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Dort lebte ein armes Schuhmacher H., der nebenbei auch noch zu müssen, daß sie auch dem indirekten Urheber dieser deutschen| Bekenntnisse" vollenden und sie am zweitfolgendem Tage selber nach Tanz- und Anstandslehrer" war. Wenn ich nicht irre, war er Polizeiblamage, dem Genossen Lutz, das gleiche Schicksal bereitete. Zürich bringen werde. Sein reumütiges Geständnis, überzeugte ich Militärflüchtling, hatte also keine Ausweispapiere, konnte folgedessen ihn, werde ihm die Amnestie des Züricher Landesausschusses be= nicht heiraten und lebte mit seiner Frau in sogenanntem Konkubinat. II. Wie der Spitel selber in die Falle ging. wirken. Ju Basel war ihm deswegen und weil seine Familie allmählich zu Um Weihnachten 1887 herum war's; die Eiserne Maske" hatte Als ich mit diesem Versprechen in Zürich ankam, begegnete ich zahlreich wurde, so daß die Behörde sich vor Belastung ihres Armen- aus Berlin an den Socialdemokrat" in Zürich eine Liste von tauben Ohren und ungläubigem Lächeln, das da sagte: Na, dich Etats in der Zukunft fürchtete, die Ausweisung angedroht worden, Polizei- Agenten im Auslande gesandt: Namen, die zum Teil wie schicken wir gleich wieder mit solcher Mission". Zwei Tage später er ging nach dem toleranteren Zürich und lebte dort bei aller Armut Oberwinder, Trautner, Nonne usw. schon längst verdächtig flangen, tam Haupt nach Zürich ; ich holte ihn vom Bahnhof ab; beim Ge­und vieler Arbeit fröhlich und wohlgemut. andre, die bisher als gute Genossen galten. nossen Manz hielten wir eine Sigung ab; Haupt brachte schwarz Eines Tages erschien bei der Frau H. ein nobler Herr". Gr auf weiß den dokumentarischen Beweis preußisch- deutscher Polizei­erkundigte sich nach ihrem Mann, liebkoste die Kinder, spendierte Infamien. Mittags ging er von uns weg nach dem deutschen Verein ihnen Bonbons( Pläglis"), frug wohlwollend nach Lohn und Ver­auf der Gemüsebrücke verhaftete ihn die Züricher Polizei und steckte dienst, klagte mit der Frau über ihre Armut und meinte dann ganz ihn zu seinem Spizzelfollegen, dem Dynamit- Schröder, in Numero Sicher. leutselig: Er könnte ihre Lage schon verbessern; ihr Mann könnte Einige Zeit später stellte dann der Züricher Polizeihauptmann Fischer viel Geld verdienen und dabei hielt er der Frau die mit Gold unfren Genossen Bebel und Singer die bekannte Urkunde über die und Blauen wohlgespickte Geldbörse unter die Nase und sie preußische Lockspigelei zur Verfügung, die im Reichstage so ungeheures solle nur ja ihrem Mann gut zureden, wenn er am Abend wieder Aufsehen erregte und schließlich die Erpatriierungs- Vorlage Bismarck­komme und diesem seine Vorschläge mache. Vorläufig gab er ihr Buttys zum Scheitern brachte. ,, aus Wohlwollen" einen 20 Mark- Schein.

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Der noble Herr" kam wieder und wollte den armen Teufel zum Verräter werben. H. aber kam sofort zu uns nach Hottingen in die Druckerei und nun wurde nach gemeinsamer Beratung der Plan zur Entlarvung Wohlgemuths entworfen.

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Unter letzteren war Karl Haupt in Genf . Man stuzte. Je doch die bisherigen Informationen der Eisernen Maske" und ihre jezigen bestimmten Angaben bis auf die Einzelheiten des Gehalts­bezuges alles sprach für die Richtigkeit. Um aber direkte Beweise von den Beschuldigten selber zu erhalten, wollten wir selber noch Nachforschungen anstellen lassen.

So wurde ich nach Genf geschickt. Unterwegs gestaltete sich mir ein fester Plan. Ich berief in Genf eine Anzahl alter bewährter Genossen zusammen und daneben auch Haupt. Denen teilte ich mit, daß unter den Genfer Genossen ein Polizeispiel sei und der Zweck meines Kommens wäre, mit ihnen zu beraten, was man mit dem Kerl num machen soll. Einer schlug dies vor, ein andrer jenes; ein dritter meinte, man solle nachts mit ihm am Ufer des Genfer Sees spazieren gehen und ihn dann bei der Gelegenheit über die Rhone­brüde in die eisigen Fluten stürzen; ein vierter wollte sich mit einer Tracht Prügel begnügen, falls der Bursche ein reumütiges Be­kenntnis ablege furz, die liebevollsten Vorschläge kamen zum Vorschein.

Ich hatte mich so neben Haupt niedergelassen, daß ich ihn immer seitwärts vor mir hatte, ohne daß er meine Blicke beobachten konnte. Nach ganz kurzer Zeit war ich meiner Sache sicher. Haupt konnte seine innere Unruhe kaum verbergen, er litt unter der Angst, daß seine Rolle verraten sei; er wechselte die Farbe, Angstschweiß stand ihm auf der Stirn, seine Ohren waren ganz blutleer, nahezu gelb

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Haupt wurde aus der Schweiz ausgewiesen, ging nach Argentinien , errichtete dort mit dem Judasgelde der deutschen Polizei eine Selter­wasserfabrik und wurde ein vermögender Mann. Vorigen Sommer kehrte er nach Deutschland zurück, um jedem, der es hören wollte zu wiederholen, was er dugendmale an den Genossen Liebknecht geschrieben hatte: daß er ein ehrlicher Kerl, ich aber deshalb, weil er in Zürich der Polizei in die Hände gefallen, ein Lump fei, denn ich hätte ihn treulos in eine Falle geloďt. Richard Fischer.

Die Sache zog sich in die Länge; am Pfingstsonntag 1884 er­hielt ich nach Baden bei Zürich , wo die Generalversammlung des Schweizerischen Typographenbundes tagte, eine Depesche, sofort nach Zürich zurüdzukommen. Ich erfuhr, daß Wohlgemuth am andern Mittag in Rheinfelden zum Rendezvous mit H. sich einfinde. Am Pfingstmontag, morgens 5 Uhr, dampften H., Belli und ich natürlich nicht gemeinsam nach Rheinfelden ab. Der Rhein bildet dort die Grenze; jenseits der Brücke ist deutsches Gebiet, herrscht deutsche Polizei und deutsches Recht", diesseits ist das wilde Land". An der Brücke auf Schweizer Boden ist auf einer Kleinen Landzunge ein Park mit prächtigem Baumbestand und herr- geworden. Um seiner Aufregung Herr zu werden, verschlang er Am 27. September 1890 erschien in London die Teşte Nummer lichem Ausblick auf den Rhein und die dort angebrachten Lachsfallen. ein Stück Weißbrot nach dem andern, trotzdem ihm das trockene des Socialdemokrat". Es war selbstverständlich, daß die In diesen Park sollte H. den Herrn Polizeikommissar führen und Brot im Gaumen stecken blieb und er es fast nicht hinunter- Redaktion in dieser Nummer nicht nur den hauptsächlichsten ihrer ihm dort seine Geheimnisse verraten. Belli und ich wollten dem würgen konnte. Da kam die Reihe an ihn, seine Meinung zu Mitarbeiter ein Abschiedswort verstattete, sondern auch jener ge­

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Jezt stand ich auf, legte ihm die Hand auf die Schulter und fagte: un sprechen Sie, Haupt, denn Sie sind der Hallunke, von dem wir reden."

Herrn dann einen Denkzettel verabreichen, der ihm das Wieder- äußern. kommen nach der Schweiz für sein Lebetag verleiden sollte, und zum Schluß aber erst nach geraumer Weile sollte dann die Polizei auf der Bildfläche erscheinen und uns alle verhaften. Wir waren mit Zürcher Legitimation versehen, außerdem kannte uns der Polizist und zudem hatten wir Schweizer Bürger zur Verfügung, die uns rekognoscierten, so daß wir sofort wieder entlassen werden konnten, während der ausländische Lockspizel erst der Oberbehörde vorgeführt werden mußte, was ja am Pfingstmontag nicht ging. Für den Fall, daß aus irgend welchen Gründen dieser Plan sich nicht durchführen ließe, weil Wohlgemuth vielleicht nicht in den Park gehe, war durch einen Rheinfelder Genossen mit dem Polizisten einem ehemaligen Cigarrenarbeiter verabredet worden, daß dieser natürlich in Civilkleidung sich nach der Brauerei Dieschi begeben dort hin hatte Herr Wohlgemuth seinen Gewährsmann" bestellt, dort das Rendezvous beobachten und zum Schluß dann den Mülhauser Kommissar verhaften sollte.

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Einen Augenblick allgemeine Aufregung, seinerseits Bestürzung, dann brach er zusammen und weinte wie ein Kind. Schluchzend legte er sein Bekenntnis ab. Aber er war nicht das Opfer der Versuchung und Verführung, er hatte sich selber der Polizei angeboten; an­geblich hatte ihn die Not der Arbeitslosigkeit dazu getrieben, in der That hatte ihn der leichte Verdienst gelockt. Für seinen ersten Brief, einen Bericht über eine Versammlung in Paris , in welcher Liebknecht gesprochen hatte, an der er( Haupt) aber vorsichtigerweise nicht teilgenommen hatte( natürlich um sein Alibi beweisen zu können), waren ihm 100 Fr. zugesandt worden. Dieser leichte Verdienst köderte ihn und führte ihn von Schritt zu Schritt: erst Gelegenheits­arbeiter, Achtgroschenjunge", dann festbesoldet mit 100 m. pro Monat, die auf 125, 150 M., und zuletzt auf 200 M. monatlich stiegen. Wir hofften natürlich auf das Abenteuer" im Park. Auf Mit diesem Bekenntnis hatte ich vorläufig meinen Zweck er­Umwegen einzeln dahin schlendernd, wartete jeder von uns Stunde reicht; die näheren Umstände wollte ich von ihm allein hören. Wir auf Stunde umsonst, weder H. noch Wohlgemuth ließen sich verabredeten mit den Genossen eine Abendzusammenkunft. Den sehen. Wir saßen wie auf Nadeln, gingen hin und her, keiner Tag über blieb ich mit Haupt allein; gebrochen, wie er war, er­kannte den andern, endlich erschien der Polizist und meinte: Der zählte er alles: wie Herr Kriminalkommissar v. Haake und schließlich Chaib isch no nit cho( der Hallunke ist noch nicht gekommen)". der Kopf der ganzen Spionageschlange, der Polizeirat Krüger selber, Schließlich mußten wir uns an den Gedanken gewöhnen, daß unser zu ihm nach Genf gekommen seien; wie man ihn aufputschte und Plan aus irgend welchen Gründen mißglückt sei. Am meisten ihm deutlich zu verstehen gab, was man von ihm hören wolle, wie ärgerte sich darüber unser braver Rheinfelder Polizist, doch tröstete er Krüger von ihm( erlogene) Berichte über das nächste, von Genf schließlich beim Abschied sich mit der Hoffnung: Der Chaib chunt aus vorbereitete" Attentat auf den Zaren verlangte. Haupt äußerte scho wieder emol; na nemet- er aber kei andere Polizist denn mi, unverhohlen seine Meinung dahin, daß Krüger und andre gleich­dene Chaib will fange."( Der Hallunke kommt schon wieder ein zeitig im Dienste der russischen Polizei standen mal; dann nehmt Ihr aber doch keinen andren Polizisten als mich, und schweres Geld dabei verdienten; daher immer wieder die Auf­den Hallunken will Ich fangen.) forderung an ihn, die Russen und Polen zu überwachen, bei ihnen sich einzuschmuggeln, sie betrunken zu machen, um ihre Taschen und Schränke usw. zu durchsuchen usw. Auch als Militärspion war Haupt angeworben und er gab interessante Aufschlüsse über die Missionen, die ihm erteilt worden waren.

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Am Abend fuhren wir mit enttäuschten Mienen nach Zürich

zurüd:

aber

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Es wär' so schön gewesen, Es hat nicht sollen sein."

bielleicht war er verhindert zu kommen, fagten wir uns, wenn auch mit etwas Zweifel. Aller Zweifel war indes behoben, als H. am andern Morgen von Wohlgemuth einen Brief erhielt, der mit den Worten schloß: Wer mich fangen will, muß früher auf­stehen."

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Durch ihren Neinfall bei früheren Gelegenheiten war die Polizei im Laufe der Jahre vorsichtiger geworden: Haupt mußte z. B. alle Briefe, die er von der Polizei erhielt, postwendend wieder zurück­senden. Und Haupt war nicht so vorsichtig gewesen wie sein Spizel­follege Trautier, mit den ich später wegen Erwerbung seines Am Osternsonntag 1889 war dann Belli wirklich früher aufge- Tagesbuches" verhandelte: Trautner hatte die Polizeibriefe alle standen; in demselben Rheinfelden , am selben Bahnhof, wo fünf feinfäuberlich photographiert, ehe er sie nach Berlin jeweilen zurück­Jahre früher Herr Wohlgemuth uns reingelegt hatte, ging er in sandte. Haupt aber hatte somit mir noch den letzten Brief Krügers die gestellte Falle, und das sittsame, fromme Preußen hatte einen und sonstige Kleinigkeiten im Besig, die er reumütig auslieferte. seiner höheren Polizeibeamten als Lockspizel im Rheinfelder Ge- Am Abend trafen wir in einem Restaurant mit den Genfer Ge­fängnis ſizen. Wühlen Sie nur tapfer darauf los," hatte Wohl- nossen wieder zusammen; inzwischen hatte ich aus Zürich die Depesche gemuth an unfren Genossen Luz nach Basel geschrieben. Der wühlte erhalten, daß Spitzel Schröder und sein Polizeidynamit sicher ge= zwar nicht darauf los, sondern gab der Schweizer Regierung Ge- borgen seien. Als die Genfer Freunde hörten, daß ich Nachts über Tegenheit, wieder einmal vor ganz Europa den Beweis zu liefern, der Gast Haupts sei, übergab mir ein besonders vorsichtiger Genosse daß dieselbe Regierung, die sich über die Umtriebe" in der Schweiz für alle Fälle" seinen Revolver aber ich war meiner Sache bellagte, burch ihre Beamten, mit deutschem Gelde diese Umtriebe ficher: Haupt führte gegen mich nichts im Schilde, im Gegenteil, ich hatte ihn dazu gebracht, seine ganze Spigelgeschichte in gedrängtem Der auf frischer That ertappte Bismarck schäumte wie ein Memorandum niederzuschreiben. Er wurde damit in jener Nacht nicht Berserker; die Schweiz wies den preußischen Polizeiinspektor als fertig; und da ihn geschäftliche Rücksichten noch für einen oder zwei gemeingefährlichen Lockspiel aus dem Lande, aber die kleine Schweiz Tage an Genf banden, reiste ich am andren Morgen nach Zürich glaubte der deutschen Regierung wenigstens die Genugthuung geben zurück, von Haupt das Versprechen in der Hand, daß er seine heiße Empörung, flammenden Zorn entfachen muß. Wahrlich, zeitigte unsre Wahlbeteiligung auch keinen andren Erfolg als Aufklärung zu verbreiten über das Maß der Rechtlosigkeit des Volkes und die Em­pörung darüber zu wecken, sie wäre des Schweißes, der Mühe, der

selber erst ins Werk setzen ließ.

Aus der frauenbewegung.

Welches Intereffe haben die Frauen an den preußischen Landtags. Opfer mehr denn vollauf wert. wahlen?

Von Louise ziet.

I.

Preußen ist der Hort und der Schrittmacher der schwärzesten Reaktion. Und mit Recht ist es auch der Kettenhund derselben ge­nannt worden, der nur darauf warte, losgelassen zu werden, um das Deutsche Reich zu schüßen gegen den inneren Feind. In Preußen ist die Macht des Junkertums und der von ihr abhängigen Monarchie ungebrochen. Polizei und Bureaukratie werden in ihrem Sinne beeinflußt und ausgebaut.

Protest aufgerufen werden kann. ber Schrittn

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Ein Abschiedsgedicht.

dachte, die das von der Reaktion gefürchtete Blatt dem Verbot zum Troz tapfer verbreitet hatten. Diesen Beamten der roten Feldpost ist ein stimmungsvolles Gedicht unsres Julius Motteler ge= widmet, das wir zur Erinnerung an jene Tage aus dem Social­demokrat" wiedergeben. Der Abschiedsgruß lautete:

Den Ungenannten Grufs und Angedenken.

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Die Feder ruht, es wandert zu den Formen Vom Winkelhaken das gereihte Blei, Schon tritt gepanzert in des Rahmens Normen Scharf der Gedanke auf und tadelfrei. Er lebt, und prüfend streift das müde Auge Der leiblichen und geist'gen Vaterschaft, Den ersten Abzug, ob er klar und tauge, Wert sei der eingesetzten Lebenskraft

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Gut! Vorwärts denn, gebaut, geklopft die Mater, Gepreßt, getrocknet, dann zum Plattenguß Heran, beim bleigetränkten Feuerkrater!

Fertig zum Drud! Zur Presse, und dann Schluß. Schluß? Nein, erst krallt vom rollenden Cylinder Hinweg der Greifer feine Legion

Streitbar gerüsteter Rebellenkinder, Dann, wohlgeordnet stürmen sie davon. Weit ist der Weg. launisch sind Sonn' und Winde, Drum jedes Fähnlein führt sein Doppelkleid, Taufschein und Schutzbrief hat als Angebinde Sorgfam die rote Feldpost angereiht. Vorbei das Planen, Prüfen, Ordnen, Zimmern; Voraus, vom Ausguck flattert das Signal, Gleich wie ein stillgeschäftig Sternenflimmern, Hin über's Meer und fort zu Berg und Thal. Und tausend Treu- erfüllte Herzen pressen Verjüngt das Blut zum arbeitsmüden Hirn, Not und Gefahr begeist'rungsvoll vergessen, Und daß kein Kranz je schmückt die fählichte

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Wohlan, was auch die besten unsrer Meister Zur Lehr und Wehr dem Volfe ausgedacht, Was die vertriebenen, stillen Arbeitsgeister

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Stirn.

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An fremdem Bort gerüstet und vollbracht Ihr wart's, Ihr selbstlos mut'gen Ungenannten, Die unser Sturmzeug durch die Grenzen trugt, Ihr, die daheim, bedroht von Büttelbanden,

Straß auf, Straß' ab mit ihm die Schlachten schlugt. Euch gilt der Gruß, der letzte freudenhelle! Trag ihn im Sturm, der heut die Welt durchbraust, Zu den Verlornen" in die Kerkerzelle, Zum Friedhof, wo die Unfren eingeflaust. Und nun, geschieden sei's mit froher Weise, Das Posthorn her und blast in Reih und Glied: Der roten Feldpoft Glück zur letzten Reife Und ihren Reitern dieses Abschiedslied.-

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J. M.

Verlangt jene Verordnung doch nicht nur die Anmeldung von Versammlungen, in welchen öffentliche Angelegenheiten erörtet werden sollen, bei der Behörde, sondern auch die Anmeldung der Mitglieder und Einreichung der Statuten solcher Vereine, die eine Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten bezwecken. Gleichzeitig verbietet sie den Frauenspersonen", Schülern und Lehrlingen die Teilnahme an politischen Vereinen.

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Gelingt es uns außerdem, hier und da einen Abgeordneten durchzubringen, so haben wir uns zudem im Junkerparlament eine Bühne erobert, von wo aus in der schonungslosesten Weise Kritik an Diese reaktionäre, vor mehr als einem halben Jahrhundert er­der Junker- und Klerikerherrschaft geübt und das Volk zum flammenden lassene Verordnung ist nach Ansicht des Ministers v. Hammerstein Darum heißt jetzt die Losung: und der Mehrheit des preußischen Landtages nicht nur sehr zeit­Auf, Ihr Frauen und Männer des arbeitenden Volkes! Auf zur gemäß, nein er wünscht sie sogar für alle 3 ukunft zu er Agitation, zur kräftigen! halten. Erklärte der Herr Minister doch: Es sähe traurig aus Nußt der Junker seine wirtschaftliche Macht, seinen politischen um unser preußisches Volk, um unsern preußischen Staat, wenn die Einfluß, das Centrum den Gewissenszwang, Kanzel und Beichtstuhl, leichte Erregsamkeit der Frauen gerade in öffentlichen Versamm­um das Proletariat fernerhin in Knechtschaft und Elend zu erhalten, lungen das Volk bewegen sollte. Davor müssen wir uns hüten. ſo ſeßen wir dem entgegen die Forderung unsres Rechts, Cs jol deshalb per Polizei immer die Befugnis Vom Herrenhause und preußischen Landtage aus verkündet der die Macht unsrer Argumente. Und vor der Fackel der Aufklärung bleiben und sie soll scharf eintreten, sobald die Frauen ber Junker seinen Willen, unterstützt von den Finsterlingen des Centrums. wird schließlich der Geist der Finsternis weichen müssen. Namentlich suchen, auch politisch thätig zu sein. Bilden doch Konservative und Centrum fast dreiviertel Majorität wir Frauen haben alle Ursache, uns an der Arbeit zu beteiligen. Was braucht auch ein preußischer Minister zu wissen, und wenn des Landtages. Wie sehr die Frauen bei der Entscheidung über er es weiß, was braucht er darauf Rücksicht zu nehmen, daß die Wo aber Junker und Pfaff zu entscheiden haben, da ade die einzelnen Fragen, über die der preußische Proletarierinnen interessirt sind, außerordentlich interessiert sind an Freiheit! Landtag zu befinden hat, interessiert sind, das allen Fragen des politischen Lebens. Als Hausfrau und Mutter Daher auch das Wort im Volksmunde: Was kann aus Preußen wollen wir an einigen Beispielen im Folgenden nachweisen. Die z. B. am Zolltarif, am Militarismus die scheußlichen Soldaten­( lies preußischen Landtag) Gutes kommen? Regelung des Vereins- und Versammlungsrechtes liegt mißhandlungen, die namentlich in der letzten Zeit einen er­Grund genug für freiheitliebende Frauen und Männer des bis jetzt leider noch den Einzellandtagen ob. Für Preußen also dem schreckenden Umfang annahmen, haben das um so deutlicher Volkes, alles daran zu setzen, diese junterlich- fleritale Neaktions- preußischen Landtag. In Preußen besteht kein von einer gefet- gezeigt, an der Socialgesetzgebung, von deren Beschaffenheit Herrschaft zu brechen. gebenden Körperschaft geschaffenes Vereins- und Versammlungsrecht, oft Leben und Gesundheit der Ihrigen abhängt. Was braucht ein Infolge des elendesten aller Wahlgesetze zum Junkerhort, ge- fondern nur eine Verordnung vom 11. März 1850 über die Ver- preußischer Minister zu wissen, wie sehr die immer größer werdende nannt preußischer Landtag, das nicht nur die Dreiklassenwahl, die hütung eines die gesegliche Freiheit und Ordnung gefährdenden Miß- Zahl der erwerbsthätigen Frauen persönlich interessiert ist am indirekte Wahl, sondern auch noch die Deffentlichkeit derselben und brauchs des Vereins- und Versammlungsrechtes. Arbeiterinnenschuß, der Arbeiterversicherung. Und solange den Frauen sonst noch allerlei schöne" Sachen vorschreibt, hatten sich die Social- Wie man an dem Datum und der Jahreszahl der Verordnung das Wahlrecht fehlt, fie umsomehr Ursache haben, durch die politischen demokraten bis dato nicht an der Landtagswahl beteiligt. Wohl sieht, liebt man in Preußen das Gute" Alte, das sich bewährt Vereine sich einen Einfluß auf die Lösung all dieser Fragen zu aber sollte eine intensive Agitation für die Einführung des all- hat. Namentlich wenn es Verordnungen sind aus den Jahren 1849 sichern. Doch pardon! Den Damen der Junker steht eine Be­gemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts zum Landtage und 50. Aus der Zeit der Konterrevolution, der Zeit des weißen schäftigung mit der Politit frei. Im Circus Busch hält ungehindert der entfaltet werden. Schreckens", der Zeit schlimmster politischer und geistiger Knechtung. Bund der Landwirte mit Damen seine Zusammenfünfte ab. Die Be Bald kam man jedoch zu der Ueberzeugung, daß die beste, Der Zeit, wo das Juntertum, gestützt auf die Bajonette der Sol- schäftigung mit der Frage, wie dem dummen Volte am besten die Taschen lebendigste und begeisterndste Agitation nur möglich sei, wenn man datesta, nicht nur aufräumte mit den Errungenschaften der März geplündert werden, ist jedenfalls von so hohem sittlichen und ethischen zur Wahlbeteiligung aufrufe. Man beschloß also die revolution von 1848, sondern auch grausame und blutige Rache nahm Einfluß, daß den Damen ohne Besorgnis die Teilnahme gestattet Wahlbeteiligung. Und wahrlich der Fragen sind so viele, über die für jene Niederlagen. werden kann. Spricht doch die Verordnung auch nur von Frauens der preußische Landtag zu entscheiden hat; Fragen, die tief in das Wir Frauen haben sattsam unter der Verordnung, die den Geist personen", nicht von adligen Damen. Wahrlich, wem ob solch' Wirtschaftsleben des Volkes eingreifen und über welche infolge des jener Zeit atmet, zu leiden gehabt, haben noch täglich darunter zu doppelten Unrechts die Empörung nicht das Blut in die Wangen elenden Wahlgefezes bis heute Millionen nicht mit entscheiden dürfen, leiden. Und wo der Wortlaut derselben nicht hinreichte zum Kampf treibt, den muß Mutter Natur mit Fischblut abgespeist haben. daß die klare Erkenntnis dieser Thatsache, das Gefühl der Ohn- gegen uns, war's polizeiliche Willfür und Auslegungskunst, die ein macht infolge solcher Rechtlosigkeit in unzähligen Proletarierherzen übriges that.

Doch noch ebenso schlimm wie die reaktionäre Fassung ist die Auslegung und Handhabung der Verordnung. Der Fälle sind