Nr. 244. 20. Jahrgang.
Auf die Schanzen zur Gegenwehr!
Kollegen und Kolleginnen! Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands ! Acht volle Wochen währt der Kampf der ausgesperrten 8000 Kollegen und Kolleginnen Crimmitschaus und noch immer ist ein Ende nicht abzusehen! Das vereinigte Unternehmertum rechnet mit Bestimmtheit darauf, daß der Albezwinger Hunger unsre Kämpfer für den Zehnstundentag, unsre Kämpfer für menschenwürdige Eristenz mürbe machen werde, so daß sie bedingungslos zu Kreuze friechen müßten. Und dann wehe, dreimal wehe den Besiegten!
Nicht das Crimmitschauer Unternehmertum allein steht uns in diesem Kampfe gegenüber, sondern das Unternehmertum ganz Deutschlands hat sich unverhohlen gegen jede Bestrebung nach Verfürzung der Arbeitszeit ausgesprochen. Der energischte Widerstand soll den Wünschen der Arbeiter entgegengesetzt werden. Vom deutschen Textilunternehmertum ist das nicht anders zu erwarten! In diesem Kampfe sind uns von seiten der deutschen Arbeiter sowie von bürgerlicher Seite so viele Beweise der Anteilnahme zu teil geworden, daß wir nicht glauben können, daß eine solche Bewegung, welche sich so weitgehender Sympathie erfreut, zu ungunsten wegung, welche sich so weitgehender Sympathie erfreut, zu Ungunsten der Kämpfenden verlaufen kann und wird.
Die Arbeiterschaft Deutschlands hat in großartigem Maße Sympathie geübt durch finanzielle Unterstützung. Finanzielle Unterstügung ging auch von bürgerlicher Seite ein. Die nationalsocialen Vereine zu Dresden und Leipzig sandten solche. Im Begleitschreiben des ersteren ist die Rede davon, daß in diesem Kampfe das nationale Interesse mit besonderer Deutlichkeit auf seiten der Arbeiter ift". Das Begleitschreiben des letzteren Vereins sagt, daß man Anerkennung haben müsse für die Arbeiter, die für so hohe ideale Forderungen ihre Existenz, ihr alles aufs Spiel setzen".
Die Ueberzeugung, daß dieser Zeitpunkt aller wissenschaftlichen Erfahrung nach kommen wird, zur Erlösung der gesamten Menschheit aus den kapitalistischen Banden, kommen muß, das ist das gemeinsame Band, welches die socialdemokratische Partei umschließt, ist die unwiderstehliche Straft unsres Endzielgedankens.
Organisationsarbeit zu erreichen sei. Der Echluß seiner Erklärung Bezüglich des Streits in Velten wurde mitgeteilt, daß ein lautet: erneuter Versuch, mit den Unternehmern zu verhandeln, von diesen " Ich bestreite mit aller Entschiedenheit, daß das eine neue abgelehnt worden ist. Der Kampf scheint ein hartnäckiger zu werden, revisionistische Taktik ist, wenn wir es für nötig halten, den Massen da die Veltener Ofenfabrikanten von den Berliner Unternehmern zu sagen, so schnell sind wir nicht im stande, mit dem heutigen scharf gemacht werden. Allem Anschein nach ist der Vorrat von ihn im internationalen Getriebe zu halten und zu leiten. Wo hat tanten auf ihrem Standpunkte beharren, sich mit den Arbeitern nicht Menschenmaterial den socialistischen Staat aufzurichten, geschweige Material in Velten nur noch gering, und wenn die Veltener FabriStart Mary in seinem Kapital" den Zeitpunkt festgesetzt, an dem die verständigen und so die Produktion auf längere Zeit unterbinden, dürfte Expropriation der Expropriateure erfolgen wird? ihnen ein großer Teil des Berliner Marktes, ihres hauptsächlichsten Absatzgebietes, für immer verschlossen werden, denn bereits hat auf den Berliner Bauten Material aus andren Städten der Ofenfabrikation, besonders aus Meißen , Eingang gefunden. Wie weit das bis jetzt der Fall ist, soll durch Erhebungen festgestellt werden. Zu diesem Zweck ersucht die Berliner Ortsverwaltung des Töpferverbandes ihre die Länge der Wegstrecke, die noch vor uns liegt, über die beschleunigst mitteilen, wo und in welchem Umfange Material berNicht über das Ziel- ja nicht einmal über den Weg, nur über Vertrauensmänner, daß sie dem Bureau: Neue Friedrichstr. 20 wegenden Kräfte und die Beschaffung der Machtmittel sind sich arbeitet wird, welches nicht aus Velten stammt. Radikale und„ Revisionisten " heute so uneinig, wie vor dem Dresdener Parteitag. Ich möchte aber auch den Wundermann sehen, der sich vermessen wollte, über diese Probleme drei Millionen Köpfe auf eine Lösung zu vereinigen, und es wird schließlich dem Genossen fällte am Freitag die Strafkammer in Breslau über einen Maurer, Bebel wohl nichts übrig bleiben, so wie er nach seiner Ueberzeugung der zwei Kollegen zum Eintritt in den Verband zu veranlassen suchte. seinen Weg zum Wohle der Partei wandelt, mit etwas größerer Auf einem Bau wollten am 18. Auguſt die Gebrüder Kühn, die in Ruhe auch die ehrlichen„ Revisionisten " trotz einiger abweichender den Kreisen der Verbändler als unorganisierte Arbeiter bekannt Anschauungen ihre Kraft in den Dienst der Sache stellen zu lassen."
waren, als Maurer zu arbeiten anfangen. An sie trat früh beim Auskleiden der Maurer Josef Machate heran und forderte fie auf, dem Verbande beizutreten oder die Arbeit nicht erst aufzunehmen, denn die älteren Kollegen dächten nicht daran, mit Unorganisierten zusammenzuarbeiten, das führe nur zu Zwietracht und Zank. Lieber Der Streit und die Aussperrung in der Metallindustrie. würden alle andren Maurer die Arbeit niederlegen. Diese und Ausgesperrten statt, die hinsichtlich der allgemeinen Stimmung erst einzustellen, da er die eingerichteten Leute nicht verlieren wollte. Gestern fand eine Vertrauensmänner- Konferenz der Streikenden Absicht veranlaßte den Polier des Baues, die neuen Maurer nicht dasselbe Bild zeigte wie die Streifversammlungen. Die Arbeiter Die Entlassenen gingen zur Polizei und stellten Strafantrag gegen halten fest zusammen und denten nicht daran, den Kampf auf- Die Entlassenen gingen zur Polizei und stellten Strafantrag gegen Progenhaft bis zum Erzeß verhält sich das Unternehmertum zugeben, der, davon sind sie fest überzeugt, über kurz oder lang zu Machate wegen Nötigung, Beleidigung und Körper. Crimmitschaus den Arbeitern gegenüber. Statt irgend welchen Ent- einem vollen Erfolg führen muß. Nicht ein einziger der vollzählig verlegung. Die oben erwähnte Unterredung hatte bei Angegenkommens vage Drohungen, falls die Ausgesperrten nicht be- erschienenen Vertrauensmänner fonnte berichten, daß die Kollegen wesenheit von etwa 15 Maurern in der acht Quadratmeter großen bingungslos zu Kreuze friechen, auf Monate hinaus die Betriebe ſeiner Werkstatt irgendwie wankelmütig geworden wären. Alle sind Baubude stattgefunden und die Anklage wirft dem Machate vor, geschlossen halten zu wollen. Der Bestand eines ganzen Gemeinde- sich voll bewußt, daß das Ziel der Bewegung: geregelte Lohn- und Arbeits- daß er die Gebrüder Kühn beschimpft und auf die Zehen wesens wird von dem sehr patriotisch und national gesinnten Beute- Stampf ihnen auferlegt. Seitens der Leitung wurde erklärt, daß es absichtlich gethan habe und von den Beschimpfungen haben die als Beute- verhältnisse im Beruf zu schaffen, der großen Opfer wert ist, die der getreten habe. Der Angeklagte bestreitet, daß er das letztere machertum freventlich aufs Spiel gesetzt. Wie zum Hohn und Spott bot man den Ausgesperrten eine fortzusehen, ungeachtet der Unterstützungsmittel, die von andrer Seite Beugen vernommenen sechs Maurer nichts gehört. Der Staatsdurchaus nicht an Mitteln fehlt, um den Kampf noch auf lange Zeit Verkürzung der Arbeitszeit von fünf Minuten bei der Einigungs- dem Metallarbeiter- Verbande angeboten werden. Die Arbeiterschaft anwalt beantragte, diefelben wegen Verdachts der Beihilfe und weil berhandlung an. ganz Deutschlands und des Auslandes folgt mit größtem Interesse sie der Wahrheit offenbar ins Gesicht schlügen, nicht zu ver den Vorgängen in der Berliner Metallindustrie und ist selbst eidigen. Verteidiger und Angeklagte führten aus, daß der Versuch, verständlich jeder Zeit bereit, ihrer starken Sympathie für die die Unorganisierten zum Beitritt zum Maurerverband zu überreden, Streifenden thatkräftigen Ausdruck zu verleihen, sobald es notwendig nicht strafbar sei. Beim Zusammenarbeiten mit Richtorganisierten sei die Gefahr stetiger Reibungen vorhanden. Durch völlige Einig Zum Streit der Adressenschreiber. Der Stand des Streits ist feit der Arbeiter würden Streits nicht hervorgerufen, sondern vermieden. bisher noch unverändert. Die Stimmung unter den Ausständigen ist Das Gericht erkannte dem Antrage des Staatsanwalts gemäß auf nach wie vor zuversichtlich, ihre Haltung ruhig und fest. Trotz aller 1 Jahr und 6 Monate Gefängnis. Begründet wurde der Spruch Bemühungen der Firma Temer, neue Arbeitswillige heran- wie folgt: Der ungeheuerliche Terrorismus der Arzuziehen, ist ihr dies doch völlig mißlungen. Im Gegenteil, von beiter, der jede Freiheit vernichtet, muß mit den ben 34 Schreibern, die ihr bis jetzt noch zur Verfügung standen, schärfsten Mitteln bekämpft werden. Es sei wegen Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit Blind- Streitenden angeschlossen. Unter diesen Umständen kann die Firma Füße und Stoßen vor die Brust) die Verurteilung erfolgt. Durch haben gestern 9 Mann die Arbeit verlassen und sich den Rötigung, Beleidigung und Körperverlegung( das Treten auf die heit! Das trifft auch auf die Crimmitschauer Unternehmer zu. auch nicht im entferntesten darauf rechnen, ihren Betrieb auch nur Wenn diese nicht eine weitere Saison für sich verloren gehen in beschränktem Maße aufrecht zu erhalten, umsoweniger, als sie das Verhalten der Zeugen, die nichts gesehen und nichts gehört Lassen wollen was wohl gleichbedeutend wäre mit dem völligen ca. 180 Adressenschreiber gebrauchen muß, wenn sämtliche Geschäfte haben wollen, sei die Rechtssicherheit auf das Ruin der Crimmitschauer Industrie, so müssen sie ihren prozen bei ihr glatt erledigt werden sollen. Es ist daher nicht ausgeschlossen, schlimmste gefährdet. haften Standpunkt bald ändern und mit ihren Arbeitern als gleich Direktor des Gewerbegerichts, Herr v. Schulz, hat an den Central- Ordnung bereits zweimal vorbestraft, das zweitemal mit 6 Monaten daß es schon in den nächsten Tagen zu einer Einigung kommt. Der Machate war wegen Vergehen gegen den§ 153 der Gewerbeberechtigtem Faktor verhandeln. Kollegen und Kolleginnen! Arbeiter Deutschlands ! Mit unberrichtet, ob er zu Einigungsverhandlungen bereit wäre. Der Verband Verband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen die Anfrage ge- Gefängnis. hohlener Freude rechnet die Unternehmerpresse aus, daß der Kampf hat erklärt, daß er nach Lage der Sache zwar keine besondere Verdie Kasse des Verbandes bald leer machen werde und daß dann den anlassung zu Verhandlungen hätte, im Intereſſe eines Friedens dazu Unternehmern ein mächtiger Bundesgenosse im Hunger erstehen aber erbötig sei. werde!
Arbeiter, die keinerlei Forderung an ihren Unternehmer gestellt hatten, wären mit auf die Straße geflogen, wenn nicht ihr Unternehmer diesem für ihn so ruinösen Gebaren der Unternehmerfippe die Spitze geboten hätte.
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Das am Kampfe nicht beteiligte Unternehmertum spielt billig den Scharfmacher mit geringen Ausnahmen-, weil ihm die Aufträge, welche in Crimmitschau unerledigt bleiben, zufließen und es sich daher die Situation wohl gefallen lassen kann. Außerdem liegt's ja im Interesse der unbeteiligten Scharfmacher, wenn die Konkurrenz fich umbringt und die Arbeiter niederknüppelt!
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Es ist wohl nicht nötig, hinzuweisen auf die Proben unvergleich licher Solidarität, welche die deutsche Arbeiterschaft bereits oft und gern gab. Ein gleiches ist auch im gegenwärtigen Kampfe zu er warten. Allein die Thatsache, daß die am elendesten gestellten aller Arbeiter mit den progigsten aller Unternehmer tämpfen für die Berkürzung der Arbeitszeit, diese Thatsache allein wird in jeder Proletarier brust den heißen Wunsch wecken: Diesen Kämpfern für den Zehn stundentag muß der Sieg werden!
Das wird aber nur möglich sein, wenn die Arbeiterschaft Deutschlands der Organisation der Textilarbeiter hilfreich zur Seite steht.
Deshalb appellieren wir nochmals um
sofortige weitgehende Hilfe
Hoch der Zehnstundentag!
Nach dem Parteitage.
werden sollte.
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Er wurde sofort verhaftet und ins Gefängnis abgeführt. eingezogen ist und sich an dem„ Terrorismus“ beteiligt haben soll, Gegen einen zweiten Angeklagten, der inzwischen zum Militär wird später verhandelt.
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Die Töpfer( Ofenseter) Berlins fämpfen seit einer Reihe von Jahren für eine Forderung, die sie im Interesse des Schußes ihrer Gesundheit stellen. Die Töpfer verlangen nichts weiter, als daß Firma in Heinichen war zugemutet worden, daß sie eine außerhalb Die höhere Ehre der Nichtorganisierten. Den Webern einer beim Beginn der kalten Jahreszeit die Räume, in denen sie auf den ihrer Obliegenheit liegende Arbeit ohne Entschädigung verrichten Bauten arbeiten müssen, durch verglaste Fenster vor Zugluft geschützt sollten. Das brachte die Leute so auf, daß sie bisher außerhalb werden. Gewiß eine Forderung, deren Erfüllung so selbstverständlich der Organisation stehend sich dem Tertilarbeiter- Verband zum erscheint, daß man sich wundern muß, wenn die Arbeiter größten Teile anschlossen. Nur der Weber Höppner erklärte sich heftige Kämpfe Herbst gezwungen find, mehr oder minder nicht bestimmt und ihm soll nun der Weber 3s chunke gesagt führen, weil eine Anzahl der in haben:„ Wenn Du nicht unter den Verband gehst, so ehren wir Frage kommenden Unternehmer rücksichtslos genug sind, diese bes Dich nicht mehr!" Er selbst gab zu, gesagt zu haben:„ Wenn scheidene Forderung unbeachtet zu lassen. Es wird hier nicht einmal Sie nicht unter den Verband gehen, helf' ich Ihnen nicht von den Unternehmern verlangt, daß sie sich im Interesse des mehr!" Das Gericht nahm auf die Aussage des angeblich beArbeiterschutzes in Kosten stürzen sollen. Die Fenster eines jeden leidigten und eines noch nicht 16 Jahre alten Dienstmädchens Baues müssen ja so wie fo berglast werden, und hin an, daß die erste Lesart die richtige sei und vers der Preis der Glaferarbeit bleibt derselbe, ob sie nun urteilte 3. zu vierzehn Tagen Gefängnis. Begründend einige Wochen früher oder später ausgeführt wird. Es muß wurde unter anderm gesagt: Der Thatbestand der Bedrohung liege anerkannt werden, daß jeder anständige Bauunternehmer es vor. Der Arbeiter habe oft nichts weiter als für selbstverständlich hält, die Räume, in denen gearbeitet werden seine Ehre, werde ihm diese von seinem Arbeits soll, gegen Zugluft abzuschließen. Aber es giebt andrerseits eine tollegen genommen, so werde ihm die ArbeitsAlle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck dieses Reihe von Unternehmern, die sich von Rücksichten auf die Arbeiter stätte zur Hölle. Aufrufs gebeten! nicht bestimmen lassen und die den Arbeitern zumuten, ihre Ge- Dieses Urteil unterscheidet sich recht angenehm von denen fundheit aufs Spiel zu sehen, weil der Unternehmer aus Bequem andrer Gerichtshöfe, welche bei Beleidigung von Arbeitern lichkeit oder Nachlässigkeit nicht rechtzeitig für Verglasung der Fenster seitens von Fabrikanten oder Werfführern annahmen, das man Ars gesorgt hat. Nachdem die Töpfer seit Jahren dafür eingetreten sind, beitern gegenüber die Worte nicht so auf die Wagschale zu legen daß ihnen von Mitte Oktober an zugfreie Arbeitsräume zur Ver- brauche, weil das Ehrgefühl derselben nicht so eutwickelt sei, wie das Eine Parteibersammlung in Straßburg i. E., in der der fügung gestellt werden, ist endlich am 1. Oftober 1901 eine Polizei- der besseren" Stände. Schade, daß der Arbeiter, dem der Chef Delegierte Beirotes über den Parteitag berichtete, nahm diese Re- verordnung in Kraft getreten, welche die Erfüllung dieser Forderung der Firma gelegentlich des Konflitts, aus welchem die Klage hervor solution an: für die Zeit vom 1. November an den Unternehmern zur Pflicht ging, zurief: hr müßt froh sein, wenn Ihr Euer Brot verdient!" " Die Parteigenossen des achten elfäffifchen Wahlkreises( Straß- macht. Die Töpfer dagegen halten an der Forderung fest, daß vom diesen nicht auch vor den um die Arbeiterehre so besorgten burg- Stadt) find mit dem Dresdener Parteitage nicht zufrieden. Vor 15. Oftober an die Fenster verglast sein müssen. Diese Forderung Gerichtshof lud. allem bedauern sie die Form, in der die Debatten auf dem Bartei- hat neuerdings auch die Berliner Töpfer- Innung in dem mit den In dem Maurerstreit zu Dessau ist eine bedeutsame Wendung tage geführt wurden. Mit dem Beschluß des Parteitages in der Arbeitern abgeschlossenen Tarif anerkannt, aber trotzdem hapert es eingetreten. Die Arbeitgeber haben beim Vorsitzenden des GewerbeMitarbeiterfrage an bürgerlichen Blättern sind sie in der Sache immer noch mit der Durchführung dieser Bestimmung; sie muß gerichts die Bedingungen niedergelegt, unter denen sie weiterarbeiten einverstanden; fie erwarten, daß die einzelnen Organisationen alljährlich in vielen Fällen erst durch Arbeitsniederlegung erzivungen lassen wollen. dem Beschluß Diese Bedingungen erfüllen so ziemlich alle die Rechnung tragen werden. Bezüglich der werden. Forderungen durch die Enthüllungen auf dem Parteitage und die nachinsbesondere die bezüglich des Minimal= In einer Vertrauensmänner- Sigung der Töpfer, die am Freitag Lohne s die die Arbeiter gestellt haben. Nur von der gegengefolgten Enthüllungen Hardens kompromittierten Genossen erhoffen stattfand, wurde festgestellt, daß unter 70 Bauten, auf denen seitigen kontraktlichen Verpflichtung wollen die Arbeitgeber nichts die Straßburger Genossen eine strenge, aber gerechte Entscheidung 697 Töpfer arbeiten, nur 39 Bauten mit 405 Töpfern verglaste Fenster wissen. Eine Versammlung der Maurer hat nun zu dieser Frage ohne Ansehen der in Frage kommenden Personen. Das Ergebnis haben. In 17 Bauten mit 162 Töpfern ist die Forderung teil- Stellung genommen und ihre Meinung in folgender Resolution der Debatte über die Taktik der Partei begrüßt die Versammlung weise erfüllt, während 65 Töpfer auf 9 Bauten völlig niedergelegt: auf das lebhafteste. Fest und unverrüdbar auf dem Boden des ungeschüßt den Einflüssen der Witterung preisgegeben sind. Diese Klassenkampfes stehend, erhoffen die Straßburger Genossen die Ver- Feststellungen ergeben bei weitem kein vollständiges Bild von dem Streits den Arbeitnehmern sowohl wie den Arbeitgebern weitere Ausgehend von dem Gesichtspunkte, daß die Weiterführung des wirklichung der letzten Ziele der Socialdemokratie nur durch Bei- Stande der„ Fensterfrage", da von ungefähr der Hälfte aller in Opfer auferlegen wird, beschließt die Versammlung: Da die Zubehaltung unsrer bisherigen sieggekrönten Taktik. Die Versammlung Betracht kommenden Bauten keine Angaben vorliegen, und wohl geständnisse der Arbeitgeber beim hiesigen Oberbürgermeister erwartet aber auch eine baldige und definitive Beilegung der persön anzunehmen ist, daß auf den fehlenden Bauten die Forderung der schriftlich niedergelegt sind und trotzdem der Arbeitgeberverband der lichen Streitigkeiten, damit die Partei ihrer eigentlichen Aufgabe, der Töpfer nicht erfüllt ist. Es wurde bemerkt, daß die Töpfer in dem Abschließung eines forporativen Arbeitsvertrages nach wie vor feindBefreiung der Arbeiterklasse aus wirtschaftlicher und politischer Unter- Kampfe um die Fensterfrage immer noch allein stehen, da ihnen die felig gegenübersteht und somit eine dauernde Garantie für die Aufdrückung, sich mit aller Energie wieder zuzuwenden vermag." Unterstützung der übrigen Bauberufe, die gleichfalls In der Versammlung der Parteigenoffen von Köln - Land, Durchführung der Forderung intereffiert sind, nicht zu teil wird. rechterhaltung friedlicher Verhältnisse im Maurergewerbe im vollen Maße nicht gewährt ist, ist seitens der die am Sonntag in Salt stattfand, spielte die Haltung der Rhei Beschlossen wurde, nach der Resolution zu handeln, welche im vorigen die Hand zum Frieden zu bieten. Der Leitung der Kollegen wird Gesellen nischen Zeitung" in den Parteifragen eine Hauptrolle in der Dis- Jahre hinsichtlich der Fensterfrage angenommen ist. Die Resolution demgemäß die Ermächtigung erteilt, sofort eine Versammlung einfuffion. Außer einem wandten sich sämtliche Redner gegen das bejagt, daß jeder Töpfer verpflichtet ist, zur Zeit nur auf solchen zuberufen, in welcher der Streit für beendet zu erklären ist, Parteiblatt und billigten die Verhandlungen und Beschlüsse des Bauten zu arbeiten, wo alle dort beschäftigten Kollegen durch ge- sobald seitens des Herrn Oberbürgermeisters die Mitteilung erfolgt, Parteitages; eine dementsprechende kurze Resolution wurde an- nügend verglaste Fenster vor Zugluft bei der Arbeit geschützt find. daß auch die Arbeitgeber dem Friedensschluß auf diesem Wege zuProvisorische Verglasung der Fenster und Verschalung der Balkon- stimmen." thüren wird als genügend angesehen, wenn die übliche Arbeitszeit bei genügendem Licht innegehalten werden kann. In der nächsten Bersammlung soll die Unterstützung für diejenigen, welche wegen der Fensterfrage die Arbeit einstellen müssen, geregelt werden. Jm Hamburger Echo" antwortet v. Elm auf Bebels Ueber den Stand der Tarifbewegung fonnte nichts Wesentgegen ihn gerichtete Erklärung. Seine Ausführungen sind darauf liches mitgeteilt werden, weil die Verhandlungen mit der Innung gerichtet, daß der Sieg des Socialismus nur in langsamer, zäher Inoch im Gange find.
genommen.
Resolutionen, die sich mit den Beschlüssen des Parteitages einverstanden erklären, wurden noch angenommen, in den Versammlungen in Eilenburg , Waldenburg, Landsberg a. W. und Neustadt D.-S.
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Husland.
doch