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wir erinnern nur
an
einigermaßen verständlich zu machen. Ebenso tamen viel-, Kollegen den Damen andrer Kollegen gegenüber, man hört sogan fach dadurch Irrtümer vor, daß in ein und dem einen Barbier skandalöse Geschichten verbreiten, aber man nimmt Bum zweitenmal in diesem Jahre hat Berlin gestern gewählt. selben Restaurant mehrere Urwahlbezirke in verschiedenen dergleichen Menschliches- Allzumenschliches nicht allzu tragisch. Num Doch auf den Straßen merkte man es kaum. Wer die Wiederkehr Sälen zur Wahl etabliert waren. So kam es, daß viele Wähler hat es ja auch berühmte Feldherren und Staatsmänner gegeben, die Bilder einer erst nach großen Schwierigkeiten ihr Wahlrecht ausüben konnten. jener bewegten prächtigen Bilder des 16. Juni großen, kampfesfrohen Volksbewegung Der Verlauf der Wahlen ging ziemlich flott von statten, trotzdem ähnlich frei über sexuelle Moral dachten erivartete, sah sich getäuscht. in diesem Wahlkreis 1427 Wahlmänner zu wählen waren. Mit den Napoleon I. und den Fürsten Metternich, allein im allWohl ist man interessiert, aber nicht so fieberhaft gespannt, wohl Wahlen der 2. Abteilung konnte in fast allen Bezirken um 5 Uhr gemeinen entristet sich doch stets in den Kreisen ist man eifrig an der Arbeit, doch nicht so lampfbegeistert. Das pünktlich begonnen werden. der Edelsten und Besten, zu denen doch auch die Offiziere gehören, Social. die freie Liebe der elendeste aller Wahlsysteme liegt wie ein Herbstnebel über allen Der dritte Landtags- Wahlkreis, der sich von der Prenzlauer so hochsittlich über Stimmungen. Allee aus über den gesamten Norden Berlins erstreckt, den Stadtteil demokratie! Daß das Schuldenmachen an der TagesMoabit und Teile des Hansa- Viertels und des Centrums umfaßt, ordnung war, nicht nur bei den jugendlichen Lieutenants, sondern hatte 2761 Wahlmänner zu wählen. Eine besondere Schwierigkeit auch bei den gereifteren Rittmeistern, wäre auch noch der geringsten bildete für den Magistrat die Auswahl der Wahllokale, und so kam Mafel einer. Aber eine weit minder harmlose Affaire war entes, daß in einzelnen Gebäuden sich zwei bis vier Wahlbezirke ver
mus nicht aus.
In
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verleiten.
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Es ist aber nicht nur das elendeste, sondern auch das plumpste und unpraktischte System. Wie einfach und glatt wickelt sich das Verfahren der Reichstagswahlen ab. Hier welche Umständlichkeit! Straßauf, straßab in großen Berlin ist fast jedes zweite oder dritte Wirtshaus ein Wahllokal. Rechts und links von dem Thore einigen mußten. Hierdurch wurden bei den Wählern zahlreiche Irr- fchieden die zweier bis über die Haare verschuldeter Offiziere, die tümer hervorgerufen und das Wahlgeschäft wesentlich erschwert. So ich gegenseitig Wechsel über Tausende aus hat der Berliner Magistrat ziegelrote Warnungszettel anschlagen befanden sich in dem Schulgebäude Ackerstraße 67 und in der stellten, Wechsel, die begreiflicherweise bis heute noch nicht einlassen, die dem Wähler verkünden, auf welche Leiden er sich Brauerei Königstadt drei und in der Brauerei Pfefferberg sogar vier Ur- gelöst sind eine geschäftliche Manipulation der allerbedenklichsten nach seinem Eintritt gefaßt zu machen hat. Es wird ihm mitgeteilt, wahlbezirke. Die Beteiligung war in den einzelnen Bezirken recht Art. Die nämlichen beiden Offiziere suchten auch einen dritten daß das Lokal möglicherweise nicht groß genug sein wird, ihn auf verschieben und schwankte in der dritten Wählerabteilung zwischen Offizier สน einem Griff in die Schwadrons zunehmen. Dann muß er vor der Thüre stehen und aufpassen, bis 20 is 70 Prozent, während bei den früheren Wahlen nur. bis tasse zu Als dieser Offizier das unter dem er aufgerufen wird. Er muß fich für den Fall einer Stichwahl auf höchstens 30 Prozent Wähler ihre Stimmabgabe vollzogen." Borwand ablehnte, daß er bereits ein solches„ Darlehn" einzelnen Bezirken war der Andrang so start, daß, wie beispielseinen stundenlangen Aufenthalt in überfülltem Raume gefaßt machen. weise in dem 915. Urwahlbezirke, die Nebenräume und Korridore entnommen habe und deshalb außer stande sei, ihrem Wunsche zu Die besseren Steuerzahler der Klasse, die gleich zu Anfang wählen, haben von Wahlberechtigten bejezt waren. Jeder Namensaufruf mußte willfahren, erfolgte kurz darauf die Denunziation dieſes die Aufgabe, sich mit der edleren Seite ihres Körpers gegen die nach- durch freiwillige„ Helfer" in den Seitenräumen wiederholt werden Offiziers, die dieser, als Zeuge vernommen, auf das abgewiesene drängende Steuerplebs zu drängen, damit ein freier Raum vor dem und so kam es, daß bis 4 Uhr nachmittags noch nicht ein Drittel Freundespaar zurückführte! Ein andrer Offizier foll nicht nur beVorstandstische geöffnet bleibe. In der Chausseestraße sieht man der eingeschriebenen Wähler aufgerufen worden war. Ein merk- schwipst zum Ererzieren gekommen, er soll nicht nur ein berüchtigter einen gut gekleideten alten Herrn nach genauem Studium der Vor- würdiges Pech hat der Magistrat mit seinen Wahllokalen in dem Schürzenjäger, sondern auch nach dem unter den Offizieren schriften sich wieder entfernen. So viel hält sein politischer Jdcalis- Bollnowschen Etablissement in der Schönhauser Allee 72, woselbst die kursierenden Gerücht- ein Schürzenstipendiat gewesen Urwahlbezirke 932 und 933 sich befinden sollten. Die Gastwirtschaft da andre Um zwei Uhr fist man an den Tischen oder steht auch, wo es ist anfangs dieses Monats geschlossen worden und da andre geeignete sein! Es würde zu weit führen, nochmals auch nur die markantesten Räume in der Gegend nicht zu beschaffen waren, mußten Einzelzüge aufzuweisen. Bezüglich der Dämmerschoppen, der häuslichen an Raum feht. Die Wahl in der dritten Wählerklasse beginnt. Die Irwähler den Nachbar- Wahlbezirken angegliedert werden. Scenen einzelner Offiziere, der Soldatenmißhandlungen und falschen Die Beteiligung ist aber nicht ganz so start wie der Magistrat Jn den Außenbezirken siegte die Socialdemokraten fast ohne jeden Beschuldigungen Untergebener, verweisen wir einfach auf unsren befürchtet zu haben scheint. Meist herrscht eine friedliche, sichere Kampf. In den Innenbezirken des Wahlkreises fanden vielfach Stich gestrigen Gerichtsbericht. Stimmung, die Genossen wissen sich in der überwiegenden Mehrheit. wahlen statt. Es genügt, zu konstatieren, daß das Kriegsgericht den WahrheitsViele freisinnige Wähler verlassen das Wahlkokal, noch ehe der Im vierten Wahlbezirk war die Beteiligung der Wähler der beweis- den ungewollt die Anklagebehörde, nicht der AnWahlalt geschlossen ist. Sie wissen, daß die Noten hier glatt fiegen dritten Klasse sehr rege. In diesem Bezirk, der die Induſtrieviertel geklagte selbst führte für die Richtigkeit der allgemeinen werden, drängen sich vielleicht auch nicht übermäßig dazu, sich vor des Südostens und Oftens umfaßt, trat die Wahlbeteiligung Darstellung des Romans für erbracht ansah, daß es von einer Der am prägnantesten in Erscheinung. die Peinlichkeit einer Stichwahl zwischen rechts und links gestellt socialdemokratische Agitationsapparat funktionierte ebenso wie der Verurteilung wegen verleumderischer Beleidigung vollständig Schleppdienst tadellos. Wenn sich troydem das Wahlbild mit dem absah und lediglich den Thatbestand der einfachen, also formalen Die minimale Beteiligung der bürgerlichen Parteien an den der Reichstagswahl nicht vergleichen ließ, so lag das daran, daß Beleidigung als vorliegend erachtete! Wahlen der dritten Klasse beweist, daß sie sich außer jeder Fühlung zahlreichen Arbeitern doch die Zeit des Wahlanfanges unbequem Wegen dieser einfachen Beleidigung und wegen Uebertretung mit den Massen der Berliner Bevölkerung wissen. In einem Urwahl- war. Die Wahllokale jener Gegend dürften zur Landtagswahl ein der kaiserlichen Berordnung, welche Offizieren publizistische Thätigbezirke des ersten Kreises verkündet der Wahlvorsteher den Sieg des derartiges Gepräge noch nicht gehabt haben. Gegen 145 Uhr waren in feit nur unter der Bedingung der vorher eingeholten Erlaubnis gesocialdemokratischen Kandidaten, während er von 54 abgegebenen den meisten Urwahlbezirken die Wähler der dritten Abteilung ab- stattet, erfolgte die Verurteilung zu 6 Monaten Gefängnis und VerStimmen nur 23 erhalten hat. Er hatte offenbar einen solchen gefertigt. Um 5 1hr, als bereits die Wahlzeit der zweiten Abteilung luft der Offizierscharge. Ausgang, wie ihn hier der Zufall bot, gar nicht erwartet und nicht Bescheid wußten und dann mit enttäuschter Wiene abziehen begonnen hatte, famen noch einzelne Nachzügler bezw. solche, die bemerkt zu spät den Irrtum. mußten. In der dritten Abteilung dürften etwa 50 Proz. der eingeschriebenen Wähler ihr Recht ausgeübt haben.
zu sehen.
Bisweilen passiert es auch, daß ein freisinniger Wähler, der an der Thüre die socialdemokratische Liste in die Hand bekommt, aus Berschen den Umsturz fördert und sich dann sehr erschrocken bei seinen Freunden entschuldigt. Aber es giebt keinen Widerruf.
In der Genthinerstraße tritt ein Geheimer Oberkriegsrat an den Wahltisch und nennt mit Flüsterstimme seine Kandidaten. Gegen die Aufforderung des Vorsitzenden, lauter zu sprechen, protestiert er. Er wünsche nicht in seiner Abstimmung kontrolliert zu werden. So demonstriert der Geheime Oberkriegsrat gegen die öffentliche Stimmabgabe. Nach und nach wird die Gesellschaft in den Wahllokalen immer aristokratischer. Ordnung und Staatserhaltung gewinnen und Staatserhaltung gewinnen die Oberhand. In einzelnen Wahllokalen werden jetzt die socialdemokratischen Vertrauensleute hinausgewiesen. Sie sind ja Wähler dritter Klasse, und die Herren wollen unter sich sein. Die Feststellung der Wahlresultate nimmt bei der Umständlichkeit des Verfahrens viel mehr Zeit in Anspruch als im Juni. Seit acht Uhr abends harren die Genossen in vierzehn Sälen der Resultate. Es wird neun, zehn, elf und die Zählung ist noch nicht beendet.
Vor fünf Monaten schlugen um diese Stunde aus dem überfüllten Hofe des„ Vorwärts"-Hauses stürmische Jubelrufe zu unsern Redaktionsstuben empor. Heute stört nichts die Nuhe als das Gemurmel und Gellinget der stahlberittenen Boten, die die Nachricht bom Ausgang dieses Stampfes in die Stadt tragen wollen. Mag das Volk dafür sorgen, daß Berlin diesmal zum letztenmal nach diesem Wahlsystem gewählt hat!
der Socialdemokraten
Aus einer kleinen Garnison.
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Das Gericht nahm zu Gunsten des Angeklagten an, daß er fein Pamphlet habe schreiben, sondern nur vorhandene Mißstände habe aufdecken und beseitigen wollen. Auch zu dieser Auffassung konnte es logischerweise nur gelangen, wenn es überzeugt war, daß der Angeklagte nicht übertrieben hatte, daß die Zustände in Forbach so furchtbare waren, daß sie ihm die Feder zu seiner vernichtenden Anklageschrift geivissermaßen gewaltsam in die Hände Mittwochabend ist ein Sensationsprozeß beendet worden, der gedrückt hatten. Kam das Kriegsgericht einmal zu dieser Auffassung, wie kaum ein anderer seit vielen Jahren überall Verblüffung und so konnte es freilich auch auf kein höheres Strafmaß erkennen, peinlichstes Aufsehen erregt haben dürfte: die Kriegsgerichtsverhandlung umsoweniger, als fast alle Zeugen, sogar mehrere der von Bilse an gegen den Lieutenant Bilse , den Verfasser des Offiziers- Romans den Pranger Gestellten, dem Verfasser das Zeugnis eines liebenss Aus einer kleinen Garnison". würdigen, hochanständigen Kameraden und Menschen ausstellen mußten. Unverständlich ist nur die friegsgerichtliche Motivierung des erschwerenden Moments:
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Als die wundersame Mitteilung zuerst in der Presse auftauchte, daß Lieutenant Bilse sich wegen der Autorschaft eines Romans vor dem Kriegsgericht zu verantworten haben werde, fand sie die wider- Straferschwerend für den Angeklagten tommelin Betracht, daß spruchsvollste Beurteilung. Während man auf der einen Seite den er in taktloser und roher Weise gegen Vorgesetzte vorgegangen sei Roman für ein bösartiges und böswilliges Pamphlet erklärte, für und sich in grober Weise gegen die Disciplin bers einen litterarisch schlecht maskierten Rachealt an einer Anzahl gangen habe, so daß mehrfache Verabschiedungen Offizierskollegen, fanden sich auf der anderen Seite Personen, und und Versetzungen in Forbach nötig würden. zwar gerade ehemalige Militärs, die erklärten, daß der Autor sich Daß mehrere der bloßgestellten Offiziere verabschiedet und versetzt trog seiner tendenziösen Art, Grau in Grau zu schildern, doch wohl werden müssen, ist doch nicht Biljes Schuld, sondern Schuld von dem Motiv habe leiten lassen, wirkliche Schäden des Grenz- der durch eigne Handlungen kompromittierten garnison - Lebens aufzudecken und beseitigen zu helfen. So ver Offiziere selbst! Im Gegenteil: das Kriegsgericht hätte dem schieden man aber auch den litterarischen Wert und die schrift- Verfasser des Romans den Dank des ganzen Offiziercorps dafür stellerischen Absichten des Verfassers beurteilte: in einer Auf- aussprechen sollen, daß er durch seine Kritik zur Ausstoßung fassung stimmten alle Urteile überein: daß die dieser unwürdigen Glieder beigetragen hat! Schilderung, die Bilfe von dem Offiziersleben in fleinen Garnisonen Ja, vielleicht giebt es noch mehr solch'„ tleiner Garnisonen", auf entworfen habe, cine arge Karikatur sein müsse, da soviel die die Aufmerksamkeit der obersten Militärbehörde gelenkt zu moralischer Schmutz sich in Wirklichkeit unmöglich unter dem haben das nicht leicht zu überschätzende Verdienst des Lieutenants Im ersten Landtags- Wahlbezirk waren diesmal 1909 Wahl- Offizierscorps anhäufen könne. Und wie die Kritiker des Buches, wie Bilse gewesen ist. männer zu wählen; bisher war dieser Wahlfreis die sicherste Domäne zweifellos der größte Teil der Leser, so muß auch die Aber mag dem sein, wie ihm will, der Militarismus an der freisinnigen Volkspartei gewesen, und stets waren fast wider- Anklagebehörde dieser Meinung gewesen sein. Sie muß so felfenfest si ch ist bei dem Prozeß allerdings nicht allzu günstig gefahren. standslos freisinnige Wahlmänner aus den Urwahlen hervorgegangen. von den trasfesten Uebertreibungen Bilses überzeugt gewesen sein, Hat der Prozeß doch bewiesen, daß dem Militarismus an Das riesige Auſchivellen unsrer Stimmen bei den legten Reichstagswahlen und die Agitation der Socialdemokratie in den letzten Wochen wahlen und die Agitation der Socialdemokratie in den letzten Wochen daß sie die Voruntersuchung nur auf das Allernotwendigste beschränkte, sich so wenig idealer Gehalt innewohnt, daß das hatten die freisinnigen Parteien veranlaßt, alle Sträfte aufzubieten. in der unerschütterlichen Gewißheit, daß die Verhandlung eine milieu einer einen Garnison schon ausreicht, Die Dauer des Wahlaktes in der dritten Abteilung war eine ganz effatante Reinigung der Offiziere ergeben werde, die zu den Roman - fast das ganze Offizier corps cines Bataillons zu ungleichmäßige; in einzelnen Bezirken der Friedrichstadt konnten die figuren des Lieutenants Bilse Modell gestanden hatten. demoralisieren! Für die kompromittierten Offiziere in Forbach Wahlvorsteher den Wahlakt bereits um 3 1hr für gej lossen er- Anklagebehörde, Kritiker und Publikum erlebten nun aber durch genügte der Mangel äußerer Anregung und des Zwanges einer flären, während in Urwahlbezirken vor dem Halleschen Thor die die Gerichtsverhandlung die geradezu verblüffende Enttäuschung, äußerlichen Etikette, um sie hoffnungslos geistiger Verblödung dritte Klasse noch bis 6 1hr wählte. daß der Roman „ Aus einer kleinen Garnison" in allen wesent- und moralischer Entartung verfallen zu lassen. Spiel, Suff und Der interessanteste Urwahlbezirk in diesem Landtags- Wahlkreise lichen Zügen der Charakter- und Milieu- Schilde gröbste Erotik füllten ihr Dasein aus, einzelne von ihnen ſanken war der Minister Urwahlbezirk, der 41. Urwählerbeziri, welcher die Kaiserhofstraße, Königgrägerstr. 135-139, Mauerstr. 52 ung- romanhafte Buthaten der Handlung tamen für den Wahr- fogar noch beträchtlich tiefer. Höhere geistige Interessen fannten nur bis 60, Mohrenstr. 1-5 und 65-66 mit Einschluß des Zietenplages, heitsbeweis ja überhaupt nicht in Betracht ein geradezu zwei von ihnen: der Angeklagte und sein Freund Rittmeister Bandel, Voßstr. 1-18 und 25-35, Wilhelmplak, Wilhelmstr. 61-67 und 71-81 erschreckendes Bild der realsten Wirklichkeit ent- ber, verbitterte" Offizier, der sich im Sumpf seiner Umgebung nicht umfaßt. Hier wählen fast sämtliche Minister und Staatssekretäre, rollte! Auf das Treiben in Grenzgarnisonen war ja durch aller- wohl fühlte. sowie unsre bedeutendsten Banfiers. Die letzteren freilich in der hand Standale 3. B. den Mörchinger Fall und kritische Glossen Mag man die Dede und Langeweile eines weltentlegenen Grenzersten und zweiten Klasse, die zusammen 11 Stimmen abzugeben militärischer Schriftsteller schon so manches bedenkliche Streiflicht nestes noch so start in Rechnung ziehen in solchen Nesten leben haben, während die hohen Staatsbeamten mit ihren Bortiers ge- gefallen; Zustände aber, wie sie die Verhandlungen in Metz ent- auch noch andre Beamte: Richter, Geistliche, Lehrer usw. Würde meinschaftlich an den Wahltisch traten. Einer der ersten Wähler der Hüllten, hätte auch der eingefleischteste, schwarzgalligste Gegner des man auch bei ihnen ein etwaiges Schuldconto dem tristen Milieu in dritten Klasse des 41. Wahlbezirks war der Reich stanzler. Militarismus. für eine platte Unmöglichkeit gehalten! so hohem Maße zur Last legen? Graf Bülow fuhr pünktlich um zwei Uhr vor der Thür der Hauß
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Politische Ueberficht.
mannschen Weinhandlung, Jägerstr. 5, vor, hatte jedoch das Pech, sich Es ist schlechterdings unmöglich, die durch die Verhandlung ent- Es muß also schon an einem Mangel an moralischem Halt zu verlaufen. In demselben Restaurant wählte auch die dritte Klasse hüllten Zustände einer Grenzgarnison auch nur in den schärfsten liegen, daß gerade Offiziere dem Milieu der Grenzorte so leicht des 37. Urwahlbezirts, freilich an andrer Stelle im Parterregeschoß. Konturen nachzuzeichnen. Man müßte einfach den Verhandlungs- erliegen. An einem Mangel an moralischem Halt, den weniger das Der Herr Reichskanzler begab sich an den Wahltisch des bericht nochmals wiedergeben. Was hat sich unter der Handvoll einzelne Individuum, als der Militarismus verschuldet. Jeder UnUrwahlbezirkes, und wurde hier über feinen FrrOffiziere der kleinen Garnison nicht alles an Unglaublichkeiten ab- befangene wird ja auch zugeben müssen, daß der Militarismus, tum aufgeklärt. Er genügte dann feiner Wahlpflicht gespielt! Ein Bataillonskommandeur, der von den civilen dessen Idole Drill und bedingungslose Subordination find, an ant der richtigen Stelle, ehrfurchtsvoll von den Herren Honoratioren geschnitten" wird, dem das aber gar nicht zum Be- ethischen und intellektuell erhebenden Momenten wenig aufzuweisen des Wahlvorstandes des 41. Irwahlbezirkes begrüßt. Nach ihm erschienen der Herr Budde, Justizminister Schönstedt , die wußtsein kommt, weil er ja trotz alledem noch mit diesen Honoratioren hat. Die Bekämpfung des Militarismus ist deshalb, Staatssekretäre. v. Pojadowsky- Wehner, Freiherr v. Richt auf dem Fuße des" Butrintens" steht und das Trinken spielte in das beweist auch der Metzer Sensationsprozeß wieder, das erste hofen und v. Sedendorf. Ferner der Hausminister v. Wedel Forbach ja eine hervorragende Rolle; ein Bataillons- Kommandeur, Gebot der fortschreitenden Kultur! und der Oberst- Gewandtämmerer General Graf v. Perponcher. der duldet, daß eine Rittmeistersgattin Dienstpferde vorschriftswidrig Die Minister wählten sämtlich die Kandidaten fonfer in ausgedehntem Maße zu Privatzivecken benutzt, der aber einen vativen Partei, die Wahlmänner Freiherr v. Thielemann, den früheren andren Offizier rüffelt, der nur einmal seinen Jungen auf ein Staatssekretär des Reichs- Schatzamtes, und den Haupt- Ritterschafts- Dienstpferd gesetzt hat; dem von einem andren Offizierskollegen sekretär Waltor. Die Bortiers thaten ehrfurchtsvoll desgleichen. So gegenüber nachgesagt wird, daß er dem unfähigen Gemahl der Ritterhielten die Konservativen 90 Stimmen, während die freisinnigen meistersgattin gute Stonduiten ausstellt, weil die besagte Dame ihm Kandidaten es nur auf 20 Stimmen brachten. Im zweiten Berliner Landtags- Wahlkreise setzte die Wahl- sonst die Augen austraßen zu wollen erklärt habe. Ein RegimentsUnser Königsberger Parteiblatt bringt über das„ GeheimBeteiligung in fast sämtlichen Bezirken recht stark ein. Kommandeur, der trotz der ständigen hohen Kasinoschulden der bündelei"-Verfahren, das die Königsberger Justiz eingeleitet hat, Zumeist schwankte die Zahl der abgegebenen Stimmmen in Offiziere einen Stolz darein seyt, im Kasino Bowlen anzusetzen, aus eine längere Betrachtung, der das Folgende entnommen sei: der dritten Abteilung zwischen 20 und 50 Broz. der eingeschriebenen dem Grunde, weil unter den Herren Offizieren sein Talent, Botolen ,, Genosse No wagrobki wurde vor einiger Zeit von einer Wähler. So kam es, daß in mehreren Lokalen der Wahlaft bereits zu brauen, ungewöhnlich einmütige Anerkennung gefunden hat. in der Schweiz lebenden Person durch Vermittelung eines Freundes vor drei Uhr nachmittags geschlossen werden konnte. Doch waren die und dann diese Offiziere selbst. Diverse gegenseitige Ehebruchs- gebeten, eine Postsendung für sie zu empfangen. Er sagte das diesem Wahlkreis zur Verfügung gestellten Räumlich Affairen sind noch das Mindeste. Ueber diesen Punkt denkt man Die Sendung, die aus mehreren Paketen bestand- aber nur eine Sendung fam an und lag ein paar Wochen die sich stets mehrende Zahl der Wähler zusammengepfercht offenbar äußerst tolerant. Ein Offizier erhält dafür, daß er mit der bei Nowagrozki. Dann wurde er gebeten, sie an Genossen Klein bis zur Verkündung des Resultats in drangvoller Enge Frau eines Kollegen Ehebruch getrieben, einen Verweis"; nach Memel zu schicken, was auch geschah, und damit fertig. Das ausharren mußte. In den größeren Wahllokalen dagegen dafür, daß er den Gemahl der Dame dann im Duell zum Krüppel ist alles. Treptau hatte mit der Sache überhaupt nichts zu hatten die Protokollführer alle ihre Stimmuskeln auf das geschossen, erhält er sechs Monate Festung. Man spricht zwar unter- thun, und Braun auch nichts. Er ist nur einmal, als er in äußerste anzustrengen, um beim Namensaufruf sich auch nur einander allerhand über das auffällige Courschneiden einzelner Memel war, von Klein gebeten worden, dem Nowagrobti zu sagen,
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teiten der Wahllokale zum
Teil derartig beschränkt, daß
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