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Jr. 256. 20. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 1. Bovember 1903.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Berlin , 31. Oktober 1903.

Börsengeset- Reform.

Das

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Be angefündigte Börsengesetz- Vorlage.- Regierungsmotive. fistalische Interesse. Das wahrscheinliche Ergebnis der Reform. Stellung der Socialdemokratie zur Börsenreform. Die Wirkungen des Börſengeſehes. Die Die Großbanken und die Börse.

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Gerichts- Zeitung.

Tat.

Verfammlungen.

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legenheit Differenzgeschäfte zu machen, nur daß sich heute das fammer des Landgerichts I mißlang der Alibibeweis gründlich. Es konnte Geschäft nicht in der früheren breiteren Deffentlichkeit vollzieht. Andrer- an ihrer Schuld kein Zweifel sein. Der Gerichtshof berurteilte diefange feits aber haben die§§ 66 und 69, nach welchen durch ein Börsen- flagte zu drei Jahren Zuchthaus, Ehrverlust und Polizeiaufsicht. Termingeschäft in einem Geschäftszweige, für welchen nicht beide Parteien zur Zeit des Geschäftsabschlusses in einem Börsenregister eingetragen sind, ein Schuldverhältnis nicht begründet wird und diese Unwirksamkeit sich auch auf die bestellten Sicherheiten und ab- Der Fachverein der Tischler Berlins und Umgegend hielt am gegebenen Schuldanerkenntnisse erstreckt, die Börsenmoral noch lager Mittwoch im Fürstenhof", Köpniderstr. 137/138, eine außerordents Die in voriger Woche von einigen freisinnigen Blättern ge- gestaltet und zugleich eine gewisse Unsicherheit in das Zeitliche Generalversammlung ab. Nach längerer Beratung gelangte brachte Nachricht, daß nun doch endlich die Regierung fich ent­brachte Nachricht, daß nun doch endlich die Regierung sich ent- geschäft hineingetragen. Zudem aber ist ein großer Teil des zunächst ein Antrag zur Annahme, wonach der Vorstand verpflichtet schlossen hat, dem Reichstage in der nächsten Session eine das Termin- und speciell des sogenannten Arbitragegeschäfts ins Aus- wird, bei den einzelnen Werkstattstreiks, die länger als drei Tage Börsengesetz abändernde Vorlage zugehen zu lassen, hat in Börsen- deutsche Wirtschaftsleben, denn wie man auch über die gerade beim Dauert der Streit nur drei Tage oder darunter, so wird keine land getrieben worden ohne irgend welchen Nußen für das dauern, eine Unterstützung von 2 M. pro Tag zu zahlen. treifen frohe Hoffnungen erweckt. Daß ein solcher Abänderungs- Warenterminhandel oft angewandten Praktiken zur Beeinflussung der Unterstützung gezahlt. entwurf schon seit langem im Handelsministerium vorbereitet wird, Ferner wurde ein Antrag angenommen, ist bekannt; manche behaupten sogar, daß er schon gleich nach der Preise denken mag, so ist doch zweifellos, daß, für längere Perioden nach welchem der Vorstand verpflichtet ist, die neu aufgenommenen Ankündigung des Handelsministers am 20. Februar 1901 im Hause betrachtet, der Zeithandel eine nivellierende, die Preisschwankungen Mitglieder in jeder Bezirksversammlung durch den Obmann bekannt der Abgeordneten, in welcher die lange Ercellenz sich für eine Revision ausgleichende Tendenz hat und daß gewissermaßen der Terminmarkt zu geben. Hierauf berichteten Bofelt und Sürtler über die des Börsengesetzes von 1896 innerhalb gewisser Grenzen Preisveränderungen auf dem Weltmarkt zu rechnen haben, eine Art nehmen, daß während der Berichtsperiode vom April bis Oktober den Industrien, die, wie z. B. die Zuckerproduktion, mit wechselnden Thätigkeit der Agitationskommission. Dem Bericht war zu ent aussprach, in seinen wichtigsten Punkten fertiggestellt worden ist und nur deshalb bisher dem Reichstage nicht vorgelegt wurde, weil die Versicherung gegen solche Schwankungen bietet. die Kommission eine umfangreiche Thätigkeit entfaltet hat, indem Regierung die Bolltarifattion nicht stören wollte. Eine Motivierung, noch nicht alle die schönen Gründe für bare Münze zu nehmen, die von Differenzen stattgefunden haben. Um die einzelnen Kommissions­Deshalb, weil man diese Thatsachen anerkennt, braucht man eine große Zahl Werkstättenfizungen zweds Agitation und Regelung die jedenfalls so zu verstehen ist, daß die Regierung durch das Hineinwerfen eines das Hochagrariertum brüstierenden neuen Streit von bestimmten Interessentengruppen in letzter Zeit in die liberale mitglieder einigermaßen zu entlasten, soll versucht werden, in Zukunft Presse lanciert worden sind. objektes in die Zollberatungen das sich still entwickelnde schöne Zoll- daß die großen Bantinstitute, deren Konzentration durch das Börsen Kollegen zur Mitarbeit heranzuziehen. Die Berichterstattung vom 3. B. erscheint es mir als zweifellos, die Kommission zu verstärken und eine größere Anzahl befähigter wucherbündnis zwischen Nationalliberalismus, Konservatismus und Kleritalismus nicht vorzeitig stören wollte. gesetz wesentlich begünstigt worden ist, in der Hauptsache nur des- Arbeitsnachweis und von der Bibliothek wurde bis zur nächsten Nachdem inzwischen diese Rücksichten auf die damalige Liaison wegen in neuerer Beit so energisch für die Börsengesetz- Reform ein- Versammlung vertagt. Der Bibliothek wurde zur Ergänzung der zwischen diesen drei Jsmen" durch die Annahme des Zolltarifs finanz mit der Industrie beziv. die Abhängigkeit der letzteren Schluß wurde noch zur regen Beteiligung an den am Sonntag treten, weil sie darauf rechnen, daß die Verbindung der Hoch- Ueberschuß der Dampferpartie von 44,05 M. überwiesen. Zum überflüssig geworden sind, scheint nun doch die Regierung ihre alten von den Banken sich in den nächsten Jahren immer weiter stattfindenden Delegiertenwahlen zur Orts- Krankenkasse aufgefordert. Versprechungen einlösen zu wollen; umsomehr als der neue Zolltarif ausdehnen und sich bisher bei den mit verschiedenen Ländern angesponnenen Handels- eine derartige Betriebskonzentration und Fusion vollziehen wird, Donnerstag Dr. Arons über die tevorstehenden Landtags auf der Grundlage dieses Verhältnisses sich Schöneberg . Jm überfüllten Obstschen Saale sprach am vertrags- Verhandlungen als ein recht unbrauchbares Produkt der daß zur Durchführung der damit verbundenen finanziellen Trans- wahlen. In großen Zügen verbreitete sich Redner über die Bes vaterländischen Herital- nationalliberal- tonservativen Zeugungskraft erwiesen hat, und die Bülowsche Regierung heute noch gar nicht attionen die Hochfinanz die Mithilfe einer starken Effektenbörse nicht deutung derselben für die Socialdemokratie. Insbesondere mit dem weiß, ob sie nicht genötigt sein wird, bei der Neuordnung des Socialistische Arbeiterpartei durchaus kein Interesse daran, diesen bisherigen Unterstüßung zu danken habe, wurde scharf ins Gericht zu entbehren vermag. Aber nach meiner Auffassung hat die Verhalten der Freisinnigen, die die größte Zahl der Size nur unsrer Handelspolitischen Verhältnisses Deutschlands zum Auslande mit Prozeß zu hemmen und im Sinne der oftelbischen Großgrundbefizer gegangen. Diese lettere Taktik indes dürfte bei der diesmaligen einer wesentlich andren Mehrheit im Reichstage rechnen zu müssen: einer Mehrheit, in welcher ein wesentlicher Teil schaft die Entwicklung des mobilen Kapitals durch allerlei kleine Wahl allgemein i Wegfall kommen. Wie das verräterische Beispiel Der deutschkonservativen Fraktion und des Centrums fehlt, während halbfeudale Beschränkungen zu verlangsamen.- jener Partei... äßlich des damaligen Breslauer Verfuchs gezeigt dafür die beiden freisinnigen Fraktionen als Hilfstruppen einrüden. habe, wo unfre Partei die ausschlaggebende Anzahl der Wahl­Jedenfalls dürfte aus diesem Grunde wie aus der bei der trostlosen männer gestellt hatte, sei jener Partei an einer Schwächung der Lage der Reichsfinanzen gebotenen Rücksicht auf die Hochfinanz es Reaktion nichts gelegen; die Auslassungen der freifinnigen Führer den modernisierten Drenstjernas, von denen Deutschlands wirtschaft­Der konservative Reichstagskandidat im Wahlkreise Teltow , Herr von uns, der in der Stichwahl für einen freisinnigen Kandidaten lassen uns hierüber nicht im unklaren. Redner betrachte denjenigen liche Geschicke geleitet werden, nicht ganz wertlos dünken, Hammer, hatte in der Wahlagitation von unsrem Parteigenossen stimme, nicht für einen Parteigenoffen. Börse und Handel wieder etwas verföhnlicher zu stimmen, Köster in Zehlendorf behauptet, daß er von Arbeitergroschen lebe und Arons wies auf die noch größere Kompliziertheit des Landtags­( Lebhaftes Bravo!) und fo werden wir denn wohl nach einiger Zeit tausend Mart aus der Parteikasse beziehe. Gestern sollte Herr Wahlsystems gegenüber dem der Stadtverordneten- Wahlen hin; er das Vergnügen haben, Excellenz Möller aus Brackwede vor Hammer sich wegen dieser Unwahrheiten vor Gericht verantworten. empfahl die Aufstellung von Kandidaten zur 1. und 2. Klasse, da bei dem Reichstag seine Börsenreform innerhalb gewisser Bom persönlichen Erscheinen war er entbunden worden, weil er bei der oft recht verschiedenen Abgrenzung der Steuerstufe hier und da Grenzen mit ähnlichen Lesefrüchten aus dem alten volkswirt der Agitation zu den Landtagswahlen zu thun hatte. Sein Rechts- Erfolge nicht ausgeschlossen seien. schaftlichen Arbeiterkalender des Herrn Frizz Kalle und andern Werken anwalt erklärte, daß kein Beweis für die von Hammer vorgebrachten zeit zu einer solch ungelegenen Zeit bestehe scheinbar die Absicht. Durch die Festsetzung der Wahl­nationalliberaler Volkswirtschaft verteidigen zu hören, wie er sie jüngst unwahrheiten zu erlangen sei; er schlage auf Grund dieses Bekennt die Arbeiterschaft von der Wahl fernzuhalten, was uns erst recht auf Handelskammer- und Gewerbevereins- Festen ausgetramt hat. nisses einen Vergleich vor. Da unsrem Parteigenossen Köster um zu der Ansicht befehren müsse, durch stritte Beteiligung gegen diese Allerdings viel dürfte bei der ganzen Reform kaum heraus- nichts andres zu thun war, als Herrn Hammer zu einer solchen Rechtlosmachung zu protestieren. Daß das sogenannte Selbst kommen, denn allzusehr möchte die Regierung es doch mit der Revokation zu veranlassen, so ging er auf den vorgeschlagenen Ver- verwaltungsrecht der Gemeinden nur auf dem Papier stehe, sei nut agrarischen Junkerschaft nicht verderben; und überdies kommt das gleich ein. Die Kosten trägt selbstverständlich Herr Hammer. fistalische Interesse in Betracht. Eine gewisse Herabfegung der der reaktionären Mehrheit dieses Junkerparlaments, das in allen Börsensteuer wird sich auch der Fistus gern gefallen lassen, lichen Streitbergehens hatte sich am Donnerstag der Arbeitsvermittler übertragen hat, zu danken. Redner streifte die Stnechtung der in Unternehmer und Staatsanwalt gegen Arbeiter. Wegen angeb- entscheidenden Kommunal- Angelegenheiten die Aufsicht ihren Organen denn weder der Emissions noch der Umsatzstempel haben des Holzarbeiter- Verbandes, Hermann Maaß , vor dem Schöffen- Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter, fennzeichnete die bors der Umsatzstempel haben die prophezeiten hohen Mehrbeträge gebracht; im Gegen teil, der die gericht in Moabit zu verantworten. Der Thatbestand war folgender: fündflutliche Gefinde- Ordnung, deren Beiseiteschaffung bei den Steuerertrag ist- woran allerdings auch Strife der letzten Jahre ihren Anteil hat mehr und mehr zurück- In Lichtenberg befanden sich im Auguſt d. J. die Tischler der Kommissionsberatungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs wiederum gegangen, so daß schon am 8. Januar vorigen Jahres Herr von Pohlschen Fabrik im Streif. Am 29. August begab sich nun durch Freisinnige vereitelt wurde, beleuchtete die laye Hand­der Angeklagte Maaß nach Lichtenberg , um, Thielmann sich zu dem Zugeständnis genötigt sah: Wir werden, wenn möglich, habung der Gewerbe- Inspektion und forderte die Trennung der wenn wir aus dem Börsenstempel mehr einnehmen wollen, mit namens des Holzarbeiter- Verbandes in Verhandlungen mit der Kirche von der Schule. Den Erfolg muß unsre Agitation haben. einzelnen oder allen feinen Säben wohl wieder Firma zu treten. Als er in dem Lokal saß, das für gewöhnlich daß unsre Kandidaten in der 3. Klasse die Mehrheit erhalten, denn etwas heruntergehen müssen. Das Höherschrauben des den Streitposten zum Aufenthalt diente, sah er den Tischler diese Wahl dürfte mit ausschlaggebend sein für die weitere Ente In der Meinung, widlung unfrer Parteiberhältnisse. Arons schloß mit dem Wunsche. beantwortet worden, und ich glaube, daß der Bogen etwas zu straff dieser wolle dort um Arbeit anfragen, ging er auf ihn zu und sagte daß die überzeugten Parteigenossen im Interesse des Allgemein­Stempeltarifs ist von der Börse mit einer Abnahme der Geschäfte Lehmann nach der Pohlschen Fabrik zu gehen. zu ihm: Kollege, hier wird gestreift". Nach der Anklage soll wohls das Opfer der Wahlbeteiligung gern auf sich nehmen werden. Aber gerade infolge dieses auch in der vorstehenden Auslassung indem er ihm zurief:" Sier dürft Ihr nicht arbeiten, hier wird in die Wahlarbeiten mit aller Straft einzutreten. Zwar dürfe man Maaß sich auf Lehmann gestürzt" und ihn am Arm gepackt haben,( Lebhaftes Bravo!) In der Diskussion ermahnt Genosse Obst. wieder hervortretenden fiskalischen Standpunktes der Regierung darf man als sicher annehmen, daß sie sich zu Alenderungen der Steuer- gestreift". Das Merkwürdigste ist, daß der angeblich belästigte nicht allzu große Hoffnungen auf die loyale Haltung unsres Lehmann gar keinen Strafantrag gestellt hatte, vielmehr ist dies Magistrats gegenüber der Festsetzung des Beginns des Wahlattes fäße nur insoweit verstehen wird, als dadurch höhere Einnahmen, vom Arbeitsnachweis der Holzindustriellen aus geschehen. Der Zeuge, feßen, desto mehr Interesse müssen unsre Parteigenossen der Wahl nicht aber irgendwelche Ausfälle zu erwarten find. In der Hauptsache wird die Reform also wohl darauf hinaus- Sekretär Me i ne de, eine bekannte Person diefes Inmungsnachweises, entgegenbringen. Mit einem dreifachen Hoch auf gutes Gelingen Laufen, daß die Umsatzsteuer wieder ganz oder zum Teil auf die machte seine Aussage denn auch im Sinne der Anklage, während Maaß schloß Genosse Süter die imposante Versammlung. Säge vor dem Gesetz vom Juli 1900 herabgesetzt wird. Ferner sowie andre Beugen bekundeten, er, der Angeklagte, habe dem Leh- Rummelsburg. Am 25. Oktober fand im Lokal der Witte Weiger dürfte der Differenz- und Registereinwand etwas eingeschränkt mann lediglich von dem Streit Mitteilung gemacht und sei dabei die Generalversammlung des socialdemokratischen Wahlvereins für werden, so daß er 3. B., wie der Verein für die Interessen der noch etwa fünf Schritte von ihm entfernt gewesen. Der Verteidiger Rummelsburg statt. Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrten die Berliner Fondsbörse in seiner Eingabe an den Reichstanzler forderte, machte bezüglich des Meinecke geltend, dieser könne als Vertreter des Genossen durch Erheben von ihren Plätzen die verstorbenen Mitglieder zwischen solchen Firmen und Personen ausgeschlossen wird, die im Arbeitgeber- Verbandes keineswegs als objektiver Zeuge angesehen Neumann und Bohlmann. Nach dem Bericht des Vorstandes haben Handelsregister eingetragen oder zum Börsenbesuch zugelassen sind; werden, unsoweniger als gegen ihn jetzt ein Strafverfahren wegen im Berichtsjahre 15 Vorstandssigungen, vier Generalversammlungen, vielleicht auch wird eine wesentliche Abkürzung der Anfechtungsfrist Konflikt zwischen ihm und mehreren Streitposten des Holzarbeiter versammlung stattgefunden. Die Jahreseinnahmen betrugen infl. Hausfriedensbruchs schwebe, dessen Ursachen auch in einem zwei Vereinsveriammlungen und eine außerordentliche Generals festgesetzt, nach deren Ablauf der Differenzeinwand nicht mehr er Verbandes liegen. Da die Beweisaufnahme weiter nichts Belastendes alter Bestand 1646,72 m., die Ausgaben 1503,11 m., bleibt ein hoben werden kann; und schließlich darf man wohl auf Aufhebung für den Angeklagten ergab, so wurde er vom Gericht nach kurzer Bestand von 143,61 M. Am Schlusse des vorigen Jahres betrug des Terminhandelsverbots rechnen, soweit es die Anteile von Berg Beratung freigesprochen. werks- und Fabrikunternehmungen betrifft; während die Freigabe die Mitgliederzahl 398. Eingetreten find im laufenden Jahre des Getreides für den Terminhandel als ausgeschlossen erscheint, Treber- Schmidt als Erpressungsopfer. Eine Gastrolle vor der 218 Genossen, ausgeschieden 96, so daß der Verein einen Zuwachs da von dieser nicht nur die deutschkonservative, sondern auch die neunten Straffammer des Landgerichts I. gab gestern der aus dem von 122 Mitgliedern zu verzeichnen hat und die Mitgliedschaft am Centrumsfraktion nichts wissen will. Damit dürfte aber auch die Staffeler Treberprozeß fattfam bekannte Direktor Adolf Schmidt, Schlusse dieses Jahres auf 520 Genossen angewachsen ist. Für die ganze Reform so ziemlich beendet sein. welcher aus dem Gefängnis in Kaffel nach hier gebracht worden Bibliothek wurden 86 m. verausgabt. Bücher wurden im Laufe des Die Stellung, welche wir zur Frage der Börsengesetz- Neform war, um in einer Anklagesache wegen Erpressung gegen den Schrift Jahres 143 gelesen. Die Revisoren berichteten, daß Belege, Kasse sowie einnehmen, ist bekannt. Die socialdemokratische Partei ist ſteller P. als Zeuge vernommen zu werden. Als Schmidt sich noch Bibliothek geprüft wurden und alles ordnungsmäßig geführt sei. ficherlich keine Verehrerin des Börsentreibens und der Börsenmoral; auf der Höhe" befand, unterstützte er ein den gewerblichen Inter - wurden die Genossen Fris Berger als Vorsitzender, Bitterhof sie sieht in der Börse nicht nur eine Centrale des heutigen tapita essen dienendes Fachblatt mit monatlich 1000 M., wofür der Leiter als Kaffierer und Prüfchke als Schriftführer einstimmig gewählt. listischen Wirtschaftssystems, sondern zugleich auch eine Konzentration des Blattes die Verpflichtung hatte, die Unternehmungen Schmidts, Bu Beisigern wurden die Genoffen Prüfer, Stein, Fetten­der diesem System eignen Gewinnsuchts-, Spiel- und Exploitations besonders ein zu Beleuchtungszwecken dienendes Material, durch häuer, Lenzner, Schmidt und 2öbel gewählt. Genosse Artikel gu empfehlen. tendenzen, und thatsächlich ist denn auch gerade an dieser Stelle das geeignete Der frühere Inhaber Dehlting als Vertrauensmann berichtete, daß hier am Orte und frant und Börsentreiben oft viel abfälliger charakterisiert worden, als in der des Blattes wurde fühlte sein Ende nahen. in den den Rummelsburger Genossen zur Bearbeitung zugeteilten Schmidt teilte er agrarischen und antisemitischen Preise, die sich nur dann zu entrüsten In einem Briefe an diesem mit, daß Drten 11 öffentliche Versammlungen stattfanden. Am Tage der den pflegt, wenn an der Produktenbörse durch irgendwelche Mani- er feinen langjährigen Mitarbeiter, Schriftsteller P. Reichstagswahl waren 125 Genossen in Thätigkeit. Es fanden pulationen die Getreidepreise gebrüdt, nicht aber, wenn zu seinem Nachfolger ausersehen habe, ihn aufs wärmste empfahl 10 Agitationstouren nach den Ortschaften in Ober- und Nieder­fie auf gleichem Wege fünstlich in die Höhe und bat, die monatliche Unterstüßung von 1000 M. auch seinem barnim statt, wobei 33 500 Flugblätter verbreitet wurden. getrieben werden. Uns gilt die Börse als eine aus Nachfolger zu teil werden zu lassen. Als der Vorgänger des An- Jahreseinnahme betrug 902,69 M., die Ausgabe 886,01 m., bleibt dem kapitalistischen Wirtschaftsverhältnissen entstandene und mit ihnen geklagten dann verstorben war, übernahm der Leztere das Blatt. ein Bestand von 16,68 M. Genoffe De hiking schließt seinen Be­gewachsene Institution, die, wie die ganze moderne Wirtschafts- Als die übliche Unterstützung von Schmidt ausblieb, soll der An- richt mit dem Ersuchen, rege für die Landtagswahl zu agitieren und ordnung, feineswegs ideal geartet ist, die aber in dem heutigen geklagte verschiedene Artikel, wodurch die Unternehmungen Schmidts Mann für Mann für unsre Kandidaten zu stimmen. Getriebe durchaus notwendige Funktionen zu erfüllen hat, und zwar in ungünstiger Weise beleuchtet wurden, an diesen eingesandt haben, trauensmann wurde der Genoffe Prüfer gewählt. Genoffe Dehl­ſtimmen wir in dieser Auffassung mit dem Grafen Posadowsky worauf die Unterſtügung weiter gezahlt wurde. Bei seiner tom- ting erklärte, daß er bis nach der Landtagswahl seine Thätigkeit überein, der am 19. Jebruar dieses Jahres erklärte: Sie( die ver- missarischen Vernehmung hatte Schmidt seine Aussage in der Partei zur Verfügung stellen und die Landtagswahlbewegung zu bündeten Regierungen) fönnen in der Börse nicht eine absolut einer Form abgegeben, daß in dem Verhalten des An- Ende führen wird. Als Revisoren wurden Gebauer, Frenzel schädliche Institution erblicken, wie das von mancher Seite zu ge- geklagten die Thatbestandsmerkmale der Erpressung gefunden und Rosenkranz , als Bibliothekar oog gewählt. In die fchehen scheint. Die Börse ist vielmehr eine unbedingte wurden. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Schwindt, be- Lokalkommission wurden die Genossen Rick, Bartel und wirtschaftliche Notwendigkeit. Diese Institution tann stand aber auf das persönliche Erscheinen des Belastungs- Quester gewählt. Zu der Kreistonferenz wurden die Ge nicht erst, wenn in ernsten Zeiten Anforderungen an sie gestellt zeugen Schmidt. Jm Termin schwächte dieser seine Aus- noffen Rid, Rosenkranz, Schulze, Berger, Frenzel werden, neue Beziehungen anknüpfen, sondern sie muß schon in ge- lage dermaßen ab, daß der Gerichtshof zu einem freisprechenden und Prüfer delegiert. Außerdem wurden noch mehrere Vereins­ordneten, ruhigen Zeiten so start und so träftig sein, daß sie dem Urteil gelangte. Unter anderm hatte der Zeuge erklärt, daß er angelegenheiten erledigt. nächst in tritischen Zeiten ihre wirtschaftliche Aufgabe sofort erfüllen durch Zusendung der Artikel sich keineswegs hätte beeinflussen lassen, Johannisthal . Eine zahlreich besuchte Versammlung beschäftigte fann, namentlich auch auf dem Gebiet des inter - fie hätten vielmehr dazu gedient, ihn in betreff der Konkurrenz auf sich am Mittwoch im Rauschen Lokal mit den bevorstehenden Land­nationalen Geldverkehrs." dem Laufenden zu halten. tagswahlen. Unter den Anwesenden bemerkt man eine ganze An­Von diesem Standpunkt aus ist die Frage der Börsengesetz- Reform Die berüchtigte Taschendiebin Anna Wannrich, welche vor etwa zahl Bürgerliche. Genosse 3ube il ging in seinem Referat mit natürlich eine ganz andre, als von dem des Hasses des ländlichen zwölf Jahren unter der Bezeichnung Die gefällige Frau" viel von unfren Gegnern scharf ins Gericht, namentlich kennzeichnete er das Grundfapitals gegen das Handels- und Finanzkapital. Für fich reden machte, ist jest wieder vom Geschick ereilt worden. Verhalten der Freisinnigen bei den Stichwahlen zum Reichstage uns handelt es sich einfach darum: Was wird durch die Bestimmungen Nachdem sie ihre legte Strafe zehn Jahre Zuchthaus und gab der Meinung Ausdruck, falls die Freisinnigen uns zu feinem des Börsengesetzes an dem Börsengetriebe geändert, inwieweit wirken verbüßt hatte, wurde sie an einem Augufttage von dem Mandat verhelfen, sie von der politischen Bildfläche verschwinden sie gewissen Schäden, vornehmlich der wilden Ueberspekulation ent- Kriminalbeamten Hilbrecht wieder festgenommen, weil eine Frau vom müßten. Als Wahlmänner wurden aufgestellt für den 1. Bezirk in gegen, und inwieweit hemmen fie andrerseits notwendige Funktionen? Lande die Angeklagte als diejenige Person wiedererkannte, die ihr der 1. Abteilung die Genossen Luben, Rothe, in der 2. Radunte, in Und von diesem Standpunkt aus erscheint in vielen der wichtigsten in der Brunnenstraße mit großer List und Geschicklichkeit ein Porte- der 3. Winkelteu und Mertins; im 2. Bezirk in der 1. Abteilung feiner Paragraphen das Börsengesetz als verfehlt. Der Spielteufel" monnaie mit 46 M. Inhalt aus der Tasche gestohlen hatte. Im die Genossen Dühring und Wegner, in der 2. Hedderot und in der wird dadurch nicht oder doch nur in ganz geringem Maße ge- vorigen Termin legte sich die geriebene Sünderin aufs Leugnen und 3. die Genossen Mann und Brunzel. Während des Schlußwortes bändigt; der nicht in das Register Eingetragene findet, erbot sich zum Antritt eines Alibibeweises, der ihr nicht abgeschlagen des Genossen Zubeil wurde die Versammlung wegen der Polizei­wenn er nur will, auch heute noch jederzeit Ge- werden konnte. Im gestrigen erneuten Termine vor der 8. Straf- stunde aufgelöst.

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