Nr. 274. 20. Jahrgang.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 24. November 1908.
Partei- Nachrichten.
Socialdemokratischer Parteitag für den Niederrhein .
Am Sonntag fand in Remscheid der aus zahlreichen Kreisen stattlich beschickte Parteitag für den Niederrhein statt.
scharf kritisiert, haben es aber auch für unsre Pflicht gehalten, darauf aufmerksam zu machen, daß es wohl recht und billig sei, dem im Parteidienste ins Gefängnis geratenen Parteigenossen alles zu gewähren, was nach Lage der Sache möglich ist, um ihm die Haft zu erleichtern.
Gewehr erstattete den Bericht des Agitationskomitees. Der Volkszeitung" berichtet, am Sonntag enthüllt. Vor einer fleinen Das Grabmal für Bruno Schoenlank wurde, wie die„ Leipziger Parteitag sei heute ein solcher, der sich jetzt nach den Wahlen nur Schaar Parteigenossen hielt Genosse Kleemann eine kurze Ansprache. mit dem Ausbau der inneren Organisation befassen müsse. Im Das Denkmal besteht aus roh behauenem Granit. Eine BronzeVorjahre waren wir uns einig über die Anstellung eines befoldeten tafel trägt oben Schoenlants Bildnis, umgeben von einem LorbeerParteisekretärs, aber der Parteivorstand hat die von uns erstrebte franze; darunter befindet sich eine Arbeitergestalt. Die Tafel trägt Unterstüßung mit der im Grunde nicht ganz unberechtigten die Strophe, die Schoenlant einst selber für sein Grab wählte: Motivierung abgelehnt, daß dann auch andre Kreise mit denselben Mich rent die Stunde, die nicht Harnisch trug, Wünschen kommen werden. Es ist dieser Standpunkt des Mich reut der Tag, der keine Wunden schlug, Parteivorstands uns gegenüber sehr zu bedauern. Unfre Mich reut, ich sag es mit zerknirschtem Sinn, Erfolge am Niederrhein sind so rapide, daß wir mit Stolz Daß ich nicht dreifach kühn gewesen bin. vor ganz Deutschland treten können. Aber einen solchen ParteiSekretär haben wir infolge des gewaltigen Steigens unsrer Parteigeschäfte dringend nötig.
Redner konstatiert, daß die Parteipresse im Bezirk start an Abonnenten gewonnen habe und geht auf die Wahlen näher ein und insbesondere auf die Landtagswahlen. So stolz wir auf unsre Reichstagswahlen sein können, so sehr wußten wir, daß es mit den Landtagswahlen hapern werde. Krefeld und Altena - Iserlohn haben gar nicht gewählt, die Genossen im letzteren Kreise sogar auf den Vorschlag des Agitationskomitees hin. Acht Kreise indes haben sich an den Landtagswahlen beteiligt, zum Teil mit ganz schönen Erfolgen. Leider haben die Genoffen in a gen- Schwelm sehr versagt. Die Agitation daselbst muß eine intensivere und die Organisation eine weit bessere werden.
eines Besseren belehrt werden.
Die Verfolgungen unsrer Partei, Saalabtreibereien und Chikanierungen find in unsrem Bezirk einfach himmelschreiende. Noch immer haben Polizei und Gendarmerie vielfach sehr wenig Ahnung von den bestehenden Gesezen und müssen dann auf juristischem Wege Das Centrum hält noch immer an seiner berüchtigten Knippeltaktik fest, so in dem Düsseldorf benachbarten Neuß - Grevenbroich und in Kleve - Geldern. Roheit und Barbarei sind beim Centrum noch immer vorhanden und die dümmsten Arbeiter sind ihm die liebsten. Dazu fällen die Gerichte bei uns die seltsamsten Urteile, Arbeiter sind von den Knüppelbrüdern des Centrums brutal verhauen worden und die Thäter wurden mit gelinden Geldstrafen belegt. Andrerseits wurden andre Arbeiter zu erheblichen Strafen verurteilt. Aber das wird uns nicht abhalten, in unsrem Kampf auszuhalten.
UIIenbaum giebt den Stand des„ Morgenrot" bekannt, das es auf 15 000 Abonnenten gebracht habe. Leider verbreiten diese Agitationsschrift noch viele Kreise nicht.
Pittsburg am 19. d. M. eine Versammlung ab, in welcher beschlossen wurde, die Produktion um 50 Proz. einzuschränken und die Werke auf unbestimmte Zeit mit verkürzten Schichten arbeiten zu lassen. Als Grund dafür wurde die demoralisierte Lage des Eisen- und Stahlgewerbes und die Ueberproduktion von Stangeneisen angeführt. Bon der Arbeitseinschränkung werden 10 000 Arbeiter betroffen. HAT
"
"
"
"
34 355 11 165
-
Zahl der Arbeiter
=
85 Pf.)
74556 31,07 Proz.
53 597
49 423
-
22,34 20,60
"
14,32 4,65 1,56
"
"
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-
-
0,46 0,21 0,65" 4,14
"
"
.
3 738 1119
520
100 Broz.
Das ungarische Handelsministerium hat im Jahre 1901 eine umfangreiche Betriebs- und Arbeiter Statistik der Fabriken Ungarns aufgenommen. Soeben werden aus diesen Erhebungen die ersten Ergebnisse bekannt, darunter sehr lehrreiche Zahlen über die Höhe der Wochenlöhne der Fabrikarbeiter. Die folgende tabellarische Uebersicht giebt sie wieder: Ein neues Wahlrechts- Manifest der schwedischen Socialdemokratie. Höhe der Wochenlöhne Als das von der schwedischen Regierung eingesetzte Wahlrechts- Unter 10 Stronen( 1 Krone komitee kürzlich das Ergebnis seiner Untersuchungen veröffentlichte 10-14 und sich namentlich für Einführung eines Proportionalsystems bei 14-20 den Wahlen zur Zweiten Kammer aussprach, entstand sofort eine 20-30 entschiedene Opposition gegen die Anwendung dieses Systems, das, 30-40 wenn die Erste Kammer in ihrer jetzigen Form beibehalten wird, 40-50 eine weitere Verstärkung der Vertretung der befizenden Minderheit 50-60 darstellen würde, und durch eine derartige Reform der Reaktion im Mehr als 60 Kronen 1555 so mehr gedient wäre, als auch nach dem Vorschlage das jetzt be- Nicht entlohnt wurden( Lehrlinge) 9 930 stehende Vorrecht der Städte auf eine stärkere Vertretung zu Gunsten Lohn unbekannt( Heimarbeiter) des Landes wegfallen würde. Nun hat der socialdemokratische 239 958 Parteivorstand ein Manifest an die Parteigenossen erlassen, worin Es ergiebt sich also, daß fast ein Drittel aller ungarischen die von der Regierung gewünschten Garantien" für das allgemeine Wahlrecht scharf kritisiert werden, hauptsächlich auch die Fabrikarbeiter in der Woche noch unter 8,50 Mark Lohn erhalten! einseitige Anwendung eines Proportionalsystems, das, an sich gerecht, da mehr als die Hälfte, nämlich, wie die Tabelle ergiebt, unter diesen Umständen aber mir eine der sogenannten„ Garantien" 53,41 Proz. bleiben mit ihrem Wochenlohn noch unter 11,90 Mark; gegen die Wirkung des allgemeinen Wahlrechts bilden soll. In dem und greift man noch eine Stufe weiter, so erreichen fast gegen drei Manifest wird hervorgehoben, daß eine Lösung der Wahlrechtsfrage Biertel aller ungarischen Fabrifarbeiter, nämlich 74,01 Broz, nur möglich ist unter dem Feldruf: Nieder mit den höchstens einen Wochenlohn von 17 Mark! Garantien! Ehrliches allgemeines Wahlrecht! Der englische Arbeitsmarkt zeigte im Oktober feine wesentlichen Die Parteigenossen werden aufgefordert, überall im Lande in Ver- Verschiebungen gegen den Vormonat. Die berichtenden Gewerkſammlungen und Diskussionen ihren Standpunkt zur Wahlrechts- schaften hatten eine Arbeitslosigkeit von 5,8 Prozent gegen frage klarzulegen und jeden Versuch, die Angelegenheit durch eine 5 Prozent im gleichen Monat des Vorjahres. Die durchschnittliche Scheinreform zu verpfuschen, entschieden zu bekämpfen. Arbeitslosigkeit im Oktober der letzten zehn Jahre belief sich auf 4,4 Prozent. Die Textilindustrie erholt sich, dagegen sind einige wichtige Metaninduſtrien flau. – An 2ohnänderungen waren 12 000 arbeitende Personen beteiligt; davon erhielten 900 eine Aufbesserung, 11 000 erlitten eine Lohnherabsetzung; das Reinergebnis dieser Aenderungen ist eine Abnahme des Wochenlohnes um 200 Pfd. Sterl.; im Vormonat betrug diese Abnahme 400 Pfd. Sterl. und im Oktober 1902 betrug sie 1200 Pfd. Stert.
1268
Aus Induftrie und Handel. Dittmann Solingen begründet eingehend einen bom Börsengesetz- Reform. Ueber den Inhalt der Vorlage zur AbAgitationskomitee vorgelegten Organisations- Entwurf. änderung des Börsengesetzes, die der Bundesrat bereits angenommen Dieser Entwurf ist auf Beschluß des vorjährigen Parteitages von hat und die sofort nach seinem Zusammentritt dem Reichstage zueiner Kommiffion ausgearbeitet und fordert im wesentlichen die gehen soll, macht der„ Lotal- Anzeiger" folgende Mitteilungen: straffe Centralisation im ganzen Kreise, weist indessen auch Anerkenntnis einer Schuld auch bei Vörsen- Termin" Zunächst wird bestimmt, daß ein ausdrücklich abgegebenes für die Kreise, wo feine Versammlungslokale zu haben find, Be- geschäften(§ 66 Absatz 3 des Börsengefezes) sowie die bestellten stimmungen auf, die es den Genossen ermöglichen, in der genannten losen Organisation unter dem Vertrauensmann- System Das nach lebhafter Distuſsion sodann beschlossene Statut be
der Partei sich dienstbar zu machen.
stimmt im wesentlichen:
Sicherheiten( Depots) in Zukunft rechtswirksam sein sollen.
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Hus der Frauenbewegung.
Köpenick . Der Verein der Frauen und Mädchen Köpenicks und Ferner wird das aus den Bestimmungen der§§ 50 und 66 des Umgegend hielt Mittwoch, den 18. November, abends 8 Uhr, im Lokal Stippekohl seine erste, gut besuchte Vereinsversammlung ab, Börsengefeßes oder aus§ 764 des Bürgerlichen Geſetzbuchs her- in welcher Genosse Bartels Berlin einen Bortrag über:„ Heinrich geleitete Recht, die Erfüllung einer Verbindlichkeit zu verweigern, Seine und seine Dichtungen" hielt. Der Referent erntete für seine Die Organisation ist eine centralistische mit einem Wahlkreis- fünftig zeitlich auf 6 Monate begrenzt. Der Kreis der Personen, die sich durch Börsen- Termingeschäfte leicht verständlichen Ausführungen großen Beifall. Unter VereinsBertrauensmann an der Spize. Die Grundlage der Organisation rechtswirksam verpflichten können, wird auf diejenigen nicht in ein angelegenheiten machte die Vorsitzende, Genoſſin Hilliges, noch darauf foll der Socialdemokratische Verein sein, deſſen Mitglieder Börsenregiſter eingetragenen Personen ausgedehnt, die zur Zeit des moch nach dem 15. im Lokal Stippekohl, abends 8 1hr, stattfinden aufmerksam, daß die Vereinsversammlungen regelmäßig jeden Wittfeste Monatsbeiträge mit einer Einheitsmarte für den ganzen Kreis zu zahlen haben. Ms das Erstrebenswerteste Geschäftsabschlusses berufsmäßig Börsen- oder Bankiergeschäfte be- och nach dem 15. im Lokal Stippekohl, abends 8 Uhr, stattfinden gilt der über den ganzen Wahlkreis verbreitete Centralverein , trieben haben, oder zum Besuch einer Börse zugelassen oder als und forderte die anwesenden Frauen auf, recht rege für den Verein zu agitieren, damit fich die Zahl der Mitglieder( augenblicklich 60) Kaufleute in das Handelsregister eingetragen waren. dem die Genossen in den einzelnen Orten als Mitgliedschaften bezw. Endlich sollen nicht als börsenmäßige Termingeschäfte gelten recht bald verdoppeln möge. als Einzelmitglieder anzugehören haben. Aus der Mitte des Haupt- Beit- oder Lieferungsgeschäfte, welche zwischen Erzeugern oder Ver- Schöneberg. Donnerstag, den 26. November, abends 81% Uhr, vorstandes ist der Wahlkreis- Vertrauensmann zu wählen. In den Wahlkreisen, in welchen sich die Bildung eines Centralkomitees aus arbeitern von Waren oder in das Handelsregister eingetragenen ge- hält der Verein für Frauen und Mädchen eine Wanderversammlung wichtigen Gründen verbietet, ist ein Streistomitee einzusetzen, das aus werbsmäßigen Händlern mit solchen Waren auf Grund bestimmter in Weimanns Klubhaus, Hauptstr. 5/6, ab, in welcher Herr Dr. Maurenbrecher einen Vortrag über die Seele halten wird. Da das Vertrauensleuten der einzelnen Orte besteht. Die Zahl der Mit- gesezmäßiger Bedingungen abgeschlossen sind." glieder bestimmt die Wahlkreis- Konferenz. Demnach beschränkt sich die Reform" auf die Punkte, auf die Thema sehr interessant zu werden verspricht, so ist zu hoffen, daß die Der Borfizende des wir schon im Wirtschaftlichen Wochenbericht" vom Frauen und Mädchen Schönebergs und Umgegend in diefer Ver Streiskomitees ist zugleich der Kreisvertrauensmann. Für jeden Drt, ammlung recht zahlreich erscheinen. Gäste, Herren sowie Damen, in dem sich Parteigenossen befinden, ist möglichst ein Vertrauens. 31. Dtfober hingewiesen haben. Der Vorstand. mann zu ernennen. In den Orten, in welchen socialdemokratische Gegen die Schiffahrtsabgaben hat am Sonnabend auch der haben Zutritt. Vereine bezw. Filialvereine bestehen, ist der Vertrauensmann aus Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen der Mitte des Vereins beztv. des Filialvorstandes zu wählen. Zur von Rheinland und Westfalen " demonstriert. Nachdem in einer vom besseren Erledigung der agitatorischen und organisatorischen Arbeiten Vorstand einberufenen Ausschußfizung der nationalliberale Absind die Wahlkreise bezw. die Orte und die Bezirke in Reviere einzuteilen. geordnete Dr. Beumer eine längere Rede gehalten hatte, wurde einDie höchste Instanz des Wahlkreises ist die Kreiskonferenz. Die stimmig eine Resolution angenommen, in der es heißt: Wahl der Delegierten zur Kreisfonferenz erfolgt in den einzelnen Eine Wiedereinführung von Binnenschiffahrts- Abgaben würde Orten nach Maßgabe der in denselben wohnenden organisierten bei- die Schiffahrt in unerträglicher Weise belasten, dem Verkehr un tragzahlenden Genossen. Die Beiträge der Wahlkreise an das übersehbare Hindernisse bereiten, und ihr Erträgnis würde im VerAgitationskomitee betragen 15 Proz. der Gesamteinnahmen, auch gleich zu den Kosten der Erhebung ein ganz verschwindendes, wenn sind die Wahlkreise sämtlich verpflichtet, an die Haupttasse regel- nicht völlig negatives sein. Weiterhin würde auf diesem Wege ein Vermäßig Gelder abzuschicken. Das neue Statut tritt am 1. Januar 1904 trauensbruch begangen gegenüber den Städten, die in ihren Häfen, Häfer, gut gegenüber den Reedern, die in ihren Schiffen, gegenüber den Zum internationalen Kongreß wurde Genosse Gewehr delegiert. Industriellen, die in ihren Werken, gegenüber den Staufleuten, die in ihren Warenniederlagen( Lagerhäusern) im Vertrauen auf die Abgaben- Richtstroh Berlag und Breßkommission der Erfurter Tribüne" erlassen freiheit der Stromschiffahrt Millionen und Abermillionen angelegt Heu folgende Erklärung: haben, und deren günstige Lage zu einer ungünstigen zu machen Erbsen " In legter Beit ist die Verwaltung der„ Tribüne" in ver- nicht als Aufgabe des Staates erachtet werden kann. Vor allem Speiſebohnen Linsen schiedenen Parteizeitungen angegriffen worden, weil sie dem in Haft aber würde durch die Bestrebungen, die nach dem Kampfe vieler befindlichen Rebatteur Sommer nicht die Mittel gewährte, um Selbst. Jahrzehnte glücklich errichtete internationale Schiffahrtsatte wieder beschäftigung zu erlangen. aufzuheben, der Abschluß der für das Gesamtwohl des Vaterlandes notwendigen Handelsverträge im höchsten Maße gefährdet werden. witterungsübersicht vom 23. November 1903, morgens 8 Uhr. Der Verein erhebt deshalb angesichts der Thatsache, daß unsre Zeit im Zeichen des Verkehrs steht und stehen muß, auf das entschiedenste Einspruch gegen den durchaus rückschrittlichen Gedanken der Wiedereinführung von Binnenschiffahrts- Abgaben auf unfren freien Strömen."
in Kraft.
Die Angriffe, soweit sie die unterzeichneten Verwaltungskörperschaften betreffen, sind vollständig unberechtigt. Zur Klarstellung diene folgendes:
Laut Vertrag mit sämtlichen Redakteuren ist die Verwaltung nur zur Zahlung des vollen Gehaltes verpflichtet, die Tragung der Kosten für Selbstbeschäftigung oder Beföstigung während einer eventuell zu verbüßenden Gefängnisstrafe ist ausgeschlossen. Es hat selbstverständlich jeder Redakteur nach Verbüßung einer Gefängniss strafe einen entsprechenden Erholungsurlaub erhalten, ohne daß dies im Kontralt festgelegt ist. Gelegentlich eines Gesprächs mit dem Geschäftsführer Stegmann sagte Sommer auf eine Frage, wie es mit seiner Selbstbeschäftigung stehe: er folle 3 Mark zahlen; die fönne er nicht zahlen, er habe sich aber an die Oberstaatsanwaltschaft gewandt, um zu erreichen, daß der Betrag auf 1,50 M. herabgefeßt werde. Er sei aber auch viel zu viel Genosse, um den Parteigenossen zuzumuten, die viel zu hohe Forderung der Staatsanwaltschaft zu zahlen.
Saatenstand in Preußen. Nach Angaben des Statistischen Bureaus war der Saatenstand Mitte November: ( 1= sehr gut, 2 gut, 3 mittel.) Mitte Nov. Mitte Nov. 1903 1902
Winterweizen Winterspelz
2,5
2,8
Mitte Dit. 1903 2,6
•
•
2,3
2,2
2,1
Winterroggen
2,4
2,9
2,5
.
•
Junger Klee Luzerne
2,4
2,4
2,3
.
.
2,7
2,4
2,5
Die
"
Marktpreise von Berlin am 21. November 1903 10 nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. * Weizen, gut D.- Ctr. 15,85 15,83| Startoffeln, neue D.- Str. 15,81 15,79 Rindfleisch, Keule 1 kg 15,77 15,75 do. Bauch Roggen, gut Schweinefleisch Stalbfleisch Sammelfleisch Butter
Eier
mittel gering
6,505,00 1,80 1,20
01
1,50 1,10
"
"
13,00 12,98
1,60 1,10
"
"
mittel
12,96 12,94
2,00 1,20
"
"
"
gering
"
12,92 12,90
1,80 1,20
"
† Gerste, gut
14,50 13,30
2,80 2,00
"
mittel
13,20 12,10
60 Stüd
5,00 3,00
"
gering
12,00 10,90
"
15,60 14,70
"
mittel
"
"
gering
"
Starpfen Aale 14,60 13,70 Bander 13,60 12,80 Hechte 4,16 3,82 Barsche 7,00 4,80 Schleie
1 kg
2,00 1,20
2,60 1,40
"
2,60 1,20
"
2,00 1,00
1,80 0,80
3,00 1,40
1,40 0,80
per Schod 15,00
3,00
"
* ab Bahn.
40,00 25,00
"
50,00 25,00 60,00 20,00
† frei Wagen und ab Bahn.
Stationen
Barometer
stand mm
Wind
richtung
Windstärke
Better
3bedeckt
5 bedeckt 5 bedeckt 4 bedeckt
7 bedeckt 5 Regen
Temp. n. C.
5° 4° R.
Bleie Strebse
Stationen
Barometer
stand mm
Wind.
richtung
Windstärke
4 Haparanda 737 3 9 Petersburg Cort 10 Aberdeen 6 Paris 6
Wetter
2Schnee
768 22 3bedeckt 772 S 3 bedeckt
Temp. n. T.
11
Swinemde. 755 28N2 Hamburg 759 23 Berlin 758 28 Frankf.a.M. 769 SW München 777 28 Bien 764 23 Wetter Prognose für Dienstag, den 24. November 1903. Mild und zeitweise aufklarend, vorwiegend trübe mit gezingeren Niederschlägen und mäßigen westlichen Winden. Berliner Wetterbureau.
Briefkaften der Redaktion.
Wer trägt den Zoll. Wir bitten um Ihre jezige Adresse.
Juriftifcher Ceil.
Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends N. 1. Leider wäre eine Klage erfolglos. Ist wie in Ihrem Falle vom
In den Bemerkungen heißt es, nach einigen fühlen Tagen zu Hätte also Sommer nicht freiwillig darauf verzichtet, so hätten Anfang des Berichtsmonats sei in den meisten Landesteilen mildes, wir Mittel und Wege gefunden, auch noch dieses ihm zu gewähren. zuweilen auch feuchtes, vorherrschend aber schönes Herbstwetter einUnserm Bedauern müssen wir darüber Ausdruck geben, daß einzlne Parteiblätter( fiehe Königsberg) ohne nähere Kenntnis der Sachlage getreten, welches den Fortgang der Arbeiten zur Winterbestellung sich die häßlichsten Angriffe auf Verlag und Preßkommission leisteten. begünstigte. Von dem günstigen Witterungswechsel seien die ReEs würde unsrer Sache ganz sicher mehr gedient worden sein, wenn gierungsbezirke Stralsund und Schleswig sowie die nordwestlichen von 7 bis 9½ 1hr abends statt. Geöffnet: 2 11br. sich die Angriffe gegen die Behörden, welche diese hohe Forderung Winterbestellung habe infolgedessen hier zunächst wenig und selbst Fabrikanten bei der Beschäftigung ausdrücklich gejagt, ob er Zahlung leiſten Wenn die Erfurter Genossen sich darauf berufen, daß die Ge- nach dem Aufhören der Niederschläge nur sehr mäßig betrieben werden wolle, wolle er sich noch überlegen und ist später die Entschließung im vertönnen. Dagegen seien in den übrigen Landesteilen die Winterfelder, neinenden Sinne ausgefallen, so liegt nicht ein( entgeltlicher) Arbeitsvertrag, währung der Kosten für Selbstbeschäftigung und Selbstbeköstigung besonders die für Roggen bestimmten, zum größten Teile sondern ein( unentgeltlicher) Volontärvertrag bor. 5. R. V. 1. Die durch Bertrag ausgeschlossen ist, so würde das die Verweigerung bestelt. Wäre nicht ein großer Teil des Weizens noch einzufäen, Forderung ist, da es sich um Geschäftsschulden handelt, erst mit Ablauf diefer Mittel keineswegs rechtfertigen, sondern nur die Unzulänglichkeit des Vertrages betweisen. Anders steht es natürlich damit, daß Ge- dessen Entwickelung jetzt, wo der Winter vor der Thür ist, nicht mehr dieses Jahres verjährt. Sit seit dem 1. Januar 1900 tein Anerkenntnis ernoffe Sommer freiwillig auf diese Mittel der Hafterleichterung ver- vorausgefagt werden könne, so müßte, abgefehen von der stellenweise folgt und wird bis am 31. Dezember Ihnen kein Zahlungsbefehl zugesendet, drohenden Vernichtung durch Mäuse und Schnecken, die gesamte Ein- St. 56. 1. u. 2. Die dem Berurteilten zur Laft gelegten Stoften für Beso tritt Verjährung ein. 2. Die Frau haftet für Ihre Schulden nicht. zichtet hat und daß die Erfurter Genossen erklären, sie hätten ihm winterung als durchaus günstig bezeichnet werden. Von den Roggen- haujung, Verpflegung und Aufwartung in einem preußischen Gefängnishotel die Mittel gewährt, wenn er darauf bestanden hätte. Unter diesen saaten werde berichtet, daß die früh bestellten bereits teilweise zu betragen pro Tag 80 Pf. 3. Die Anwaltsgebühren in einem BeleidigungsUmständen trifft die Erfurter Genossen kein Vorwurf. Sie werden denn auch sicher bereit sein, bei passender Gelegenheit eine ent- kräftig beſtockt und zu lang, daß sie ferner in manchen Gegenden prozeß betragen, falls teine höheren Gebühren vereinbart sind, 12, 18 und gelbspizig geworden seien. 24 M., je nachdem, ob auch im Vorberfahren vertreten und ob eine Beweissprechende Vorschrift in die Verträge aufzunehmen. aufnahme stattgefunden hat. V. F. 127. 1. Sie können Beseitigung Von häßlichen Angriffen auf die Genoffen in Erfurt wissen wir Zur Lage des amerikanischen Eisenmarktes. Nach Meldungen eventuell im Wege der Klage verlangen. Ein Entschädigungsprozeß wäre uns frei; wir haben das Verfahren der dortigen Staatsanwaltschaft aus New York hielten dort Vertreter von Stangeneisenverken in aussichtslos. 2. Kalt. 3. Manchmal hilft Citronensäure. 2. D. Leider.
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