Einzelbild herunterladen
 

"

-

wie der

sich hierbei wohl auch die Furcht vor der nächsten Ober- fieben Anzeigen, welche alle so oder ganz ähnlich lauten: Damen| gegen die Person 31. Der Kläger   bezeichnete den bürgermeister- Wahl geltend. Selbstverständlich ist die erste Rück befferer Stände finden Rath, Aufnahme zur Niederkunft und Professor Meier als einen Mann, der aus bekannten Gründen sicht des" Freisinns", nach oben nicht Anstoß zu erregen. Der strengste Diskretion, Berlin  , bei Hebeamme X." aus dem badischen Staatsdienste ausgeschieden sei und der eben­neue Oberbürgermeister foll also wohl, liberal" fein, aber er Ueber diesen Leisten find sieben Inferate in einer falls aus dem Berein der Berliner   Presse habe ausscheiden müssen. muß als fonfessioneller Christ gelten. Er fann ebenso denten Nummer geschlagen! Jit es nicht ein Standal, daß ein Sierauf erwiderte Professor Meier in höchst beleidigender Weise. wie der Aquariums- Direktor Dr. Hermes über die Gottheit Chrifti, Blatt, das auf Anstand" Anspruch machen will, seine Er führt u. A. einen Ausspruch Lessing's an, wonach ein Kritifer, er darf es nur nicht äußerlich manifestiren. Lächerlich aber ist, Spalten solchen Anzeigen offen hält? der das Gebiet des Sachlichen verläßt und die Person angreift, wenn die tapferen Freisinnigen" von den Gläubigen" erwarten, als ein verachtungswerther Mensch bezeichnet wird. Im daß sie ihnen helfen, ihre Helden unter dem firchlichen Schleier Das Flunkern" hat einem hiesigen Kaufmann B. ziemlich gestrigen Termine erhob der Beklagte gegen den Kläger zu bergen. Hat Forckenbeck außer dem Schatten der Kirche gelebt viel Geld gekostet. B. hatte am Himmelfahrtstag mit mehreren die Widerklage wegen der seine Person betreffenden Be­und ist außer ihrem Schatten gestorben, so mag er auch außer Bekannten einen Ausflug nach dem bei Birkenwerder   gelegenen merkungen. Er lengne gar nicht, daß er durch die ihrem Echatten begraben sein. Freilich hat gegenwärtig ein außer Dörfchen Briese gemacht, war im Walde allein zurückgeblieben großen Opfer an Zeit und Geld, die er den photogra dem Schatten der Kirche Stehender wenig Aussicht, als Ober- und hatte dann bei seinem verspäteten Eintreffen im Wirthshaus phischen Versuchen gebracht, in Vermögensverfall gerathen bürgermeister bestätigt zu werden. Daher auf einmal die firch- in Birkenwerder   eine schreckliche Räubergeschichte erzählt, wonach fei, welches auch einer der Gründe gewesen, daß er auf eigenes liche liberale Heuchelei! er im Walde von drei Wegelageren angefallen und geplündert Ansuchen von der badischen Regierung seinen Abschied nahm. worden sein sollte. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Geschichte Auch sein Ausscheiden aus dem Verein Berliner   Presse sei nicht Fünfunddreißig, volle Tage ist in dem vielerörterten in der Gegend und kam auch schließlich in hiesige Beitungen. auf einen Grund zurückzuführen, dessen er sich zu schämen brauche. Prozeß Polfe verhandelt worden. Am Freitag endlich soll Der Amtsvorsteher von Birkenwerder   aber untersuchte die An- Der Gerichtshof verkannte nicht, daß auf beiden Seiten Bes die Urtheilsverkündigung stattfinden. Wir sind an dieser Stelle gelegenheit und fand, daß die ganze Geschichte von 38. erlogen leidigungen gefallen feien, von einem Aufwägen derselben gegen wiederholt auf die Verhandlungen zurückgekommen, weil dieselben worden sei. So erhielt der phantasiereiche Kaufmann dieser Tage, einander könne aber keine Rede sein, da der Beklagte sich höchst charakteristische Streiflichter warfen auf das Leben und der seine Freunde nur hatte ein bischen ins Bockshorn jagen in weit schwererem Maße vergangen habe, Treiben unter dem Giftbaum" Börse. Aus den Plaidoyers der wollen, ein- Strafmandat über 50 m. wegen groben Unfuges. Kläger  . Der Erstere sei deshalb zu 300 Mart, der Lettere Vertheidiger müssen wir einen Passus aus der Rede des Rechts­zu 10 m. verurtheilt worden. Dem Kläger wurde außerdem anwalts Munckel herausgreifen, der zeigt, daß der Staat, der Ein armer Neicher. In dem Hause Wallstraße 22 zu die Publikationsbefugniß in den erwähnten Fachblättern zu­felbst die Spielsucht in unerhörter Weise anfacht, um aus der Charlottenburg   lebte feit langer Beit ein Greis unter gesprochen. felben Einnahmen zu erzielen, am wenigsten geeignet erscheint, ganz eigenthümlichen Verhältnissen. Er hauste seinem ureigensten Produkt, der Börse nämlich, Vorschriften in einem Bimmer, dessen Läden seit Jahren niemals geöffnet Unter der Anklage der Doppelehe stand gestern der Arbeiter darüber zu machen, was sie thun soll und was nicht. Der wurden. Friedrich Reichentron hatte eine besondere Abneigung Carl Schwarz vor der fiebenten Strafkammer des Land­Staatsanwalt hatte die Ansicht vertreten, daß die Aufforderung, gegen Seife und Wasser. Seine Lieblingsnahrung bestand aus gerichts I. Er war geständig. Vor einigen Jahren ging er sich an dem Kauf von Industriepapieren zu betheiligen einem alten Schrippen, welche er billig erwarb. Vor mehreren Jahren feine erste Ghe ein, die einen so unglücklichen Verlauf nahm, daß fröhnen der Spiellust gleichkomme und diese Ansicht widerlegte hatte er einmal einer ihm verwandten Frau 2. gegenüber den seine Frau ihn nach kurzem Zusammenleben wieder heimlich Der Bertheidiger, indem er bemerkte: Ein solcher Vorwurf ist Wunsch geäußert, fie möge als Leiterin feiner Häuslichkeit zu ihm verließ. Der Angeklagte hat sich nie um den Verbleib seiner unbegründet, so lange der Staat noch zur Betheiligung siehen. Frau 2. hatte der Bitte entsprochen, mied aber bald ängst Frau gefümmert, im vorigen Herbst ging er ohne Weiteres eine an Lotteriepapieren auffordert, deren Kurs zwischen ŏlich den unheimlichen Einsiedler, welcher sein Bimmer wie einen neue Ehe ein. Der Gerichtshof verurtheilte ihn unter Zu­und 600 000 schwankt!" Schatz hütete und gab dann ihre Stellung auf. Giner Schwester billigung mildernder Umstände zu einem Jahre Gefängniß. Der Staatsanwalt ist auf diesen Punkt mit keinem Worte der Genannten, einer Lokomotivführers- Wittwe, erging es mehr zurückgekommen jedenfalls das Beste, was zu thun war. nicht besser. Als die Lettere ihn verließ, entschlüpfte Reichen Aus dem Schiedsgericht in Juvaliditäts- und Alters­Man hätte ihn sonst an die famose Schloßfreiheit, an die Anti- fron die Aeußerung: nun, Ihr werdet es einmal bereuen." Er versicherungs- Sachen. Wenn das verschwindend Wenige, was ftlaverei- Lotterie erinnern, man hätte ihm das Gespenst der Enten- nahm die Buzzer Karl Hamann'schen Eheleute zu sich, welche sich aus dem Wust unverständlicher bureaukratischer Bestimmungen teich- Lotterie nochmals an die Wand malen können. War es da den sonderbaren Gepflogenheiten des Alten anzupassen wußten. aus dem Klebegesetz für den alten und invalid gewordenen Ar nicht der christlich- soziale Staat, der als Unternehmer Alles auf- Am legten Donnerstag erkrankte der 81 Jahre alte Greis und beiter noch herausspringt, nicht vollig illusorisch werden soll, bot, um die Nieten an den Mann zu bringen? Und find denn verstarb am Sonnabend darauf um 51/2 Uhr Nachmittags. Da dann muß vornehmlich der Begriff des selbständigen Gewerbe­die staatlichen Lotterien um einen Deut beffer? Der Staat man in der Nachbarschaft sich zuflüsterte, daß die zur Schau treibenden" und des Hausindustriellen", welche beide, zudem inszenirt dieselben doch lediglich, um feinen Unterthanen auf mög- getragene Armuth des Verstorbenen der Deckmantel für großen unter den heutigen wirthschaftlichen Verhältnissen am weitaus lichst wenig fühlbare Weise Geld aus der Tasche zu ziehen. An Reichthum gewesen sei, mußte die Polizei bezügliche Nach- meisten gedrückten, Arbeiterkategorien bekanntlich vom Renten­allen nur denkbaren Anpreisungen dieses Lotterie- Börsenspiels forschungen anstellen, um eventuell den Nachlaß sicher stellen zu bezug ausgeschlossen sind, den wirklichen Arbeitsverhältnissen ent­fehlt es doch auch wahrlich nicht. Um so merkwürdiger macht tönnen. Die Durchsuchung des von Schmutz starrenden, sprechend umgestaltet werden. Dann fann es nicht vorkommen, es sich, wenn ein Vertreter der Staatsbehörde urplöglich bei dürftig ausgestatteten Raumes führte zu einem alle Er dag ein armer alter Schneider oder Weber, der für den Kauf­Privatleuten das als sehr strafwürdig findet, was der Staat alle wartungen übertreffenden Ergebniß. In dem Strohface des mann in der eigenen Werkstelle arbeitet, obgleich er nicht einen Tage ohne Gewissensstrupel thut. Ein merkwürdiges Zwitter- Bettes, auf welchem die Leiche lag, fand man 40 000 Mart in Seller mehr erwirbt als der im Hause des Unternehmers ar geschöpf, dieser kapitalistische Staat! flingender Münze. Auf dem Ofen, hinter der Kommode, in altes beitende Gefelle, als Hausgewerbetreibender" gilt und umsonst Stiefeln und Schuhen steckten Geld- und Werthpapiere, so daß Marken geklebt hat. Denn die Schneiderei und Weberei in der jüngsten man bald die Summe von über 800 000 m. in Händen hielt Form der Ausbeutung des Arbeiters, die demselben noch die so wird uns berichtet. Bezeichnend ist es, daß einige der Kosten für Logis, Licht und Heizung ohne Lohnerhöhung auf­Werthpapiere von Mäusen angefressen waren. Dieser Befund, balst, fennt einfach nur noch Hausgewerbetreibende oder Liebe Leferin, wenn Du diese Zeilen lieft, so lege die Hand welcher sich mit Blitzesschnelle verbreitete, Iodte aus allen Himmels selbständige Unternehmer" im Sinne des Gesetzes! Auch die aufs Herz und danke Deiner Mutter für Dein weibliches Ge- gegenden Erben herbei, welche gestern auf die Eröffnung des vor am 1. März 1820 geborene Auguste Rieslich geborne Werner schlecht, das es Dir vergönnt ,, als freier Mensch zu leben. Bei handenen Testaments drangen. Wie vom Donner gerührt standen zu Berlin   bekommt feine Altersrente. Ist sie doch selbständige uns stärkerem Geschlecht" beginnt die freie Existenz- voraus indeß die Verwandten da, als ihnen die Mittheilung wurde, daß Unternehmerin". Sie faßt in der eigenen Behausung Filzschuhe gefeßt, daß wir sonst alle unsere Glieder haben und gesund find- der Puzzer Karl Hamann zum Universalerben eingesetzt worden ein, bekommt für das ganze Dußend 25 Pf. und kann unter erst mit dem 45. Lebensjahre. fe. Gestern Morgen um zehn Uhr läutete das Todtenglöcklein, Mühe und Schweiß die Woche bald einen Thaler verdienen. Was Du hast vielleicht mit 20 Jahren eine Stellung erhalten, in und die lachenden Erben und die trauernden Nichterben betteten will sie mehr? der Du Dir durch Fleiß und Pflichttreue das volle Vertrauen den Verstorbenen in einem einfachen Sarg in die Erde. -Für den im Januar bereits verstorbenen, am 18. Mai 1817 Deines Prinzipals erworben und in der Du Dich vielleicht für geborenen Tischler Johann Schulz tlagt dessen Ehegattin auf lebenslänglich versorgt hältst. Polizeibericht. In der Nacht zum 31. v. m. versuchte ein Bahlung der Altersrente vom 70. Geburtstage bis zum Tode des Nun höre, wie wir in dieser Beziehung daran sind. Es find Lithograph in der Nähe des Zoologischen Gartens sich mittelst Betreffenden. Sowohl der Staatskommissar als auch der Ver jetzt zirka zwei Jahre her, da war ich auch noch in guter Revolvers zu erschießen. Er verletzte sich jedoch nur leicht am treter der Versicherungsanstalt Berlin   beantragen in diesem Falle Stellung in München   und könnte jetzt ebenfalls noch dort sein, Kopf, so daß er sich zu Fuß nach feiner Wohnung begeben zurückweisung des Rentenanspruchs, weil nach dem Gesetz der wenn ich nicht je nun wehrpflichtiger Staatsbürger fonnte, von wo er jedoch nach dem Krankenhause am Urban Bezug dieser Neute eine höchst persönliche Angelegenheit und die wäre. gebracht werden mußte. Am 1. d. M. Morgens wurde auf Erben überhaupt nicht befugt feien, die Rente in irgend einer Meine Dienstzeit lag hinter mir, aber die Reserve- Uebungen Dem Hofe des Grundstücks, Schillingstr. 1, die Leiche eines neu Form für den Erblasser in Anspruch zu nehmen. Da die in standen noch in Aussicht und so tam denn eines Tages ein geborenen Kindes aufgefunden. Vor dem Hause Reiniden- bitterster Moth befindliche Wittwe zudem nicht den gefeßlich ers Bettelchen in's Haus geflogen, worin ich freundlichst eingeladen Dorferstr. 20b gerieth ein Arbeiter beim Abspringen von einem forderlichen Nachweis von 141 Wochen versicherungspflichtiger wurde, 8 Wochen lang Soldat zu sein. Ich mußte also in der Fahrt befindlichen Eiswagen unter die Räder des Beschäftigung in den letzten drei Jahren vor Erlaß des Gesetzes, meine Stellung aufgeben und 8 Wochen Lang Krieg im Frieden felben und wurde so bedeutend am Fuße verlegt, daß seine 1888 bis 1891, für den Verstorbenen erbracht, mußte sie mit ihrem machen. Das Manöver war vorbei und da meine Stelle boch Ueberführung nach der Charitee erforderlich wurde. Bor- Rentenanspruch zurückgewiesen werden. anderweitig besetzt war, ließ ich mich nach Berlin   beurlauben, mittags wurde ein Maler in seiner Wohnung in der Ballifadenstraße-Ein schreckliches Geschick hat den am 12. Juni 1851 ge­um mir hier eine Existenz zu suchen. Ich hoffte um so eher, erhängt vorgefunden. Beim Pußen der Fenster der im vierten borenen Bohrer Paul Dunkel zu Berlin   betroffen. Er ward hierin unterstützt zu werden, als ich nachweislich meine Stellung Stock des Hauses Alexanderstr. 18 belegenen Wohnung seiner am 7. November v. J. infolge von öfter ihn heimsuchenden und Durch die Einberufung verloren hatte. Dienstherrschaft stürzte ein Mädchen auf den Hof hinab und er Jawohl, Proft Mahlzeit!-Achselzucken, Bertröftung auf fitt so schwere Verlegungen am Kopfe, daß es bald darauf ver in der Zeit unberechenbaren epileptischen Anfällen für dauernd ver­später, wohl auch schneidige Grobheiten war Alles, was ich zu starb. Nachmittags wurde ein Arbeiter vor dem Hause unter erwerbsunfähig erklärt, tann, obgleich er in gesunden Stunden hören bekam. Um das Unglück voll zu machen, wurde ich noch den Linden 25 von einer Kutsche überfahren und anscheinend räftig und völlig arbeitsfähig ist, keine Arbeit finden und muß Ein zudem noch mit seinem Anspruch auf Invalidenrente vom Schieds­um meine Papiere und Habseligkeiten gebracht, nannte nichts mehr innerlich verletzt. Er wurde nach der Charitee gebracht. mein eigen, als was ich auf dem Leibe trug. In dieser tron- Dachdecker stürzte vom Dache des Neubaues in der unbenannten gericht zurückgewiesen werden, weil er nicht die vom Gesetz er forderten 47 Wochen versicherungspflichtiger Beschäftigung im lofen Lage wandte ich mich an die Arbeiterkolonie, in der ich Straße XI, Parzelle 17, auf den Hof hinab und erlitt schwere Jahre vor Eintritt der Invalidität erbringen kann. auch Aufnahme fand. Nach einem Jahre der angestrengtesten innere und äußere Verlegungen, die feine Ueberführung nach dem An der Ecke-Der Hausdiener Heinrich Seiler zu Berlin   begehrt die Arbeit hatte ich dort endlich soviel verdient, um mir ein paar Krankenhause Am Urban erforderlich machten. getragene Anzüge und dito Stiefel" kaufen zu können und wandte der Calvinstraße und der Straße Alt- Moabit wurde Abends ein Invalidenrente, da er dauernd erwerbsunfähig ist. Er ist über mich nun meinem Berufe als Zeichner wieder zu. Nach vieler fünfjähriger Knabe von einer Droschte überfahren und am Kopfe 10/2 Jahre lang, darunter allein vom 1. Januar 1886 bis zum Mühe und endlosen Laufereien hatte ich endlich Aufträge für und am Halfe bedeutend verletzt. Gegenüber dem Hause 5. Mai d. J. bei Rudolf Herzog   als Hausdiener thätig gewesen. Luxuspapierfabriken erhalten und nun, da ich Aussicht habe, Burgstr. 16 sprang eine unbekannte Frauensperson in die Spree   Im Dezember 1889 sei er erfrankt und leide seitdem an Schwindel und Schmerzen, könne nur taumelnd gehen. So vermöge er ab­mir wieder ein Fortkommen zu verschaffen, tommt wieder der be- und ertrant. Abends fanden drei kleinere Brände statt. solut Nichts mehr zu verdienen. Die Versicherungsanstalt Berlin  kannte Bettel mit der Einladung, sechs Wochen lang ins Manöver wies den Antragsteller ab, weil derfelbe noch immer im Sihen zu marfchiren. durch Strohflechten oder auch als Portier den dritten Theil des früheren Arbeitslohnes zu verdienen vermöge, auch im Jahre 1891 47 Beitragswochen nicht nachweisen könne.

O, welche Luft, Soldat zu sein. Unter dieser Ueberschrift sendet uns ein Leser dieses Blattes folgende aus eigener Er­fahrung geschöpfte Schilderung:

-

-

D, welche Luft, Soldat zu sein".

-

Das Schicksal, welches der Einsender erfuhr, steht nicht ver­einzelt da; Hunderte unserer Leser haben noch schlimmere Erfah rungen aufzuweisen.

-

-

-

-

Gerichts- Beifung.

Leipzig  , 30. Mai. Vor dem Schwurgericht angeklagt ist

Das märkische Städtchen Wiesenthal besitzt eine Polizei- Ein eigenartiges Geschick hat ein Prozeß gehabt, welcher der am 2. Mai 1815 in Kleingörschen geborene Zimmermann verwaltung, mit der nicht zu spaßen ist. Diefelbe hat nämlich gestern zum fünften Male das Gericht beschäftigte. Der Zimmer- Johann Gotthelf Flor wegen Mordes. Der 77 jährige die diesseitigen Beamten" angewiesen, den Kampf gegen das auf meister Robert Schulze stand im Jahre 1890 wegen Betruges Greis giebt selbst Folgendes an: Er sei von Windorf  , wo er ein den Straßen des Städtleins umherlaufende Federvieh auf in zwei Fällen vor der dritten Straftammer des Landgerichts I. Bütchen besessen, nach Neundorf übersiedelt und habe dort gleich­zunehmen. Die Bürgerschaft wird in folgender ergötzlicher Be- Der Angeklagte hatte seit Jahren mit der Bankfirma Anhalt u. falls ein Gütchen für 11 000 m. erworben; er habe auch Fuhr­fanntmachung darauf aufmerksam gemacht, daß es für Gänse und Wagner in Geschäftsverbindung gestanden. Das Bankhaus werksbetrieb gehabt. 1882 hat er sich zum drittenmal ver Hühner sehr gefährlich ist, die Straßen der schönen Stadt Biesen- distontirte feine Wechsel bis zu einer bestimmten Höhe, indem heirathet. 1890 habe er sein Gütchen verkaufen und den Fuhr­thal zu betreten: es von der Voraussetzung ausging, daß es sich stets um Waaren- werksbetrieb einstellen müssen, weil er überschuldet war. Nun

"

Es ist zur Gewohnheit geworden, in den Straßen der wechsel handelte. Der Angeklagte mußte seine Zahlungen ein- ging es in Riesenschritten mit seinen Baarmitteln bergab. Sein hiesigen Stadt Federvieh herumlaufen zu lassen, damit sich das stellen und dann stellte sich heraus, daß zwei der von ganzes Vermögen bestand noch in einem Sparkassen- Buch Wieh das Futter sucht. Wer kein Futter für das Vieh Anhalt und Wagner diskontirten diskontirten Wechsel Gefälligkeits- über 550 Mart. Seine dritte Frau sei sehr genußsüchtig hat, der mag eben solches nicht halten. Ganz be- Wechsel waren, welche vermögenslose Leute afzeptirt gewesen und habe dieses Kleine Bermögen hinter seinem abheben lassen und erst kurz vor dem Tode sonders müssen wir aber das Herumlaufen des Federviehes auf hatten. In der ersten Verhandlung wurde der An- Rücken den Straßen und Plägen 2c. verbieten, und machen darauf auf geklagte wegen eines Falles freigesprochen, wegen des zweiten feiner Frau habe er hiervon Kenntniß erhalten. Nun sei seine merksam, daß die diesseitigen Beamten streng angewiesen sind, au 4 Monaten Gefängniß verurtheilt. Der Angeklagte legte Frau seit einem Jahre frank gewesen und habe sie zu ihm ge­das Vieh, wo es auf den Straßen 2c. betroffen wird, zu Revision ein, worauf das Reichsgericht das erste Erfenntniß auf- außert, daß sie das Leben satt habe; fie ließ auch den Pastor pfänden respektive einfangen zu lassen und uns demnächst die hob, da die Vermögensbeschädigung nicht genügend nachgewiesen kommen, um sich den Trost geben zu lassen. Am 14. Januar Anzeige zu machen. Derjenige aber, dem solches Vieh gehört, fei. In der zweiten Verhandlung sprach der Gerichtshof den hat sich seine Frau geschnitten und den Bettüberzug beschmutzt. tamu gewärtig sein, daß ihm eine exemplarische Strafe Angeklagten völlig frei. Hiergegen legte der Staatsanwalt Auf seine Frage habe sie ihm geäußert, ihr habe die Nase ge­zudiktirt wird und daß er außerdem Pfändungskosten und Schaden- wiederum Revision ein, und das Reichsgericht verwies die Sache blutet. Er habe darauf den Bettbezug abgenommen und ihr erfaßgeld zu zahlen hat." zur nochmaligen Verhandlung in die Vorinstanz zurück. Dann einen reinen zum Wiederbeziehen gegeben. Als dann der Pastor Bravo  , bravo! Es liegt immerhin eine tiefe sozialpolitische folgten zwei Termine, die vertagt werden mußten und gestern sie besucht habe, hat sie den linken Arm in der Nähe des Hand­Weisheit in dem tühnen Satz: Wer kein Futter für das Bieh gelangte die Sache dann zum endgiltigen Abschluß vor der gelents verbunden gehabt. Auf die Frage des Pastors, was ihr hat, der mag eben solches nicht halten Wie es die dies fiebenten Straffammer des Landgerichts I  . Der Angeklagte wurde an der Hand fehle, habe sie zu verstehen gegeben, daß sie sich feitigen Beamten" anfangen werden, das Federvieh, so auf den in beiden Fällen freigesprochen, weil ihm eine beabsichtigte gestoßen habe. In der Nacht vom 18. zum 19. Januar habe er früh Morgens um 4 Uhr einen Schrei gehört, er habe dann seine Straßen vagabundirend getroffen wird, zu pfänden, ist uns nicht Täuschung nicht nachgewiesen sei. Frau gefragt, was sie habe, aber keine Antwort erhalten. Am Morgen ganz flar. Auf jeden Fall aber ist die Jagd auf Federvieh eine Eine literarische Fehde um ein photographisches Ber  - des 19. Januar fei er, wie gewohnt, aufgestanden, um seine Ar­harmlofere, als die auf Sozialdemokraten. fahren hat eine Privat- Beleidigungstlage gezeitigt, welche der beiten und das Kaffeekochen zu besorgen und als dieses erledigt, Die sogenannten ,, Heiratheinserate" in den kapitalistischen   Redakteur der zu Weimar   erscheinenden Deutschen   Photo- habe er dann seine Frau todt im Bette gefunden. Er hat darauf Blättern haben wir schon wiederholt beleuchtet und unseren graphischen Blätter", Dr. Vogel, gegen den Profeffor Bruno bei der Behörde die Meldung gemacht. Gegen 1 Uhr Mittags Lesern gezeigt, was es mit der Moral" in jenen Kreisen Meier zu Charlottenburg   angestrengt hat und welche gestern sei die Leichenfrau gekommen, um die Leiche abzuwaschen, und auf sich hat. Die Bossische Zeitung" thut sich nicht vor der 136. Abtheilung des Schöffengerichts zur Verhandlung diese habe dann die Blutlache im Bett gefunden und darauf nach wenig darauf zu gut, ein anständiges" Blatt zu sein gelangte. Der Beklagte hat ein neues photographisches Ver- der Wunde gesucht und sei, nachdem sie diese gefunden, nach dem und von allen Mitgliedern der besseren" Familien gelesen zu fahren erfunden, welches von dem Kläger   in der von ihm Bürgermeister gegangen, um Anzeige zu erstatten. Darauf sei werden. Wir haben bereits auf jene Anzeigen in der( legten redigirten Fachzeitung in abfälliger Weise beurtheilt wurde. Der dann die Leiche amtlich aufgehoben und fezirt worden. Nach Sonntagsnummer hingewiesen, welche menschliche Waare zum Beklagte erwiderte in den hier erscheinenden Berliner   photo- ausführlicher Beweisaufnahme und nach fast zweistündigem Angebot bringen. Unmittelbar hinter den Offerten, die sich auf graphischen Nachrichten" und dann spizten fich Die Plaidoyers zwischen Staatsanwalt Meißner und Rechtsanwalt den Handel mit weißem Menschenfleisch beziehen, finden sich Gegenäußerungen von hüben und drüben zu Angriffen Freitag II zogen sich die Geschworenen zurück und verneinten