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Verfammlungen.
Die Wilmersdorfer Genossen über den Parteitag. In Wilmersdorf wurde am Mittwoch in einer gut befuchten Versammlung mit der Diskussion über den Parteitag fortgefahren. Genosse Braun nahm als erster Redner das Wort. Da er in der vorigen Versammlung verschiedentlich angegriffen sei, wolle er sich verteidigen. Jedoch hätten sich die Dinge, soweit seine Person in Betracht komme, sehr geändert, da die Bertrauensleute seines Kreises Frankfurt - Lebus , sowie der Parteivorstand sich der Sache zur endgültigen Untersuchung angenommen haben. Aus diesem Grunde wolle er von der Erörterung seines Falles absehen, bis die Instanzen das Urteil gefällt haben. Redner ist der Meinung, daß die Selbstzerfleischung in der Partei geeignet erscheine, jahrelange Arbeit zu zerstören. Die Partei stehe uns höher als die Streitigkeiten einzelner Personen. Wir wollen die Zeit mit wichtigeren Dingen ausnüßen, jeder Wahlverein solle nun endlich den persönlichen Strakehl seenden und später Kritik üben.( Beifall.) Hierauf sprach 3 u beil: Es berühre ihn eigentümlich, daß Genosse Braun sich hinstellt, um uns Moral zu predigen; Braun selbst wäre doch das Karnickel. Redner verweist auf das Protokoll, danach werden die Genossen selbst urteilen. Den Vorwurf, daß Braun seine Stellung in der Partei mißbrauche, hält Zubeil aufrecht, man müsse sich über das kaufmännische Vorgehen Brauns wundern, sei doch in verschiedenen Cirkularen, sowie in der„ Märkischen Volksstimme" für die„ Neue Gesellschaft" eine kolossale Reklame gemacht worden. Diese Reklame mußte den Glauben erwecken, daß es sich um ein neues socialistisches Unternehmen handle, jedoch warne er, Zubeil, einen jeden, auf die Neue Gesellschaft" zu abonnieren. Der Herausgabe von Südekums Kommunale Praris" habe der Parteivorstand zugestimmt, dem Vorgehen Brauns jedoch nicht. Daß die Partei durch die Debatten Schaden habe, bestreitet Redner. Der vorgenommene Schnitt war an der Zeit. Er habe nochmals die Zukunft" studiert, um Artikel zu finden, die Harden für die Partei veröffentlichte. Redner erinnert| an die Zukunft" vom 1. Juli 1893, in der Harden sich über socialistische Redakteure und den Genossen Rich. Fischer lustig macht. Den Genossen in hervorragenden Stellungen müßte die Schamröte
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Sonntag, 11. Oktober 1903.
" Fackel" ist der, daß die Zukunft " ihnen als ein die Partei schmähendes Organ bekannt sein mußte, während die Fackel", als Liebknecht seine Artikel über die Dreyfus- Affaire veröffentlichte, eine in allen fortschrittlichen Streisen angesehene und geachtete Zeitschrift war. Bur, Vorsitzender."
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Genosse Zubeil plädierte für Annahme der Resolution.( Großer Beifall.) Hierauf nahm der Vorsitzende Giebler das Wort. Genosse Südek um beschwert sich darüber, was für ein Ton herrsche; uns ist aber alle Veranlassung zu unsrem Vorgehen gegeben. Dem Genossen Bebel sind wir dankbar, daß er uns die Augen ge= öffnet hat. Was die Revisionisten betrifft, so möchte er dieselben als Leisetreter bezeichnen.( Beifall.) Wenn Beschuldigungen erhoben werden, müssen sie bewiesen werden. Die Resolution wurde dann zurückgezogen, nachdem noch einige Parteigenossen ihr entgegengetreten waren. Braun ist gern bereit, alles zu verteidigen, was er gethan hat; im übrigen bedauert Redner sein Verhältnis zu Harden. Den Vorwurf, seine Stellung als Abgeordneter ausgenutzt zu haben, weist er energisch zurück, da die„ Neue Gesellschaft" cher geplant war, als ihm das Mandat angetragen wurde. Die Zeits schrift selbst ist streng socialistischer Tendenz. Der Gegensah müsse schwinden, und daraus ein harmonisches Wirken hervorgehen. Hoffentlich hat die Partei von den jezigen Auseinandersetzungen keinen Schaden. Zubeil tritt nochmals den Anschauungen Brauns und Südekums entgegen. Genosse Schröder erklärt sein Verhältnis zum Verein Berliner Presse". Alsdann wurde folgende Resolution angenommen:
in das Gesicht treten, wenn man ihnen zumute, für solch ein Blatt zu arbeiten. Genoe Süde kum verteidigte den Armen Teufel". Dieser widmet in der Berichterstattung vom Parteitag dem Genossen Kautsky drei Zeilen, dem Genossen Bebel sechs Zeilen. Südekum führt aus, auch Engels habe sein Manifest vom Jahre 1847 revi= diert; er ist aber von der Taktik nicht abgegangen. Nun zum Genossen Schröder, der so warm für Harden eingetreten ist und den drei Jahre toten Liebknecht citiert hat. Redner hat vom Vorsitzenden des Wahlvereins Wien I, Bez. XX, einen Brief erhalten, der darauf Bezug nimmt, daß Genosse Schröder das Mitarbeiten an gegnerischen Blättern in der letzten Versammlung mit dem Hinweise verteidigt hat, daß auch Liebknecht an einem derartigen Blatt, der Wiener " Fackel", mitgearbeitet habe. In dem Briefe heißt es: Nicht um Liebknecht zu verteidigen, sondern um den deutschen Genossen die Verhältnisse der ihnen fremden Halbmonatsschrift zu schildern, sehe ich mich veranlaßt, folgendes zur Kenntnis zu bringen: Die" Fackel", die vor einigen Jahren von einem Bourgeoissöhnchen Namens Kraus gegründet wurde, hatte zur Zeit, als Liebknecht seine Artikel veröffentlichte, durch Veröffentlichung vieler Mißstände und Aufdeckung fauler Geschwüre in der Wiener Gelehrten- und Litteraten- Clique sich manches Verdienst um die Oeffentlichkeit erworben und stand in allen fortschrittlichen Streifen in großem Ansehen, war überhaupt eine kurze Zeit das gelesenste Blatt Wiens, in dem wegen seines Einflusses auf die öffentliche Meinung auch vom Genossen Austerlitz , dem ersten politischen Redakteur der Arbeiter- Zeitung ", und vom ReichsratsAbgeordneten Genossen Dr. Ellenbogen und von andren" Die heute in Wilmersdorf in Wittes Volksgarten tagende Aufsehen eregende Artikel veröffentlicht wurden. Es fiel also Generalversammlung erklärt ihr Einverständnis mit der Stellungdie Zeit, in der Liebknecht seine Artikel über die Dreyfus- Affaire nahme des Parteitages gegen die Mitarbeit von Parteimitgliedern in der„ Fackel" veröffentlichte, in eine Periode, als die" Fackel" an bürgerlichen Preßunternehmen, die in gehässiger Weise die Partei ein allgemein angesehenes und in Parteifreisen auch beliebtes bekämpfen. Weiter spricht die Versammlung ihre ganz besondere Blatt war, das erst längere Zeit hernach durch leber- Genugthuung darüber aus, daß der Parteitag mit einer so überhebung, Koruptionsriecherei und anmaßende Klatschsucht seine Bewältigenden Mehrheit sich gegen die revisionistischen Bestrebungen deutung vollständig verlor. Meines Wissens hat Genosse ausgesprochen und erklärt hat, die seit Jahren von einem kleinen Dr. Adler das Blatt nie ein Revolverblatt genannt( das ist es Kreis von Parteimitgliedern propagiert werden. Die Versammlung auch nie gewesen), sondern den Herausgeber wegen seiner die erwartet, daß die Partei in Zukunft von Bernsteinschen und ähn Partei verdächtigenden Aeußerungen einen„ Lausbuben" tituliert. lichem Revisionismus verschont bleibt, da solche Bestrebungen nur Also der Unterschied zwischen der Mitarbeit der Genossen, die für zu geeignet sind, die Aktionsfähigkeit der Partei zu schwächen, und die Zukunft" schrieben, und der Mitarbeit Liebknechts an der erklärt sich mit der Haltung der Delegierten. einverstanden."
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