Soldatenmißhandlungen und dem Mißbrauch der Dienstgewalt mit|
wieder
Wir mußten nach einem nationalliberalen Reptil berichten. Und| Courier", macht ein paar verständige Bemerkungen über die aller Kraft entgegentreten. Er müsse gegen den Antrag aber ein aus dem Reptilienbericht, der sehr nationalliberal, d. H. ziveideutig, Wahlbeteiligung der Socialdemokratie, wenn auch dieser Artikel geformelles Bedenken erheben. Die Entfernung aus dem Heere abgefaßt ist, geht klar und deutlich hervor, daß die Nationalliberalen nügend unsinnige Schimpfereien enthält. könne nach dem Militär- Strafgesetz nur auf Grund gerichtlichen entschlossen sind, die Wahlrechtsreform in Hessen Urteilspruches erfolgen. Wenn die Tendenz des Antrages aber nur Der Hannoversche Courier" schreibt: zum Scheitern zu bringen. Die wenigen die sei, daß Soldatenmißhandlungen mit der Entfernung aus dem Herren, die sich für die direkte Wahl ausgesprochen haben „ Ueber die Wahlen in den vier Berliner Landtagsbezirken ver- ist wenig zu sagen. aktiven Heere geahndet werden sollen, so könne er sich gegen den steht sich unter der Voraussetzung, daß die sa utelen nicht von konservativen Wahlmänner Mit Unterstützung eines Teils der Antrag nicht ablehnend verhalten. Der Antrag wurde darauf Pappe sind ist es den Freiſinnigen gelungen, fegten wohl ihre ganze Hoffnung auf die Erklärung auch im dritten Wahlkreise ihre Kandidaten im ersten Wahlgange einstimmig angenommen. des Freiherrn v. Heyl, daß die Differenzen im Wahl ohne Stichwahl durchzubringen, allerdings nur mit einer absoluten Die Annahme des Antrages ist sehr zu begrüßen. Wird für gesey- Ausschuß schon wieder so große sind, daß keine Wiehrheit von einem halben Dußend Stimmen, so daß mit der feine rücksichtslose Durchführung Sorge getragen, so ist damit Aussicht bestehe, das Gesez zu erledigen. Möglichkeit einer Ungültigkeitserklärung, falls sich die geringsten Unwenigstens der erste Schritt zur Beseitigung eines unerträglichen Die ehemals so blutrünstigen nationalliberalen Hessischen regelmäßigkeiten nachweisen lassen sollten, gerechnet werden muß. Zustandes gesichert. Am wenigsten täuschen sich aber die social- Revoluzzer find reaktionär geworden bis auf die Knochen. Sollte es zu einer Wiederholung der Wahl im dritten Bezirk demokratischen Antragsteller, daß selbst bei erheblicher Wirkung des und die Berſächſelung Heſſens macht enorme Fortschritte. Trat das kommen, so würde das Ergebnis wahrscheinlich anders ausfallen. Antrages, bestenfalls doch nur die allerrohefte Form der Soldaten- fchon bei den Landtagswahlen im vorigen Jahre hervor, so noch Hier haben die Freifinnigen wohl das letzte Mal ohne Stichwahl gepeinigung ausgerottet wird. Zum vollen Schutz der Gesundheit und standen alle übrigen Parteien von den Freisinnigen bis zu obert hat, so muß man doch feststellen, daß sie beim ersten Eingreifen mehr bei den diesjährigen Reichstagswahlen. Der Socialdemokratie fiegt.... Wenn die Socialdemokratie auch in Berlin kein Mandat ex der Ehre des Soldaten bedarf es noch anderer mannigfacher Maß den Antisemiten geschlossen gegenüber. nahmen. In den meisten in die Landtagswahlbewegung einen relativ starken Erfolg davonHessischen Wahlkreisen rang die Socialdemokratie mit den zu einem getragen hat.. Für den ersten Versuch sind das respektable Kuddelmuddel vereinigten bürgerlichen Parteien. Wir freuen uns Minderheiten, und man sich vergegenwärtigt, daß in dieser Entwicklung. Sie bringt uns zunächst schwierigere Kämpfe, Linden bei Hannover und in Altona sich die socialals sie unsre Partei in Hessen bisher zu führen gewöhnt war, aber demokratischen Wahlmännerſtimmen gegen 1898 um 40 Proz. und sie bringt uns auch mit Gewißheit Siege, wie sie die Sachsen zu mehr erhöht, in Breslau gar sich verdreifacht haben, so läßt sich der
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Im bayerischen Landtage sollte, wie wir schon berichtet haben, auf Betreiben des ultramontanen Kammerpräsidenten die Geschäftsverzeichnen hatten. ordnung nach rückwärts revidiert werden. Die Abgeordnetenkammer lehnte jedoch den einen der beiden Hauptvorschläge gänzlich ab und verwies den andren an den Ausschuß zurück. Dieser letztere Vorschlag sollte durch eine erhebliche Beschränkung des Petitionsrechtes die Verhandlungen vereinfachen und wesentlich abkürzen. Der Geschäftsordnungs- Ausschuß trat nun neuerdings zu einer Sigung zusammen, um zu beraten, welchen neuen Vorschlag er der Kammer unterbreiten könne. An dieser Sigung beteiligte sich auch der Präsident Dr. v. Orterer, der dem Ausschuß eine gepfefferte Vorlesung über seine schlampige Arbeit hielt. Er meinte, die ganze Arbeit des Ausschusses tauge nichts und lediglich der socialdemokratische Abgeordnete Segit( der mit seiner Kritik die ganze Geschichte über den Haufen geworfen hatte) habe einen vollen Triumph errungen und nahezu auf der ganzen Linie gesiegt.
Da sich der Ausschuß über einen neuen Vorschlag nicht einigen fonnte, so wurde eine Subkommission eingesetzt, die nach Besprechung in den einzelnen Fraktionen eine Formulierung finden soll, der auch das Plenum zustimmen kann.
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Ein Offizier als Soldatenschinder. Vor dem Kriegsgericht von Florenz wurde am 19. November der Lieutenant Giulio Cagni vom Kavallerie- Regiment Savoia zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wegen Mißhandlung und Mißbrauchs der Autorität gegenüber den Soldaten. Elf Soldaten, die als Civilpartei dem Prozesse beiwohnten, sagten aus, daß sie vom Angeklagten mit Fauststößen, Ohrfeigen und Peitschenhieben trattiert worden wären. Der die Anklage vertretende Offizier beantragte neun Monate Gefängnis, das Gericht erkannte nach dreistündiger Beratung auf die oben mit geteilte geringe Strafe. Cagni ist ein Bruder des FregattenKapitäns, der die Nordpol - Expedition des Herzogs der Abbruzzen leitete.
Rußland.
Schluß ziehen, daß auch Berlin bei den nächsten Landtagswahlen einen entsprechenden Zuwachs an socialdemokratischen Wahlmännern aufweisen wird, womit der Uebergang des dritten Bezirks in socialdemokratischen Besitz besiegelt sein würde und das trotz des elendesten aller Wahlsysteme!"
verfahrens durch die diesmaligen Landtagswahlen so schlagend erUnzweifelhaft ist die völlige Unhaltbarkeit des bisherigen Wahlwiesen worden, wie nie zuvor.
Aus Induftrie
und Handel.
der geplante Stahlwerks- Verband zu stande kommt, haben sich Stahlwerks- Verband. Die Aussichten, daß doch noch schließlich durch die während der letzten Tage in Düsseldorf abgehaltenen Konferenzen der Werksvertreter keineswegs gebessert. Verschiedene der Vertreter, besonders der Vorsitzende, Herr A. Thyssen( Mülheim a. d. Ruhr), bemühten sich eifrigst, die vorhandenen Differenzen beizulegen, hatten aber keinen Erfolg, da die oberschlesischen Werfe ebenso wie die Saariverte von ihren Mehrforderungen durchaus nichts ablassen wollten. Wie die Rhein. - Westf. 3tg." meldet, beanspruchten die Saarwerke eine Mehrbeteiligung von 155 000 Tonnen, während ihr die rheinisch- westfälische Gruppe mur 90 000 Tonnen zugestehen will.
Sollten die weiteren Verhandlungen am 7. Dezember ebenfalls kein positives Ergebnis haben, so wird man, um Zeit zu gewinnen, die bestehenden Verbände in Halbzeug und Trägern auf 3-6 Monate verlängern, und inzwischen versuchen, die der Konstituierung des Stahlverbandes noch entgegenstehenden Schwierigkeiten zu be seitigen.
Gleichzeitig mit der Verlängerung der Konvention ist der lange Kampf mit den Warenhäusern beendet worden. War es diesen in der letzten Zeit vor Erneuerung der Konvention schon schiver, sich außerhalb des Verbandes genügend zu assortieren, so ist dies durch die Verbandsverlängerung beziv. durch den Beitritt aller in Betracht kommenden Fabriken direkt unmöglich geworden. Mit dem größten derselben ist denn auch bereits ein Vertrag abgeschloffen, demzufolge Die dieses Warenhaus nur noch Konventionsporzellan bezieht. übrigen Warenhäuser werden voraussichtlich diesem Beispiel folgen. Eine Erhöhung der Preise soll borläufig" nicht be= absichtigt sein.
Von der Marincverwaltung Italiens . Nom, den 22. November.( Eig. Ber.) Das heutige„ Giornale d'Italie" bringt eine erbauliche Notiz über die Ursachen, die verhindert haben, daß die Entschliche Rekrutenschindereien tamen durch eine Verhandlung Yacht des englischen Königs, die den König von Italien nach Eng vor dem Ober- Kriegsgericht des 8. Armeecorps an die Deffentlichkeit. land brachte, von italienischen Kriegsschiffen begleitet wurde. Daß Zehn frühere Kanoniere der 6. Batterie des in Köln liegenden diese Begleitung Sitte sei, ist den maßgebenden Persönlichkeiten erst Feld Artillerie- Regiments Nr. 59 sind vom Kriegsgericht der in zwölfter Stunde eingefallen. Man beorderte darauf drei Kriegs15. Division wegen fortgesetter Mißhandlungen jüngerer Soldaten schiffe, aber das eine hatte seine Kessel nicht in Ordnung, das andre zu Gefängnisstrafen von drei Tagen bis zu einem Monat fonnte sich nicht in der lurzen Zeit ausreichend verproviantieren, dem verurteilt worden. Der Gerichtsherr legte wegen der ihm zu gering dritten fehlte auch etwas, so daß man auf die Ehrenbegleitung vererscheinenden Strafen Berufung ein. Die Kanoniere entschuldigen zichten mußte! Diese Enthüllungen eines stockkonservativen Blattes sich damit, daß der Futtermeister Schott ihnen förmlich werfen ein schönes Licht auf die Marineverwaltung, die sich die befohlen habe, die Rekruten zu mißhandeln. Die Kriegsbereitschaft" der Flotte nicht eben angelegen sein läßt. Rekruten wurden die Stallgasse auf und ab gejagt und mit Besenstielen, 3aumzeug, Gurten und Peitschent Erweiterung der Porzellankonvention. Schon seit Jahren begeschlagen, mit Fußtritten mißhandelt, gestoßen usw. Das Programm der neuen liberalen Partei. Im Senat entsteht ein Verband der deutschen Porzellanfabriken, der bisher aber Wenn die im letzten Dienstjahr stehenden Soldaten die Mißhandlung wickelte Montero Rios das Programm der neuen liberalen nur einen Teil der deutschen Porzellanindustrie umfaßte. Jezt hat der Rekruten nicht ausführten, wurden sie von dem damals noch im Partei. Er führte aus, die Partei werde die Monarchie, aber auch sich diese Konvention bis zum Jahre 1910 verlängert und zugleich Unteroffiziersrang stehenden Schott mißhandelt. Sie mußten dann die Freiheitsrechte des Volkes verteidigen, sie werde für die Weiter sind, wie dem„ Breslauer General- Anzeiger" aus Fachtreifen ge= stundenlang die Egge durch die schlammige Reitbahn ziehen, in der bildung des Unterrichtswesens und für die Regelung der Beziehungen schrieben wird, sämtliche Porzellanfabriken Deutschlands bis auf drei glühenden Sonnenhite ohne Kopfbedeckung Kniebeuge machen, dabei zwischen Arbeit und Kapital eintreten, sowie für Achtung des unter Uebernahme aller Konventionsbedingungen beigetreten. Bon Schemel und andre Gegenstände in die Höhe halten usw. Konkordats, weltlichen Unterricht, freundschaftliche Beziehungen zu den drei außenstehenden kommen zwei wegen ihrer ganz geringen Schott ist vom Kriegsgericht zu einem Jahr Gefängnis und Portugal und den südamerikanischen Republiken, Achtung der Rechte Produktion nicht in Betracht, die dritte fabriziert nur Qualitätsware. zur Degradation verurteilt worden. Die Soldatenschindereien der Fremdmächte und Aufrechterhaltung der Rechte Spaniens in haben monatelang gedauert, ohne daß einer der Gequälten Maroffo. Ministerpräsident Villaverde hielt sodann Anzeige erstattete oder einer der Vorgesezten etwas wahrnahm, bis eine Begrüßungsansprache an die neue Partei. der Bruder eines der Mißhandelten, ein Architekt, die Sache auzeigte. Der Bruder des Architekten, Kanonier Limbach, war wiederholt derart gegen den Magen getreten worden, daß Studentendemonstrationen. Petersburg, 25. November. er frank wurde. Der Vertreter der Anklage beantragte Heute sind hier Einzelheiten über Studentenunruhen in höhere Strafen; es müsse gegen die allgemein hervor Sie w eingegangen. Am 16. d. M., dem Jahrestage der Hinrichtung tretende Ueberhebung der Soldaten älteren Jahrganges gegen des Studenten an der Kiewschen Universität Balmaſchew, welcher den die Rekruten streng eingeschritten werden. Das Ober- Kriegs- Minister Sjipjagin ermordet hatte, fand in einem Auditorium der gericht verwarf die Berufung: es sei zwar nicht zu verkennen, Universität eine Versammlung einiger hundert daß in den legten Jahren die Mißhandlung der Studenten statt. Der Kurator, der Rektor und der Inspektor Der Kampf gegen das Schiffahrtsabgaben- Projekt, das die Rekruten durch die älteren Leute immer mehr der Universität wurden mit Geschrei und Pfeifen empfangen. zunehme und daß diesem Zustand mit allen Mitteln entgegen- Umsonst überredeten der Kurator und der Rektor die Studenten, aus- Agrarier ausgeheckt haben, gewinnt in der Handelswelt an Ausdehnung. Auch der Centralausschuß hiesiger kaufmännischer, ge= getrefen werden müsse; in dem vorliegenden Falle sei aber der Ein- einander zu gehen. Eine Anzahl Studenten verließ, nachdem der werblicher und industrieller Vereine hat sich in der letzten Sibung, fluß des Unteroffiziers Schott in die Erwägung zu ziehen, der die Kurator und der Rektor sich entfernt hatten, das Auditorium unter in der fast sämtliche Delegierte der ihm angeschlossenen 51 Vereine Leute zu den Mißhandlungen geradezu gezwungen habe.- dem Gesange des„ De profundis" und strömten dem im Nebenviertel anwesend waren, mit der Frage der Einführung von Schiffahrtsbelegenen Studenten- Speiseraum zu. Als die Polizei hinzufam, Eine Landesversammlung der nationalliberalen Bartci gingen die Studenten auseinander; 29 von ihnen, die von der abgaben auf deutschen Strömen beschäftigt und folgende Resolution Universitätsinspektion erkannt worden waren, sind der Polizei angenommen: im Großherzogtum Hessen „ Der Artikel 54 der Reichsverfassung gewährleistet die Freihat am Sonntag in Frankfurt a. M. stattgefunden. Abgesehen von übergeben worden. An demselben Tage fand im PolyDie hierdurch Referaten der notleidenden Agrarier v. Heyl und v. Oriola über die technikum eine von mehreren hundert Studentenheit von Abgaben für die Befahrung von Strömen. dem Güterverkehr und Warenaustausch gewährleistete Erleichterung Aufgaben des neuen Reichstags, über die bis zur Stunde nur An- besuchte Bersammlung statt, die einen stürmischen hat zum wesentlichen Teile zur wirtschaftlichen Entwicklung unfres Verlauf nahm. Nach längeren Beratungen verließen die deutungen in der einzig zu den Verhandlungen zugelassenen Studenten den Saal und drangen mit Fahnen und dem Porträt Vaterlandes beigetragen. Diese Vorteile fommen fämlichen nationalliberalen Presse gemacht worden sind, beschäftigte sich die Bersammlung vorzugsweise mit der Wahlrechtsreform in Balmaschews in die Aula ein, wo sie eine Gedächtnisfeier Kreiſen der Bevölkerung, ebensowohl der Landwirtschaft als auch dem Hessen . Und es verlohnt sich thatsächlich, einige der markantesten abhielten. Nach mehreren vergeblichen Aufforderungen des Rektor Handel und der Induſtrie zu gute. Redeblüten zu registrieren. Das dürfte um so mehr am Blatze sein, löste sich die Versammlung endlich auf. Gestern fand im Poly- Strömen wird eine neue Quelle für Steuern eröffnen, deren Ausals der Notleidende v. Oriola mit Emphase betonte:„ Unire Partei technikum wieder eine Versammlung der Studierenden der mechanischen ist eine liberale Partei." Das war wirklich ein famoser Witz Abteilung statt, in der beschlossen wurde, den Dekan Professor Sworitin nach den vorausgegangenen Auseinandersetzungen über die Wahlrechts zur Niederlegung seines Amies aufzufordern. Dem Reltor, der zu reform. dieser Versammlung eingeladen war, wurde diese Forderung vorgelegt. Freiherr v. Hehl zu Herrnsheim , der Wormser Lederkönig zugleich forderten die Polytechniker auch die Entlassung des Professors und Alleinherrscher aller Lederproletarier in der Nibelungenstadt, Lomonosows.- Asien. sprach also: Das Wahlrecht zum Reichstage muß aufrecht erhalten werden.( Fein diplomatisch ausgedrückt!) Ob es sich aber empfehle, Zur ostasiatischen Krisis. Russische Truppen treffen nach einer auch das Landtags- Wahlrecht zu einem direkten zu machen, Laffan- Meldung in der unteren Mandschurei ein. Die Russen bestehe dahin. Bei den Landtagswahlen in Preußen jei trop fetten, wie gemeldet wird, Haiching. Sie hatten bei Hjinmingting des Dreitlassen Wahlsystems der Erfolg ein einen ernsten Zusammenstoß mit Räuberbanden. Es herrscht die Angünstiger gewesen.( Ein Wunder!) Es würde bedenklich sein, sicht, daß die Lage sich stetig verschlimmert. eine Wahlgefeggebung gutzuheißen, bei der lediglich die ge- London , 25. November. Standard" meldet aus Tientsin von ringeren Einkommen den Ausschlag geben, alle gestern: Die Russen haben am Donnerstag, den 19. d. M., von neuem andern aber mehr oder weniger ausgeschlossen und keinen Einfluß Haitscheng, etwa 30 Meilen nördlich von Niutschwang, besetzt. auf die Gesetzgebung erhalten würden. Er beantrage: zu beschließen, daß an den Centralvorstand der nationalliberalen Partei das Ersuchen gerichtet werde, demnächst eine Sigung zu bestimmen und Vorschläge zu machen, welche die Abänderung der Wahlgesetze in den Partikular- Landtagen in Betracht ziehen.
Abg. Dr. Heidenreich: Nach den Erfahrungen der letzten Reichstagswahlen werde vielleicht ein Teil derjenigen, die sich früher im Princip für die direkte Wahl ausgesprochen haben, jetzt andrer Ansicht sein.( Zustimmung.)
Dr. Dfann, früher lange Jahre Mitglied der hessischen Kammer, ist stets gegen das direkte Wahlrecht gewesen. Er sei es nicht mehr, denn seit sich die Socialdemokratie trop des indirekten Verfahrens an den Landtagswahlen beteilige, sei die Sache eine andre geworden. Das indirekte Wahlrecht hatte Berechtigung zu den Zeiten einer ruhigen Entwicklung, nicht aber heute zur Zeit Der Agitation.
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Nach den Landtagswahlen.
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In eigner Schlinge. Eine eigenartige Bemerkung zur Breslauer Landtagswahl macht die hochkonservative Schlesische Zeitung": " In Breslau sind dem Freisinn seine drei Mandate verloren gegangen. Das ist in der Ordnung. Eine Partei, die nur über ein Fünftel oder Sechstel der Wählerschaft verfügt, wie sich dies bei den letzten Reichstagswahlen gezeigt hat, kann wohl durch die Gunst besonderer Parteitonstellationen zur Herrschaft gelangen, aber auf dauernde Vertretung einer Wählerschaft, die zu vier Fünfteln oder fünf Sechsteln ihr nicht angehört, hat sie keinen Anspruch."
Die Einführung von Befahrungsabgaben auf den freien uzung im fiskalischen Sinne sich nicht übersehen läßt. Es muß daher einer solchen Gefahr unbedingt vorgebeugt und im Interesse von Schiffahrt, Handel und Gewerbe gegen die Absicht der Eins führung von Schiffahrisabgaben außer den bisher erhobenen Schleusen, Brüden und Hafenabgaben mit aller Entschiedenheit Einspruch erhoben werden.
Bei dem großen Umfange des Wasserstraßenverkehrs zwischen Hamburg und dem industriereichen Böhmen und Sachsen einerseits und den overschlesischen und pommerschen Wirtschaftsgebieten andrerfeits sind auch die wirtschaftlichen Interessen Berlins an der Frage der Einführung von Schiffahrtsabgaben auf der Elbe und der Oder in hohem Maße beteiligt; es muß daher von der Einführung von Schiffahrtsabgaben eine schwere Beeinträchtigung des Berliner Handels und der Berliner Industrie be= fürchtet werden.
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Elbschiffahrts- Verkehr. Der Kampf gegen die geplanten Schiffahrtsabgaben auf deutschen Strömen, den der deutsche Handel zur Zeit führt, lenkt den Blick auch der nicht unmittelbar daran interessierten Kreise auf die Bedeutung des deutschen Flußschiffahrts Betriebes. Eine hervorragende Stellung in diesem Verkehr nimmt die Hamburger Flußschiffahrt ein. Im Jahre 1902 kamen z. B. 16 444 Kähne, Schlepp- und Güterdampfschiffe usw. von der OberElbe nach Hamburg- Altona ( der Verkehr beider Häfen ist für die Flußschiffahrt in der Hamburgischen Statiirit nicht getrennt) und 16 852 ebensolcher Fahrzeuge gingen ab. Die Tragfähigkeit dieser ein- und auslaufenden Schiffe belief sich insgesamt auf 10,7 Millionen Tonnen, die Besatzung ebenfalls aus und einkommend zusammengerechnet auf 124 894 Mann. Zu Thal schioimmend trafen auf Das konservative Blatt erdrosselt seine Partei in der selbst diese Weise Güter im Gesamtgewicht von 25,5 Millionen Doppelgeschürzten Schlinge. Es ist richtig, daß bei den Reichstagswahlen centner brutto in Hamburg- Altona ein, zu Berg verladen wurden die Liberalen in Breslau nur 18,6 Proz. der Wählenden auf sich sogar 34,3 Millionen Doppelzenier. Die meisten Schiffe und Güter Professor Nestle- Darmstadt : Können wir uns heute für die vereinten, daß es deshalb ein Blödsinn wäre, wenn sie Breslau im famen von Magdeburg und gingen nach Berlin ; die Verschiffungen direkte Wahl aussprechen, ohne zu wissen, was für Rautelcu Landtage vertreten würden. Ist es also weniger blödsinnig, daß nach der Reichshauptstadt betrugen 7,2 Millionen Doppelcentner auf wir bekommen? Graf Oriola: Die große Mehrheit der nationalliberalen ihre Nachfolger im Landtage die Reaktionären werden, die es bei 2911 Fahrzeugen. Kammermitglieder habe sich durch namentliche Abstimmung gebunden der Reichstagswahl auch nur auf 29,3 Proz. der Wählenden brachten, Der englische Eisenmarkt gerät nach und nach immer mehr und auch gelegentlich der Reichstagswahl ihre Stellung zum Ausdruck während die Socialdemokraten 51,4 Prozent unter den Einfluß der amerikanischen Eisentrise, da die Hoffnung, zählten? gebracht. Sehr stolz ist, nach dem oben citierten Ausspruch zu urteilen, daß die Einschränkung der Eisen- und Stahlerzeugung in den Ver= Frhr. v. Heyl: Die Abgeordneten seien verfassungsmäßig die Schlesische Zeitung" gewiß auch auf die beiden konservativen einigten Staaten ein Nachlassen der Zufuhr amerikanischer Eise:= verpflichtet, nach ihrem Gewissen zu entscheiden, nicht nach ihren mandate in Görlig. früheren Ansichten. Dort erhielten nämlich bei den letzten produkte bewirken würde, sich bisher nicht erfüllt hat. Die letzten beiden Wochen haben dem englischen Markt eine entschiedene VerReichstagswahlen die beiden konservativen Parteien zusammen Fabrikant Brehm Offenbach: Ich erkläre, ich stimme heute Null Stimmen; die Nationalliberalen, denen das dritte Landtags- schlechterung gebracht. Das Geschäft in Roheisen war, auch in unter feinen Umständen für das direkte Wahlrecht, che ich die Kautelen kenne. mandat zufiel, 25,3 Proz., die Freisinnigen 26,2 Proz., die Social- Nord- England, recht flau und verspricht vorläufig feine Besserung. demokraten 45,5 Proz.!! Noch ungünstiger als für Roheisen war die Lage für fertiges Eisen und Stahl; verschiedentlich mußten die Preise reduziert werden. Die Eisenmärkte des Auslandes gestalteten sich ebenfalls für das britische Geschäft wenig günstig. Aus den Bereinigten Staaten von
So ging es weiter mit Grazie. Das Ende vom Liede war die Annahme des Hehlschen Antrages mit allen gegen eine Stimme.
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Ein liberales Urteil über die Landtagswahlen. Wenigstens eins der führenden Blätter der Nationalliberalen, der, Hannoversche