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Frankreich  .

Die Fortdauer der nordfranzösischen Streits beschlossen. Wolffs Depeschenbureau meldet:

Armentières  , 19. Oktober. Die Textilarbeiter haben sich in der gestrigen allgemeinen Abstimmung mit großer Mehrheit für die gestrigen allgemeinen Abstimmung mit großer Mehrheit für die Fortsetzung des Ausstandes ausgesprochen. Von rund 12000 Arbeitern und Arbeiterinnen beteiligten sich 8576 an der Abstimmung. 7264, unter diesen 700 Belgier, stimmten für den Ausstand und 1300 gegen ihn. Dünkirchen  , 19. Oftober. Die Kohlenverlader haben sich durch eine allgemeine Abstimmung für die Fortsetzung des Ausstandes aus gesprochen.

angenommen:

Concordia Consolidation

Gelsenkirchener. Harpener Hibernia

1900

-

1901

29 Proz. 25 Proz.

1902 18 Proz.

30

27

27

"

13

12

10

$

17

12

10

10

"

15

13

10

.

Kölner   Bergwerk. 331 Magdeburg  . Bergwert 462/ Nordstern. 20 321/2

30

25

42

35

"

20

16

"

30

321/2

biplomatischen Verhandlungen durch seine Arme el der Redaktion des Parteiblattes an, deffen Artikel Verlorene Tage"| lich brauchen die Walzwerke nicht für die Zukunft zu sorgen. Am und Marine Nachdruck zu geben, während Rußland   im Vordergrunde der Diskussion stand und allgemein mißbilligt wurde. nächsten Tage wieder dringen Klagen in die Deffentlichkeit, daß neue diplomatische Winkelzüge macht. Die Entscheidung über In der letzten Versammlung am Donnerstag führte Gil 3 ba ch aus: Aufträge bei den Walzwerken nicht einlaufen, folglich wird verkündet, Krieg und Frieden liegt jest in erster Linie in den Händen des Die drei Parteiversammlungen seien nötig geweſen, um Klarheit zu daß diese einer traurigen Zukunft entgegensähen usw. Admirals Alexejew, eines Günstlings des Großfürsten Constantin, schaffen. Er sei von den Parteigenossen aufgefordert worden, gegen des Herrn von Plehte und des Herrn Bezolwazo. Man weiß, daß den Artikel Stellung zu nehmen. Wenn der Artikel Verlorene Tage" England und Frankreich   bei ihrem beiderseitigen Verbündeten einen nicht gekommen wäre, würden die Kölner   Genossen eine Resolution Die armen Kohlenzechen. Wie wir bereits in letzter Nummer freundlichen Ausgleich das Wort reden und Frankreichs   Stimme ist gegen den Parteitag ähnlich wie die gegen den Lübecker   angenommen berichteten, hat das Rheinisch- westfälische Kohlensyndikat sofort nach immer noch in Petersburg   und Darmstadt   mächtig.- haben. Als der Artikel kam, sei es natürlich gewesen, daß sich der seiner Erneuerung sich daran gemacht, die Großhandelspreise für Groll gegen diesen entlud. Der Artikel sei verfehlt gewesen und habe Hausbrandkohle um 1 M. zu erhöhen, während für Industriekohlen die Rollen vertauscht. vorläufig noch auf wie lange? die bisherigen Preise bestehen Es wurde zum Schluß gegen 15 Stimmen folgende Resolution bleiben. Anscheinend hält die Syndikatsleitung die Profite der Syndikatszechen für zu niedrig und glaubt deshalb in tiefem Mitleid Die Parteiversammlung des Wahlkreises Köln  - Stadt erklärt sich mit seinen Pflegebefohlenen, die Gewinne aufbessern zu müssen. urteilt auf das schärfste das Gebaren der Cenossen, die durch die Art die bedeutendsten der Zechen während der letzten drei Jahre gezahlt mit den Beschlüssen des Parteitages in Dresden   cerstanden, ver- Wie nötig solche Aufbesserung ist, zeigen folgende Dividenden, welche Schriftstellerdebatte diese über Gebühr ausdehnten und ihr den ge­ihrer in persönlichen Angriffen bestehenden Verteidigung in der haben: hässigen Charakter gaben, und bedauert lebhaft, daß der Ton, in dem die Debatten des Parteitages geführt wurden, die im Interesse der Sache erforderliche Mäßigung vielfach vermissen ließ. Die Partei­versammlung spricht ihre Mißbilligung aus über den das Urteil der " Rheinischen Zeitung" über den Parteitag enthaltenden Artikel " Verlorene Tage", der den Ansichten und dem Urteil der Partei­genossen von Köln  - Stadt nicht entspricht." Aus Furtwangen   wird berichtet, daß die Parteigenossen im Anschluß an den Bericht über den Parteitag die Haltung des Volks­freund" bezw. dessen Redaktionsführung einer scharfen Kritik unter­zogen. Besonders mißbilligte die Versammlung die einseitige Art der in revisionistischen Sinne gehaltenen Bestrebungen der Redaktion unfres Parteiorgans und verwahrt sich entschieden gegen den in Nr. 232 erschienenen Aufruf enthaltenen Vorwurf der Byzantinerei und des Personenkultus. Die Versammlung ist der Ansicht, daß dieser Aufruf, der von verschiedenen Seiten als Jeremiade bezeichnet wurde, besser unterblieben wäre, und hofft vom Landesvorstand, daß in Zu­kunft durch geeignete Mittel Aenderung geschaffen und die weitere Fortentwicklung der Parteipresse zum Nußen derselben gesichert wird. Um den Karlsruher Volksfreund" hat sich überhaupt ein lebhafter Streit entsponnen. Gegenüber den Verhandlungen und Beschlüssen einiger Parteiversammlungen, die gegen den Volks freund" in ähnlicher Weise Stellung nahmen, wie es hier wieder aus Furtwangen   berichtet wird, veröffentlichte die Redaktion mehrere Zu­schriften von Parteigenossen, die der Redaktion beipflichteten und sich gegen die erwähnten Beschlüsse wandten.

Das Herold Bureau macht folgende Mitteilungen: In Armentières   und Houplines hat gestern das Referendum über die Wiederaufnahme der Arbeit stattgefunden. In den meisten Stinmlokalen fungierten Lehrer und Professoren als Vorsitzende. Die Abstimmung, an welcher auch Frauen teilnahmen, erfolgte mit größter Ruhe. In Armentières   wurden 5074 Stimmen für und 1099 gegen die Fortsetzung des Ausstandes abgegeben, in Houplines   2152 resp. 190. Damit ist die Fortdauer des Streiks gesichert. In Dünkirchen   stimmten von 400 Berechtigten nur 140; von diesen ivaren 73 gegen und 67 für Wiederaufnahme der Arbeit. Alle Hafenarbeiter- Berbände müssen sich nunmehr ſtatutengemäß den streifenden Dockarbeitern anschließen.-

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Unter erneuten Friedensbeteuerungen sind der französische  Präsident und der König von Italien geschieden. Victor Emanuel  sagte auf dem Abschiedsbankett:

Als ich die Front der schönen Truppen entlang ritt und sie verbeimarschieren sah, mußte ich immerfort an dieses edle Heer denken, in welchem Vaterlandsliebe, Tapferkeit und Disciplin teuere Traditionen sind, die sich nie verleugnen, und mir schlug das Herz bei der Erinnerung an die Zeiten, wo französische   Soldaten ihr Blut neben den italienischen Soldaten vergossen. Glücklich, daß die Ursachen, die sie zusammen auf die Schlachtfelder führten, aufgehört haben zu eriftieren, und mit dem Wunsche, daß hinfort die militärischen Kräfte der Nationen allein der Sicherung des Friedens dienen, spreche ich Ihnen im Augenblicke des Scheidens von Paris   erneut meine volle Dankbarkeit für den der Königin und mir bereiteten Empfang aus. Ich erhebe mein Glas auf Ihre Gesundheit, auf den Ruhm des französischen  Heeres und das Glück Frankreichs  ."

Schalter Gruben Man sieht, die armen Zechen und ihre finanziellen Hintermänner haben eine Profitaufbeffernng durchaus nötig.

Konvention haben die deutschen   Zuckerraffinerien mittels Kartellierung Die Folgen des Zuckerwuchers zeigen sich. Trotz der Brüsseler den Preis so hoch geschraubt als es angesichts des verminderten Ueberzolls nur möglich war. Sie glaubten jenen lleberzoll von 4 M., um den der Einfuhrzoll für Zucker höher ist als die Inlands­steuer, voll ausnußen und einen Ertraprofit von einigen Duyend Millionen in die Tasche stecken zu können.

Nun erscheinen soeben im Reichs- Anzeiger" die Daten der Ein- und Ausfuhr von Zucker im September d. J. und diese er­geben, daß das Ausland den deutschen   Zuckerwucherern einen Strich durch die Rechnung macht. Wenn auch im Verhältnis zum Verbrauch die Zuckereinfuhr nur gering ist, so hat sie an und für sich doch eine ganz bedeutende Steigerung erfahren. Obwohl in den beiden letzten Jahren bereits die Einfuhr im September infolge be­sonderer Verhältnisse sehr hoch war, erreichte die diesjährige In Oldenburg   stellte sich der Delegierte Hug bei der September- Einfuhr mehr als die Hälfte der Gesamt­Berichterstattung auf den Standpunkt, daß man kein Recht habe, e infuhr in jedem der beiden Vorjahre. Und vergleicht man damit jemand des Revisionismus zu beschuldigen, so lange er nicht die Not- die Einfuhr der Jahre 1893 bis 1901, so ergiebt sich, daß die dies­wendigkeit des Klassenkampfes und der selbständigen politischen Aktion jährige September Einfuhr fast so groß ist wie die ges der Arbeiterklasse verneine. Die Taftikdebatte sei seiner Meinungsamte Jahreseinfuhr jenes Zeitraums von 1893 bis 1901! nach wohl mehr aus Rücksicht auf die Parteientwicklung in Frankreich   Die Deutsche Zuckerindustrie" weist darauf hin, daß über die Hälfte und Italien   und durch die Furcht einer lebertragung dieser Taktik der Einfuhr aus raffiniertem Zucker bestand. auf Deutschland  , als durch Vorkommnisse in der deutschen   Partei eine ernste Mahnung für diejenigen sein, die heute die Es mag dies hervorgerufen worden. In der Diskussion traten alle Redner dieser Raffinadepreise in Deutschland   fest sezen," fügt fie Ansicht bei. hinzu. Diese diejenigen" sind das Kartell der Raffinerien! Will dieses nicht den deutschen   Markt verlieren, so muß es seinen Wucheraufschlag fahren lassen und ohne Ausnutzung des Ueberzolles die Preiſe festsetzen, denn das Ausland ist mm einmal trop des vollen lleberzolls, den es zu tragen hat, in der Lage, das Inland zu unterbieten. Wenn aber der Inlandspreis ohne jenen Kartell zuschlag festgesetzt wird, hört die ausländische Konkurrenz auf.

Hus Industrie und Handel.

Präsident Loubet   antwortete mit folgendem Toast: Die Worte, die der Anblick unsrer Truppen Eurer Majestät eingegeben hat, werden nicht verfehlen, Frankreich   zu Herzen zu gehen. Stolz auf sein Heer and überzeugt, unter seinem Schute ruhig seine beharrliche und Zur Marktlage in den Vereinigten Staaten   von Amerika  . fruchtbare Arbeit fortseßen zu können, wird Frankreich   Eurer Majestät Unfre Darlegung im letzten Wochenbericht, daß die Eisenbahn­dafür Dank wissen, daß Sie unsre gemeinsamen ruhmreichen Er Bauthätigkeit in der Union   beträchtlich abnimmt, die Frachttransporte innerungen wachgerufen haben. Das von italienischen und zurückgehen und baldigst eine Reihe Bahnen sich zu größeren französischen   Soldaten für dieselbe Sache ver Arbeiterentlassungen gezwungen sehen würden, hat schneller gossene Blut soll für den Frieden und die Bestätigung gefunden, als wir selbst erwarteten. Eine New Einigung( union  ) zwischen unsern beiden Nationen nicht verloren sein. Ich danke Ihnen herzlich für Ihren Vorker Depesche der" Daily Mail" befagt, aus den Kreisen Besuch, ich danke ehrerbietig der Königin dafür, daß sie im Glanz ihrer der Pennsylvaniabahn verlaute halboffiziell, daß die Bahn die Anmut und Güte nach Paris   gekommen ist, und trinke auf den Ruhm Absicht, zwei Millionen Pfund Sterling für Ver des schönen und tapferen italienischen Heeres und das Glück Italiens  ." besserungen ihrer Anlagen aufzuwenden, auf Italien  . gegeben habe; der Ankauf von neuen Schienen sei bereits eingestellt. Ferner hätten, da sich Ersparungen als Zu den Gerüchten einer Ministerkrise meldet" Capitale  ", der notwendig erwiesen, mehrere Bahnen Arbeiter in größerer Zahl ent­Minister des Aeußern Morin werde Montagabend oder Dienstag früh nach Rom   zurückkehren; es sei aber nicht richtig, daß unmittelbar früh nach Rom   zurückkehren; es sei aber nicht richtig, daß unmittelbar lassen, und zwar die New Yorker Central- Bahn 2500, nach dem Eintreffen des Ministers ein Ministerrat abgehalten werde die Union Pacific- Bahn 3000 und die Illinois  zur Beratung der Frage, ob das Kabinett zurücktreten solle. Das Central- Bahn 1800 Mann. Blatt fügt hinzu, die Frage, ob das Kabinett wegen Das ist nur der Anfang; weitere Arbeiterentlassungen dürften der Aufschiebung der Reise des Kaisers von baldigst folgen.

Und die deutschen   Zuckerfabriken, die schließlich am meisten durch solche Manipulationen leiden, wie sie der Ring der Raffinerien beliebt, lassen sich dessen Terrorismus immer noch gefallen! Das beweist, in welche Abhängigkeit die Zuckerfabriken von den Raffinerien in jener Zeit gerieten, als sie gemeinsam aus der vom Staate ihnen in splendidester Weise gefüllten Schutzzoll- Futterkrippe schmausten! Jegt, wo die Raffinerien sich noch mehr als wie die Zuckerfabriken heran­gemästet haben, verdrängt der Stärkere den Schwächeren- wie das das Ende vom Liede bei allen Kartellen und Ringen ist.

Unter Führung der bekannten Londoner   Minenfirma Wernher, Beit Internationales Konsortium zur Hochhaltung der Minenkurse. . Co. hat sich, wie die National- 3tg." meldet, ein internationales Konsortium gebildet, dessen Zweck vornehmlich darin besteht, plan­mäßig auf dem Londoner   Goldminenmarkt zu intervenieren, um auf diese Weise allmählich eine Gesundung" dieses Marktes herbei­zuführen. Rußland zurücktreten solle, bestehe überhaup+ Auch mit den großen Schiffsbau- Gesellschaften sieht es mißlich Die Wiederherstellung normaler Verhältnisse an der Londoner nicht, sondern sei von der Opposition erfunden aus. Die Morse Iron Works and Doh Dock Coe, die noch vor Börse ist", heißt in dieser Meldung, so zu sagen, ein gemeinsames worden. Minister Morin werde dem Ministerpräsidenten Zanardelli   furzem 2200 Arbeiter beschäftigte, hat sich als zahlungsunfähig erscheint deshalb begreiflich, daß sich an der Bildung des erwähnten Interesse der gesamten internationalen Haute Finance, und es er­Instruktionen des Königs und Mitteilungen des italienischen Bot- klären müssen, und die Firma William Cramp and Sons Ship- and Konsortiums nicht nur Londoner, sondern auch maßgebende und schafters in Petersburg   überbringen und dann werde über die zu ergreifenden Maßnahmen beraten werden, weil man die Angelegen- Engine Building in Philadelphia  , die größte Schiffsbau- Gesellschaft führende Firmen der Pariser   und der hiesigen Börse beteiligt haben. heit nicht auf sich beruhen lassen könne. Es sei notorisch, sagt der Vereinigten Staaten  , hat sich nur dadurch vor dem drohenden Die Namen der beteiligten hiesigen Institute sind in den letzten " Capitale  " weiter, daß Kaiser Nikolaus nicht von unberufenen, Bankrott zu retten vermocht, daß sie sich gegen Zusicherung Tagen vielfach in der Presse genannt worden, doch waren die be­sondern von amtlichen und verantwortlichen Persönlichkeiten beraten finanzieller Hilfe gewissermaßen unter Kuratel einiger großer Bank- treffenden Angaben durchweg ungenau. Nach unsren Informationen worden sei, und jetzt handle es sich darum, die üblen Eindrücke, die institute stellte, die jetzt mit einer Reorganisation beschäftigt sind. hat für Berlin   die Dresdener Bank die Führung des Konsistoriums über­der Kaiser empfangen hate, richtig zu stellen. Die Aufschiebung der Reise sei nicht auf den Bericht des russischen   Polizeidirektors, sondern die den großen deutschen   Handelsblättern von New Yorker Korrespon- für Deutschland   beigetreten sind. Interessant sind die Berichte vom amerikanischen   Eisenmarkt  , nommen, dem von den hiesigen großen Bantinstituten ferner die Diskontogesellschaft, die Darmstädter Bank und die Nationalbant auf den Botschafter Nelidoff zurückzuführen, der stets gegen die Reise denten eingesandt werden. So meldet z. B. die" Frankfurter   andre kleinere Firmen beteiligt sein." Daneben sollen noch einige gewesen sei. England. Zeitung":

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Gerammte Panzerkolosse. Beim Manöverieren vor Cap Finisterre  tam es in der Nacht zum Sonntag zu einem Zusammenstoß zwischen den britischen Panzerschiffen Prince George" und" Hannibal". Die Karambolage scheint eine recht schwere gewesen zu sein. Die beiden zusammengeratenen Ungetüme sind nach Ferrol   geschleppt worden. Der Prince George" ist unterhalb der Wasserlinie schwer beschädigt. Das Wasser soll im Schiffsraum 9 Fuß Hoch stehen und das Schiff außer stande sein, unter eignem Dampf zu gehen oder seine Maschine zu benutzen. Man befürchtet, daß der Prince George" zu groß ist, um in das Dock von Ferrol einzu­Taufen, und daß er deshalb auf den Strand gesetzt werden muß, um ihn vor dem Sinken zr retten.

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Schweden  .

Socialdemokratischer Wahlsieg. Trotz des schändlichen kom­munalen Wahlunrechts, das dem reichen Bürger bis zu 100 Wahl­stimmen verleiht, wurde am 15. d. M. bei der Ergänzungswahl in Eskilstuna   der socialdemokratische Kandidat C. A. Flodin, Orts­bevollmächtigter des Eisen- und Metallarbeiter- Verbandes, als Stadt­berordneter gewählt. Er erhielt 8218 Stimmen von 906 Wählern, während für den nächsten Gegenkandidaten 4602 Stimmen von 104 Wählern, für einen dritten Kandidaten 2892 Stimmen von 52 Wählern abgegeben wurden.

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Afien.

Attentatsverfuch, Kein sondern Einbruchsdiebstahl. Aus London   wird gemeldet: Es stellt sich heraus, daß es sich bei dem angeblichen Sprenganschlag gegen die englische Gesandtschaft um einen Diebstahl von Artilleriematerial gehandelt hat. Die Diebe schleppten die Ausrüstung eines Geschüßes und andre Gegenstände aus dem Lagerraume fort; als ihnen aber der Weitertransport zu viel Mühe verursachte, brachten sie einen Teil des Gestohlenen draußen zur Explosion und machten sich dann aus dem Staube.

Ein eigenartiger Diebstahl immerhin. Auch die sofortige Signalisierung des Diebstahls durch eine Explosion ist nicht ganz alltäglich.

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Partei- Nachrichten.

Nach dem Parteitage.

Die Kölnischen Parteigenossen beschäftigten sich in drei Versammlungen mit dem Parteitage. Die Verhandlungen nahmen die Form einer Auseinandersehung zwischen den Parteigenessen und

der

Mit andern Worten, durch Interventionsfäufe und andre Prak­titen sollen zunächst die niedrigen Kurse einer Reihe Minenaktien systematisch in die Höhe getrieben, und dann soll versucht werden, zu diesen Kursen die schönen Anteile, die heute noch in den Schränken der Gründer und Bankinstitute ruhen, im lieben Publikum unterzubringen.

Gewerkschaftliches.

Die Roheisenmärkte beginnen ernste Schritte zu thun, um die Produktion zu vermindern. Im Osten wie im Westen wurden Konferenzen abgehalten, um eine gemeinsame Aktion zu stande zu bringen. Beabsichtigt ist, eine Reduktion von wenigstens 20 Proz. auf der Basis der September- Produktion durch Ausblasen einiger Hochöfen sowie Arbeitseinstellung von 1 oder 2 Tagen pro Woche usw. Man nimmt an, daß die Produktion den Konsum nur etwa 10 Proz. übersteigt und daß die geplante Einschränkung bereits nach einem Monat eine gesundere Geschäftslage herbei­Das Recht zum Streifpoftenstehen Wortklauberei! führen werde. Einige Werke haben bereits mit Aus- Am vergangenen Mittwoch stand der Bauarbeiter Kühn wegen blasen der Hochöfen begonnen, um die in die Wege ge- angeblicher Streitausschreitungen vor der dritten Straffammer des leitete Aktion abzuwarten, ohne weiteren Verlusten vor hiesigen Landgerichts I. Die Anklage lautete wie üblich auf ver­zubeugen. Die Konsumenten haben sich noch nicht zu größeren suchte Nötigung, Vergehen gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung und Abschlüssen bewegen lassen, trotz der Aussichten einer Minder­In der Verhandlung, die unter

Berlin   und Umgegend.

produktion. Daß dieselben nur geringe Vorräte bejizen, ist daran Straßenpolizeikontravention. ersichtlich, daß die Aufträge immer auf sofortige Lieferung lauten. Leitung des konservativen Abgeordneten Landgerichtsrat Busch Als nicht unmöglich betrachtet man, daß die geringe Ausfuhr von stattfand und ebenso selbstverständlich zu einem sehr zweifelhaften Baumwolle aus dem Süden nach Europa   so niedere Frachtsäge Beweisergebnis wie zu einer herben Verurteilung( zu einem Monat seitens der Dampfschiffs- Gesellschaften zur Folge haben werde, Gefängnis) führte, bezeichnete der Staatsanwalt die Anerkennung daß ein Erport von Roheisen ermöglicht und dadurch die des Rechts zum Streifpostenstehen als Wortklauberei; jeder Streik­Lage des Marttes im Süden gebessert wird. Die posten gefährde erfahrungsgemäß die öffentliche Ordnung und dürfe Nachfrage für fertige Eisen und Rohprodukte hat fich verstärkt; die Preise sind im allgemeinen fest. Die dieser ohne weiteres, nur weil er Streifposten sei, von Polizeiwegen alzwerte haben anscheinend nicht nötig, für die Zukunft fortgewiesen werden. Der Verteidiger wandte sich scharf gegen diese bange zu sein und frühzeitige Preisreduktionen eintreten gefährliche und verkehrte Rechtsauffassung, zollte aber dem Staats­anwalt ob seiner Ehrlichkeit Beifall; er habe den geheimen Grund­zu lassen." gedanken, der die Polizei und gar oft auch die Gerichte bei ihrer Beurteilung des Streifpostenstehens leite, frei von den üblichen Ver­flausulierungen ausgesprochen; sein Wort sei für die Arbeiter­bewegung Goldes wert.

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Dagegen berichtet die Vossische Zeitung" aus New York  : Die Lage des Roheisenmarktes ist eher freundlicher, die Na ch­frage hat sich gebessert, Fertigfabrikate liegen unregel­mäßig, manche günstig; aber die Fertigstahlwerte flagen zum größten Teile. Stahlschienen sind fest; die Leiter der Bahnen scheinen die Unterbringung ihres nächstjährigen Bedarfes vorzubereiten.

Seitens der

Der Streik und die Aussperrung in der Metallindustrie. In der gestrigen Streifversammlung der Metalldrücker führte Die Berichte stehen genau auf demselben Niveau, wie die Pawlowitsch in seinem Referat aus, daß die Bewegung zur amerikanischen   kapitalistischen   Presse; speciell die Meldung Zeit auf einen Ruhepunkt angekommen sei. Dieser und jener der Frankfurter Zeitung  " ist mir ein getreuer Abklatsch der New Fabrikant bewillige, die große Masse der Fabrikanten möchte wohl Yorker Zeitungsauffassung. Ein tieferer Einblick in die ökonomischen recht gerne nachgeben, getraue sich aber nicht aus Furcht vor den Zusammenhänge fehlt vollständig; je nachdem wie sich in dem be- leitenden Scharfmachern, diesen Schritt zu thun. treffenden Moment die Nachfrage zum Angebot auf dem Markt stellt, Fabrikantenvereinigung werde versucht, diejenigen Firmen, die be= willigt haben, zur Zurücknahme ihrer Unterschrift, also wird die ganze Situation beurteilt. Die Folge ist, daß fast von Tag zum Vertragsbruch zu verleiten, bisher jedoch ohne Ers zu Tag die Berichte sich gegenseitig widersprechen. Einige Bahnen folg. Die gröbsten Lügen über die Bewegung sowie über bestellen, um den letzten Rest ihrer in Angriff genommenen Arbeiten die Streifenden würden namentlich int der bürgerlichen fertigzustellen, noch so und so viel Tausend Tonnen Schienen, folg- Provinzpresse verbreitet, so z. B. auch die Geschichte von der