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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 36.

Darlamentsberichte.

Dentscher Neichstag.

Donnerstag, den 12. Februar 1891.

8. Jahrg.

Schranten, wie sie der Abg. Stöcker aufrichten will; wer recht hat, wird auch recht behalten.( Beifall im Zentrum.) Die Diskussion wird geschlossen.

der Gründung und Ausstattung von Missionsstationen vor. Das Interesse des Deutschen Reiches erfordert, daß Alles gethan wird, um den Missionen den Kampf mit gleichen Waffen und Abg. Stöcker: Weder Herr Geh. Rath Kayser noch Herr mit gleichen Mitteln zu gewährleisten. Da muß ich nun immer 63. Sigung vom 11. Februar, 1 Uhr. wieder beklagen, daß in ganz ungerechtfertigter Weise von Herrn Windthorft haben das, was ich gegen Wißmann gesagt habe, Am Tische des Bundesraths: von Bötticher, von von Wißmann die evangelischen hinter die katholischen Missionen widerlegt oder auch nur gestreift. Ich bin aber bereit, meinen Malzahn, Aschenborn. zurückgesetzt worden sind. Wenn auch Herr von Wißmann nach- Antrag nach den Erklärungen des Ersteren zurückzunehmen. Ich Ein Schreiben des Reichskanzlers, in welchem von dem An- her in der" Post" seine Aeußerungen berichtigt hat, ist noch bin durchaus ein Anhänger der Freiheit, die Herr trage der Staatsanwaltschaft in Hamburg auf Ertheilung der Er- immer Vieles zurückgeblieben, was wir mit gutem Grunde als Windthorst predigt; er soll aber diesen Grundsatz der mächtigung zur strafrechtlichen Verfolgung des Abg. Metzner wegen falsch, als auf mangelhafter Kenntniß beruhend abweisen absoluten Geistesfreiheit an der Stelle zur Geltung bringen, wo Beleidigung des Reichstags Mittheilung gemacht wird, geht an müffen. Man hat uns vorgeworfen, daß wir nach dem Spruche es am nöthigsten ist, in Rom , wo einstweilen noch der Syllabus ora et labora( bete und arbeite) verführen, daß für uns das diesem Grundsatz entgegensteht.( Zustimmung rechts; Unruhe im die Geschäftsordnungs- Kommission. Auf Vorschlag des Präsidenten wird die Wiederholung der Arbeiten erst das Zweite sei, während die katholischen Missionen Zentrum.) Abg. Windthorst erklärt persönlich, daß es ihm im Rahmen Abstimmung über den Antrag Menzner, betreffend die Tabaksteuer, das labora( arbeite) voranstellten; ich glaube, fein echter Katholik bei welchem sich gestern die Beschlußunfähigkei des Hauses ergab, darf sich eine solche Rangirung gefallen lassen. Durch gekaufte einer persönlichen Bemerkung nicht möglich sei, auf alle die angesichts der zu Beginn der Sigung sehr schwach besetzten Bänke Slavenkinder wird in diesem Gebiete eine Missionsstation zuerst kleinen Bosheiten der Schlußrede des Herrn Abg. Stöcker zu bevölkert, während man eine größere Einwirkung auf die er- antworten( Heiterkeit); es werde sich aber Gelegenheit dazu einstweilen ausgefeht. Der Rest des Etats der Zölle, Verbrauchssteuern und Aversen wachsenen Neger sich versagt, weil man weiß, daß mit diesen finden. Abg. Stöcker: Da der Präfident das Wort Bosheit nicht ( Zuckersteuer, Branntweinsteuer, Salzsteuer, Brausteuer) und der doch nicht viel zu machen ist. Mit dem bloßen Arbeiten sei Etat der Reichs- Stempelabgaben werden ohne Debatte nach dem auch nichts erreicht; man gelange wohl dazu, schöne Plantagen gerügt hat, muß ich doch dagegen protestiren. Ich habe nichts anzulegen; aber fann das einen vollen Ersatz bieten für die Unter- von Bosheiten gesagt; ich habe Thatsachen angeführt, die viel­Antrage der Budgetkommission unverändert bewilligt. Ueber einige am Montag angenommene handschriftliche Anweisung in der Lehre und im Glauben? Gewiß wird die Arbeit, leicht dem Abg. Windthorst unangenehm sein können, weiter träge betr. die Abstellung weiterer Erhebungen in Wahlprüfungs- welche die katholischen Stationen pflegen, auch ihre wohlthäige nichts. Wenn der Bericht über diese Verhandlung draußen be­Angelegenheiten muß geschäftsordnungsmäßig in der nächsten Wirkung üben, aber die schottischen und englischen evangelischen kannt werden wird, wird es doch sonderbar berühren, mich als Sigung nochmalige Abstimmung stattfinden. Auch diese Abstim- Missionsgesellschaften haben in dieser Beziehung gleichfalls Vertreter der Bosheit und Herrn Windthorst als den Ver­fehr erfreuliche Ergebnisse aufzuweisen; ja, einige dieser Gesell- treter des Standpunktes der füßen Liebe hingestellt zu wissen. mungen werden einstweilen zurückgestellt. Ueber die Petitionen des Vorstandes des Bezirksvereine der schaften find wesentlich Erwerbsgesellschaften. Für( Heiterkeit.) Hamburger Voradt zu Berlin und des Wahlvereins der de scheinen Reichskommissar war es nicht angängig, Urtheile in so freifinnigen( Fortschritts-) Partei im 6. Berliner Reichstags- Wahl- einseitiger und unbegründeter Weise abzugeben. Meinen Antrag freife, betr. das Wahlgesetz, wird ohne Debatte zur Tages- habe ich im vorigen Jahre dahin empfohlen, daß man die Interessensphären theilte. Nachdem einige Missionsgesellschaften ordnung übergegangen. Die Petition des Vereins Berliner Agenten, welche das Rechts- fich dagegen ausgesprochen haben, beschränke ich mich auf den verhältniß der kaufmännischen Agenten namentlich gegenüber den Wunsch, daß man nicht Miffionen anderer Konfeffionen zulaffe, Auftraggebern durch Zusatzparagraphen zum Handelsgesetzbuch wo sich eine Mission schon festgesetzt hat, wo sie sich ausbreiten, normirt wissen wollen, wird ohne Diskussion dem Reichskanzler zur Blüthe gelangen kann. Ich bin in dieser Beziehung nicht als Material zu der dereinstigen Revision des Handelsgesetzbuches ohne Besorgniß für Dar- es- Salaam; ich verweise außerdem auf die blutigen Vorgänge in Uganda , welche aus religiösen Abg. Scipio berichtet namens der Petitionstommission über 3 wiftigteiten hervorgingen. verschiedene Eingaben betreffend den Zolltarif.

überwiesen.

u. schlossen.

Der Autrag wird darauf vom Antragsteller zurückgezogen. Es folgt die Berathung des zweiten Antrags Stöcker: die verbündeten Regierungen zu ersuchen, in erneute Erwägung zu nehmen, ob und wie dem Handel mit Spirituosen in den deutschen Kolonien durch Verbot oder Beschränkung entgegenzu treten sei.

Antragsteller Abg. Stöcker: Der Antrag ist bereits einmal vom Reichstage fast einstimmig angenommen worden. Die Wir­kung dieses Beschlusses ist aber nicht derartig gewesen, daß wirk­fame Abhilfe veranlaßt worden ist. Die Zunahme des Brannt­weintonfums in Kamerun und Togo ist durch) authentische Be­richte der dortigen Missionare außer Zweifel gestellt; in dem­Bundeskommissar Geh. Rath Kayfer: Während früher nur selben Maße haben die erschreckenden Wirkungen dieses Konsums Ueber die Petiton, betreffend den Zoll auf Holzstoff, Pappe von einer Abneigung der katholischen Missionsgesellschaften, an zugenommen. Die deutsche Handelswelt macht sich nach diesen u. s. w. wird Uebergang zur Tagesordnung ohne Debatte be- die Abgrenzung von Interessensphären einzugehen, Mittheilung Beugnissen eines bösen Stückes Kulturarbeit an den Gingeborenen zugenommen. Die deutsche Handelswelt macht sich nach diesen gemacht werden konnte, hat heute der Antragsteller selbst schon schuldig, indem sie die Einfuhr der Spirituosen nicht einschränkt, Der Antrag der Kommission, auch über die Petitionen, welche zugegeben, daß auch auf evangelischer Seite eine solche Abneigung sondern im Gegentheil auszudehnen trachtet. Es kommt dazu, den Zoll auf kupferne Walzen zur Kattundruckerei betreffen, zur besteht. Gewiß ist eine koloniale Thätigkeit ohne die Mitwirkung daß unser Togogebiet der Schauplatz des stärksten Schmuggels Tagesordnung überzugehen, wird vom Abg. Hultzsch empfohlen; der Missionsgesellschaften gar nicht denkbar; aber ihre Mitwirkung des billigen deutschen Branntweins nach den englischen Kolonien es sei jezt noch nicht an der Zeit, eine allgemeine Revision des wird auch von der Regierung in jeder Weise gefördert und unter: ist, wo der Branntwein eine fiebenfach höhere Steuer zu Tarifs ins Auge zu fassen, und außerdem ständen sich die Wünsche stützt. Es hat sich daraus ein sehr freundliches Verhältniß tragen hat. Dieser Umstand sollte allein schon die ver­der Interessenten, welche den Zoll beseitigen und derer, welche zwischen den Gesellschaften und der Kolonialverwaltung heraus- bündeten Regierungen veranlassen, mit größerer Energie ihn aufrecht erhalten wollen, schroff gegenüber. gebildet. Jm Großen und Ganzen ist uns auch bisher eine Ver­Das Haus beschließt nach dem Antrage der Kommission. ständigung zwischen beiden Konfessionen gelungen; in dem einen zu erwägen, ob solche Verhältnisse dem deutschen Namen wirklich zur Ehre gereichen. Bedauerlicher Weise hat gerade Abg. Goldschmidt referirt Namens der Petitionskommiſſion Falle, wo der Reichskommissar eine evangelische Gesellschaft Deutschland neben anderen Mächten widersprochen, als die über die derselben überwiesenen Eingaben, welche eine anderweite nicht wieder zuließ, nachdem die katholischen Benediktiner zu Frage des Verbots der Einfuhr von Branntwein international Normirung des Bolles auf fertige Bautischler- Arbeiten u. s. w. be- gelassen worden waren, hat der Kommissar ganz eigen wurde. Ohne ein Radikalmittel werden wir von diesen Schatten­treffen. Die Kommission empfiehlt auch hier Uebergang zur mächtig gehandelt, während im Uebrigen die Wirren feiten unserer kolonialen Thätigkeit nicht loskommen. Dem Im­Tagesordnung, weil der Zeitpunkt des Ablaufs wichtiger Han- des Aufstandes die Sache erklären und entschuldigen. dela Berträge immer näher rücke, und es somit nicht angemessen Im Intereſſe der ſegensreichen Thätigkeit der Missions: port von Branntwein, der überall in der christlichen Welt Nerger­niß erregt, muß einmal gründlich auf den Leib gerückt werden. erscheine, in solchem Stadium an eine Aenderung des bestehenden gesellschaften und der zweckmäßigen Führung der Geschäfte Auch alle englischen Kolonialbeamten verurtheilen den Schnaps­Tarifs heranzutreten. Der Kolonialverwaltung ist dringend zu wünschen, daß der Das Gleiche wird von der Kommiſſion bezüglich der Reichstag feine Beschlüsse faffe, die störend in das Ver- genuß gerade so, wie die angeführten Stimmen aus den Missions­Petitionen wegen Aenderung des Zolles auf Perlmutterknöpfe hältniß, wie es sich nun einmal gestaltet hat, eingreifen gesellschaften. und der Petition des deutschen Fleischerverbandes wegen fönnten. Aenderung des Zolles auf Häute, Felle und fertiges Leder be­antragt.

Der Antrag der Kommission wird von den Abgg. Hulksch und Fund unterstützt. Das Haus beschließt den Anträgen der Rommission gemäß.

Geh. Rath Kayser: Ein Beschluß des Bundesraths ist über den Antrag Stöcker im Jahre 1889 nicht herbeigeführt worden. Abg. Dr. Windthorst: Ich verlange für beide Bekenntnisse In den Verhandlungen im Reichstage war der Wunsch inter­dort gleiche Freiheit in der Aktion und gleichen Rechtsschuß. nationaler Vereinbarung ausgesprochen. Auf diesem Wege find Ich wünsche jeder Konfession und jeder ihrer Missionen gleiche wir vorgegangen, und das endliche Zustandekommen der General­Erfolge; die Berücksichtigung der Wünsche des Antrags aber akte der Brüsseler Konferenz ist vorzugsweise den großen Es wird nunmehr die Abstimmung über den Antrag Menzer würde die Aktionsfreiheit gerade erschweren. Ich freue mich, daß Bemühungen Deutschlands zu verdanken. Gegenüber diesem würde es doch nicht auf Vorlegung eines Gesetzes, durch welches die bestehende neulich der Reichskanzler so klar und bestimmt aussprach, daß großen Verdienste der Regierung darauf ankommen, ob in Nebenpunkten Tabaksteuer von 45 auf 24 Mark ermäßigt wird, vor die Grundsätze der Kongo - Atte auch in den deutschen Schuh - wesentlich England hat auch die Brannt­genommen. Dieselbe ergiebt die Annahme des Antrags mit be- gebieten zur Geltung kommen sollen wegen der freien Deutschland differirte. trächtlicher Mehrheit. Dagegen wird der in der Montagssigung Religions ausübungen; ich freue mich ebenso sehr weineinfuhr nicht ganz verboten haben wollen, es wollte nur angenommene Antrag Auer auf Ausdehnung der bezüglich der der heutigen anerkennenden Erklärung des Kommissars über die einen höheren Zollsatz. Wir haben dem widersprochen, um nicht Wahl des Abg. Porsch von der Kommission vorgeschlagenen Er- Wirksamkeit der Missionsgesellschaften und ihre Bedeutung das Ganze fcheitern zu lassen. In Brüssel ist eine bestimmte Früher wurde 3one festgestellt, die für den Branntweinverkehr von Bedeutung hebungen heute abgelehnt. für die Gewinnung unserer Kolonien. Alles mit Gewalt sein wird. Einmal darf er dort, wo er noch nicht eingeführt ist, das Es folgt die Berathung des Antrages Stöcker: nicht anerkannt, man Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, Maßregeln machen und setzte seine ganze Hoffnung auf materielle Erfolge. auch ferner nicht eingeführt werden; dort, wo er eingeführt ist, zu treffen, durch welche bei Festhaltung des Grundsages Diese erfreuliche Umkehr müssen wir deshalb doppelt begrüßen. hat man sich über einen bestimmten Sas geeinigt, der in den Der Parität das gleichzeitige Wirken von Missionaren Nur auf dem Wege der Freiheit, der wahren Freiheit tönnen ersten drei Jahren 15 Centimes beträgt, in ferneren drei Jahren verschiedener Konfessionen in demselben Bezirke der deutschen die großen Fragen gelöst werden, die uns beschäftigen; die Frei- bis auf 25 Centimes erhöht werden kann. In Ditafrita Schuhgebiete möglichst verhütet wird. heit allein verbürgt die Lösung in ersprießlichem Sinne. Sehen Einfuhr von Branntwein an die Erlaubniß der Kommandantnr Antragsteller Abg. Stöcker: Evangelische und katholische Sie nach Amerika , wo fein Schulzwang, fein firchgeknüpft, nur Wein, Bier und Wermuth dürfen öffentlich Miffionen gehen mit großem Gifer und großer Beharrlichkeit mit lich er 3wang herrscht. Weg mit derartigen verkauft werden. In Neu- Guinea und auf den Marschall?

Hedda Gabler

wollte

nur

und Eilert

Paares vorgeschoffen hat. Hedda befißt, wie sie von sich selbst tödte. Aber Heddas Gatte hat das Manuskript gefunden und sagt, nur das eine Talent: sich zu langweilen. Die Langeweile ihr einstweilen in Verwahrung gegeben. Warum er es nicht ift ihre Gefährtin auf der Hochzeitsreise gewesen und sie gähnt sogleich dem Eigenthümer wieder zugestellt hat, weiß der Dichter nennt Henrik Ibsen sein Schauspiel, das am Dienstag zum ihr nun daheim fürchterlich entgegen. Nicht minder fürchterlich uns nicht überzeugend klar zu machen und das ist ein schwer­ersten Male im Lessing Theater aufgeführt wurde. Der ist ihr die Vorstellung, daß sie Kinder haben könnte. Der Vor- wiegender Fehler, da auf diesem Umstande der unglückliche des Schauspiels beruht, den der Dichter Dichter war anwesend und nahm nach jedem Arte für diese neueste schlag des Gerichtsraths Brack, die Lebensweise zu Dreien in Ausgang feinem wahrhaft tragischen gemacht hat, Frauenstudie den Dank des vollen Hauses entgegen, nachdem der einem Koupee fortzusehen, findet daher bei ihr ein geneigtes Ge- darum Beifall mit einiger Anstrengung in Fluß gebracht worden war. hör. Da taucht jedoch ein früherer Anbeter von ihr auf, der weil er sonst sein sittliches Richteramt an Hedda nicht hätte Den Familiennamen der Heldin sucht man in dem Personen ihr nicht gleichgiltig gewefen. Gilert Löwberg, der ebenfalls vollziehen können. Wenn Hedda aus Eifersucht das Verhältniß verzeichniß vergebens, hier heißt sie Frau Hedda Tesman, in Kulturgeschichte macht, ein dem Trunke verfallenes Genie, das der Frau Elvsted zu Eilert zu zerreißen trachtet, so ist und der Dichter, der sich mit den Jahren mehr und mehr ins eine Frau Elv ft ed gebessert hat und mit deren Unterstützung doch schwer zu verstehen, daß sie kein besseres Mittel weiß, als Ausflügeln verliert, hat wohl schon dadurch andeuten wollen, als Hilfsarbeiterin er nicht nur bereits ein Aufsehen machendes Eilert wieder der Trunksucht zu überantworten; es erscheint daß Hedda nicht recht in den bürgerlichen Kreis paßt, in den Wert veröffentlicht, sondern auch ein zweites, eine Kultur- ebenso plump wie gemein und es ist eine starke Zumuthung, daß sie durch ihre Ehe mit dem Privatdozenten der Kulturgeschichte, geschichte der Zukunft, geschrieben hat. Diese Kultur edda es wirklich als einen Beweis von Männlichkeit betrachte, Jörgen Tesman, gerathen ist. Es ist dieses nur eine Ver- geschichte der Zukunft ist im Geiste Ibsen's , das muß man daß Gilert sein der Nebenbuhlerin gegebenes Versprechen bricht, Schreitet es schon über das muthung, denn bei Ibsen ist man stets mehr oder weniger auf als bezeichnend für alle diese Dichter aus der Bourgeoisie feft sich des Trinkens zu enthalten. Bermuthungen angewiesen, besonders aber da, wo es sich um die halten, das Symbol der Erlösung ihrer Klasse aus der imoralischen Maß des Erregungsbedürfnisses hinaus, daß sie Eilert betrunken Selbst­seelischen Beweggründe seiner Charaktere handelt. Hedda Versumpfung. Und festhalten muß man ferner, daß das sittliche sehen will, was soll man erst dazu sagen, daß sie ihn zum Gabler ist davon nicht frei und ebenso müssen wir manche Bewußtsein der Bourgeoisie sich dadurch vollkommen gerettet sieht mord treibt? Denn als 2öwberg nach jener häßlichen Nacht Wenn das zu ihr kommt, verschweigt sie ihm den Besitz des verloren Unwahrscheinlichkeit mit in den Rauf nehmen. Sie ist das und dieser Abfindung stürmisch Beifall klatscht. anatomische Präparat eines Charakters, wie solche die vor moralische Bewußtsein dieser neuen Menschen nur so start wäre, gegangenen Manuskripts. Sie lechzt in diefer feigen Zeit nehmen und müßigen Gesellschaftskreise züchten, gleichsam zum daß es sie selbst aus dem Sumpf rettete! Das ist aber auch bei nach einem Beweise echten Mannesmuthes Beweise dafür, daß sie zum Wohle der Gesammtheit ausgemerzt Eilert 25wberg nicht der Fall. Kaum tritt die Versuchung soll ihn durch seinen Selbstmord liefern. Und dergleichen aus­werden müssen. Diese Ausmerzung vollzieht Hedda Gabler in Geitalt eines falten Bunsches an ihn heran, so unterliegt er getüftelte Motive bewundern die Verehrer Jbsens als höchste an sich selbst durch einen Pistolenschuß. Neu ist dieser Charakter ihr. Seine Bersucherin ist freilich seine ehemalige Liebe, die noch Lebenswahrheit! Eilert Löwberg stirbt wirklich, aber nicht durch in feinen Grundzügen nicht, seit den dreißiger Jahren spuken die immer schöne Hedda. Der Gatte derfelben muß ihn einladen, Weiber, die von dem Teufel des unerfättlichen Erregungsbedürf nachdem sie von ihrer Pensionsfreundin Elv sted, die ihrem feine eigene Hand, wie Hedda glaubt. Wenn es ein Haupt­nisses besessen sind, durch die gesammte Literatur. Ibsen über- alten Ehemann durchgebrannt ist, deren Liebe zu Gilert er erforderniß des Dramas ist, daß in ihm für den Zuschauer alles bietet alle seine Vorgänger auf diesem Gebiete aber darin, daß fahren hat. Und jetzt beginnt edda mit diesem ein entsetz- klar und durchfichtig sein muß wie Glas, so stoßen wir auch hier er seine Hedda Gabler auch des leisesten sittlichen Gefühls liches Spiel. Sie nöthigt ihn, seiner Entjagung des Alkohols wieder auf eine jener Trübungen, die in den Werken Ibsens so Nach den Mittheilungen, die Gerichtsrath entkleidet, daß er den menschlichen Charakter zu einem Prinzip durch ein Paar Gläser Punsch untreu zu werden und überredet häufig vorkommen. verdampft und dadurch unwahr wird. Hedda ist die mittellos ihn, mit ihrem Gatten an einem Trinkgelage, das der Gerichts- Brack über das Ende des Unglücklichen macht, ist er nochmals zurückgebliebene Tochter des Generals Gabler, welche sich ent- rath Brad veranstaltet, Theil zu nehmen. Nun der Tiger zu der Sängerin gegangen, vielleicht um einen letzten Versuch zu fchließt, als ihre Jugendblüthe zu welken beginnt, unter ihren einmal Blut geleckt hat, betrinkt er sich, verliert unterwegs seine machen, sein Manuskript wieder zu erlangen. Darüber scheint es zahlreichen Verehrern den unbedeutenden, aber äußerst gutmüthigen Kulturgeschichte der Zukunft aus der Tasche und endet bei einer zwischen ihnen zum Streit gekommen zu sein, ob dabei die Jörgen Tesman zu heirathen, weil er der Einzige ist, der sogenannten Sängerin, mit der er früher ein Verhältniß gehabt Pistole von selbst losgegangen, oder die Dirne ihm die Wasse thr eine Aussicht wenigstens auf eine Versorgung bietet. Denn hat, und die er jetzt beschuldigt, das inzwischen von ihm ver- entrungen und ihn niedergeschossen habe, bleibt ungewiß. Auch noch ist er erſt Privatdozent, hat auf der Hochzeitsreise den mißte Manuskript gestohlen zu haben. Es entsteht ein furcht hat er die tödtliche Wunde nicht in der Schläfe oder in der Doktor gemacht, und die poffnung, daheim eine Professur barer Skandal, in den sich die Polizei einmischt. Löwberg Brust, sondern im Unterleibe. merlangen. Wir hegen indessen den Argwohn, daß auf ihre fühlt sich durch den Rückfall in ſein Laſter tief gedemüthigt und beraubt Hedda aller ihrer verrückten Einbildungen von Mannes­Michl ſeine grenzenloſe Gutmüthigkeit und Bücherwurm- Blindheit vollends vernichtet durch den Verlust seines Wianuskripts. Es muth und dergleichen schönen Dingen. Aber nicht genug. Die nicht ohne Einfluß war, wie in schon ihr Freund, der Gerichts- lohnt ihm nicht länger zu leben und Hedd a drückt ihm eine Polizei hat sich auch jest wieder hineingemischt und Brad rath Bradf, bereitwillig die Mittel zur Einrichtung des jungen Pistole ihres verstorbenen Vaters in die Hand, damit er sich selbst eröffnet Hedda, daß sie die Pistole als Eigenthum des

Ein solch unschönes" Ende