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durch, daß dieser Verein die Führung in der Sache über-| nossen sehr leicht eine Reihe von Gesetzesverletzungen aus Unkenntnis| bleibt der Socialbentokratie treut. Nicht den Mitläufern", nicht bess nähme und entweder den Zehner- Ausschuß bestimmte, eine liberale begangen werden. Personen der Kandidaten verdanken wir den Wahlsieg vom 16. Juni, Wahlmänner- Versammlung für Donnerstagabend zu berufen oder Zur Stichwahl standen an erster Stelle natürlich die beiden sondern unsrer Sache, der auch niemand wieder abtrünnig wird, ſelbſtändig vorzugehen und von sich aus die Liberalen zu einer liberalen Kandidaten, da sie je zwei Stimmen erhalten hatten. Wer weil ihm diese oder jene Erscheinung in der Partei gelegentlich nicht großen Versammlung zusammenzurufen, in der Herr Professor weiter zur Stichwahl gestellt wurde, mußte das Los entscheiden. gefällt. Delbrück   als Wahlmann gebeten werden sollte, zu referieren und Das Los kennt natürlich nicht konservative und socialdemokratische das kompromiß zu empfehlen. Selbst volksparteiliche Kandidaten, sondern nur Namen, und entschied sich von den vier Das ist der erfreulichste Beweis dafür, daß wir alles der Werbe­Größen, wie Dr. Crüger, stimmten nach heftigem Widerspruch Ramen für einen konservativen und einen socialdemokratischen kraft des socialistischen und demokratischen Gedankens verdanken, Dem zi. Aber dieser Vereinsbeschluß ist einfach nicht Kandidaten. Zur Stichwahl standen also ztvei liberale, ein kon- alles der freien, denkenden Ueberzeugung unsrer Anhänger, nichts dem ausgeführt worden. Das Vereinsorgan, die Neue Zeit", fervativer, ein socialdemokratischer Kandidat. blinden Autoritätsgefühl. Das sieht auch Dertels Deutsche brachte sogar einen ganz falschen Bericht über die Sache und be­Tageszeitung" ein, die wütend schreibt: hauptete, es sei kein Beschluß gefaßt worden. Es sind eben Draht­zieher am Werke, die jede vernünftige Aktion hinter­Nun hat der Zehner Ausschuß auf morgen früh 9 1hr, eine Stunde vor der Wahl, nach Rigdorf 31 Kliem eine liberale Wahlmänner- Versammlung einberufen, in der die beiden Kandidaten Ansprachen halten werden. Natürlich ist es da viel zu spät, eine gründliche Aussprache herbeizuführen. Eine solche will man eben nicht. Auch sind gar nicht alle liberalen Wahlmänner dazu eingeladen worden. Hoffentlich finden sich aber doch noch einige mitige Männer, die das Verfahren fennzeichnen, wie man es fertig bringt, den Wahlkreis ohne Gegen­wehr den Reaktionären zu überliefern.

treiben.

Für Kopsch geopfert.

Der Wahlausgang beweist wieder einmal, wie start ent wickelt der Herdentrieb in der Socialdemokratie ist. Die selben Genossen, die am 16. Juni dem Revisionisten Göhre zu­jubelten, haben ihn jetzt schmählich im Stich gelassen und durc ihre Abstimmung dem Gegner Göhres, der ihn auf dem Partei­tage aufs gröblichste beschimpfte, gewissermaßen ein Vertrauens votum ausgestellt. Die Erfahrungen des Dresdener Parteitages find absolut wirkungslos vorübergegangen. Die Genossen folgen eben ohne eignes Nachdenken und ohne eignen Willen stumpfsinnig dem Herdentriebe."

Als das Los auch für einen konservativen Namen sich erklärt hatte, schloß die liberale Partei, vertreten durch die Hälfte der an­wesenden liberalen Wähler, einen höheren Schulbeamten, ein Kom­promiß mit der konservativen Partei, vertreten durch deren sämt­liche anwesende Wähler, den schon erwähnten höheren Beamten. Der eine liberale Wahlmannskandidat, der selbst Wähler zweiter klasse war, hatte nämlich soviel Interesse an der Wahl bekundet, daß er gar nicht erschienen war. Diesen ließ der kompromisselnde liberale Wähler fallen und gab seine Stimme nur für den andern liberalen und für den konservativen Kandidaten ab; dafür stimmte der konservative Wähler außer für den konservativen auch für denselben liberalen Kandidaten. Der zweite am Kompromiß Das Wort von den Lämmlein und den Hirten ist dem konser­nicht beteiligte liberale Wähler stimmte für beide liberale Kandidaten, vativen und religiösen Sprachschaz entlehnt; dort preist man unter und der ſocialdemokratische Wähler gab nur eine Stimme ab, nämlich den Stichworten: Autorität, Treue" usw. als höchſte deutsche für den socialdemokratischen Kandidaten.

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Wir haben mitgeteilt, daß Dr. Langerhans im zweiten Berliner   Gewählt war also nur ein Kandidat und zwar derjenige Tugend, wenn die Herde willig ihren gottbegnadeten Führern folgt, Wahlkreise zu Gunsten des in Görlitz   durchgefallenen Kopsch auf das liberale, welcher drei Stimmen erhalten hatte. Da aber zwei Wahl- und sei es nur ein Unteroffizier, ein Gutsherr oder ein Pastor. Die Mandat verzichtet hat. Es stellt sich heraus, daß der Verzicht des männer zu wählen waren, so mußte eine erneute Stichwahl statt- Befreiung von diesem Herdentrieb wird in dem Augenblick vollzogen, er wo die Masse nicht mehr willenlos irgend einem Führer oder irgend alten Herrn keineswegs freiwillig war. In einer liberalen Ver- finden. In diese kam zunächst der konservative Kandidat sammlung der Wahlmänner des Kreises am Mittwoch wurde die hatte ja zwei Stimmen erhalten und einer von den beiden, einer Autorität folgt, sondern sich durchringt zu der abstrakten Höhe Mitteilung des Verzichts mum unter vielfacher Mißstimmung die je eine Stimme erhalten hatten, wer von ihnen, das mußte das einer Weltanschauung, zu der sie sich bekennt und für die sie kämpft Wahlmänner entgegengenommen. Int einem Bericht Los entscheiden. Es entschied gegen den Socialdemokraten, für den unabhängig von allem Persönlichen, Zufälligen. Herr Dertel der Bolts Zeitung" = wird weiter mitgeteilt, daß auf Freisinnigen. Veranlassung Liebenows der am Vorstandstische hinter zwei großen Man schreitet also zur zweiten Stichwahl. Ungeheure Spannung! allerdings hat reichlichen Grund, auf den Herdentrieb" der über­Blumensträußen sigende Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Langerhans Wie wird der kompromisselnde Liberale jetzt stimmen, da die Ent- zeugten Socialdemokraten zu schelten, auf den Herdentrieb" nämlich, das Wort zu einer kurzen Erklärung nahm, aus der eine gewisse scheidung mur noch zwischen Konservativ und Liberal zu treffen ist? der endgültig überwunden ist und durchaus nicht mehr der kon­Bitterfeit hervorklang. Es ist mir schwer geworden Wird der Socialdemokrat dem Liberalen helfen, da sein eigner fervativen Knute folgen will. führte er aus mich zu dem Schritte zu entschließen, doch hielt ich es nicht Kandidat ausgefallen ist? für richtig, im Widerspruch mit vielen liberalen Wählern an meiner Kandidatur festzuhalten. Die Wiederwahl des Abg. Kopsch ist wünschens­-st- Wien, 18. November. wert und da ein andrer Kandidat doch nicht zurücktritt, so will ich es Der Reichsrat ist gestern zusammengetreten und nach alter Ge thun.( Aha! hört!) Wenn man alt wird, wird man leicht doppelt Die Entscheidung war aber trotzdem noch nicht gefallen; es war falsch beurteilt. Viele Freunde haben mir gesagt:" Tritt zurück zu inzwischen nämlich ein weiterer Wähler zweiter Klasse erschienen.wohnheit hat im Abgeordnetenhause der Finanzminister den Staats­Gunsten von Kopsch".( Bewegung, Ruf! Also nicht freiwillig!) Ich Derselbe war sehr erstaunt und ärgerlich, zu vernehmen, daß er die voranschlag für das nächste Jahr vorgelegt. Es ist ein knappes, aber hatte mir für die nächste Session noch vieles Haupt- und erste Stichwahl versäumt hatte, und sichtlich erfreut, daß doch gebessertes Budget: der präliminierte lleberschuß beträgt Als er hörte, 23 Millionen Kronen. Bei Einnahmen von 1737 Millionen ist das vorgenommen, da aber meine Kraft angezweifelt er vielleicht jetzt noch den Ausschlag geben könnte. wird, trete ich zurück. Wählen Sie Kopsch, ich wähle ihn wer zur Stichivahl stand, ein Konservativer und ein Liberaler, wählte zwar nicht viel, aber die schlechten Zeiten haben die Finanzminister liberal. Der Vorsitzende fragte mun nochmals, ob die Ver- er

auch.

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Die Wahlhandlung beginnt. Der kompromisselnde Liberale wählt fonservativ, der Konservative wählt konservativ, der Socialdemokrat stimmt gar nicht, der andre Liberale wählt liberal.

Das östreichische Budget.

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sammlung auf Dr. Langerhans' Kandidatur verzichte, und da Wiederum hatten alſo vier Wähler gestimmt und wieder hatte jeder bescheiden gemacht. Allerdings: das Gleichgewicht im Staatshaushalt sich starker Widerspruch regte, so stellte er die Unterstützungsfrage. der beiden Kandidaten zwei Stimmen, keiner die Mehrheit, erhalten. ist nur durch drei Glücksumstände erhalten geblieben: eine zufällige Es wurden einige sechzig erhobene Hände gezählt, worauf Herr von neuem mußte das Los in Kraft treten und dieses entschied für Einnahme von 9 Millionen( die Einverleibung eines privaten Pen­fionsfonds ins Staatsvermögen), durch die Brüsseler Zuckerkonvention Liebenow erklärte, daß die Unterstützung nicht ausreiche, da man sich den Liberalen. vorher auf hundert Stimmen festgelegt habe. Von verschiedenen So hatten also die vier Wähler die Wahl ziveier liberaler( durch welche Destreich 13,8 Millionen an Prämien erspart und Seiten wird das bestritten, außerdem aber wird auch behauptet, daß Wahlmänner glücklich zu stande gebracht nach einem Kompromiß 61 Millionen an Zuckersteuer mehr einzunehmen hofft) und durch des Erbteils bei der Abstimmung nicht richtig gezählt sei. Es wird eine noch mit den Konservativen, nach zweimaliger Stichwahl und nach drei- die Konvertierung der 4prozentigen Staatsschuld malige Abstimmung verlangt, die jedoch unterbleibt, als ein Wahl- maligem Losen. Das Widersinnige des ganzen Wahlverfahrens trat des Dualismus in vierprozentige, wodurch eine Zinsenersparnis mann eindringlichst mahnt, im Interesse der Einigkeit" sich in hier recht drastisch in die Erscheinung wäre die Wählerschaft nicht von 6.3 Millionen erzielt wird. Allerdings wachsen die Zinsen das Unabänderliche zu fügen. Nummehr werden Goldschmidt und gar so winzig gewesen, so hätte die Wahlhandlung eine ganz wieder durch die neuen Anleihen für die großen Bahnen und Kopsch zu Kandidaten proklamiert. Beide danken für das ihnen be- ungebührlich lange Zeit in Anspruch nehmen müssen. Kanalbauten, aber alle diese von dem Willen der Finanz- Ver­wiesene Vertrauen," wobei Stopsch hervorhebt, daß er Dr. Langerhans Aber noch in andrer Beziehung trat das Widerfimige deutlich wohl nicht erseßen könne, aber bestrebt sein werde, ihm nachzueifern. hervor. Von 4 Wählern waren hier 2 Wahlmänner ausgefnobelt waltung unabhängigen Thatsachen schaffen die Möglichkeit, ohne Damit war die Tragikomödie zu Ende. ivorden, denn von einer Wahl kann man dabei nicht reden. Das Deficit abzuschließen. Aus dem Erposé des Herrn v. Böhm selbe geschah in der ersten Abteilung, wo ebenfalls 4 Wähler er- Bawerk, der nicht bloß ein gelehrter Professor, sondern auch ein schienen und mit Hilfe einer Stichwahl und einmaligen tüchtiger Finanzminister ist, wären die Betrachtungen über die all­Losens. auch liberale Wahlmänner wählten". Von den gemeine Wirtschaftslage zu verzeichnen. Herr v. Böhm meint, daß 8 Herren waren also 4 liberale Wahlmänner gewählt". der Höhepunkt des wirtschaftlichen Mißbehagens bereits über­In der dritten Abteilung dagegen erschienen 154 Wähler, von welchen 101 socialdemokratische, 44 konservative und 9 liberale wunden, der Wendepunkt zum Besseren nicht mehr ferne sei". In Stimmen abgegeben wurden. Diese überwiegende Mehrheit konnte der Privatwirtschaft ist das freilich noch wenig zu spüren. nur zwei socialdemokratische Wahlmänner wählen. Der Blödsinn Weitaus trostloser als die wirtschaftliche Lage aber da ber Stlassenwahl trat dadurch so kraß zu Tage, daß zwei Herren politische von einer Arbeitsfähigkeit des hohen Hauſes ist vom Wahlvorstand ihrem Unmut über diesen Kontrast und feine Rede mehr und der Zeitpunkt seiner Vertagung ist aus dem unsinnige Einrichtung deutlichen Ausdruck gaben. Diese Kalender zu entnehmen. Herr v. Koerber hat zwar wieder seinen Herren, selbst Wähler dritter Klasse, hatten gestimmt gewohnten Appell losgelassen, da er aber verhindert war, ihn mit für die konservativen Kandidaten, für Wahlmänner,

Nun gilt es noch den Herrn Dr. Müller- Sagan unterzubringen. Vielleicht wiederholen einige gute Freunde das" Tritt zurück" bei- Herrn Engen Richter; ganz jung ist er auch nicht mehr.

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Politische Ueberlicht.

die am

Seltfame Vorgänge. Die Freisimmige Zeitung" berichtet, daß im Wahlkreis Jüterbog  - Luckenwalde   das amtliche Streisblatt in der Wahlmännerliste unter Nr. 81, 82, 83 den Freiherrn   v. Arnim, Rittergutsbefizer auf Wiepersdorf   aufzählte der Sperr ist in seinem Gutsbezirk in der ersten, zweiten und dritten Abteilung gewählt. Die Freisimmige Zeitung" bemerkt dazu, daß der Betreffende doch nur einmal als Wahlmann fungieren fönne; das trifft nicht zu, Herr Freiherr v. Arnim auf Wiepersdorf   darf überhaupt nicht als Wahlmann abstimmen. Aus dem Umstand, daß er für alle drei 20. November Herrn Felisch ihre Stimme geben werden. Ja, über das den früher so wirksam verwendeten Kraftphrasen gegenüber Ungarn  Abteilungen amtlich als Wahlmann aufgeführt ist, geht hervor, daß er nicht erklärt hat, für welch der drei Abteilungen er die Wahl Dreiklassen- Wahlrecht als ein ungerechtes und unsinniges schimpfen und zu verzieren, war die Aufnahme seiner Rede mehr dis fühl. annimmt, denn sonst hätte für die beiden andern Abteilungen eine gleichzeitig Herrn gelisch wählen, dazu gehört die ganze politische Uebrigens hat sich die Situation durch die heute in Budapest   ge­Neuwahl vorgenommen werden müssen. Nun heißt es im§ 18 Bildung konservativer Wähler. Solche beschränkten kleinbürgerlichen sprochene Antwort so verfinstert, daß die Demission Absatz 2 des Neglements:" Annahme unter Protest oder Vorbehalt, wie Clemente werden das Dreiklassen- Wahlrecht sicherlich nicht beseitigen, Soerbers in die unmittelbarste Nähe gerüdt ist. Herr v. Koerber hatte nämlich gestern zu beweisen gesucht- vor das Ausbleiben der Erklärung über die breitägige diese Aufgabe überlassen sie den Arbeitern. fichtig und schüchtern daß die inneren Armee- Angelegenheiten Frist hinaus gilt als Ablehnung." Folglich hat der Freiherr v. Arnim für alle drei Abteilungen abgelehnt"; der Frei­ein Vorrecht der Krone feien, welches Vorrecht durch die beiden Ausgleichsgesetze ſei verbürgt und zu herr von Arnim auf Wiepersdorf   muß deshalb vor Beginn der dessen einseitiger Berlin  , den 19. November. Wahlhandlung in Jüterbog   aus der Liste der Wahlmänner ge­Aenderung der ungarische Reichstag nicht kompetent wäre. strichen und, nachdem dies erfolgt ist, aus dem Wahllokal verwiesen Eine Nachwahl. Das hat er in sehr zurückhaltender, geradezu bescheidence werden! Mit Recht bringt die Freifinnige Zeitung" ihre Nachricht Jm 15. sächsischen Kreise hat die Socialdemokratie mit Weise vorgebracht und rasch hinzugefügt, daß er mit dem unter der Spitzmarke Seltsame Borgänge werden aus dem Wahl- einer Mehrheit von 6000 Stimmen über die bürgerlichen Gegner ungarischen Militärprogramm völlig einverstanden ist. Aber Graf Treise Jüterbog- Luckenwalde berichtet"; gewiß ist es mehr als jelt- gefiegt. Dem Rückgang von 3000 socialdemokratischen Stimmen Tisza hat ihn heute im ungarischen Abgeordnetenhause sam, daß der dortige Wahlkommissar, der die Wahlmännerliste au- steht ein solcher von 1000 bürgerlichen Stimmen gegenüber. Die dennoch mit einer Derbheit angefaßt, die selbst im Verkehr mit fertigt, und der Wiepersdorfer Wahlvorsteher( vielleicht derselbe steht ein solcher von 1000 bürgerlichen Stimmen gegenüber. Freiherr von Arnim?) solche Unkenntnis der gesetzlichen Vorschriften Gegner haben sich selbst belogen, als sie immer wieder versicherten, öftreichischen Ministern bisher ganz unüblich war und ersichtlich den die große Stimmenzahl für Göhre rühre nicht von Socialdemokraten, 3wed hat, Herrn v. Koerber zum Prügelknaben des Streites sondern von unzufriedenen bürgerlichen Wählern her, die für den zwischen der ungarischen Regierung und ihrer Obstruktion zu ver­liebenswürdigen Pastor a. D. gestimmt hätten. Die erhoffte Rüd- wenden. Mit bewußtem Hohne erklärte Tisza, die gewissen tehr großer Wählermassen zu den bürgerlichen Parteien ist voll- Erlurfionen Koerbers auf das Terrain des ungarischen Staatsrechtes ständig unterblieben. Der 15. sächsische Reichstags- Wahlkreis, der können weder Rechtskraft noch politische Bedeutung haben", es feien bisher so wechselvolle Resultate ergab, ist nun zum festesten Besitz die dilettantischen Aeußerungen eines distinguished Foreigner, eines stand der Socialdemokratie geworden. Nachdem der Kreis unter vornehmen Ausländers, denen ein besonderes Gewicht bei­

zur Schau tragen.

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Aber die Freifinnige Zeitung" muß mit der Verurteilung vor­fichtig fein; genau der gleiche Fall ist in Berlin   III vorgekommen, wo in der amtlichen Wahlmännerliste folgendes zu lesen ist: 1189. Urwahlbezirk

gbt.

3. Kantinenpächter Karl Schulze, Invalidenstr. 55 a 2. Kantinenpächter Karl Schulze, Invalidenstr. 55a 2. Kantinenpächter Karl Schulze, Invalidenstr. 55 a 1. Kantinenpächter Karl Schulze, Invalidenstr. 55a. Herr Karl Schulze übertrifft den Freiherrn   v. Arnim nur da­burch, daß er in der zweiten Abteilung sogar ziveimal gewählt ist. Wahlkommissar für Berlin   III aber ist

Herr Stadtrat Fischbeck!!

so besonders ungünstigen Umständen mit einer so großen zulegen verfehlt wäre", und mit einer Entschiedenheit, die Majorität behauptet worden ist, kann er uns nicht mehr entrissen nicht übertroffen werden kann, ſagte er seinem öftreichischen werden. Kollegen, er folle fich's nicht beifallen lassen, eine Das stand von vornherein fest, daß bei der Nachwah. nicht die- faktische Ingerenz" ausüben zu wollen, den Versuch würden selbe Stimmenzahl wie bei der Hauptwahl aufgebracht werden fämtliche Faktoren des ungarischen öffentlichen Lebens energisch In der Wahlmänner- Versammlung in Breslau   wurde, wie konnte. Der Kreis war zur Hauptwahl so intensiv wie vielleicht zurückweisen". Infres Erachtens ist es ganz undenkbar, daß Koerber uns von dort geschrieben wird, beschlossen, an der Abgeordnetenivahl kein zweiter im ganzen Reich bearbeitet worden. Die Wahl diese moralische Beohrfeigung ruhig einstecken könnte: die Antwort fich zu beteiligen und die drei Kandidaten Schippel, Schütz beteiligung war mit 87 Prozent außergewöhnlich groß. Daß die darauf kann nur der offene Konflikt der beiden Regierungen sein. und Bernstein   zu wählen. Eine Abstimmung für die Liberalen Mandatsniederlegung Göhres großen Mißmut bei den Wählern Erhält Koerber vom östreichischen Kaiser nicht Genugthuung für die soll nur erfolgen, wenn uns ein Mandat abgegeben wird. Dieser hervorrief, ist erklärlich. Die Genossen des Kreiſes haben aber ein Beleidigungen, die ihm der Ministerpräsident des Königs von Ungarn  Beschluß erfolgte einstimmig. so hohes Maß von Pflichtgefühl und Parteidisciplin gezeigt; denn zugefügt hat, so muß er und wird er wohl gehen. Das wird sich am sobald die Arbeit von neuem begonnen werden mußte, waren sie Freitag, wo das östreichische Abgeordnetenhaus wieder Sigung hält, eifrig auf dem Posten. sicher zeigen.

Ats entscheidende Kraft bei der Abgeordnetenwahl tommt die Socialdemokratie auch im Streife anzleben in Betracht. Das dortige Kreisblatt stellt das Ergebnis der Bahlmännerwahl Eine ganze Anzahl Wähler wurden am Dienstag an der Aus- Unter solchen Umständen verliert das Arbeitsprogramm" des dahin fest, daß 140 Wahlmänner für den konservativen Herrn v. Roze, übung des Wahlrechts gehindert. Die Amtshauptleute machten un- östreichischen Abgeordnetenhauses wohl jedes Intereffe. Wir bes ebenfalls 140 liberale Wahlmänner für den Reichstags- Abgeordneten mittelbar vor der Wahl bekannt, daß alle diejenigen, die nach gnügen uns also mit der Mitteilung, daß der Ministerpräsident die Schmidt- Westerhüsen und 36 socialdemokratische Wahl- dem 16. Juni ihren Wohnsitz nach einer andern Gemeinde verlegt Einbringung des neuen Militär- Strafgefeges angekündigt und be­männer gewählt sind. haben, in ihrem früheren Wohnort nicht wieder wählen dürften. züglich der Alters- und Invaliditäts- Versicherung Das socialdemokratische Central- Wahlkomitee des 15. Kreises wandte berichtet hat, daß der Gesezentivurf nahezu" fertig sei und an das Das tolle Wahlsystem. sich sofort telegraphisch mit einer Beschwerde an das sächsische Haus gelangen wird, sobald der ungarische Ausgleich zu stande Jm 43. Charlottenburger Urwahlbezirk nahm die Wahl der Ministerium des Innern. Es wurde folgender Bescheid erteilt: gebracht sein wird". Ein Wechsel auf längste, unbestimmteste zweiten Abteilung eine geraume Zeit in Anspruch, obwohl nur vier Wähler zur Stimmabgabe erschienen waren. Zu wählen waren zwei" Schon wegen Kürze der Zeit Einschreiten unthunlich. Miniſterium Sicht!- Wahlmänner. Zivei der Herren gaben ihre Stimmen für die liberalen des Innern." Bei sofortiger telegraphischer Anweisung an die Be­Wahlmanns- Kandidaten ab, einer für die konservativen und einer hörden konnten die Wahlvorsteher noch rechtzeitig instruiert werden. für die socialdemokratischen. Die absolute Mehrheit von vier Das unterblieb nun und die Folge war, daß zahlreiche Wähler Stimmenden ist drei, diese hatte aber fein Kandidat erreicht. Der zurückgewiesen wurden. Das eingeschlagene ebenso unverständliche Konservative Wähler, ein hoher mit der Ueberwachung vieler wie ungesetzliche Verfahren mutet ganz ostelbisch an. Gesetzesbestimmungen betrauter Beamter, meinte, es entscheide Wie zu erwarten war, haben die Gegner in den letzten Tagen ja die relative Mehrheit, und schickte sich zum Fortgehen an. vor der Wahl versucht, durch tendenziöse Ausnüßung der Dresdener  Er schien auch ungläubig, als der Wahlvorsteher erklärte, es müsse zur Stichwahl geschritten werden; er überzeugte herst, als der Parteitagsdebatten und der Mandatsniederlegung Göhres zu unfren Wahlvorsteher, ein Parteigenosse, in liebenswürdigem Entgegen- Ungunften auf die Wähler einzuwirken. Wie der Wahlausfall beweist, tommen ihn Einsicht in den§ 17 des Reglements zur Ausführung haben sie damit kein Glück gehabt.

Deutsches Reich  .

Reaktionäre Bülow- Stürzer.

Die Kreuz- Zeitung  " hat es noch vor kurzem für flug gehalten, dem Reichskanzler ihr Vertrauen zu bekunden. Sie hat wiederholt ich im Gegensatz zu den extremen Agrariern gestellt. Jest spricht fie anders. Vor den preußischen Wahlen wollte sie die Regierung und ihr Oberhaupt nich herausfordern, sie wollte ihrer Partei den Regierungs- Wahlapparat nicht im mindesten verscherzen. Jest fann

der Wahl nehmen ließ. Der fleine Vorgang bewies wieder einmal Das ist die bedeutsame Lehre dieser Nachwahl, über die so viel sie wieder ihres Herzens Zuge folgen und reaktionäre Oppofition be­drastisch, daß ohne die peinliche Aufmerksamkeit gerade unsrer Ge- geredet worden ist: Wer einmal socialdemokratisch gewählt hat, treiben. Heute schreibt sie: