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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 126.

Mittwoch, den 1. Juni 1892.

9. Jahrg.

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Königliche Bau- Abtheilung.

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Lokales. Mit der Berufskrankheit der Steinarbeiter beschäftigte hatte und händigte uns unsere Invalidenkarte aus. Geld aber sich die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Ge- gab's nicht, sondern wir erhielten nur Jeder einen Zettel, au Here Eugen Richter hat in der Person des verantwort- sundheitspflege in ihrer Montagssigung, der letzten vor dem unser verdienter Lohn verzeichnet stand. Damit schickte mar lichen Redakteurs feines Organs eine empfindliche Verurtheilung den Ferien. Den Vortrag hielt Dr. Theodor Sommerfeld, der uns wieder zum Schachtmeister nach Tegel , mit dem Bemerken, durch die VIII. Straffammer des Landgerichts I zu Berlin er als Vertrauensarzt mit dem Gewerbe der Steinmeße und Stein- daß dieser uns auszahlen solle. In Tegel 10 Minuten vor halten. Er selbst, der Ahlwardt der Freisinnigen, der sich von Bildhauer in nähere Berührung kommt. Es ist eine bekannte 12 Uhr angelangt, hörten wir vom Schachtmeister, daß er dem echten Ahlwardt nur dadurch unterscheidet, daß dieser doch Thatsache, daß Steinarbeiter lungenkrank werden. Die in den jetzt fein Geld befäße und wir gegen 6 Uhr Abends den Muth hat, für seine Behauptungen mit seiner Person einzu- Lungen vorgefundene Menge an Kieselstaub betrug bei Steinmeßen wiederkommen sollten. Als wir auch dieser Aufforderung stehen, blieb freilich gedeckt durch die Person des verantwort bis zu 3/2 Gramm. Bei jedem Menschen findet sich bis zu einem nachgefommen wurde uns wieder bedeutet, daß lichen" Redakteurs. Das gegenwärtig gedruckt vor uns liegende Gramm Kieselstaub, das aber wenig schadet. Erst wenn die noch kein Geld da wäre. Wir sollten am Donnerstag Erkenntniß der Straftammer läßt die Verurtheilung Richter's Quantität beträchtlicher wird und eine lange Zeit eingeathmet kommen. Das that ich nun natürlich nicht, sondern ich begab noch viel schärfer erscheinen, als aus dem Berichte über die Ge- wird, kommt es zu einer Erkrankung auf dieser Grundlage. mich am Löhnungstage( Sonnabend, den 2. April) nach der richtsverhandlung ersichtlich. Den gefährlichsten Staub liefert der Mählstein, der einen Arbeitsstätte, wo der Unternehmer Herr Göhrke, wohnhaft Als der Redakteur Paul Mary von der Bossischen Zeitung" so feinen, reizenden Staub abgiebt, daß die Arbeiter alle Charlottenburg , Knesebeckstr. 19, selbst auszahlte. Als ich an durch deren Chefredakteur Stephany wegen seines Judenthums der Lungenschwindsucht ausgesetzt sind. 40 pet. der Arbeiter die Reihe fam und das Geld vom Montag und Dienstag er­entlassen wurde das Erkenntniß stellt ausdrücklich fest: starben in einer englischen Fabrik an Lungentuberkulose; das halten hatte, aber Entschädigung für die Versäumniß vom Jedenfalls ist der unmittelbare Grund seiner Durchschnittsalter der gestorbenen Arbeiter betrug nur 24 Jahre. Mittwoch für den heutigen Gang forderte, der Unternehmer, Entlassung nicht seine Unfähigkeit, sondern Die Marmorarbeiter sollen nach Sommerfeld's Meinung am flärte ich möchte mich an das sein jüdischer Glaube gewesen, da bezeichnete wenigsten leiden. In Italien , wo nur Marmor verarbeitet Bureau wenden, aber schriftlich und möchte aufsehen, was Herr Eugen Richter in einer Briefkasten- Notiz diese Thatsache wird, giebt es keine Berufskrankheit der Steinmeßen. Hiernach ich für die Versäumniß beanspruche, da würde die Sache dann als eine böswillige Erfindung" und erklärte, daß die Entlassung kommt an Gefährlichkeit der Granit und dann der Sandstein. geregelt werden. Dies that ich am 4. April und schrieb in des Mary wegen Unfähigkeit erfolgt sei. Eine berichtigende Zu- Der Sandstein ist bezüglich der Gefahr verschieden. Die Durch meinem Brief, daß ich die Versäumniß vom Mittwoch gemäß schrift des Herrn Herrn Mary wurde von Herrn Eugen schnittszahl der sächsischen Steinmeßen, die ausschließlich Sand- dem Tagelohn, wie mir dieser ausgezahlt war, mit 2 M. 50 Pf. Richter in der ihm eigenen ballonmüßigen Manier abgefertigt. stein bearbeiten, soll 47 Jahre alt sein. Doch ist das und den Gang am Sonnabend mit 25 Pf., in Summa 2 M. Herr Mary erhob hierauf gegen den verantwortlichen Redakteur sicher zu hoch gegriffen; man kommt bei genauer Rech- 75 Pf., zu berechnen habe. Als ich nun bis zum 8. April ge= auf nur 40 Ser Freifinnigen Zeitung", der die Person des Eugen Richter zu nung bis Wer 42 Jahre. mit dem wartet hatte, schrieb ich abermals. Heute noch warte ich auf decken hat, die Beleidigungsklage, und erzielte ein Urtheil, das er 15. Lebensjahre in die Steinmezenarbeit eintritt, muß sich darauf Antwort. Am 14. April ersuchte ich den Herrn Amtsvorsteher in in doppelter Weise als Erfolg betrachten fann. Es wirft ver- gefaßt machen, nach 20-21 Jahren an Lungenschwindsucht zu Tegel um Rath, wie ich mich in dieser Sache zu verhalten habe. nichtend auf den Verleger und den Chefredakteur der Bossischen sterben, während die Gesammtheit der übrigen Bevölkerung noch Derselbe meinte, er könne nichts dazu thun, da dies Zivilklage­Beitung", die Herren Lessing und Stephany und versetzt der Eugen 41 Jahre fich des Lebens erfreut. Von 100 Steinmeßen sterben sache wäre. Ich sollte mich doch mal an den Abtheilungs- Bau­Richter'schen Taktik die gebührenden Ruthenstreiche. Stachdem das 3-4/ 3 Mal so viel, wie von der gesammten übrigen Bevölkerung. meister Herrn Lehmann in Tegel wenden. Dies that ich noch Erkenntniß im Resumé der Beweisaufnahme gegeben, zieht es 83 pet. erliegen der Lungenschwindsucht; in anderen Fabriken am selbigen Tage, worauf ich den Bescheid erhielt: Wenn sich folgende Schlüsse: find es 917/10 pt.; nach einer Statistit von Riesa starben sogar die Sache so verhält, dann werde ich schon dafür sorgen, daß Welche waren nun wohl die Gründe zu dieser plöß- 100 pCt. an Tuberkulose . Woran und wann erkranken nun die Sie zu Ihrem Gelde kommen. Seßen Sie mir das schriftlich lichen Kündigung? lebenden Steinmetzen gewöhnlich? Dr. Sommerfeld hat die auf und senden mir das ein. Ich setzte den Sachverhalt auf Der Zeuge Stephany behauptet, daß ihn zu der Berliner Steinmeßen daraufhin untersucht und Folgendes und zugleich auch Verfäumniß und Auslage, was sich natürlich nun Ründigung des Privatklägers lediglich dessen Unfähigkeit fonstatirt. Die Lehrlinge, 130 an Bahl, wurden gesondert be- um paar Pfennige vermehrt hatte( von 2,75 Mark Hierauf habe ich am 26. April veranlaßt und die mehrerwähnte Einreichung der Doublette rücksichtigt. Im Sommer pflegen 500, im Winter, wo die Unter- auf 3,20 Mart). unmittelbar seine Entlassung herbeigeführt habe. suchungen angestellt wurden, 340 Steinmetzen zu arbeiten. 240 wurden vom Abtheilungs- Baumeister Herrn Lehmann folgendes Antwort­" Der Zeuge Stepany muß sich hier in untersucht. Ihr Durchschnittsalter betrug 29,2 Jahre. Sie standen schreiben erhalten: einem Irrthum befinden. Es wird dem Zeugen meist im Alter von 18-35 Jahren. Ein Theil der Steinmeßen, die Eisenbahn- Direktionsbezirk Berlin. J.-Nr. 672. unbedingt zu glauben sein, daß an den Leistungen des über 35 Jahre alt waren, hatte eine Arbeit, bei der sie den eigent­Privattlägers manches auszusehen war. Db er für die lichen Gefahren weniger ausgesetzt waren; andere hatten zehn Auf das Schreiben vom 15. b. M. theilen wir Ihnen mit, " Bossische Zeitung" ein fähiger oder unfähiger Redakteur war, Jahre lang gefeiert. Eine seltene Widerstandsfähigkeit beweist soll hier nicht untersucht werden. Es mag hier nur noch ein- ein Arbeiter, der 511/2 Jahre alt ist, trotzdem er seit über daß wir den Unternehmer Herrn Göhrke wiederholt aufgefordert mal darauf hingewiesen werden, daß der Privatkläger bei seinen 30 Jahren mit Sandstein, Marmor( 20 Jahre) und Granit be- haben, Ihren Ansprüchen, soweit dieselben berechtigt sind, Rech­Kollegen allgemein als ein fähiger Mann galt und der schäftigt ist. Häufiger noch als die Lunge wird der Kehlkopf von nung zu tragen und müssen Ihnen überlassen, sich dieserhalb Beuge Stephany sich auch wiederholt lobend über ihn der Affektion ergriffen, und zwar in 72 pet.; nur ein Viertel nunmehr mit dem Genannten in Verbindung zu setzen. Lehmann." ausgesprochen hatte. Es wäre nun in der That nicht zu aller Steinmeßen verfügt demnach über einen normalen Kehlkopf. verstehen, wie der Zeuge Stephany dazu kommen sollte, Auch die Stein Bildhauer sind diesen Gefahren aus- Vielleicht wird nun durch Veröffentlichung des Vorstehenden einen solchen Mann, der über drei Jahre in der Re- gesetzt, nur durch die bessere Lebenslage sind sie etwas günstiger erreicht, daß sich der Bau- Unternehmer Herr Göhrke veranlaßt daktion thätig war, den er selbst für fähig gehalten und gestellt. Der traurige Beruf der Stemmegen verdient demnach fühlt, mir zu antworten. dazu ausersehen hatte, ihn zu vertreten, den er sogar fest unsere ganze Theilnahme und fordert dringend zu Maßnahmen Ein entlassener 2 Tage Arbeiter. gehalten hatte, als er seinerseits im November 1891 fün heraus. Personen mit nur schwachem Brustkorbe und die erb­digen wollte, wegen eines so geringfügigen Vergehens lich belasteten, d. h. die von lungenkranken Eltern stammen, Vom Streikkomitee der Rigdorfer Weber wird uns einer Doublette, das nach Aussage der vernommenen sollten sich von jenem Beruse überhaupt fernhalten, und gesunde mitgetheilt: Einige Webermeister, welche sich ein paar in Berlin Zeugen und der Sachverständigen in einer Redaktion nicht Leute dürften sich nicht vor dem 16. Jahre dem Berufe sehr selten vorkommt, plöglich zu entlassen, und es muß widmen. Alle diese Personen sollten erst und hier wäre eine wohnende Streifbrecher angeworben haben, lassen dieselben jeden daher, mögen auch unzureichende Leistungen des Privat gefeßliche Regelung nöthig- vom Arzte untersucht Morgen vom hiesigen Bahnhof mittelst Gendarmen abholen und flägers bei seiner Entlassung mitgesprochen haben, jeden werden, dessen Urtheil für die Berufswahl entscheidend sein desgleichen jeden Abend nach dem Bahnhof wieder zurück falls hauptsächlich noch ein anderer Grund gewesen sein, müßte. Wir stehen der Erledigung dieser Frage insofern näher, transportiren. Einem dieser Meister genügt die Sicherheit der der diefelbe herbeigeführt hat. Darüber geben die Zeugen als dem Bundesrath wegen der Glashutteur Sendarmen nicht, denn er schickt jeden Abend zwei seiner Söhne Dr. Levy und Schlenther Aufklärung. beiter schon eine ähnliche Forderung vorliegt. Das Gleiche im Alter von 15-16 Jahren mit. Diefen beiden Knaben, welche In Uebereinstimmung mit dem erwähnten Prinzip müßte aber auch für die Steinmetzen gelten. 8 Stunden Ardie Streifenden mit allerhand ungebührlichen Redensarten be hat sich Stephany den beiden Zeugen am 22. bezw. am beit, 8 Stunden Muße, 8 Stunden Schlaf fordert lästigen, folgte nun am vorigen Mittwoch ihr Vater mit noch 23. Mai 1891 gegenüber dahin ausgesprochen, daß mit der praktische Amerikaner, und die gleiche Forderung dürfte auch einem seiner Kollegen, sowie zwei Gefellen, welche als Raufbolde Rücksicht auf die Wichtigkeit der inneren Politik er zu der praktische Arzt zu stellen haben. In Wirklichkeit liegt schon von früher bekannt sind. Am Bahnhof rief der Meister sie sollten sich doch einmal seinem Stellvertreter fortan nur Denjenigen nehmen könne, die Sache so, daß die Meisten 10-11 Stunden arbeiten, in den beiden Gesellen zu, von den anwesenden Streifenden vornehmen. Um welcher innerhalb der Redaktion die innere Politik bearbeite, Münch eberg fogar 12 Stunden. Der Alkohol spielt 5-6 gingen Lettere in ein daß daher dieser Posten nur mit einem Christen besetzt gleichfalls eine schädliche Rolle; nur 25 pet. find Nichttrinker; einen Konflikt zu vermeiden, werden könne und folglicher Weise der Privatkläger, da die übrigen genießen Schnaps und Bier. Das Verderblichste ist hinter der Bahn befindliches Lokal; die oben erwähnten beiden er gegenwärtig diesen Posten inne habe, als Jude gehen und bleibt aber der Staub. Das Hauptziel bildet daher, Gesellen, sowie die Webermeister folgten ihnen und belästigten sie müffe. das Eindringen von Staub in die Lungen mit Spigreden. Auf dem Rückivege entspann sich dann eine E3 mag dem Zeugen Stephany geglaubt werden, daß zu vermeiden. Das kann auf verschiedenem Wege Schlägerei, wobei sich die beiden Besellen sofort ihrer Messer wenn der Privattläger fähiger gewesen wäre, er ihn auf geschehen. Bunächst ist das Material regelmäßig zu bedienten; die Webermeister schlugen mit Gummischläuchen drein. einen anderen Posten gesezt hätte. Jedenfalls ist der befeuchten, dann fällt der schwere Staub zu Boden. Ferner Mehrere Streifenden erhielten Wunden, so daß sie bluteten. Sie unmittelbare Grund seiner Entlassung nicht seine Unfähig- tönnte durch Ventilationsvorrichtungen der Staub wurden arretirt; die Messerhelden entließ man am Abend und keit, sondern sein jüdischer Glaube gewesen. Darauf, daß entfernt werden; allerdings ist das nur in luftigen Arbeiterbuden, die Gummifchlauch- Helden konnten in ihrer Bequemlichkeit daheim die Unfähigkeit nicht der richtige Grund der Entlassung nicht in geschlossenen Räumen augängig. Am zweckmäßigsten ist schlafen.­gewesen ist, deutet übrigens auch der Umstand hin, daß eine Schuhvorrichtung vor Nase und Mund, um den Wenn man in den Kreisen der Rigdorfer Webermeister schon fich der Zeuge Stephann doch gescheut hat, diesen Grund Staub von den Ginathmungspforten fernzuhalten. Dazu dienen zu Gewaltmitteln greift, dann müssen die Aussichten der bekannt werden zu lassen; denn er hat den Privatkläger die Respiratoren, die von Loeb, Fehrbelliner- Streikenden auf den Sieg die besten sein. Das ist denn auch darum ersucht, er solle doch lieber überall verbreiten, daß straße, hergestellt werden. Diese sind zweckentsprechend, leicht nach den Berichten der Arbeiter der Fall. Schlimm genug ist er feinerseits gekündigt habe. und billig. Sie bestehen aus einem Mund- und Nasentheil und es übrigens, daß die Webermeister, die doch wohl zum Theil " Hiernach ist als erwiesen anzusehen, daß dem Privat einem beweglichen Verbindungsstücke zwischen beiden. Die Luft felber feine reichen Leute sind, keinen andern Ausweg fanden, als die in den Briefkastennotizen enthaltenen Be Zeit schon in Gebrauch, und die Arbeiter sind darüber einig, dann fann er gewiß sein, daß nicht er, sondern sein tapital­tläger nicht wegen Unfähigkeit gekündigt worden ist; wird durch Wattebäusche filtrirt. Der Apparat ist seit einiger es auf einen Streit ankommen zu lassen. Das war so thöricht wie möglich, denn wenn der Kleinmeister solches unternimmt, hauptungen sind also nicht erweislich wahr. daß von den Respiratoren bisher feiner so bequem war wie Der einem Redakteur gemachte Vorwurf, daß ihm dieser. Die Einführung solcher Respiratoren sollte eine obliga- träftigerer Konkurrent den Nutzen davon hat. wegen Unfähigkeit gekündigt sei, enthält in allen torische, vom Staate geforderte werden. Dem Vortrage wurde Fällen, insbesondere aber für einen Mann von dem reicher Beifall von der Gesellschaft zu Theil, die sich an der Bildungsgrade des Privatflägers, eine schwere Ehren- Diskussion lebhaft betheiligte. tränkung, und daß dieser Vorwurf sehr wohl geeignet ist,

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Aus der Bahnbeamtenwelt. Endlich, am letzten Sonn­tage im Mai ist der Güterverkehr für Sonntags eingestellt, es haben die Beamten in den Güterspeichern, überhaupt im Güter­den Privatkläger im Kreise seiner Berufsgenossen und in Aus Tegel wird uns von einem beim Bau der neuen verkehr, jetzt ihre wöchentliche 24stündige Ruhepause. Befremdend der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen, das tann nicht Bahnstrecke( Schönholz Gremmen) beschäftigt gewesenen Arbeiter jedoch ist, daß die vom Ministerium bewilligte Stellenzulage den zweifelhaft sein, um so weniger, als es auch von einer geschrieben: Bufolge einer Beitungsnotiz, welche wörtlich lautet: betreffenden Beamten der Niederschlesisch- Märkischen Bahn immer niedrigen Gesinnung und Pflichtwidrigkeit des Privat- Neubaustrecke Schönholz- Gremmen. Mit dem Bau der Strecke noch nicht eingehändigt wurde, während den Beamten der Dit­Ilägers zeugen würde, wenn er für einen Posten, zu dessen geht Herr Unternehmer Göhrke energisch vor und werden die Bahn dieselbe schon seit zirka 6 Wochen ausbezahlt worden ist. Bekleidung er unfähig gewesen wäre, über drei Jahre lang Arbeiten in Schönholz ebenfalls bald in Angriff genommen, Sollte wohl der diesbezügliche Beamtenapparat hier nicht richtig Bezahlung angenommen hätte." Arbeiter bekommen also dauernde und lohnende Beschäftigung. funktioniren?

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Tem Herrn Eugen Richter aber giebt die Erkenntniß eine Leider ist zu beklagen, daß ein großer Theil der hiesigen Arbeiter Bei den Vorwahlen für den studentischen Ausschuß weitere Lehre. Der für Herrn Richter verantwortliche An- nur bis zur Löhnung bei den Arbeiten aushält und alsdann ver- find durch 650 Studenten 18 Stimmführer beglaubigt worden, geklagte hatte den Schutz des§ 193 des Strafgesetzbuch für sich schwindet. Dem Unternehmer ist es keineswegs zu verdenken, die zwei verschiedene Namenliſten für die zu wählenden Aus. Er will in Wahrnehmung berechtigter wenn ständige Arbeiter fich von auswärts kommen in Anspruch genommen. zufolge dieser Notiz habe auch ich am Montag, den nimint nach dem Verlaufe der erstmaligen Vorwahlen an, daß schußmitglieder und Ersatzmänner überreicht haben. Der Rektor Interessen gehandelt haben, indem er die freisinnige Preise vor läßt!" dem Vorwurf antisemitischer Tendenzen schüßte. Dem Herrn 28. März, wo dieſe Strecke nach dem Frost wieder in Angriff der Umfang der Wahlbetheiligung noch nicht als endgültig zu be­Eugen Richter ist in dem Erkenntniß deutlich genug zu verstehen genommen wurde im vorgenannten Orte wegen Arbeit an- trachten ist, und hat bestimmt, daß bis zum 20. Juni noch weitere Jeiner Bartei over vielmehr seiner persönlichen Geltung durch 28. und Dienstag, ben 20. März gearbeitet. Als ich Mittwoch stehenden) und Ausschuß- Wahllisten angenommen werden sollen. gegeben, daß seine Manier der Wahrnehmung der Interessen gesprochen und solche erhalten, und habe dann am Montag, den Beglaubigungen von Stimmführern( außer den 13 schon fest­Anwendung der gemeinsten und heimtückischsten Strauchritter- morgens 6 Uhr wie gewöhnlich auf der Arbeitsstätte erschienen

mittel feinerlei Berechtigung habe.

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war, wurde beim Namenverlesen mir und noch 5 anderen Ar­

Der bekannte Antisemitenführer Vodeck wurde in der

Herrn Mary war es eine zu große Genugthuung, den un- beitern mitgetheilt, daß wir aufhören sollten. Als ich nun den am Freitag abgehaltenen Mitgliederversammlung der anti­nicht Abends vorher gewußt hätte, man als daß er Gelüfte nach einer besonders scharfen Strafe des für das hätte Die Gründe dieser Maßregelung liegen, wie die Berl. 3tg." nicht erst hierher fommen brauchen Gagen Richter Berantwortlichen" hätte tragen sollen. Und so dann ( wir hört, auf finanziellem Gebiete. ist denn gegen diesen nur auf eine Geldstrafe erkannt worden und waren 2 von Berlin , 1 von Tegel , 1 von Lübars , 1 von Zengen gesucht! Diejenigen Genossen, welche der Ver­zwar, wie der Gerichtshof ausdrücklich es ausspricht: mit Reinickendorf , 1 von Dalldorf ), und als wir fragten, weshalb Rücksicht darauf, daß der Privattläger ertiärt wir entlassen seien, wurde uns gesagt: Wenn mir der Unter- haftung eines Mannes am Sonntag in Blößensee einer besonderen nehmer Leute hierher sendet, muß ich diese einstellen( es waren gelegentlich der Begleitung des Gen. Peus beigewohnt haben, hat, ihm liege nichts an empfindlichen Bestrafung des Angeklagten trop dies Leute aus Westpreußen ). Nun, geht nach dem Bureau in werden dringend gebeten, ihre Adresse au Schuhmacher Reinickendorf, Fischerstr. 24-1/ 2 Stunde von der Arbeitsstätte Miecznikowski, Bergstr. 59a, 4 Tr., gelangen zu lassen. Der­der Schwere der Beleidigungen." Die Leser der Freisinnigen Zeitung" werden schwerlich von entfernt und holt Euch Euer Geld. Als wir daselbst gegen felbe foll angeblich eine beleidigende Aeußerung ausgestoßen diesem Erkenntniß etwas erfahren, es sei denn, daß es vorher 7 Uhr ankamen, wurde uns gesagt, wir sollten bis 8 Uhr haben. mit der Berleumdungs- und Verdächtigungsjauche Herrn Eugen warten dann komme der Unternehmer und wir könnten unser Wir warteten, warteten bis 1/412 Uhr, Gegen die Unteroffiziere, welche im Afrikanischen Konzert­Richter's durchtränkt wäre. Um das Erkenntniß unverfälscht Geld erhalten. Man gab uns nun eine hause den bekannten Egzeß begingen, ist wie wir hören, Unter­wiederzugeben, müßte Herr Richter ein ehrlicher Mann sein, aber Herr Göhrke fam nicht. Bescheinigung darüber, daß Jeder so und solange gearbeitet suchung angeordnet. und das wäre zu viel verlangt.

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