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Die am 14. November versammelten Gasarbeiter erklären fich mit den Ausführungen des Stadtv. Wurm einverstanden und beauftragen die Verbandsfunktionäre, Schritte zu unternehmen, um die Entlassenen wieder in Arbeit zu bringen.

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gebenden Instanzen diese überaus strenge MaßregeI zurüd- werden. Hier entstand das Feuer durch Ueberkochen von Parafin; 122 der Socialdemokratie angehören. Das hatten die bürgerlichen nehmen, da ja zum größten Teil die davon Betroffenen altgediente angeblich durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters. In wenigen Parteien nicht erwartet; uns wurden insbesondere nach der Wahl Arbeiter sind. Folgende Resolution fand einstimmige Annahme: Minuten stand der ganze Raum in Flammen. Die Wehr ging sofort von den Gegnern die glänzendsten Zeugnisse ausgestellt. Natürlich mit mehreren Schlauchleitungen gegen den Brandherd vor. Wenn fehlte es bei diesem Alt auch nicht an heiteren Scenen. Als z. B. nun auch die Flammen innerhalb einer halben Stunde erstickt werden im 5. Bezirk, welcher bei Regel, Lindenstraße, wählte, die Wahl der fonnten, so ist doch der ganze Raum mit seinen Werktischen aus- ersten Abteilung vollzogen war, erkundigte sich einer unsrer Ges gebrannt. Sonnabendabend 7 Uhr wurde die Wehr nach der nossen  , der im Wahlvorstande saß, bei seinen Kollegen, Zimmerstraße 48b gerufen, wo im dritten Stock in einer Wohnung welcher Partei die Gewählten angehören. Da ihnen Im übrigen verpflichten sich die Anwesenden, so lange wie durch die Explosion einer Petroleumlampe ein Wohnungsbrand ent darüber der Vorstand feine Auskunft geben konnte, fragte er einen diese Unterhandlungen schweben, nichts Weiteres gegen die Betriebs- standen war. Früh 4 Uhr war in der Alexanderstraße 57 in der betreffenden Wahlmänner, zu welcher Partei er sich bekenne. leitung zu unternehmen. einem Keller allerlei Gerümpel und Verpackungsmaterial in Brand Dieser wurde bei dieser Frage ganz verlegen und erklärte endlich Sie erklären ferner, daß die Arbeitseinstellung auf Anstalt IV geraten. Zweimal wurde die dritte Compagnie nach dem Anhalter nach längerem Befinnen, daß er liberal sei. Gleich darauf trat unüberlegt gewesen ist und ohne Einwilligung der Organisation Güterbahnhof gerufen. In beiden Fällen brannten Waggons mit der andre der Gewählten an den Vorstandstisch mit den Worten: erfolgte. Die Versammelten aber hatten die Ueberzeugung, daß Kohlen. Die übrigen Alarmierungen, die noch aus der Bernauer Berzeihen Sie, meine Herren, zu welcher Partei gehöre ich nun erfolgte. Die Versammelten aber hatten die Ueberzeugung, daß straße 78, Kochstraße 74 und noch von verschiedenen Orten einliefen, eigentlich?" Als sich das allgemeine Erstaunen einigermaßen gelegt der Betriebsdirigent entgegen der Verfügung des Magistrats waren auf ganz unbedeutende Anlässe zurückzuführen. hatte, erklärte ihm der Vorstand, daß sein Kollege liberal sei, worauf handelte, durch die ausdrücklich bestimmt wurde, allen wahl= dieser erwiderte: So, dann gehöre ich auch zur liberalen Partei!" berechtigten städtischen Gasarbeitern, soweit. So es der Betrieb irgend gestattet, freizugeben". so geschehen in Nowawes   im Jahre 1903. Die Versammelten bedauerten lebhaft, daß auf Gasanstalt IV keinerlei Maßnahmen wie in anderen Betrieben getroffen wurden, um die Auswechselung der Betriebsleute zu ermöglichen.

Von der Wochenschrift In Freien Stunden" ist das 46. Heft erschienen. Die illustrierte Zeitschrift bringt in diesem Heft die Fort­fetzung des Gerstäderschen Romans Die Regulatoren in Arkansas  " und ebenso die Fortsetzung von Pierre Lotis Ramuntcho". Eine Erzählung Belohnte Ehrlichkeit" sowie eine Reihe kleinerer Beiträge bervollständigen den anregenden Inhalt des Heftes, das für 10 Pf. von den Parteispediteuren und der Buchhandlung Vorwärts, Linden­straße 69, zu beziehen ist.

In den Kranzbindereien Berlins   herrscht lebhafte Thätigkeit. Bis zum Totenfest am 22. d. M. muß etwa eine halbe Million Kränze fertiggestellt werden, da die hiesigen Kranzbindereien nicht nur Berlin  , sondern auch die Vororte mit Kränzen zu versorgen haben. An­nähernd 300 Fuhren Tannenreifig, ganze Waggonladungen Lorbeer­blätter usw. sind in den letzten Tagen in Berlin   eingeführt worden, und mit der Verarbeitung dieser Materialien sind mehr als 2000 Personen beschäftigt. Anläßlich des Totenfestes werden Läden und Verkaufsstellen für Blumen und Kränze am 22. d. M. bis um 6 Uhr abends geöffnet bleiben, dagegen wird der Verkauf in der Zeit zwischen 10-12 1hr vormittags nicht gestattet.

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Am Institut für Meereskunde, Georgenstraße 34/36, finden in nächster Woche abends 8 Uhr folgende öffentliche, Herren und Damen zugängliche Vorträge statt: Dienstag, den 17. d. M., spricht Prof. Die von Terrainverkäufen durch Innungsmitglieder ihren Ausgang Die Streitigkeiten in der Charlottenburger   Schlächter- Innung, Eduard Meyer  - Berlin   über Das Meer und die Seeherrschaft im nahmen, sind nunmehr durch Beschluß der Innungsversammlung bei­Altertum"; Freitag, den 20. d. M., Prof. 2. Plate- B.rlin über Die gelegt worden. Ihr wohnten auch ein Vertreter des Charlottenburger  Lichtbildern); Sonnabend, den 21. d. M., Dr. Gerhard Schott- Ham- drei Käufer jener Ländereien bei. Nach der mit großer Mehrheit neueren Tieffee- Expeditionen und ihre biologischen Ergebnisse"( mit Magistrats, der Syndikus der Innung, sowie der Rechtsbeistand der burg über" Die physische Meereskunde in ihren Anwendungen auf angenommenen Resolution hat die Innungsversammlung nach die transoceanische Segel- und Dampfschiffahrt"( unter Vorlage von Prüfung der Angelegenheit festgestellt, daß der Innungskasse alles Demonstrationsmaterial der Deutschen Seewarte  , mit Lichtbildern). dasjenige zugeflossen sei, was ihr zustand. Die Versammlung erklärt Einlaßkarten sind wochentäglich von 12 bis 2 Uhr mittags und an deshalb die Angriffe gegen die Innung und die Käufer für un­den Vortragsabenden selbst von 6 1hr abends ab erhältlich. begründet und geht über die Angelegenheit zur Tagesordnung über.

Arbeiter- Bildungsschule. Ueber Kunst und Proletariat" spricht Genosse M. Alberty hente abend 7 Uhr in Frankes Festsälen, Sebaſtianſtr. 39.

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Eine Vogel- Ausstellung veranstalten die Vereine Aegyntha" und Canaria" in der Zeit vom 11.- 15. Dezember in den Andreas­Gestsälen, Andreasstraße. Mit der Ausstellung ist eine Lotterie von Papageien, Kanarienhähnen ze. verbunden. Interessenten wollen sich an Herrn F. Jentsch, Nirdorf, Pannierstr. 4, wenden.

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Die

Protest unsrer Vertreter und mehrerer Urwähler- Versammlungen Ober Schöneweide. Der letzten Gemeinderatssitzung lag ein gegen die Festsetzung des Landtags- Wahltermins auf 12 Uhr vor. Auf die Begründung des Genossen Grunowo wurde vom Vorsteher der Bescheid, daß ein Beschluß sämtlicher Gemeindevorsteher vorliege und es zum andren nicht Sache der Gemeindevertretung sei, hierüber zu bestimmen. Es wurde dementsprechend über den Fall zur Tages­ordnung gegangen, nachdem sich sämtliche Vertreter hierzu ausge­schwiegen hatten. Der Ablauf des Straßenbeleuchtungs- Vertrages mit Der Berliner Zoologische Garten besigt seit Kurzem einen schönen den Berliner   Elektricitätswerken am 1. April 1904 gab unfren Genossen männlichen Zwergfliegenfänger, der in einem Glaskäfig Lange und Grunow Gelegenheit, wegen der Unzulänglichkeit der auf der Singvogelseite des neuen Vogelhauses untergebracht ist. elektrischen Glühlichtbeleuchtung, für Gasbeleuchtung zu plaidieren, Dieser schmucke, zierliche Vogel, der in seiner Färbungsweise mit der womit sie bei den andren Vertretern keinen Anklang fanden. Die braunroten Brust, dem weißen Bauch und der graubraunen Oberseite Elektricitätswerke wünschen ein vertragsloses Privileg auf Ein entsprungener Gefangener. Zu einem gestern vor der sehr an das Rotkelchen erinnert, zeigt die typische gestreckte Gestalt 10 Jahre. Beschlossen wurde, einen auf fünf Jahre lautenden Ver­neunten Straffammer des Landgerichts I   anberaumten Termine und den breiten, am Grunde mit Bartborsten ausgestatteten Schnabel trag in einer nächstens stattfindenden Sitzung vorzulegen. sollte der Kaufmann Albert Eggers aus Wittich in der Rhein  - der Fliegenfänger und ist außerdem durch eine weiße Binde an der Aufschüttung und Befestigung der Rampe in der Halskestraße, als provinz durch einen Gendarmen vorgeführt werden. Der Gendarm Wurzelhälfte des Schwanzes gekennzeichnet. Obwohl der Zwerg3uführungsstraße zur neuen Spreebrücke wurde für 37 000 m. ver­erschien allein, sein Gefangener war ihm entwischt. Der Transporteur fliegenfänger zu den heimischen Sommervögeln zählt, ist er geben. Mit den Steinen der Halske- und Edisonstraße wird der erzählte, wie es zugegangen war. Am Abend vorher sei er mit dem im Freileben nur sehr schwer zu beobachten, und es giebt selbst unter Kirchhofsweg gepflastert. In dem neu eingemeindeten Ortsteil sollen Gefangenen in Berlin   eingetroffen. Als sie auf dem Wege nach den Ornithologen wenige, die fich rühmen können, ihn oder sein zum Frühjahr die Straße vor dem zu erbauenden Rathause und die dem Untersuchungsgefängnisse Unter den Linden   entlang gegangen Nest gesehen zu haben. In den Baumfronen hochstämmigen Laub- neue Querstraße der Wilhelminenhofstraße vom Fiskus asphaltiert seien, habe der Gefangene der Wunsch geäußert, etwas zu essen. Der waldes treibt er vom Mai bis August sein verstecktes Wesen, nur werden. Gendarm habe geglaubt, ihm diese Bitte nicht abschlagen zu sollen, sein einfacher aber ansprechender Gesang verrät das Männchen dem er sei mit ihm in ein Hotel gegangen, dessen untere Kundigen. Das Nest wird nach Rotschwanzart in Baumhöhlen Räume zu Restaurationszwecken dienen. Während sie auf angelegt. das bestellte Effen warteten, habe der Gefangene sich die Erlaubnis erbeten, einen Gruß an seine Frau zu schreiben. Er habe sich zu diesem Zwecke in die Portierloge begeben, welche der Gendarm Eintritt des eigentlichen Winterwetters bringen dem Institut er­bon feinem Sigpunkte aus übersehen konnte. Er müsse den Ge- wünschte Gäste und wertvolle Ergänzungen der Bestände. So Die Einigkeit" versucht in ihrer neuesten Nummer thre fangesen aber doch für einen Augenblick aus den Augen gelaffen brachten die letzten Transporte außer einer beachtenswerten Be­haben, denn als er wieder nach der Portierloge blidte, war diese reicherung des Affenhauses vieltöpfige Gesellschaften von Bewohnern Stellungnahme sachlich zu rechtfertigen, nachdem sie sich acht Tage leer. Der Gefangene war bereits in dem Menschengewühl unter des Meeresgrundes und der Meerestüsten, sowie verschiedene Rep- vorher kräftig über uns ausgeschimpft hat. Auf die Schimpfivorte den Linden verschwunden. Auf dem Tische des Portiers lag ein tilien und Meeresfifche. Zu den interessantesten gehören die Meer- der Einigkeit" konnten wir natürlich nicht antworten. Es kommt Bettel, auf den der Geflüchtete geschrieben hatte: Machen Sie einen grundeln und Schleimfische, erstere, weil sie die kleinsten und zier- uns nicht darauf an, mit der Einigkeit" ein Zankduell zu ver armen Menschen nicht unglücklich!" Der Gendarm mußte under­lichsten Mitglieder der ganzen Fischklasse enthält. Im anstalten, bei dem wir neidlos sei es zugestanden überschrien richteter Sadje die Rückreise antreten, es wird ihm wohl eine An- allgemeinen winzige und schwache Lebewesen, erregen die worden wären, sondern den bösen Grundsatz der Einigkeit" zurüc durch die Schönheit und flage wegen fahrlässigen Entweichenlaffens eines Gefangenen in Grundeln Anpassungsfähigkeit Aussicht stehen. ihrer Farbent, wodurch sie sich dem Untergrunde anähneln zuweisen, daß die Denunziation von Arbeitsbrüdern zulässig wäre. Es thut uns leid, konstatieren zu müssen, daß auch jetzt die können, ferner durch ein dütenförmiges, frei bewegliches Saugwerk­Wider ihren Willen als bürgerliche Wahlmänner aufgestellt zu zeug, vermöge dessen sie sich an Steinen und Pflanzen anheften," Eimgkeit" diesen Standpunft noch nicht aufgegeben hat. In der sein, diese Ehre ist anscheinend noch verschiedenen unsrer Partei- endlich durch unermüdliche Nahrungssuche zwischen den Seegräsern legten Rummer schreibt das Blatt: genossen zu teil geworden. Heute teilen uns die folgenden Wähler und Algen sowie den eigenartigen Restbau und die Brutpflege unfre mit, daß die erwähnte Prozedur ohne ihr Zuthun an ihnen vollzogen Bewunderung. Die langgestreckten, mit einer sehr schlüpfrigen Haut be­worden ist: Gärtner August Razlaff, Gerichtstr. 10, Milchhändler kleideten Schleimfische hingegen, von denen eine ganze Anzahl lebende Steil, Utrechterstr. 2, Schlächtermeister Redzeh, Utrechterstr. 4, Restau- Junge zur Welt bringen, wissen durch Kriechen und Schmiegen in rate Karl Storkow, Kaiser Friedrichstr. 67 in Pankow  , und Kaufmann dem Schlamm und zwischen Steinen sich zu verbergen und Beute zu Gleich in Nigdorf. machen.

Die für das Berliner   Aquarium bestimmten Tiersendungen vor

Hus den Nachbarorten.

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Gewerkschaftliches.

Ift Denunziation von Arbeitsbrüdern zulässig?

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Es ist einem beleidigten Mann fein Borivurf zu machen, wenn er, nachdem alle Mittel versucht sind und ihm den ge­wünschten Erfolg nicht gebracht haben, zuletzt zum Kadi geht. Den in Bezug auf die Zugehörigkeit zu einer Organisation Ver­folgten muß dieselbe lezte Hilfe bleiben."

Wir sind erstaunt, wie Männer von den Grundsägen eines Ein Kuriosum zur Landtagswahl. Die amtliche Feststellung des Reßler und Kater zu solchen Aeußerungen kommen fönnen! Bei Wahlresultats aus dem dritten Berliner   Wahlkreise konnte auch den Kämpfen zwischen Lokal- und Centralorganisationen ist in der gestern noch nicht beendet werden. Abgesehen von dem zu be wältigenden Material( es handelt sich um den größten Wahlkreis Eine Aushebung von Spieluestern ist, dem Berliner   Tagebl." zu Erregung ganz gewiß manchmal über die Stränge geschlagen worden; Preußens) erleidet der Abschluß des Wahlprotokolles auch dadurch folge, durch die Charlottenburger   Kriminalpolizei   in den letzten aber von beiden Seiten! Wenn das in der Arbeiterbewegung anerkannt werden sollte, was ießt Die eine unliebsame Verzögerung, daß der Wahlvorsteher eines Bezirkes Nächten vorgenommen worden. Es waren Anzeigen eingegangen, als maßgebend nach auswärts zur Jagd gefahren ist, ohne das amtliche Wahl- daß mit außergewöhnlich hohen Einsätzen in verschiedenen Lokalen Einigkeit" den Anhängern der Einigkeit" den Anhängern der lokalen Nichtung empfiehlt, protokoll der Behörde abzuliefern. Die Durchsuchung seiner Wohnung im westlichen Charlottenburg   gespielt würde. Daraufhin setzte die wenn die Denunziation als neues Kampfesmittel in dem Streite um nach dem Schriftstücke ist bisher ergebnislos gewesen, weshalb man Thätigkeit der Kriminalpolizei ein, die unter anderm in einem die Art der Organisation Verwendung finden sollte, dann wäre in den eifrigen Nimrod telegraphisch zur Rückkehr nach Berlin   auf- Restaurant der Dandelmannstraße vierzehn Spieler beim Jeu über- ber That nicht abzusehen, welche Formen dieser die Arbeiter­gefordert hat. raschte, diese sistierte und das Spielgeld in beträchtlicher Höhe be- bewegung hemmende Kampf noch annehmen kann! schlagnahmte. Unter den Spielern befinden sich fünf wegen gewerbs­Nein, da halten wir es doch Bei einem Bankgeschäft mäßigen Spielens vorbestrafte Personen, die in einem der letzten und sind uns varin unfres großen Spielerprozesse zu einer längeren Freiheitsstrafe verurteilt Bissens auch mit der Mehrheit der Iokal organisierten Arbeiter worden waren. einig da halten wir es doch mit dem alten Wort: " Der ärgste Schuft im ganzen Land, Das ist und bleibt der Denunziant!"

Ein diebischer Kassendiener verhaftet. Unter den Linden wurden gestern für 2000 M. Coupons der Buenos­Aires- Stadtanleihe von einem Manne verkauft, der dabei die Quittung mit einem Namen und unter Angabe einer Wohnung unterschrieb, die sich bald darauf als falsch herausstellten. Man ermittelte, daß die Coupons in einem unsrer ersten Bankinstitute gestohlen waren, und kam durch die eigenartige Schrift jener Quittung dahinter, daß der Dieb in dem dort angestellten Bureaudiener Prauß zu suchen sei. Die Handschriftenvergleichung läßt feinen Zweifel, daß er der Dieb der Coupons war.

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Die Polizei im Dienste der Berufsgenossenschaft. Die Berufs­genossenschaften scheinen neuerdings auf die eigenartige Idee geraten zu sein, daß die Polizei, die ja allerdings in allen möglichen Fällen Die Redaktion der Einigkeit" bedauert, daß keine Instanz vor­gegen die Arbeiterschaft mobil gemacht wird, auch dazu da sei, ihr handen ist, die Streitigkeiten unter Klassenbewußten Arbeitern ver die Pflicht der Rentengewährung gegenüber den Unfallversicherten hindern könnte. Leider ist es unmöglich, folche Instanzen zu etwas zu erleichtern oder sie was ihnen natürlich am angenehmsten schaffen. Alle derartigen Institutionen können erst eingreifen, wenn gänzlich von dieser unangenehmen Last zu befreien. Die Beaufsichti- ein Streit afkut geworden ist, und dann der einen Partei Recht oder Ein Kriminalbeamter". Einem Geschäftsmann in Köpenid gung und Observierung von Unfallverlegten durch eigens angestellte Unrecht geben. Verhindern kann keine tie immer geartete Instanz stellte sich dieser Tage ein Fremder mit dem Bemerken vor, er sei Streaturen der Berufsgenossenschaften ist ja nichts Neues. Neu dürfte einen solchen Streit; sie kann nur ein Urteil sprechen. Und das Striminalbeamter und wolle sich einmal nach den vor Jahren in aber sein, was sich die Nordöstliche Holz- Berufsgenossenschaft in seinem Hause verübten Thürklinkendiebstählen umsehen. Der Ge dieser Beziehung leistet. Sie beauftragte die Polizeibehörde von darf wohl gesagt werden, käme hei einer solchen Gelegenheit zur schäftsmann holte aber die Drtspolizei und diese nahm den Mann, Groß- Lichterfelde   bezüglich der Lohnverhältnisse Sprache, daß einer der Beteiligten zur Denunziation einer der sich unterdeffen in einer Schankwirtschaft mit seinen krimina- eines dort wohnenden Unfallverlegten, der eine kaum nennenswerte Stameraden geschritten ist, in jeder anständigen Arbeiteroraanisation listischen Erfolgen brüstete, fest. Der Kriminalbeamte" tam geraden sogenannte Rente" von der genannten Berufsgenossenschaft bezieht, und auch in der Partei lautete das Urteil: Ausschluß wegen einer Wegs aus Tegel  , wo er ein halbes Jahr gesessen hatte. Wahr Erkundigungen bei Dritten einzuziehen und das Ergebnis chrlosen Sandlung! scheinlich kennt er den früheren Diebstahl ganz genau. mitzuteilen, um eventuell die Rente türzen oder gänzlich einstellen zu Die Einigkeit" streitet ab, selbst eine enunziation verübt zn Zu der Schreckensthat in der Landsbergerstraße 41 erfahren wir können. Brav und diensteifrig, wie unsre Polizei einmal ist, wenn haben. Ihre Redakteure aeben sich den Anschein, ala alaubten fic. noch, daß die Leichen der drei Knaben Winterstein Freitagnachmittag folch' hohe Korporationen ihrer Hilfe gegen rentensüchtige Arbeiter Denunziationen wären nur Anzeigen von Einzelversonen hei gerichtsärztlich geöffnet wurden, mit dem Ergebnis, daß der Tod in bedarf, unterzug sie sich dieser Aufgabe, obwohl sie dazu weder ver- Behörden. allen drei Fällen durch Erhängen herbeigeführt wurde. Der un- pflichtet ist, noch überhaupt ein Recht dazu hat! Dieser Wir sprachen in unsrer ersten Notiz ausdrüd­glückliche Ehemann, dessen Frau fich in der Neuen Charité zur Diensteifer der Lichterfelder   Polizei steht in eigentümlichem Kontrast lich von einer Denunziation von Arbeitsbrüdern hei den Beobachtung ihres Geisteszustandes befindet, ist aus Belzig   hierher zu den slagen, die der Schöffe Lange auch ein Stüd, wenn auch Scharfmachern". Die inialeit" berlanat nun von pun auf Grund gekommen, um mit den Anverwandten die Beerdigung vorzubereiten, leider kein juristisches, der dortigen Polizeiverwaltung im Lichter- ihrer Theorie vom Denunziantentum den Nachweis, daß fie Einzel­die heute, Sonntagnachmittag, auf dem Georgen- Friedhof in Weißen- felder Westverein ertönen ließ. Er meinte nämlich u. a., daß der personen Behörden angezeigt habe. So lange wir diesen Nach­fee stattfindet. Polizei die socialen Geseze und das Meldewesen außerordentlich weis nicht geführt haben, denunziert sie uns ihren Refern gegenüber viel Arbeit machen." Dann wäre es aber beffer, wenn der Herr als Rerleumder". Die Einigkeit" gestattet wohl, daß wir nur Wenn Kinder Schußwaffen führen. Der 13 Jahre alte Sohn Schöffe Lange seinen Einfluß dahin geltend machen würde, daß die das beweisen, was wir behauptet haben. Die Denunziation der Georg des pensionierten Eisenbahnbremsers Redetat in Müncheberg   Bolizei in Lichterfelde   solche ungehörigen Aufträge von Berufsgenossen- Centralorganisationen bei den Scharfmachern ist der Ginigkeit nur hatte ein Tesching, mit dem er öfter auf Spazen schoß. Vor sechs schaften, zu deren Ausführung fie gefeßlich nicht einmal be­Wochen war er wieder einmal hinter einem Bogel her. Sei es nun, rechtigt ist, einfach ablehnt. Dann wird sie auch die Zeit dazu zu gut gelungen. Die Arbeitgeber- Zeitung", das Organ der Scharf­daß er die Waffe ungeschickt handhabte, sei es, daß ein Zufall das finden, den" socialen Gesetzen" und anderen Dingen, für die die macher quittiert dankend: Unglück wollte, furz, der Schuß trachte und die Schrotladung drang Polizeibehörden wirklich da sind, ihre schäzenswerte Kraft zu dem Knaben von der rechten Halsseite aus nach oben in den Kopf widmen. Zu Spürdiensten für die Berufsgenossenschaften brauchen ein. Die schwere Verlegung führte zu einer Entzündung und Eiterung fie fich schließlich nicht herzugeben. ber Hirnhaut. Der Knabe wurde zunächst in Müncheberg   ärztlich

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behandelt und schließlich nach Berlin   in ein Krankenhaus gebracht. Beelitz   B. 1 und 2. Alle ehemaligen Patienten machen wir auf Aber auch hier konnte man ihm nicht mehr helfen. Der Verunglückte den Vortrag des Chefarztes Herrn Dr. Bidert aufmerksam. erlag der Verlegung. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach Derselbe findet am Sonnabend, den 21. November, abends der gerichtsärztlichen Deffnung im Krankenhause jetzt zur Beerdigung 8% Uhr, in Grupes Restaurant, Annen str. 16, statt. Jeder iſt freigegeben.

herzlich willkommen.

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" Daß ein Arbeiterblatt, das es doch wahrhaftig wissen muß, wie die Sache von den Gewert. schaftlern centralistischer Richtung gemachi wird, sich solche Enthüllungen leistet, empört den Vor­wärts" bis zur Siedehize... Recht hat er damit, daß für ein Gesetz zum Schuße der Arbeitswilligen besseres Material nicht bei­gebracht werden kann."

Die Einigkeit" hat also die ihr von uns angekündigte An­

Feuerbericht. Ein größerer Brand fam Freitagabend am Süd- Nowawes. Unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung der erkennung der Arbeitgeber- Zeitung" wirklich eingeheimst. Unfre ufer 24/25 in den Elettricitäts- Attien- Gesellschaft- Hydrawerken aus Arbeiterschaft fanden hier die Urwählerwahlen statt. Besonders er- Hoffnung, fie darüber erröten zu sehen, ist leider auf den Nullpunkt und beschäftigte die Wehr längere Zeit. Im dritten Stock liegt der freulich war die große Teilnahme der vielen auswärts Arbeitenden. gesunken. fogenannte Bechraum, in welchem die elektrischen Batterien verpecht Dementsprechend war auch das Resultat, indem von 46 Wahlmännern