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Europas her waren Trauerfpenden und Kundgebungen gekommen; Auf dem Grundstück Manteuffelstr. 79 fiel ein Pferd der Milch-[ traten Borchardt und Hirsch den socialdemokratischen Stand wohl keine deutsche Universität hatte vergessen, das Andenken des centrale in eine Grube. Von der Feuerwehr famen 24 Mann, um punkt und schilderten das Schädliche der Mietskasernen, deren Ers großen Gelehrten durch eine Blumengabe zu ehren. Auch die es herauszuholen. Um diesen Arbeiten zuzusehen, stieg Vogel auf richtung die Antragsteller als Jdeal betrachten. Dem Ausschusse Heimat Mommsens war selbstverständlich vertreten; seine Vaterstadt das Glasdach eines Raumes, der früher der Pferdebahn als Wagen- gehört auch Genosse Borchardt an. schuppen diente. Er brach durch das Dach durch, stürzte aus einer Endlich beriet die Versammlung noch folgende socialdemo Garding sowie das alte Christianeum in Altona , das Mommsen als Höhe von zehn Meter auf das Pflaster hinab und zog sich einen fratische Interpellation: Am 21. Oktober 1903 ist der Schlosser Knabe besucht hat, tamen mit Kränzen; ein durch seine Schlichtheit Armbruch und schwere Verletzungen am Kopf und an der rechten Theodor Müller, der auf dem Gerüst zum Bau des städtischen Rat auffallendes Gewinde enthielt Blumen, die vom Grabe der Eltern Achselhöhle zu. Nachdem der Werunglückte auf der Rettungswache hauses beschäftigt war, abgestürzt und auf der Stelle tot geblieben. Mommsens in Oldesloe gepflückt worden waren. In der Kirche am Görliger Bahnhof die erste Hilfe erhalten hatte, wurde er in Die Unterzeichneten richten an den Magistrat die Anfrage, ob die waren u. a. die Oberbürgermeister von Berlin und Charlottenburg ärztliche Behandlung nach seiner Wohnung gebracht. Schutzvorrichtungen an dem Gerüst in genügender Weise angebracht fowie Magistratsmitglieder und Stadtverordnete erschienen; das Ein Klingelfahrer wurde in der Person eines 22 Jahre alten waren und kontrolliert wurden und fragen den Magistrat weiter, ob Ministerium war durch Posadowsky, Studt, Schönstedt , Podbielski und Mechanikers Bundersiz in Karlshorst festgenommen. er geneigt ist, zur leberwachung der Schußvorrichtungen an städtischen Dort zog der Bauten Baukontrolleure aus der Arbeiterschaft anzustellen." Möller vertreten; auch der preußische Kronprinz war gekommen. junge Mann, der sich seit Februar ohne Wohnung und Arbeit um­Die Genossen Paasche und Baate gaben eine genaue Dar Die Gedenkrede hielt Professor Harnad. Er sagte u. a. hertrieb und wegen Bettelns schon mehrfach bestraft ist, in der stellung des traurigen Unglücksfalles und vertraten nachdrücklichst die von Mommsen: Tresckow- Allee den Korridorschlüssel ab, nachdem ein Dienstmädchen Forderung der Anstellung von Baukontrolleuren aus der Arbeiter­ Mit unerbittlicher Strenge räumte er alles Gestrüpp aus ihm geöffnet hatte. Das Mädchen merkte den Verlust bald, lief dem schaft. Natürlich stellte sich der Magistrat, wie üblich, auf den feinem Wege, aber die tennen ihn schlecht, die sein eigentliches Bettler nach und ließ ihn durch den Gendarm Boßmeyer fest Standpunkt, daß ihn keinerlei Schuld trifft. Da die Mehrheit die nehmen. Wundersiz behauptete nun, der bei ihm gefundene Schlüssel inneres Wesen vom Standpunkt dieser wissenschaftlichen Strenge, sei sein Eigentum, er wurde aber eingesperrt, nachdem man fest- wichtige Debatte durch einen Schlußantrag gewaltsam beenden wollte, gepaart mit schneidendem Sarkasmus, beurteilen wollten. Dies gestellt hatte, daß der Schlüssel zu der Thür, aus der man ihn ber die Versammlung schon lange beschlußunfähig, die Sigung mußte waren ihm nur Waffen, mit denen er alles Niedrige von sich fern- mißte, genau paßt. Der Klingelfahrer hat vielleicht auch anderswo also abgebrochen werden. hielt. Es hat keinen Geschichtsforscher gegeben, der mit solch noch Vorbereitungen zu einem unerbetenen Gelegenheitsbesuche ge­elementarer Kraft und Anstrengung in das Wesen der Dinge ein- macht. Er ist ein großer, schlanker Meusch mit dunkelblondem Haar gedrungen ist." und trug einen dunklen Jackettanzug und einen steifen schwarzen Um 2 Uhr setzte sich, wie bemerkt, von der Kirche aus der Filzhut. Leichenzug nach dem Dreifaltigkeits- Kirchhof in der Bergmannstraße hin in Bewegung.

Die Festnahme einer ganzen Diebesbande ist der Nixdorfer Kriminalpolizei gelungen. In der Fabrik von Nevier und Weiße in der Schinkestraße waren wiederholte Diebstähle an Material, Ein nichtswürdiger Bubenstreich liegt der Auffindung einer Wessingteilen usw. bemerkt worden, so daß die Polizei um ihre Flaschenpost zu Grunde, durch welche eine hiesige Familie in tieffte Silfe zur Ermittelung der Diebe angegangen wurde. Es glüdte ihr, Flaschenpost zu Grunde, durch welche eine hiesige Familie in tiefste nach mehrtägiger, vergeblicher Beobachtung, die Einbrecher auf Es wird unsre Leser interessieren, an ein Urteil Mommsens über Trauer versetzt worden war. Wie bereits mitgeteilt, wurde an den frischer That zu überraschen, als sie gegen 9 Uhr abends einen die Socialdemokratie erinnert zu werden, das um so be- Ufern des Wattenmeeres bei Friedrichstadt eine Flaschenpost an neuen Raubzug in die Fabrikräume unternahmen. Die Verhafteten, achtenswerter ist, als es von ihm erst vor Jahresfrist abgegeben gefchwemmit, welche die Mitteilung brachte, daß der Schiffsjunge ein Pflasterer Börschel und ein Steinträger Schwebal, verrieten, daß wurde. Bald nachdem i I helm II. in seinen Krupp- Reden das Alfred Hagedorn aus Berlin , Quißowstraße 189, über Bord gefallen fie im Einverständnis mit dem Lagerverwalter der bestohlenen und ertrunken sei. Die Eltern des angeblich ertrunkenen Knaben Vorgehen unfres Blattes gegen den so plößlich verstorbenen Groß- wurden durch diese Nachricht natürlich in die größte Aufregung Angestellte, der Anstifter der Diebstähle, wurde gleichfalls fest­Fabrit, einem gewissen Burdardt, gehandelt hätten. Der ungetreue Industriellen als Mord bezeichnet und die Essener Arbeiter verfekt. Sie schrieben an die Behörden in Friedrichstadt und baten genommen. Auch der Hehler der Bande, ein Berliner Alteifen­aufgefordert hatte, das Tafeltuch zwischen sich und der um nähere Aufklärung über den Unglücksfall, jedoch vergeblich. Das Socialdemokratie zu zerschneiden, bald nachdem der Kaiser Kauffahrteischiff, auf welchem sich der junge Mann befand, war schon händler Bahr, geriet in die Hände der Polizei, so daß sämtliche dann weiter den socialdemokratischen Agitatoren in bor längerer Zeit in die See gegangen. Gestern erhielten nun die Mitglieder der Diebesgesellschaft, die ihr Handwert seit längerer Zeit, betrieb, nummehr unschädlich gemacht sind. Breslau nachgesagt hatte, daß sie die Arbeiter auf das rücksichtsloseste Eltern eine Postkarte von ihrem Sohn. Dieser teilte mit, daß er ausgebeutet, terrorifiert und gefnechtet hätten, bald nach der sodann die Nachricht von seinem angeblichen Tode in der Zeitung gelesen bon Breslauer Industriellen ins Werk gesetzten Komödie der Arbeiter- und sofort bei seiner Rückkehr nach Friedrichstadt mache er die kundgebungen, äußerte Prof. Mommsen sich wie folgt über die Mitteilung, daß ihm nichts passiert und er wohl und munter sei. Die Urheber des rohen Bubenstreichs dürften zweifellos auch Schiffs­jungen sein.

Socialdemokratie:

Ich bin nie einer gewefen und gedenke auch nicht es zu werden; aber es ist leider wahr, zur Zeit ist dies die einzige große Partei, die Anspruch hat auf politische Achtung. Von dem Talent ist es nicht nötig zu reden; jedermann in Deutschland weiß, daß mit einem Kopf wie Bebel ein Dugend ostelbischer Junker so ausgestattet werden könnten, daß sie unter ihresgleichen glänzen würden. Die Hingebung, die Opferbereitschaft der socialdemo­kratischen Massen imponiert auch dem, der ihre Zwecke nichts weniger als teilt. An der Disciplin der Partei, deren ungeheure Schwierigkeiten uns ihre Parteitage drastisch vor Augen führen, könnten namentlich unsre Liberalen sich ein Muster nehmen. Und trotz seiner ehrlichen Gegnerschaft erklärt er:

Es darf nicht mehr geschehen, daß der Freifinn dem unver­schämten oder verschämten Realtionär seine Stimme lieber giebt

als dem Socialdemokraten.

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Vermischtes.

Ueber eine Explosion, bei der viele Menschen umgekommen find wird aus New York berichtet. Die Regierungsmagazine auf de Die diesjährige Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften Hudson- Insel Jona in der Nähe von Peekskill , die Sprengstof findet vom Montag, den 30. November bis Sonnabend, den 5. De- enthielten, sind in die Luft geflogen. In den Magazinen lagt zember, im Berliner Gewerkschaftshause statt. Der Ein- einige hundert Tonnen Dynamit; diese flogen auf. Ein Haçl tritt ist frei. Am Montag den 30. November, abends 81 Uhr, wird playender Geschosse richtete in der Umgegend meilenweit Ve im großen Saale des Geiverkschaftshauses ein Vortrag über Jugend- wüstungen an. Mehr als eine Stunde lang stiegen auf der Irel schriften gehalten werden, wozu der Eintritt ebenfalls frei ist. Flammen und Rauch empor; die durch die Explosion verursachen Theater. An dem Liliencron Abend des Schiller- Erschütterungen wurden meilenweit verspürt. Die Einwohner er­Theaters, der nächsten Sonntag im Bürgersaale des Rathauses griffen, von Schrecken erfaßt, die Flucht. Die Zahl der ums Loen zum zweitenmal, mit teilweise verändertem Programm, wieberholt gekommenen Personen läßt sich noch nicht feststellen; man fannsich wird, wirken wieder Miriem Horwitz, Friedrich Holthaus und Franz der Unglücksstätte nur bis auf eine Entfernung von zwei Milen Nolan vom Schiller- Theater als Sprecher und der Baritonist Hjalmar nähern, da noch fortdauernd nach allen Richtungen hin Gescosse Arlberg als Liederfänger mit. Belle Alliance Theater. fliegen. Im Spielplan dieser Woche ist insofern eine Aenderung eingetreten, Jn Breslau ist die 34jährige, unter fittenpolizeilicher Auficht als am tommenden Sonntagnachmittag Thilo von Trothas Lustspiel stehende Frau Agathe Weinland in ihrer Wohnung am Neumarkt Madame de Pompadour " zur Darstellung gebracht wird. Die angestellten Ermittelungen ergibm, war. Eine im zweiten Stock des betreffenden Hauses wohneide

Dem ebenso falschen wie perfiden Köhlerglauben muß einn allen Abenden dagegen gelangt Heinz Gordons Soldatenschwant daß die Frau einem Verbrechen zum Opfer gefallen und erdroselt

Ende gemacht werden, daß die Nation fich teile in Ordnungs­

parteien und in eine Umsturzpartei, und daß es die erste politische Pflicht der zu jenen sich zählenden Staatsbürger sei, die Millionen der Arbeiterpartei als pestverdächtig zu meiden und als staats­feindlich zu bekämpfen....

antwortete:

"

Im Mai 1899 war die socialdemokratische Wiener Arbeiter­zeitung" tonfisciert worden, weil sie ein Citat aus Mommsens Römischer Geschichte über den Zerfall der alten Welt enthielt. Das Gerichtserkenntnis über diesen Fall wurde Mommsen von der Ne­daktion unfres Parteiblattes zugesandt, worauf der Gelehrte u. a. Von der ernsten Seite des kleinen Vorfalles laffen Sie mich lieber schweigen oder doch nur das aussprechen, daß bei der dauernden Barbarei, um nicht zu sagen der Nebarbarisierung der oberen Gesellschaftsschichten, die Triebkraft des Bodens fortwirkt und unter dürrem Holz mancher grüne Keim sproßt.

Die bürgerliche Gesellschaft Deutschlands wurde von Mommsen im September 1900 wie folgt gekennzeichnet:

Aber es ist auch nicht zu ändern, daß die Deutschen keinen Bürgersinn mehr haben, daß sie sich bereitwilligst regieren lassen, auch auf Verlangen hin steuern und heuern, daß ihnen aber der Militarismus und die Bismarckerei die Selbstbestimmung gründlich ausgetrieben haben.

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In Vertretung" zur Aufführung.

Das Paffage- Theater wartet in diesem Monat mit einem reich- Frau hörte gegen 1 Uhr in der Nacht einen Schrei in den Zimmern haltigen Programm auf, in welchem der Kunst- Radfahrer Sydney der über ihr wohnenden Weinland. Gegen 5 Uhr morgens will/ bie sich besonders auszeichnet. Auch die schwedischen Sängerinnen Ge- Frau dann Schritte im dritten Stockwert von einer Person sört schwister Wallenburg fönnen sich hören lassen, ebenso fesselt Herr haben, die wohl in überstürzter Eile die schmalen Trepen Johannes Cotta durch seine im Berliner Dialekt gehaltenen Berliner hinunterpolterte. Morgens zwischen 9 und 10 Uhr wurde Erzählungen. Sie sind in Verfen geschrieben, die zwar nicht immer die Leiche der Ermordeten durch einen jungen Mann entdeckt, de die Als die Kriminalpolizei herbeigeufen formvollendet sind, aber sich doch lustig anhören und durch ihre Hausbewohner alarmierte. Pointen wirken. Ein elegantes Tänzerpaar sind troh ihres fauder wurde, war bereits die Totenstarre an der Leiche eingetreten. ben wälschen Namens die Dalhias; mehr durch Gelentigkeit als durch der Thür vom Schlafzimmer zum Wohnzimmer lag die Weinind, Grazie und Schönheit wirkt die Tänzerin Pertina. Mit starken nur notdürftig bekleidet auf dem Fußboden, mit dem Rücken ggen Mitteln wird in der dramatischen Stizze" Ja, beim Souper " operiert. Die Zimmerwand gelehnt, die beiden Arme gegen das Zimmer zu Die Geschichte beginnt mit einer berbotenen Schäferstunde und endet ausgestreckt. Das um den Hals geschlungene, zusammengedehte mit zweifachem Word und Selbstmord, von denen der eine insoweit Handtuch ließ über die Art ihres Todes feinen Zwifel. originell ist, als er feierlich durch's Nachttelephon angekündigt wird. So weit bis jetzt festgestellt ist, dürfte der Mörder der Das Stück wurde von Herrn Hock und Fräulein v. Roy decent dar- Prostituierten Weinland ein junger Mann mit hellblondem, fast gestellt. rötlichem Schnurrbart gewesen sein. In der rechten Hand hiel die Ermordete nämlich einige Haare der vorerwähnten Farbe. Diese Haare hat sie bei dem furzen Ringen zweifellos ihrem Mörder aus­gerissen; ihre eignen Haare haben eine dunklere Färbung. An scheinend ist auch die Annahme eines Raubmordes nicht von der Hand zu weisen, denn in den Kleidern wurde kein einziges Gelstück gefunden. Der Verdacht lenkt sich auf einen jungen Mann, der enen wicker trug, und unter anderm mit schwarzem, weichem Hut und Dunklem Ueberzieher befleidet war. Sehr wahrscheinlich ist es, daß sich der Thäter bei einem Friseur den Bart hat abnehmen der stugen lassen, um sich so untenntlich zu machen.

Feuerbericht. Nur wenig Alarmierungen hatte die Wehr in den letzten 24 Stunden zu verzeichnen. Donnerstagvormittag wurde sie nach der Deffauerstr. 10 gerufen, weil hier durch die Unachtsamkeit eines Mädchens auf dem Hängeboden ein Brand entstanden war. Kleidungsstücke und Möbel gingen vorher in der Zimmerstr. 28 in einer Wohnung in Flammen auf. Längere Zeit hatte die 1. Com­pagnie Mittwochabend in der Neuen Friedrichstr. 87 zu thun. Es brannte im zweiten Stock des Borderhauses in der Steppbeden­fabrit von Lichtenstein. Zur selben Zeit tam in der Brückenstr. 6a in einer Destillation durch einen Gaskocher ein Feuer aus, dessen Ablöschung indes in furzer Zeit erfolgen konnte. Die übrigen Mar­mierungen, die noch erfolgten, waren auf blinden Lärm" zurück­zuführen.

Aus den Nachbarorten.

Für eine ausländische Sängerin, die demnächst Deutschland die Gegen die Luftbarkeitssteuer, welche die gemischte Deputation Ehre ihres Besuches geben wird, macht ein Jmpresario folgende ses neben der Verdoppelung der Umfagsteuer zur Sanierung der geisterte Reklame: Ohne Zweifel hat eine Fee, welche man ie städtischen Finanzen vorgeschlagen hat, erheben die Gastwirte wundert, indem sie die Spille umdrehte, mit seinem Geiste J... R... schon Einspruch. Da die Theater und ständigen Vergnügungs­beschenkt, geschmeidig wie ein Schilf, luftig wie ein Kind, jung nie Totale, so behaupten sie, wohl kaum ausreichen werden, um zwei Morgenrot. Man sieht, indem die Stimme aus ihrer wohlflingenten Millionen Mart an Lustbarkeitssteuer aufzubringen, werde der In der Charlottenburger Stadtverordneten - Bersammlung fam am Rehle dringt, ihren Vogelhals aufblähen, fie nähert sich unserm größte Teil der neuen Steuerquote zweifellos auf die Gastwirte und Mittwoch endlich die bereits vor drei Wochen eingebrachte social- Herzen wie ein Rosenstrauch und tausend strahlende Blumen scheinen Saalbefizer abgewälzt werden, die in ihren Lokalen volkstümliche demokratische Interpellation betr. den Beginn der Urwahlen in der Luft aufzublühen. Während dessen, als ihre Stimme den Konzerte, Gesangsaufführungen u. dergl. veranstalten. Bei Be zur Besprechung. Am 11. Februar hatte die Versammlung ein- Schauder des Entzückens erregt, schwingt, und den Klang zerschneidet fteuerung privater Veranstaltungen, zu denen Gäste Zutritt haben, stimmig an den Magistrat das Ersuchen gerichtet, den Termin für ein geheimnisvolles Gewebe von zauberischen Spizen. Man könnte wären gleichfalls die Gastwirte benachteiligt, da dann die Zahl die Urwahlen in die späten Nachmittagsstunden zu legen. Entgegen fagent, daß fie gegen den Himmel hinauf fliegen will, als ifre präch folcher Vergnügungen, die z. B. für manche Saalbesitzer einen diesen Beschluß hat der Magistrat jedoch den Beginn der Urwahlen tigen Arme wie die Flügel flattern, denn sie hat ein schimmerndes Hauptteil der Einnahme bilden, sich erheblich vermindern würde. Es für die dritte Abteilung auf 2 Uhr nachmittags anberaumt. Der und schwarzes Auge einer Nachtigall." sei burch nichts gerechtfertigt, den ohnehin mit Steuern und Abgaben Redner unsrer Frattion, Genoffe Hirsch bezeichnete das Verhalten ,, Gott soll mich bewohren!" würde Inspektor Bräfig sagen. aller Art überhäuften Gastwirtestand noch mehr zu belasten. Eine des Magistrats als bedauerlich, als einen Verstoß gegen das Wahl­Reihe von Protestversammlungen gegen die neue Steuer find in reglement und als politisch unklug, ba infolgedessen die Wahlbeteiligung Aussicht genommen. Die erste Protestfundgebung gegen die Luft- eine schwache sein werde, was erfahrungsgemäß nur der Reaktion zu barkeitssteuer veranstaltete gestern der Verein Berliner Weißbier- gute tomme. Der Magistrat jedoch beharrte auf seinem Standpunkt wirte, der, nach einem Vortrag des Herrn Emil Wiese, feinen Vor- unter dem Hinweis darauf, daß man es den Wählern der ersten stand beauftragte, gemeinsam mit dem Verein Berliner Gastwirte Klasse nicht zumutten lönne, mit Rücksicht auf die Interessen der bei den städtischen Behörden gegen die geplante Luftbarkeitssteuer Wähler dritter Klasse erst in später Rachtstunde zu wählen. An der Roggen, gut Debatte, in der es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen unserm borstellig zu werden. Ueber Moorkultur bringt die hiesige Magistrats- Korrespondenz Wortführer und dem Oberbürgermeister fam, beteiligte sich nur folgende Meldung: Der Unfall des Kaisers in Rominten, der dort Stadtv. Rosenberg, der sich im Sinne des Magistrats aussprach. bis zu den Hüften in ein Moor versunken ist, dürfte die Ver- Die übrigen Stadtverordneten schwiegen sich aus, die National­anlassung zur Entwässerung ostpreußischer Moore geben. 60 Bioniere liberalen und die Freifinnigen hielten es nicht einmal der Mühe für aus Königsberg wurden beordert, das in Rede stehende Moor zu wert, die von ihren eignen Wahlfomitees eingebrachte Petition auf entwässern. Wie wir hören, hat sich dann der Kaiser über die Verlegung des Wahltermins auf 5 Uhr zu befürworten. Moore in Ostpreußen Vortrag halten laffen und deren Trocken­

legung angeregt.

Marktpreise von Berlin am 4. November 1903 nach Ermittelungen des fgl. Polizeipräsidiums. Beizen, gut D.- Str. 15,95 15,92 Startoffeln, neue D.- Ctr. Rindfleisch, Keule 1 kg do. Bauch Schweinefleisch Stalbfleisch Hammelfleisch Butter

"

Berste, gut thafer, gut

Fier

5,00 3,00

600 4,00

mittel

15,89 15,86

1,80 1,20

"

gering

"

15,83 15,80 13,05 13,03

150 1,10

"

160 1,10

"

mittel

13,01 12,99

2,00 1,20

"

"

gering

"

12,97 12,95

1,80 1,10

#

14,50 13,40

2,60 2,00

"

mittel

13,30 12,20

60 Stud

gering

Starpfen

1 kg 2,00 1,20

2,6 1,40

"

mittel

" 1

14,60 13,70

Bander

3,00 1,20

"

"

gering

13,60 12,80

Hechte

2,00 1,00

"

"

4,16 3,82

Barsche

1,80 0,80

7,10 4,60

Schleie

"

3,00 1,40

"

40,00 25,00

Bleie

1,40 0,80

50,00 25,00 Strebse

per Schod 15,00 3,00

18

60,00 20,00

b Richtftrob

Heu

Erbsen Speisebohnen

injen

* ab Bahn.

12,10 11,00

15,60 14,70

Aale

frei Wagen und ab Bahn.

Briefkaften der Redaktion.

100. Wollen Sie sich an Herrn Liebe, Lichtenberg , Jungstr. 2 wenden. Obdach Auffeher. Natürlich mußte es im Bericht über die Kuratoriums fizung anstatt Aufseher Aufseherinnen heißen.

des Antrages Bogel( Soc.) und Genossen:" In Erwägung, daß Einen weiteren Punkt der Tagesordnung bildete die Beratung die Errichtung eines städtischen Leihhauses mit zu den social­Der Urlaub des Herrn Kraus. An dem Ehrenabend der Frau politischen Aufgaben der städtischen Verwaltungen gehört, beantragen Sucher nahm, wie bereits erwähnt, auch Ernst Kraus Abschied, um die Unterzeichneten: die Stadtverordneten- Bersammlung ersucht den aber nur für einige Monate einen amerikanischen Urlaub anzutreten. Magistrat, ihr thunlichst bald eine Vorlage betreffend die Errichtung Er erhält drüben" 1000 Dollar pro Abend bei einer Garantie von eines städtischen Leihhauses im Anschluß an die städtische Sparkasse 40maligem Auftreten. Ueber die Vorgeschichte dieses Urlaubs wird der Brest . Morgenztg." aus Berliner Bühnenkreisen berichtet, daß zu machen!" Nachdem Genosse Bogel an der Haud eines reichhaltigen statisti­Herr v. Hülsen erst durchaus nicht geneigt war, auf das Urlaubs­gesuch des von den Berlinern hochgefeierten Heldentenors einzugehen. Schen Materials die Notwendigkeit der Errichtung eines Leihhauses Da nahm der Kaiser jüngst Gelegenheit, seinem Mißfallen an der nachgewiesen hatte, beschloß die Versammlung, den Magistrat zu seiner Ansicht nach zu starten Zongebung des Sängers Herrn ersuchen, zu erivägen, ob die Errichtung eines städtischen Leihhauses b. Hülsen gegenüber einen ziemlich drastischen Ausdruck zu geben notwendig und thunlich ist und eventuell eine entsprechende Vorlage täglich Ausnahme des Sonnabends und am nächsten Morgen hatte Herr Kraus seinen Urlaub für einzubringen, jedenfalls aber über das Resultat seiner Erwägungen G. S. 100. Amerika. In diesem Specialfalle dürfte dem Herrn Hofopernsänger der Versammlung Bericht zu erstatten. R. 100. Sie fönnten nur auf Schadensersatz flagen. Zur Annahme gelangte ferner ein Antrag Rosenberg und die abfällige Kritik nicht unangenehm gewesen sein. Genossen betreffend Einsetzung eines Ausschusses zur Beratung über das Amtsgericht vergehen mindestens 3 Monate. Inzwischen ist Ihre Frau 1. Ja. 2. Das hätte feinen Blved; bis zur Großjährigkeitserklärung durch Durch ein Glasdach gebrochen ist gestern nachmittag der 24 Jahre alle Fragen, welche mit dem vom Magistrat gestellten Antrage auf bereits großjährig. 3. M. Ihr Vater tann an die Steuerdeputation alte Kaufmann Hans Vogel aus der Oranienstr. 182, der in einer Abänderung der für die Stadtteile jenseits der Spree geltenden( Magistrat) unter Darlegung der Verhältnisse beantragen, die Steuer außer Lampenfabrik in der Manteuffelstr. 77 als Buchhalter angestellt ist. Baupolizei- Ordnung in Verbindung stehen. In der Debatte ver- hebung zu bringen.-M. M. 18. 1. Es ist wahrscheinlich. 2. Nein. Berantwortlicher Redacteur: Julius Kaliski in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortilch Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlaa: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

Juriftifcher Teil.

die juriſtiſche Sprechstunde finder mit un