den Unternehmern wurde daher aufgegeben, die Staub­mehr sein, Ihrer Aufforderung zu folgen. Ich werde stets das haben, wozu ich noch Gelegenheit zu finden dente. Heut nur soviel, beseitigung so umzuändern, daß die Absaugung der Luft ungefähr ein Recht unbeschränkten freien Worts für mich beanspruchen, aber es daß meines Erachtens bei Ihnen, sowohl wenn Sie bewundern, als Meter über dem Fußboden erfolgt, damit die oben zutretende frische auch andren gönnen. Ich kann deshalb auch Ihnen so wenig übel- wenn Sie angreifen, ästhetische Rücksichten sehr stark mitwirken, die Luft frei von Braunsteinstaub bleibt, und dieser von den Arbeitern nehmen, wenn Sie sich persönlich gegen die Bezeichnung" Brot Freude an einer wirklichen oder scheinbaren geschlossenen Einheit nicht eingeatmet werden kann. Ferner wurde angeordnet, daß die wucherpolitik" zu verwahren gesucht haben, wie ich auf den Gebrauch einer Persönlichkeit, Partei, Sache oder auch einer Redewendung. Arbeiter in Zwischenräumen von 14 Tagen einer ärztlichen Unter­dieser fachlich bezeichnenden polemischen Wendung verzichten werde. Das macht Ihre Kritik immer anregend, aber für praktische Polititer Angriffe auf meine Partei, auch wo ich sie für persönlich ungerecht selten ohne Vorbehalt annehmbar. Sie werden mir dies Urteil um halte, würden mich nicht abschrecken. Ich halte Empfindlichkeit in so weniger übel nehmen, als Sie wissen, daß ich, ohne meine eigne der Politik für eine der größten Schwächen. Ich würde nicht be- gerade entgegengesetzte Weise aufzugeben, jeder Individualität ihr fürchten Ihre abweichenden politischen Anschauungen zu fördern, Recht zuerkenne. wenn ich meine in der Zukunft" auseinandersetzte, noch weniger Auf dem Parteitag nahm ich dann das Wort, wie aus dem natürlich durch Erörterungen über mehr neutrale Stoffe. Bericht bekannt, hauptsächlich um für Bernhard und Herrn Harden Ich habe es für einen sehr glücklichen Gedanken gehalten, daß einzutreten und nach der Stimme der Leidenschaft auch die der die Zukunft" ein Diskussionsorgan werden wollte, das allen Rich- ruhigen Vernunft zu Worte kommen zu lassen. Hätte ich mich, wie tungen offen stünde, und woraus jeder aus der Feder bedeutender Herr Harden behauptet, gefürchtet, so hätte ich ja ganz schweigen Mitglieder gegnerischer Parteien auch deren Auffassungen tennen fönnen. lernen tönnte. Solch besseres gegenseitiges Verständnis der Parteien Ich schickte dann von Dresden   aus mit kurzen formellen würde die politischen Stämpfe nicht abschwächen, sondern würde Begleitworten an Herrn Harden den Bericht des Vorwärts" über sie flarer machen und mehr auf das Wesentliche richten. Die eigent- meine Rede mit denselben Korrekturen kleiner ungenauigkeiten, die lichen Parteiblätter sind überladen mit notwendiger täglicher ich für den Buchbericht angebracht habe, weil ich das für eine Polemik weniger geeignet, dies Verständnis zu vermitteln. Wenn Anstandspflicht hielt, und später die Originale der Mehringschen die Zukunft" nicht ganz so allgemeine Tribüne für alles Sagenswerte Briefe. Das sind meine beiden Briefe aus Dresden  , geworden ist, so sehe ich darin eine Folge der politischen Rückständig von denen Herr Harden spricht; ich habe sie ihrer Inhalt keit Deutschlands  . losigkeit halber nicht kopiert; Herr Harden dürfte sich, wie er

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fuchung unterzogen werden müssen, deren Ergebnisse in ein besonderes darüber zu führendes Buch einzutragen sind. Den Unternehmern wurde außerdem aufgegeben, wenigstens alle 4 Wochen einen Wechsel in der Beschäftigung der Arbeiter eintreten zu lassen. Ferner wurden die Arbeiter darauf aufmerksam gemacht, die vorhandenen Wasch­und. Badeeinrichtungen ausgiebig zu benußen und namentlich vor dem Essen und Trinken Hände und Gesicht gründlich zu reinigen. Seitdem diese Anordnungen befolgt werden, sind in der Ham­ burger   Fabrik weitere Erkrankunger nicht mehr vorgekommen, ein Beweis, daß dieselben durch die Anwendung der angeordneten Maß­regeln und die größere körperliche Sauberkeit der Arbeiter vermindert werden können. Da aber der Braunstein außer in Hamburg   noch anderwärts in zahlreichen chemischen Fabriken usw. verwendet wird im Jahre 1901 wurden im ganzen ca. 125 000 Tonnen davon verbraucht und er jedenfalls in diesen dieselbe schädliche Wirkung mehr oder weniger auffällig ausübt, so wäre es geboten, daß die hier angeordneten Maßregeln, die sich als zweckmäßig erwiesen haben, vom Reichskanzler ebenso wie die betreffs des Chromaltalis für das ganze Reich angeordnet würden.