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Burschen angegriffen und wenige Sefunden später brach Herr daß der Angeklagte die volle Kenntniß von der Unwahrheit der dringender, daß man denselben als

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von Phosphor hers

2. mit den Worten: Ich bin gestochen," zusammen, während Notiz gehabt hat, er hat sich aber nicht davon überzeugen können, rührend erkannte. Hierfür sprach auch der Umstand, daß gleichzeitig ein Blutstrom aus dem Unterleibe hervorquoll. Che daß einer der Damnifikaten durch diese Notiz sich hat täuschen die Flüssigkeit im Dunkeln den weißen leuchtenden Schein noch die Freunde des Ueberfallenen an eine Verfolgung der rohen laffen. Weiter hat der Gerichtshof nicht angenommen, daß der von sich gab, der den Phosphor tennzeichnet. Genossen Thäter denten fonnten, waren diese nach der Elsafferstraße geeilt Angeklagte bezüglich der Maschinen 2c. zur Messinglinien- wurde von dem Thee   Nichts, der Kaufmann Wolff überzeugte und bald verschwunden. Der Schwerverletzte wurde nach der Sa- Fabrikation die Unwahrheit gesagt hat, dasselbe gilt von der sich nur durch eine Probe von der Ungenießbarkeit der Flüssig nitätswache in der Eichendorffstraße gebracht, wo fonstatirt wurde, Behauptung, daß die Gesellschaft 18-20 pet. Dividende hätte teit. Am folgenden Morgen wurde die Angeklagte gefragt, was daß die etwa 5 Ctm. tiefe, im Unterleib befindliche Wunde durch vertheilen können. Diese Behauptung stimmt mit den Ermittelungen sie mit der Theeetannne vorgenommen. Ihr Benehmen war da einen Stich mit einem Messer verursacht worden ist. Der rohe der Sachverständigen überein, wenn auch der Gerichtshof an- bei ein so sonderbares, daß jezt erst der Verdacht eines Ver Thäter hat das Messer noch im Körper des Gestochenen um nimmt, daß jeder Leser an eine Dividendenvertheilung aus den giftungsverfuchs auftauchte. Es wurde Anzeige erstattet und gedeht, um so die Berlegung zu erweitern. Th. wurde auf seinen Erträgniffen des Vorjahres ohne Hinzuziehung des Extra- nach anfänglichem Leugnen legte die Angeklagte ein Geständniß Wunsch nach seiner Wohnung gebracht; die Polizei fahndet eifrigst Refervefonds denken mußte. Der Gerichtshof ist der Meinung, dahin ab: Sie habe sich an ihrer Herrin rächen wollen, weil nach den Thätern. daß der Angeklagte bewußtermaßen, um das Publikum zu dieselbe ihr wegen ihrer Unreinlichkeit Vorwürfe gemacht. An täuschen die wichtige Thatsache unterdrückt hat, daß seine Be- dem Abende des 21. Dezember habe sie in der Küche in Nixdorf. Am dritten Pfingstfeiertag veranstaltet der Lese rechnung nur zutrifft, wenn der Extra- Refervefonds herangezogen einer Ecfe eine Maffe von der Größe einer Bogelfirsche und Diskutirklub Heine" eine Agitationstour( fiehe heutiges wird. Der Gerichtshof meint, daß auch ein fritifvoller Leser gefunden, die ihr nicht bekannt gewesen. Sie habe hinein Juferat). Treffpunkt ist Hermann- und Knesebeckstraßen- Ecke im durch die falsche Behauptung getäuscht werden konnte, da die gebiffen und bemerkt, daß die Masse abscheulich schmeckte. Da Restaurant Beyler, Morgens 5 Uhr, oder 6 Uhr 30 Minuten Kunst des Bilanzen- Lesens eine sehr schwierige ist. Auch in der sei ihr die Idee gekommen, diefelbe zu einem Nacheatt gegen Görlizer Bahnhof, woselbst dann die Abfahrt stattfindet. Mögen Notiz, daß, wenn alle Objekte zu ihrem wahren Werthe in die ihre Herrin zu benutzen. Sie habe am folgenden Morgen wie die Nixdorfer und Brizer Genossen sich zahlreich betheiligen; Bilang eingestellt würden, eine Baßenhofer Dividende heraus gewöhnlich die Theekanne gereinigt und in den Schrank gestellt, auch wäre es gut, wenn sich ein Jeder mit einer Legitimation fommen würde, eine arge Entstellung der Wahrheit liegt, denn vorher aber die von ihr mitgenommene Masse in die Kanne ge versehen möchte. er hat das wichtige Moment fortgelassen, daß eine solche Gin- than. Ihre Annahme sei gewesen, daß die Köchin am folgenden Berliner   Asylverein für Obdachlose. Im verflossenen stellung in die Bilanz gesetzlich überhaupt unstatthaft ist. Die Morgen den Thee hineinthun und aufbrühen werde, ohne vorher Monat Mai 1892 nächtigten im Männerasyl 9290 Personen, Leser diefer Notiz mußten den Eindruck gewinnen, daß einen Blick in die Kanne zu thun. Dies fei benn auch geschehen, daß die Kanne bereits am davon badeten 3075 Personen, im Frauenasyl 1416 Personen, es nur auf einen Beschluß der Generalversammlung an nur mit dem Unterschiede, komme, um die Objekte zu ihrem wahren Werthe ein Abende desselben Tages davon badeten 115 Personen. deffelben Tages benutzt wurde. Im Termine zustellen. Was die Notizen über die Rentabilität der Messing widerrief die Angeklagte das frühere Geständniß. Sie Polizeibericht. Am 2. d. M. Vormittags wurde in der linien- Fabrikation betrifft, so halten diese sich zumeist auf dem wollte es nur abgelegt haben, weil sie hoffte, dann auf Spree   bei dem Grundstück Vor dem Stralauer Thor 13 die Gebiete der Urtheile und nicht der Thatsachen. Der Angeklagte freien Fuß gesezt zu werden. Alle Ermahnungen des Borsigenden, Leiche des am 29. v. M. ertrunkenen Drechslerlehrlings Heine fonnte aber nach der ganzen Sachlage und nach den Mittheilungen Landgerichts- Direktors Schmidt, die Wahrheit zu sagen, angeschwemmt. Vor dem Hause Alexanderstr. 63 fand infolge des Direttors Pinther wohl annehmen, daß eine baldige gute fruchteten bei der Angeklagten nicht. Das Ergebnis der Beweis falscher Weichenstellung ein Zusammenstoß zweier Pferdebahn- Rentabilität des neuen Fabrikationszweiges eintreten würde, wie aufnahme deckte sich mit den Angaben, die die Angeklagte in wagen statt, wobei eine im Wagen sigende Frau am Kopf und er ja wiederholt vielen Beugen gegenüber seine Hoffnungen auf ihrem Geständnisse gemacht. Gerichtschemiker Dr. Bischoff hat an den Händen so bedeutend verlegt wurde, daß ihre Ueber die Messinglinien- Fabrikation in überschwänglicher Weise aus in dem ihm zur Untersuchung übergebenen Thee anderthalb Milli­führung nach dem Krankenhause am Friedrichshain   erforderlich gedrückt hat. Es kann deshalb nicht in Betracht kommen, daß gramm Phosphor gefunden. Er war der Meinung, daß die wurde. Mittags sprang eine Frau aus einem Fenster ihrer sich die Hoffnungen des Angeklagten in der Folgezeit nicht ganz Angeklagte in der Wohnung eine Rattenpille gefunden und diese im 1. Stock des Hauses Falckensteinstraße, Parzelle 6, belegenen erfüllt haben. Eine Vorspiegelung falscher Thatsachen ist dem in den Thee gethan habe. Rattenpillen würden aus Mehr, Wohnung in den Garten hinab und erlitt anscheinend schwere Angeklagten in dieser Beziehung nicht nachzuweisen. Die Syrup und Phosphor hergestellt. Der medizinische Sachverständige, innere Verlegungen. Sie wurde nach dem Krankenhause Notizen, betreffend die Bazenhofer Dividende, tragen meist den Medizinalrath Dr. 2ong, begutachtete, daß die im Thee   vor am Urban gebracht. Auf der Stadtbahn zwischen den Bahn- Charakter fubjektiver Anschauung und der Reklame und der Ge- gefundene Menge Phosphor wohl geeignet sei, die menschliche Gesund­höfen Bellevue und Thiergarten wurde der Streckenarbeiter richtshof hat auch hier eine wissentliche Täuschung des Publikums heit zu schädigen, auch wenn nur ein Theil der Flüssigkeit ge Baafe von einem Zuge überfahren und auf der Stelle getödtet. nicht angenommen, gerade mit Rücksicht auf die großen Soffe noffen worden wäre. Staatsanwalt Unger hielt die Schuld des Baafe hatte sich in der Mittagspause neben den Geleisen zum nungen, welche der Angeklagte auf die Messinglinien fetzte und Angeklagten für zweifellos, er beantragte gegen diefelbe ein Schlafen niedergelegt und war beim Wiederausstehen noch so auf die Thatsache, daß schon im Jahre 1889 das Aufsteigen zu Jahr drei Monate Gefängniß. Der Vertheidiger, schlaftrunken, daß er in den vom Bahnhof Thiergarten kommen Batzenhofer Dividende in Aussicht gestellt wurde. Sodann Rechtsanwalt Dr. Jvers, plädirte für ein niedrigeres Strafmaß. den Zug hineinlief. Nachmittags wurde ein sechsjähriger handelt es sich um die Feststellung des inneren Werthes". Der Bevor der Gerichtshof sich zur Berathung zurückzog, ermahnte Knabe vor dem Haufe Wilhelmstr. 147 von einem Geschäfts- felbe ist nur festgestellt worden zur Eruirung des wahren Werthes der Vorsitzende die Angeklagte noch einmal, ein Geständniß ab­wagen überfahren und am Unterschenkel bedeutend verletzt. der Objekte der Façonschmiede, und die Abschägungen, welche in zulegen und nun räumte dieselbe unter Thränen die That ein An der Ecke der Hoch- und Gerichtsstraße schlug Abends der dieser Beziehung erfolgt find, haben die Richtigkeit der Kallu Bu einer Erklärung darüber, wie sie zu dem Gifte Arbeiter Dunst einen anderen Arbeiter bei einem Streit mittelst lationen des Angeklagten ergeben. Von den Zeugen hat der gekommen, war die Angeklagte trog des Burebens eines eisernen Hafens auf den Kopf und brachte ihm mehrere Gerichtshof den Beugen März nicht geradezu für unglaubwürdig, des Vertheidigers nicht au bewegen. Der Gerichts Mefferstiche in den Unterleib bei, so daß der Verletzte nach der aber doch nicht für soweit glaubwürdig angesehen, um seinen hof trat trat noch einmal in die Beweisaufnahme ein. Charitee gebracht werden außte. Am 3. d. M. Morgens Angaben zu folgen. Dagegen hat der Zeuge Müller- Dany auf Nachdem der Polizei- Kommissar versichert hatte, daß brachte ich ein Kaufmann in seiner Wohnung in der den Gerichtshof den Eindruck der Glaubwürdigkeit gemacht, ob er feinerlei Druck auf die Angeklagte ausgeübt, um dieselbe zu Alexandrinenstraße mittelst Revolvers einen Schuß in die Brust gleich derfelbe zu der Gruppe gehörte, die agitatorisch gegen den einem Geständnisse zu bewegen, befragte der Vorsitzende die bei. Er wurde noch lebend nach den Krankenhause am Urban Angeklagten vorging. Der Gerichtshof hat gefunden, daß Müller- Regtere noch einmal aufs Eindringlichste, wie sie zu dem Gifte gebracht. Am 2. d. M. und am darauffolgenden Morgen Dany durch einige Mittheilungen des Angeklagten getäuscht gekommen. Jezt behauptete die Angeklagte wiederum, daß sie fanden drei Brände statt. worden ist. Es liegen nach Ansicht des Gerichtshofes mehrere überhaupt Nichts in den Thee gethan habe und alle Fragen ließ Momente vor, in denen der Angeklagte in der Absicht, sich einen fie unbeantwortet. Der Vorsitzende erklärte, daß ihm eine der rechtswidrigen Vermögensvortheil zu verschaffen, durch Vor- artige Verlogenheit noch nicht vorgekommen sei. spiegelung falscher Thatsachen einen Frrthum erregt hat. Es fragt sich nur, ist ein Kausalzusammenhang zwischen der Täuschung ind einer Vermögensbeschädigung vorhanden und ist er sich dessen bewußt gewesen, daß er durch sein Verhalten den Beugen Echten zufüge. Diese Frage hat der Gerichtshof verneint. Bei cier Konstruktion des Schadens kann nach Ansicht des Gerichts­hofes lediglich derjenige Zeitpunkt in Betracht kommen, zu welchem die Ankäufe der Aktien stattgefunden haben. Etwaige spätere Vorkommnisse, späteres Fallen der Kurse 2c. können auf die Kon­stuktion einer Vermögensbeschädigung feinen Einfluß ausüben. ein Schaden wäre nur dann zu finden, wenn der Angeklagte die Aktien zu Kufen vertrieben hätte, welche den wahren Werth der Der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Barschdorf, er Aftien überstiegen. Der wahre Werth eines Papiers kann be­öffnet die Sigung um 10 Uhr und fragt bei dem Staatsanwalt urtheilt werden nach den stabilen Unterlagen, aber immer nur Verein mr Pflege freireligiösen Lebens. Gonntag, ben 5. Juni cr. an, ob bezüglich der noch nicht verhandelten Fälle dieselben all- unter Beobachtung des Verhältnisses dieser stabilen Werthe zum Bormittags 10% Uhr, Beuthstraße 22, 1 Tr.: Festvortrag des Herrn Ludwi gemeinen Gesichtspunkte bezüglich der Vermögensbeschädigung 2c. Betriebe, anderseits unter Rücksicht auf den augenblicklichen Benning über Balded Manaffe Verein Bildung und Geselligkeit Berlin. Sonnabend, den 4. Juni, Play greifen, wie bei den übrigen bereits verhandelten Fällen. Stand des Unternehmens und die Aussichten der Rentabilität. Abends 9 Uhr, Vereins- Versammlung bet Leitmann, Brunnenstr. 9. Vortrag Der Staatsanwalt erklärt, daß er sich darüber nicht äußern Alle diese Momente sind von fubjektiven Auffassungen des Ein- des Herrn Dr. Boruttau über Wahrnehmung und Empfindung tönne, da er nicht wisse, was die Zeugen in der Haupt- zelnen abhängig und der Gerichtshof ist der Meinung ge- Gonntag, den 12. Juni im Restaurant Lehmann. Theater- und Vergnügungsverein Lessing 2. Nächste Sigung am verhandlung fagen würden. Jedenfalls tonne er auf die Beugen wefen, daß objektiv eine Beschädigung nicht zu konftruiren ift Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter Ham­nicht verzichten. Nach kurzer Berathung beschließt der Ge- und subjektiv der Angeklagte die höchste Ansicht von dem burgs( E. S. 29). Generalversammlung am Dienstag, den 7. b. M., Vorm. 10 Uhr, in Kröfche's Salon, Fichtestr. 29. Wahl der Delegirten zur General­richtshof, in die Verhandlung über diese Fälle einzutreten. Das Bewußtsein einer Schädigung verfammlung und des Vorstandes. Werthe des Papiers hatte. der Attienfäufer hat der Angeklagte nach Ansicht des Gerichts Ethische Gesellschaft. Sonntag, den 5. Junt, Abends 7% Uhr, bei nicht gehabt. Weiter fragt es fich: liegen betrügerische Hand­über unsere Pfingsten." tungen bei dem Kursmachen vor? An und für sich ist das Kurs­machen nicht strafbar, und der Gerichtshof hat nicht für erwiesen erachtet, daß der Angeklagte die ihm gewährte Möglichkeit zum Der Gerichtshof zieht sich noch einmal zurück und der Vor- Kursmachen in betrügerischer Weise gemißbraucht hat. Es hat figende publiairt das Urtheil dahin: Der Angetlagte ist sich ergeben, daß ohne die Thätigkeit des Angeklagten in vielen von der Anklage des wiederholten Betruges Fällen die Kurse viel höher hätten ausfallen können, als sie aus­freiaufprechen und die Kosten des Verfahrens gefallen find. Schließlich fonnte es sich fragen, ob nicht gewisse der Staatsfasse zur Last au legen. Aus dem Publikum Umstände der Annahme, daß der Angeflagte bona fide   gehandelt, wird dieser Urtheilsspruch mit lauten Bravorufen begrüßt, so entgegenstehen. Samfcher hat der Gerichtshof allerdings nicht für daß sich der Vorsitzende zu der Drohung veranlaßt sieht, bei einen klassischen Beugen erachtet, er hat ihm aber geglaubt, daß etwaiger Wiederholung solcher Kundgebung den Saal räumen zu die bekannte Depesche aus Sylt wirklich eingetroffen ist. Einen Laffen. Rückschluß auf ein mala fides des Angeklagten hat Aus der Begründung des Urtheils sind folgende Gefichts der Gerichtshof daraus aber nicht ziehen können, da Nr. 179a: Kein Unterricht. In allen Lehrfächern, mit Ausnahme Mathematit punkte hervorzuheben: Nach der Anklage soll der Angeklagte den auch nach Dent Ausverkauf Der Aftien des An- und Buchführung, tönnen noch Schüler und Schülerinnen, auch jest im Laufe Berkauf seiner 360 000 M. Artien auf betrügerische Weise zu geklagten derselbe in Façon noch noch vielfach gehandelt des Semesters, eintreten. Stande gebracht haben und zwar durch Täuschungshandlungen, hat. Auch den vom Staatsanwalt in einem Falle angeregten die er im Briefkasten seines Journals begangen haben soll und Gesichtspunkt der Untreue hat der Gerichtshof nicht für durch durch mündliche Vorspiegelungen. Von der Vertheidigung ist der greifend erachtet. Da nach allen diefen Erwägungen, obgleich Einwand erhoben worden, daß dem Angeklagten der§ 22 des Täuschungshandlungen des Angeklagten nachzuweisen waren, der Preßgesetzes zur Seite stehe. Der Gerichtshof hat die Frage, ob Angeklagte freizusprechen war, da lediglich allgemeine Gefichts­Das Preßgefeß auf den Angeklagten Anwendung finden tönne, gwar punkte gegen denselben geltend gemacht worden sind und nicht bejaht, eine Verjährung aber für ausgeschloffen erachtet, weil die anzunehmen ist, daß in den noch nicht zur Berhandlung gelangten Brieftasten- Notizen eventuell nur als vorbereitende Handlungen zu Fällen andere als diese allgemeinen Gesichtspunkte zur Geltung dem später begangenen Betrug zu betrachten feien. Der Gerichts- fommen, so hat der Gerichtshof geglaubt, auch über diefe Fälle hof ist deshalb in eine materielle Prüfung der Anklagepunkte schon jetzt aburtheilen zu können und ist auch bezüglich ihrer zur eingetreten. Diefelben liegen nach sechs Richtungen hin: Freisprechung gelangt. 1. handelt es sich um die sogenannten fingirten Briefkasten- Hiermit endet die 36 tägige Verhandlung. Es erübrigt nur ale Buſchriften, ben Bund der geselligen Arbeitervereine betreffend, Notizen, 2. um die Art, wie er zu feinen Attien gelangt ist, noch, die Namen der Mitglieder des Gerichtshofes mitzutheilen; find zu richten an Mar Gent, Berlin   N., Belforterstr. 26, 1 r. Jonn­3. um seine Behauptung, daß 18-20 pet. Dividende vertheilt diese sind: Landgerichts- Direktor Barschdorf, Landgerichts- abend: Bergnügungsverein Zuftige is bet Blöß, Dresdenerstr. 28. werden könnten, 4. um die Notiz bezüglich der Möglichkeit, Räthe Althaus, Henry, Dr. Frisschen und Bam- Tambourverein Deutsche Eiche bei Saber, Fürbringerfir. 7.- Mauchtlub Bazenhofer Dividende zu vertheilen, 5. um feine Notizen über die berger; als Erfahrichter fungirte Assessor Horwit, als Dornröschen bei innfeltraße 1. Bri Privattheater- Gesellschaft Baiffezeit und 6. um feine Behauptungen bezüglich der Henta: Gerichtsschreiber Aktuar Dulte. bilität. Bezüglich der Brieftaften- Notizen hat der Gerichtshof

Gerichts- Beifung.

Brozek Polke.

36. und letzter Verhandlungstag, 3. Juni. Der Andrang des Publikums zum Gerichtssaale ist heute ein ganz gewaltiger. Der Zuhörerraum ist dicht besetzt und auch im inneren Gerichtssaale harren zahlreiche Rechtsanwälte, Staats­anwälte und Richter des Urtheilsspruches.

Der Angeklagte äußert sich im Allgemeinen über seine Ge­schäftsverbindung mit den betreffenden, in der Hauptverhandlung noch nicht vernommenen Anklagezeugen Ledebuhr, Weber­Lugano, Mergenbaum, enfel und Frl. v. Sect. Tie Verhältnisse sind diefelben, wie bei den übrigen Zeugen.

Der Gerichtshof zweifelte nicht an der Schuld der An­geklagten, fam aber zu der Ueberzeugung, daß die Angeklagte nicht die zur Begehung der That erforderliche Einsicht besessen hat. Es mußte deshalb ein freisprechendes Urtheil gefällt werden. Bei der maßlosen Verlogenheit und Verstocktheit der Angeklagten wurde aber deren Ueberführung in eine Zwangserziehungs- Anstalt angeordnet.

Versammlungen.

Bratweit, Kommandantenstr. 77-79. Bortrag des Herrn Theodor Meyner

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 5. Juni, Bormittags 10 Uhr, Rosenthalerstr. 38: Festvortrag. Böhmisches Brauhaus, Landsberger Allee  mittags 10 Uhr, Rofenthalerstr. 38, Herr G. Bogtherr, Feftvortrag. Nr. 11-13: Herr E. Vogtherr, Festvortrag. Montag, den 6. Junt, Bor misches Brauhaus, Landsberger Allee 11-13, Festvortrag.

Böh

Große öffentliche Versammlung der Freien Gemeinde für Riedorf und Amgegend. Sonntag, den 5. Junt( 1. Pfingst- Feiertag), Nachmittags 5 Uhr, in der Gräflich Reischach' schen Braueret in Stralau. Tagesordnung: Vortrag des Genoffen Theodor Megner über: Unsere Pfingsten," Sumanistische Gemeinde, Kommandantenstr. 79. Morgen, Sonntag,

Bormittags 10 Uhr, Bortrag bes Herrn Schäfer über: Ausblick auf das neue Seitalter von der Höhe der Pfingſverhetßung.

Arbeiter- Bildungsschule Sonnabend, Abends 8%-10% Uhr. Süb: Schule, Sagelsbergerfir. 43: Unterricht in Deutsch  ( unt.); Süd- Ost­Schule, Reichenbergerstr. 133: Unterricht in Buchführung; Ost- Schule, Martusstr. 31: Unterricht in Deutsch  ( unt.); Nordschule, Müllerstraße

Beutscher sosialdemokratischer Leseklub in Paris  . Cafe de la Nouvelle Poste", Gate von Rue Montmatre und Rue Etienne Marcel, Gin­gang Rue Etienne Marcel. Jeden Sonnabend öffentliche Bersammlung; reiche Bibliother, Beitungen, beutscher Unterricht. Der deutsche Arbeiter, der fremd nach Paris   tommt, findet hier einen Anlehnungspunkt, Rath und Be­

lehrung.

Arbeiter- Sängerbund Berlins   und Umgegend. Sonnabend, Abends uhe: uebungsstunde. Aufnahme neuer Mitglieder. Grüne Eiche, Rig dorf, Hermann- und Knesebecftr.- Ecke bei Beyerle. 2yrania, Landsberger ftraße s1 bei Wufehold. Ganges  - Gcho, Naunynstraße 86, bet Bubett. Freundschaft 2, Friebenstraße Nr. 48 bei Zollkühn. GIüd zu, bei nebel, Babftraße 58( Gesundbrunnen  ). Phönix  , Bülowstraße 65 bei - Teltow   in Teltow  , Schwarzer Adler.- Esmeralda, Röntge bergerstr. 24.- Stebertrans in Brandenburg  , Mengert's Boitsgarten. - Bibertee, Wrangelstr. 84 bei Ulrich.

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Sund der geselligen Arbeitervereine Berlins   und Umgegend.

Grüne Schleife bet Sperling, 1.­

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Vergnügungsverein Barzantria, bei Grothe Kaftanien- Allee 75. Geselliger Verein ut Seil bei Lehmann, Fruchtstr. 69. Tambourverein Borussia bei Feld­fahn, Weidenweg 12( Sigung nach dem 1. und 15. im Monat). Bergnügungs­Rauch verein Selgoland bet miegels, Stralauerfir. 57( alle 14 Tage). flub Anita bei Mägte, Weberstr. 15. Theaterverein phigenia", Deutsches Wirthshaus", Bergstr. 120( Nixdorf). Gefang- Turn- und gesellige Vereine. Sonnabend. Paul Nickelscher Mufitverein Allegro bet Spindler, Reichenbergerstraße 118, Ecke Forsterstraße. Zurnverein Gesundbrunnen  . Die 2. Männerabtheilung turnt heute von 8%-10% Uhr in der Turnhalle, Frelenwalderstr. 39. seichnis, Sönigsbergerstr. 24. Privattheatergesellschaft Schneeglöckchen", Bühnenverband Normania jeben letzten Sonnabend im Monat bei Abends 9 Uhr bei Schulz, Brunnenstr. 116.

nicht außer Acht gelassen, was der Angeklagte in feiner Einladung Eine 14 jährige Giftmischerin stand gestern in der Person zum Abonnement über den Briefkasten gesagt hat. Da derselbe der Kindermago Luise Heyer vor der ersten Straffammer des barin ausdrücklich erklärt hat, daß er durch den Briefkasten im Landgerichts   I. Die Angeklagte trat am 1. Dezember vorigen Interesse aller seiner Leser wirken wolle, so hat ihn der Gerichts- Jahres in den Dienst des in der Thurmstraße wohnhaften Kauf­hof auch für befugt erachtet, folche Briefe als Anfragen zu be- manns Wolff. Ihre Herrin hatte nur fiber einen Fehler des trachten, welche zwar feine direkten Anfragen, aber doch An neuen Dienstmädchens zu flagen, es war nicht reinlich genug und regungen enthielten. Der Angeklagte hat nun eine der Zahl zog sich deshalb manchen Vorwurf zu. Dies war auch am der Antworten entsprechende Reihe von Anfragen vorgelegt Abende des 21. Dezember der Fall. Die Angeklagte trat des und der Gerichtshof hat das Borliegen einer mala fides Morgens ihren Dienst an und begab sich Abends nach der des Angeklagten nach dieser Richtung hin verneint. In Wohnung ihres in der Nähe wohnenden Schwagers, den Notizen über die Baissezeit und in den Behauptungen, fie schlief. Am Abende bes 22. Dezember sollte in daß die Aktien der Façonschmiede in der ganzen Baiffezeit nicht dem Wolff'schen Hausstande Thee getrunken werden. Die gefallen feien, hat der Gerichtshof eine wiffentlich falsche Be- Angeklagte hatte sich etwas früher wie gewöhnlich und hauptung nicht finden können, da es sich jedenfalls nur um die in auffälliger Gile entfernt. Frau Wolff pflegte auch des Begrenzung der Baissezeit für Berlin   handelt und der Angeklagte Morgens Thee   zu trinken, und es gehörte zu den Obliegenheiten in feinen Notizen ziemlich deutlich gesagt hat, was er unter der Angeklagten, jeden Morgen die Kanne zu reinigen und in Baiffezeit und Krach versteht. Für unrichtig hat der Gerichtshof den Schrank zu stellen. An jenem Abend brühte die Köchin den die Notizen erachtet, wonach die 360 000 M. Aktien dem An- Thee auf und brachte den Aufguß in die Stube. Als Herr Wolff geflagten zum Kurse von 105 auf Grund eines alten Vertrages die Kanne in die Hand nahm, fiel ihm ein eigenthümlicher Stattlub kreuzbube bei Steuer, Weinstr. 22. Statflub Revolution, Dem Banthause überlassen werden mußten. Diefe Behauptung Geruch auf, der mit dem Dampf aus dem Ausguß strömte. Gr ist vollständig unwahr und der Gerichtshof ist auch der Meinung, lüftete den Deckel, und nun war der Geruch ein so durch- staurateur Krech.

wo Bergnügungsvereti zalia 9% Uhr bei D. Heindorf, Barnimstr. 16. Bergnügungsverein uftige Jugend Abends 9 Uhr, im Restaurant Lautenbach, Cuvryftr. 8.- Bergnügungsverein 2uftige Becher Abends s uhr Mendelssohnftr. 9. Zouristenklub Wanderlust, Sigung jeden Dienstag Abend 9 Uhr im Lotal des Herrn Bierath, Schönhauser Allee, Ede

Franfediftr. Gefelligkeitsverein Pallifaben- Eiche, abends 9 Uhr, Pallisaden ftraße 108 bei Rabte. Danst Forening Freia( Dänischer Berein Freia), Sindenstraße 106 bet Poppe. Verein ehemaliger Schüler er 30. Gemeindefchule, Abends 9 Uhr, Restaurant Burt, Koppen­firaße 58. Gefelliger Berein Italia, jeben Sonnabend im Restaurant Boite, Kolbergerftr. 23.

Abenbs Reichenbergerftr. 73, bet Faustmann.

Rauchklub Dornröschen Abends& Uhr, Schulstraße 104 beim Ne