Die zweite städtische Lesehalle und 20. Boltsbibliothek in der Ravenéstr. 12, welche seit Anfang September eines Umbaues wegen publikum wieder eröffnet. geschlossen waren, werden am 5. November 1903 für das Lese
worden wäre, und man beginnt im Hinblick auf diesen Zug nach seine Ehefrau hier mittellos zurückließ. Diese mußte hier thre Auf einer Hochzeit tobsüchtig wurde der 24 Jahre alte Maler den Vororten des Westens die Eingemeindungsfrage wieder lebhafter Schmucksachen verpfänden, um daraus den Lebensunterhalt zu be- Walter Köpfe aus der Bismarckstraße zu Charlottenburg . zu erörtern. streiten. J. betrieb seine Fabrit" zunächst in der Usedomstr. 17 Hochzeitsfeier fand in einem Brauereiausschant des hohen Nordens Lehrreiche Betrachtungen darüber liefert Herr Georg aber- und verlegte fie dann nach der Badstr. 11/12. Er ließ Haussegen statt, und der leicht erregbare. gerief um eine Kleinigkeit in Zwist land, Stadtverordneter von Berlin und zugleich Gemeinde- herstellen und über das ganze Deutsche Reich verbreiten. In allen mit einem andren Gast. Plöglich brach ein Wutanfall bei ihm aus, Städten faßen Oberagenten, die durch Hunderte von Unteragenten er schlug wie ein Rasender um sich und bis drei Männer, die ihn bertreter bon Wilmersdorf , in feiner feiner eben erschienenen von Haus zu Haus, von Thür zu Thür ihre Aufrufe verbreiteten, die halten wollten, in den Arm und einen vierten in einen Finger. Broschüre" Groß- Berlin, ein Beitrag zur Ein in der Sammlung von Geldern zu wohlthätigen Zweden gipfelten. Der Einem andren Teilnehmer rig er den Anzug vom Leibe. Die junge gemeindungsfrage"( Verlag Leonhard Simion Nachf., Berlin ). Ueberschuß, der aus dem Vertrieb der Haussegen erzielt wurde, Frau fiel über den Vorfall in Ohnmacht. Schließlich wurde K. überHaberland vertritt den Standpunkt, daß die Eingemeindung heute, sollte zur Interfügung verfüppelter arnier Kinder Berwendung wältigt und von sechs Männern mit Aufbietung aller Sträfte nach trotz der inzwischen erfolgten Stadtwerdung Schönebergs und Rig- finden. Der Aufruf enthält neben Bibelworten, die das Mitleid und der Unfallstation in der Badstraße gebracht, von wo ein Lückscher dorfs , nicht schwieriger ist als vor zehn Jahren, daß sie aber heute die mildthätigkeit erwecken sollen, Abbildungen verkrüppelter Kinder, Wagen ihn nach der Neuen Charité abholte. Die Feier hatte durch noch viel notwendiger als damals ist. Zum Nachweis der Not die nach Namen, Alter und Stand der Eltern aufgeführt sind. Um die Störung ihr Ende erreicht. wendigkeit führt der Verfasser allerdings nur die erwähnte Ab- eine Kirche darstellt und die Umschrift trägt:" Zur Unterstützung in Neisse gefaßt wurde, als er gelegentlich eines Voltsfestes faliche jeden Verdacht auszuschließen, wurde auch ein Stempel beigefügt, der Der Falschmünzer Gelhaus, der aus der Charité entsprang und wanderung der Wohlhabenden an, diese aber schildert er uns in des Krüppelheims." Die Haussegen, die sonst für 2.50 M. zu haben einer recht überzeugenden Darstellung, die sich auf ein reiches find, wurden für 6,50 abgesetzt. Durch ihre Zungenfertigkeit über Die Falschstücke, die er verausgabte, wurden in seiner eignen Werkdes Krüppelheims." Die Haussegen, die sonst für 2.50 M. zu haben weimartstücke verausgabte, ist gestern wieder in Berlin eingetroffen. statistisches Material stützt. Haberland hebt hervor, daß in der redeten die Agenten die zur Wohlthätigkeit neigenden Abnehmer, so stelle hergestellt, bevor er sich mit der Herstellung preußischer Coupons socialen Fürsorge, die den Kommunen obliegt, zum Beispiel an den daß nach dem Ergebnis der Einnahmen die Haussegen in großen befaßte. hygienischen Maßnahmen, alle Bürger, ob sie in Berlin , in Lichten- Massen abgesetzt wurden. Einen Ueberblick über den Geschäftsgang berg oder in der Kolonie Grunewald wohnen, das gleiche Interesse gestattet die Thatsache, daß in der Zeit vom 1. September v. J. bis haben; daß verschiedene sehr kostspielige Unternehmungen, die von zum 15. Oktober d. J. eine Brutto- Einnahme von 486 000. abBerlin allein bezahlt werden. auch den Vorortbewohnern zu gute endlich Anzeigen bei der hiesigen Polizei ein. In dem Aufruf an sich geführt werden konnte. Von den weich gemachten Käufern liefen kommen, beispielsweise die Schaffung von Verkehrswagen und konnte kein eigentlicher Betrug gefunden werden, daher wurde die Berkehrsmitteln, die es noch mehr erleichtert, in Berlin sein Geld zu Angelegenheit dem Kriminalkommissar Dr. Grünberg zur besonderen ting- und Lenau - Abend im Gewerkschaftshause verDie Arbeiter- Bildungsschule hatte zum Sonntag einen Hamerverdienen und in einem Vorort zu wohnen. Nachforschung anvertraut. Das Ergebnis war, daß J., ein schon ausges anstaltet. Oder genauer gesagt, diese beiden Dichter waren als Kern H. zieht hier zur Vergleichung die Verhältnisse Londons oder viel- wiesener Schivede, etwa ein halbes Dusendkinder mit jährlich etwa je der Veranstaltung gedacht, die außerdem einen mit feinem Geschmac mehr Groß- Londons heran. Trotz aller Selbständigkeit der zahl- 100 m. unterstützte. Er verschaffte sich einen Namen dadurch, daß er zusammengestellten Kammermusitabend brachte. Herr Dr. Rudolf reichen Kommunen, aus denen sich die Grafschaft London zusammen- für eine Spende von 100 W. Ehrenmitglied von Vereinen wurde, Steiner veranschaulichte in einem vorzüglichen Vortrag die polisetzt, besteht wenigstens für einzelne Berwaltungszweige ein Groß- deren Namen er dann als Lockruf für ſeine Einnahmen benuzte. tischen Zustände, unter denen Benau und Hamerling in ihrem engeren London , zum Beispiel für die Kanalisation, für das Feuer- treibende Kraft der zuerst nicht zu ermittelnden Fabrik erkannt hatte, der Censur sein Freiheitslied„ Die Albigenser" schuf. entwarf der Als er endlich merkte, daß sich die Kriminalpolizei, die in ihm die Baterlande Destreich reiften. Während Lenau in der Umklammerung löschwesen, für den größten Teil des Straßenbahnwesens, näher mit der Sache befaßte, ging er ab unter Mitnahme des später geborene Hamerling Bilder des gesellschaftlichen Verwesungsfür alles, was dem Verkehr dient. Groß- London unter- Geldes. Außerdem ließ er eine Schuldenlast von 125 000 M. zurück, hält die meisten Themsebrücken, die Themsetunnel sind von die aus der Herstellung der Haussegen entstanden ist. As et hier Groß- London gebaut, und bedeutende Straßendurchbrüche über die Art seiner Thätigkeit vernommen wurde, wollte er die werden gewöhnlich nicht von den beteiligten Einzelfommunen, sondern Agenten nicht kennen, von denen er die Geldfendungen in Empfang von Groß- London bezahlt. inn genommen hat. Am 18. v. M. dampfte er ab, indem er einen Die Drganisation dieses Groß- London vereinigt die wider- Rassenbestand von 1,53 Mark zurückließ. Seinen Verlag gründete strebenden Interessen der einzelnen Gemeinden nur auf bestimmten aber änderte er ihn in„ Unionsverlag" um, nachdem er das Fett er im März 1901 unter dem Namen„ Märkischer Kunstverlag", dann Gebieten. Die Verschmelzung aller Interessen auf allen Gebieten abgeschöpft hatte. wird am besten durch wirkliche Eingemeindung erreicht. Man kann dem Verfasser nicht unrecht geben, wenn er sagt, daß für Berlin die Eingemeindung der Vororte heute geradezu eine Lebensfrage ist. 12
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prozesses und der neuen Entwicklungskeime, die in dieſer Fäulnis zur Reife kamen. Das Epos„ Ahasver in Rom", das die Sittenfann wohl als das gelungenste Wert Hamerlings bezeichnet werden. berderbnis unter den Cäsaren mit Matartscher Farbenglut schildert, Fräulein Marie Holgers recitierte Gedichte von Hamerling und Lenau , während Fräulein Martha Schley mit sympathischer Brahms, Chopin , Winiawsky, Beethoven und Schubert wurden in Stimme einige von Franz komponierte Lieder Lenaus vortrug. vorzüglichem Vortrag von den Kammermusikern Altmann, In einer Konditorei vergiftet hat sich in der vorletzten Nacht um Hänsgen und Neumann zu Gehör gebracht. Der große Saal Uhr ein 21jähriges Mädchen, das eine Stunde vorher als Gast des Geivertschaftshauses war überfüllt. Es war eine Freude, zu eintrat und dann fortging. Zur genannten Zeit betrat es die sehen, wie die Arbeiter und Arbeiterinnen andächtig der doch nicht Aschingersche Konditorei in der Friedrichstr. 152 wiederum und leicht verständlichen Musik lauschten. schüttete ein Pulver in den Kaffee. Ein Herr fah dies und sprang Im Metropol- Theater ist das„ Allerneneste" allmählich in Ehren mit den Worten:" Was machen Sie?" hinzu. Inzwischen hatte aber das Mädchen den Kaffee getrunken und war bewußtlos auf grau geworden und man mußte auf möglichst vollwertigen Ersatz finnen. dem Stuhl umgesunken. Eine neue Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz Nach Zeugnissen ist es das 21jährige Stubenmädchen Elfriede Bachmann, das soeben aus der Stellung „ Durchlaucht Radieschen" wurde also in bewährter Weise ausgetreten war. Das Mädchen wurde nach einem Krankenhauſe von Julius Freund gedichtet, von Victor Holländer kompogebracht; es hatte von mehreren Pulvern eins genommen, das niert, vom Direktor Schulz in Scene gefeßt, und, was die HauptBlausäure enthielt. Den Grund zur That kennt man noch nicht. sache, von der Firma Hugo Baruch u. Co. so glänzend ausgestattet, daß die vorgenannten Mitarbeiter völlig in Schatten geDas neue Stück fängt am wie Pariser Leben ". Aber viel großartiger. Die Bahnhofshalle ist der des Bahnhofs Friedrichstraße nachgebildet und der Orient Expreßzug kommt eigenhändig auf die Bühne. Wirklicher Rauch, den man im Zuschauerraum riechen kann, steigt aus der Maschine. Eutsprechend dem gewaltigen Fortschritt, Solche Unterordnung des Schulinteresses unter das Interesse den die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten vierzig Jahren der Stadtmission und ihrer Kurrende verstieß gegen die geltenden genommen hat, geberden sich auch die Helden der neuen Ausstattungs Eingebrochen wurde in die Kunstschlosserei von Weil in der posse viel unternehmender als die Personen in Offenbachs Operette. Bestimmungen über Schulpflicht und Schulbesuch, und das Entgegen- Barutherstraße 9, deren zwei Eingangsthüren mit Stemmeisen ge- was ist der Brafilianer mit der einen kleinen Handschuhmacherin kommen, das der Kurrendeleitung von der Schule bewiesen wurde, öffnet wurden. Dann machten sich die Diebe an die Pulte des gegen den erotischen Multimilliardär in unfrem Stück, dem die Weiber stand in auffallendem Gegensaße zu der Strenge, mit der sonst die Comptoirs, die sie gleichfalls erbrachen. Da sie kein Geld fanden, zu Dußenden an den Hals fliegen, nur weil er mit dem Gelde wie Schulversäumnisse geahndet werden. Durch den Vorwärts" nahmen sie Brief- und Invalidenmarken und auch einen photographischen toll umher wirft, und nicht, weil er von Josephi, dem Manne mit ist im vorigen Jahre dieser schulfeindliche Unfug, den mangottes- Apparat mit. Drei verdächtige Burschen, die auf dem Boden des der schmelzenden Stimme, dargestellt wird!" Pariser Leben " weist fürchtig und dreift selbst bei Anlässen allerprivafesten Charakters, vierter, der rechtzeitig Wind bekommen hatte, entfloh über mehrere zusammengeflicten Compagnie auf; in" Durchlaucht Radieschen" Nebenhauses nächtigten, wurden am Morgen festgenommen. Ein Sen armseligen schweizerischen Admiral mit seiner aus Lumpen bei der Hinzuziehung der Kurrende zu Beerdigungen usw., sich er- Dächer nach der Nostizstraße zu. Die Invalidenkarten hatten fie auf präsentiert sich das Königreich Macedonien- nicht das des hoch laubt hat, und noch manches andre sehr wenig Erbauliche aus dem dem Hofe versteckt. Geschäftsbetriebe der Kurrende der Deffentlichkeit unterbreitet worden. Unfre damaligen Veröffentlichungen find nicht ganz erfolglos gewesen. Sie haben dazu geführt, daß wenigstens das Recht der Schule jetzt etwas mehr als bisher von der Kurrendeleitung respektiert wird. In diesem Jahre hat man sich zum erstenmal dazu bequemt, die Reformationsfeier der Kurrende nicht mehr um die Mittagszeit abzuhalten, sondern in eine Abendstunde zu verlegen, so daß die Schule nicht mehr direkt dadurch beeinträchtigt wird.
Kurrende und Schule. Seit einer Reihe von Jahren pflegt die Kurrende der Stöckerschen Stadtmission am 31. Oktober als dem Reformationstage sich vor dem Luther Denkmal versammeln und kirchliche Gesänge vorzutragen. Bisher war für diese Veranstaltung jedesmal die Mittagstunde gewählt worden, wohl deshalb, weil um diese Zeit noch am ehesten darauf zu rechnen war, daß aus der Schar der zu Tische gehenden oder an ihre Arbeit zurückfehrenden Straßenpassanten eine nennenswerte Zuhörerschaft sich anLoden ließ. Tödlich verletzt wurde in seinem Berufe der 39 Jahre alte stellt sind. Die Leitung der Surrende hatte dabei aber nicht die Rangierer Karl Tiedle aus der Spenerstr. 8. Auf dem Mittelgeleis gebührende Rücksicht auf die Schule genommen. Manche der Kurrende- des Hamburger Güterbahnhofes war ein Bug zusammengestellt, jungen waren genötigt gewesen, einen Teil des Schulunterrichts zu dessen Wagen Tiedke aneinander koppeln sollte, damit er auf einen versäumen, weil sie sich pünktlich am Luther- Denkmal einfinden andren Strang übergeführt werden konnte. Dabei wurde T. mußten. zwischen zwei Buffern der Brustkasten eingedrückt, und er starb im Krankenhause.
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feligen Königs Alexander, sondern das der Zukunft mit Drden, dierenden der Technischen Hochschule zu Charlottenburg teilt seinen attentaten. Dies phantastische Königreich, das mit einem preußischen Student wegen Diebstahls verhaftet. Der Ausschuß der Stu- Thronfolgersorgen, diplomatischen Verwicklungen und Dynamit Ausschußmitgliedern und der gesamten Studentenschaft am schwarzen Garde- Avantageur als Thronerben gestraft wird und für das eine Brett mit, daß der Kandidat des Maschinenbaufaches K. K. aus Berliner Kokofte, eben die Durchlaucht Radieschen, nach Art der Friedenau gestern wegen des Verdachtes des Diebstahls verhaftet Lady Milford landesmütterlich zu sorgen berufen ist, dies Königreich worden ist und daß derselbe bereits sein Vergehen eingestanden hat. ist in der That ein so famoser Gedanke, daß man seinem Entdecker, Herrn Julius Freund, herzhaft dazu gratulieren kann. Daß die an sprechende und im ganzen recht amüsant durchgeführte Idee, einen solchen Zukunftsstaat auf die Bühne zu bringen, mit immenfem Beiwert an Ballet und Ausstattung bepadt wird, das ist im Metropol Theater nun ja einmal nicht zu vermeiden. Offenbachs Musik fehlt allerdings in dieser Operette; Victor Holländer hat diesen göttlichen Mann noch nicht ganz erreicht. Aber man darf selbst im MetropolTheater nicht alles haben wollen, und Offenbachsche Genialität ist vielleicht schon um deswillen an dieser Stätte nicht recht angebracht,
Achtung! Zimmerleute! Der Zimmerer Otto Deterling aus Göttin bei Brandenburg a. H., welcher am 19. Oftober seine hiesige Arbeitsstelle wegen Krankfein verließ, ist kurz darauf gestorben. Jeder, der Angaben darüber machen kam, bei vem oder wo Deterling gearbeitet hat, wird gebeten, diesbezügliche Mitteilungen an Karl Kemniz, Zimmerer, Steinmegstr. 58, Quer gebäude II bei Wieland, gelangen zu lassen.
Vielleicht erleben wir's noch, daß der Kurrende einmal völlig das Handwerk gelegt wird. Die Zugehörigkeit zur Surrende hat für die Jungen die Bedeutung einer auf Erwerb abzielenden Nebenbeschäftigung. Die paar Groschen, die ihnen gezahlt werden, stehen in einem argen Mißverhältnis zu der weitgehenden Ausnutzung der findlichen Arbeitskraft, die nicht ohne Schaden für die Schulleistungen Ein Kindesmord liegt allem Anscheine nach einem Zeichenfunde und für die Gesundheit der Jungen bleiben kann. ve elame zu Grunde, welcher in Halensee gemacht wurde. Auf den Fluten weil sowohl beim alten Emil Thomas als bei der neuen und des gleichnamigen Sees obiger Kolonie wurde die Leiche eines etwa sonst in ihrem Fach nicht üblen Soubrette Grete Meyer Die Bestattung Mommsens geschieht auf Kosten der Stadt Char- vier Wochen alten Knaben treibend aufgefunden. Der Körper war die edle Sangeskunst die schwache Seite bildet. Daß Frid- Frid, Tottenburg, beren langjähriger Ehrenbürger Mommsen war, von der mit Lumpen und Papier umhüllt und hat nach dem vorgeschrittenen Frau Junker- Schaz, Bender, Grünfeld, Guthery, Hummel und wer Kaiser Wilhelm- Gedächtniskirche aus voraussichtlich am Mittwoch Verwefungsprozeß zu urteilen, schon längere Zeit im Wasser gelegen. sonst noch am Metropol- Theater beschäftigt ist, auch in diesem Stück oder Donnerstag. Bei dem Dezernenten Stadtrat Boll find schon Einige Verlegungen am Halse deuten darauf hin, daß das Kind zu ihrem Recht kommen, versteht sich. Erwähnt sei noch, daß Frau zahlreiche Beileidsfundgebungen eingegangen, u. a. aus Rom und feines natürlichen Todes gestorben, sondern von der unnatürlichen Müller- Linde, die vortreffliche Soubrette von ehedem, jetzt ebenfalls Benedig. Auch die Baterstadt des großen Mannes, Garding in Mutter ermordet wurde. Leider bietet die Umhüllung der Leiche hier spielt. Holstein, hat schon an den Magistrat von Charlottenburg eine nicht den geringsten Anhalt, der zur Entdeckung der Mutter führen Drahtung gesandt, mit der Bitte, am Sarge des großen Sohnes tönnte. Feuerbericht. Ueber ein Dutzend Brände hatte die Wehr in den einen Kranz niederlegen zu wollen. An der Bestattung, die nach der legten 24 Stunden zu beseitigen. Montagvormittag gegen 10 Uhr wurde Trauerfeier in der Kaiser Wilhelm- Gedächtniskirche auf dem Dreifaltig- Bolizeilich beschlagnahmt wurde die Leiche der 48 Jahre alten sie nach der Prinzenſtr. 82, am Morigplag, gerufen, weil hier in Teits- Friedhofe in der verlängerten Bergmannstraße, auf dem Erb- Lehrerin Fräulein Schönfeld, die in der Alten Schönhauserstraße 39 einem Steller ein größeres Feuer ausgekommen war. Bei Ankunft begräbnis der Familie, erfolgen wird, werden sich außer dem Stultus in Chambre garnie wohnte. Die Dame hatte ihrer Wirtin den Auf- des ersten Löschzuges standen Sisten, Bretter, Verpadungsmaterial usw. Es mußte daher über eine Stunde Wasser geminister, den bereits angemeldeten italienischen und sonstigen aus- trag gegeben, sie regelmäßig um 7 Uhr morgens zu wecken. Vor- in Flammen. ländischen Deputationen, Vertretern der deutschen Universitäten und gestern morgen flopfte jedoch das Zimmermädchen vergeblich an die geben werden, um die Gefahr zu beseitigen. Auch in der Dranien der Studentenschaft, auch die Oberbürgermeister und Bürgermeister Thür des S.schen Zimmers und als die Lehrerin sich auch im Laufe ftraße 101/102 und in der Bülowstr. 1 mußten zwei weitere größere von Berlin und Charlottenburg , die Stadtverordneten Borsteher des Vormittags nicht sehen ließ, wurde die Polizei benachrichtigt, Stellerbrände abgelöscht werden. In beiden Fällen wurde alter HausDr. Langerhans( der gestern seine Amtsthätigkeit wieder übernommen die die Thür öffnen ließ. Fräulein Sch. wurde, auf dem Sofa rat, Brennmaterial und Körbe zerstört. Kleidungsstücke und Möbel hat), und Ströhler, deren Vertreter Michelet und Buka mit Depu- liegend, tot aufgefunden. In der rechten Hand der Leiche befand gingen abends in der Blumenstr. 67a in einer Wohnung in Flammen fationen der Magistrate und Stadtverordneten beteiligen. Der sich die halb gefüllte Wasserkaraffe, aus welcher die Verstorbene auf, während in der Triftstr. 35 Wäschestücke und Decken durch Feuer Leichenzug wird die Tauenzien, Kleist-, Bülow, York- und Gneisenau- allem Anscheine nach kurz vor ihrem Tode getrunken hat. Da vernichtet wurden. An der Jerusalemer Kirche 1 mußte im vierten straße benutzen. die Todesursache nicht sofort festgestellt werden konnte, wurde die Stod in einer Küche ein Brand abgelöscht werden, der in der HauptLeiche beschlagnahmt und nach dem Schauhauſe übergeführt. fache den Fußboden und die Balkenlage beschädigte. In der SteinGrundbesitzer und Umsatzsteuer. Gegen die geplante Ber mezstraße 42 hatte die dritte Compagnie längere Zeit mit der Abdoppelung der Umsatzsteuer Umsatzsteuer machen die Grundbesitzer mobil. Als vermißt gemeldet wurden im Monat Oftober elf Bersonen, löschung eines Bodenbrandes zu thun. Die übrigen Alarmierungen, Der Hausbefizerverein Süden hat bereits bei dem Bunde von denen sich fünf bei ihren Angehörigen wieder eingefunden haben. welche die Wehr nach der Butbuserstr. 10, Markusstr. 18 und noch ber Berliner Grundbefizervereine den Antrag gestellt, gegen Gine Person, Frau Boliz, welche sich mit ihrem Kinde aus der nach verschiedenen andren Stellen führten, waren auf ganz una die drohende Mehrbelastung des Grundbesizes geeignete Maß- Wohnung entfernt hatte, wurde im Krankenhause entdeckt, wohin sie bedeutende Anlässe zurückzuführen. nahmen zu ergreifen. Seitens der Hausbesizer wird gegen die fich, ohne ihren Angehörigen irgend etwas mitzuteilen, begeben Steuererhöhung geltend gemacht, daß durch sie weniger die Groß- hatte. Drei der Verschwundenen hatten Selbstmord verübt; ihre tapitalisten als Angehörige des Mittelstandes, Handwerker, Reichen wurden in der Spree aufgefunden. Noch nicht aufgeklärt ist Hus den Nachbarorten. fleinere Geschäftsleute und Beamte betroffen würden, die das Verschwinden des 46 Jahre alten Weinhändlers Franke aus der in Berlin Grundstücke erwerben wollen. Die Stadt fordere Kaiser Wilhelmstraße, der sich entfernt hatte, um angeblich einen Charlottenburg . Bei der am 1. November d. J. stattgefundeneit eine doppelte Umfagsteuer, ohne irgenwelche Gegenleistung Kunden zu besuchen, und seit dieser Zeit vermißt wird. Delegiertenwahl der Arbeitnehmer zur Allgemeinen Orts- Krankenkasse dafür zu bieten. Durch die Erhöhung der Umsatzsteuer würden naturgemäß die Häufer verteuert, ohne daß es den Hausbefizern Ein bedauerlicher Verkehrsunfall hat sich am Sonnabendabend fiegte die Liste der Gewerkschaftskommission mit 1219 Stimmen Die Be möglich wäre, sich durch Mietssteigerungen schadlos zu halten, da am Potsdamerplaz ereignet, bei welchem der Kaufmann Adolf gegen die Liste des Herrn Sabor mit 942 Stimmen. sonst nur der Zuzug nach den Vororten noch verstärkt würde. Benn Glaser, Koppenstraße wohnhaft, nicht unerheblich verlegt wurde. teiligung an der Wahl war gegen frühere Jahre eine außerordentlich große. auch zugegeben werden müffe, daß durch diese Maßnahme die Bau- G. wollte an der Straßenbahn- Haltestelle in der Königgrägerstraße Großfeuer. In der Nacht zum Sonntag brach in Charlottenburg spekulation eingedämmt und der Berliner Grundbesiz stabiler würde, bor dem Balast- Hotel einen Motorwagen der Linie 1( Stadtring) beso werde andrerseits dadurch die Zahl der Hausverkäufe vermindert, steigen. In dem Augenblick, als er den einen Fuß auf das Tritt- auf dem Grundstück des bekannten Asphaltfabrikanten Franz Wigankow, so daß die Stadt bei weitem nicht die erhoffte Mehreinnahme von ein Wagen des Eierhändlers Bäderoth, Liebenwalderstr. 51 vorbei, ausgedehnte Fabrikgebäude in Flammen. Sie wurden erst bemerkt, brett des haltenden Wagens fezte, fuhr in ziemlich scharfem Tempo Kaiserin Augusta- Allee 22, ein Feuer aus. Gegen 3 1hr stand das zwei Millionen aus dieser Steuer ziehen werde. dessen Führer ohne Rücksicht auf das ein- und aussteigende Publikum, als sie schon aus dem Dache emporschlugen und eine gefahrdrohende Zur Unterstützung des Krüppelheime". Ein Hunderttausend- das Gefährt dicht an den Straßenbahnwagen heranlentte. G. wurde Ausdehnung erlangt hatten. Die von einem Wächter alarmierten Künstler hat eine ganz erhebliche Ernte in Deutschland gehalten und hierbei von dem Eierwagen erfaßt und derartig gegen den Straßen- Feuerwehren aus Charlottenburg und Berlin waren bald zur Stelle. ist damit abgedampft. Es ist der am 15. September 1877 in Lands- bahnwagen gedrückt, daß er eine Brustquetschung davontrug. Der Der Dachstuhl des einen Fabrikgebäudes ist total vernichtet. Ueber frone geborene August Johannsen, der am 18. Oktober d. J. in Be- Berunglückte wurde nach der Unfallstation in der Kronenstraße und die Entstehung des großen Brandes konnte noch nichts Authentisches gleitung einer jungen Dame nach Schweden verschwand, indem er von dort nach seiner Wohnung gebracht. ermittelt werden. Der Betrieb des Asphaltwerkes und des Patents