Jedes Wort eine unwahrheit. Selbst der faulste Arbeiter muß 1 fchon eine genügende Arbeitsleistung aufweisen, wenn er nicht auf die Straße fliegen und am Hungertuch nagen will. Aber ganz abgesehen davon, sorgen auch schon die„ fleißigen" Arbeiter dafür, daß es wirklich faule unter ihnen gar nicht giebt. Schon ihr bloßes Beispiel wirkt auf einen minder fleißigen Kollegen derart erziehend, daß er sich bald schämt, als Drüdeberger angesehen zu werden, was natürlich nicht ausschließt, daß minder befähigte Arbeiter es den intelligenteren nicht allemal in vollem Umfange gleichthun fönnen.
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Gerichts- Zeitung.
4. Betreffs des Arbeitsnachweises wird folgender Vorschlag angenommen. Bei den nächsten Wahlen sollen die Gesellen dafür Sorge tragen, daß ihnen genehme Personen in den Gesellenausschuß gewählt werden. Die Wahltermine sollen möglichst früh gericht des Landgerichts II beschäftigte, lag wiederum eine jener Der Auflage wegen versuchten Mordes, die gestern das Schwurzeitig bekannt gegeben werden. 5. Bei Streitigkeiten zwischen Meistern und Gesellen soll das Liebestragödien zu Grunde, wie sie seit Jahren an der Tagesin Bildung begriffene Einigungsamt des Innungs- Ausschusses ordnung sind. Der Angeklagte, Schuhmachergeselle Gustav Lasche, Innungs- Ausschusses hat sich bis jetzt als ein wenig nüßliches Glied der menschlichen amtieren, zu welchem jedoch die Genehmigung der Regierung noch Gesellschaft gezeigt. Er ist jetzt 21 Jahre alt, befand sich früher in aussteht. Bis Eintritt derselben soll das Schiedsgericht der Zwangserziehung in der Anstalt am Urban und scheint ein Freund Schlosserinnung die endgültige Entscheidung treffen. 6. Der Vertrag tritt mit dem 1. Januar 1904 in Kraft und vom Müßiggang und lockerem Leben zu sein, denn es wird behat bis 31. Dezember 1905 Gültigkeit. Wird vorstehender Vertrag hauptet, daß er nur selten arbeitete und seinen Arbeitsverdienst nicht spätestens 12 Wochen vor Ablauf der Vertragszeit gekündigt, der Schloßstraße 113 bei Verwandten und dort hat er stets so schnell wie möglich verpraßte. Er wohnte in Steglitz in so gilt derselbe als auf ein weiteres Jahr verlängert.
7. Dieses Abkommen soll in jedem Betriebe und im Arbeitsnachweis angeschlagen werden.
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Was nun die fleineren Betriebe anbelangt, die angeblich sehr energisch auf Schließung drängten, so können wir dem rheinischwestfälischen Scharfmacherorgan verraten, daß es auch hier vollkommen falsch unterrichtet ist. Arbeiterin Marie Fluhr ausgeübt. Das 17jährige Mädchen war 30. April morgens einen Revolveranschlag auf seine Geliebte, die Gerade die kleineren Fabrikanten bedauern lebhaft den den Aus= In der lebhaften Debatte wurde dieser Entwurf, weil zu wenig früher im Gesindedienst, gab diesen aber auf und fand in der sperrungsbeschluß, weil sie am meisten darunter bietend, von verschiedenen Rednern scharf kritisiert und dessen Ab- Goerzschen optischen Anstalt in Friedenau Beschäftigung als Arbeiterin. leiden müssen. Nicht gering ist die Zahl derjenigen unter ihnen, lehnung empfohlen. Der Lohnkommission wurden dabei teils sehr ihr aber dessen Lebenswandel nicht behagte, hatte sie ihm Ende Sie hatte mit dem Angeklagten ein Liebesverhältnis unterhalten; da die erklärten, sie würden gerne bewilligen, doch aus Furcht vor der heftige Vorwürfe gemacht, weil sie sich zu nachgiebig gegen die Januar den Laufpaß gegeben und war in seiner Abweisung standhaft ihr aber dessen Lebenswandel nicht behagte, hatte sie ihm Ende Konventionalstrafe könnten sie es nicht. Den großen Fabrikanten Meister benommen und die früher stipulierten Forderungen nicht geblieben, obgleich er wiederholt Annäherungsversuche und bei passender Januar den Laufpaß gegeben und war in seiner Abweisung standhaft fann ja nichts angenehmer sein, als daß die mit genügendem Nachdruck vertreten habe. Demgegenüber fleineren durch die Aussperrung völlig ruiniert wieſen u. a. Lubatsch, Wuschick und Wiesenthal nach, daß bei den Gelegenheit auch Eifersuchtsscenen machte. Als er sah, daß alle seine Bemühungen erfolglos waren, faßte er den Plan, erst das Mädchen werden, dann sind sie deren konkurrenz los und zerfahreren Verhältnissen im Schlosserberufe der vorliegende Entwurf Bemühungen erfolglos waren, faßte er den Plan, erst das Mädchen immerhin als ein erster Schritt zu einer einheitlichen Regelung der und dann sich selbst zu erschießen. Schon um die Osterzeit hatte er tönnen deren Aufträge ein heimfen. Wie käme es sonst, Lohn- Arbeitsbedingungen betrachtet werden lönne, wenn er den fich einen Revolver gekauft, er gab den Plan damals aber wieder daß der größte Teil der bedeutenden Firmen, darunter in erster berechtigten Wünschen der Gesellen auch noch bei weitem nicht ent- auf und vergrub die Schußwaffe auf dem Görzschen Grundstück. Linie die Firma Bintsch, nicht ausgesperrt haben?! Wie aus sprechen möge. Wenigstens sei hier den Schäden des Kolonnen- eine Anzahl scharfer Patronen und schritt am 30. April zur Bald darauf faufte er sich aber einen neuen Revolver und der Fabrikantenversammlung vom Sonnabend berichtet wird, merken systems in etwas zu Leibe gegangen worden und auch betreffs des That. die kleineren Firmen denn auch bereits, wie sie von den großen Mindestlohnes der Grund gelegt, auf dem die Gesellen jetzt weiter Er holte das Mädchen abends aus der Fabrik ab, gründlich über den Löffel barbiert werden, daher auch die erregten bauen müßten. machte mit ihr einen Spaziergang durch die Felder und Auseinandersetzungen daselbst. Nach längerer Aussprache wurde alsdann folgende Resolution ging dann mit ihr in seine Wohnung. Als sie am nächsten Morgen Merkwürdig aber auch, daß die Unternehmerblätter es so dar- angenommen: Die Versammlung erklärt sich mit den Vereinbarungen, ergriff der Angeklagte den Revolver und gab zwei Schüsse auf sie aufgestanden waren und das Mädchen erst halb angekleidet war, stellen, als sei die weitaus größte Zahl der ganzen Berliner Metall- joweit die Punkte 1, 2, 3 und 7 in Betracht kommen, einverstanden; ab. Der eine Schuß drang in die Stirn, der andre streifte den arbeiter bereits ausgesperrt, und frohlockend verkünden sie, die, wenigen" und präcifere Fassung gefunden werden möge. Die Kommission wird der über die That entsetzten Schwägerin des Angeklagten einschloß. fie erwartet jedoch, daß für die Punkte 4, 5 und 6 noch eine flarere Schulterknochen. Die Verletzte floh in die Küche, wo sie sich mit noch arbeitenden Metallarbeiter würden nicht in der Lage sein, ihre beauftragt, dieserhalb mit den Meistern noch einmal in Verbindung unmittelbar darauf fielen noch zwei Schüsse: Lasche hatte die streikenden und ausgesperrten Kollegen, durchzuschleppen", auch wenn sie zu treten und in einer späteren Versammlung darüber Bericht zu Mordwaffe gegen sich selbst gerichtet und sich eine stark blutende 5 Proz. ihres Arbeitsverdienstes an die Streitkasse abführten. Die Herren erstatten. Als die bon dem Vorfall Scharfmacher täuschen sich selbst oder wollen ihre vorsichtigeren Kol- Allgemein auffällig waren bei dieser Versammlung die enormen Wunde am Halse beigebracht. benachrichtigte Polizei in der Wohnung erschien, Tag Tegen täuschen. In Berlin sind im ganzen ca. 80 000 Metallarbeiter Borsichtsmaßregeln" der Polizei. Im Hofe des Palast- Theaters war eine fliegende Wache berittener Schuhleute stationiert und in Revolver in der Hand und stellte sich so an, als ob er den Tod erAngeklagte starr auf dem Bett, er hielt den beschäftigt, wovon fast 40 000 dem Metallarbeiter- Verbande an- der dem Etablissement gegenüberliegenden Börse wimmelte es von gehören. Die Aussperrung zwingt die noch nicht organisierten in Massen„ Geheimen“ und Schußleuten zu Fuß, die unter dem Kommando wartete. Er hat nach seiner Festnahme durch den Polizeikommissar in den Verband, um sich eine Unterstützung zu sichern. An dem Streit eines Hauptmanns und dreier Lieutenants standen. Hoffmann das Geständnis abgelegt, daß er das Mädchen aus EiferSogar der oder der Aussperrung sind bis jetzt nur etwa 5000 beteiligt. Danach Polizeioberst Krause war erschienen, um sich in höchsteigner Person von sucht erschießen wollte. Der Fluhr wurde an Ort und Stelle ein rechne man sich aus, wie„ gering" die Zahl der wenigen noch der Zweckmäßigkeit der getroffenen Maßnahmen gegen die etwa Notverband angelegt und sie wurde dann in das Kreis- Krankenhaus arbeitenden Metallarbeiter" ist. Möglich, daß sich die Zahl der 1000 versammelten Schloffer zu überzeugen. in Groß- Lichterfelde übergeführt. Die Schwurgerichtsverhandlung Ausgesperrten bald noch bedeutend verringert, denn schon gestern folossale Polizeiaufgebot für irgendwelche Thaten auch nicht die geringste Assessor Katz vertrat die Anklage, die Verteidigung führte wurde vom Vorsitzenden Landgerichtsdirektor Hoffheinz geleitet. haben mehrere Firmen ihre Arbeiter zur sofortigen Wiederaufnahme Arbeit. Die armen Schuhleute waren umsonst um ihre Sonntags- Rechtsanwalt Friedländer. Als Sachverständige der Arbeit aufgefordert und ihre Betriebe bereits wieder eröffnet. Sie sahen, wie die Schlosser nach Schluß der Versammlung gelassen Aus der Beweisaufnahme, die ergab, daß der Angeklagte ein sehr ruhe gebracht worden; truppweise zogen sie wieder von dannen, als zwei Aerzte und der Hof- Büchsenmacher Barella zur Stelle. Es melden sich von Tag zu Tag mehr Firmen, die die Forderungen ihrer Wege gingen. Fragt man sich aber nach der Ursache dieser lockerer Bogel gewesen, ist noch mitzuteilen, daß die Wunden, die der streikenden Drüder und Gürtler bewilligen. außerordentlichen Polizeimaßregel, so giebt es nur eine Antwort: Die Polizei war jedenfalls der Meinung, in dem großen Saal des der Angeklagte bei der Schießerei davongetragen, nur eine ganz In der gestrigen Versammlung der streifenden Drücker gab Balast- Theaters und möglicherweise in den anliegenden Straßen oberflächliche gewesen ist, und das Mädchen schon nach einem Monat Cohen einen allgemeinen Bericht über den Stand der Bewegung. würden sich am Sonntag sämtliche streikenden und ausgesperrten dort die Kugel aus ihrer Stirn entfernt worden war. als geheilt aus dem Krankenhause entlassen werden konnte, nachdem Er ties unter anderm auf die falschen Berichte hin, die imuner Metallarbeiter zu einer riesigen Demonstration zusammenscharen. Die Ges wieder von der von den Arbeitgebern bedienten Presie in die Welt wird doch in der Provinzpresse sogar das Märchen verbreitet, es sei chworenen gaben ihren Wahrspruch auf Schuldig des gesetzt werden. In der Provinzpresse werden die Vorgänge so auf in Berlin infolge der Aussperrung schon zu einer förmlichen Revolution einem noch andren Mädchen, dem er 70 M. abgeschwindelt hatte, ab, suchten Mordes und vollendeten Betruges gegenüber gebauscht, als hätten die Metallarbeiter in Berlin eine gewaltige gekommen. Revolution angezettelt. Die Arbeitgeber Beitung" giebt jezt Die Tarifdifferenzen im Glasergewerbe. In der zahlreich be- bersagten dem Angeklagten auch mildernde Umstände. Nach dem Anübrigens zu, daß Julius Pintsch nicht ausgesperrt hat, obgleich fie suchten öffentlichen Glaserversammlung, die am Sonntagnachmittag tage des Staatsanwalts lautete das Urteil auf ſechs Jahre die Behauptung, daß diese große Firma nicht aussperren würde, im Gewerkschaftshause tagte, verlas Fauerbach die Antwort der Buchthaus und zehnjährigen Ehrverlust. bisher als Verleumdung bezeichnet hatte. Die Herren bom Immung auf das nach dem Beschluß der vorigen Versammlung an Aeußerst schwere Fälle von Nardentötterei" führten den HeilFabrikantenverband wagen es übrigens nicht, bon dem fie gerichtete Schreiben.„ Die Schlichtungskommission der Arbeit- fundigen Brachhausen unter der Anklage fortgesetter Verbrechen Kommerzienrat Pintsch die Konventionalstrafe einzufordern, geber", heißt es in dem vom Obermeister unterzeichneten Antwort- und Bergehen gegen feimendes Leben vor die zweite Straffammer während der Generalsekretär Nasse einen fleinen Meister, der schreiben, steht auf demselben Standpunkt wie der Vorstand der des Landgerichts I. Der Angeklagte stand, wie die unter Ausschluß. nur 15 Mann beschäftigt und um Dispens nachgesucht hatte, mit Glaserinnung, daß die Gesellenschaft nicht berechtigt ist, der Deffentlichkeit geführte Verhandlung ergab, in lebhafter Koraller Entschiedenheit unter Hinweis auf die Konventionalstrafe zur Sperren zu verhängen, resp. einseitig vorzugehen und Maß- respondenz mit zahlreichen auswärts wohnenden verheirateten und strikten Durchführung der Aussperrung aufforderte. Der Redner regelungen vorzunehmen. Ich verweise Sie auf Punkt 8 der am unverheirateten weiblichen Personen, sowie mit Eheleuten, denen er machte noch mehrere Mitteilungen aus der Fabrikanten- Bersammlung, 17./10. 02 getroffenen Vereinbarungen: gegen Entgelt Mittel gegen ihnen drohenden Familienzuwachs an die am Sonnabend in der Börse" stattgefunden hat, wo viele der Zur Durchführung und Ueberwachung der vorstehend fest- gab. Nicht weniger als dreißig Fälle dieser Art standen größten und mittleren Firmen sich entschieden für Anrufung des gelegten Punkte wird eine Kommission von zehn Personen, fünf zur Anklage. Sie figurierten als Beihilfe zum Versuch des Einigungsamtes ausgesprochen haben. Von Scharfmacherseite soll Arbeitgebern und fünf Arbeitnehmern, gebildet. Vergehens gegen§ 218, in zwei Fällen, in denen die Ehepaare nach dort übrigens auch die Aeußerung gefallen sein, daß auch die AbIch ersuche Sie, die Sperren umgehend aufzuheben und mich Berlin gekommen waren und die persönliche Hilfe des Angeklagten teilung I. des Arbeitgeber- Verbandes, das heißt die Großeisen- von dem Geschehenen zu benachrichtigen." In dem Schreiben wird des in Anspruch genommen hatten, kam der schwerere§ 219 in AnIndustrie, die im Norden Berlins ihren Siz hat, zur Aussperrung weiteren ausgeführt, daß die Arbeitgeber die Schlichtungs- wendung. Nach dem Gutachten des Gerichtsarztes Dr. Stör mer übergehen müßte. Die Herren, so führte der Redner hierzu aus, fommission noch als bestehend anerkennen; die Gesellen aber waren die vom Angeklagten angewandten Mittel sehr wohl geeignet, sollten sich doch nicht einbilden, daß die Arbeiter infolge faßten die Schlichtungskommission als eine einseitige auf, den beabsichtigten Zwed zu erreichen. Der Gerichtshof verurteilte einer solchen Maßregel irgendwie anders handeln würden als was gegen die Abmachungen verstoße. Wie aus dem B. zu 5 Jahren Zuchthaus, 6 Jahren Ehrverluft und Zubisher. Es steht fest, daß die Arbeiter der Großeisen- Industrie die Obigen hervorgeht, ist es im Tarifvertrag den Gehilfen lässigkeit von Polizeiaufsicht. Die mitangeklagten Ehepaare wurden Gewaltspolitik der der Kühnemänner ebenso scharf verurteilen nicht direkt verboten, Werkstuben zu sperren. Nach den Aus- zu je 2 Monaten Gefängnis verurteilt. wie die übrigen Metallarbeiter und die Streifenden mit derselben führungen, die in der Versammlung gemacht wurden, hat die Mißglüdter Polizeikampf gegen die Streifpoften. Wie leicht Entschlossenheit wie die jetzt Ausgesperrten unterstüßen werden. Von Schlichtungskommission bisher nichts gethan, um die nicht tarif- Streitposten sistiert und an der Erfüllung ihrer Obliegenheit gehindert den streikenden Gürtlern und Drüdern ist nicht ein einziger ab- treuen Firmen zur Erfüllung ihrer vertragsmäßigen Pflichten zu werden, bewies eine Verhandlung vor dem Schöffengericht hier am gefallen. Der Versuch der Arbeitgeber, auswärts Streitarbeit an- zwingen, und da dieser Kommission ein unparteiischer Vor- 3. d. M. Der Arbeiter Bohl wurde am 27. Juni sistiert, weil er fertigen zu lassen, bleibt fast ganz erfolglos. Aus allen Gegenden fizender fehlt, den Vorsiz führt ein Arbeitgeber, als Vice- aus Anlaß des in der Mehlichschen Fabrit ausgebrochenen Streits des Reiches drücken die organisierten Metallarbeiter den Berlinern vorsigender fungiert ein Arbeitnehmer ist es leicht begreiflich, auf dem Bürgersteig gestanden und der an ihn ergangenen Aufs ihre Sympathie aus und erklären, daß alles aufgeboten wird, um daß durch Einmütigkeit der Arbeitgeber jede durchgreifende forderung des Polizeilieutenants, sich zu entfernen, nicht unbedingt Streitarbeit zu verhindern. Die Bahl der Firmen, die den Tarif- Thätigkeit der Kommission gehemmt werden kann. Tarifdurch Folge geleistet haben soll. Bohl erhielt einen Strafbefehl, gegen den vertrag unterschreiben, ist beständig im Wachsen begriffen. Alles brechungen sind, wie von verschiedenen Seiten mitgeteilt wurde, fast er durch seinen Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Heinemann spricht dafür, daß der Stand der Bewegung für die Arbeiter sehr in jeder Werkstätte in größerem oder geringerem Maße vorgekommen. gerichtliche Entscheidung beantragte. In der Verhandlung vermochte günstig ist. Die nächste Streifversammlung der Metalldrücker Niemand in der Versammlung sprach sich für sofortige Aufhebung der vernommene Polizeilieutenant über den konkreten Fall gar nichts findet am Mittwoch statt. der Sperren aus, alle waren der Meinung, daß nur durch ein ganz auszusagen, weder daß Bohl die Ruhe, Sicherheit und Ordnung gestört entschiedenes Vorgehen Abhilfe geschaffen werden kann. Da es oder auch nur gefährdet habe, noch daß er gerade Bohl zum Forigehen Bereits seit mehreren Monaten find die Schloffer bemüht ge- jedoch nicht Sache einer öffentlichen Versammlung sein kann, folgen aufgefordert und dieser Ungehorsam geleistet habe. Aus diesem wesen, mit ihren Arbeitgebern einen Tarifvertrag abzuschließen, schwere Beschlüsse für die Organisation zu fassen, wurde beschlossen, Grunde wurde Bohl freigesprochen. um endlich einmal einheitliche Verhältnisse in diesem Berufe herbei- dies einer Mitgliederversammlung zu überlassen, die am zuführen. Wie verschieden die Lohn- und Arbeitsbedingungen bisher Mittwoch abend 8 Uhr im Gewerkschaftshause tagen waren, bas lehrt folgende vom Metallarbeiter- Verbande aufge- soll und wo mur Kollegen, die ihr Mitgliedsbuch vorzeigen, Butritt Landtagswahl in Sachsen- Meiningen. nommene Statistik. Danach sind in 1080 Berliner Schlossereibetrieben haben. 8951 Gesellen beschäftigt. Von diesen haben 5040 einen Tages- Achtung, Kürschner! Wegen Werkstatt- Differenzen ist der Zuzug berdienst von 3,50 M. und darüber; 3163 einen solchen von 2,70 bis nach Marseille , besonders nach dem Hause D. Blanc, streng zu 3,40 m. und 758 erzielen nur 2,20 bis 2,68 M. pro Tag. In 400 Betrieben herrscht noch die 10stündigeArbeitszeit. Von den gesamten Betrieben Verband der Kürschner Berlins und Umgegend. beschäftigen 380 teine Lehrlinge; in den übrigen 700 Betrieben zählte man dagegen nicht weniger wie 3253 Lehrlinge. In einzelnen Schlossereien ist das Mißverhältnis zwischen Gesellen und Lehrlingen ein geradezu ungesundes. Es giebt Betriebe, to nur 2-3 Gesellen In einer Nachtversammlung im Buggenhagenschen Saale erund 15-18 Lehrlinge beschäftigt werden, in andren wurden 15 Ge- flärten die ausständigen Schaffner, Kutscher und Stallleute der vers sellen und 40 Lehrlinge gezählt. Eine solche Lehrlingszüchterei zeitigt nicht nur die unangenehmsten Folgen für die Ausbildung und einigten Omnibus- Gesellschaften den Streit für beendet, weil eine spätere Entlohnung der jungen Leute, sondern begünstigt auch Weiterführung als aussichtslos erschien.
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meiden.
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Der Streit der Omnibusangestellten beendet!
Deutfches Reich.
in hervorragendem Maße die Schmutzkonkurrenz unter den Meistern selbst. Letzterem Umstande ist es denn auch wohl am meisten Die Kohlenarbeiter in Hamburg haben beschlossen, auf allen zuzuschreiben, daß die Inmung den Anregungen der Gesellen auf Schaffung eines Tarifvertrages ein gewisses Entgegenkommen Kohlenplägen, wo nicht bei zehnstündiger Arbeitszeit ein Arbeitslohn bewies. Nach mehrfachen Verhandlungen der beiderseitigen Kom- bon 4,50 M. pro Tag gezahlt wird, die Arbeit einzustellen. missionen ist nun in voriger Woche ein Tarifvertrags- Entwurf zu stande gekommen, der am Sonntag der Begutachtung einer im Balast- Theater abgehaltenen allgemeinen Schlosserbersammlung unterlag. Der Entwurf lautet:
Zwischen der Meisterkommission der Berliner Schlosserinnung sowie der Vereinigung Berliner Schlossereibetriebe einerseits und der Gesellenkommission der Berliner Schlossergesellen andrerseits sind folgende Vereinbarungen getroffen:
1. Die Arbeitszeit beträgt in allen den obengenannten Betrieben neun Stunden pro Tag.
Ausland.
Ein Weberausstand ist in Armentières ( Nord - Frankreich ) auss gebrochen. Die Ausständigen durchziehen die Straßen und ver
anlassen auch die noch Arbeitenden, sich dem Ausstand anzuschließen.
sind
Die Zinkhütten- Arbeiter der Compagnie Afturielle in Auby ausständig geworden, da ihre Arbeitszeit geändert worden ist
indi
Aus der Frauenbewegung.
2. Der Mindestlohn für ausgelernte Schloffer beträgt im ersten Jahre 35 Pf. pro Stunde, eventuell nach Leistung mehr; Der Frauenverein von Schöneberg und Umgegend hält am Mittim zweiten Jahre 40 Pf., und ebenfalls je nach Leistung mehr. woch, den 7. Oktober, abends 81%, Uhr, im Saale des Herrn Obst, Die übrigen Gesellen werden je nach Vereinbarung entlohnt. Meiningerstr. 8, feine regelmäßige Monatsversammlung ab. 1. Bor3. Die Betriebsinhaber werden dafür Sorge tragen, daß der trag des Herrn Dr. Röder über:" Frauenkrankheiten und ihre VerAffordüberschuß unter die Helfer seitens der Solonnenführer im hütung", 2. Teil. Da der Vortrag ein sehr wichtiger im öffent Verhältnis ihrer Lohnfäße und Leistungen verteilt wird und wird lichen Leben ist, wird ein reger Besuch erwartet. Damen haben als derselbe vom Betriebsinhaber an jeden einzelnen ausgezahlt. Gäste Zutritt.
Am gestrigen Tage fanden in Sachsen- Meiningen die Wahlen zum Landtage statt. Von den 24 Mitgliedern des Landtages gehen 16 aus allgemeinen Wahlen hervor, und zwar auf Grund eines Wahlrechts, das dem zum deutschen Reichstage gleicht.
Bisher hatte die Socialdemokratie fieben Mandate inne. Nach den bisher vorliegenden Resultaten siegte die Social Im Kreise Pößned Abg. Paul Seige.
demokratie:
Saalfeld Steinach
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Sonneberg Salzungen
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" 9
Neu gewonnen ist bis jetzt Pößned. Der Sieg in den Kreisen: Schaltan, Eisfeld , Lehesten und Wasungen ist wahrscheinlich.
Letzte Nachrichten und Depeschen.
Leipzig , 5. Oktober. ( B. H. ) Die Revision Terlinden gegen Reichsgericht verworfen.
das Urteil des Duisburger Schwurgerichts vom 9. Juli wurde vom
Bearbeiter überfahren. Zwei find tot, der dritte ist schwer
Frankfurt a. M., 5. Dtober.( 2. T. B.) Wie die Frankfurter Zeitung " aus Düsseldorf meldet, hat ein D- Bug bei Duisburg drei verlegt.
London , 5. Dktober.( W. T. B.) Die Neubildung des Kabinetts ist heute erfolgt: Austen Chamberlain ist zum Schatzkanzler ers namt worden, Alfred Lyttleton zum Kolonialsekretär, Arnold Forster zum Kriegssekretär, Brodid zum Sekretär für Indien , Graham Murray zum Sekretär für Schottland und Lord Stanley zum Posts minifter.