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Es ist gänzlich thöricht, davon zu reden, daß die Socialdemokratie dem Liberalismus in den Rücken fallen" könnte. Den Verrat am Liberalismus begehen nur die Liberalen selbst, welche social­

demokratische Hilfe fordern, aber ihrerseits lieber Reaktionsleute in den Landtag bringen wollen, als Socialdemokraten. Die Social­demokratie würde nur die unabweisbare Folgerung aus dem liberalen Selbstverrat ziehen.

Adressenänderung. Wahlmänner und Urwähler, die verzogen sind, werden ersucht, im Interesse der Zustellung der Landtags­wahl- Drucksachen ihr in der früheren Wohnung zuständiges Poftamt zu benachrichtigen, daß alle Postsachen ihnen nach der neuen Wohnung nachgesandt werden.

Die Wahlstunde des Landrats. In der Freifinnigen Zeitung" lesen wir: Im Wahlkreis Nieder- Barnim hat der Landrat den Beginn der Urwahlen in der dritten Abteilung auf 12 Uhr mittags anberaumt. Selbstverständlich gilt diese Anberaumung nur dort, wo der Herr Landrat in dieser Frage etwas zu sagen hat und das ist glücklicherweise nur in den Gemeinden mit weniger als 1750 Gin wohnern der Fall.( Reglement vom 14. März 1903§ 10 und§ 1 und Verordnung vom 30. Mai 1849§ 6).

Unfre Gemeindevertreter werden in allen größeren Gemeinden mit allem Nachdruck dafür zu sorgen haben, daß hier das vom Landrat gegebene Beispiel keine Nachahmung findet, sondern der Beginn der Wahl auf eine spätere Stunde angesezt wird.

Partei- Nachrichten.

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an

nur

stein, der doch der Hinneigung zum bürgerlichen Liberalismus am Das Blatt bezeichnet das Verhalten der Schwelmer   Genossen als| Streit bis zum 2. November nicht aufgehoben ist, die Fabrikanten dringendsten verdächtig" sei, diese Haltung einnimmt. So unberechtigt formell nicht ganz korrekt, schreibt aber dann: noch weitere 7000 Metallarbeiter aussperren wollen. die Ueberraschung des Blattes ist, da Bernstein   nur den Beschlüssen Man muß die Situation aus den Verhältnissen des Wahlkreises Der Redner erklärt, daß nach der Leichtsinnigkeit, mit der die Fabri unfrer Partei folgt, so richtig ist der Schluß, den das Berliner   heraus beurteilen. In feinem Wahlkreise herrscht unter den Genossen kanten bisher mit Zahlen umgegangen seien, man auch diese Drohung Tageblatt" zieht: Wenn selbst Bernstein   so denke, so hat der Libe- cine solche Erbitterung gegen den Freisinn, wie in dem Kreise Eugen nicht so ernst nehmen könne. Hätten die Kühnemänner wirklich die ralismus allen Grund zur Vorsicht". Und weiter sagt das liberale Richters. Unfre Parteigenossen sagen sich mit Recht, hier muß alles Macht zu solchen Maßnahmen, so hätten sie ja schon vorher eine so Blatt: geschehen, um die Gegensätze zwischen der Socialdemokratie und den große Zahl aussperren können. Es werde sich wohl auch hier An dem Ernst der Socialdemokratie, den Liberalismus bürgerlichen Parteien scharf zu beleuchten. Jede wirkliche oder schließlich höchstens um den dritten Teil handeln. Der Redner wies im Stiche zu lassen, wenn dieser die Socialdemokratie nicht gleich- scheinbare Anlehnung an den Freifinn, jede glimpflichere Be ferner darauf hin, wie mehrere Fabrikanten jetzt durch verschiedene falls unterstützt, ist nicht zu zweifeln. handlung dieser Partei ist vom llebel. Das ist ja auch Arbeitsnachweise, unter anderm auch durch den Christlichen   Arbeits­Wie viel oder wie wenig diese Drohung zu bedeuten hat, das ganz erklärlich; einer Partei, die man besiegen will, fann man feine nachweis" nach Arbeitskräften suchen. Er kritisiert das Verhalten müssen die Urwahlen zeigen. Erst dann wird eine Erörterung Konzessionen machen. Kein andrer handelt schärfer nach diesem der Polizeibehörden, die zwar die Versammlungen der Streifenden, der Wahlaussichten auf Grund eines Kompromisses Hand und Grundsay, als Eugen Richter  ." die jedermann zugänglich sind und wo nichts Gesezwidriges Fuß haben. Doch schon heute muß betont werden, Uns ist nicht bekannt geworden, daß Timm eine wirkliche oder vorgenommen wird, jederzeit überwachen, dagegen den jeden Sonn daß es nicht unbedenklich für den Liberalismus auch nur scheinbare Anlehnung an die Freisinnige Volkspartei   ge- abend in der Börse unter Ausschluß der Deffentlichkeit steht, wenn am Wahltage ihm die Socialdemokratie mit voller wollt oder betrieben habe; wir haben auch nichts davon gehört oder tagenden Fabrikanten- Versammlungen fernbleiben. Die Fabrikanten, Kraft in den Rücken fällt." gelesen, daß Timm während der Wahlagitation den Gegensatz so führte der Redner weiter aus, scheuten mit ihren Verhandlungen zwischen Socialdemokratie und bürgerlichen Parteien nicht scharf das Licht der Deffentlichkeit; sie scheuten auch die Aussprache mit genug beleuchtet hätte. den Arbeitern, weil sie feine triftigen Gründe für die Ablehnung des schlossen, unter dem Titel Volksparole" ein Land- Agitationsblatt fein der Lauterkeit ihres Verhaltens stets zu einer Aussprache bereit Von der Agitation. Die anhaltische Landeskonferenz hat be- Tarifvertrages vorbringen könnten, während die Arbeiter im Bewußt­seien, sobald es verlangt werde. Die Streifenden wollten Ordnung herauszugeben, das mindestens vierteljährlich einmal erscheint. schaffen in ihren Arbeitsverhältnissen und, durch die stets wieder­Totenliste der Partei. Ein ehemals Mannheimer Partei- tehrende Arbeitslosigkeit gewöhnt an Entbehrung, würden sie auch in Baden an der Proletarierkrankheit gestorben. Die Mannheimer sprach Cohen und teilte zunächst mit, daß die Ortsverwaltung genosse, der Metallarbeiter Schneider, ist in seiner Heimat Seckach   jetzt im Kampf ausharren, bis dies Ziel erreicht sei. Hierauf Volksstimme" schreibt aus diesem Anlaß: 30 000 M. bewilligt hat, um sämtlichen organisierten Streifenden Während seiner Thätigkeit in Mannheim   widmete er jede Minute und Ausgesperrten in dieser Woche eine Ertra- Unterstützung zu freier Zeit der Partei und den Gewerkschaften. Im Gewerkschafts  - zahlen, die sie über die Schwierigkeiten, die der 1. November mit fartell bekleidete er den Schriftführerposten. Troß seiner schweren sich bringt, hinweg helfen wird. Der Redner führte des weiteren während des verflossenen Reichstags- Wahlkampfes im Wahlkreis Wert- getreten mit der Frage, ob sie einmal an den Streitversammlungen Krankheit, die ihn vollständig arbeitsunfähig gemacht hatte, war er folgendes aus: Die Vertreter von zwei Firmen feien an ihn heran­heim eifrig thätig. Seine Thätigkeit fand die ernstlichste Beachtung feilnehmen könnten und ob sie das ohne Gefahr für ihre der Gegner; dies bewies sein gestern stattgehabtes Begräbnis. Person thun könnten. Es wäre ihnen darauf geantwortet worden: Der evangelische Pfarrer Willens aus Bötigheim hielt die Grab- sie könnten nicht nur einmal, sondern ständig an den rede. Von derselben hatte der Schreiber dieser Zeilen das Gefühl, Versammlungen teilnehmen und sich auch daß der Geistliche eher einen Fluch als einen Segen spreche. Er der triumphierte mit deutlicher Anspielung auf den Toten und dessen das Geringste befürchten zu müssen. Darauf hätten Diskussion beteiligen, ohne auch alte Eltern, daß der freie Gedanke noch nicht gesiegt habe. Die sie sich bereit erklärt, zu erscheinen. Die Firma Stabernac Vertreter nach Seckach   entsandt, welcher in geeigneter Form den hundert Schlosser sucht, sei darum schärfer als alle andren hiesige Verwaltungsstelle des Metallarbeiter- Verbandes hatte einen in Tempelhof  , die jetzt durch Annoncen in der Volks- Zeitung" Pfarrer zurückwies und den Gedanken des Socialismus feierte, Firmen behandelt worden, indem außer den Metallarbeitern auch die dessen eifrigster Anhänger Genosse Schneider war. Lautlos folgte Holzarbeiter die Arbeit niederlegten, weil diese Firma, allerdings die Menge der Rede unsres Genossen, dicht um den Redner ge- gezwungen durch die Kühnemänner, den Tarifvertrag gebrochen drängt. Ein Gefühl der Dankbarkeit sprach aus dem Händedruck habe. Auch die auf Frreführung berechnete Annonce werde ihr nichts der Leute, dafür, daß in dieser von Pfaffen beherrschten Gegend es nußen; die in Betracht kommenden Arbeiter seien längst von den jemand gewagt hatte, ein freies Wort zu reden und schönere Ziele Umständen unterrichtet. Einige Arbeitgeber suchten jest durch die als ewige Knechtschaft zu zeigen. falsche Vorspiegelung, in Berlin   werde nicht gestreift. Arbeits­fräfte heranzuziehen. In derartigen Fällen verbe die Ortsverwaltung dafür jorgen, daß von den auf diese Weise betrogenen Arbeitern Entschädigungs- Klage gegen die Arbeitgeber erhoben wird, was, wie früher schon durch derartige Fälle bewiesen wurde, Erfolg haben werde. Im übrigen sei festzustellen, daß Institute, deren eigentlicher Zweck durchaus an­erkennenswert sei, wie die jüdische Arbeiterkolonie in Weißensee und der Verein Dienst an Arbeitslosen" sich zu Brutstätten für Arbeitswillige entwickelten. Wo irgendwo ein Streit ausbreche, suchten diese Institute ihn dazu auszunuzen, ihre Arbeitslosen unterzubringen. Redner nimmt an, daß die Leiter der Anstalten nicht von dem wahren Sach- verhalt unterrichtet sind und daß dieser Hinweis genügt, um sie zur Abstellung dieser verderblichen Mißbräuche zu veranlassen. Ferner teilte der Redner Vom Kohlenmarkt. Die Absatzverhältnisse auf dem rheinisch auf Grund eines ihm vorliegenden Cirkulars mit, daß auch die westfälischen Kohlenmarkt stellen sich, wie der Boff. 3tg" geschrieben Schlossermeister sich der schwarzen Liſten der Kühnemänner bedienen wird, auf den ersten Blick als äußerst günstig dar. Beträgt doch die wollen, obgleich der Leiter der Vereinigung der Schlosser­tägliche Versandziffer der Ruhrzechen zwischen 19 000-20 000 meister dem Redner erklärt hat, daß er nichts mit dem Kühne­Doppelwagen. Was jedoch die Aufnahmefähigkeit des inländischen männer- Verbande zu thun habe. Ein weiteres Cirkular, das eine Marktes anlangt, so ist festzustellen, daß seit dem Anfang des engere Verbindung der Arbeitgeber der Centralheizungs­Herbstes der Kohlenverbrauch der heimischen Eiſenindustrie und bezweckt, zeugt von demselben Streben nach völliger Knebelung der sowie der Gas- und Wasserinstallations Branche sonstiger Gewerbe absolut keine Steigerung erfahren hat und daß Arbeiterschaft. Interessant ist in dieser Hinsicht auch eine Notiz im auch keine Aussicht dafür vorhanden ist, daß dies sobald zu erivarten sei. Der Eisen- und Stahlmarkt befindet sich anscheinend im Zu­Einfäufer", einer in Unternehmerkreisen verbreiteten Zeit­stande der Stagnation. Wenn hier und da ein Werk zur Zeit stärker schrift, in der mitgeteilt wird, daß eine unfren beschäftigt ist als früher, so ist dies nur auf Kosten andrer kon­Handels- und Gewerbe Interessenten sehr furrierender Unternehmungen möglich, im allgemeinen hat die Be- nahe ſtehende, maßgebende Persönlichkeit der schäftigung der Eisenindustrie nicht zugenommen. Dementsprechend Blattes gegenüber über den gegenwärtigen Streit geäußert hat. Der preußischen Regierung" sich dem, E"-Mitarbeiter des ist der Verbrauch in Kohlen und Coats in diesem Industriezweige nicht gestiegen. Auch die übrigen kohlenverbrauchenden Industrien Mitarbeiter sagt: des Inlandes weisen keinen nennenswerten höheren Bedarf auf. Wenn nun trotzdem der Kohlenversand der Ruhrzechen eine un­gewöhnliche Höhe erreicht hat, so ist dies in erster Linie dem un­ablässigen und erfolgreichen Bemühen des Rheinisch- Westfälischen Stohlensyndikats und der großen, außenstehenden Zechen, die Ausfuhr zu steigern, zu verdanken. Ferner ist in Betracht zu ziehen, daß hervor, daß Kühnemann, der doch der Abteilung I des sowohl das Kohlensyndikat als auch die großen Rheinreederfirmen Verbandes vorstehe und nicht der Vereinigung der Metallwaren­und Großhändler über zahlreiche, umfangreiche Kohlenmagazine Fabrikanten, derjenige sei, der den Fabrikanten ihre Haltung verfügen, denen noch fortwährend beträchtliche Mengen Kohlen und Bittiere und jede Verständigung zu hintertreiben suche. Coats zugeführt werden. So lange diese Magazine aufnahmefähig Redner erklärte zum Schluß, daß auch die Hoffnung der Unter­bleiben und die Ausfuhr nicht abnimmt, wird auch der gegenwärtige nehmer auf den 1. November zu Schanden werden würde und die starke Versand keinen Rückgang erfahren. Wie lange dieser Zeit- Streifenden nach diesem Tage in derselben Stärke dastehen würden punkt dauern wird, läßt sich einstweilen noch nicht übersehen.

Zur Agitation für die preußischen Landtagswahlen sind in unfrem Parteiverlage erschienen:

Der preußische Befreiungskrieg. Ein Mahnwort an die Landtags­wähler Preußens.( Für die Massenagitation bestimmt.) Es fosten: 1000 Exemplare 50,- M., 3000 Exemplare 135,- M., 5000 Exemplare 200,- M. Einzelpreis 20 Pf.

Von

Die Volksschule wie sie ist. Von D. Rühle. 30 Pf. Die Volksschule wie sie sein soll. Von D. Rühle. 30 Pf. Eine Junterrevolte.( Behandelt die preußische Kanalvorlage.) K. Eisner. Preis 30 Pf. Die Knebelung der Arbeiterklasse durch das Junkerparlament. P. Hirsch  . 20 Pf. Der preußische Landtag. Handbuch für socialdemokratische Land­tagswähler. 4, M.

Von

Die preußischen Landtagswahlen.( Wahlgesetz- Wahlreglement Darstellung des Wahlverfahrens.) Von Dr. 2. Arons. 20 Pf. Agitations- Ausgabe 100 Exemplare 5,- M. Bestellungen find zu richten: Berlin   SW. 68, Lindenstr. 69.

Buchhandlung Vorwärts,

Die Jubiläumschrift 1878-1903 enthält einen Artikel des Genossen Bebel Rückblicke und Erinnerungen", in welchem derselbe auf einen Vorgang im Jahre 1881 in Leipzig   zu sprechen kommt und den dabei eine Rolle spielenden Schlosser Wölfel als Polizei­fpizzel bezeichnet. Wölfel, der noch in Berlin   lebt, wovon Bebel feine Kenntnis hatte, hat gegen diese Beschuldigung aufs lebhafteste protestiert. Beide sind übereingekommen, in einer Konferenz, die Ende nächster Woche stattfindet und zu der die mit den Verhältnissen aus jener Zeit näher bekannten Personen geladen werden sollen, eine Aussprache und Aufklärung über den Fall herbeizuführen.

Wir bitten die Parteigenossen, bis zum Austrag dieser An­gelegenheit sich jeden Urteils gegen Schlosser Wölfel enthalten zu

wollen.

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Die Münchner Post" bringt eine Notiz gegen diejenigen Parteiblätter, welche gegen den Artikel Vollmars Partei- Anklage und Barteigericht" bemerkt hatten, daß der Antrag des Vorstandes in Bezug auf den§ 2 unsrer Organisation auf dem Parteitage nicht angenommen worden sei, hier also ein Irrtum Vollmars vorliege, und sie bemerkt, daß dieser Irrtum zwar zuzugestehen sei, im übrigen aber der Parteivorstand den Standpunkt Vollmars als zu treffend gefunden habe.

Hus Industrie und Handel.

Die Zuckerraffinerien, die bekanntlich sich zwecks Hochhaltung der Preise für Raffinade zu einer Verkaufsvereinigung zusammen geschlossen haben, die vorläufig bis zum 1. März nächsten Jahres bestehen bleiben sollte, beabsichtigen diese Vereinigung bereits am Schluß dieses Jahres aufzulösen. Die Auflösung geschieht nicht aus freiem Entschluß, sie entspringt vielmehr der Erkenntnis, daß es in folge der Konkurrenz der auswärtigen Raffinerien nicht möglich ist, die Preise des Konsumzuckers dauernd höher zu halten als der Weltmarktpreis mit Hinzurechnung des Zollbetrages fich stellt. Ift dies aber nicht möglich, dann hat auch das Syndikat bezw. die Ver­faufsvereinigung feinen Zweck.

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Das Vorgehen des Herrn Kühnemann wurde mir gegenüber zivar als ein ungemein scharfes" tritifiert, gleichzeitig wurde hervorgehoben, daß es gang natürlich sei, wenn eine straffe Organisation eine nach straffere hervor ruft"

Aus dieser Notiz, erklärte der Redner, gehe unzweifelhaft

wie jezt.

Der

Diese letztere Auffassung ist nicht ganz richtig. In der gemeinsamen Beratung, welche Parteivorstand und Kontrollkommission in der An­gelegenheit Bernhard, Braun und Genossen Dienstag den 27. d. Mts. hatten, ist nicht nur auf den erwähnten Frrtum Vollmars hin­gewiesen worden, es wurde auch seine Auffassung, daß eine Anklage gegen Parteigenossen nur in der Wahlkreis- oder örtlichen Organi- ettva 40 Vertretern von Stahlwerken über die Beteiligungsziffer für Revolver mitgebracht und fürchte sich nicht. Es würde auch die Deutscher   Stahlwerks- Verband. Vorgestern fanden zwischen Hierauf sprach der Fabrikant Sanfland. Er habe keinen fation, zu welcher der betreffende Parteigenosse gehöre, erhoben den zu gründenden Stahlwerks- Verband Beratungen statt. werden und daß ein Schiedsgericht nicht anders als zu dem Zweck, der hohen Beteiligungsforderungen konnte eine Einigung nicht er wollten. Er gehöre nicht dem engeren Kreise der Fabrikanten an, Wegen größte Dummheit sein, wenn die Streikenden ihn hier totschlagen einen Antrag auf Ausschließung aus der Partei wegen einer chrlosen Handlung zu beraten, zusammentreten tönne, als irrtümlich bezielt werden. Es wurde deshalb ein Ausschuß gewählt, der die Be- und was er zu sagen habe, sage er in seinem eignen Namen. ratungen derart beschleunigen soll, daß in der zweiten Hälfte des Falsch sei es. zeichnet. wenn behauptet werde, in der Die Partei bildet eine Einheit und jeder Parteigenosse hat November eine neue Hauptversammlung zur Beschlußfassung statt-& abrikantenvereinigung hätten die fleineren finden kann. das Recht, gegen jeden andern Parteigenossen, einerlei, wo dieser Fabrikanten eine geringere Stimmenzahl ab wohnt oder organisiert ist, einen Antrag auf Einfeßung eines Die Betriebskonzentration in der Bierbrauerei Großbritanniens  . 3uge ben als die großen. Jeder Fabrikant hätte das Schiedsgerichts wegen einer ehrlosen Handlung zu stellen. Auch Wie im deutschen  , so läßt sich auch im englischen Braugewerbe eine gleiche Stimmrecht. Die Legende vom ersten November find schon mehrfach Schiedsgerichte zusammengetreten in Fällen, stetige und rasche Konzentration der Betriebe nachweisen. In dem ei vollkommen falsch; persönlich möge vielleicht der eine in denen es sich nicht um einen Antrag auf Ausschluß am 30. September 1902 abgelaufenen Betriebsjahre waren in Groß- oder andre Fabrikant davon gesprochen haben, in der Vereinigung aus der Partei wegen einer ehrlosen Handlung, sondern britannien 5890 gewerbliche Brauereien im Betriebe, welche in diesem liege es, daß der Streik so lange fortgeführt werde, bis die Unter­sei nicht die Rede davon gewesen. Im Interesse der Unternehmer um Beschwerden andrer Art über einen Parteigenossen handelte. Im Jahre 36 875 975 Barrels Bier herstellten. letzteren Falle steht es aber in der freien Entschließung des Vor- Unter den 5890 Brauereien befanden sich 4260, welche weniger stüßungsfonds der Streikenden erschöpft seien; dann würde wohl standes, ob er zu einem solchen Schiedsgericht einen Vorsitzenden als 1000 Barrels Bier brauten, 925 Brauereien hatten eine Ausbeute wieder Ruhe und Ordnung auf einige Jahre eintreten. Er mache ernennen will oder nicht. Ein solches Schiedsgericht fand z. B. statt von 1000 und mehr, aber unter 10 000 Barrels, und von den Streifenden den Vorschlag, ruhig weiter zu streiken, das wäre das beste für die Fabrikanten. Cohen, der hierauf erwiderte, empfahl dem Herrn Hanfland, zunächst sich das Statut der Fabrikanten­vereinigung einmal genau anzusehen, worin der Abstimmungsmodus, wie er in der Mittwochnummer des Vorwärts" gekennzeichnet wurde, genau vorgeschrieben ist. Der Redner wies ferner auf den großen Unternehmern auf die kleinen ausgeübt wird, wie sie den Terrorismus hin, der außerdem von den ungefähr zwei Dutzend einen Gießereibesizern und Fabrikanten die Aufträge zu entziehen und den Kredit abzuschneiden drohen, wie sie z. B. auch die Firma Stabernack durch Drohung zum Wortbruch, zum Bruch des Tarif vertrages gezwungen haben und wie sie es in dieser Weise dahin bringen, daß die kleinen Arbeitgeber thatsächlich nicht mehr Herr im eignen Hause sind. Gegenüber der Absicht der Fabrikanten, die Geldmittel der Streikenden zu erschöpfen, führte der Redner aus, daß der Streif bisher 350 000 M. gekostet habe; in der Ortsverwaltung Berlin  , die kaum ein Viertel des Metallarbeiter- Verbandes bildeu gingen jeden Monat allein ungefähr 60 000 M. an ordentlichen Einnahmen ein, so daß

in dem Streit Berthold Mehring, Die Konferenz war nur in dem Punkt mit den Ausführungen Vollmars einverstanden, daß der Vorstand nicht in corpore als Schiedsgericht fungieren könne, dagegen war die große Mehrheit der Ansicht, daß ein solches Schiedsgericht auch der Vorstand in corpore bilden könne, wenn die angeklagten Genossen ihr Einverständ

nis damit erklärten.

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261 Brauereien betrug die Produktion zwischen 10 000 und 20 000 Barrels. Eine Brauerei erzeugte mehr als 2 Millionen Barrels, von 4 Betrieben betrug die Ausbeute zwischen 11½ und 2 Millionen Barrels. Die Zahl der Brauereien nimmt dauernd a b. Im Rechnungsjahre 1892/93( endigend 31. März) gab es 9664 gewerbliche Brauereien, 1893/94 ist die Zahl derselben auf 9337 zurückgegangen, 1894/95 auf 9050, 1895/96 auf 8785, 1896/97 auf 8305, 1897/98 auf 7530, 1898/99 auf 6888, 1899/1900 auf 6447, 1900/01 auf 6110, 1901/02 auf 5898 und 1902/03

auf 5692.

am

Von letterer Zahl entfallen 5533 auf England, 122 auf Schott­ land   und 37 auf Irland  .

Gewerkschaftliches.

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Zu Timms Mandatsniederlegung nimmt das Elberfelder   Partei­blatt das Wort, indem es schreibt: Wir wußten, daß die übergroße Mehrheit der Genossen im Wahlkreise Hagen- Schwelm die vom Genossen Timm in den Socialistischen Monatsheften" und auf dem Parteitag ent­wickelten Ansichten nicht teilt. Das Verlangen Timms, bor einer Entscheidung gehört zu werden, müssen wir allerdings als gerechtfertigt anerkennen, auch unter der wohl zutreffenden Vorausseßung, daß die persönlichen Darlegungen Timms die Ge­nossen zu einer andern Stellungnahme kaum bewegt haben würden. Der Streit und die Aussperrung in der Metallindustrie. Der Umstand, daß Genosse Timm so weit vom Wahlkreise ent Die Streifversammlung der Gürtler, die gestern vormittag tagte die bis jetzt verbrauchte Summe; schon in sechs Monaten reichlich fernt wohnt, mag ja vielleicht dabei auch eine gewisse Rolle spielen, und sehr zahlreich besucht war, bot dasselbe Bild der Einmütigkeit wieder ersetzt werden könnte, ganz abgesehen von den 5 Proz. Extra­jedenfalls ist dieser Umstand auch schon früher der Kandidatur niche und Entschlossenheit der Streifenden wie die bisherigen Versamm- steuern der arbeitenden Mitglieder. Die Hoffnung der Fabrikanten, gerade förderlich gewesen. Auf alle Fälle handelte es sich doch nut lungen. Der Umstand, daß diesmal auch ein Arbeitgeber das auf diese Weise Ruhe und Frieden zu kriegen, würde sich nie er­um den Beschluß eines einzelnen Ortes, dem sich freilich inzwischen ein Wort ergriff und im Sinne der Kühnemänner zu den Versammelten füllen. Selbst wenn der Streit, woran noch gar nicht zu denken zweiter, Haspe  , angeschlossen hat; aber die höchste Instanz, die Wahl- sprach, vermochte nichts an dieser Thatsache zu ändern und diente sei, wirklich verloren gehe, würden die Arbeiter micht treis Konferenz, hatte doch noch keinen Beschluß gefaßt und es vielmehr dazu, die Streikenden noch mehr zu stärken in der Ueber- nachlassen und im nächsten Jahre bereits wieder kommen. bestand die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit, daß Timm zu der zeugung, daß es notwendig für sie ist, im Stampfe auszuharren.( Stürmischer Beifall.) Die Nachricht, daß die Fabrikanten. entscheidenden Sigung wäre eingeladen worden. Durch Timms Zunächst sprach Wiesenthal über den Stand der Bewegung. den zweiten November abwarten wollten, sei ihm aus lauterster Quelle eigne Erklärung ist das ja nun allerdings überflüssig geworden." Er erwähnte cine Notiz des Lokal- Anzeigers", wonach, wenn der gekommen.