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Musketier, der inzwischen gestorben ist, hat er in mindestens zwanzig Aus der Chronik der Majestätsbeleidigungs­Fällen mißhandelt. Das Gericht erkennt wegen fortgesetter Miß­handlung von Untergebenen auf die Strafe von vier Monaten bierzehn Tagen Gefängnis.

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Prozesse. Juni.

20.

Sociale Streiflichter.

Juni. 81. Die Leipziger Volkszeitung" enthüllt eine scheußliche In Potsdam wird einem Landbriefträger, ber nach Soldatenmißhandlung. Es handelt sich um den Musketier Abel Redakteur der Posener Volkszeitung" zu einem Jahre Gefängnis Kind schwer erkrankt waren, die Unterſtüßung verweigert. Wegen 23. Wegen Majestätsbeleidigung wird Genoffe Radloff, 18jähriger Dienstzeit 80 M. Monatsgehalt bezog, dessen Frau und bom 98. Infanterie- Regiment in Meß, der infolge von Mißverurteilt. handlungen durch den Lieutenant Schilling geistestrank geworden ist. verurteilt. Radloff wird sofort in Haft genommen, obwohl er erst Unterschlagung von 1,50 M. wird er zu sieben Monaten Gefängnis feit wenigen Tagen nach erfolgter schwerer Operation aus dem verurteilt. September. Krankenhause, nicht aus der ärztlichen Behandlung entlassen 24. 8u Festung begnadigt wird in Dortmund ein worden ist. Fabrikbesizer, der auf der Jagd aus Fahrlässigkeit einen Arbeiter Juli. erschossen hat. Juli.

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1. Ueber Soldaten einer ostpreußischen Garnison, die den zwei­hundertsten Tag vor ihrer Entlaffung gefeiert und dabei im Rausche einen Unteroffizier verprügelt haben, werden Zuchthaus - wegen Majestätsbeleidigung konfisziert. 4. Tolstojs Schrift, Du sollst nicht töten" wird in Leipzig ftrafen bis zu fünf Jahren verhängt. 4. In der Zimmerstraße zu Berlin bricht ein Mann bewußtlos 5. Der Berichterstatter des Vorwärts," Genosse Rehbein, 6. Die Arbeiterfrau Adam in Halle wird von einer befreundeten zusammen. Gegen sonstige Gepflogenheit wird festgestellt, daß die wird in Zeugnishaft genommen, weil er eine an ihn gelangte Be- Familie, mit der sie sich gezankt hat, wegen Majestätsbeleidigung Strankheit des Mannes Hunger sei. Er war auf der Suche nach schwerde über Soldatenmißhandlungen, dem wiederholten Nate des dennnziert. Sie bekommt zwei Monate, revanchiert sich aber, indem Arbeit. Kriegsministers folgend, der Militärbehörde mitgeteilt hat, den Ein- sie wiederum ihrerseits den Anzeiger wegen des gleichen Deliftes 8. Ein halb berhungertes Weib mit vier Kindern, darunter fender aber nicht verraten will. Der Vorfall wird auch in der anzeigt. einem schwerkranken, wird nachts in Berlin W., dem reichsten Stadt­bürgerlichen Bresse allgemein verurteilt. 12. Es wird ein Schriftwechsel bekannt, der Ende Juni zwischen dem teil, auf der Straße aufgegriffen. Es handelt sich um die Familie Berlage der Dresdener Rundschau" und dem fächsischen Juſtiz- eines arbeitslosen Maurers, die wegen Mietsrückstandes ermittiert ministerium stattgefunden hat. Ein Gnadengeſuch an den König in wurde und keine Unterkunft finden konnte. Sachen des majestätsbeleidigenden Redakteurs wird darin im Auf­trage des Königs abschlägig beschieden.

9. Manöver bei Halle mit großen Kavallerie- Attaden. Die Artillerie schießt nicht.

10. Wegen jahrelang fortgesetter Soldatenschinderei erhält der Artillerie- Unteroffizier Schott von der 15. Division ein Jahr sechs Tage Gefängnis.

berurteilt.

11

Auguft.

20. Der in Stettin zu drei Monaten Gefängnis verurteilte Steinmegmeister Schulz, durch dessen vorschriftswidriges Ver­halten ein Arbeiter ums Leben kam, wird zu Festung begnadigt.

19. Der Unteroffizier Breidenbach von der 11. Compagnie 12. Die in russischer Sprache erschienene Schrift Du sollst 20. In der Zeit" erzählt Herr Damaschke: Der Marinefistus des 4. Garde- Regiments 3. F. wird in erneuter Verhandlung vom nicht töten!", in der sich Tolstoj gegen die Wilhelmshavener Rede besaß in Wilhelmshaven einen parkähnlichen Garten mit mehreren Ober- Striegsgericht wegen 1500 nachgewiesener Mißhandlungen, Wilhelms II. wendet, wird in Leipzig wirklich wegen Majestäts- Gebäuden, den er vor längerer Zeit an den Domänenfistus abtrat. darunter 300 schwerer, zu acht Jahren Gefängnis und Degradation beleidigung zur Unbrauchbarmachung" verurteilt. Dieser verkaufte vor etwa drei Jahren das Gelände an drei 18. Wegen einer Majestätsbeleidigung, deren er sich in einer Spekulanten für 68 000 m. Kürzlich stellte sich nun heraus, daß der 21. Der Unteroffizier Bunz vom Garde- Regiment Nr. 123, Eingabe an den Kaiser schuldig gemacht haben soll, wird Marinefiskus behufs Erweiterung der Hafen- und Werftanlagen das er durch Mißhandlungen den Tod eines Gefreiten verschuldet hat, der Arbeiter Kamp in Düsseldorf zu fünf Monaten Gefängnis Grundstück doch gebrauchte. Die jetzigen Beſizer ließen sich denn wird in Ulm zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis und Degradation verurteilt. auch nach langen und schweren Verhandlungen bewegen, das Grund­verurteilt. 18. Wegen Majestätsbeleidigung wird Genosse Nitschte von stück für" nur" 231 000 m. wieder an den Fiskus zu verkaufen. Die 26. In Heidelberg werden vier Soldaten, die im Uebermut der Sächsischen Arbeiterzeitung" zu drei Monaten Gefängnis ver- drei Herren aber hatten bei diesem Geschäft 163 000 M. verdient". einen Unteroffizier verprügelt haben, zu 253 Jahren Gefängnis- urteilt. 26. Auf dem Augsburger Play in Berlin wird ein sterbender einer zu zwölf Jahren Gefängnis berurteilt. 21. Wegen Majestätsbeleidigung, begangen durch die Ent- Arbeiter gefunden. Er hatte sich wegen Hungers vergiftet. 27. Ein arretierter Musketier, der bei dem Versuche, zu entfliehen, hüllungen über die Kaiserinsel" wird der Genosse Leid vom Vor­einem Unteroffizier einen Tritt versezt hat, wird in Kiel zu fünf wärts" in Untersuchungshaft genommen. Jahren Gefängnis verurteilt.

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29. Nach einer Zusammenstellung des Vorwärts" find feit Ende Juni 80 Soldatenschinder zu insgesamt 27 Jahren 1 Monat 10 Tagen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Seit Januar sind 159 Soldatenschinder mit 50 Jahren 9 Monaten 29 Tagen Freiheits­entzug bestraft worden.

Wilhelm II. Juli.

23. Herr Vanderbilt , der amerikanische Milliardär, wird in Danzig auf Befehl des Kaisers von Civil- und Militärbehörden in Danzig auf Befehl des Kaisers von Civil- und Militärbehörden wie ein ausländisches Staatsoberhaupt gefeiert.

Auguft.

29. Wilhelm II. hält in Kaffel eine Rede, in der er fagt: feiner seiner einstigen Lehrer hätte sich darüber klar sein tönnen, ,, welche ungeheure Arbeitslast und welche niederdrückende Ver­antwortlichkeit demjenigen aufgebürdet ist, der für 58 Millionen Deutsche verantwortlich ist.

September.

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21. Der Schauspieler v. Fielik wird wegen einer im Aus­lande( Holland ) begangenen Majestätsbeleidigung zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.

28. Gin Antrag auf Haftentlassung des Genossen Leid wird wegen Fluchtverdachts abgelehnt. September.

2. Der verantwortliche Redakteur der Leipziger Volkszeitung ", Genosse Lüttich in Leipzig , und der verantwortliche Redakteur der Altenburger Boltszeitung", Genosse Hellmann in Altenburg , werden wegen Majestätsbeleidigung verhaftet.

4. Wegen

Auguft.

8. Das Umsichgreifen der Wurmfrankheit( 50 000 Fälle), die elende Entlohnung bei märchenhaften Kapitalgewinnen ruft unter den Bergarbeitern des Ruhrreviers eine lebhafte Bewegung hervor. Das Attienkapital der Gesellschaften beträgt 213 Millionen Mart, die Dividende der letzten fünf Jahre 131 Millionen Mark, Reserve­fonds 71 Millionen Mark, Abschreibungen 103 Millionen Mark. 8. In Crimmitschau werden infolge der Zehnstundentag- Be­wegung 7000-8000 Textilarbeiter ausgesperrt.

September.

3. Furchtbare Wohnungszustände in Berlin enthüllt eine Unters der angeblich majestätsbeleidigenden Notiz der suchung der Orts- Krankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kauf­ber Volkszeitung für das Muldenthal". in Haft genommen lichen Patienten besaßen nicht einmal ein Bett zur alleinigen Ver­Leipziger Volkszeitung" ist nun auch Genosse Schöpflin, Redakteur leute usw. 16 Prozent der männlichen und 20 Prozent der weib­fügung.

worden.

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8. Die Frankfurter Boltsstimme" veröffentlicht einen Erlaß des 11. Unmenschliche Mißhandlungen werden den Aufsehern der preußischen Justizministers, der zu einer verschärften Braris der der Arbeitsanstalt Saalhausen( Königreich Sachsen) in gerichtlicher Majestätsbeleidigungs- Prozesse auffordert. Nach andren Blättern Verhandlung nachgewiesen. 1. a. hat ein Korrektionär eine geht die Anregung von einer Reichsstelle aus. Majestätsbeleidigung begangen, um sich aus der Korrigendenanstalt 11. Die Nachricht der Frankfurter Boltsstimme" wird offiziös ins Gefängnis zu retten. Ueber die Aufseher werden Strafen bis dementiert. zu zwei Jahren verhängt. 16. Wegen Majestätsbeleidigung konfisciert wird die Augsburger Boltszeitung". Der inkriminierte Artikel, ein Bericht der tönigs­treuen lc- Korrespondenz, behandelt die Verhandlung gegen den Stein­schleifer Vogel wegen Majestätsbeleidigung, welcher von dem Land­gericht in Hof zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde.

3. In Mez bricht eine furchtbare Wassernot aus, weil auf Befehl des Kaisers die Bouillonquelle wegen angeblicher Thphus­gefahr gesperrt wird. In einem Telegramm an den Statthalter 25. Der Majestätsbeleidigungs- Prozeß gegen den Vorwärts" bezeichnet der Kaiser die Zustände als himmelschreiend und em- wegen der Kaiserinsel- Affaire und der damit zusammenhängende pörend". Dagegen erklärt die Meßer Stadtverwaltung, daß die Beleidigungsprozeß des Oberhofmeisters v. Trotha gegen den Typhusgefahr nicht besteht. Die Aufregung in Meg ist groß. Vorwärts" werden vertagt.

Nach dem Parteitage.

Die Liegniger Genossen verhandelten am Sonntag über den Parteitag und legten ihre Meinung in dieser Resolution nieder: Die Versammlung erklärt sich mit dem fachlichen Ergebnis des Parteitages, insbesondere mit der Resolution Bebel- Singer- Kautsky einverstanden. Sie bedauert aber, daß die Zeit des Parteitags in so breiter und widerlicher Form mit Personalien ausgefüllt werden mußte.

Die Versammlung erwartet vom Parteivorstand, daß er Mittel und Wege findet, ähnliche persönliche Debatten in Zukunft zu ver­hindern. Die Aenderung des Organisationsstatuts, über welche der Parteivorstand dem nächsten Parteitage eine Vorlage zu machen hat, foll in dieser Richtung vorbeugende Bestimmungen enthalten und zwar in der Form, daß:

1. neue Reichstags- Kandidaten erst dann nominiert werden dürfen, wenn die Parteigenossen des betreffenden Kreises sich mit dem Parteivorstande in Verbindung gesezt haben und dieser gegen die Aufstellung keine Einwendung macht;

daß: 2. Anschuldigungen wegen ehrloser Handlungen gegen einzelne Parteigenossen erst dann das Plenum des Parteitages beschäftigen dürfen, wenn der Instanzenweg erschöpft ist und über die Anschuldigungen auf dem Parteitage in einer Kommission ver­handelt ist.

Die Versammlung wünscht, daß der Punkt Anträge zum Programm, zur Organisation" und" Sonstige Anträge" in Zukunft nach dem Berichte des Vorstandes und der Kontrolleure als 3. Punkt auf die Tagesordnung gefezt wird, damit der unwürdigen Ab­schlachtung dieser Anträge ein Ende gemacht wird."

Eine öffentliche Parteiversammlung in Schwelm ( Wahlkreis Hagen- Schwelm ) beschloß:

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12. Aus dem Reiche des Amtsvorstehers v. Avenarius im Königsberger Landkreise weiß der Vorwärts" zu erzählen: Im Frühjahre hat er noch neun polnische Saisonarbeiter herangezogen. Diese sämtliche neun Polen wohnen in einer Instmannswohnung, bestehend aus Stube und Kammer. Es sind dort zusammengepfercht ein Ehepaar, eine verheiratete Frau ohne Mann, ein verheirateter Mann ohne Frau, drei unverheiratete junge Männer und zwei Mädchen. Diese Personen schlafen alle zusammen in einer etwa acht Quadratmeter großen Kammer."

langsamen und zähen Kampfes sein, und dieses Ziel liege noch sehr sammlung durch Annahme der folgenden Resolution zum Abschluß weit vor uns. gebracht: Zu der Mehringfrage äußerte der Redner, daß er vollständig Die Mitgliederversammlung des ersten Hamburger Wahlkreises frei und unbeeinflußt in der Sache vorgegangen und seinen bekannten erklärt sich mit den vom Parteitag in Dresden gefaßten Bes Artikel im Armen Teufel" geschrieben habe. Zu dem ihm gemachten schlüssen durchweg einverstanden. Vor allem begrüßt sie es, Vorwurf der tendenziösen Berichterstattung im Armen Teufel" über daß der Parteitag scharf die Bestrebungen der Revisionisten zurück­den Parteitag erklärte er, wenn er gewußt hätte, daß es bei einem gewiesen und demgegenüber so entschieden und unzweideutung den Teil der Genosser Unwillen erregen würde, er es unterlassen haben revolutionären Klassencharakter der Socialdemokratie betont hat. würde. Er habe durch die Wiedergabe der Neden lediglich seinen Desgleichen stimmt die Versammlung erfreut dem Beschlusse be­Angriff auf Mehring vor den Genossen rechtfertigen wollen. treffend die Mitarbeit von Parteigenossen an bürgerlichen Blättern zu." Zu der Angelegenheit waren zwei Resolutionen eingegangen. In Eilbed( Hamburg III) wurde beschlossen: Die eine von Schubert- Zittau lautete:

Die heute, Sonntag, den 11. Oktober, im Kaisersaal zu Olbers­ dorf tagende öffentliche Kreiskonferenz des ersten sächsischen Wahl freises erklärt sich mit dem Verlauf des Parteitages zu Dresden und den gefaßten Beschlüssen einverstanden; sie wünscht aber, daß auf allen fünftigen Parteitagen der teilweise gereizte persönliche Ton, wie er in Dresden zu Tage getreten ist, unterbleiben möchte.

" Die Versammlung erklärt sich mit den Beschlüssen des Partei­tages einverstanden. Insbesondre hofft sie, daß nach den an sich nicht sehr erfreulichen Debatten es erreicht sein wird, daß die nächsten Parteitage es nicht nötig haben werden, sich mit den Quertreibereien einzelner Genoffen tagelang zu beschäftigen, sondern daß die kostbare Beit unfrer Parteitage dazu benutzt werden kann, neue Waffen zu schmieden, um auf der Basis der alten bewährten Taktik einmütig zu weiteren Siegen schreiten zu können."

Sie nimmt mit Genugthuung Kenntnis davon, daß ebenso wie der Delegierte auch der Abgeordnete unsres Kreises für die, die In der Breslauer, Volts to a cht" veröffentlicht Bern revisionistischen Bestrebungen abweisende Resolution gestimmt hat, stein eine Ansprache an die Mitglieder des socialdemokratischen wodurch der Parteibewegung insgesamt und auch der Bewegung in Vereins Breslau ". Unter Hinweis auf die in Breslau gefaßten Be den einzelnen Streifen eine feste Richtschnur gegeben ist; denn nur schlüsse, die die Ansichten der sogenannten Revisionisten" verurteilen, auf dieser Grundlage ist ein weiteres ersprießliches Emporblühen der aber auch aussprechen, daß kein Grund vorliege, Bernstein das Ver­Gesamtpartei möglich. trauen zu entziehen, nachdem er erklärt habe, die Parteitagsbeschlüsse Die Kreistonferenz erklärt, daß sie sich mit dem bekannten, als Gesetz anzuerkennen, setzt Bernstein auseinander, daß hauptsächlich gegen Genossen Fischer im Boltsfreund" veröffentlichten durch diese Resolution zwischen ihm und den Angesprochenen Arifel nicht identifizieren kann, da derselbe lediglich die persönliche eine zweideutige Situation geschaffen sei, da die Dresdener Reso­Meinung des Verfassers, aber nicht die Meinung aller Genoffen des lution 130 auch Säge aufstelle, die er nicht unterschreiben könne. Er Kreises ausspricht." schlägt deshalb vor, daß er bei seiner nächsten Anwesenheit in Breslau einen Vortrag darüber halten wolle, warum und wie er Revisionist sei. Daraus werde sich dann ergeben, ob solche tief­greifende Meinungsverschiedenheiten bestehen, wie sie aus der Bress lauer Resolution gefolgert werden könnten.

Die im Auftrage der Genossen von Seifhennersdorf von Robert Fischer eingebrachte Resolution lautete:

Die heute im Kaisersaal zu Olbersdorf tagende Versammlung des Socialdemokratischen Vereins für den ersten sächsischen Wahl­freis, in welcher fast alle Zahlstellen aus dem Kreise vertreten sind, verurteilt das Vorgehen der Zittauer Zahlstelle und den Artikel des Genossen Blümel gegen den Abgeordneten Edm. Fischer, ohne daß erst die Genossen des Kreises gehört wurden, ganz energisch. Vor allen Dingen ist der Artikel des Genossen Blümel geeignet, unter den Ge­noffen im ersten Kreise Streit und Verwirrung zu verursachen, da derselbe Univahrheiten enthält.

Im Wahlverein in Ludenwalde berichtete der Delegierte Dr. Rothe über den Parteitag. Er vertrat die Ansicht, daß in dem Angriff Brauns auf Mehring dieser nicht nur persönlich, sondern auch die radikale Richtung getroffen werden sollte. Bebels Aus­führungen auf dem Parteitage feien ganz am Blaze gewesen. Sämtliche Diskussionsredner stimmten ihm zu. Die Brandenburger Zeitung" wurde wegen ihrer Haltung in Parteifragen scharf an­Die Versammlung erklärt sich, abgesehen von einigen Artikeln gegriffen. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen: im Armen Teufel" mit dem Abgeordneten Edm. Fischer einverstanden Die heutige Wahlvereins- Versammlung erklärt sich mit der und spricht ihm ihr volles Vertrauen aus. Stellung ihres Delegierten Genosse Dr. Rothe einverstanden; die Versammlung verwirft auf das entschiedenste die revisionistischen Bestrebungen einzelner Genossen und stellt sich auch fernerhin auf den Boden des Klassenkampfes: die Versammlung spricht ihre volle Sympathie dem Genossen August Bebel für ſein Auftreten auf dem Dresdener Parteitage aus; die Versammlung protestiert auf das entschiedenste gegen den Artikel des Genossen Peus in der Branden­burger Zeitung", überschrieben: Nach Dresden ."

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Die heutige Versammlung erklärt zugleich, daß die Angelegenheit mit dieser Aussprache erledigt ist."

Die heutige Parteiversammlung der Schwelmer Genoffen erflärt sich mit den auf dem Dresdener Parteitage gefaßten Be­schlüssen, besonders mit der Resolution Bebel- Singer- Kautsky ein­verstanden und verurteilt die Ansichten der sogenannten Revisionisten als den Interessen der socialdemokratischen Wählerschaft zutvider­Laufend. Die Versammlung ist, obwohl die Debatten auf dem Barteitage nicht gerade einen erhebenden Eindruck machten, doch der Meinung, daß die Auseinandersegungen unbedingt nötig waren, und erklärt, daß die Schuld daran auf die zurückfällt, die durch ihr un parteigenössisches Verhalten diese Auseinandersetzungen nötig machten. Weiter erklärt die Versammlung, daß nach dem Auftreten des Genossen Timm auf dem Parteitag in Dresden eine Kandidatur des Genossen Timm im Wahlkreise Hagen - Schwelm unmöglich geworden In der Debatte sprach zunächst Dossow, welcher den Standpunkt ist. Sie fordert deshalb die maßgebenden Instanzen des Wahlkreises der Zittauer Genossen verteidigte. Nach diesem sprach Schubert zu auf, unverzüglich geeignete Schritte zur Aufstellung eines andren feiner Refolution. Er erklärte es für wünschenswert, einen der Kandidaten zu unternehmen." artigen Ausgang der Sache zu finden, daß es ieder Sieger noch Be­Ueber die reistonferenz des ersten sächsischen siegte gebe. Die Resolution der Seifhennersdorfer bitte er abzu­Kreises( 3ittau) erhalten wir den nachstehenden offiziellen Be- lehnen; dieselbe sei geeignet, einen häßlichen Gegensatz zwischen den richt: Nachdem der Delegierte Kirsche seinen Bericht gegeben, legte der Genossen von Zittau und denen vom Lande zu schaffen. Unter leb­Abgeordnete des Kreises, Edm. Fischer, seine Anschauungen dar. hafter Zustimmung der ganzen Versammlung erklärte Schubert, daß Er sagte, sowie er vor 8 Jahren in den 1. Kreis gekommen sei, hätte wohl im Saale nicht ein einziger Genosse wäre, der dem Genossen er bis auf den heutigen Tag stets sein Bestes zu geben versucht. Edmund Fischer nicht auch fernerhin sein Vertrauen schenken würde; Frauen und Mädchen von Köpenick und Umgegend! Donnerstag, Immer hätte er Schulter an Schulter mit den Genossen gefämpft, er halte es für geradezu überflüssig, dieses in der Resolution be- den 15. Oktober, abends 8 Uhr, im Kaiserhof, Grünstraße, um den Kreis zu erobern, als guter Socialdemokrat, der auf dem sonders zu betonen. In der weiteren Debatte sprachen noch Burk­Boden des Parteiprogramms stehe. Bum Revisionismus übergehend, holdt, welcher gegen Fischer polemisierte; auch die Vertreter fast aller Inhaber Henschel: Große öffentliche Frauenversammlung. Tages­meinte Redner, daß er allerdings als Revisionist verschrien sei; das Bahlstellen sprachen aus, daß es mit der heutigen Aussprache ordnung: Vortrag der Frau Dr. Hoffmann über den Zwed des Frauen und Mädchen- Bildungsvereins. Frauen und Mädchen, thut ginge aber heute in der Partei jedem so, der über diesen oder jenen genug sei. Guere Pflicht, besucht recht zahlreich die Versammlung und werdet Punkt andrer Meinung sei. In seinen Forderungen, die er an den Die Resolution Schubert wurde in namentlicher Abstimmung Mitglieder des neu zu gründenden Vereins. Männer als Gäste find Gegenwartsstaat stelle, sei er radikaler wie irgend einer. Freilich, wer mit 29 gegen 12 Stimmen angenommen. Die Resolution Seif­glaubt, daß es möglich sei, den socialistischen Zukunftsstaat bon heute hennersdorf mit 27 gegen 14 Stimmen bei einer Stimmenthaltung herzlich willkommen. auf morgen einzuführen, und daß, wer diese Meinung nicht teilte, abgelehnt. Die belgischen Arbeiterinnen rüsten sich zum Kampfe gegen als Revisionist gelte, dann sei er allerdings Rebisionist. Das Im socialdemokratischen Verein des ersten hamburgischen die infolge des Streites mit den Kongregationen aus Frankreich Endziel, der socialistische Zukunftsstaat, könnte bloß die Folge eines Wahlkreises wurden die Verhandlungen in einer driften Ver- vertriebenen Nonnen. Die heiligen Schwestern nämlich siedeln

Aus der Frauenbewegung.