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wegen zu spät an ihn gelangte. In einem Schreiben des Verbandes Intemals in Trupps. Ein hochgestellter Regierungsbeamter äußerte| Protokoll auf dem Polizeibureau ausgesagt habe, der Beamte habe der Glasereien und verwandten Gewerbe wird des weiteren zu einer sich dieser Tage über die Haltung der Arbeiter:" Ich mache Ihnen mehrmals seine Marke gezeigt, er selbst habe sie jedoch wegen der gemeinsamen Sigung der Schlichtungskommission, die am Dienstag mein Kompliment. Die Crimmitschauer Arbeiter verdienen sich den herrschenden Dunkelheit nicht deutlich erkennen fönnen. Hierauf ftattfinden soll, eingeladen. Dort soll eine Aussprache über die tarif Dank der Behörden!" erwiderte der Zeuge, derartiges habe er auf dem Polizeibureau gar bertragsbrüchigen Firmen herbeigeführt werden. Der Redner Im übrigen find die Aussichten der Ausgesperrten durchaus nicht ausgesagt. Als ihm die betreffende Stelle dort nach seiner sprach sich im Namen des Borstandes und der Vertrauens- günstige, falls es ihnen gelingt, genügend lange Unterstützungsmittel Bernehmung vorgelesen worden sei, habe er dagegen Ein­leute dafür aus, daß trop der unliebsamen Verzögerung der aufzubringen, um ein bedingungsloses Bufreuzekriechen zu ber- wendungen gemacht, jedoch seien diese unbes Angelegenheit erft das Ergebnis der Sigung abgewartet hindern und der Zuzug fernbleibt. So bringt die Köln . Volts- achtet geblieben. Der Kriminalbeamte blieb dagegen bei werden sollte, um danach über die weiteren Schritte zu bezeitung" offenbar aus Fachkreisen eine sehr objektive Darstellung der feiner Aussage und fügte hinzu, Sorge habe ihn gleich anfangs schließen. Von mehreren Seiten wurden Anträge gestellt, die tarif- jezigen Lage, in der nur irrtümlicherweise immer von einem Streit von hinten umfaßt und festgehalten, ferner behauptete er, auch dem brüchigen Firmen sofort wieder zu sperren. Nach lebhafter Debatte statt richtiger von einer Aussperrung gesprochen wird. Es heißt Leineweber seine Marke gezeigt zu haben, worauf dieser antwortete: wurde jedoch schließlich folgender Antrag fast einstimmig angenommen: in dem Artikel: Solch Blechding kann jeder zeigen. Beide Angeklagte bestreiten auf Die Versammlung beauftragt die Mitglieder der Schlichtungs -" Der heutige Streit begann am 20. Auguft und dauert noch das Entschiedenste die Bekundungen des Beamten. Sie hätten nur Kommission, darauf zu dringen, daß die tarifuntreuen an. Seine Folgen zeigen sich seit 14 Tagen in M.- Gladbach, deshalb seine Personalien feststellen lassen wollen, weil er wohl be= Firmen auf Beschluß der gemeinschaftlichen Sigung wo aus Garnmangel 1000 Stühle feiern müssen. Ebenso müssen hauptet habe, Kriminalschußmann zu sein, sich als solcher aber trot fofort gesperrt werden." thüringische Kleine Erzeuger von Bigognewesten eingeschränkt mehrmaligen Ersuchens nicht legitimiert habe. Es sei doch schon häufig arbeiten. Der Zeitpunkt des Streits ist ausgezeichnet gewählt. vorgekommen, daß erstbeste Personen sich als Kriminalbeamte aus Der Garnbedarf ist seit Herbst 1902 so rege, daß nach jahre- gaben, ohne es zu sein. Im übrigen habe der Beamte auch langem Daniederliegen und infolgedessen geschehener Aus- niemanden von ihnen für verhaftet erklärt, sondern während der räumung mancher Spinnerei die vorhandene Spindelzahl Drängerei ohne weiteres darauf los geschossen, sodaß es nur einem boll beansprucht wird, nicht mehr, aber auch nicht weniger. glücklichen Zufall zu danken sei, daß sie nicht lebensgefährlich verlegt Der Streit beweist diese Schilderung der Lage; nachdem er vier worden sind. Ferner stellen sie jeden thätlichen Angriff auf den Wochen gedauert, kommt Garnmangel in jenem Umfange, Beamten in Abrede. Das Urteil lautete dahin, daß beide Ange­der der Erzeugung des Streitgebietes entspricht." flagte wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt freizusprechen seien. Dagegen wurden sie der gemeinschaftlichen Körperverletzung für schuldig erklärt, in Anbetracht ihrer bisherigen Unbescholtenheit aber nur zu einer Geldstrafe von je 30 M. und zur Tragung der Kosten verurteilt.

Zur Lohnbewegung der Konditoren und Pfefferküchter. Am Freitag erstattete die Lohnkommission in einer abermals sehr gut besuchten Versammlung Bericht über den Stand der Bewegung. Be­fanntlich war in einer früheren Versammlung beschlossen worden, sich zwecks Verhandlung über die Tarifforderungen der Gehilfen schriftlich an die in Frage kommenden Arbeitgeber- Organisationen zu wenden. Antworten sind bisher nur von zweien derselben ein­gegangen. Die Bäckerinnung Konkordia" hat keine Antwort ge­geben. Vom Verband selbständiger Konditoren ist zwar eine recht­zeitige Antwort in Aussicht gestellt worden, doch ebenfalls noch nicht erfolgt, weil noch keine Sigung derselben stattgefunden hat. Die Bäderinnung Germania " erklärt sich zu Verhandlungen mit der Lohnkommission der Gehilfen als unzuständig und überläßt es diefen, sich an die einzelnen Arbeitgeber zu wenden, die Konditorgehilfen be­schäftigen. Eine merkwürdige Antwort hat der Verein Berliner Zuckerwaren- Fabrikanten gegeben. Derselbe hat sich bereits am 20. August in einer Sizung mit den Forderungen der Gehilfen befaßt und dort eine Resolution angenommen, deren Sinn und Wortlaut ftreng geheim gehalten werden soll, also auch der Lohnkommission nicht mitgeteilt werden dürfte.

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Bekanntlich ist die Aussperrung in der That eine Antwort der unternehmer auf den Streit mehrerer hundert Textilarbeiter, die durch einen Ausstand den Zehnstundentag erkämpfen wollten. Durch die Aussperrung von 7000 Webern wollten dann die Unter­nehmer die Zehnstundenbewegung auf lange Zeit niederknüppeln. Selbst vom Unternehmerstandpuntt giebt der Artikelschreiber der punkt einer Privatflage des Zeitungsverlegers Rudolf Mosse gegen Die Erfindungen des Herrn Ganswindt bildeten den Mittel­Köln. Volkszeitung" zu, daß die Crimmitschauer Arbeiter ein punkt einer Privatflage des Zeitungsverlegers Rudolf Mosse gegen Recht haben, eine Verbesserung ihrer Lebenslage anzustreben und den Redakteur Bales von der Kölnischen Zeitung", die gestern in diesem Kampfe volle Sympathie verdienen. Es heißt dies- das hiesige Schöffengericht beschäftigte. Gegen die Unternehmungen des Erfinders Ganswindt waren bekanntlich seiner Zeit in ver= bezüglich: Es kann niemand, der die Verhältnisse tennt, abstreiten daß schiedenen Blättern, insbesondere im" Berliner Tageblatt", mehrere Sachsen und Lausitz erheblich schlechter entlohnen als Artikel erschienen, die den Zweck hatten, das Publikum vor der Her­Weigelt zeigte an diesem Beispiel, daß die Arbeitgeber fich der Rhein . Um der beliebten Einrebe zu begegnen, dafür leiste gabe von Geld zu den Ganswindtschen Unternehmungen zu warnen. schon längst weit eingehender mit den Forderungen der Gehilfen be= der rheinische Arbeiter auch mehr, wollen wir uns ganz genau Herr G. ist dann längere Zeit in Untersuchungshaft gewesen, schäftigt haben, als ein großer Teil der letzteren selbst dies zu thun ausdrücken: Wenn der rheinische Arbeiter nach Sachsen geht und schließlich aus dieser entlassen und das Verfahren gegen ihn ist ein= für nötig befindet. In der regen Diskussion wurden wieder mehrere dort in den sächsischen Accordlohn eintritt, so verdient er nicht so gestellt worden. Nach seiner Entlassung hat Herr G. Privatflagen marlante Fälle von unwürdigen Lohnangeboten den Gehilfen gegen viel wie am Rhein . Und wenn der Sachse im Rheinlande gegen Herrn Rudolf Mosse und mehrere Redakteure angestrengt, die über zur Sprache gebracht. So schämten sich einige Meister nicht, arbeitet, so verdient er mehr wie in Sachsen . Der ostdeutsche noch in der Schwebe sind. Inzwischen veröffentlichte Herr Gans­arbeitssuchenden Gehilfen einen Wochenlohn von 12 bis 14 M. anzu- Spinner und Weber giebt, furz gesagt, für eine gleich große windt in einer Beilage der Kölnischen Zeitung " ein umfangreiches bieten. Bei der Firma Th. Hildebrandt u. Sohn wurde Menge Garn oder Euch weniger Lohn aus als der rheinische. Inserat, in welchem er sein Vorgehen gegen Rudolf Mosse und seine einem verheirateten Pfefferküchler, der 23 M. Wochenlohn forderte, Den Unterschied muß der westliche Arbeiter in Redakteure begründete. Das Inserat enthält schwere beleidigende etta 20 M. in Aussicht gestellt. Als er der Not gehorchend dafür der Lebenshaltung ausgleichen, das ist des Budels Kern." Ausdrücke gegen den Privatkläger, indem es diesen beschuldigt, ge­wissermaßen im Komplott mit dem Kriminalfommissar einen Feld­auch anfangen wollte, erklärte ihm der betreffende Meister jedoch, Natürlich gestatten diese Verhältnisse den fächsischen Unternehmern zug gegen ihn eröffnet und wissentlich unwahre Thatsachen verbreitet. höchstens 18 M. geben zu wollen. Hierauf zog es der Gehilfe denn die schlimmste Schmutzkonkurrenz mit den besser zahlenden Spinnereien zu haben; es wird darin ferner von einem" Preßfertel"," Buben­doch vor, fich andre Arbeit zu suchen. Es ist auch hinlänglich be- und Webereien andrer Gegenden, und das erklärt die Sympathie felbft ftüd"." Berleumdungskrieg" usw. gesprochen. Für das Inseraten­fannt, daß bei dieser Firma die Arbeiterinnen, nach Ausweis der der Fabrikanten in vorgeschritteneren Gegenden für die Ausgesperrten wesen der Köln . Btg." ist der Angeklagte Bales verantwortlich. Lohnlisten, mit Wochenlöhnen von 8-10 M. abgespeist werden. in Crimmitschau . Der Artikel in der Köln . Voltsztg." empfiehlt den Dieser übernahm auch diese Verantwortung, entschuldigte sich aber Troßdem haben die Leute diefer Fabrik fürzlich 2000 m. zusammen Industriearbeitern schließlich unter Hinweis darauf, daß es Pläge damit, daß die Aufnahme dieses zweifellos beleidigenden Inserats gesammelt natürlich durchaus freiwillig" um Herrn Th. Gilde- giebt, die noch schlechter zahlen als der Crimmitschauer, zunächst darauf zurückzuführen sei, daß er wegen Geschäftsüberbürdung zu brandt zu seinem 25jährigen Ehejubiläum ein Geschenk zu machen, an diefen Blägen ihre Solidarität zu bethätigen. Das thun die jener Zeit den Inhalt fahrlässigerweise nicht genügend geprüft habe. was dieser auch dankend annahm. Er hat sich dann allerdings Arbeiter im wohlverstandenen eigenen Interesse ohne Ratschlag Für den Privatkläger beantragte Rechtsanwalt Moffe mit revanchiert, indem er feinerseits 20 000 m. der Betriebstasse über- von andrer Seite. Aber wie pflegt die Sache fich dann meist zu Rücksicht auf die Schwere der Beleidigungen nicht eine Geld, sondern wies und 55 000 m. zur Einrichtung einer Art Spartaffe für die gestalten? Die erste Thätigkeit, welche die Arbeiter in den kulturell eine Freiheitsstrafe, indem er darauf hinwies, daß erst dieser Tage bei ihm beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen stiftete, deren zurückgebliebenen Gegenden zu unternehmen haben, ist die der ein Redakteur zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden sei, Segnungen" diefen einmal später zu gute fommen sollen. In Organisation, der erste Kampf ist aber dann nicht ein solcher weil er einen Pastor, der vor Gericht habe zugeben müssen, mit seiner welcher Weise dies geschehen wird, kann heute noch nicht gesagt um Erhöhung der Löhne, sondern ein Defensivkampf gegen die An- Hausdame geschlechtlichen Umgang gehabt zu haben, einen Schweine­werden, weil die Statuten der Kaffe von der Firma noch nicht aus- griffe von Polizei und Unternehmertum auf die noch junge priester" genannt habe. Rechtsanwalt Türk beantragte dagegen gearbeitet refp. den Leuten zur Kenntnis gebracht sind. Die Redner und widerstandsunfähige Organisation. Wünschen die einfichtigeren die Freisprechung auf Grund des§ 20 Abs. 2 des Preßgesekes, event. meinten, wo noch solche idyllische Verhältnisse herrschen, da thäte es Unternehmer, daß ihnen die Arbeiter die Schmußkonkurrenz vom aber nur eine geringe Geldstrafe, da hier nur ein Versehen des An­not, Licht in die Köpfe der Arbeiter zu bringen. Nach der allge- Balfe halten, indem sie zuerst in den zurüdgebliebensten Gegenden geklagten vorliege, welches dieser selbst bedauere. Der Gerichtshof meinen Aussprache wurde beschlossen, die Lohnkommission zu be- vorgehen, dann dürfen sie nicht die Koalition der Arbeiter hindern verurteilte den Angeklagten zu 200 Mart Geldstrafe event. auftragen, das Einigungsamt des Gewerbegerichts zweds Ber- und gemeinsame Sache mit jenen strupellofen Scharfmachern machen, 20 Tagen Haft und sprach dem Privatkläger Publikationsbefugnis mittlung mit den Arbeitgebern anzurufen. Die Gehilfen wollen fein denen jede Organisation der Arbeiter von vornherein ein Greuel in der Köln . Zeitung" zu. Der Gerichtshof hielt die Beleidigungen Mittel unversucht laffen, um eine gütliche Regelung der Lohnfrage her- und kein Mittel zu schlecht ist, um diese Organisation zu zerstören. an sich für sehr schwere, glaubte aber, daß bei der Strafabmessung beizuführen, ehe sie zu dem letzten Mittel, dem Streit schreiten. auch die ganze Persönlichkeit des Herrn Ganswindt ins Gewicht fallen müsse, die zur Wahl einer Freiheitsstrafe für die Veröffent­lichung der von diesem begangenen Beleidigungen nicht veranlassen

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fönne.

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Für die streitenden und ausgesperrten Textilarbeiter in Grim mitschau gingen bei der Berliner Gewertigaftstommiffion folgende Beiträge ein: Ueberschuß von einem Bergnügen der Berliner Schriftgießer 19,55. Tellersammlung der Frauen Berlins 4,15. Tertil Freier Wännerchor NW." 15,-. Tischler von Stabenow, Inh. Teichert Pastors Kröfell legt Dr. Mar Wittenberg Wert auf die Feststellung, arbeiter Filiale I 100,-. Bon den Cementierern 50,-. Gesangverein Zu dem Bericht über die Verhandlung der Privatflage des 12,60. Rudolf Möller 6,95. Stuftateure von Baum u. Klemme 8,-. Berband der Schneider auf Liften 37,60. Centralverband der Glasarbeiter daß die den Gegenstand der Klage bildende kurze Notiz in der 300,- Städtischer Arbeiter- Berband Berlin 17,80. Tischler von Gurisch Berliner Montags- Zeitung" nichts über Vorgänge im Pastorhause 10,40. Berein der Bauanschläger Berlins u. Umg . 200,- Möbelpoliere au Morin, insbesondere nichts über intime Beziehungen des Pastors von Hülfebed, stroll u. Co. 9, Statklub Pique Bube" d. Beer 10,-. enthielt und daß eine ganze Anzahl von Beweisanträgen der Ver­Schlüfer Steinseher 5,15. M. P. 4,65. Verein Berliner Stereotypeure teidigung über das Leben und Treiben des Pastors Krösell vom Berband der Möbelpoliere 100,-. der Leber Gerichtshofe abgelehnt wurden. Gegen das Urteil des Schöffens Bom Bersonal gerichts ist Berufung angemeldet worden.

Ueber die Tarifbewegung der Töpfer wurde in der sehr stark besuchten Verbandsversammlung am Freitag mitgeteilt, daß die Unternehmer auf die Kündigung des Tarifs, welche seitens der Ar­beitnehmer erfolgt ist, bis jebt noch keine Antwort erteilt haben, so daß noch völlige Ungewißheit darüber herrscht, wie sich die Arbeit geber den Wünschen der Arbeitnehmer gegenüber verhalten werden. Gerüchtweise verlaute, daß die Meister zum 15. Oftober gegen die Gesellen etwas unternehmen wollen. Die Töpfer hätten keine Ur­sache, von etwaigen Absichten der Unternehmer etwas zu fürchten, andrerseits würden sie selber aber nicht angreifend vorgehen, sie fönnten die Entwicklung der Verhältnisse ruhig abwarten, da die durch den Streit in Belten und Fürstenwalde geschaffene Situation arbeiter( Weißgerber und Färber) 3. Rate 100, 50,-. Berband den Berliner Töpfern durchaus günstig sei. Sollte sich, was au er der Buchdruckereien G. Bernstein 7,45. Emil Billig 7,40. Norddeutsche warten sei, aus Anlaß des Veltener Streits ein Mangel an Kachel- 49,-. A. Scherl( Maschinenmeister von Tag" und Woche") 16,-. zeug in Berlin bemerkbar machen, dann solle nicht die Arbeit nieder- uüstein u. Co., Accidenz, 2. Rate 16,10. Üftein u. Co., Stereotypeure, gelegt, sondern Bezahlung für die durch Mangel an Material ver- 3. State 9,50. unstein u. Co., Zeitung, 2. Rate 29,10. Gebr. Unger 12,- säumte Zeit verlangt werden. Eine solche Situation würde auch die Verband deutscher Buchdrucker, Drtsverein Königsberg 50,-. Gau Dit­bevorstehenden Tarifverhandlungen erleichtern. Der Jnnungs- preußen 50,- Centraltasse des Verbandes deutscher Buchbruder 2000,- vorstand hat, wie mitgeteilt wurde, den Gesellen- Ausschuß zu einer Berband der Lithographen und Steindrucker Berlins 300,- Ladierer 20,- Schmiede 5,- Theaterverein Norden" 5,- Wäschebranche 27,50. gemeinsamen Sigung eingeladen, die am Montag stattfindet. Da. Otto 4,30 am Biertisch bei Scholz, Boffenerstraße, 3,40. Buchdruder, wird voraussichtlich die Stellung der Meister zur Tarifbewegung Bezirk Neu- Ruppin, 5, Maler- Rahlstelle Dft 17,45. bekannt werden. Summa 3689,60. Bereits quittiert 10 654,51. Gesamtsumme 14 344,11. Weitere Beiträge werden in unserm Bureau von 9-1 und 6-8 Uhr entgegengenommen. Gelder, welche mit der Post eingesandt werden, find an A. Störsten, Engel- Ufer 15, zu senden. Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission.

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Der Streit in Welten und Fürstenwalde wurde ebenfalls in der Versammlung besprochen und allgemein gebilligt. Rachstehende Resolution wurde hierzu einstimmig angenommen:

Die von etwa 1200 Töpfern besuchte Versammlung spricht den im Streit befindlichen Kollegen in Belten und Fürstenwalde ihre vollffe Sympathie aus und erwartet, daß die Streikenden mit aller Energie und Ruhe ihre geringen Forderungen voll zur Geltung bringen. Die Versammlung giebt ihrer Entrüstung Ausdrud über bas brüste ablehnende Verhalten der Unternehmer in den beiden Orten und ist der Ueberzeugung, daß unsre streifenden Kollegen, geftüßt auf unfre feste Organisation so lange im Kampf auszu harren haben, bis ihnen der Sieg gewiß ist. Die Versammelten vers sprechen den Streifenden die weitgehendste moralische und materielle Unterstübung seitens der Berliner Kollegen."

Gerichts- Zeitung.

Eine polizeiliche Schießerei, die sich im Mai dieses Jahres in der Mühlenstraße zutrug, und über die auch der Vorwärts" s. 8. berichtete, hatte gestern vor dem hiesigen Schöffengericht ein fleines Nachspiel. Angeklagt waren der Arbeiter Leineweber und der Agent Korge wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und gemeinschaftlicher Körperverlegung, die an dem Kriminalschußmann Die Versammlung beschäftigte sich auch mit dem Arbeitsnachweis Bude ice begangen sein soll. Der Beamte gab als Zeuge folgende der Berliner Töpfer und beschloß, jedem der beiden Arbeitsvermittler Darstellung von jenem Vorgang: In der Nacht vom 16. zum 17. Mai für jeden Abend eine Entschädigung von 1,50 M. zu gewähren. habe er um 2 Uhr Gäste aus dem Walterschen Lokal in der Mühlen­Warnung! Es werden von unbekannter Seite Listen in Umlauf straße fommen sehen. Da er Wirtschaftskontrolle hatte, sei er an gefeßt, angeblich zum Zwecke des Sammelns für die ausgesperrten den Wirt herangetreten, habe sich durch Vorzeigung seiner Marke Metallarbeiter. In verschiedenen Kneipen sind solche Listen ange- als Kriminalbeamter legitimiert und gefragt, wie es fomme, daß

angegebenen Zweden dienen sollen.

Deutscher Metallarbeiter- Berband. Ortsverwaltung Berlin .

Deutfches Reich.

Die Massenaussperrung in Crimmitschau

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Verfammlungen.

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Weißensee . Am Dienstag, den 6. Oktober, fand in Tscheutschlers Saal die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Laut Bericht des Kassierers betrug die Einnahme im letzten Vierteljahr 749,53 M., die Ausgabe 308,65 M. Die Mitgliederzahl des Vereins ist in dieser Beit von 654 auf 683 gestiegen. Nach dem Bericht der Zeitungs­fommiffion finden die Neuwahlen für dieselbe statt und werden die Genossen Saat, Kaufschild, Siegris, Eschbach, Schu mann, Bemte und Reich in dieselbe gewählt. In die Lokal­fommission werden nach einem Bericht derselben Breitkreus. Gehrhardt und Marschall gewählt. Nachdem noch mitgeteilt worden, daß in unsrer öffentlichen Zahlstelle bei Schmus, Königs Chaussee 38, die Neue Zeit" und die Socialistischen Monatshefte" ausliegen, damit die Genossen von den inneren Parteifragen sich unterrichten können, wurde um 11% Uhr die Versammlung ge­schlossen. Socialdemokratischer Agitations Verein für den Reichstage. Wahlkreis Züllichau Schwiebus Kroffen Sommerfeld. Den Mit gliedern zur Nachricht, daß die Bersammlung am Dienstag ausfällt und bafür am Mitttwoch, den 14. Oftober, abends 8 Uhr, bei Groffer, Dirksen­straße 39, born 1 Treppe, stattfindet. Genossen, welche noch nicht vom Stiftungsfeste abgerechnet haben, mögen das bei den Kommissionsmitgliedern thun. Begen der wichtigen Tagesordnung ist es Pflicht eines jeden Mit­gliedes, zu erscheinen. Allgemeine Familien Sterbekasse zu Bertiu. Heute Zahltag: Aderstraße 123 bei Diete von 3-6 Uhr.

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Letzte Nachrichten und Depeschen.

troffen. Da weder von uns noch von sonst einer kompetenten jener noch so spät Gäſte herauslasse, da er doch nicht so lange Stelle berartige Liften ausgegeben sind, ersuchen wir, jede solche Stonzession habe. Der Wirt habe geantwortet, das ginge ihn gar Solingen , 10. Dktober.( Privatdepesche.) Der Streit der Maurer Liſte anzuhalten, da Gefahr vorliegt, bag bie Welber anbren als ben nichts an, und ihm seinen Stod stanno Gleichzeitig sei er von den Angeklagten und andren Gästen arg bedrängt, niedergestoßen, und Hülfsarbeiter dauert unverändert fort. Zuzug ist fernzuhalten. und von Norge mit einem Regenschirm über die Stirn geschlagen der socialistischen Radikalen hat eine Resolution angenommen, in Marseille , 10. Oftober.( W. T. B.) Der hier tagende Kongres worden. Als er sich wieder erhoben hatte und die Angreifer trob guro feiner Drohung, von der Waffe Gebrauch zu machen, nicht von ihm welcher die dem Parlament angehörenden Barteimitglieder aufgefordert abließen, habe er zwei Schüsse abgegeben, wodurch Leinweber an der werden, sich mit ihren Kollegen in den ausländischen Barlamenten, welche beginnt nun auch auf die Einlagen der Sparkasse einzuwirken. Das Schläfe und Korge am Ohr verlebt seien. Als Entlastungszeuge für den Frieden und die internationale Gerechtigkeit einträten, ins Ein­vernehmen zu setzen hinsichtlich gleichzeitiger Unterbreitung einer darf nicht so verstanden werden, daß etwa die Weber selbst in größerer wurde lediglich der Tischler Denter bernommen, obwohl noch Resolution in den betreffenden Parlamenten, in welcher die Re­Anzahl von ihren Hungerlöhnen auch noch Spareinlagen gemacht mehrere andre geladen waren. Dieser bekundete, es habe sich damals gierungen aufgefordert werden, sich miteinander zu verständigen, haben, die sie jetzt abheben; wohl aber liegt durch die Riesen- lediglich um eine Geburtstagsfeier gehandelt. Als der Kriminal­aussperrung das gesamte Erwerbsleben Crimmitschaus, in dem die schuhmann auf die vor der Thür stehenden Personen zugekommen und hinsichtlich der Stellung von Abänderungsanträgen zu den Textilbranche eine große Rolle spielt, schwer danieder und es sei. habe er wohl gesagt, er fei Kriminalbeamter, doch eine Marte Heeres- und Marinebudgets, durch welche eine gleichzeitige Herab­dürften namentlich fleine Geschäftsleute sein, die jetzt ihre Spar- habe er nicht gezeigt. obwohl man ihn mehrmals dazu aufgefordert fegung der militärischen Ausgaben erzielt werden soll, die die Arbeiter so schwer belasteten. einlage abheben. Im September dieses Jahres wurden gegen die hätte. Die Angeklagten hätten sich nun die Belästigung durch den felbe Zeit des Vorjahres nicht weniger als 40 000 m. mehr ab- fremden Mann, der sich als Beamter bezeichnete, berbeten und ihn auf- Wernigerode , 10. Oktober. ( 2. T. B.) Vom Brocken wird an gehoben; die Zahl der neuen Konten war weit geringer als im gefordert, mit zur Wache au tommen, um seine Personalien festhaltender Schneefall gemeldet. Jahre 1902, die Zahl der erloschenen Konten dagegen doppelt stellen zu lassen. Bei dem Wortwechsel hätten sie den Beamten am München , 10. Oftober.( W. T. B.) Das Schwurgericht ver so groß. Hermel gefaßt, es sei ein Sin- und Herdrängen entstanden, wobei urteilte nach viertägiger Verhandlung den Ingenieur Grüb und den Im Gegensatz zu den Märchen der Heßpresse, welche auch die der Beamte zu Fall gekommen sei. Diefer habe sich jedoch sogleich Bimmerpolier Abenthum, welche beschuldigt waren, durch Fahr. Crimmitschauer Ausgesperrten in gewohnter Weise verleumdet, ist wieder erhoben und zweimal geschossen, wobei die Angeklagten ver- läffigkeit den am 26. August v. J. erfolgten Einsturz der im in Wirklichkeit von irgendwelchen Ausschreitungen nicht die Nede. Die wundet wurden. Geschlagen oder irgendwie gemißhandelt worden, Bau befindlichen Corneliusbril de und damit den Tod zweier Arbeiter, welche ihre Kontrolllofale aufsuchen, gehen um den sei der Beamte nicht; Sorge habe auch gar keinen Schirm bei und die Körperverlegung von 84 Personen verursacht zu haben, zu 34 Behörden jeden Anlaß zum Einschreiten zu nehmen einzeln, sich gehabt. Dem Zeugen wird darauf vorgehalten, das er laut 6 beztv. 4 Monaten Gefängnis. Berantwortl.Redakteur: Julius Kalisti in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: Th.Glocke in Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

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