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Verfammlungen.
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bildlich gemeinte Rebeblüten ansehen könne. Graf Pückler, der die zu belvirken, daß er mit den beiden Knaben nach Drosendorf über der Gerichtsverhandlung gegen meinen Mandanten, bei welcher die Tendenz habe, den Haß der Christen gegen die Juden zu schüren und siedeln durfte. Hier war Dippold vollkommen unbeaufsichtigt. Er Oeffentlichkeit ausgeschlossen war, ist nichts zu Tage getreten, was anzufachen, habe sicher seine an die Versammlung gerichteten Worte behandelte die ihm anvertrauten 3öglinge in einer so grausamen derartige Behauptungen rechtfertigt. Mein Mandant verwahrt sich nicht bildlich gemeint, sondern thatsächlich beabsichtigt, die Ver- Weise, versetzte ihnen bei der geringsten Ursache heftige Stock- und mit aller Entschiedenheit dagegen, gequacksalbert zu haben, er kann fammelten zu Gewaltthätigkeiten gegen die Juden aufzureizen. Es Faustschläge, Fußtritte usw., daß das Dienstpersonal oftmals die vielmehr zahlreiche Zeugen bringen, welche von ihm geheilt worden liege also ideelle Konkurrenz mit Beleidigung auf Grund der§§ 185 Knaben laut jammern hörte. Das war aber noch nicht das schlimmste. sind. In der Verhandlung gegen ihn ist dies auch von mehreren und 186 St.-G.-B. vor. Es handle sich um die gröbsten Be- Die Knaben wurden außerdem in geradezu unmenschlicher Weise vom Zeugen bekundet worden. Indem ich hoffe, daß der„ Vorwärts" in leidigungen, die man einem Menschen an den Kopf werfen kann. Der frühen Morgen bis zum späten Abend geistig und körperlich über- feiner bekannten Objektivität auch den andren Teil zu Worte kommen Strafantrag sei formgerecht von den Nebenklägern gestellt und letztere angestrengt, so daß die armen Jungen, wenn sie sich zu Tisch setzten, läßt, zeichne ich ergebenst Bahn, Rechtsanwalt. feien zur Antragstellung berechtigt gewesen. Der Staatsanwalt be oftmals vor Müdigkeit nicht zu essen vermochten. Dippold ließ aber antragte gegen den Grafen Püdler 300 Mark Geldstrafe feinen jungen Pflegebefohlenen nicht einmal des Nachts die nötige. event. 30 Tage Gefängnis und Einziehung der betreffenden Erem- Ruhe. Wenn die jungen Leute sich zu Bette legten, band er ihnen plare der Staatsbürger- Zeitung", gegen Bruhn 150 Mark Geld- die Hände auf den Rücken und die Füße an je einen Bettpfosten fest, strafe event. 15 Tage Gefängnis, gegen Schimmelpfennig um sie zu„ bewahren". Es ist geradezu unglaublich, daß Dippold 30. September in den Industrie- Festsälen( Beuthstraße) stattfand, In der Generalversammlung der Freien Boltsbühne", die am und Kirchner je 50 Mark event. 5 Tage Gefängnis. Justizrat derartige Mißhandlungen längere Zeit ungestört begehen konnte. hielt Dr. Rudolf Steiner einen sehr interessanten Vortrag Friedmann- Glogau als Vertreter der Nebenfläger beantragte Infolge dieser unmenschlichen Behandlung erkrankte schließlich der über die Ziele Richard Wagners. Nach dem beifällig aufnamens derselben die Verurteilung der Angeklagten, während die älteste der beiden Schüler, der 14jährige Heinz Koch, ein hübscher, genommenen Vortrag erstattete der Vorsitzende Dr. Conrad Rechtsanwalte Ulrich und Simons für Freisprechung plädierten. munterer Knabe. Bankdirektor Koch, der gerade in Paris weilte, Schmidt den Geschäftsbericht. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten Grafen P idler wegen wurde sofort telegraphisch herbeigerufen, allein er fand feinen ältesten Blochs Erben sei ein Vergleich bevorstehend. In dem Prozeß mit Die Kunst= wiederholter Beleidigung zu 60 M., den Angeklagten Schimmel Sohn bereits als Leiche vor. Der Jammer der Eltern war ganz Abende seien gesichert und würden voraussichtlich in den pfennig wegen einfacher Beleidigung zu 30 M. Geldstrafe und furchtbar. Dippold wurde sogleich verhaftet und da über seine geistige Hörsälen städtischer Schulen stattfinden. sprach den Nebenklägern die Befugnis zu, den Tenor des Urteils in Burechnungsfähigkeit Zweifel auftauchten, so wurde er zur Be- Beethoven-, ein Dehmel- und ein Klinger- Abend in Aussicht geder Staatsbürger- Zeitung" und dem„ Neuen Niederschlesischen An- obachtung einer Jrrenanstalt überwiesen. Es soll sich aber ergeben nommen. Der Eintrittspreis beträgt 25 Pf. Näheres wird rechtzeiger" in Glogau zu veröffentlichen. Bruhn und Kirchner haben, daß Dippold vollkommen geistesgesund ist. Deshalb wurde zeitig bekannt gegeben werden. Auch die Vereinsfeste, deren wurden freigesprochen. Der Gerichtshof schloß sich bezüglich der nun die Anklage wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit tödlichem nächstes am 10. Oktober stattfindet, werden der Darbietung guter Frage, ob§ 130 St.-G.-B. vorliege, durchaus der Auffassung der Ausgang, auf Grund der§§ 223 und 226 des Straf- Gesetzbuchs, Musik gewidmet ſein. Straffammer des Landgerichts Berlin I an, daß dem Grafen Pückler gegen ihn erhoben. Dippold hat sich am Dienstag des erwähnten die Absicht, zu Gewaltthätigkeiten aufzureizen, fern gelegen habe. Verbrechens wegen vor eingangs bezeichnetem Gerichtshof zu verDagegen liegen Beleidigungen der Nebenkläger vor, zwar nicht in der antworten. Stelle, wo von„ Glogauer Juden" und deren Anstiftung zum Mord- Verteidiger des Angeklagten ist Rechtsanwalt Dr. Langheinrich bersuch geredet wird weil hier nur die Judenschaft im allgemeinen herangezogen worden ist, ohne daß irgendwie auf bestimmte Persönlichkeiten hingedeutet wurde, wohl aber in zwei Stellen, wo bestimmte individuelle Personenklassen, denen die Nebenkläger angehören, beschimpft worden sind.
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Der Brügelprozeß Dippold. Aus Bayreuth wird berichtet: Ein trauriges Drama, das über eine Berliner Familie tiefes Herzeleid gebracht hat und vor dem wohl der Psychologe wie vor einem ewigen Rätsel steht, wird am Dienstag vor dem Schwurgericht des hiesigen föniglichen Landgerichts zur endgültigen Erledigung kommen. Im Januar d. J. wollte der Direktor der Deutschen Bank in Berlin , Robert Koch , mit seiner Gattin eine Erholungsreise nach dem Süden unternehmen. Um seine beiden noch sehr jugendlichen Söhne, die in Berlin ein Gymnasium besuchten, nicht ohne Aufsicht zu lassen, erließ Direktor Koch ein Zeitungsinserat, in dem er einen Hauslehrer suchte. Es meldeten sich etwa 40 Bewerber. Von diesen war ihm am besten der Student der Rechte Andreas Dippold aus Drosendorf bei Bay reuth empfohlen; dieser erhielt auch vor allen andren den Vorzug. Direttor Koch übertrug dem jungen Mann die Erziehung und den Unterricht seiner beiden Söhne, angeblich mit der ausdrücklichen Anweisung, recht streng zu sein, sich aber jeder Mißhandlung zu enthalten. Dippold scheint jedoch eine sehr eigentümliche Auffassung von der Aufgabe eines Lehrers und Erziehers gehabt zu haben. Er unterrichtete die Knaben zunächst auf dem Herrn Direktor Koch gehörigen Gute Ballenstedt in Thüringen . Schon dort mißhandelte er oftmals die ihm zum Unterricht anvertrauten Knaben, so daß ihn Frau Direktor Koch, als sie dies erfuhr, sehr energisch zur Rede stellte und ihm im Wiederholungsfalle die sofortige Entlassung androhte. Da Dippold sich verhindert sah, in Ballenstedt seine Erziehungs- und Lehrmethode" ungestört zur Anwendung zu bringen, so suchte er es
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Mittwoch
Donnerstag Freitag Sonnabend
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Zunächst ist ein
Der Kassierer Winkler machte ergänzende Mitteilungen. Der Stand der Kaffe ist günstig ein specieller Bericht ist, entsprechend der geänderten Geschäftseinteilung, erst in der nächsten Versammlung zu geben. Die Einrichtung der neuen Abteilungen( 15. und 16) ist erfolgt. Der Verein zählt nun 9900 Mitglieder.
Bayreuth . Wegen angeblichen Vergehens gegen§ 184 des Strafgesetz- An den Bericht schloß sich eine eingehende Diskussion über Buches fand gegen den Schriftsteller Adolf Brand , den Herausgeber stattgehabte oder in Frage stehende Theateraufführungen, die von der Kunstzeitschrift„ Der Eigene" zu Charlottenburg , und gegen dem Kunstinteresse in den Reihen der Mitglieder wieder deutlich den Verlagsbuchhändler Mar Spohr am Montag die Haupt- Zeugnis gab. verhandlung vor dem königl. Landgericht in Leipzig statt. Brand Unter Verschiedenem" regte Dr. 3 ander die Gründung eines wird beschuldigt, in seiner Zeitschrift" Der Eigene"" die wider- gemischten Chors aus den Reihen der Mitglieder zum Zwecke natürliche Unzucht zwischen Personen männlichen Geschlechts ge- ernster musikalischer Kunstpflege an. Der Vorschlag fand, namentlich schildert, dargestellt und verherrlicht" zu haben. Und zwar wurden im Hinblick auf das in Dresden in dieser Hinsicht Erreichte, im seine Gedichte Raphael"," Neue Liebe" und Waldfrei" in wesentlichen lebhafte Zustimmung und wurde dem Vorstand zur friminiert, ebenso eine ganze Anzahl andrer Gedichte, Auffäße und weiteren Behandlung überwiesen. Novellen in der Januar-, Februar-, Mai- und Juninummer seiner Zeitschrift. Das größte Befremden rief jedoch die Thatsache hervor, daß die königl. Staatsanwaltschaft sogar das Schillersche Gedicht Die Freundschaft" für unzüchtig erklärt hat und die Kunstblätter von Fidus , weil diese einen nackten Jungen"( den allbekannten fleinen Flötenspieler auf dem Kiefernzweige),„ eine nackte Engelsdarstellung"( Lucifer) und zwei nackte Männergestalten"( zwei Genien) enthalten. Die Verteidigung wurde durch die Herren Rechtsanwalte Justizrat Broda- Leipzig und Victor Fränkl- Berlin vertreten. Die Oeffentlichkeit wurde ausgeschlossen. Das Urteil wird am nächsten Montag verkündet.
Eingegangene Druckfchriften.
nationaler Arbeitsmarkt.
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markt- Berichte( Herausgeber Dr. J. Jastrow, Berlin , Verlag von G. Reimer). " Der Arbeitsmarkt ", Halbmonatsschrift der Centralstelle für Arbeits. Die als Organ des Verbandes deutscher Arbeitsnachweise" erscheinende Zeitschrift enthält in Nr. 1 des 7. Jahrganges unter anderm: Der Arbeitsmartt auf deutschen und internationalen Kongreffen. Allgemeines: InterSituationsberichte aus einzelnen Gewerben:( Befferung im BraunkohlenAbwanderung während der Krise aus Berlin . Bergbau. Niedrige Löhne im Meuselwiger Revier. Schichtlöhne im preußischen Bergbau im zweiten Quartal 1903); Baugewerbe ( Lebhafte Herbstkonjunktur. Steigerung der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Bauthätigkeit in Oberschlesien und Rheinland- Westfalen ); Graphische Gewerbe Zu dem Schreiben des Vereins der Naturheilkundigen in der( Matter Geschäftsgang in der Buchdruckerei. Hohe Arbeitslosenziffern); Angelegenheit Weinziehr erhalten wir folgende Richtigstellung: Herr Verkehr( Lage des Reedereigeschäfts. Konkurrenz der Staatsbahn mit der Weinziehr, welchen ich in der Revisionsinstanz vertrete, hat mich Flußschiffahrt). Statistisches Monatsmaterial: Internationale Streif ersucht, folgendes zu erwidern: Es ist richtig, daß Herr Weinziehr ſtatiſtit. Börsenkurse. Haushaltskosten. Konsum: Milch- und Alkoholnicht Mitglied der Naturheilkundigen gewesen ist, jedoch hat er sich Berwaltung der Arbeitsnachweise: Anschluß paritätischer Fach- Arbeitsberbrauch in Rheinland- Westfalen . Lebensmittelpreise im September. quch niemals um die Mitgliedschaft bemüht. Die Bemerkungen des nachweise in Berlin . Vereins der Naturheilkundigen über seine Thätigkeit, insbesondere wesen. Erziehung. Fortbildung: Berufswahl für höhere weibliche HausKonferenz schweizerischer Arbeitsämter. Lehrlings darüber, daß er Quadsalbereien getrieben habe, sind unrichtig. In thätigkeit.
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