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Paris   gilt die Stellung des Kriegsministers André als erschüttert. Seine republikanischen Freunde erklären offen, fein Vertrauen mehr zu ihm zu haben. Andrerseits wird von den Radikalen und Socalisten die Aufhebung des Pariser Gouverneurpostens verlangt, da derselbe Gefahren für die Republik   bringen könne.-

England.

Wenn Sie mit der Erklärung einverstanden find, so bitte ich ergebenst, sie sofort zu unterzeichnen, den andren Ortsgeistlichen gleichfalls zur Unterschrift vorzulegen und sie mir dann in kürzester Zeit zurückzusenden."

Selbstverständlich kann keiner diese Erklärung ernst nehmen, der weiß, daß die oberschlesische Geistlichkeit an der Spize aller immer anders. Germanisationsbestrebungen steht. Vor Wahlen heißt es allerdings lasses, bestreitet aber die Behauptung des Gornoslazak", daß Erz­Die Centrumspresse bestätigt mittlerweile die Echtheit des Er­bischof Kopp dabei mitgewirkt habe.

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Mehrere Centrumsgeistliche beabsichtigen, die vor einigen Jahren angelegte schwarze Lifte derjenigen Geistlichen, welche die Centrumsstatuten nicht für ihr Credo und die Thätigkeit der Centrums- Abgeordneten nicht für das Heil Schlesiens erachten- durchzusehen und zu vervollständigen.

Die Parlamentswahl in Warwick- Leamington  , die notwendig wurde, weil der bisherige Vertreter, der Unionist Lyttleton, sich wegen seiner Ernennung zum Kolonialminister einer Neuwahl unter ziehen mußte, hat zwar wiederum den Sieg Lyttletons ergeben, jedoch mit einer merklichen Verringerung der Stimmenmehrheit, die jedenfalls auf die Schutzzöllnerei der Unionisten zurückzuführen von einem Geistlichen aus dem Streise Kattowiz erhielt. Hier sein Viel kennzeichnender aber ist der zweite Brief, den der ,, Gornoslazak" fein dürfte. Warwick- Leamington   ist eine Hochburg der unionistischen Wortlaut: Partei, die dort zwei Jahrzehnte lang stets mit stattlichen Mehrheiten durchdrang. Lyttleton selbst vertritt den Wahlkreis de seit 1895. Sein Vorgänger, der Unionist Peel, hatte in den Wahlen bon 1886 und 1892 überhaupt keinen Gegenbewerber. Auch Lyttleton erlangte, nachdem er bei einer Ergänzungswahl eine Mehrheit von 579 Stimmen erhalten hatte, das Mandat in der Hauptwahl des Jahres 1895 ohne Kampf. Bei den Neuwahlen des Jahres 1900 vereinigte Lyttleton 2785 liberalunionistische Stimmen auf sich, während sein liberaler Gegenkandidat bloß 1954 timmen auf­brachte. Die unionistische Mehrheit betrug somit damals 831. Gestern erhielt Littleton   2689, der liberale Berrigde 2499 Stimmen, d. h. die Unionisten haben im Vergleich zum Wahlausfalle des Jahres 1900 rund 100 Stimmen verloren, die Liberalen rund 550 Stimmen gewonnen und die unionistische Mehrheit ist von 830 auf weniger als 200 Stimmen zusammengeschmolzen. Und das, trozdem Lyttleton sich nur in sehr bedingter Weise zu der Schutz­zollpolitik Chamberlains bekannt hatte.

Jeder polnisch sprechende Geistliche soll demnächst einen ge­druckten Brief erhalten, er solle sich schriftlich erklären und die Erklärung an eine gewisse Adresse einsenden: daß er sich mit allem einverstanden erklärt, was das Centrum bisher gethan hat und was es noch thun wird; daß er auf sein eignes Urteil zu Gunsten der Centrumsführer verzichtet, insbesondere über die polnischen Fragen überhaupt, speciell aber über die schlesischen Fragen; daß er jeden für einen Verräter an dem katholischen Glauben und der Kirche halte, der sich nicht ohne Vorbehalt mit der Centrumspolitik einverstanden erklärt.

Alle Namen sollen als besondere Liste in der Centrumspresse veröffentlicht werden, damit die Welt, damit vor allem die Re­gierung weiß, wo ihre getreuen Diener sind und wo die Aufrührer, auf welche die Polizei ein achtsames Auge haben muß."

Der Unionistenbund für die Zollfreiheit der Nahrungsmittel wählte, wie die Voss. 3tg." meldet, gestern den Herzog von Devonshire zu seinen Vorsitzenden und erließ ein Manifest, worin er mit Balfours Vergeltungspolitik sympathisiert, aber deren Durch führbarkeit bezweifelt. Der Bund will froßdem die Pläne der Re­gierung in freundliche und loyale Erwägung ziehen, Der Geistliche, welcher diese ungeheuerlichen Pläne mitteilt, Dagegen Chamberlains 3ollvereinsplan auf das entfügt hinzu: schiedenste bekämpfen, weil dieser eher zu einer Zer­stückelung als zu einer Festigung der Reichseinheit führen würde. Das Manifest schließt mit der Erklärung, daß die allgemeine industrielle Lage im vereinigten Königreich eine solche ernste Neue­rung, wie es die Rückkehr zum Schutzzoll wäre, keineswegs recht­fertigen würde.-

Landtagswahl.

Zur Beachtung für die Kreis- Vertrauensleute!

Wir ersuchen die Kreis- Vertrauensleute. uns an die Adresse von J. Auer, Berlin   SW., Kreuzbergstr. 30,

bis zum 1. November kurze Mitteilung zu machen, in welchem un­gefähren Umfange sie Wahlmanns- Kandidaten aufgestellt haben. Ferner ersuchen wir, uns Namen und Parteirichtung der von den Gegnern bisher aufgestellten Abgeordneten- Kandidaten mitzuteilen: soweit bereits unsrerseits Kandidaten aufgestellt sind, bitten wir auch deren Namen hinzuzufügen. Von Neu- Aufstellungen von Abgeordneten­Kandidaten oder Abänderung solcher unsrerseits oder seitens der Gegner nach dem 1. November ersuchen wir gleichfalls sofortige Mitteilung zu machen.

Das Central- Wahlkomitee.

Jm gewöhnlichen Leben nennen wir solches Verhalten: Terrorismus, Ueberfall, Dennnziation...

Wenn jemand mit einem Revolver am Wege steht und Geld oder Leben fordert, so weiß jeder, was er zu thun hat: er giebt das Geld, firscht aber mit den Zähnen und ballt die Fäuste. Dieser Brief ist nach meiner Ueberzeugung ein Revolver, der die Leute moralisch beraubt.

... Es giebt Kapläne, die mit Rücksicht auf ihre jezige und zukünftige wirtschaftliche Lage zur Unterschrift ge­zwungen find, also zur Erklärung gegen ihre eigne lebeugung- zur Lüge." Nach allem, was in Oberschlesien   bisher von den Centrums­geistlichen geschehen ist, halten wir auch diesen Utas für möglich. enthalten In ihm ist derselbe Geist des Terrorismus, der Unduldsamkeit wie in dem bekannten Brief Kopps. Die Urheber des Schreibens rechnen hierbei auf die Deffentlichkeit der Wahl, welche ihnen die Arbeit erleichtert.

bengalier Beleuchtung as oberſchlejiſche Boll aber wird Die Partei des wahren Christentums hat sich wieder einmal in in Massen immer flarer erkennen, was es von den Schwarzen des Terrorismus und der Unduldsamkeit zu erwarten hat.

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Partei- Nachrichten.

Parteianklage und Parteigericht.

Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht VoIlmar in der Münchener Bost" einen Artikel, der sich mit der Frage beschäftigt, wie auf Grund unsres Organisationsstatuts eine Anklage und ein Gericht gegen einen Parteigenossen zu stande kommen kann. Vollmar citiert den Satz aus§ 2 des Organisationsstatuts:

Zur Partei fann nicht gehören, wer sich eines groben Ver­stoßes gegen die Grundsätze des Parteiprogramms oder wer sich einer ehrlosen Handlung schuldig gemacht hat. Ueber die fernere Zugehörigkeit zur Partei entscheidet ein Schiedsgericht, das der Parteivorstand beruft. Die Hälfte der Leisiger wird von den jenigen bezeichnet, welche den Ausschluß beantragen, die andre Hälfte von den durch diesen Antrag Betroffenen. Den Vorsitzenden bezeichnet der Parteivorstand.

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Dazu schreibt er unter anderm:

Bor   einer freifinnigen Wählerversammlung des dritten Berliner  Landtags- Wahlkreises sprach am Freitagabend Herr Eugen Richter  . Es wird uns darüber geschrieben: Die Ausführungen des Herrn Richter waren merkwürdig matt. Er predigte natürlich den Kampf gegen zwei Fronten, wie er das schon stets in der Freisinnigen Beitung" gethan hat. Am eingehendsten befaßte er sich jedoch mit der Socialdemokratie. Nachdem er einige Kalauer über den Dresdener   Parteitag gerissen hatte, ermahnte er seine Frei­finnsmannen, besonders in diesem Kreise alles daran zu setzen, um die zu vergebenden zwei Mandate der Volkspartei zu erhalten. Denn durch die Beteiligung der Socialdemokratie an den Landtags­wahlen werde sich der Wahlkampf hierselbst jedenfalls ganz besonders heftig gestalten. Als größte Weisheit des Abends packte er wieder die groteste Ansicht aus: Die Socialdemokratie würde sich durch Die Parteianklage kann abgesehen vom groben Verstoß gegen ihre Beteiligung an der Wahl nur selbst schädigen, weil sie jest die Grundsäße des Parteiprogramms, der hier nicht in grade auch die reaktionären Parteien zu einer größeren Kraft- fommt entfaltung erhoben werden gegen einen Genossen, der sich einer ehr­ansporne wie früher. Wenn es die Konser losen Handlung schuldig macht". Es handelt sich mithin nicht etwa vativen im nächsten Landtag zu einer kompakten Mehrheit bringen um Dinge, über die verschiedene Meinungen bestehen können, die etwa würden, so sei dies lediglich Schuld der Socialdemokratie. werde dann auch die Folgen zu tragen haben, die sich zweifellos in der Schaffung reaktionärer Gesetze zum Nachteil der Arbeiterklasse geltend machen würden. Eine freiwillige Abtretung einzelner Mandate an die Socialdemokratie erklärte er für ausgeschlossen. Als Kandidaten wurden der bisherige Abgeordnete Rosenow und der bei der Reichstagswahl im fünften Streise verunglückte Schulrat Dr. 8 wid aufgestellt.

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geklagte Handlung muß schlechthin ehrlos, mit der allgemeinen Auf­Diese unschön oder tadelnswert sein oder erscheinen mögen. Nein, die an: fassung von Ehre unvereinbar sein, ihren Thäter außer die Gemein­fchaft nicht nur der Gesinnungs- und Parteigenossen, sondern der Ehrenmänner überhaupt stellen. gehen gerichtete Auflage ist unzulässig. Eine andre, auf ein minderes Ver­

und der bekamite

Amüsant war auch in dieser Versammlung wieder die gegenseitige überschwengliche Beweihräucherung der großen und kleinen Frei­finnsgrößen. Besonders der der Vorsitzende Juftizrat Caffel schlugen in ihren Lobreden auf Richter und die Kandidaten wahre Purzelbäume. ettoa ein Dußend gütigst geduldeter Socialdemokraten waren, so Da im Saale auch schien der Vorsitzende eine nicht geringe Besorgnis zu hegen, daß die Resolution betreffs Aufstellung der Kandidaten abgelehnt werden könne. In seiner Angst schlug er deshalb der Versammlung vor, nur alle freisinnigen Wähler, die gegen die Resolution und damit gegen die Kandidaten votieren wollten, möchten die Hand er­heben. Unter dem homerischen Gelächter der Roten erhob sich dann nur eine Hand. Freudig fonstatierte der Vorsitzende hierauf die Annahme der Resolution.

Weiter muß die Anklage gegen einen angeschuldigten Genossen dem Betreffenden etwa einen Tadel zu erteilen oder ihm sonst eine auf Ausschluß aus der Partei lauten. Eine Anklage zu dem Zwecke, geringere Strafe aufzuerlegen. ist ausgeschlossen.

wvesen. Es hat aber meines Wissens niemals in der Partei ein Zweifel darüber bestanden, daß dieses Recht nicht jedem beliebigen Genossen, der 100 Meilen vom Angeklagten entfernt wohnt und mit ihm in gar feiner weiteren Verbindung steht, zukommen fann. Denn sonst wäre ja der reinen Willkür Thür und Thor geöffnet, die Partei fäme aus lauter Schiedsgerichten gar nicht mehr heraus, und die Sache könnte sich wie beim ambulanten Gerichtsstand entwickeln, bei dessen Fortbestehen schließlich eine Berliner   Anklagebehörde die ge­Richter entziehen können. Nein, das Schiedsgericht ist von jeher als famte Presse des Reiches hätte vor sich laden und so ihrem natürlichen eine lokale Einrichtung, als eine solche betrachtet worden, die not­geklagte entweder nach seinem Wohnort oder infolge einer besonderen wendig von der örtlichen Organisation ausgeht, welcher der An­Organisation bildet die natürliche und nach der ganzen Partei­Vertrauensstellung, als Abgeordneter, angehört. Die örtliche organisation einzig mögliche Grundlage für das Schiedsgerichts­verfahren, und vor seiner örtlichen Organisation allein hat daher der Angeschuldigte Recht zu nehmen.

Glaubt man also, daß in der That ein Anlaß gegeben sei, um gegen Genossen mit einer Auflage vorzugehen, so kann und darf diese ausschließlich auf eine ehrlose Sandlung lauten und muß auf direkten Ausschluß aus der Partei gerichtet sein. Die Anflage muß von Mit­gliedern der Organisationen der Angeschuldigten erhoben werden. Ünd zuständig zur Untersuchung und Aburteilung sind ausschließlich die lokalen Schiedsgerichte, welche innerhalb der Organisationen der Wohnorte bezw. der Wahlkreise der Angeschuldigten in statuten­mäßiger Weise zu bilden find. Einflußnahme über die Köpfe der Organisationen des Wohnortes und Jedes andre Vorgehen aber, jedes Eingreifen von außen, jede Wahlkreises hinweg ist unzulässig, weil es die verbürgten Rechte der Angeschuldigten ebenso sehr wie die ihrer Organisationen verlehen und eine unbefangene Rechtsfindung ausschließen würde. Und der etwaige Versuch, zu Augenblicszweden einer andren Instanz Aufgaben zu zuweisen, welche ihrem Wejen nach gerichtlicher Art sind und das geordnete Schiedsgerichtsverfahren irgendwie zu beeinflussen im stande find, müßte deshalb von vornherein rechtsunwirksam sein und für die Angeschuldigten, für die betroffenen Organisationen, wie für die ganze Partei jeder Autorität und Verbindlichkeit entbehren.

Aus Induftrie und Handel.

Rentenpapier Verkäufe des Invalidenfonds. Die Zeiten, wo der Invalidenfonds zur Unterbringung seiner Gelder Anlegepapiere suchte und die Hochfinanz in ihm einen guten Kunden hatte, find bekanntlich längst vorbei. Mehr und mehr schrumpfen die Mittel zusammen und ein Effekten- und Rentenpapier- Bündel nach dem andren wandert auf den Markt. Früher ließ die Verwaltung direkt an der Berliner Börse   verkaufen; in letzter Zeit aber hat sie, wie der Frants. 3tg." geschrieben wird, Offerten auf größere Beträge einzelner Werte eingefordert. Es macht sich hierbei ein starker Wettbewerb seitens der ersten Banken und Firmen bemerkbar, so daß der Invalidenfonds gut dabei herauskommt. Zumeist handelt es sich um recht ansehnliche Beträge, die bei der früheren Begebungs­methode häufig auf den Anlagemarkt drückten, während jezt bei der vorgehen. Die vor einiger Zeit vorgenommenen großen Verkäufe festen Begebung die Nebernehmer mit den Verkäufen nur langsam von Reichsanleihe sollen auch zum Teil von den Invalidenfonds getpesen sein. Bei den letzten abgegebenen Posten handelte es sich um etwa 1 Millionen Mark, bestehend aus Provinzial- Renten­briefen, 3 prozentiger Sächsischer Rente und 3/ prozentiger Württem­bergischer Staatsanleihe. Die hierauf abgegebenen Offerten sollen nur wenig unter dem Tageskurs geblieben sein. Während früher der Invalidenfonds als Käufer im Markt war, giebt er jezt mir noch ab und trägt daher mit dazu bei, das Geschäft in den inländischen Anleihen usw. noch schwieriger zu gestalten.

verbreiteten Gerücht, daß das Institut gemeinsam mit der Darm­Berliner Handels- Gesellschaft. Dem an der heutigen Börse städter Bank sich bei dem bekannten New Yorker Bankhause Hall­garten u. Co. fommanditarisch beteiligen und sein Geschäftsinhaber Herr Hans Winterfeldt bei dieser Firma als Socius eintreten werde, liegt, wie der Börsen- Courier" erfährt, etwas That­fächliches zu Grunde, doch kann über die Grundzüge der Kombination Positives vorläufig nicht mitgeteilt werden. Sicher ist, daß Herr sans Winterfeldt auf alle Fälle Geschäftsinhaber der Berliner Handels- Gesellschaft   verbleibt.

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und bemerkt dazu:

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Börsenreform. In einer anscheinend offiziösen Notiz kommnt die Münchener Allgemeine Beitung" auf die Meldung der Voss. Beitung" über eine beabsichtigte Aenderung des Börsengesebes zurüc Die Nachricht der Voss. Zeitung" bezüglich der Börsenreform bestätigt sich nach sorgfältigen Erkundigungen insofern nicht, als ein faßt wird, ist wahrscheinlich, wie es überhaupt längst bekannt ist, Daß dieser Beschluß vor der Einberufung des Retchstags noch ge= Beschluß über diese Angelegenheit überhaupt noch nicht vorliegt. daß eine Reform in näher Aussicht steht. Doch eine endgültige Ent­scheidung ist noch nicht getroffen.

Oberschlesische Walzeisenpreise. Die Verbands- Grundpreise für den Inlandsabsah lauten nach der Brest. 3tg." zur Zeit auf station mit den üblichen Großhändlerprovisionen und Export­127 M. bis 135 M. je nach Gebiet pro Tonne franko Empfangs bonifikationen für den direkten Export der Verfeinerungsbetriebe Verbands- Stalen- Ueberpreise werden 38 Proz. für das erterne und Konstruktionswerkstätter bis zu 20 M. pro Tonne. Auf die Gebiet und 25 Proz. für Schlesien   und Posen gewährt.

vom Vorstand zu berufendes Schiedsgericht. Die Mitglieder dieses Die Partei- Instanz gegen einen angeschuldigien Genossen ist ein vom Angeklagten bestimmt, während der Parteivorstand einen Vor­Schiedsgerichts werden zur Hälfte vom Anfläger, zur andren Hälfte sißenden bestimmt. Aus dieser Bestimmung geht flar und deutlich schein nach von Die Abflauung des amerikanischen Marktes wird allem An­hervor, daß der Parteivorstand unter keinen Umständen selbst Schieds- dazu benüßt, die geringen Lohnaufbesserungen, welche die Arbeiter dem amerikanischen Unternehmertum bereits gericht spielen kann. Denn er beruft es nur, kann es also nicht selbst unter teilweise heißen Kämpfen in der vergangenen Aufschwungs­fein. Und zwar kann er es nur berufen auf den Antrag Dritter. periode durchgefeßzt haben, diesen wieder abzuzwacken. Zwar sind Denn nicht nur ist ihm nirgendwo das Gegenteil zugestanden, sondern die Löhne durchweg nicht in gleichem Maße wie die Preise der Unter­durch die Möglichkeit, daß der Parteivorstand selbst die Anklage er- haltsmittel gestiegen, so daß selbst der bekannte Bundes- Arbeitsamts­höbe, würde auch die ganze Grundlage, auf der die Partei- Instanz Statistiker Wright kürzlich zugestehen mußte, die Arbeitslöhne wären aufgebaut ist, völlig hinfällig. Im Schiedsgericht sollen Ankläger und prozentual nicht stärker wie die Lebensmittelpreise in die Höhe ge­Der Terrorismus der Centrumsgeistlichen in Oberschlesien  . Angeklagte völlig gleich stehen und der Parteivorstand das un­parteiische Element darstellen. Das Centrum scheint Lust zu haben, bei der bevorstehenden anklagen können, so würde er nicht nur moralisch die Rolle eines troßdem die Arbeitslöhne zu hock; geworden und so planen sie, die Würde der Parteivorstand selbst konjunktur hätten die Unternehmer geschluckt; aber den letzteren sind gangen mit andren Worten, den ganzen Vorteil aus der Hoch­Landtagswahl wieder in einer Art zu agitieren, welche derjenigen Unparteiischen verlieren und sein Gewicht von vornherein gegen den durch die jetzige Geschäftslage notwendig gewordenen Arbeiter­entspricht, die den Laurahütter Krawall hervorgerufen hat. Der Angeklagten in die Wagschale werfen, sondern er würde auch zu der entlassungen zugleich zu einem Druck auf den Lohn zu benußen. bekannte Hirtenbrief Stopps spielte damals die Hauptrolle. Jetzt Hälfte des Schiedsgerichts noch den Vorsitzenden, mithin die Mehrheit Schon aus verschiedenen Aeußerungen leitender Personen der großen werden dem Kattowizer Gornoslazat" Schriftstücke mitgeteilt, aus des Schiedsgerichts ernennen. denen flar hervorgeht, daß wiederum der Einfluß der katholischen Ebensowenig kann irgendwie eine andre, vom Organisations entlassungen ging das ziemlich deutlich hervor. Jetzt hat ein Mit­Eisenbahnen bei den jüngst stattgefundenen Massen- Arbeiter= Geistlichkeit als solcher in die Wagschale geworfen werden soll statut nicht vorgesehene Instanz oder Körperschaft in die Partei- glied des Finanzkomitees der Union- Pacificbahn sich noch offener und daß unglaublicher Terrorismus im Spiele ist. rechtsprechung eingemengt werden. Es ist in Berlin   einmal von ausgesprochen. Er erklärte nämlich:" Wir mußten aus der gegen­Das erste der Schriftstücke, welche dem polnischen Blatte ver- einer Versammlung der Organisationen der Wahlkreise Berlins   und wärtigen Situation unfren Vorteil ziehen; die allgemeine Lage des traulich mitgeteilt worden sind, ist der Entwurf eines Aufrufes der der Vororte gesprochen worden; aber eine solche Instanz kennt das Geschäftes ist keine günstige, unsre Bahnen sind durch die Vers oberschlesischen Geistlichkeit an das oberschlesische Volt, der auf einer Organisationsstatut überhaupt nicht. Die Kontrollkommission kann mendung vieler Millionen up to date gestaltet worden, so daß wir Versammlung der Erzpriester in Breslau   festgestellt und vom Kardinal sich schon deswegen mit der Sache nicht befassen, weil sie als Beim Intereſſe unsrer Aktionäre auf größtmöglichste Oekonomie sehen Ropp approbiert worden ist. Der Aufruf lautet:, rufungsinstanz gegen die Urteile der Schiedsgerichte zu dienen hat, miffen. Sie fragen, ob bei unfren Maßnahmen nicht auch Gründe Die Interessen der katholischen Sache und des oberschlesischen und weil demnach jede vorherige Festlegung dieser Stommission die socialpolitischer Natur maßgebend waren? Num denn, wir glauben, Bolles erfordern dringend, daß wir auch fernerhin unerschrocken Berufungserheber thatsächlich um eine ihnen zustehende Instanz daß die Arbeiterfituation durch diese Entlassungen geklärt und ges der Centrumsfahne folgen. Das Centrum hat stets die berechtigten bringen würde. Interessen des oberschlesischen Voltes vertreten und wird es auch regelt werden wird." Im übrigen ergiebt sich aus dem Umstand, daß der Beschuldigte weiterhin thun im Einklang mit der Forderung des Landtags- die Hälfte der Schiedsrichter zu bezeichen hat, mit Notwendigkeit, Wahlaufrufes: Die Religion, die Muttersprache, die Sitten der daß ein Schiedsgericht, das über mehrere Angeklagte zugleich jizen polnischen Unterthanen dürfen nicht angetastet werden und auch soll, überhaupt unzulässig iſt. Denn wenn ein solches über die ge­ihnen gegenüber muß auf jeden Schritt die Gerechtigkeit angewandt nannter. Vier urteilen würde, so würden entweder drei von ihnen ihr Der Streit und die Aussperrung in der Metallindustrie. werden." Recht ganz oder aber jeder sein Recht zum Teil verlieren, und die gleiche Verteilung der Rechte, welche die Grundlage des Schieds- jezt am Wochenschluß nicht eingetreten. Nachdem die Streits der Wesentliche Veränderungen im Stande der Bewegung sind auch gerichtsverfahrens bildet und als solche im Organisationsstatut aus Gürtler und Drücker bereits sechs Wochen dauern, stehen die Ar­drücklich und unzweideutig festgesetzt ist, würde verloren gehen. Die beiter noch fest und geschlossen da tie am ersten Streittage und es Folge ist, daß ein Kollektiv- Schiedsgericht für alle möglichen An- liegt kein Grund vor, anzunehmen, daß sie nicht auch für die Zus geflagten und Auflagen statutenwidrig ist, und daß jeder An- funft dieselbe unerschütterliche Ausdauer beweisen werden. Von auss geschuldigte das unveräußerliche Recht auf sein eigenes Schieds- wärtigen Firmen, unter andren von Leipziger   und Magdeburger  gericht hat. Firmen, wird jetzt oft in Berlin   nach Metallarbeitern verlangt. Öffenbar hat die lange Dauer des Streits und die Aussperrung zu einer Vermehrung der Aufträge bei auswärtigen Fabriken geführt.

So fordern wir denn alle unsre Landsleute, mit denen uns ein Glaube verbindet, auf, bei den Landtagswahlen vollzählig teilzunehmen und sowohl bei den Wahlmänner- als auch bei den Abgeordnetenwahlen mur bewährten Anhängern des Centrums die Stimme zu geben."

Das Anschreiben an die Geistlichen lautet:

Euer Hochwürden überreiche ich anliegend den Entwurf einer Erklärung der oberschlesischen Geistlichkeit, die binnen kurzem ver- Darüber, wer das Recht der Auflage haben soll, ist bis zum öffentlicht werden soll. A gol V2aDresdener Parteitag keine ausdrückliche Bestimmung vorhanden ge­

Gewerkschaftliches.