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Partei- Nachrichten.

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Die ,, nationalen Parteien" im dritten Berliner   Landtags- Wahl- 1 Bur Steueranrechnung. Es ist die Frage aufgetaucht, ob auch| Ordinungsmann eine Rolle spielte und den er für den Urheber ber Preise hatten zu Dienstagabend nach den Germania  - Sälen in der der Gewerbesteuer- Anteil, der auf den Genossenschafter einer schiedener mit K. gezeichneter Artikel im Amtsblatte hielt, die für Chausseestraße eine Wählerversammlung einberufen, in welcher die Gesellschaft mit beschränkter Haftung   u. dergl. entfällt, bei der Drittelung Schöpflin schtver beleidigend waren. Koch fühlte sich beleidigt; er Kandidaten derselben, Dr. Dietrich und Wendland ihr Pro- der Wählerklassen angerechnet werden muß. Die Frage ist zu verbestritt die Urheberschaft der fraglichen Artikel und sie konnte ihm gramm" entwickelten. Aus der mit nationalen Phrasen gespickten neinen, da Steuerleistungen nicht physischer Personen nicht an- auch nicht nachgewiesen werden. Ansprache des Vorsitzenden der Versammlung, eines Dr. Seliger, ist gerechnet werden. -Wegen Beleidigung von 125 Textilfabrikanten wurde Genoffe erwähnenswert, daß die konservative Partei ein kraft- und Jäckel als verantwortlicher Redakteur des Zwickauer Volksblattes" machtvolles Vorgehen der Regierung gegen die Krankheitserreger im Innern, auch nötigenfalls mit dem Schwerte  , kräftigst fördern werde. zu 200 M. Geldstrafe eventuell 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Die Verhandlung gegen Genossen Goldstein sowie den Geschäftsführer Der Herr Regierungsrat a. D. Dietrich stellte sich vor als einen eifrigen Förderer der Fürsorge des Mittelstandes. Nur die konser- in der Buchhandlung Vorwärts erschienen als Ergänzung der vor Hecht- Crimmitschau wurde vertagt. Die Volksschule wie sie sein soll. Von Otto Rühle  - ist soeben des Zwickauer Boltsblattes", Genossen Irmscher  , und gegen Genossen vative Partei trete für wirksame gesetzgeberische Maßnahmen einigen Monaten erschienenen Broschüre Die Volksschule wie zu Gunsten des Mittelstandes ein. Verdiene auch Eugen sie ist". Der Verfasser ist ein früherer Lehrer und hat die Mängel wurde vom dortigen Schöffengericht der Genosse Grothe Reichs­Wegen Beleidigung des Bergrats Schrader in Eisleben  Richters mannhaftes Auftreten gegen die Obstruktion im unfres Schulwesens aus eigner Erfahrung kennen gelernt. Reichstage während des Zollkampfes den Dank der nationalen ersten Broschüre schildert er in lebhafter Darstellung die Unzuläng- verurteilt. In der tagskandidat dieses Kreises, am Mittwoch zu einem Monat Gefängnis Parteien, so müsse doch der Mittelstandspolitik der Frei­ sinnigen Volkspartei   entgegengetreten werden. Die Warenhaus- Steuerlichkeit der Schule und die Bildungsfeindlichkeit der diese Volksschule beherrschenden Gewalten. habe bisher zwar nicht ihren Zweck erfüllt, da dieselbe von den In­Habern der Warenhäuser hauptsächlich auf die Lieferanten abgewälzt werde. Daß letzteres nicht geschehen könne, müsse durch gesetzgeberische Maßregeln erreicht werden. Die sociale Fürsorge liege ihm sehr am Herzen, während die freisinnige Partei dieselbe bekämpfe unter dem Gesichtspunkt, daß der Staat in das wirtschaftliche Getriebe nicht eingreifen dürfe. Redner verteidigte noch kurz das Verhalten der Konservativen den wasserwirtschaftlichen Vorlagen gegenüber und über­ließ dem zweiten Kandidaten Wendland

forderungen, die unsre Partei auf dem Gebiete der Schule erhebt. Die zweite Broschüre ist eine Erläuterung unsrer Programm Der Verfasser hat seine Broschüren geschrieben in dem Bemühen, dem arbeitenden Wolfe zu zeigen, wie es im Klassenstaat um sein Recht auf Bildung betrogen wird, und er zeigt, wie das Schulwesen be­schaffen sein müßte, wenn jeder, der Menschenantlig trägt, zum Menschen erzogen werden sollte.

stügen.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Der Streit und die Aussperrung in der Metallindustrie. zum 1. November werden die Streifenden mutlos werden, der vor­Hätten diejenigen Fabrikanten, die sich der Hoffnung hingaben, gestrigen Gürtlerversammlung und der gestrigen Drückerversammlung Die Broschüre kommt noch gerade zur rechten Zeit, um die beigewohnt, sie hätten ohne Zweifel erkennen müssen, wie sehr sie die Darlegung Agitation zu den Landtagswahlen in wirksamer Weise zu unter- sich täuschen, wie eitel ihre Hoffnung ist. Beide Streitversammlungen der Stellung der nationalen Parteien" zu dem zu erwarten­den Gesetz betreffend die Regelung der Volksschulunterhaltungspflicht. gaben lebendiges Zeugnis dafür, daß die Streikenden den Gedanken Dieser Herr redete der Auslieferung der Schule an die Kirche das sind zu richten an die Buchhandlung Vorwärts, und daß auch der 1. November nichts daran zu ändern vermag. Der Preis ist für jede Broschüre 30 Pf. Bestellungen an eine bedingungslose Rückkehr in die Betriebe weit von sich weisen Wort. Wir brauchen eine konfessionelle Volksschule. Jedes Kind Berlin   SW. 68, Lindenstr. 69. muß von der Mutterbrust an" in seiner Religion erzogen werden. Er Wie von verschiedenen Seiten mitgeteilt worden ist, haben die bedauere die Stellung Berliner   Lehrer, die der Ansicht huldigen, daß die Die Zahl der organisierten Parteigenossen im Herzogtum Anhalt die Arbeit nicht wieder aufgenommen haben, überhaupt nicht wieder Fabrikanten beschlossen, diejenigen Streikenden, die am 2. November Religion aus dem Lehrstoff der Schule entfernt werden müsse. Im weiteren beträgt zur Zeit nach den auf der Landeskonferenz gegebenen Mit zu beschäftigen. Die Mitteilung dieses Beschlusses rief in der betonte er, daß die Grundbefizer zu Unrecht belastet seien. So wolle er, der teilungen 2410. Davon kommen auf den ersten Wahlkreis 1753, gestrigen Drückerversammlung allgemeine Heiterkeit hervor, ein selber Grundbefizer sei und deshalb die Schmerzen diefer Armen kenne, während er im Jahre 1901 nur 435 zählte. Die beiden im Herzog- Beweis dafür, daß der Referent Cohen vollkommen recht hatte dafür wirken, daß die Ausführungsbestimmungen zum Kommunal- tum bestehenden Streisorganisationen hatten in den letzten 54 Jahren mit der Bemerkung, daß die Fabrikanten mit dergleichen Drohungen abgaben- Gesetz einer Aenderung unterzogen würden. Die Grund- 11 807 m. und 11 248 M. Ausgabe. Ob und wieviel Zuschüsse nur das Gegenteil von dem erreichen, was sie beabsichtigen, und und Gebäudesteuer von 61/2 Prozent müsse von dem steuer- aus der Hauptkasse in den Einnahmen sind, ist nicht angegeben. pflichtigen Einkommen daß sich die Streifenden in keiner Weise bange machen lassen. abzugsfähig sein. Die Höhe der Socialdemokratische Gemeinderatsvertreter zählt Anhalt zur Kosten für Es wurde gestern darauf aufmerffam gemacht, daß sich jetzt Entwässerung, Kanalisation und Beleuchtung Beit 40 gegen 12 im Jahre 1901( Dessau 5, Bernburg   5, Roßlau 4, häufig vor dem Gewerkschaftshause und andren dürfe die Selbstkosten der Gemeinde nicht übersteigen. Coswig 3, Nienburg   2, Sandersleben 2, Harzgerode   2, Hohm 2, Ortes verdächtige Gestalten unter die Streiten­Ganz besonders sei er auch Anhänger der Regierung in der Polen Törten 3, Joniz 2, Altenburg   8, Hecklingen 1, Mosigkau 2, Neunden zu mischen suchen, seriminalbeamte, die herum­frage. Die Polen   seien unter Umständen gefährlicher als die Social- dorf 1, Kl.- Kühnau 2, Frose 1). Demokraten. Die Anwesenden fordere er auf, zur Unterstützung der horchen, ob sie nicht ein Wort auffangen können, woraus dem einen Bolenbekämpfung Mitglieder des Ostmarken- Vereins zu werden. versammlungen suchen sich diese Personen einzuschleichen, so daß oder andren ein Strick gedreht werden könnte. Auch in die Streit­Nach kurzer Diskussion fand die von etwa 120 Personen besuchte überall größte Vorsicht am Plaze ist. Versammlung ihr Ende.

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Dieser Tage in Hamburg   gestorben ist. Von den Anfängen unsrer Ein Musterwirt war der Parteigenosse August Klages, der Partei an gehörte er, wie das Hamburger Echo" schreibt, dieser an, trat aber fast gar nicht an die Deffentlichkeit. Desto wertvoller waren Wie wohl begründet es ist, wenn die Lohnkommission bei Tarifs Der Freifinn in Schleswig- Holstein.( Eig. Ber.) die Dienste, die er uns unter dem Belagerungszustand leistete. Sein bewilligungen nicht mit dem Ehrenwort der Fabrikanten zufrieden ( Eig. Ber.) Mit einem Lokal am Alsterthor wurde viel zu Sizungen der Vertrauensleute ist, sondern unbedingt die Unterschrift verlangt, das ist durch frühere Aufruf des provinzialen Central- Wahlfomitees ist die Social- benutzt, und mancher wichtige Plan ist dort im verschwiegenen Keller- Erfahrungen hinreichend bewiesen. Bei der Firma Stabernad demokratie dieser Provinz vor drei Wochen in den Wahlkampf ein- raum erörtert und zur Durchführung vorbereitet worden. Fiel einmal u. Co. in Tempelhof   genügte aber auch die Unterschrift nicht, getreten. Gleichzeitig hat das Komitee ein Handbüchlein, verfaßt einem feiner gewöhnlichen Gäste das Auftauchen fremder Gesichter auf um den Bertragsbruch zu verhüten. Zur Rechtfertigung" des vom Redakteur der Schleswig- Holsteinschen Volkszeitung", oder bemerkte jemand, daß hinter dem Wirtschaftslokal irgend etwas Vertragsbruchs führte der Fabrikant Stabernack an: er hätte den E. Adler in Kiel  , herausgegeben, das in populärer stellung Wahlgesetz und Wahltechnik behandelt und bestimmte schleppender Weise und im langstieligsten Platt vorgetragene Er- gelte nicht für die Firma. Dar vorging, so wußte Klages die Neugierigen durch eine in möglichst Tarif nur persönlich mit seinem Namen unterschrieben, das Mit dieser Ausrede hat aber Vorkehrungen zur Durchführung unfrer Wahltaktik bor- flärung so zu befriedigen, daß sie zum zweitenmal gewiß nicht mehr der Fabrikant kein Glück gehabt. Jetzt haben nicht allein auch die schlägt. Ein einheitliches Flugblatt ist in der ganzen Provinz fragten. Man fühlte sich bei Klages vollkommen sicher; auf ihn übrigen Metallarbeiter, sondern auch die Solzarbeiter den verbreitet worden und in vielen Orten haben die Parteigenossen fonnte man unter allen Umständen zählen, und was er zu verwahren Betrieb verlassen. Die Fabrik ist von beiden Organi bereits mit der Abhaltung von Wahlversammlungen begonnen. hatte, das verwahrte er auch. Zudem zeichnete ihn eine bemerkens- fationen gesperrt worden. Als Kandidaten für die Abgeordnetenwahl find für Elmshorn   Ge- werte Eigenschaft aus: Nie suchte er zu erfahren, welche Körper­nosse v. Elm, für Stormarn   Genosse v. Rosbizli nominiert. Für fchaften, welche Personen verhandelten und was sie berieten; ihm sämtliche übrigen Kreise ist vom Central- Wahlkomitee als Kandidat genügte es vollkommen, wenn er wußte, man verlange sein Lokal Genosse Molkenbuhr vorgeschlagen. Soweit es sich bis jetzt zu Parteizwecken. Dem alten, zuverlässigen Genossen ist ein ehrendes übersehen läßt, ist bloß in drei von den 19 Landtags Wahltreisen Andenken sicher! der Provinz eine Beteiligung im Sinne der Berliner   Resolution nicht möglich.

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Welche Unkosten einzelne Fabrikanten aufwenden, um Arbeits­willige heranzuholen und festzuhalten, zeigt unter anderm der Um­stand, daß der Fabrikant Niemann aus der Kommandantenstraße sich tagelang in Iserlohn   aufgehalten hat, eine Belohnung von 1 M. pro Arbeitswilliger aussetzte und den drei Edlen, die er dann glücklich nach Berlin   brachte, einen Raum zum Schlafen anties, der jedenfalls Zu den Düsseldorfer   Streitigkeiten werden wir um Aufnahme eine hohe Miete fostet, sie bewirtet und sogar Landpartien mit ihnen dieser Berichtigung ersucht: eine hohe ariete toilette b übrigens jeho pleber quite en forben Der Freisinn, dem unsre Agitation das Rückgrat zu steifen hat, Ju Nr. 248 des Vorwärts" veröffentlichte der Genosse A. Gerisch sein. Wenn eine Firma alle diese Unkosten tragen kann, so ist das ist in Schleswig- Holstein   besonders moluskenhaft. Er zerfällt hier zu eine Erklärung, in der er über die Verhandlungen des von ihm in wohl Beweis genug dafür, daß die bescheidene Lohnregelung, die die Lande sogar in drei Spielarten. Neben oder vielmehr über Boltspartei Düsseldorf   geschloffenen Partei- Schiedsgerichts zur Beilegung der Streifenden fordern, nicht unerfüllbar ist. Troß aller Ableuguungen und Vereinigung eristiert hier ein sogen. schleswig- Holsteinischer Freifinn, Düsseldorfer Streitigkeiten behauptet, daß es ihm zur Gewißheit der Kühnemänner ist es unzweifelhaft, daß ein sehr großer Teil der ein nebelhaftes Gebilde, hinter das sich nach Bedarf Volkspartei wie geworden sei, daß, nachdem Windhoff bereits dazu übergegangen, Fabrikanten gerne einen vernünftigen Frieden mit den Arbeitern Vereinigung zurückziehen, wenn es gilt, irgendwie freisinnige Farbe zu einen Genossen wegen Meineids der Behörde zu denunzieren, auch schließen würde. bekennen. Während so die volksparteiliche Richtung bereits jedes Wasser systematisch darauf hinarbeitete, durch die schiedsgerichtlichen Fabrifantenvereinigung ist es aber sehr schwer gemacht, daß ein Bei dem eigentümlichen Abstimmungsmodus der Zusammengehen mit der Socialdemokratie brüst zurückgewiesen Verhandlungen Material zu Prozessen zu erlangen. hat, Hierzu haben solcher Beschluß, wie überhaupt ein Beschluß, der dem Willen der die Vereinigung ihre definitive Stellungnahme wir folgendes zu bemerken: zu dem Beschluß ihres Berliner   Parteitages einer demnächst Mehrheit der Mitglieder entspricht, zu stande kommt. In den ersten 1. Genosse C. Windhoff hat in der Notwehr gehandelt, als er Wochen des Streits faßten die Fabrikanten ihre Beschlüsse in der in Neumünster   stattfindenden Provinzialtagung eben dieses schleswig  - dazu überging und die Zeugenaussage eines Genossen B.( im Be- Weise, daß der Vorsitzende die Anwesenden fragte, wo er dageger Holsteinischen Freisinns" anheim. In Kiel   hat die Vereinigung be- leidigungsprozeß Windhoff gegen Schmidt und umgekehrt) als seiner st i m men wolle, was sich natürlich keiner von den Kleinen, reits vor geraumer Zeit den beredtesten Wortführer eines Zusammen- Information nach für falsch erklärte und, um nicht unschuldig ver- die teils in Bezug auf ihre Arbeit, teils in Bezug auf Material gehens mit der Socialdemokratie, den Kieler   Abgeordneten Dr. Barth, urteilt zu werden, die Anzeige erstattet hat. abgesägt. Da dieser Vorgang seiner Zeit in der Bresse   vollständig oder Kredit von den Großen abhängig sind, zu thun getraute. Nun 2. Die Beschuldigungen des Genossen Gerisch gegen Genossen ist man zu dem statutenmäßigen Abstimmungsmodus über= unrichtig dargestellt worden ist, sei hier kurz darauf zurückgegriffen, Wasser haben absolut teinen Untergrund. denn er ist charakteristisch für den schleswig- Holsteinischen Freifinn. gegangen, der aber um nichts besser ist. Danach hat jeder Nach Anerkennung des Schiedsgerichts unsrerseits war es selbst abritant, der bis zu 15 Arbeitern beschäftigt. Abg. Dr. Barth hat nämlich mit nichten seinen Kieler Partei- verständlich, daß von dem Augenblick an, wo das Schiedsgericht die nur eine Stimme, die größeren aber bis zu sechs freunden sein Mandat wieder zur Verfügung gestellt, als er, wie es Streitfragen untersuchte und ein Urteil fällte, das Material, Stimmen. von freisinniger Seite dargestellt wurde, erfuhr, daß eine starke Minorität welches die Verhandlungen uns lieferten, den bürgerlichen Gerichten stimmig". Man kann sich denken, welche Gewalt die großen Schon mit 300 Arbeitern wird ein Mitglied sechs­seiner Wähler gegen seine Taktit sei. Herr Dr. Barth hat vielmehr nicht zugänglich gemacht worden wäre und durfte. Wenn Genosse Fabrikanten in der Vereinigung auszuüben vermögen, erstens auf auf jener am 12. September abgehaltenen freisinigen Vertrauens- Gerisch behauptet, daß es dem Genossen Wasser möglich gewesen Grund ihres Pluralstimmrechts und dann noch wegen der wirtschaft­männer- Konferenz für den Kieler Kreis, auf der er sein start an- sei, Material zu dem Prozesse zu erlangen, so ist das nicht lichen Abhängigkeit der Kleinen. gefochtenes Vertrauensvotum erhielt, mur erklärt, er behalte sich die unsre Schuld. Wenn irgendivo im wirtschaft­Entscheidung darüber vor, ob er in Kiel   wieder kandidieren werde. lichen Leben das Wort Terrorismus" angebracht ist, so ist es jeden Für jeden objektiv Denkenden geht übrigens aus der Erklärung falls in Bezug auf die Organisation der Kühnemänner angebracht, Das Centrum des Widerstandes gegen Dr. Barth war besonders der des Genossen Gerisch hervor, daß das Schiedsgericht, wenn es bis und diese Leute hätten am allerwenigsten Ursache, den auf Gleich­Vorstand des Liberalen Vereins in Kiel  , in dem wieder der zu Ende getagt hätte, schwerwiegendes Material gegen die Schmidt berechtigung der Mitglieder gegründeten Arbeiter- Organisationen Chefredakteur der Kieler Zeitung", Herr Niepa, die erste Geige und Genossen zu Tage gefördert hätte. Das Material, welches die Terrorismus vorzuwerfen und nach Polizei und Regierung zu spielt. Herr Niepa kündigte mun bereits in derselben Nummer Verhandlungen uns bis jetzt geliefert haben, werden wir der Behörde schreien. Die kleinen Arbeitgeber werden sich die Gewaltherrschaft feines Organs, in der der offizielle Bericht von jener Konferenz nicht zugänglich machen. erichien, an, der großen schwerlich lange gefallen lassen, ein Rückschlag ist hier er und seine Freunde würden sich an den Düsseldorf  , den 25. Oftober 1903. C. Windhoff. B. Wasser. Majoritätsbeschluß des Kreises nicht kehren und es eventuell auf unausbleiblich. Die Streifenden lassen sich aber weder durch die eine Spaltung ankommen lassen. Die Niepa- Clique brachte es auch auf solch ungerechter Grundlage beruhende Macht des Kühnemänner­Verbandes, noch auf andre Weise wankelmütig machen. Als in durch emsige Coulissenarbeit zuwege, daß in einem Konventikel ihrer Richtung die bedingte Absage des Dr. Barth, ehe von diesem der gestrigen Streitversammlung der Vorsitzende unvermittelt die Der verantwortliche Redakteur der Breslauer Volkswacht", Frage an die Anwesenden stellte: Wollen wir jetzt den Kampf auf­überhaupt eine andre Erklärung als die angeführte ein Genosse Mehrlein, wurde am Montag vom Untersuchungsrichter geben?" gab man allgemein ganz unzveideutig der Ueberzeugung gegangen war, zu einem Verzicht Barths auf das Kieler   Mandat des dortigen Landgerichts über die Anklage vernommen, die Regierung Ausdruck, daß daran nicht gedacht wird, daß keiner Lust dazu ver­umgestempelt und über den Beschluß des Kreises hinweg Dr. Barth in Liegniß und den Turmwächter in Goldberg beleidigt zu haben. spürt, und ebenso erklärte dann der Vorsißende, daß auch in der das Mandat aberkannt und einem andern, weit mehr rechts Dabei hat sich zwischen ihm und dem Untersuchungsrichter eine Wohnkommission nicht eine einzige Stimme für ein Aufgeben des stehenden Kandidaten zugesprochen wurde. Herr Niepa hat denn Unterhaltung abgespielt, die das Breslauer Parteiblatt dem Sinne Kampfes laut geworden ist. auch von Anfang an in feiner Zeitung die Idee des Zusammengehens nach wie folgt wiedergiebt: mit der Socialdemokratie aufs heftigste bekämpft, und es besteht, wie wir aus sicherster Quelle wissen, bereits in den Kreisen seiner eignen Parteigenossen der Verdacht, daß er die Kieler Zeitung" und feine Anhänger auch offiziell ins nationalliberale Lager überzuführen beabsichtige. In mehreren Kreisen der Provinz ist übrigens das Kompromiß zwischen Freifinn und Nationalliberalen für die Landtagswahl perfekt geworden. Fest steht aber, daß, wenn der Gesamt Freifinn in Schleswig- Holstein   die Niepasche Taktik befolgt, die diesjährige Landtagswahl auch hier sich für ihn zu einer weiteren Etappe seines Niederganges entwickeln wird. Hat doch dieser Tage ein freisinniges Provinzblatt es Herrn Niepa vorgerechnet, daß ein Zusammengehen mit der Socialdemokratie dem Freifinn in Schleswig- Holstein   6-7 Mandate verschaffen könnte. In fünf Kreisen hat die Socialdemokratie jedenfalls die Entscheidung ficher in der Hand. Es sind dies: Altona  , wo unsre Partei­genossen sich zum zweitenmal an der Wahl beteiligen, nachdem sie das vorige Mal, obwohl damals die Wahlbeteiligung lediglich als Experiment betrachtet worden war, ca. 150 Wahlmännerstimmen erzielt hatten; ferner Norder Dithmarschen und Lauenburg  , bei der letzten Wahl der Freifinn nur um je eine Stimme hinter seinem Gegner zurückblieb; sodann Kiel  , wo Dr. Barth  10 Stimmen über die absolute Majorität erhalten hatte, schließlich Flensburg  , ivo die nationalliberal- freisinnige Stadt dem bündlerisch- antisemitischen Landgebiet die Wage hält und unsre Partei die Entscheidung bringen wird.

M

wo

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Ein Berhör.

Richter: In dem Schlußpassus des inkriminierten Artikels heißt es: Und von Freisinnigen kann man allerdings Fürsorge in irgend welchen socialen Einrichtungen nicht erwarten", das ist doch geradezu unerhört. Glauben Sie denn, daß alle socialen Einrichtungen nur von Ihrer Partei geschaffen sind? Das ist doch eine Entstellung der Thatsachen, die ihresgleichen sucht. Man sollte doch viel schärfer gegen derartige Heßereien vorgehen. Selbst den Freisinnigen, mit denen Sie doch häufig zusammengehen(??), treten Sie in derartiger Form entgegen.

Mehrlein: Wir berichten nur die Wahrheit und treiben teine Heßereien. Für alles von uns Behauptete treten wir auch ein und tragen alle daraus entstehenden Folgen.

Richter: Das glauben Sie doch selber nicht! So etwas ist fein Eintreten für die Wahrheit, sondern Hezzerei!

Mehrlein: Ich muß mich ganz entschieden dagegen verwahren, hier in einer derartigen Weise behandelt zu werden. Ich bin hier­her gekommen, um über von mir angeblich begangene Breßdelikte bernommen zu werden, nicht aber, um mich in politische Streitereien einzulassen. Das weise ich entschieden zurück.

Richter: Meine Aeußerungen waren nur privatim und beis läufig gemacht und kommen auch nicht ins Protokoll. Mehrlein: Das glaube ich auch.

Die Breslauer Genossen werden sich den Herrn Untersuchungs­richter merken müssen für die Fälle, wo er einmal als entscheidender Richter gegen sie mitzuwirken hat.

Außerdem wird unsre Partei das eine stark bedrohte dänische Mandat Apenrade Sonderburg   voraussichtlich heraus- 3u 300 M. Geldstrafe oder zwei Monaten Gefängnis wurde zubauen im stande sein. Man sieht, die politische Situation ist in Genosse Schöpflin als Redakteur der Volkszeitung für das Schleswig- Holstein   ganz danach angethan, die Parteigenossen für die Muldenthal" verurteilt. Er hatte im Wahlkampfe eine Brieffaften­Landtagswahl zu interessieren. notiz gegen den Fabrikbesizer Koch in Laufigk veröffentlicht, der als

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Tarifbewegung der Berliner   Konditoren. Wie erwartet, haben die Arbeitgeberorganisationen nunmehr ebenfalls abgelehnt, vor dem Einigungsamt mit der Lohnkommission verhandeln und damit be­wiesen, daß sie auch zu den geringsten Zugeständnissen nicht bereit find. Sie leugnen, wie gewöhnlich, daß ihre" Leute Grund zur lage hätten, oder sie behaupten, daß die geforderten Minimallöhne von 15 und 12 M. für die Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen so lächerlich hohe wären, daß darüber nicht verhandelt werden könnte. Nebenher fuchen sie Schuß und Hilfe bei einer Species Gehilfen, welche der Arbeiterorganisation erklärten, ein Lohntarif sei für uns Unsinn, und welche nunmehr sich bereit erklären, einen Mindestlohn von 36 M. pro Monat bei unbeschränkter Arbeitszeit anzuerkennen! Die Herren glauben alle, daß die Zeit, wo eine zielbewußte Organi­fation ihre Forderungen erkämpfen könne, noch in weiter Ferne liege und pfeifen jest auf gegenseitige Vereinbarungen, obgleich auch der sonst gern geduldete Gewerkverein( H.-D.) fich den Forderungen angeschlossen hatte und in der Lohnkommission vertreten war. Einige Firmen waren allerdings flug genug, schnell die untersten Löhne ein wenig aufzubeffern, aber mit den Arbeitervertretern zu verhandeln, gestattete ihnen ihre Selbstherrlichkeit natürlich nicht. Doch der Verband macht schnelle Fortschritte und die Konditoren dürften schneller, als die Arbeitgeber denken, in der Lage sein, ihren Forderungen Geltung zu verschaffen. In der am Montag, den 2. November, abends 9 1hr, in der Berliner   Ressource, Kom­mandantenstraße 57, stattfindenden Versammlung werden die Ant­worten der Arbeitgeber bekannt gegeben und die Meinungen der Arbeitnehmer zum Ausdruck kommen, sowie weitere Beschlüsse ge= faßi werden.

Zum Generalstreit in den Beltener Ofenfabriken ist folgendes zu melden: Eine der Wahrheit geradezu ins Gesicht schlagende Er­