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Unter den einmaligen Ausgaben des ordentlichen Etats werden 11. a. gefordert 300 000 m. als erste Nate für die Herstellung einer Telegraphenlinie im Innern von Deutsch   Ostafrita von Tabora   nach Ujiji   in Fortsetzung der bereits bestehenden Linie Dar es Salaam- papua- Tabora.

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Deutfches Reich.

angestellt gewefenen und dort verbleibenden Beamten dieser Kategorien, Bier und Cigaretten; Laupichler legte den Kopf auf den Tisch und und 6000 M. zu Erziehungsbeihilfen an höhere Beamte in der sang. In der Verhandlung stellten die Angeklagten den Sach­Provinz Posen und den gemischtsprachigen Kreisen der Provinz West­Jm Zeitalter des Verkehrs. verhalt wesentlich harmloser dar und bestritten jegliche preußen. In den Erläuterungen zu diesen Titeln wird auf die den Das Gericht erachtete Der neueste Vorstoß des preußischen Agrariertums richtet sich Verabredung. sie jedoch des mili­preußischen Beamten in den östlichen Provinzen gewährten Gehalts­und die Abgabenfreiheit auf der verabredeten Zusammenrottung, zulagen hingewiefen; es sei geboten, den Reichspoſt- und Telegraphen- Strömen. Man wird gut thun, der angestrebten Einführung von Borgesetzten zu begehen", für überführt. Da sie wiederholt auf den tärischen Aufruhrs den deutschen ,, um mit vereinten Kräften Gewaltthätigkeiten gegen einen beamten, für welche die Verhältnisse völlig gleichartig liegen, in jenen Landesteilen denselben Ausgleich für die Erschwernisse des Stromzöllen von vorherein mit aller Entschiedenheit zu begegnen Vorgesetzten eingedrungen, sei das Mindestmaß( fünf Jahre Zucht­Lebens wie den preußischen Beamten zu bieten." und die Angelegenheit nicht eben auf die leichte Schulter zu nehmen. haus) nicht am Blaze. Es wurde gegen jeden auf sechs Jahre Man weiß aus den Zolltarifkämpfen, wie die Agrarier die zuerst ein Monat Zuchthaus und Ausstoßung aus der unmöglich erscheinenden Forderungen durchzusetzen wissen, und man Marine erkannt. Wäre der Obermaat, wie die Marine­kennt die Nachgiebigkeit der Regierungen. Unteroffiziere und Offiziere wiederholt schon dienstlich an= den Besonders am Rhein   ist auch bereits eine lebhafte Protest- gewiesen, Betrunkenen aus dem Wege gegangen, Im außerordentlichen Etat werden als dritte Rate wieder Die jetzige Abgabenfreiheit auf dem Rhein   ist eine Folge der Urteils vermieden worden. Das Urteil erscheint um so unbegreif­bewegung der industriellen und Handelskreise in Gang gekommen. ihnen nicht gegrüßt worden, so wäre das schwere Unglück dieſes und hätte er darüber hinweggesehen, daß er in der Dunkelheit von 22 095 000. für Fernsprechzwvede verlangt. In der Erläuterung dazu heißt es: Die außerordentliche Steigerung in der Ent franzöſiſchen   Revolution, ſie wurde bereits 1801 im Frieden von licher, wenn man das zwanglose Verhältnis, das bei der Marine wicklung des Fernsprechwesens, welche die seit dem 1. April 1900 Lunéville  , späterhin definitiv in der Wiener   Kongreßakte fest- zwischen Unteroffizieren und Matrosen zu bestehen pflegt und das durch die neue Fernsprech- Gebührenordnung in den kleineren und gelegt. Die preußischen Friedensschlüsse mit Baden und Hessen   nicht im entferntesten mit der schroffen Subordination im Heere ver­mittleren Orten eingetretene Gebührenermäßigung hervorgerufen erklärten 1866 aufs neue, daß Schiffahrtsabgaben auf dem Rhein   glichen werden kann, berücksichtigt. hat, dauert an. Es rechtfertigt sich daher, wie in den beiden Vor- ausgeschlossen seien, und in der Schiffahrtsakte vom 17. Oktober jahren für solche Anlagen, die vorzugsweise der Zukunft zu gute kommen, einen dauernden Wert besitzen und auch eine ausreichende Verzinsung gewähren, die Ausgaben, soweit sie nach Art und Um­fang über den Rahmen der bloßen regelmäßig wiederkehrenden Ausgestaltung des Fernsprechwesens hinausgehen, aus Anleihemitteln zu bestreiten."

1868 ist im ersten Artikel in voller Klarheit das wichtige Princip ausgesprochen, daß die Schiffahrt auf dem Rhein   und seinen Mündungen von Basel   bis ins offene Meer stromab und aufwärts den Schiffen aller Nationen für den Transport von Personen und Waren frei sein solle. Die Reichsverfassung erhob dieses Princip zur Reichssa che, indem sie im Artikel 54, Absatz 4 be­Benugung besonderer Anstalten, die zur Hebung des Ver­stimmt, daß auf allen natürlichen Wasserstraßen nur für die kehrs dienen, Abgaben erhoben werden dürfen.

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Streits im bayerischen Landtage. Aus München   wird uns geschrieben: ist es zunächst die Presse, die wegen schlechter Behandlung Jm baherischen Landtage geht das Streifgespenst um, und zwar durch das Kammerpräsidium v. Orterer nämlich sich mit dem Plane eines Streiks trägt, der am vorigen Freitag auch beinahe zur That­Die Abrüstungsfrage in der französischen   Deputiertenkammer. In der französischen   Stammer ist es bei der Diskussion des Landtag auch nur alle zwei Jahre zusammentritt, so ziehen sich die fache geworden wäre. Bayern   hat noch immer zweijährige Budgetperioden, und da ver Etats des Auswärtigen wieder mal zu heftigen Auseinandersetzungen über die Abrüstungsfrage gekommen. Nachdem der Minister für die Sessionen immer mehr in die Länge. Schon in der Dem Einwand der Verfassungswidrigkeit der Stromzölle suchen letzten Session beraumnte der ultramontane Präsident Dr. auswärtigen Angelegenheiten, Delcaffé, in längerer Rede Frankreichs   die Agrarier damit zu begegnen, daß sie die Ströme zu, tin stb. Orterer deshalb zum großen Verdruß der Abgeordneten Stellung zu Marokko   und zu den Balkanwirren erörtert hatte, ging er lichen" Wasserstraßen stempeln, weil durch allerhand Kunstbauten, und der Presse eine ganze Anzahl von Doppelsizungen an. In der zur Besprechung des französisch- englischen Schiedsgerichts- Vertrages Regulierungen usw. ihrer Schiffbarkeit nachgeholfen und der gesicherte diesjährigen Session, die kaum erst begonnen hat, begann Dr. von über, den er als eine Folge der Umwälzung bezeichnete, welche Verkehr garantiert werden mußte. Und es hat beinahe den An- Orterer ohne jeden zwingenden Grund wieder, an verschiedenen in den Ideen seit der Haager Konferenz eingetreten sei. Man dürfe schein, als ob die preußische Regierung sich dieses Argument Tagen zwei Sigungen abzuhalten. Die Journalisten, die durch diese die Tragweite des Schiedsgerichtsvertrages nicht zu eigen machen wollte. Man sieht der Entwicklung dieser Angelegen- sonstigen dienstlichen Verpflichtungen verhindert werden, ersuchten Doppelsizungen überanstrengt und auch in der Erfüllung ihrer überschäßen und nicht folgern, daß er auf alle Fragen An- heit in den Rheinstädten, von Mannheim   bis Köln  , mit großen Befürch den socialdemokratischen Abgeordneten Müller, den Chefredakteur wendung finden werde. Es würde mit dem Schiedsgericht tungen entgegen. Man weiß, daß der Hinweis auf die Konkurrenz", der Münchener Post", in Interesse der Presse gegen die Einberufung an dem Tage zu Ende sein, wo eine große Nation den die Rheinschiffahrt den preußischen Eisenbahnen macht, von Abendsizungen Einspruch zu erheben. Das geschah auch, doch ihre Interessen oder noch mehr ihre Ehre von der an den maßgebenden Stellen in Berlin  , insbesondere im dortigen nahm der Präsident darauf nicht die mindeste Rücksicht, ja, der Meinung eines Dritten abhängig sehen würde. Finanzministerium, nicht ohne Eindruck bleiben wird, und ultramontane Parteiführer Dr. v. Daller machte in wegwerfen­( Lebhafter Beifall.) Declassé schließt mit der Mitteilung, daß der bereitet sich deshalb auf einen energischen Widerstand vor. An dieser dem Tone die Bemerkung: Ach was, schon wieder die Presse!" Kaiser von Rußland   das französisch- italienische Abwehr des agrarischen Vorstoßes haben nicht etwa bloß die am Dies schlug dem Faß den Boden aus. Als kurz darauf Einvernehmen mit Genugthuung begrüßt habe. wieder zwei Abendsizungen Handel direkt beteiligten Kreise, sondern die gesamte Bevölkerung vorigen Donnerstag und Freuag unfres Landes und seiner Nachbarn ein eminentes Intereffe. Die angesetzt wurden, traten die Berichterstatter am Freitag zu einer Industrie ist zum großen Teil auf den billigeren Wasserfrachten die Abendsigung nicht zu berichten. Natürlich wurde die Geschichte gemeinsamen Beratung zusammen und beschlossen einstimmig, über aufgebaut, jede Verteuerung der Rohmaterialien durch Stromzölle bald ruchbar und als der Abgeordnete Müller beim Schluß der würde auch die industrielle Arbeiterschaft aufs empfindlichste treffen. Vormittagssigung darauf aufmerksam machte, daß die Abendsizungen Insbesondere würde auch eine Verteuerung der Getreide in Zukunft wahrscheinlich bei beschränkter Oeffentlichkeit" stattfinden zufuhr eintreten, die angesichts der erhöhten Einfuhrzölle doppelt würden, da sah sich Herr v. Orterer doch veranlaßt, andre Saiten aufzuziehen. Er erklärte, daß er als Entgelt für die Abendsizung am nächsten Tage ganz freigeben werde und daß Doppelfizungen in Zukunft nur noch bei einem besonderen Notstand stattfinden sollen.

Nach Delcassé   nimmt Etienne das Wort und kritisiert die auf Marokko   bezüglichen Erklärungen des Ministers. Redner meint, man müsse dort eine algerische Politik treiben, die dahin ziele, die Sicherheit an der Grenze zu gewährleisten. Wenn die Mächte er­fahren werden, daß wir kein Land in Marokko   erwerben wollen, so wird die marokkanische Frage ihrer Lösung nahe sein. Wir dürfen trotz der neuen Uebereinkommen mit den benach schwer empfunden werden müßte. barten Mächten nicht als die ersten von Abrüstung Ein Glück, daß in dieser Frage nicht das preußische Junker­

sprechen.( Beifall.) Frankreich   kann weder sein Unparlament, sondern der Reichstag zuständig ist.- glüd bergessen, noch auf die Wiederherstellung seiner verlegten Rechte verzichten.( Lebhafter Beifall auf zahlreichen Bänken.)

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Pressensé( Soc.) sagt, er habe niemals eine Ab rüstung vorgeschlagen, sondern nur darauf bestanden, die Ausgaben für das Heer im Frieden herabzusehen. Man dürfe sich nicht selbst in die Revanchehoffnung hinein hypnotisieren, von der niemand etwas wissen wolle.( Heftige Protestrufe. Bewegung.)

Zur Nachwahl in Mittweida  . Abg. Dr. Paasche, der während der Nach wahl im Wahlkreise Mittweida   agitierte, betont in einem Artikel über die Wahl, daß von einem Rückgange der socialdemokratischen Stimmen im Wahlkreise gegenüber der Wahl vom 16. Juni 1903 nicht die Rede sein könne. Freilich sei die Zahl der socialdemo­auch die gegnerischen Stimmen von 11 478 auf 10517 zurüd fratischen Stimmen von 19 270 auf 16 040 gefallen. Aber es feien gegangen. Bon Vertretern der Verwaltungsbehörde sei überdies dem Dr. Paasche zugestanden, daß wohl 3-4000 Wahlberechtigte Jaurès   meint, Delcassés Erklärungen über Maroffo er- weniger im Wahlkreise seien, die im Sommer bei Bauten und auf schienen ihm nicht beruhigen d. Er befürchte einen Krieg mit Ziegeleien usw. beschäftigt, nicht dauernd ihren Wohnsiz im Kreise den Stämmen, die die Autorität des Sultans nicht anerkennen haben." würden, wenn Frankreich   die Bürgschaft für dieselbe übernehme. Etienne erwidert, es handle sich nur darum, kommerzielle Beziehungen mit den drei großen Stämmen zu vereinbaren. Schließlich bringt Jaurès   einen Antrag ein, der die Regierung ersucht, das algerische Budget dahin auszugestalten, daß die Soli­darität unter den Stämmen an der Grenze gefördert werde. Hierauf wird die Generaldiskussion geschlossen.

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Ein andrer, ebenfalls erfolgreicher Streik war am Tage vor­her in der Centrumsfraktion entstanden und auch bei dieser Gelegen­heit mußte der Präsident die Zeche bestreiten. Auf Betreiben des Herrn Dr. v. Orterer war nämlich eine Revision der Geschäfts­ordnung in Angriff genommen worden. Die geplanten Abänderungen sollen angeblich eine Vereinfachung und Beschleunigung der Verhand­auch einige Bestimmungen in die Geschäftsordnung hineinschmuggeln, lungen herbeiführen. Bei dieser Gelegenheit wollte nun der Präsident die ihm die Möglichkeit gewähren würden, eine Opposition vollständig unmöglich zu machen. seine Vorschläge beim Geschäftsordnungs- Ausschuß als Anträge des Um seinen Zweck zu erreichen, brachte er Direktoriums ein. Es ist nun bezeichnend und verdient festgenagelt zu werden, daß dem Direktorium, das sich zur Deckung der Dieser Darlegung des nationalliberalen Abgeordneten können reaktionären Pläne Orterers hergab, ein Freisinniger( der da= wir beipflichten. Betonen möchten wir aber, daß mit Unrecht viele malige Vicepräsident) und ein Liberaler angehörten! Orterer ver­Wähler deshalb zurückgewiesen sind, weil sie am Wahltage nicht langte u. a., daß bei wiederholter Mißachtung eines Ordnungs­dem Gesetz und der seit 1870 ständigen lebung des Reichstags. Zur Diäten von den Sizungen ausgeschlossen werden kann. Der wegen mehr im Wahlkreise wohnten. Diese Zurückweisung widerspricht rufes der betreffende Abgeordnete bis zu 10 Tagen unter Verlust der Wahl find nach dieser alle zuzulassen, die in die Wählerliste ein- feiner Sentersanträge im Reichstage hinlänglich bekannte Herr getragen find, auch wenn sie inzwischen verzogen sind. Der ich bichler wolte sogar das Wort wiederholter" gestrichen Wahlvorstand hat kein Recht, in der Wählerliste eingetragene wissen. Ferner sollte dem Präsidenten das Recht eingeräumt werden, Alsdann beantragt der radikale Socialist Hubbard, eine wähler zurückzuweisen. Das ergiebt sich aus dem Gesetz, der bei Erteilung des Wortes von der Rednerliste abzuweichen. Ja, Resolution zu fassen, in welcher die Regierung aufgefordert wird, ständigen Praris des Reichsgerichts und der auf Veranlassung des sogar vor einer direkten Verfassungsverlegung scheuten die waderen mit den fremden Regierungen sich hinsichtlich einer Beschränkung Reichskanzlers erlassenen ministeriellen Instruktionen. Herren nicht zurück, indem sie eine Beschränkung des verfassungs­( der Rüstungen ins Einvernehmen zu sezen. Lärm.) in dem Prozeß gegen unfren Genossen Dr. Herzfeld folgen, so jähriger Zuhörer beantragten. Diese sauberen Pläne hat der Aus­Wollte man der falschen Rechtsauffassung der Staatsanwaltschaft mäßig garantierten Beschwerderechtes und den Ausschluß minder­Oberst Roussel protestiert im Namen der von Frankreich   müßten die Wahlvorsteher, welche eingetragene Wähler zurückschuß nun freilich schließlich doch verwerfen; aber trotzdem unter­Tosgerissenen Provinzen Elsaß und Lothringen   gegen jeden gewiesen haben, auf Grund des§ 108 des Strafgesetzbuchs strafrechtlich breitete er dem Plenum am vorigen Mittwoch und Donnerstag noch Gedanken der Abrüstung und Verzichtleistung. verfolgt werden. eine Reihe erzreaktionärer Vorschläge, die zum Teil auch angenommen ( Beifall auf der Rechten und im Centrum. Lärm auf der äußersten wurden. Mit den zwei wichtigsten Anträgen jedoch ist Herr Linken.) b. Orterer elend durchgeplumit, so daß nunmehr die ganze Revision der Geschäftsordnung wieder in Frage gestellt ist. Der eine Antrag, für den sich auch die Liberalen im Ausschusse bedeutend begeistert hatten, wollte das Petitionsrecht dadurch beschränken, daß ein großer Teil der Petitionen nicht mehr zur Erörterung im Plenum zugelassen werden. Dieser Antrag wurde an den Ausschuß zurück­verwiesen.

Hubbard hält seinen Antrag aufrecht und sagt, es würde eine Ehre für Frankreich   sein, die Verhandlungen über diesen Gegenstand mit den Nationen wieder zu eröffnen.

Materiell war vor dem jezigen Wahlgesez unter der Herrschaft der für den Norddeutschen Bund   erlassenen einzelstaatlichen Geseze( in Preußen des Gesetzes vom 15. Oktober 1866) vielfach die Ansicht vertreten, am Wahltage müsse der Wähler im Wahlkreise wohnen. Seit Erlaß des Reichstags- Wahlgesetzes von 1870 hat darüber im offenlegung die entscheidende unter Zeit der Wahl" im§ 8 des Reichstage niemals ein Zweifel bestanden, daß die Zeit der Listen­Wahlgesetzes gemeint ist.

Delcassé   antwortet, Frankreich   habe nicht nötig, zu den Nationen zu sprechen. Es habe gehandelt. Seit einigen Jahren seien Frankreichs   Budgets für den Krieg und die Gegenüber dem offensichtlichen Bestreben, das Wahlrecht der Marine etwas herabgesetzt. Die andren Nationen könnten dem Arbeiter durch einengende Interpretation zu beschränken, ist es am Beispiel folgen. Handlungen zählten mehr als nutzlose Worte. Plaz, auch in den Wahlkreisen, in denen kein Protest eingelegt wird, ( Beifall.) Wenn andre Nationen sich zur Einschränkung ihrer Aus- Anträge auf Beseitigung solcher Mißstände an den Reichstag zu gaben für Militärzwecke entschlossen haben würden, so sei keine richten, damit dort die Frage thunlichst erörtert werde. Besorgnis, daß man in Frankreich   auf ungünstige Dispositionen Staatserhaltende Majestätsbeleidigungen. Der Staatsanwalt Hierfür treffe. Aber es sei nicht Frankreichs   Sache, beim Landgericht in Essen hat die Beschlagnahme der Nummer 963 eine solche Initiative zu ergreifen.( Anhaltender der Rheinisch- Westfälischen Zeitung", in der eine Majestätsbeleidigung stürmischer Beifall.) durch eine Unterredung mit Mommsen begangen sein sollte, auf дебобен.

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Der zweite Antrag war darauf berechnet, die Abgeordneten, die ja nicht Präsenzgelder, sondern Diäten beziehen, gewissermaßen unter Bolizeiaufsicht zu stellen. Jeder Abgeordnete sollte verpflichtet sein, sich täglich in eine Präsenzliste einzuzeichnen; wer mehr als fünf Tage ohne genügende Entschuldigung fehlt, soll vom sechsten Tage ab die Diäten verlieren. Der Präsident resp. das Direktorium hat zu entscheiden, ob eine vorgebrachte Entschuldigung genügend ist! Gegen diese einer Volfsvertretung ganz unwürdigen Bestimmungen machten die Socialdemokraten in der schärfften Weise Front und jetzt fing nun auch ein Teil des Centrums an zu streifen; unter Führung des Dr. Heim versagten 45 Ultramontane den Herren Daller, Orterer, Kohl und Aichbichler den Dienst und stimmten den Antrag des Aus­schusses gemeinsam mit den Socialdemokraten und den schließlich auch abgeschwenkten Liberalen nieder.

Leygues( radikaler Republikaner): Man hat diese Frage der Abrüstung auf dem Kongreß von Rouen   auf den Wunsch Das furchtbare Gegenstück zu dem Heidelberger   Zuchthausurteil der deutschen   Delegierten ausgeschieden.( Lärm auf der äußersten lieferte in seiner Abendsizung am Freitag das Kriegsgericht Linken.) Hubbard ruft unter großer Unruhe der Deputierten, die des ersten Geschwaders. Der Matrose zweiter Klasse Lemte Frage sei zurückgestellt worden, und der Kongreß von und der Matrose Laupichler vom Linienschiff Kaiser Wilhelm   der Rouen   haben einen Protest der Entrüstung gegen die Verlegung Große" waren angeklagt des militärischen Aufruhrs und Beleidigte Majestät. Der Kaiser der Sahara" lautete ein der Rechte der Völker beschlossen.( Beifall auf der äußersten Linken.) des gemeinsamen thätlichen Angriffs auf einen Artikel, der am 17. Oktober in der anarchistischen Wochenschrift Leygues fortfahrend: Wir leiden ebenso sehr wie Sie unter den Vorgesezten. Der Anklage lag folgender Thatbestand zu Neues Leben" erschien und der deren verantwortlichen Redakteur, Lasten, die der bewaffnete Friede mit sich bringt, aber wir werden Angeklagten in den Anlagen des Grunde. Am Abend des 13. November um 91%, Uhr begegneten die Metallarbeiter August Knobel  , unter der Anklage der Majestäts­kleinen Kiel dem Ober- beleidigung vor die vierte Straffammer des Berliner   Landgerichts I Ihrem Antrage nicht zustimmen, weil das unfren Ver- Bootsmannsmaaten Raap und gingen an ihm vorbei, ohne führte. Staatsanwalt Ellendt beantragte sofort den Ausschluß der fall proklamieren hieße( Beifall) und wveil wir ihn zu grüßen. Raap stellte fie zur Rede, worauf die Deffentlichkeit, welchem Antrage der Gerichtshof unter dem unsre militärische Pflicht nicht vergessen wollen. Sie haben Matrosen erwiderten, sie hätten ihn in der Dunkelheit nicht erkannt. Vorsitze des Landgerichts Direktors Oppermann, trop des bolt den wirtschaftlichen Interessen gesprochen. Nun wohl, Der Obermaat gab ihnen den Nat, die Augen offen zu Einspruchs des Verteidigers, Rechtsanwalts Victor Fränkt, stattgab. vergessen Sie nicht, daß am Tage nach unsrem Unglück halten, sie könnten sonst einmal an den Unrechten gelangen. Als er Aus der Urteilsverkündigung ging hervor, daß der beanstandete Deutschland   seinen wirtschaftlichen Aufschwung nahm.( Zwischen- einige Schritte weiter gegangen war, kamen ihm die Matrosen nach- Artikel, ausgehend von dem Gebahren des franzöſiſchen   Abenteurers rufe.) Ja, Herr Jaurès  ,( wiederholter Beifall auf der Rechten, dem gelaufen und riefen ihm zu: Wenn Du etwas willst, komm' doch Jacques Lebandy, deffen Handlungsweise mit derjenigen andrer Centrum und einem Teil der Linken), wir wollen friedliebend sein, behauptet, Papier   und Bleistift herauszuziehen und die Matrosen zu daß der Verfasser sich dann in satirischer Form in Beleidigungen Der Obermaat griff darauf in die Brusttasche, um, wie er Monarchen und besonders des ersten deutschen Kaisers verglich und aber die Hand am Degen halten. Vergessen wir nicht, daß Macht notieren. die Schuhwehr der Ehre und Freiheit ist.( Lebhafter Beifall.) Diese faßten die Bewegung anders auf, stürzten auf ihn und Schmähungen gegen das jezige deutsche   Staatsoberhaupt er­zu und Lemke gab ihm einen Schlag ins Gesicht, Laupichler einen gangen haben soll. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten nach Baul Constans erklärt im Namen der Socialisten, sie tönnten Stoß in die Seite, so daß er ins Gebüsch taumelte. Weitere dem Antrage des Staatsanwalts zu einer Gefängnisstrafe von sechs die Worte eines Ministers nicht billigen, der sage, Frankreich   werde Thätlichkeiten sind bei dem Rencontre sogar nach der Darstellung des Monaten. niemals einwilligen können, die Frage der Einschränkung der Rüstungen Obermaaten, die wir im vorstehenden wiedergaben, die aber von den zu prüfen. Er, Constans  , sei natürlich gegen die im Jahre 1870 Angeklagten lebhaft bestritten wurde, nicht vorgekommen. Die Matrosen Wegen Majestätsbeleidigung hatte sich am Montag vor dem erfolgte Verstümmelung Frankreichs  , aber er habe das Recht, von gingen nun ihres Weges, in der Richtung zum Hafen, der Obermaat Dresdener Landgericht der 1862 zu Schreiersgrün( Vogtl.) einer internationalen Verständigung die Rückgabe von Elsaß  - folgte ihnen. Die Matrosen wandten sich noch zweimal gegen ihren Ver- geborene Steinbrecher und Arbeiter Richard Albert Langer zu ver­Lothringen an Frankreich   zu erwarten. folger, dieser aber wich ihnen aus und so wurden weitere Zusammenstöße antworten, natürlich unter Ausschluß der Oeffentlichkeit. Das Urteil vermieden. Schließlich gelang es dem Obermaaten, sie mit Hilfe lautete auf ein Jahr Gefängnis. Wie aus der Irteilsbegründung Eine von Gerville- Réache( radikaler Republikaner) eingebrachte andrer Matrosen festzunehmen. Auf der Wache benahmen sich die hervorging, hat der Angeklagte am 18. September den König Tagesordnung wird hierauf mit 490 gegen 66 Stimmen an- Arretierten so, daß man sie für sinnlos betrunken halten mußte. Georg beleidigt. Näheres wurde nicht gesagt. Strafverschärfend Lemke sprach trotz mehrfachen Verbots in einem fort und verlangte kamen die vielfachen Vorstrafen des Angeklagten und die angeblich

genommen.

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her!"

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