servativen und den liberalen Wahlmännern Dr. Spiegel und StröhlerCharlottenburg berief.
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Auf der kaiserl. Werft in Kiel würden die daselbst hergestellten Arbeiten viel zu teuer. Die Anwesenden sollten sich die Danziger Werft als Muster nehmen. In Danzig feien die Arbeiter auch mit Kartoffeln und Heringen zus frieden. Solches Ansinmen wolle er an die Kieler Arbeiter nun zwar nicht stellen. Das eine aber sei zweifellos, die Kieler arbeiteten viel zu langsam, sie müßten die Beine mehr in die und mun kommt die Pragis des Herrn Oberbaurats ein eignes Accordsystem ausgedacht. Dieses gehe dahin, zur Festsetzung des Preises für jede Arbeit einen Kalkulator anzustellen. Wenn ein Arbeiter dann mit dem angejezten Accordpreis nicht auskomme, solle ein andrer Mann mit der Fertigstellung betraut werden. Gelinge es diesem, mit dem Preis auszukommen, so solle der erstere Arbeiter im ersten Fall einen Verweis erhalten, bei einem zweiten Falle solle er be= straft werden, beim dritten Fall jedoch wegen mangelhafter Befähigung seine Entlassung erhalteit.
Nach 10 Uhr beginnt die Stichwahl. Das Resultat ist nicht| ob die liberale Kieler Stadtverwaltung wirklich bem zweifelhaft, da unsre Genossen zwar an der Abstimmung teil- Ansinnen der Marinebehörde auf Auslieferung der Wählerlisten nachNun kamen die Wahlproteste. Nach einer kleinen Vorrede, in der nehmen, aber ungültige Stimmen abgeben. Die Stimm gekommen wäre. Herr Stubenrauch auf die unendlichen Mühen hinwies, die die Prüfung abgabe der ersten Wahlmänner, die beide Hirsch, Zubeil der ihr unterstellten Arbeiter besorgt ist, darüber unterrichtet folgendes, Wie andrerseits die Marineverwaltung für das materielle Wohl der Wahlakten diesmal verursacht habe( seine Beamten haben bis zum fagen, wird von unsrer Seite mit lebhaftem Beifall begrüßt. Vor zur Kenntnis der Schleswig- Holsteinschen Volkszeitung" gekommenes Buztage Tag und Nacht gearbeitet) teilte der Wahlkommissar die morgens 7 Uhr ist die Wahl keinesfalls beendet. Wir harren aus. Vorkommnis. Vorausgeschickt sei, daß auf der kaiserlichen Werft in Ergebnisse seiner Studien mit. Der erste Wahlmann, der nach seinem Die Freifinnigen hoffen noch immer, daß wir zu ihren Gunsten ent- Gaarden wie auf der Torpedowerkstatt in Friedrichsort seit einiger Wunsch über die Klinge springen sollte, war ein Socialdemokrat. In scheiden, die Hoffnung wird sich als eitel erweisen. Zeit die Accorde systematisch herabgedrückt werden. Dieser Tage Lichterfelde haben unsre Genossen einen Wahlmann gewählt, Um 10 Uhr beugt das Bureau von neuem das Recht. mun berief der Marine- Oberbaurat Hüllmann die sämtlichen zum der zwar in der Wählerliste steht, aber nicht Preuße ist. Erst nach Der Kommissar, lebhaft unterstüt vont dem volkspartei- Schiffbau gehörenden Meister und Werkführer auf den sogenannten der Wahl hat er seine Naturalisation nachgesucht. Diese große lichen Beisitzer Dr. Spiegel- Charlottenburg weigert sich, die Namen Schnürboden zusammen und hielt ihnen ungefähr folgende AnGewissenhaftigkeit sollte ihm verhängnisvoll werden. Bizig und Hirsch und Zubeil zu protokollieren und erklärt, daß ungültige sprache: schlagfertig verwies unser Genosse Wenzel auf das Gesetz und die Stimmen nunmehr nicht mehr eingetragen werden würden. Es entEntscheidungen des Ober- Verwaltungsgerichts, wonach die ohne steht ein Lärm, wie er während der ganzen Wahlhandlung nicht Protest erfolgte Aufnahme in die Wählerliste die Wahlfähigkeit auch dagewesen ist. Rufe wie„ Gesetzesverächter“,„ Gewaltspolitiker" eines Nichtpreußen bedingt. Als weiteren Grund für die Aufrecht werden den Mitgliedern des Bureaus entgegengeschleudert.„ Ich erhaltung des Mandats fügte unser Redner unter dem Jubel der bin das Gesetz!"" Hier geht Gewalt vor Recht!" erwidert Genossen hinzu:„ Bestätigen Sie ihn nur, Sie werden nach der Landrat. Die Aufregung ist unbeschreiblich, ein her an der Abstimmung sehen, Hand nehmen. Er habe sich was für ein vorzüglicher kannter Staatsrechtslehrer begiebt sich auf die Tribüne, um Wahlmann er ist!" Aber diese guten Gründe blieben den einen Beisiger von der Gesetzwidrigkeit des Verhaltens des wirkungslos, die Wahl wurde kassiert об durch Wahlvorstandes zu überzeugen. Vergebens. Der Landrat droht, eine Mehrheit oder durch eine Minderheit, das konnte allerdings bei die Polizei zu rusen. Unfre Genossen, überzeugt, daß sie der Riesenausdehnung des Saales nicht festgestellt werden. Auch im Rechte find, lassen sich nicht einschüchtern. Die wackeren einige andre Wahlen, die der Kommissar beanstandete, wurden für Köpenicker sie sind gerade ant der Reihe stehen ungültig erklärt. Die Wenzelschen Ausführungen blieben die einzige wie eine Mauer, sie erklären, nicht eher den Wahltisch zu Probe socialdemokratischer Redekunst, woran sich die Versammlung verlassen, als bis dem Gesetz Genüge geschehen ist, erfreuen konnte, der Versuch mehrerer Genossen, ihrerseits Wahl- verlangen, daß ihre Proteste protokolliert werden. Auch das proteste zur Kenntnis des Kommissars zu bringen, wurde von diesem wird abgelehnt. Nun fordern sie die Protokollierung der im Keime erstickt. Seine landrätliche Selbstherrlichkeit ließ weder Ablehnung des Protestes. Etwa eine halbe Stunde vergeht, Meldungen zur Geschäftsordnung noch Fragestellungen zu. Er erhob während in immer neuen Zwischenrufen das beleidigte Rechtsgefühl seine starke Faust, und das Gesetz ging in Trümmer. des Volkes explodiert. Aber schließlich hat diese, unsre Erziehung zur So war es möglich, daß um 11 die Abstimmung beginnen Gesetzmäßigkeit Erfolg. Nach kurzer Beratung mit den Beisitzern fonnte. Der erste Wahlmann, der die Bühne gemessenen Schrittes betrat, läßt der Kommissar die Glocke ertönen und verkündet:„ Das Bureau war ein Socialdemokrat, unser Genoffe Broid aus Köpenick . Seine hat beschlossen, alle Namen zu protokollieren". Stürmischer Jubel brauste Abstimmung wurde jubelnd begrüßt, eine Demonstration, die uns durch den Saal, es ist ein moralischer Erfolg über landrätliche und die Konservativen bei der ersten Abstimmung für Hammer und freisinnige Gesetzesauslegung, wie man ihn sich größer nicht wünschen Felisch nachmachten. Eine Kleine Weile ging das Wahlgeschäft in fann. Zur Anerkennung giebt einer der nächsten socialdemokratischen Ruhe vor sich, bis der Herr von Stubenrauch wiederum das Gesetz Urwähler seine Stimme Herrn Landrat v. Stubenrauch. So hat verlegte.§ 27 des Reglements bestimmt ausdrücklich, daß das Zwischenspiel, durch das die Wahl fast um eine Stunde ver27 jeder Wahlmann in der Reihenfolge des Verzeichnisses auf- zögert wurde, wenigstens einen humoristischen Ausgang. London , 18. November.( Eig. Ber.) Die gestrigen Blätter zurufen sei, an den Tisch zu treten und abzustimmen habe. brachten zwei Depeschen aus Indien , die von einer britisch- indischen Da bei der bedeutenden Entfernung einzeluer Wahlmänner Expedition nach Tibet und von dem Antritt der seit langem ges vom Wahltisch einige unsrer Genossen nicht so schnell die planten Reise Lord Curzons, des indischen Statthalters, nach dem Bühne betreten konnten, wie es der an militärischen Drill In der großen Kirche zu Bernau waren die Wahlmänner des persischen Meerbusen berichten. Troß der weitreichenden gewöhnte Herr Landrat verlangte, rief er gleichzeitig mehrere Wahl- Wahlkreises Ober- und Niederbarnim zur Abgeordnetenwahl erschienen. Bläne, die diese Nachrichten enthüllen, haben sie niemand überrascht. männer auf und nahm Abstimmungen außerhalb der Reihenfolge von den 1419 zu wählenden Wahlmännern waren etwa 10 nicht ge- Der Kampf um Mittel- und Ostasien entbrennt auf der ganzen vor. Stürmische Zwischenrufe unsrer Genossen machten Herrn wählt, die Mandate von einigen 20, darunter 4 socialdemokratische, Linie, da Rußland allem Anschein nach in der ostasiatischen Politik v. Stubenrauch auf das Ungesetzliche seines Verfahrens aufmerksam. wurden für ungültig erklärt. Die Abstimmung ergab um 91hr folgendes auf unvorhergesehene Schwierigkeiten gestoßen ist. Die Vereinigten Aber unbeirrt fuhr er in seiner Methode fort. Nun wurde der Resultat: für den an erster Stelle zu wählenden Abgeordneten waren Staaten von Amerika haben sich Japan und England definitiv anSturm zum Orfan, minutenlang ertönten Rufe: Reihenfolge! 1348 Stimmen abgegeben. Von diesen entfielen auf v. Veltheim geschlossen, und China , ermutigt durch diese neue Lage, zeigt KampfReihenfolge! Gesetz! Gesetz!§ 27!§ 27! Ginige impulsive( f.) 701, Zion( n.) 314, Stadthagen ( Soc.) 328 Stimmten. Für den lust. Die Verlegenheit Rußlands in Ostajien soll nun von England Genossen sprangen auf die Bühne und stellten den Kommissar an zweiter Stelle zu ernennenden Abgeordneten entfielen auf in Mittelafien ausgenugt werden. persönlich zur Rede. Nun verließ Herrn v. Stubenrauch Dr. Irmer( fons.) 675, Müller( freis.) 341, Bruns( Soc.) 328; Wie bereits in unsrer Korrespondenz im Vorwärts" vom 10. Juni auf furze Zeit feine gewohnte Ruhe. er drohte die jedoch ist die Stimmenzahl für Dr. Jrmer und die angedeutet wurde, handelt es sich um Tibet und um SüdPolizei herbeizurufen, und int der That rückten bald Gesamtzahl der für die zweite Stelle abgegebenen Stimmen noch persien. Tibet , der buddhistische Kirchenstaat, ist sowohl für Engdarauf ein Lieutenant mit sechs uniformierten Schutzleuten und sechs zweifelhaft. Stich wahl zwischen Irmer und Müller land wie für Rußland ein begehrenwertes Gebiet, und zwar aus folgenden Geheimen in den Saal. Sofort richteten Baake, Hirsch und Eber- wahrscheinlich. An dritter Stelle wurden 1343 Stimmen ab- Gründen: Lhassa , die tibetanische Hauptstadt, ist die Residenz des Dalai hardt die schriftliche Aufforderung an den Kommissar, die Beamten, gegeben, von denen Pauli( ft.) 702, Plonz( frf.) 313, Freiwaldt( Soc.) soweit sie nicht Wahlmänner sind, aus dem Lokal zu entfernen. Bu 328 Stimmen erhielt. nächst kümmerte sich der Kommissar nicht um diese Aufforderung. Erst als unsre Genossen gegen das Verhalten des Landrats zu Protokoll Protest erhoben, verschwand die Polizei, sie blieb aber in einem Nebenraum fonsigniert.
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zu schaffen.
Tauerte.
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Politische Uebersicht.
Berlin , den 20. November. Arbeiterfürsorge in der Marineverwaltung. Kiel , 19. November.
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Daß die auf den fiskalischen Betrieben hergestellten Schiffe dem Reich teurer zu stehen kommen, als die auf den Privatwerften erbauten, ist bekannt. Das liegt aber nicht an der höheren Entlohnung oder der mangelnden Ausnutzung der Arbeiter, sondern an der größeren Sorgfalt und Sauberkeit der dort hergestellten Arbeit und vor allem man erinnere sich der Ausführungen des„ Vorwärts" über den Bau des Panzerkreuzers Bismard" an den vielen Experimenten und Veränderungen, die dort während des Baues mit den Plänen vorgenommen werden und eine oft ungeheure Verschwendung des teuren Materials bedingen. Kartoffeln und Heringe" wären in der That der ideale Nährboden für den erstrebten Kadavergehorsam
der Arbeiter.
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Lama, des buddhistischen Papstes. Wer diesen beherrscht, beherrscht die Buddhisten, also etwa 40 Prozent der Bevölkerung Asiens , besonders aber Indien , die Mongolei , Tibet , Ceylon , und gewinnt neuen Einfluß bei den Buddhisten Dstasiens. Der Kampf zwischen England und Rußland um Lhassa gleicht dem Kampfe zwischen Frankreich und Deutschland um den Vatikan . Beide kümmern sich sehr wenig um den Katholicismus, wohl aber sehr viel um den imperialistischen Einfluß, den sie durch die Beherrschung des Vatikans
Vorher hatten die socialdemokratischen Beisitzer im Wahlbureau auch ihrerseits Protest gegen das ungesetzliche Abstimmungsverfahren eingelegt. Der Wahlkommissar fragte die übrigen Beisitzer, und Die staatsbürgerlichen Rechte der„ kaiserlichen Werftarbeiter" ausüben könnten. Dann ist Tibet durch seine geographische Lage diese einschließlich der beiden Liberalen - hießen gehorsamst seine werden bekanntlich durch den sogenannten Tirpitzschen Erlazz be- und schwierige Bodengestaltung eine wichtige strategische Position Willkür gut. Inter solchen Umständen verzichteten die focialdemo- leuchtet, der den Arbeitern bei Strafe sofortiger Entlassung die für Indien . Während des südafrikanischen Krieges hat Rußland fratischen Beisitzer auf die Ehre, an dem gesetzwidrigen Berfahren socialdemokratische Agitation verbietet. Daß der Begriff einen gewissen Einfluß in Lhaffa gewonnen, man sprach sogar von weiter mitzuwirken und schieden aus dem Vorstande aus. Beim Agitation" für die Werftverwaltung ein sehr dehnbarer, und daß einem russisch- tibetanischen Vertrag. Wie es sich jetzt herausstellt, Verlassen der Tribüne empfing sie brausender Zuruf der darunter die bloße Zugehörigkeit zum gewerkschaftlichen Verband existiert thatsächlich zwischen dem Zaren und dem Dalai Lama ein Socialdemokraten. Vergeblich wurde der Kommissar um die verstanden werden kann, haben die hiesigen" kaiserlichen" Werft Einvernehmen, das gegen England gerichtet ist. Die indische Nearbeiter längst erfahren und sich beizeiten auf Tert und InterErgänzung des Bureaus ersucht, er hielt es nicht für nötig, Ersatz pretation des Erlasses eingerichtet. Daß aber alle Vorsicht nichts gierung beeilt sich deshalb, eine Expedition nach Lhaſſa auszurüſten, hilft, beweist folgender, erst kürzlich auf der kaiserlichen Werft die aus 300 Siths und einem Marimgeschütz besteht. Ihr Führer Und nun verrann Stunde auf Stunde, während das Wahl- passierter Vorfall: Zwei notorischermaßen tüchtigen Arbeitern war ist Oberst Younghusband , der Mittelafien sehr gut kennt. Nach der geschäft sich abwickelte. Unermüdlich waren unsre Genossen auf dem ohne Angabe des Grundes gekündigt worden. Sie versuchten, in gestrigen Depesche will die tibetanische Regierung mit der indischen Ers Bosten, um durch Zurufe jegliche Uebertretung des Reglements zu einem anderen Ressort eingestellt zu werden und wurden wegen pedition nicht verhandeln, sondern bereitet sich auf einen Krieg vor und hat rügen. Zur Erleichterung der Arbeit traf die Kommission die Ein- Zurücknahme der Kündigung bei dem Kapitän Liezmann, dem Leiter bereits Munition und Gewehre unter der waffenfähigen Bevölkerung richtung, ganze Ortschaften auf die Bühne und die Treppe zur der Wohlfahrtseinrichtungen, vorstellig. Da bekamen fie denn verteilen lassen. Auf diesen Empfang war der englische Oberst nicht Bühne zu postieren. Die Ordnungsparteiler waren be- folgendes zu hören: Sie sind ja große Social- gefaßt. Er errichtete deshalb in Chambo Schong im Süden von flissen demokraten, Sie haben ja Legien gewählt. Wäre und dazu gehörten auch die Liberalen, der Aufforderung des Landrats zu folgen, sie bildeten einen Regien nicht durchgekommen, so wären alle die Tibet ein befestigtes Lager zum Schuße der Expedition und fuhr Entlassungen nicht vorgekommen. Als einer der dann nach Simla zurück um mit Lord Curzon die Lage zu bes wechselnden Männerchor, der mit den Notenblättern, dem Wahl- Arbeiter einwandte, daß der Herr doch nicht wissen könne, wie sie sprechen. Das Ergebnis der Konferenz ist Krieg gegen Tibet . zettel, in der Hand an den Coulissen stand und auf das Stichwort gewählt hätten, wurden sie hinausgewiesen. Die Entlassungen Es werden bereits an der tibetanischen Grenze Truppen konzentriert. wurden natürlich nicht rückgängig gemacht. Wie muß der Leitung Der Aufmarsch gegen Lhassa soll in wenigen Wochen beginnen. Es Um 5 Uhr, d. h. nach Verlauf von 7 Stunden, hatten etwa der Werft der socialdemokratische Wahlsieg vom 16. Juni, der die ist wahrscheinlich, daß die Tibetaner ven Rußland unterstützt werden. 1800 Wahlmänner abgestimmt. socialdemokratischen Stimmen in der Reichsmarinehauptstadt von Der Zug gegen Lhassa wird wohl kein Spaziergang sein, denn auch 10 000 auf 17 000 hinaufschnellte, heute noch im Magen liegen, das Gelände ist ungemein schwierig und fast unbekannt, da Tibet Um 6 Uhr wird der etwas beleibte Kriminalbeamte, der des wenn sich höhere Beamte solche Blößen geben! Die einzelnen Ressorts der marinefistalischen Betriebe scheinen bis jetzt den Fremden verschlossen war. morgens vor der Eingangsthür Wache hielt, wieder im Lokal erblickt, sich aber auch für die kommunalpolitische Bethätigung ihrer Arbeiter Gleichzeitig mit diesen Vorgängen unternahm Lord Curzon seine aber sofort durch unsre Genossen an die frische Luft befördert. Da zu intereffieren. Vorige Woche war Stadtverordnetenwahl in Kiel . Reise nach dem persischen Meerbusen, um auch in Südperfien den die landrätliche Hilfe versagt, sind wir auf Selbsthilfe angewiesen. Auf der Torpedowerkstätte in Friedrichsort sind nun eine Reihe Arbeiter englischen Einfluß zu befestigen und dem russischen Vormarsch gegen Einige Minuten später erscheint er wieder unter dem Schutz eines beschäftigt, die in stiel wohnen und wahlberechtigt sind. Zu den Wahlen, Indien entgegenzuwirken. Lieutenants und etwa eines Duhend andrer Beamten. Genosse auch zu den städtischen Wahlen, bekommen diese anstandslos Urlaub beBogel begiebt sich zum Landrat und protestiert. Der willigt. Dieses Jahr aber war zum erstenmal folgender„ Befehl" in den Landrat erklärt, daß den Beamten habe rufen lassen. Werkstätten angeschlagen: Die zur Stadtverordnetenwahl in Kiel Berechtigten erhalten Großer, minutenlang anhaltender Tumult. Genosse Hirsch begiebt zur Wahl am 10. und 11. d. Mts. den Nachmittag frei ohne Lohn- Süden nehmen. fich auf die Bühne, spricht mit dem Landrat und mit dem Polizeiabzug. Lieutenant und erhält die Zusicherung, daß die Polizei zurückgezogen Berechtigt zur Wahl find die, welche in den Wählerlisten einwird. Genosse Hirsch richtet hierauf an feine Parteigenossen eine getragen sind; die Wählerlisten werden nach der Wahl zur Kontrolle furze Ansprache, er fordert sie auf, die Gänge frei zu lassen und sich eingefordert werden. den geseglichen Anordnungen zu fügen. Die Genossen zollen seinen Friedrichsort, den 9. November 1903. Ausführungen Beifall und in wenigen Sekunden ist, nachdem die Bolizei zurückgezogen, durch unsre eignen Ordner die Ruhe wieder Kontrolle darüber zu haben wünscht, ob die von ihr ohne Lohn- hin, aus denen mit absoluter Sicherheit hervorgeht, daß hier ein Die Verwaltung fann sich ja immerhin darauf berufen, daß fie eine von den behandelnden Aerzten herausgegebenen Krankheitsberichte hergestellt. durchaus gutartiger, normal verlaufender Prozeß vorliegt. abzug Beurlaubten auch thatsächlich den Urlaub zum Wählen benutzt der Nachricht Der Rest der Wahlhandlung vollzieht sich in musterhafter haben. Es ist aber keine Frage, daß dieses Kontrollbedürfnis voll- Uebrigens ergiebt sich das auch schon aus Ordnung. Die Polizei ist verschwunden, der Landrat achtet auf die ständig befriedigt wäre, wenn die Verwaltung sich von den welchen Besorgnissen Veranlassung gäbe, würde natürlich sofort etwas selbst, denn, wenn der Zustand des Kaisers zu irgendDurchführung der gesetzlichen Bestimmungen, unsre Genossen haben keinen Beurlaubten irgend einen Belag, daß sie gewählt haben, welchen Besorgnissen Veranlassung gäbe, würde natürlich sofort etwas Grund zu Protesten. Der Parteien bemächtigt sich allmählich große beibringen ließe. Das kann auf jedem andren Wege eingeschehen und nicht erst einige Monate gewartet werden. Wenn dieser Aufregung, mit atemloser Spannung verfolgt man den Verlauf der facher geschehen, als durch Einforderung der Gesamtlisten. Ist der Plan eines Aufenthaltes im Süden, der, wie wir erfahren, noch Wahl, denn bis zuletzt ist es zweifelhaft, ob Stichwahl zwischen Kieler Magistrat woran wir noch sehr zweifeln, zumal er dazu durchaus nicht beschlossene Sache ist, verwirklicht werden sollte, so bereit, der Marinebehörde seine Wählerlisten sondern diese Reise nur zurückführen auf den dem Kaiser gegebenen darf man auch hierin kein Moment der Beunruhigung erblicken, nicht berechtigt ist Socialdemokraten und Konservativen oder zwischen Liberalen und zu überlassen, so wird er noch eher gewillt sein, Auskunft darüber Rat der Aerzte, sich noch zu schonen und gerade in der rauhesten Konservativen nötig ist. zu erteilen, ob die paar Dugend beurlaubter Friedrichsorter Zeit des deutschen Winters, im Januar und Februar, ein milderes Endlich um 94 Uhr hat der letzte Wahlmann seine Stimme Arbeiter am Wahlaft teilgenommen haben. Das von der abgegeben. Aber erst um 10 Uhr erfolgt die Torpe overwaltung gewählte Verfahren gewährt dieser freilich Klima aufzusuchen. Es darf als sicher gelten, daß bis dahin die nebenbei noch den Vorteil, daß sie auts den Listen Operationswunde völlig geheilt ist." erfehen kann, wie ihre Arbeiter gewählt haben. In Kiel Wahnsinnige Angst hat der Vorwärts" vor der geheimbeteiligt sich nämlich seit einem Jahre wieder bündelnden Justizattion für den Zaren; so verrät die die Socialdemokratie an der Stadtverordneten -" Post". Und das nachgerade rettungslos verblödete Blatt weiß wahl. Die Friedrichsorter Arbeiter haben denn auch sofort be- auch den Grund unsrer wahnsinnigen Angst. Es fällt ihm nämgriffen, um was es sich handelte und haben sämtlich auf den Urlaub lich ein, und damit auf ihr kommunales Wahlrecht verzichtet. Leider
Verkündigung des Resultats.
Es haben erhalten an erster Stelle Felisch( t.) 1010, ( Soc.) 653, Reinbacher( frs. 2p.) 822, zersplittert 22 Stimment, an zweiter Stelle Hammer( f.) 1009, Zubeil( Soc.) 646, Karsten( natl.) 835, zersplittert 17 Stimmen. Also Stichwahl zwischen Felisch und Reinbacher auf der einen, Karsten und Hammer auf der andren Seite.
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gez. Becker."
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Deutfchen Reich.
Wilhelm II. soll nach Weihnachten einen längeren Aufenthalt im Die Nachricht Klingt seltsam angesichts der Versicherung, daß jene Polypenoperation ein ganz alltäglicher harmloser Eingriff geivesen sei und daß das Leiden nach wenigen Tagen behoben sein würde. Die„ Post" versucht diesen Widerspruch wie folgt zu lösen: " Wir verweisen dieser Nachricht gegenüber noche.als auf die
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