Das Personal unsrer Kasse besteht aus 74 Personen und es haben die Unterzeichner nur als Einzelinteressenten ihre Unterschrift gegeben, weil sie inhaltlich mit der Zuschrift einverstanden waren. Berlin , 4. November 1903.
Der Arbeits- Ausschuß
des Personals der Orts- Krankenkasse der Kaufleute. J. A. D. Schultzki.
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In Weimanns Boltsgarten hatten sich die Genossen bevorstehenden Wahlen wurde die Neuwahl des Vorstandes vom Gesundbrunnen so zahlreich eingefunden, daß die Tische sowie Bericht desselben bis zur nächsten Versammlung vertagt. An aus der Saale entfernt werden mußten, um für die Erschienenen Stelle des ausgeschiedenen Genossen Nieder als 2. Beisitzer wurde genügend Platz zu schaffen. Schon lange vor Ankunft des Referenten Ba de gewählt. Bei der Aufstellung der Kandidaten zur Stadtfah man die Genossen in angelegentlichster Unterhaltung begriffen verordnetenwahl entspann sich eine ausgedehnte Debatte, da über die etwaigen Wahlaussichten sowohl der einzelnen Abteilungen als der Vorstand den Genossen des siebenten Bezirks den von ihnen des ganzen Kreises. Daß es dabei nicht an drastischen Bemerkungen über nominierten Kandidaten, den Genossen Brill, abgelehnt hatte. das famose Wahlrecht fehlte, ist wohl nicht besonders verwunderlich. Es wurden aufgestellt im 1. Bezirk Paul Hirsch , im 2. Bezirk Heiterfeit erweckte auch die Mitteilung, daß die Freisinnigen Heinrich Vogel , im 3. Bezirk Dr. med. 3epler, im 4. Bezirk Dörre, am Montag ihre" voraussichtlichen Urwähler eines Stadtbezirks zu im 5. Bezirk Ferdinand Pasche, im 6. Bezirk August Sellin , im einer Besprechung in Ballschmieders Lokal zusammengetrommelt 7. Bezirk sidor Rosenthal und im 8. Bezirk Paul Hirsch . hatten. Aus vier Urwahlbezirken waren ganze sieben Mann Friedenau . Die legte Mitglieder- Versammlung des Wahlvereins Hausfriedensbruch unter Mithilfe von Polizeibeamten. erschienen. Drei davon gehörten dem Wahlkomitee an, und die In der Alexanderstraße verursachte der bekannte Herr Meinide übrigen vier waren zünftige Irwähler. Mit süßsaurer Miene haben beschäftigte sich besonders mit den bevorstehenden Landtagswahlen. Es wurde beschlossen, Protest zu erheben gegen den frühzeitigen gestern wieder eine turbulente Scene. Vor dem Arbeitsnachweis des dort die Komiteeherren erklärt, in der dritten Abteilung werde wohl Wahlbeginn( 11 Uhr vormittags), wodurch der arbeitenden BeHolzindustriellen- Verbandes standen in Ausübung ihres ihnen gesetz- meistenteils nichts zu machen" sein. Jedoch sollen die Wähler der lich zustehenden Rechtes zwei Holzarbeiter. Dieselben wurden von zweiten und ersten Abteilung möglichst persönlich aufgesucht bölkerung zufolge der damit verbundenen größeren Arbeitsversäumnis, erhebliche Lohnverluste entstehen. Weiter wurde einHerrn Meinicke belästigt und unmotivierterweise mit Sistierung zu Gunsten der Freisinnigen bearbeitet werden. Wie anders hat es dagegen in bedroht. Um dem Herrn aus dem Wege zu gehen, begaben sie sich ganz den socialdemokratischen stimmig angenommen, daß sich die Genossen, da sie wegen der in das gegenüberliegende Lokal von Cibrovius. Kurz nach ihnen Bezirksversammlungen ausgesehen. Stets vollzählig waren die gerade in diesem Orte obwaltenden Verhältnisse in der 1. und an den stürzte Herr Meinicke in das Lokal, hinter sich einen Schußmann, und Genossen erschienen, um jeder sein Teil der zu verrichtenden Klein- 2. Abteilung überhaupt gar nicht in Frage kommen, nur verlangte die Sistierung einer Anzahl Gäste, die teilweise mit dem arbeit zu übernehmen, obwohl sie durchaus nicht alle so überaus Wahlen der 3. Abteilung beteiligen, worauf alsdann die Aufstellung der Wahlmänner erfolgte. Unter Verschiedenem wurde über eine Holzarbeiter- Verband gar nichts zu thun hatten. Der Wirt, der begeisterte Anhänger der Wahlbeteiligung sind, sondern sich nur als Der Wirt, der begeisterte Anhänger der Wahlbeteiligung sind, sondern sich nur als hiesige Lofalangelegenheit gesprochen und ein Antrag des Genossen Herrn Meinicke bereits früher das Lokal verboten und ihn noch gute Parteigenossen den Parteibeschlüssen unterordnen. wegen Hausfriedensbruchs zur Anzeige gebracht hat, warf den Mann Die Versammlung folgte dann den Ausführungen des Re- Kunkel, die Bibliothekordnung seitens des Schriftführers auf hektoeinfach zur Thür hinaus, und der Schutzmann, der eine ruhig sich ferenten Dr. Leo Dr. Leo Arons , der über die Aufgaben des graphischem Wege für die Mitglieder herstellen zu lassen( um Stosten unterhaltende Gesellschaft vor sich sah, entfernte sich, da er feinen preußischen Landtages sprach. Keiner habe diese Aufgaben wohl zu sparen), angenommen. Anlaß zum Einschreiten sah. präciser zusammengefaßt, wie Bebel auf dem Kölner Parteitage, als Rummelsburg . Das hiesige Gewerkschaftskartell nahm in seiner Damit schien die Sache zunächst erledigt. Sie sollte es aber er sich gegen die Beteiligung an den Landtagswahlen erklärte. Teßten Sigung Stellung zu der vom Centralverein für Arbeitsnicht sein. Nachdem aber ein Umschwung der Meinungen eingetreten war und nachweis geplanten Gründung einer Filiale obigen Vereins in Es dauerte nämlich nicht lange, so erschien der beharrliche die Partei jetzt unmittelbar vor der Wahl stehe, so erörtere er mit Rummelsburg . Hausfriedensstörer Die Vertreter der hiesigen Gewerkschajien stehen dem sympathisch abermals, diesmal in Begleitung doppelter Freude die einzelnen Punkte der von Bebel so prägnant von nicht weniger als fünf Schußleuten. Der Wirt stellte den Schutz- gezeichneten Aufgaben des Landtages. Nach einer treffenden Cha- gegenüber, wünschen aber, daß diese Gründung nicht nur auf Teuten bereitwilligst den Eintritt in das Lokal frei, verweigerte ratterisierung der preußischen Landesgesetzgebung ging Redner dann Rummelsburg beschränkt bleibt, sondern auch auf die umliegenden Herrn Meinide aber abermals den Zutritt. Num auf unser Verhältnis zu den Freisinnigen über, dabei auf seinen in Orte wie Stralau, Friedrichsberg, Friedrichsfelde , Ober- und Nur dadurch, daß ereignete sich etwas, was bisher wohl in der Geschichte der Berliner früheren Reden geäußerten Standpunkt und auf die wohlerwogenen Nieder- Schöneweide 2c. ausgedehnt wird. Streits und Aussperrungen einzig dasteht. Die Polizei verschaffte Beschlüsse der Preußenkonferenz verweisend. Stürmischer Beifall der Wirkungskreis dieser Filiale ein möglichst ausgedehnter wird, für die gesamte Arbeiternämlich Herrn Meinicke gegen das ausdrückliche Verbot erscholl, als er die Anwesenden zum Schlusse aufforderte, im dritten fann diese Filiale nußbringend Aus praktischen und taktischen Gründen wäre des Gastwirts Eingang in das Lokal, sistierte den Berliner Landtags- Wahlkreise so zu arbeiten, daß hier irgend welcher schaft wirken. der Siz der Filiale aber im Mittelpunkte dieser Ortschaften, also Gastwirt und ermöglichte so dem Herrn die abermalige Ausführung Kuhhandel mit den Freisinnigen gar nicht erst nötig werde. eines Hausfriedensbruchs! Das Lokal war von Leuten gefüllt, die In der Diskussion meldete sich darauf ein Herr Neumann Rummelsburg zu belassen, da dieser Ort von allen Orten bequent, Die Zuteilung der andern Orte zum größten Teil nicht einmal Holzarbeiter waren, noch weniger mit zum Wort, der sich zwar zu keiner bestimmten Partei bekannte, den schnell und billig zu erreichen ist. dem Streitpostenstehen etwas zu thun hatten. Herr Meinide drang Genossen jedoch nahezulegen suchte, zwecks Schwächung der wäre deshalb zu empfehlen, weil dort die Industrie zur Zeit schon mitten durch die Leute, die sich natürlich erhoben hatten, und wollte Reaktion gleich von vornherein für die Freisinnigen zu stimmen. Er stark vertreten ist und sich im Laufe der Zeit noch bedeutend ausdie bezeichnen, die er verhaftet wissen wollte. Dabei kam es zu entwickelte seine Ansichten unter vollster Ruhe der Versammlung. dehnen wird. einem Gedränge, das den nervösen Herrn derart erregte, daß er Dr. Arons machte dem Redner später klar, daß wir auf solche Art seinen Schirm erhob und rücksichtslos auf einen vor ihm Stehenden die Bildung einer kompakten Reaktionsmehrheit, die heute schon durch einſchlug. Nun entſtand eine allgemeine Empörung, in der Herr das Centrum und die Konſervativert gebildet werde, doch nicht Letzte Nachrichten und Depefchen. Meinicke von der Menge in der ersten Erregung in eine Ecke ge- hindern könnten. Sollten es aber die Konservativen diesmal selbst drängt, dann aber in rascher Erkenntnis der Situation freigelassen zu einer Majorität bringen, so sei das nicht unfre, sondern lediglich Stadtverordnetenwahl in Görlitz . wurde, da die Anwesenden nicht Luft hatten, auf die Provokationen der Freisinnigen Schuld, weil diese in ihrer selbstmörderischen StarrGörlitz, 4. November. ( Privatdepesche des„ Vorwärts".) Zum des Herrn einzugehen. Auf der Straße hatte sich inzwischen eine töpfigkeit jede Verständigung mit der Socialdemokratie ablehnen. Es große Menge von Menschen angesammelt, aus der Herr Meinide prachen alsdann noch die Genossen ager und Hesse. Zum erstenmal fiegten bei der Stadtverordnetenwahl zwei unsrer Genossen; schnell noch zwei junge Leute zur Siftierung herausgriff. Die Be- Schlusse forderte der Vorsitzende Herfurth zu pünktlichem Antritt drei kamen außerdem in die Stichwahl. zeichneten wurden auch wirklich sistert. am Wahltage auf. Die Volksversammlung in Senfels Salon in der InvalidenAusweisung russischer Spikel.
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Viel weniger gefällig als gegen Herrn Meinide war die Polizei gegen die Leute, welche nun die Verhaftung Meinickes oder auch nur die Feſtſtellung seiner Personalien forderten. Hier schlug
die Bereitwilligkeit in das Gegenteil um.
Aber trotz aller Hilfe, die Herrn Meinide zu teil wird, wird in furzer Zeit der Arbeitsnachweis der Holzinduſtriellen doch aufs Trockene gesetzt und Herr Meinicke überflüssig sein. anwesend, darunter
Rührt daher die Wut?
Der Streit der Bühnenarbeiter im Metropol- Theater ist beendet. Die Wünsche der Angestellten, welche zum Streit führten, sind erfüllt worden. Deutfches Reich.
In die Redaktion des„ Correspondent für Deutschlands Buch drucker" trat mit dem 1. November der Genosse Willi Krahl ein. Derfelbe war bisher als Buchdrucker in der Druckerei der Magdeburger Volksstimme" thätig und war der Hauptleiter der Buchdruckerbewegung in Magdeburg .
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Sociales.
Achtuhrschluß und Konsumvereine.
Der„ Wochenbericht der Großzeinkaufs- Gesellschaft" beschäftigt sich mit den Bestrebungen der hiesigen organisierten Handlungsgehilfen um die Herbeiführung des Achtuhrschlusses. In Anknüpfung an die Verhandlungen der Berliner Gewerkschaftskommission am 8. Oftober über den Gegenstand und die dazu beschlossene Resolution( Siehe „ Vorwärts" Nr. 237) macht das Blatt auf die Konsumvereine aufmerksam, indem es schreibt:
ver
genommen werden!)
Deputiertenkammer.
straße zeugte durch zahlreichen Besuch sowie durch die gespannte Auf- Frankfurt a. M., 4. November. ( B. H. ) Wie der Frankfurter merksamkeit und den starken Beifall, die dem Vortrage des Reichs- Zeitung" aus Genf gemeldet wird, ist die Untersuchung über die tags- Abgeordneten Pfannkuch gewidmet wurden, für das wachsende Thätigkeit des russischen Spigels Rabinowitsch nunmehr beendet. Interesse, das die Arbeiterschaft den bevorstehenden Landtags: Nachdem das Resultat dem Bundesrat mitgeteilt worden war, iſt beder Nebensaal waren voll besetzt; es waren gegen 700 Personen helfer auszuweisen.( In Preußen wird der Spigel sicher gastlich aufSowohl der große Saal als auch schlossen worden, nicht nur Rabinowitsch, sondern auch seinen Helfersauch eine Anzahl Frauen. Der Referent gab in seinen fesselnden Ausführungen einen Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung der Verfassungsverhältnisse Preußens. Es machte einen tiefen Eindruck auf die Versammelten, Paris , 4. November. ( W. T. B.) Die Beratung des Budgets als der Redner ihnen vor Augen führte, wie das preußische Wolf des Ministeriums des Innern wird wieder aufgenommen. Forrette nach den sogenannten Befreiungskriegen und dann wiederum nach( Nationalist) beantragt die Streichung der Kredite für die geheimeu der 48er Revolution um den Preis des Kampfes geprellt und be- Fonds. Ministerpräsident Combes erklärt, die Kredite seien eine trogen wurde, welche Mißgestalt eines Wahlrechts dem Volke Notwendigkeit für die Regierung, die aus der Annahme derselben schließlich aufgezwungen wurde, wie infolge dieser erbärm- eine Vertrauensfrage mache. Die Kredite werden darauf mit 314 des Staates leiden lichen Verhältnisse alle Kulturaufgaben gegen 225 Stimmen genehmigt. und wie die übermütige und, wenn es ihr nötig erscheint, Das Budget des Ministeriums des Innern wird genehmigt. gegen Regierung und Krone rebellierende Junkersippe alles zu hinter Bei der damn folgenden Beratung des Stultusbudgets unterzieht treiben weiß, was einmal zu Gunsten des Volkes geplant wird. Abbé Gayraud die Politik der Regierung in religiöser Beziehung Der Redner fennzeichnete die unzuverlässige und feige Haltung, die einer Stritit, spricht sich besonders dagegen aus, daß gegen Geistder Liberalismus so oft bewiesen hat, und zeigte schließlich, daß nur liche die Gehaltssperre in Anwendung gebracht werde, und ver durch thatkräftige Beteiligung der Arbeiterschaft an den Landtags- langt, daß den Geistlichen das Recht zustehen müsse, ihre Pflichten wahlen Besserung der Zustände möglich ist. Nachdem sich noch als wähler zu erfüllen und die Religion in der Kirche und Sabor und der Vorsitzende Bittdorf in gleichem Sinne ge- außerhalb derselben zu verteidigen. Allard( Soc.) tritt für einen äußert und zu eifriger Teilnahme an den Wahlarbeiten aufgefordert Abänderungsantrag ein, der Aufhebung des Kultuss hatten, wurde die Versammlung mit Hochrufen auf die Social- budgets vorsieht. Ministerpräsident Combes erklärt, dieser Abdemokratie geschlossen. änderungsantrag sei unzeitgemäß und unlogisch. Die Frage könne Auch im Berliner Prater hatte sich eine zahlreiche Menge nicht auf dem Wege der Budgetberatung gelöst und zu ihrer Lösung versammelt und nahm regsten Anteil an dem Gemälde preußischer müßten vorbereitende Maßnahmen getroffen werden. Mit dieser Resolution, gegen die principiell nichts einzuwenden Polizei- und Kulturherrlichkeit, das hier Genosse Hermann änderungsantrag wird hierauf mit 312 gegen 205 Stimmen ab ist, soll eine Attion eingeleitet werden, die von vornherein ein Schlag Schubert in großen Zügen entwarf. Die Empörung der gelehnt und das Kultusbudget genehmigt. ins Wasser ist und bleiben muß. Glaubt man und ist man der Versammlung wurde laut über all die reaktionären EinrichMeinung, daß der Konsument die Kraft ist, von der man sich tungen und feudalistischen Ueberbleibsel in Preußen- Deutschland , die nur die Erringung des Achtuhr- Ladenschlusses verspricht, so hat man aufgezählt werden brauchen, um schon„ Empörer" schaffen. Und Genosse Schubert verstand es, in Paris , 4. November. ( W. T. B.) Der Gemeinderat beriet heute eines vergessen, die Konsequenz zu ziehen und dem Ausdruck zu Wesens Schattenseiten hineinzuleuchten. Mehr als eine Tagesordnung bezüglich des Vorgehens der Polizei am 29. v. M. zu geben, daß in erster Linie die Geschäfte zu unter- ihres die den Achtuhr stützen find, mehr als ein Hohngelächter über und des Eindringens in die Arbeitsbörse und nahm eine TagesLadenschluß und noch viel ein vielstimmiges Sehr richtig! mehr durchgeführt haben: das sind die Konsumgenossenschaften. den Gegensatz zwischen der verfassungs- papiermäßigen Freiheit des ordnung an, durch welche die Rechte der Stadt Paris gegenüber der Eine Tagesordnung, Vereint mit diesen können die Gewerkschaften unbedingt das erreichen, preußischen Bürgers und Preußens Polizeistaat wirklich Stadtpolizei in Anspruch genommen werden. was man erstrebt, wenn man nur ernstlich will; dann wird auch teit begleiteten den lebhaften Redner auf seinem Spaziergange durch wonach alle Beziehungen mit der Polizeipräfettur so lange abvon Gesetzes wegen notgedrungen der Achtuhr- Ladenschluß para den lieblichen Garten preußischer Kultur. Seinen Mahnruf an die gebrochen werden sollen, als Lépine an ihrer Spike stehe, wurde graphiert werden müssen. Urwähler, daß jeder am 12. November auf dem Posten sein müsse, abgelehnt. Es sind heute schon ca. 60 Verkaufsstellen der hiesigen Konsum- schloß Redner mit dem Streitruf:" Nieder mit der Reaktion! Hoch genossenschaften vorhanden und was liegt näher? Die Verkaufs- die Socialdemokratie!" Ein Beifallssturm aus der kampfbegeisterten andtag nahm in der Specialdebatte die gesamte geänderte Nach einer kurzen Debatte im Sinne stellen können noch immerhin den fünf- bis zehnfachen Umsatz des Hörerschaft antwortete ihm. jezigen bewältigen; weitere Berkaufsstellen lassen sich mit Leichtigkeit des Referats schloß die Versammlung mit Hochrufen auf die völker- Geschäftsordnung einschließlich des Ausschließungsparagraphen mit der Abänderung an, daß der Antrag auf Ausschließung nur eröffnen, ohne daß die Arbeiterorganisationen auch nur einen Feder- befreiende Socialdemokratie. vom Landmarschall gestellt werden kann, worauf der Antrag strich dazu thun und auch nur einen Pfennig dazu zu steuern haben. Charlottenburg . Am 29. Oktober cr. hielt der hiesige Wahl- dem Disciplinar- Ausschusse zugewiesen wird, der ohne weitere: Sie brauchten nur auf ihre Mitglieder dahin zu wirken, daß sie berein seine Generalversammlung im Voltshause, Rosinenstr. 3, ab. Appell an den Landtag über die Ausschließung beschließt. Das Mitglied werden und in den eignen Geschäften kaufen, um Genosse Pasche gab den Bericht der Stadtverordneten- Fraktion. Haus nahm ferner in Anwesenheit der erforderlichen Anzahl der das Unternehmen zu sichern, und ein herrlicher Sieg wäre zu Redner betonte, daß die Fraktion sich stets bewußt gewesen Landtagsmitglieder mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit die Abverzeichnen. sei, daß sie Vertreterin der Socialdemokratie sei und sich änderung der Landesordnung an, welche durch den angenommenen Schon der Hinweis, daß man diesen Schritt thun wird, würde den Gewerbetreibenden start in den Gliedern liegen. Die Kon- das Programm der Socialdemokratie stets als Richtschnur ge- Ausschließungsparagraphen der Geschäftsordnung erforderlich ist. nommen hätte. Die Fraktion, meinte Redner, sei für unkurrenz der Genossenschaften würde veranlassen, die Forderung auf London , 4. November. ( W. T. B.) Drei Armenier, deren
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Der Ab
Der Richtuhr- Sabenſchluß anzuerkennen, wie ja thatsächlich heute entgeltliche Lieferung der Lehrmittel eingetreten; jedoch sei dieſer Namen mit Gregorian, Szmician und Karapetian angegeben schon die Genossenschaften als Preisregulator und auch in andren Antrag von den Gegnern abgelehnt worden. Dem Antrage, freies werden, gingen heute im armenischen Viertel Peckham ,, wo Beziehungen vorbildlich wirken. Will man also ernstlich den Frühstück zu liefern, haben sich die Gegner dadurch zu entziehen gekürzlich der Armenier Sagouni ermordet wurde, Achtuhr- Ladenſchluß, so möge man sich sagen, daß der Weg dahin wußt, daß fie 3000 Mt. an den Volksküchenverein gaben, damit dieser plöglich feuerte ein mit zwei Revolvern bewaffneter Mann, der über eine nachhaltige Unterstützung der Konsumgenoſſenſchaften führt." den allernotdürftigsten der Kinder solches gebe. Auf dem Gebiet auch ein Armenier sein soll, gleichzeitig auf Gregorian und Szmician der Armenpflege sowie in der Wärmehallenfrage feien sie Schüsse ab, die tot niederfielen, und dann auf Karapetian, der verenergisch für die Interessen der Notleidenden eingetreten. wundet wurde. Der Mörder verübte Selbstmord. Es heißt, daß Wenn in betreff der Wohnungsfrage gerade in Charlottenburg so die Opfer Mitglieder des hiesigen armenischen Centralkomitees waren. wenig geschehen sei, so sind hier einmal die Gegner und zweitens die geradezu unverständliche gesetzliche Bestimmung, daß die Hälfte der Stadtverordneten troß der Dreiklassenwahl auch noch Hausbesizer sein müsse, daran schuld. Redner geißelte das Bestreben der Stadtverordneten- Versammlung, die Wahlzeit zum preußischen Landtag auf nachmittags 2 Uhr festzusetzen.
Verfammlungen.
Zur Agitation für die Landtagswahlen veranstalteten die Parteigenossen des sechsten Reichstags- Wahlkreises ( dritten Berliner Landtags- Wahlkreises) am Dienstag vier öffentliche Bersammlungen.
unter
Washington , 4. November. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Regierung der Vereinigten Staaten erhielt heute früh ein Telegranum aus Panama , in welchem sie ersucht wurde, neue Regierung anzuerkennen. Die Behörden wissen hier noch nicht, wer die neue Regierung bildet, und haben deshalb auf
Jm Kolberger Salon sprach Genosse Paul Hirsch . Der lebhafte Beifall, welcher seinen Ausführungen zu teil wurde, An der Diskussion beteiligten sich die Genossen Sporer, dieses Gesuch nichts veranlaßt. Sollte der Protest der amerikanischen zeugte dafür, daß die Zuhörer und mit ihnen die gesamten Partei Grig, Hirsch und Baake. Die beiden letzteren, welche der Vicekonsuls Ehrman in Panama gegen die Beschießung der Stadt genossen des Wahlkreises entschlossen sind, mit gewohntem Eifer in Stadtverordneten - Fraktion angehören, gaben einige salomonische durch das kolumbische Kriegsschiff nicht genügen, so soll das jetzt auf den Wahlkampf einzutreten und alles daran zu setzen, um auch Weisheiten der Gegner in Arbeiterfragen zum besten. Hirsch dem Wege nach Panama befindliche Kriegsschiff Boston " ein der Herrschaft des reaktionärsten aller Wahlsysteme teilte die Ansicht des Vorstehers Ströhler mit, wonach die folumbisches Kanonenboot mit Beschlag belegen. Die Thatsache, daß einen für unsre Partei günstigen Erfolg zu erringen und durch die Verpflegung im Bürgerhause von 85 auf 80 Pf. pro Tag deswegen der eine Endpunkt der Panama - Eisenbahn von den RegierungsThat zu beweisen, daß der Ruhm des sechsten Berliner Reichstags- herabgesetzt werden könne, weil alte Leute ja nicht mehr so viel truppen, der andre von Aufständischen besetzt ist, macht die Lage noch Wahlkreises, eine Hochburg der Socialdemokratie zu sein, auch auf Fleisch zu essen brauchten. Auch könne am Licht gespart werden. tomplicierter. Die amerikanischen Seeftreitkräfte find angewiesen, die den dritten Berliner Landtags- Wahlkreis übertragen werde. Wenn Dem Antrage des Genossen Baake, gegen die Bestrebung der amerikanischen Interessen in allen Punkten zu schüßer und alles zu jeder Parteigenosse seine Pflicht thut das war die Meinung der Stadtverordneten Versammlung, Wahlzeit auf nach thun, um Blutvergießen zu verhindern. Es besteht hier kein Zweifel, Bersammlung, dann kann es uns gelingen, den Wahlkreis aus mittags 2 Uhr festzusetzen, die Berliner Resolution anzu- daß die Vereinigten Staaten an den Endpunkten der Panamaeigner Kraft zu erobern. nehmen, wurde einstimmig zugestimmt. In Anbetracht der Eisenbahn Marinemannschaften landen werden. Berantwortl.Redakteur: Julius Kaliski in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: Th.Glocke in Berlin . Druck u. Berlag: Borwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt
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