-
Rußlands diesjährige Getreide- Ernte erweist sich als eine recht mangelhafte. Die Berichte, die kürzlich von einem Teil der russischen Bresse veröffentlicht wurden, waren gefärbt. Nach einem auf amt lichen Nachrichten beruhenden Bericht des deutschen Konsulats in Moskau stellt sich der Schäßungsertrag im Vergleich zur vorjährigen Ernte sowie zum Durchschnittsertrag der Jahre 1897-1901:
•
1903
1902
699,8
1897/1901 in Millionen Pub( 1 Pub 16,38 Kilogramm.) 780 1009,1 1.250 1 408,4 .650 824,7 375 449,6
1 209,6 677,8 821,1
Weizen Roggen Hafer. Gerste Der Ertrag ist also ein weit geringerer als im vorigen Jahre, obgleich in diesem Jahre bei sämtlichen Getreide- Arten die Anbaufläche um ca. 4-6 Broz. größer war. Und nicht allein in der geblieben. Die Körnerentwicklung ist im Dst-, im Central- und im Südgebiet infolge der großen Trockenheit, im Westgebiet infolge der allzuhäufigen Niederschläge ungenügend gewesen. Für den russischen Bauern bedeutet dieser Ernte- Ausfall ein neues, noch traurigeres Hungerjahr.
-
Ausland.
-
пло
Ablich geworden sind. Der deutsche Inlandsmarkt hat von der amerika - Berlin und Umgegend.ofchickt werbe, auf welchem dieser seine unorganisierten Beute be nischen Konkurrenz abgesehen von bestimmten feineren Stahlartikeln Der Streit und die Aussperrung in der Metallindustrie. fchäftigte. Der Unternehmer ließ jedoch lieber die 31 organisierten und Maschinen- wenig zu befürchten, umsomehr aber das deutsche In der gestrigen Streitversammlung der Metallbrit der Arbeiter aufhören, als daß er diesem Wunsche willfahrte, und nun Eiſen- und Stahlerport- Geſchäft, und da die deutsche Eiſenindustrie erklärte der Referent Cohen, daß die Arbeitgeber in ihren Ber - ſperrten sie den Bau. Nunmehr machten die Unternehmer die Anauf dieses Geschäft durchaus angewiesen ist, stehen ihr schwere fammlungen recht oft von einzelnen ihrer Kollegen hinters Licht gelegenheit ihres Kollegen zu der ihrigen. Sie verlangten, die BauBeiten bevor, mag es auch heute um ihren Erport noch einiger geführt werden. So hat z. B. Herr Hegewald aus Dber- perre folle aufgehoben werden, nach Aufhebung der Sperre würden So hat z. B. Herr Hegewald aus Ober- fie zwecks Beilegung der Differenzen mit dem Vorstand der Organis maßen günstig bestellt sein. Schönetveide in der Börsenversammlung am Sonnabend behauptet, fation in Verbindung treten, im andern Fall aber würden sie Gegener alle ausgesperrt. Es ist nun eine Thatsache, daß nicht vier, in die Verhandlungen die Sperre aufzuheben, schritten die Unterin seinem Betriebe arbeiteten nur noch vier Mann, die andren hätte maßregeln ergreifen. Als die Arbeiter fich weigerten, vor Eintritt sondern 54 Mann und acht Arbeiterinnen dort noch ständig be in schäftigt sind, was die Kontrollkommission der Fabrikanten auch nehmer zur Aussperrung. Gegenwärtig schweben Unterhandlungen wissen müßte, wenn sie es wiſſen wolte- 10 bak bie not zur Beilegung des Konflikts. wendigsten Arbeiten fortlaufend erledigt werden können. Noch immer so daß wird von seiten der Arbeitgeber die Behauptung aufrecht erhalten, Die Streifbewegung in Frankreich macht weitere Fortschritte. Zu es feien rund 9000 Mann ausgesperrt. Dem Streiffomitee will es den Textilarbeitern, Bäckern, Schmieden usw. sind jezt in Marseille aber beim besten Willen nicht gelingen, mehr als 3000 heraus- die Streichholzarbeiterinnen hinzugekommen 400 Frauen und zuzählen, und es ist unerklärlich, wo die übrigen 6000 steden mögen. Mädchen, die energisch besseres Arbeitsmaterial verlangen und bereits Nach vorläufiger Zählung der Ausgesperrten fehlen noch etwa 110 eine Unterredung mit dem Vicepräfetten hatten. Nach La Rochelle , an der Zahl 3000; eine genaue Zählung wird am Freitag, wo die wo die Bäcker streiken, wurden 27 Militärbäder entsandt, die Ausgesperrten die erste Unterstützung erhalten, vorgenommen. Mit den Bäckermeistern der Stadt als Streitbrecher dienen müssen. derselben Hartnäckigkeit suchen die Kühnemänner die Meinung aufrecht zu erhalten, es hätten nur 34 fleine unbedeutende Firmen mit Sociales.od 300 Arbeitern bewilligt. Sie möchten selbstverständlich geriefe Eine ungültige Gewerbegerichtswahl. Bei den Gewerbegerichts. Schwierigkeiten zu bereiten. Auf keinen Fall wird ihnen die Streit- wahlen in Essen siegten am 27. März die freien Gewerkschaften. leitung diesen Gefallen thun. Die Mitteilungen, die von dieser Auf den Protest der christlichen Gewerkschaften hat der BezirksSeite über die Vetvilligungen gemacht sind, sind in feiner Weise ausschuß die Wahlen für ungültig erklärt, weil die Wahlbezirke zu übertrieben. Tagtäglich mehrt sich die Zahl der Unterschriften. Eine groß waren und infolge des großen Andranges viele Wähler ihr genaue Zählung der Bewilligungen, die beim Gewerbegericht und Wahlrecht nicht ausüben konnten. Die ungeeignete Bezirkseinteilung bei der Streilleitung eingelaufen sind, wird noch im Laufe dieses ist natürlich von dem Magistrat der Kruppstadt lediglich im Interesse Tages erfolgen. Ein Teil der Fabrikanten rechnet noch immer damit, der freien Gewerkschaften gemacht worden und daher ist es kein dem Metallarbeiter- Verband würden wohl schon in dieser Woche die Wunder, daß er vom Bezirksausschuß jetzt berichtigt wird. Wir Mittel zur Fortführung des Streits ausgehen. Man meint, es feien hoffen aber trotzdem, daß solche Gründe auch einmal dort zur Aufwöchentlich 100 000 m. erforderlich für Unterstützung. So hoch, er hebung der Wahl führen werden, wo- was auch vorkommen foll lärt Redner, sei die Summe freilich nicht, aber die nahezu 80 000 m., die christlichen Arbeiter und sonstige Gutgefinnte den Vorteil die seiner Berechnung nach draufgingen, tönne der Verband auf lange davon haben. geit hinaus auszahlen. Die 5 Proz., bie die arbeitenden Mitglieder gern und pünktlich zahlten, seien eine unerschöpfliche Quelle. Vor- d Das für die common shares festgesette/ Prozent betrachtet läufig fönne man auf alle andren Hilfsmittel, die zur Verfügung Von einem Schriftstück, das die berühmte deutsche Socialreform man in hiesigen Streifen als ein Kompromiß der Parteien, deren eine ständen, sowie auf die von der Gewerkschaftskommission und von im hellsten Lichte erstrahlen läßt, hat das„ Bayrische Vaterland" der Meinung war, daß man von einer Dividendenverteilung ganz andern Seiten in Aussicht gestellte Beihilfe verzichten. Die fürzlich Notiz genommen: Abstand nehmen solle, während die andre 1 Prozent wie Fabrikanten könnten lange warten, wenn sie die Erschöpfung der Das betreffende Schriftstück ist ausgestellt von der land- und bisher wünschte. Vor Veröffentlichung der Erklärung ging man Geldmittel des Verbandes abwarten wollten. Der Metallarbeiter- forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für den Regierungsbezirk einige Wetten von 2 zu 1 ein, daß die bisherige Dividende wieder Verband hätte bisher noch jeden Kampf aus eignen Mitteln geführt, Niederbayern und betrifft den Unfall des Bauers Peter Steger in gezahlt werden würde, obgleich im Straßenverkehr dieselbe zu. Broz. und so werde es wohl auch mit diesem Kampfe gehen. Von Tag Higenberg. Auf Grund gepflogener Erhebungen wurde festgestellt: verkauft wurde. Späterhin erklärte ein Mitglied des Aufsichtsrats, zu Tag werde der Stand der Bewegung für die Arbeiter günſtiger, 1. Peter Steger ist zu 25 Broz. erwerbsunfähig. 2. Peter daß man einmütig für die Herabsetzung der Dividende gestimmt habe, so daß man annehmen könne, daß die endgültige Entscheidung nahe Steger war bereits vor dem Unfall infolge der Strapazen des Felddie auf ein Nachlassen der Geschäfte zurückzu- bevorstehe. Starter Beifall, der dem Redner zu teil wurde, zuges 1870/71 au 40 Broz. erwerbsunfähig. Die Rentenberechnung führen sei." zeugte dafür, daß die Streifenden ebenso wenig wie die Streit stellt sich demnach wie folgt: leitung daran denken, den so günstig verlaufenden Kampf aufJahresverdienst für die männlichen land- und zugeben. forstwirtschaftlichen Arbeiter Abzug der 40prozentigen Erwerbsbeschränkung infolge der Kriegsstrapazen vor dem Unfall, bleiben 60 Proz
Amerikanischer Stahltrust. Der soeben von der Berwaltung des Stahltrusts veröffentlichte Geschäftsbericht für das letzte Vierteljahr zeigt, daß die Abflauung des amerikanischen Eisenmarkts bereits die Geschäftslage des Trusts in starkem Maße während der letzten Monate beeinflußt hat. Die Quartalsdividende für die Stammattien, die bisher 1 Prozent betrug, ist auf/ Prozent herabgesetzt worden, und selbst diese Dividende ist nur mit Ach und Krach herausgeschlagen worden. Der Telegraph berichtet darüber:
P
-
-
Was es mit diesem Nachlassen der Geschäfte" auf sich hat, zeigt die eigne Mitteilung des Trusts, daß die nicht erledigten Aufträge am 1. Oktober d. J. nur 3 728 742 Tonnen betrugen, das bedeutet eine Abnahme von 1114 258 Tonnen gegen den 1. Oktober 1902 und eine solche von 937 836 Tonnen gegen Ende Juni 1903.
3
Partei- Nachrichten.
Der Segen der Socialgesetzgebung.
-
.
840.- f.
240
Die Rente berechnet mit 662/ Broz. ergiebt jährlich 136 Demnach macht die 25prozentige Arbeitsminderung
durch den Unfall jährlich
Es ist zu bemerken, n, daß der vierteljährlich
-
"
84
-
19
8
50
"
der Mann, der weder Pension noch voll bezahlen mußte. Die Geschichte kann auch in dem Stapitel vom sonst eine Reichsbeihilfe bekommt, die Beiträge zur Unfallversicherung Bauernschutz eine hervorragende Stelle einnehmen.
Gerichts- Zeitung.
Die Lohnverhältnisse der Schraubendreher wurden am Dienstag in einer gut besuchten Versammlung dieser Branche einer eingehenden Erörterung unterzogen. Wiesenthal ging in seinem Referate auf die Abmachungen ein, die zwischen den Schraubendrehern und ihren Arbeitgebern im Jahre 1896 getroffen wurden. Damals sei schon ein Mindestlohn von 45 Bf. pro Stunde sowie die neunstündige Arbeitszeit vereinbart worden. Letztere ist nun zwar ge= Polizeiliches, Gerichtliches ufw.sind erfolgt, besonders in der Zeit der schlechten Konjunktur, an Aufblieben, doch der Lohn ist permanent gesunken. Abzüge auf Abzüge Marburg , 6. Oktober. Wegen Verbreitung socialdemo- besserungen haben die Unternehmer indessen nicht wieder gedacht. An fratischer Flugblätter an einem Sonntag während des Gottes - diesem Verhalten der Unternehmer sei zu ermessen, wie wenig Wert dienstes hatten sich vor heutiger Straffammer die Arbeiter ihren ehrentwörtlichen Versicherungen den Arbeitern gegenüber bei in Darmstadt der Gewerberat Moefer gestorben. Moefer war ber Aus Hessen wird uns geschrieben: Jm Alter von 64 Jahren ist Gundlach und Rudolff aus Stassel zu verantworten. Sie hatten zulegen ist. Deshalb seien sich die gesamten Metallarbeiter jetzt auch erste Beamte der Heffischen Gewerbe- Inspektion. Seine Berufung er am Sonntag, den 7. Juni, also während der Wahlzeit, in darüber schlüssig, daß Vereinbarungen und Verträge mit Arbeitgebern folgte im Jahre 1888. Viele Jahre hindurch hat er die Inspektion Friedendorf die Flugblätter von Haus zu Haus getragen, während nur den gewollten Zwecken entsprechen, wenn sie von letteren im ganzen Großherzogtum allein ausgeübt. Seine Berichte eres im benachbarten Spießkappel zur Stirche läutete und die Leute unterschriftlich anerkannt werden. Um nun ein möglichst leichterten es unseren Genossen im Landtage sehr, auf den Ausbau zum Gottesdienst wollten. Das Schöffengericht in Homberg hatte flares Bild über die gegenwärtig in der Schraubenbranche gezahlten der Gewerbe- Inspektion zu dringen. Ihr Verlangen war bekanntlich jeden deshalb zu 6 M. Geldstrafe verurteilt, weil nach dem Gesek Löhne zu gewinnen, ist von den Vertrauensleuten der einzelnen Be- von Erfolg gekrönt, und schließlich war Hessen sogar der erste ein Austragen von Sachen, gleichviel welcher Art, an Sonne und triebe eine Statistit aufgenommen worden. Danach sind die Arbeits- Bundesstaat, der weibliche Assistenten in Dienst stellte. Feiertagen während des Gottesdienstes auf öffentlicher Straße verdienste äußerst schwankend. Abgesehen von einigen wenigen Beverboten sei. Die Angeklagten hätten aber die öffentliche Dorf- trieben mit stabilen Berhältnissen variieren die Stundenlöhne zwischen straße benutzt, die Flugblätter in die Häuser zu bringen. Die An- 58 und 32 Pf. Hilfsarbeiter verdienen 25 bis 30 Pf.; in besonders getlagten hatten hiergegen Berufung eingelegt und geltend gemacht, günstigen Fällen 35 Pf. Dreherinnen werden mit Löhnen bis baß die Polizeiberordnung nur das Austragen von Flugblättern herunter zu 18 und 15 Pf. abgespeist. In Perioden, wo verkürzte auf öffentlichen Straßen berbiete, nicht aber das Verteilen in den Arbeitszeit eingeführt wurde, oder die Arbeiter zeitweise aussehen Häusern. Es handle sich aber hier auch nicht um eine bezahlte müssen, fonnten nur Wochenverdienste von 18, 16 und 12 Mart er Arbeit, weil sie das Verteilen unentgeltlich bewirkt hätten. Das zielt werden; mehrfach mußten Arbeiter und Arbeiterinnen sogar Gericht sprach die Angeklagten frei, weil es niemand etwas angehe, mit 9 und 6 Mark und darunter nach Hause gehen. Auch bei guter wenn jemand ein Paket über die Straße trage, noch dazu vor dem Konjunktur sind Wochenverdienste von über 30 Mart immer nur eine Gottesdienst. Wenn die Polizeiverordnung das verbiete, so be- Seltenheit. Hier in diesen Wirrnissen baldmöglichst eine stabile Einstehe sie zu Unrecht, denn in dieser Handlung sei keine Störung Heitlichkeit durch Abschluß eines Tarifvertrags herbeizuführen, sei bes Gottesdienstes zu erblicken. Bewiesen sei aber, daß die An- nunmehr das nächſtliegende Ziel der Schraubendreher. Freilich dürfe geklagten die Flugblätter in die Häuser gebracht hätten. dabei im Hinblick auf die gegenwärtige große Bewegung der Drücker und Gürtler nichts überstürzt werden. Doch bei besonnener, planmäßig betriebener Vorarbeit und energischer Agitation werde es dem nächst auch gelingen, für die ca. 2000 Schraubendreher Berlins beffere Lohnverhältnisse zu erzielen. In der Diskussion bflichteten sämtliche Redner dem Referenten Fei; auch drückte die Versanmmlung den Streifenden und Ausgesperrten ihre vollste Sympathie aus. Zur einstimmigen Annahme gelangte alsdann folgende Resolution: Die heutige Versammlung beauftragt die Agitationsfommiffion, eine energische Agitation zu Gunsten einer Lohn be te gung der in der Schraubenfabrikation beschäftigten Kollegen und Kolleginnen zu entfalten. Das Resultat derselben ist einer Bertrauensmännerfißung mitzuteilen, welche dann mit weiteren Borschlägen an eine spätere Versammlung fommen soll.
Gewerkschaftliches.
allodusis
-
"
Unter der Anklage der Freiheitsberaubung und ber Beleidigung stand gestern der Straßenbahnschaffner Julius 3ierdt vor der achten Straffammer des Landgerichts I . An einem Junimorgen bestieg der Kaufmann Zimmermann den vom Angeklagten bedienten Wagen. Er setzte sich und vertiefte sich sofort in seine Zeitung. Nach einiger Zeit trat der Schaffner mit der üblichen Frage: Wie weit, mein Herr?" an ihn heran. Der Fahrgast griff ohne aufzusehen in seine Tasche, zog eine Abonnementstarte hervor und reichte sie dem Schaffner hin. Dieser erwiderte:" Sie müssen mir die Karte auseinanderklappen, damit ich die in der Innenseite befindliche Photographie und Nummer sehen kann. Der Fahrgast erwiderte:" Ich habe keine Zeit, ich muß lesen." Durch diese Antwort erregt werdend, bestand der Schaffner darauf, daß man ihm die Starte geöffnet entgegenzuhalten habe. Herr Zimmermann vertrat den Standpunkt, daß er dies nicht nötig habe. Die Frage wurde Ist die Arbeitslosen- Versicherung eines Gewerkschaftsverbandes. auch von den übrigen Insassen lebhaft erörtert. Zimmermann äußerte bei der Auseinandersetzung mit dem Schaffner:" Bon eine öffentliche Angelegenheit? einem Angestellten der Straßenbahn sollte man etwas mehr Ents Mitglieder des Deutschen Bergarbeiter- Verbandes hatten sich in gegenkommen erwarten." Die Auseinanderfeßung zog sich bis zur Stiepel ohne polizeiliche Anmeldung versammelt, um einen Vortrag Haltestelle hin. Hier sah der Schaffner einen Schuhmann stehen. des Vorsitzenden Sachse über die Einführung der Arbeitslosen- VerEr rief ihn heran und auf Zimmermann zeigend, sagte er zu ihm: sicherung für die Mitglieder des Verbandes zu hören. Der EinIch bitte, daß Sie den Herrn feststellen, er hat mich beleidigt." berufer Bente und der Redner Sachse, erhielten Anklagen wegen Als der Schuhmann den Herrn Zimmermann darauf aufmerksam Vergebens gegen das preußische Vereinsgesetz, weil die Versammlung Achtung! Preffer und Breßvergolder. Wegen Lohndiffe machte, daß die Wache gerade gegenüber liege, folgte der lettere der Erörterung öffentlicher Angelegenheiten gedient habe und somit renzen befinden sich die Stollegen der Luguspapierfabrit von ihm willig dorthin. Er wurde nach Vorzeigung seiner Ausweis der Polizei hätte angemeldet werden müssen. Das Landgericht als Schwerdtfeger u. Co., Reinickendorferstr. 56, im Ausstand. papiere sofort wieder entlassen. Er erstattete gegen den Schaffner Berufungsinstanz sprach jedoch die Angeklagten frei und führte aus, wenn wir ersuchen, diese Werkstube zu meiden. Ortsverwaltung Berlin obige Angeige. Vor Gericht wies der Angeschuldigte aus seiner Instruktion nach, daß er berechtigt sei, zu verlangen, daß die Fahrdie Frage der Arbeitslosen- Versicherung nur vor einer abgeschlossenen des Deutschen Buchbinder- Verbandes. gäste ihm ihre Abonnementstarten offen vorzeigten Der StaatsGruppe und nur für diese erörtert werde, so wie hier vor Mitgliedern des Deutfches Reich. anivalt erkannte dies an, bemerkte aber, daß es im vorliegenden Bergarbeiter- Verbandes für die Mitglieder dieses Verbandes, dann Eine für Gewerkschaftskartelle wichtige Entscheidung Kammer- Fall nicht nötig gewesen sei, so hartnädig auf diesem Recht zu behandele es sich nicht um eine öffentliche Angelegenheit. Die Staats- fällte die Straffammer in alle auf die Direktive des Kammer- harren. Auch sei es nicht forreft gewesen, die Feststellung des anwaltschaft legte Revision ein und machte geltend, die Arbeitslosen- gerichts. Seit Jahr und Tag macht die dortige Polizeiverwaltung Beugen durch den Schuhmann bewirken zu lassen, der Angeklagte Versicherung der Mitglieder des Verbandes berühre auch die den Teilnehmern des Gewerkschaftskartells das Leben schwer. hätte darauf bestehen können, daß der Zeuge ihm seine Starte Interessen aller übrigen Bergarbeiter, die jederzeit dem Verbande Permanent wurden die Sizungen auf Grund des§ 6 des Vereins- zeigte, und daraus hätte er alles entnehmen können. In dieser beitreten tönnten. gefeßes vom 11. März 1850 überwacht und wenn sie der Polizei unnötigen Sistierung sei zwar nicht eine Freiheitsberaubung, wohl R.-A. Wolfgang Heine machte demgegenüber u. a. geltend, nicht geftelen, aufgelöst. Auch am 30. Oktober v. J. war eine solche aber eine Beleidigung zu erblicken. Er beantragte hierfür gegen den Angeklagten eine Geldstrafe von 20 M. Der Gerichtshof konnte daß die Arbeitslosen- Versicherung der Mitglieder eines Verbandes durch- Sizung, an der etwa 50 Delegierte teilnahmen, der Auflösung verfallen. in dem Verhalten des Angeklagten auch keine Beleidigung erblicken aus ein privates Unternehmen derselben sei, wie es z. B. die Privat- Der überwachende Beamte hatte die Teilnehmer bei Eintritt der Polizei- und kam deshalb zu einem freisprechenden Erkenntnis. angelegenheit der Mitglieder einer Versicherungsgesellschaft sei, wenn stunde aufgefordert sofort" den Saal zu verlassen; die Gewerkschaftsdieſe über die Erhöhung der Prämien verhandeln. Etwas andres Mitglieder waren aber nicht gegangen, da sie doch wenigstens erit Letzte Nachrichten und Depefchen. beaten wet da wäre es nach der Judikatur der Gerichte, wenn etwa mit erörtert würde, ihre Zeche bezahlen wollten. Es wurden dann zehn Genoffen notiert ob und welchen Einfluß solche Arbeitslosen- Versicherung auf die Lage der und schließlich erst vom Schöffengericht und dann vom Landgericht Wien , 7. Oftober.( W. T. B.) Die Neue Freie Presse" meldet Nichtverbandsmitglieder habe. Darüber sei hier aber nicht gesprochen zu je 15 M. Geldstrafe event. drei Tagen Haft verurteilt. Nach aus Konstantinopel : Destreich und Rußland protestierten gegen die worden und habe nicht gesprochen werden sollen. Nur hinsichtlich eingelegter Revision erkannte aber die Straffammer nun endlich an, Einsetzung des macedonischen Komitees unter Hilmi Pascha und der Mitglieder sei die Angelegenheit erörtert worden. daß die Angeklagten, obwohl fie den Willen gehabt prachen sich gegen eine Aenderung des von ihnen vorgelegten ReformDas Kammergericht verwarf die Revision der Staatsanwaltschaft haben, das Lokal nicht zu verlassen, sich trotzdem nicht programms aus. Kristiania , 7. Oftober.( W. T. B.) Norsk Telegram- Bureau" mit folgender Begründung: Es sei denkbar, daß die Erörterung von strafbar gemacht haben, denn jene Zusammenkunft sei leine erfährt, daß das Ministerium Blehr an einem der ersten Tage nach privaten Interessen in eine Erörterung von öffentlichen Angelegen Versammlung im Sinne des§ 6 des Vereinsgefezes, sondern Zusammentritt des Storthing zurückzutreten gedenkt. heiten übergehen könne, wenn der Kreis, worauf sie sich beziehe, ein mur eine Sigung gewesen. Es erfolgte die Freisprechung sämtso großer sei, daß seine Interessen die öffentlichen Interessen be- licher Angeklagten und die nicht unerheblichen Kosten wurden der rühren müssen. Wenn der Oberstaatsanwalt eine große Verbreitung Staatskaffe auferlegt.
Paris , 7. Oftober. Wie die Agence Havas" meldet, wird auf eine von Italien an die Mächte gerichtete Einladung in Paris eine internationale Konferenz zusammentreten, um die Vorschriften zur Verhütung der Ausbreitung der Pest und der Cholera in Europa des Bergarbeiter- Verbandes behauptete, so könne das auf das Urteil 400 Maurer und Bauarbeiter ausgesperrt. In Wilhelmshaven und im Orient zu ergänzen. des Kammergerichts nicht von Einfluß sein, weil es sich um eine sind aus einer ganz geringen Ursache 400 Maurer und Bauarbeiter Tourcoing , 7. Oftober.( W. T. B.) Heute find größere Gruppen Angabe rein thatsächlicher Natur handele. Im übrigen habe sich ausgesperrt worden. Auf einem Bau stellten die Arbeiter das Ver- von Ausständigen aus Halluin und Mening hier eingetroffen; fie das Kammergericht den Ausführungen des Verteidigers anzuschließen langen, daß ein ihnen mißliebiger Kollege", mit dem sie wegen brangen in mehrere der hiesigen Webereien ein, schlugen vier seiner Vergangenheit nicht zusammen arbeiten wollten, nicht ent- Fensterscheiben ein und zwangen die Arbeiter zur Einstellung ihrer Tassen, wohl aber auf einen andren Bau desselben Unternehmers ge- Thätigkeit. Verantwortl.Redakteur: Julius Kalisti in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: Th.Glocke in Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt
bermocht.