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Br. 245. 20. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 20. Oktober 1903.

Ein sensationeller Wucherprozeß

begann gestern vor der zehnten Straffammer des Landgerichts I . Die Anklage richtete sich gegen folgende Personen: 1. den Agenten Ernst Rosenstiel, 63 Jahre alt, evangelisch, vielfach, darunter wegen Buchers und Betruges vorbestraft, 2. den Kaufmann Benno Fraude, 3. den Hypothekenmakler Ernst Sittel, 4. den Hypo­thekenmakler Georg 2orff, 5. den Agenten Alfred Georges, 6. den Kaufmann Georg Schröter, 7. den Direktor des Allge­meinen deutschen Sparvereins Ludwig 3ieser, 8. den Kaufmann Gustab Jacob, 9. den Agenten Franz Sad 3 und 10. den Agenten Mar Hirschberg. Sämtliche Angeklagte sind beschuldigt, sich mehr oder weniger in wucherischer Weise an der Ausbeutung geld bedürftiger Lebemänner beteiligt zu haben, wobei die verschiedenen Fäden in den meisten Fällen in der Hand des Hauptangeklagten Rosenstiel zusammengelaufen sein sollen. Die Verhandlung versprich intereffante Enthüllungen betreffend das Geschäftstreiben der Geld vermittler und die dabei beteiligten Personen.

Bei dem ersten zur Anflage stehenden Falle wegen Wuchers un Betruges kommen die Angeklagten Fraude, Rosenstiel Lorff und Kittel in Betracht, Fraude als Thäter, Rosenstiel unt Lorff als Beihelfer, während Kittel beschuldigt ist, mit Kenntnis des Sachverhalts eine wucherische Forderung erworben und die wucherischer Vermögensvorteile geltend gemacht zu haben. Es handelt sich hierbei um folgenden Thatbestand: Der

Forstaffeffor Weigelt

1

Mündner, Linienstr. 19.

" Borwärts IV",

Herzog.

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Männer­ Ober­

Metall­

Echo", und Zieser noch eine Frau v. Merkel und ein Herr Weltner Provisions­Myrthenblätter", Spät, anteile erhalten. Als besondere Anerkennung für die Dienste Haefners Georgenkirchstraße 65. Rote Nelte II" Rosin, Ruppinerstraße 42. und Ziesers gab der Graf diesen noch je einen Wechsel über 200 000 Alpenglocke", Schulze, Rathenow , Jägerstraße. Mart, im ganzen also 1 Million Mark. Auf sämtlichen Wechseln hatte Gold, Große Frankfurterstr. 133. Weddinger Harmonie", Milbrodt, der Graf den Annahmevermerk und die Schuldsumme in Zahlen und Borwärts VIII", Schurbaum, Marwizz in der Mark. Buchstaben eigenhändig geschrieben, sonst waren die Wechsel unaus: Schiller , Reinickendorf , Provinzstr. 72. Sangeslust II", Hoffmann, Bajewalkerstr. 3. Weiße Rose I", Arbeiter- Maibund", Hiemke, gefüllt. Graf Larisch ließ sich einen Revers ausstellen, daß die Wechsel Nowawes , Wallstr. 55. Streuzberger Harmonie", Rabe, Fichtestr. 29. erst nach vollzogener Ehe mit einer der Komtessen zahlbar sein sollten. Nord- Ost", Konradt, Borndorferstr. 6." Freie Feldblume", Schmidt, Der Heiratsplan zerschlug sich, es war also eine verfehlte Speku- Stalizerstr. 51/ 52.- Ginig", Liet, Markusstr. 18.- Cäcilia", Brandenburg a.H., lation gewesen, die Wechsel über insgesamt 800 000 M., die im Befiße Bettermann, Wilhelmsdorferstr. 111." Schneeglöckchen II", Potsdam , Tertilia", Wegel, Wrangelstr. 136. Haefners waren, sind noch bei diesem vorgefunden worden, Zieser will Glaser, Staiser Wilhelmſtr. 38.. dagegen seinen Wechsel über 200 000 m. vernichtet haben. Als Be- ftraße 11. Alpenröslein", Hilgenfeld, Bergstr. 60. Supferschmiede", Feind, Wein­Schuhmacher", Beigmann, Andreasstr. 32. Frohsinn I", weis hierfür hat er einen Abschnitt eines Wechsels mit dem Accept Rummelsburg, Beutling, Goethe- u. Kantstraßen- Ece. Vorwärts IX" des Grafen Larisch überreicht. Weiter ist aus dem Abschnitt aber Charlottenburg , Wernice, Bismardstr. 34." Freiheitsklänge", Weihnacht, nichts zu ersehen. Ein Wechsel des Grafen Larisch über 200 000 M. Grünstr. 21. Rosenthaler Vorstadt", Schmitz, Brunnenstr. 150." Zu dürfte somit nicht mehr existieren. Graf Larisch ging bald darauf nach funft I", Steglitz , Schellhaſe, Ahornſtr. 15a. ,, Concordia", Lier, Alte Amerika und heiratete dort eine Dame mit riesigem Vermögen. Da Jakobstr. 119. Rosenrot", Börnich, Schwedenstr. 11a. erhielt er die überraschende Nachricht. daß bei einer dortigen Bank ein jangverein Borwärts X", Nauen , Baul Schulz, Chauſſeeſtraße Schöneweider Liedertafel", Kaufhold, Wilhelminenhofstr. 18. Georginia", von ihm acceptierter, am 15. Oftober ausgestellter Wechsel über Balzer, Grünauerstr. 14. Verband deutscher Gastwirtsgehilfen", An der 200 000 M. zur Zahlung eingegangen sei. Der Wechsel war von Stadtbahn 39 I. Walküre", Tiedemann, Weißenburgerstr. 49. Rosenstiel eingesandt worden. Bald darauf erhielt Graf Larisch auch Gewerkschaft der Maler Berlins , Conradi, Luisen- User 51. oom Angeklagten Fraude die schriftliche Aufforderung, den Wechsel arbeiter Osten", Dittmann, Blumenstr. 46. Arbeiterverein Adlershof", einzulösen. Dieser Wechsel soll gefälscht sein. Rosenstiel bestreitet Fechner, Oppenstraße 56." Fortschritt", Borchardt, Köpnickerstr. 158. dies und behauptet, daß Graf Larisch den Wechsel persönlich geschrieben Gesangverein" Lerche", Quosnick, Stargarderſtr. 3." Freie Sänger", und ihm an Stelle des nicht einflagbaren Provisionsscheines über Bernsdorf b. Königswusterhausen , Schulz." Lied hoch", Priez, Veteranen straße 18." Frohsinn", Zehdenick , Webbermin, Boststraße." Frohsinn", 200 000 m., der vernichtet worden sei, übergeben habe. Das Pro- Adlershof, Rohde, Helbigftr. 30." Frisch auf", Maaß, Brunnenstr. 96. visionsversprechen sei auch ein allgemeines gewesen, wenn Graf Arbeiter- Naucherbund Berlins und der Umgegend. Aenderungen Larisch eine Dame mit einer Mitgift von etwa im Vereinskalender sind zu richten an Albert Liebetrau, Berlin , Putbuser­straße 44, IV. Eldorado", Bels, Grüner Weg 120. Grüne Eiche", Berliner Rauchklub", Reichenbergerstr. 146, Anklam . Urbanstr. 51, Bech. Neuer Ambalema", Forsterstr. 19, Udel. " Domingo", Waldemarstr. 16, Scheibe." Neuer Hain", Langenbeckstr. 7, Techtmeier. Blütenduft", Cotheniusstr. 8, fedtke. Ruhiga", Briberstr. 46, Gemütlich­Pfeifentopf", Falkensteinstraße 5, Gonell. feit 1", Manteuffelstr. 101, Gläfer. Blaue Wolfe IV", Butbuserstr. 25. ein Streit", Tilſiterſtr. 32, Schmidt. ,, Veilchenblau", Winsstr. 56, Dimte. , Eldorado I", Beels, Grüner Weg 120. Geranium", Graf, Löwestr. 8. bergerstraße 8, Wachs. " Seegras", Liegnigerstr. 18, Manegold." Bolldampf", Münche ,, Victoria ", Heiler, Borhagenerstraße 21. ,, Edelweiß", Steglit , Leb, Florastr. 2. Gloria", Schulz, Bankstr, 3b. Zukunft", Neu- Weißensee, Neuendorf, Friedrichstr. 5. Labat zur Asche", Ungar, Tauroggerstr. 10." Weichselduft II", Schulz, Neu- Weißensee, Sternspize", Grüner Hain", Rott, Straßmannstraße 23. Sedanstr. 24. " Weichselduft", Krabbenhöft, Rösliner­Strujemark, Rixdorf, Jägerstr. 69. straße 3." Feste Männer", Prosen, Marstr. 13c. Gemütlichkeit VI", Charlottenburg , Strummestr. 69." Excelsior", Eiffert, Lübbenerstr. 23. " Fidele Brüder", Littauerstr. 14. Einfach", Link, Wrangelstraße 86. Gesundbrunnen", Sellerstr. 14. Rose Rose I", Lorenz, Urbanstr. 35. Dewets Eiserne Pfeife", Engler, Schulstr. 5." Solide", Scholz, Bossener straße 1." Feste Brüder Moabit", Schöz, Bremerstr. 71. Rauchlos", Rigdorf, Kramer, Ziethenstr. 68." Unverzagt", Gruber, Friedenstraße, Ede Koppenstraße. 1900", Richter, Lehninerstr. 7." Freie Stunde", " Mayland", Woll, Kastanien- Allee 75. Martsteinstr. 2. Schumacher, Bücklerstr. 18. Freiheit", Bieber, Straßmannstr. 27." Freie Männer", Steglig, Kramer, Arbeiter Turnerbund. Dienstag und Freitag: Turnverein ,, Fichte", Berlin , abends 8-10 Uhr: 2. Männerabt.: Skaliberstr. 55/56; 4. Männerabt. Moabit , Siemensstr. 20; 5. Männerabt.: Wattstr. 16; 6. Männerabt.: Stallschreiberstr. 54; 9. Männerabt.: Müllerstr. 168; 10. Männerabt.: Peters­burgerstraße 4; 11. Männerabt.: Fürbringerstraße 33; 1. Lehrlingsabt.: Friedenstr. 37; 3. Lehrlingsabt.: Boechstr. 17/20; 6. Lehrlingsabteilung: abteilung: Mariannen- Ufer 1a. 2. Damenabt.: Aderstr. 67; 3. Schüler­Reichenbergerstr. 67/70; 8. Jugendabt.: Höchftestr. 36/37; 1. Damen abteilung: Moabit , Siemensstr. 20.- Arbeiter- Turnveerein Neu- Weißenfee" im Prälaten, Lehderstr. 122." Freie Turnerschaft Stralau- Rummelsburg". Von 7-9 Uhr für Zöglinge; von 9-11 Uhr: Männer- Abteilung, Rummelsburger Boltsgarten, Hauptstr. 4. Arbeiter- Schwimmerbund. Anfragen an F. Menschel, Neu- Weißensee, Langhansstr 114. Abends 72 Uhr. Neptun", Seebad Weißensee. " Gut Nag", Bolks- Badeanstalt, Turmstr. 85a." Hellas", Dienstag und Freitag, Stralauer Allee 5. Arbeiter- Radfahrerbund, Solidarität". Gau 9( Prov. Branden

war Befiher eines Gutes in Ostpreußen . Im Jahre 1891 war er 20 Millionen Mark mit seinen Hypothekenzahlungen im Rückstande geblieben und es heiraten würde. Graf Larisch bestritt, daß er den Wechsel geschrieben drohte ihm die Subhastation, wenn er die Zinsen nicht beschaffte. E habe und behauptete, es sei einer von den Wechseln, die er in Wies­wandte sich wegen einer Hypothek in Höhe von 30 000 Mart an Rosen stiel, welcher seine Vermittelung auch zusagte. Weigelt brauchte aber baden an Zieser und Haefner gegeben habe. Ist diese Darstellung richtig, so kann es nur der an Zieser gegebene Wechsel sein. Als be­fofort etwas Geld und um dieses zu beschaffen, wandte er sich an zwe tastend wird angeführt, daß der von Rosenstiel geltend gemachte Freunde, den Dr. Hilbers und den Bergwerksdirektor Haas, welche Wechsel genau denselben Druck und dieselbe Papierfarbe zeigt, wie die ihn mit zwei Accepten über je 6000 M. unter die Arme griffen. Diese in Wiesbaden benutten. Es wird angenommen, daß Rosenstiel und beiden Wechsel bot Weigelt dem Angeklagten Rosenstiel zum Diskon Zieser bei diesem Betrugsversuche gemeinschaftliche Sache gemacht an. Rosenstiel wandte sich an Lorff mit dem Auftrage, die Wechse haben. bei Fraude zu diskontieren, wobei er ihm aber einschärfte, zu ver Mit Vorstehendem ist noch ein Fall wegen Wuchers verbunden. schweigen, daß er, Rosenstiel, bei dem Geschäft beteiligt sei. Frauds Graf Larisch sich mit Zieser und Jacob in Wiesbaden befand, ließ sich, da die Auskünfte über die drei Wechselverpflichteten günsti lauteten, dazu herbei, zunächst den einen der Wechsel über 6000 M vurde dem ersteren vorgestellt, daß er im Falle des Zustandekommens zu diskontieren. Er zahlte dafür 5000 M., 500 M. erhielt Rosenstiel Wechsel schicken, die dieser und Zieser mitunterzeichnen müßten, aber der Heirat noch Mittel zur Verfügung haben müsse. Er solle an Jacob so daß für Weigelt noch 4500 m. verblieben. Der zweite Wechse dafür zu gleichen Teilen an dem Erlöse partizipieren wollten. Graf über 6000 M. wurde dem Lorff auch von Fraude diskontiert. Diese Parisch sandte dann einen Wechsel über 2000 M. an Jacob, der ihn zahlte für den Wechsel nur 2500 M. bar und gab außerdem ein Pfer für 1650 m. versilberte. Graf Larisch erhielt davon nur 500 M., in Zahlung, das er mit 1500 M. anrechnete. Lorff zog sich 500 m mußte aber später den Wechsel über 2000 M. einlösen. Provision ab, so daß für Weigelt nur 3500 M. übrig blieben. Der Wechsel wurde dann durch Kittel, der von Fraude nur vorgeschoben Vorsitzende erklärt aber, daß zunächst die beiden vorgenannten Fälle Es liegen noch mehrere Fälle des Wuchers und Betruges vor, der sein soll, in Höhe von 4500 M. geltend gemacht. Schwurgerichtssaale unter der Leitung des Landgerichtsdirektors zur Erörterung gelangen sollen. Die Verhandlung findet im kleinen Höppfe statt. Die Anklagebehörde vertritt Staatsanwalt Mersch= berger, als Verteidiger sind die Rechtsanwälte Dr. Löwen ste in, Leonh. Friedmann, Hoffstädt, Alfred Fuchs, Röhrig, Ulrich, Morris, Dr. Alfred Ballien und Justiz­rat Wronker zur Stelle.

Fraude soll sich ferner zum Nachteile des Dr. Hilberg in einem anderen Geschäfte des Betruges schuldig gemacht haben.

Dem weitaus intereſſanteſten Teil der Anklage liegt folgende Fall zu Grunde, bei dem es sich um Urkundenfälschung und versuchte Betrug handelt: Der jugendliche

Da der Zeuge Weigelt erst Dienstag erscheint, so sollten über diesen Fall am Montag nur die Angeklagten vernommen werden. Die dabei beteiligten Angeklagten bestreiten sämtlich ihre Schuld. Das Geschäft mit Weigelt sei nicht ohne Risiko gewesen und deshalb hätten entsprechende Opfer gebracht werden müssen.

Es wird dann zur Vernehmung der Angeklagten übergegangen, die bei dem Falle Larisch beteiligt sind.

Beachtenswert ist die Aussage des

25jährigen Grafen Larisch,

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Graf Franz Larisch- Mönnich entstammt einer reichen östreichischen Adelsfamilie. Er studierte im Jahre 1890 in Leipzig Medizin. Obgleich ihm hohe Mittel zur Ver­fügung standen, war seine Lebensweise doch eine solche, daß er in Schulden geriet. Im Juni 1900 wandte er sich an Rosenstiel, der ihm zunächst ein fleines Darlehn von 100 m. gab, wofür Graf Larisch ihm aber ein Accept über 225 M. ausstellen mußte. Dann verwies Rosenstiel ihn an zwei Agenten, von denen Graf Larisch Rennpferde auf Kredit kaufte und etwas bares Geld erhielt. Nach cinem Vierteljahr war die Schuldenlast des Grafen auf 40 000 m. angewachsen. Ende des Jahres kam der Vater des Grafen Larisch der eindringlich auf die Bedeutung des Eides hingewiesen worden nach Deutschland und regulierte die Schulden seines Sohnes. Bei ist. Im Gegensaße zum Angeklagten Rosenstiel behauptet der Zeuge, burg .) Aue Zuſchriften und Anfragen, den Bund betreffend, find zu richten dieser Gelegenheit legte Rosenstiel dem alten Grafen einen Wechsel daß er bei seinem ersten Geschäft mit ihm gegen einen Dreimonats- an den Gau- Borfizenden Karl Fischer, Berlin NW. , Baldstr. 8. Arb. Radf. über 2500 M. vor, den er von dessen Sohn für seine Bemühungen wechsel von 225 m. nicht 190, sondern nur 90 M. erhalten habe. dem 8. und 21., Schöneberg , Meiningerstr. 8. Verein" Rigdorf", Bergstraße 151/152. Borwärts", jeden Dienstag nach erhalten haben wollte. Der alte Graf Larisch einigte sich mit dem Der Zeuge schildert die Einleitung der Heiratsgeschichte im wesent- dorf, Berlinerstr. 40. " Vorwärts", Wilmers Norden 1900", Bankstr. 32d. Boran I", Diens Angeklagten dahin, daß er für den Wechsel 1200 M. zahlte. Num lichen so wie der Angeklagte Rosenstiel. Richtig sei es, daß er am tag nach dem 15., Landsberger Allee 40/41." Frisch auf", Dienstag nach gab Rosenstiel noch einen Wechsel über 5000 m. sowie eine Anzahl 16. Oftober 1900 an Rosenstiel einen Provisionsschein in Höhe dem 1. und 15., Baumschulenweg, Baumschulenstr. 14. Stern", Luden Blanco- Accepte, die er vom Grafen Larisch zur Besorgung von von 200 000 M. ausgestellt habe, der fällig sein sollte vier Wochen walde, bei Helau." Stern", nach dem 1. und 15. bei Jordan, Alt­Geldmitteln erhalten hatte, heraus. Graf Larisch mußte nun an- nachdem die standesamtliche Trauung mit der ihm vorgeschlagenen Landsberg Lur", Adler, Linienstr. 216." Oberspree", Ober- Schöne nehmen, daß Rosenstiel weitere Wechsel von seinem Sohne nicht Dame mit 20 Millionen Mark Mitgift stattgefunden habe. Aber weide, Wilhelminenhofſtr. 4. Vorwärts", Lemte, Slamen bei Spremberg . hinter sich hatte. Schon vor dieser Schuldenbegleichung, als Gras unwahr sei es, daß er diesen Provisionsschein gegen einen Wechsel verein, Wilhelmshof, Ebersstraße 81. Gesang, Turn- und gesellige Vereine. Schöneberger Theater Arbeiter Theaterverein Vors Larisch von seinen Gläubigern arg bedrängt wurde, hatte Rosenstiel umgetauscht habe. Als er dann später in Wiesbaden die übrigen wärts", Otto Bachgänger, Swinemünderstr. 34. Sängerchor II des Ber­ihm geraten, sich durch eine reiche Heirat von allen Verlegenheiten Provisionswechsel an Haefner und Zieser ausstellte, sei dies auf liner Spar- und Bauverein", Genossenschaftshaus Schreinerstr. 70. zu befreien. Rosenstiel hatte nämlich von dem Mitangeklagten Zieser einmal und an demselben Tische geschehen. Seiner Ansicht nach Gesangverein" Thalysia", Friedrichstr. 211. Privat- Theatergesellschaft feit längerer Zeit in Geschäftsverbindung gestanden, die dadurch ge- seien die dazu benutzten Formulare auch von gleicher Farbe und" Brandenburgia " Englischer Hof, Neue Roßstraße 3. Zither winnbringend war, weil Zieser mit vielen hochstehenden Personen Schachverein Namenlos", Mund Fühlung und dem Angeklagten Rosenstiel unter anderm früher auch gleichem Druck gewesen. Wie bereits erwähnt, ist der von Rosenstiel verein Einigkeit", Mariannenstraße 19. Elisabethstr. 30. Neuer Berliner Schachklub", Stralauerstr. 4. Männergesangverein die Fürsten Karl und Victor v. Vſenburg- Birstein zugeführt hatte. staltet, wie die in Wiesbaden benußten Formulare, was für die An- monita- Berein" Symphonie itu. 190. 11 geltend gemachte Wechsel hinsichtlich Papier und Drud genau so ge= Von Zieser hatte Rosenstiel erfahren, daß von süddeutschen Heirats- nahme spricht, daß es der an Zieser übergebene Provisionswechsel Berlin 1902", Restaurant Zimmermann, Bappel- Allee 27. Radrennklub Seeadler, vermittlern gräfliche Partien für die war. Der Zeuge erklärt, daß ihm gar nicht der Gedanke gekommen Arbeiter Skatbund Berlins und Umgegend. Buschriften sind zu wäre, er fönne noch in Anspruch genommen werden, nachdem er in richten an Quentert, Marfiliusstr. 15 II." Freiheit", Bergemann, Gericht Amerika geheiratet hatte. Er bleibe mit aller Entschiedenheit dabei, straße 43." Hoher Norden", Harder, Stargarderstr. 13. Unverdrossen", daß er niemals an Rosenstiel einen Wechsel über 200 000 m. ge- Putbuserstr. 32. geben. Die Angaben des Zeugen betreffend die Geldangelegenheit mit den Angeklagten Ziefer und Jacob deckten sich mit denen der Angeklagten. Auf Befragen des Vorsitzenden, ob der Zeuge vielleicht später einen Wechsel an Rosenstiel gegeben haben könne, erwidert der Beuge, daß er den Angeklagten nach seiner Abreise nach Nürnberg nicht mehr gesehen habe.

brei Komtessen v. F.

bei Nürnberg gesucht würden, deren jede angeblich ein Vermögen von 20 Millionen Mark besitzen sollte. Rosenstiel machte den Grafen Larisch mit Bieser bekannt und nun wurde folgender Plan gefaßt: Graf Larisch sollte versuchen, in unauffälliger Weise eine gesellschaft liche Annäherung an die Familie v. Faber herbeizuführen. Er sollte zu diesem Zwecke nach Nürnberg und Wiesbaden reisen. Sollte der Blan gelingen, so hätte er allerdings Wechsel in erheblicher Höhe auszustellen. Bevor Graf Larisch abreiste, stellte Rosenstiel ihm vor, daß er doch eigentlich der Vater des glücklichen Gedankens ge= wesen sei und ihm hierfür eine entsprechende Belohnung gebühre. Graf Larisch ließ sich darauf bewegen, ihm ein vom 16. Oftober 1900 datiertes schriftliches Versprechen zu geben, ihm im Falle des Ge­lingens 200 000 m. auszahlen zu wollen.

Einige Tage später traf Graf Larisch mit den Angeklagten Bieser und Jacob in Wiesbaden zusammen und wurde dort mit dem Agenten Haefner, der die Verbindung mit der Familie v. Faber vermitteln sollte, bekannt gemacht. Als Provision für die Heirats­vermittlung wurde ein

Betrag von 600 000 Mark ausgemacht. Graf Larisch mußte fünf Wechsel acceptieren, drei à 100 000 und zivei à 150 000 m. Es sollten hiervon außer Haefner

Socialdemokratischer Wahlverein für den 6. Berliner Reichstags­Wahlkreis. Todes- Anzeige. Am 17. Oktober verstarb unser Mitglied, der Schlosser

Hermann Meyer,

Stettinerstr. 48.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet heute, Dienstagnachmittag 3 Uhr, vom Trauerhause aus nach dem neuen Pauls- Kirchhof in Blötensee statt. Um rege Beteiligung ersucht

Der Vorstand.

Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser Kollege

30502

Hermann Meyer

am Sonnabend, den 17. Oktober, aus dem Leben geschieden ist. Die Kollegen der Abt. Hübner

A. E.-G. Ackerstraße. Die Beerdigung findet heute Dienstag, den 20. Oftober, nach­mittags 3 Uhr, vom Trauerhause Stettinerstr. 48 aus nach dem St. Pauls- Kirchhof( Seestraße) statt.

Danksagung.

Für die überaus zahlreichen Be weise herzlicher Teilnahme sowie für die vielen und reichen Kranzspenden bei der Beerdigung meines lieben,

Erkner - Baustellen unvergeßlichen Mannes fage ich allen

" Lorbeerkranz", Kürsten, Dranienstr.

"

-

Marktpreise von Berlin am 17. Oftober 1903 nach Ermittelungen des lgl. Polizeipräsidiums. Kartoffeln, neue D.- Ctr. Weizen, gut D.- Ctr. 15,85 15,81 Rindfleisch, Keule 1 kg do. Bauch Schweinefleisch Stalbfleisch Hammelfleisch Butter

Nachdem noch ein Fall des Wuchers gegen Rosenstiel zur Sprache gekommen, in welchem dieser einem Darlehnssucher gegen einen Dreimonatswechsel von 1200 m. 900 m. verabfolgte, wird die Ver-+ Gerfte, gut handlung bis Dienstagvormittag 9 Uhr vertagt.

Sigung haben Dienstag:

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* Roggen, gut

mittel gering mittel

15,77 15,73

6,00 4,00 1,80 1,20

"

15,69 15,65

"

1,50 1,10

"

"

13,05 13,03

"

1,80 1,10

13,01 12,99

2,00 1,20

"

"

22

gering

12

12,97 12,95

1,80 1,10

"

14,50 13,40

2,60 2,00

"

mittel

13,30 12,20

"

gering thafer, gut

A

12,10 11,00

Eier Starpfen

60 Stüd

5,00 3,00

1 kg

2,20 1,20

15,80 14,80

Aale

2,60 1,40

"

"

mittel

14,70 13,80 Bander

3,00 1,00

"

"

"

gering

13,70 12,80

Hechte

"

"

2,00 1,00

"

4,00 3,50 Barsche

1,80 0,80

"

7,30 4,70 Schleie

"

"

3,20 1,40

40,00 25,00

Bleie

1,40 0,80

"

50,00 25,00

Strebse

per Schock 15,00 3,00

60,00

"

20,00

* ab Bahn.

Arbeiter: Sängerbund Berlins und Umgegend. I. Borfizender: Julius Meyer, Urbanstr. 131, IV. Erster Kassierer: Seifrit, Fidicinstr. 16. Alle Richtftroh Aenderungen im Vereinskalender find zu richten an Gustav Schönthal, eu Erbfen Annenstr. 10. Uebungsstunde abends 9-11 Uhr. Gerechtigkeit" ( Westen), Bartel, Bülowstraße 59." Olympia ", Zimmermann, Grüner Speisebohnen Weg 29. Linsen " Hand in Hand I", Jurran, Naunynstraße 86. | Streuzberg", Hasenheide 58. Edelweiß", Lippke, Melchiorstraße 15.

Deutscher Metallarbeiter- Verband

Verwaltungsstelle Berlin. Todes- Anzeige. Den Kollegen zur Nachricht, daß unser Mitglied, der Schlosser

Hermann Meyer

am 17. d. M. gestorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Diens­tag, den 20. Oftober cr., nach­mittags 3 Uhr, vom Trauerhause Stettinerstr. 48 aus nach dem neuen Pauls- Kirchhof in Blößensee statt. Rege Beteiligung erwartet 123/9 Die Ortsverwaltung.

Freunden und Bekannten, insbesondere Kopfläuse Ber

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im 40. Lebensjahre. Dies zeigt tiefbetrübt an Hermann Schönberg, Gipsstr. 9. Die Beerdigung findet am Mitt­woch, den 21. cr., nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Sophien- Kirchhofes, Freienwalder­straße, aus statt. 2563b

Teil­zahlung Auf aller

+ frei Wagen und ab Bahn.

Danksagung.

Für die vielen Beweise inniger Teil- Kranz- und Blumenbinderei

nahme bei dem Hinscheiden unsres unvergeßlichen Sohnes und Bruders,

des Posamentiers

Max König

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sagen wir hierdurch allen Freunden Arrangements, Bouquets, Guirlanden und Bekannten, namentlich den usw. werden sein u. preiswert geliefert. Posamenten- Arbeitern und Arbeite­rinnen der Filiale II zu Berlin unfren herzlichsten Dank.

25666

Im Namen der Hinterbliebenen Carl König sen. Berlin , den 19. Oftober 1903.

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