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Nr. 276. 20. Jahrgang.
Stadtverordnetenwahlen
finden in der dritten Wählerklasse
am 27. November
von morgens 9 bis abends 8 Uhr in den folgenden KommunalWahlbezirken statt, in denen die dabei benannten Kandidaten seitens der Socialdemokratie aufgestellt sind:
2. Kommunal- Wahlbezirk: Waldeck Manaffe.
5.
8.
18.
24.
Hermann Werner.
Max Schönemann.
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Otto Antrick.
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13.
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Paul Singer.
14.
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17.
Emil Kerfin.
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Franz Kokke.
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Karl Anders.
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25.
28.
31.
37.
39.
42.
43. 47.
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Hermann Schubert.
Hermann Borgmann. Wilhelm Gründel.
Ferdinand Ewald. Richard Auguftin.
Turmwächter dieser Stadt wegen niedriger Entlohnung ein fümmer- unsrer Parteigenossen auch der Freisinnige Herr Lehmert bea liches Dasein führen müsse und den Sazz an der Schilderung der teiligte. Er suchte zu beweisen, daß der freisinnige Kandidat Rechts Verhältnisse geknüpft hatte:" Der Magistrat der Stadt Goldberg ist anwalt Marggraf ein zuverlässiger Vertreter der Arbeiterfreifinnig und von Freifinnigen läßt sich sociale Fürsorge nicht erwarten." interessen fei, was in treffender Weise vom Genossen Kuschte In der Verhandlung wurde festgestellt, daß der Barlohn der Stadt widerlegt wurde. Der Referent fennzeichnete in seinem Schlußwort Goldberg für den Turmwächter 288 M. im Jahre, 24 M. im Monat, die Kampfesweise der Freisinnigen und die Art, wie sie jetzt auf Frau eine Dienstzeit von 24 Stunden pro Tag, umwechselnd können eifrig für die Wahl unsres Kandidaten thätig zu sein, wurde die 80 Pf. pro Tag beträgt. Dafür hat der Turmwächter mit seiner den Stimmenfang gehen. Nach einem Appell an die Parteigenossen, sie sich auch ausschlafen. Sie erhalten aber noch weitere Versammlung geschlossen. Naturalien: 1. Licht zur Erleuchtung des Turmes, 2. sechs
Auch im Vittoria Park" fand am 24. November eine
Schock Holz und eine winzig kleine Stube, beim Hereinschaffen Kommunalwähler- Versammlung für den 8. Bezirk statt. Der Referent,
eines Sofas mußten die Beine abgesägt werden.
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Stall."
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Sociales.
Schließlich
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er
zahlt auch die Kirchenverwaltung für das Läuten der Glocken bei Genosse Ströbel, ging gründlich mit den freisinnigen MannesBegräbnissen noch kleinere Beträge, die in den vergangenen Jahren seelen ins Gericht und legte alle Mängel unsrer vom Freifinn be durchschnittlich 170 Mark ausmachten. Summa Summarium sollen stimmten Berliner Kommunalpolitik bloß, indem er sich unter anderm alle Einkünfte des Turmwächters von Magistrat und Kirchen- näher mit dem Schulwesen, den fanitären Einrichtungen verwaltung einschließlich der Trinkgelder 600 Mark im Jahre er- der Stadt, der Engherzigkeit der Verwaltung den Arbeiterreicht haben. Dieses Einkommen bezeichnet der Vorsigunde des bestrebungen gegenüber beschäftigte. Dabei entwickelte Gerichts als angemessen für die Dienstleistungen eines Turm- das socialdemokratische Kommunalprogramm und zeigte, wie wächters in einer kleinen Stadt und verurteilte Genossen Mehrlein notwendig die Ersetzung des kläglichen Freisinns in der Stadtзи 150 Mark Geldstrafe. Der Staatsanwalt be vertretung durch Socialdemokraten sei. Er fand den lebhaften Beiantragte gegen den unbestraften Angeklagten drei Monate fall der Versammelten, ebenso die Genossen Scholz und Gefängnis. Es sei gerichtsnotorisch, daß Geldstrafen social- Dr. Bernstein, die seine Ausführungen in mancher Hinsicht noch demokratischer Redakteure von der Parteikasse bezahlt würden, vervollständigten. Zum Schluß erschien noch der Kandidat, Genosse es erfolgen ja darüber auch regelmäßige Abrechnungen Antric, aus einer andren Versammlung kommend, der festa in den socialdemokratischen Blättern. Damit meint der Staats- stellte, daß der freisinnige Kandidat verspreche, für alle mög anwalt die bekannte Rubrik„ Opfer des Klassenkampfes." lichen Interessenten zugleich einzutreten, so für fromme Damit ist gerichtlich anerkannt, daß jemand, der als Unter- Geldjuden und auch für pücklerisch antisemitische Handwerksnehmer nicht sociale Fürsorge" treibt, an öffentlicher Achtung Ein- meister, für Ausgebeutete und für Unternehmer. Solche Allerwelts buze leidet. Gut wäre es dann allerdings, wenn Normen dafür auf versprechungen fönne er nicht geben, wohl aber werde er sein VerMängel im Schul wesen, in der Kranten- und Ge- anzusehen ist. Für die Dienstleistungen zweier Personen jährlich auch halten.( Lebhafte Zustimmung.) Die allgemeine Stimmung gestellt würden, was als Erfüllung der Pflicht der socialen Fürsorge sprechen, allen Unterdrückten und wirklichen Kulturintereffen zu nügen, fundheitspflege, in socialer Fürsorge für die 600 M. einschließlich der Trinkgelder, das scheint uns denn doch noch in der Versammlung ging dahin, daß der Bezirk der Socialdemo städtischen Arbeiter, die Wohnungsnot, der Mangel lange nicht an die Grenze heranzureichen, bei der man von Era fratie wieder gewonnen werden müsse, was nach dem Ergebnis der an ausreichender Beschränkung der Kinderarbeit, Ver- füllung der Pflicht socialer Fürsorge reden kann. Landtagswahlen auch wahrscheinlich erscheint. fagen ausreichender Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit, die kurzsichtige Politik des Freisinns, der die Eingemeindung im Jn der Wählerversammlung für den 8. Kommunal- Wahlbezirt, -Zu vier Wochen Gefängnis wurde ein Cigarrenmacher in die in Habels Brauerei- Ausschant tagte, sprach der Kandidat dieses rechten Moment unterließ, die Ausnutzung der städtischen Straßen Lüben, Schlesien , verurteilt, weil er in einer Wählerversammlung Bezirks, Genosse Otto Antrid. Seinem von gründlicher durch die Aktionäre der Straßenbahn- Gesellschaften in allerdings grob unparlamentarischer Weise geäußert hatte: Kenntnis der Verhältnisse zeugenden Vortrage lauschten die Ans und Elettricitäts- Gesellschaften, der Serbilismus„ Die Konservativen find Schweine, fie gehören in den wesenden mit gespannter Aufmerksamkeit. Wiederholte Beifallsund Byzantinismus des Freisinns, eine Steuerpolitik Aeußerung gereizt worden zu sein durch den Ruf:" Werft ihn Arbeiter entsprechend der Redner die skandalösen Zustände in unfren Der Angeklagte behauptete allerdings Zit dieser äußerungen zeugten dafür, wie treffend und den Erfahrungen vieler zu ungunsten der erwerbsthätigen Bevölkerung hinaus, den Schweinhund." das sind von Tag zu Tag wieder in die Augen fallende Hüttendirektor und ein Forstassessor, die die besagte Wähler- die freifinnige Stadtverwaltung verantwortlich für diese Zustände, Beleidigt haben sich gefühlt ein städtischen Krankenhäusern schilderte. Mit Recht machte der Nedner Früchte der kapitalistischen Klassenpolitik, die der versammlung leiteten. Kommunalfreisinn im Noten Haufe treibt. Einer sehr harte Strafe, zumal, wenn man bedenkt, daß der Mann in den markte. Vier Wochen für ein Schimpfivort ist eine die er bekanntlich seiner Zeit im Reichstage zum erstenmal brandDamals drohten Bürgermeister und Magistrat dem Gekleinen Minderheit von Besitzenden räumt das Dreitlaffen- Wahl- Konservativen die besten Lehrmeister in der Beschimpfung andrer nossen Antrick mit einer Anklage, falls er öffentlich wiederholen system die Herrschaft in der Stadtverwaltung ein. Und diese sucht gehabt hat. würde, was er im Reichstage gesagt hatte. Er hat es öffentlich. fie bis aufs Tipfelchen über dem i auszumüßen. Diesem Bestreben wiederholt, es noch oftmals in öffentlichen Versammlungen aus tritt nicht ohne Erfolg allein die Socialdemokratie auf allen Gegesprochen, aber man hat ihn nicht angeklagt. Ebenso sehr wie dis bieten entgegen. Die Socialdemokratie wirkt jeder Beurteilung jener Zustände waren die Worte aus dem Herzen der geistigen und körperlichen Verelendung der er Arbeiter gesprochen, mit denen der Redner die volksverräterische werbsthätigen Bevölkerung entgegen. Gelindert Haltung der Freisinnigen geißelte. Es gelte, alles aufzubieten, um Ein ähnliches Verfahren, wie mit der Kellner- Verordnung, wird diesen Bezirk, der uns vor sechs Jahren verloren ging, wieder zu kann die Not auf allen Gebieten, die wir nannten, jest mit der Verordnung zum Schuße der Steinarbeiter versucht. erobern. Empörung und Zorn über den großen Bolksverrat der auch im Rahmen der heutigen Gesellschaftsordnung werden, Die" Frankfurter Zeitung " berichtet: Freisinnigen müsse die arbeitenden Klassen antreiben, um den Feind " Zu einer Kontroverse hat die Bundesrats- Verordnung zum auf der ganzen Linie über den Haufen zu rennen. Stadtverwaltung wollte. Beseitigt werden Schuße der Steinhauer in Oberfranken Veranlassung gegeben. In fand stürmischen Beifall. Der Vorsitzende forderte die Genossen Der Vortrag kann sie nur dadurch, daß die heutige Ausbeutungsordnung der Verordnung wird bestimmt:" In Steinbrüchen und Stein- auf, soweit es ihnen möglich ist, nicht erst in den letzten Stunden zur beseitigt wird. Das kann nur erreicht werden durch Vergesellschaftung hauereien dürfen Arbeiter, die beim Boffieren oder der weiteren Wahl zu kommen, da die Wahllokale, die der Magistrat für den der Produktionsmittel, die in den Händen der jezigen Eigentümer Bearbeitung von Sandsteinen verwendet werden, länger als neun Bezirk bestimmt hat, zum Teil viel zu klein für die Masse der eins als Mittel der Ausbeutung der großen Menge auf wirtschaftlichem Stunden täglich nicht beschäftigt werden." Wie dortige Blätter be- geschriebenen Wähler sind. Mit Hochrufen auf die Socialdemokratie und politischem Gebiete dienen. richten, hatte nun ein Steinbruchbesizer nach dem Wortlaut der wurde die Versammlung geschlossen. Auf, Wähler! Beschleunigt dieses Ziel der arbeitenden Mensch- Verordnung sich berechtigt geglaubt, Steinarbeiter, nachdem sie neun heit dadurch, daß Ihr im gerechten Kampf gegen die jetzige Mehrheit andern Arbeiten wie Schuttabräumen, Steinewalzen usw. zu be- der Waldemarstraße tagte am Dienstag eine Versammlung der Stunden bossiert hatten, hinterher noch eine Stunde und länger mit der Stadtverordneten nicht nur am Freitag einhellig Gure Stimme schäftigen. Er erhielt deswegen ein Strafmandat, erhob aber da- Kommunalwähler des 13. und 14. Bezirks. Hier referierte den socialdemokratischen Kandidaten gebt, nein agitiert vorher, werbt Refruten, klärt auf, revolutioniert die Köpfe gesprochen, gegen Einspruch und wurde in der That vom Schöffengericht frei- Genosse Gerisch. Unter dem Beifall der Zuhörer beleuchtete er welches davon ausging, daß der Indifferenten, Halben, Lauen, Zaghaften. die engherzige, bon kapitalistischen Anschauungen diftierte Kommunal nur diejenigen Arbeiten, welche unter die Bundesrats- Verordnung fallen, politik des Freisinns, der, jeder wirklich freisinnigen Gesinnung bar, Es gilt nicht nur, den Sieg an die Fahne der Socialdemokratie an die Marimalarbeitszeit gebunden sind, daß aber der in der Ausfertigung allerunterthänigster Gratulationsadressen und zu heften, sondern neue Anhänger der Socialdemokratie Arbeitgeber berechtigt die Steinarbeiter anderweitig andrer byzantinischer Handlungen das menschenmöglichste leistet, sich zu werben. Bielfach herrscht noch Lauheit, weil zu große Sieges ob die Anklagebehörde sich bei dieser Entscheidung beruhigt und ſtalten, wie es die Interessen der Bevölkerung erfordern. 13 noch länger zu beschäftigen. Es wird von Interesse sein, aber ganz unfähig erwiesen hat, die städtische Verwaltung so zu ge zuversicht vorhanden ist. Sich in Siegeshoffnungen zu wiegen, ist damit die Interpretation des Schöffengerichts anerkennt. Es ist doch und 14. Bezirk gehören uns, und es nicht zu befürchten, daß dieje aber falsch ohne Kampf fein Sieg! eigentlich ganz zweifellos, daß der Bundesrat eine längere Inanspruch beiden Bezirke jemals wieder in die Hände des Freisinns fallen. nahme der Arbeiter hintanhalten wollte." Das darf uns aber nicht hindern, auch in diesen Bezirken eine rege Selbstverständlich wollte er das. Es ist immer die alte Geschichte: Wahlarbeit zu leisten. Wir müssen mit einer möglichst großen die Juristen als Richter find den Juristen als Gesetzgeber immer Stimmenzahl demonstrieren, um zu zeigen, daß man im Volte nicht überlegen in der Auslegungskunst, sobald sociale oder politische gerade in letzter Zeit die jämmerliche politische Haltung des Freieinverstanden ist mit dem freisinnigen Regiment. Nachdem wir Differenzen in Frage stehen. finns so deutlich gesehen haben, müssen wir bei jeder Gelegenheit Auf Grund der Rechtfertigungsschrift des Genossen Mehring Gewerkvereine in Breslau hatte beim Magistrat die Einführung müssen deshalb, obgleich uns diese beiden Bezirke sicher sind, so Gewerbegerichtliches. Der Ortsverein der Hirsch- Dunderschen unfren Willen und unsre Anschauung zum Ausdruck bringen. Wir hat die Breßlommission der Leipziger Volkszeitung" in Verbindung des Proportional- Wahlsystems zum Gewerbegericht beantragt. Diese kämpfen. als ob alles von einer Stimme abhinge. Zur Diskussion mit dem Agitationskomitee und nach Rücksprache mit den Vertretern Forderung ist nunmehr mit der Begründung abgelehnt worden, meldete sich ein Genosse, der in drastischer Weise den Ünwillen gegen der Parteigenossenschaft des 12. und 13. sächsischen Reichstags- Wahl- baß sich bisher außer den freien Gewerkschaften niemand an der die Freijinnigen Ausdruck gab, wobei die Versammlung durch Zus freises einstimmig beschlossen, den Genossen Mehring aufzufordern, Gewerbegerichtswahl beteiligt habe, also ein Anlaß zur Einführung ftimmung bewies, daß der Widerwille gegen die politische Rückgrat= feine frühere Thätigkeit für die Leipziger Boltszeitung" wieder auf der Berhältniswahl nicht vorliegt. Dagegen ist die Amtsdauer der losigkeit des Freisinns allgemein ist. Mit einigen aufmunternden Gewerbegerichtsbeisiger von zwei auf drei Jahre verlängert, die Zahl Worten des Vorsitzenden zur regen Wahlarbeit schloß die Verderselben aber von 204 auf 102 herabgesetzt worden. fammlung.
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Darum auf zum Kampf! Anf zum Sieg!
Partei- Nachrichten.
Die Leipziger Bolkszeitung" veröffentlicht folgendes:
zunehmen."
Gemeindewahlen. In Brandenburg wurden in der dritten Klaffe fünf Socialdemokraten und ein Gegner gewählt; die Zahl unsrer Mandate erhöht sich damit von 13 auf 14.
In Fürstenwalde brachten es unsre Parteigenossen diesmal auf 214 Stimmen gegen 487 gegnerische, während sie vor vier Jahren erst 80 Stimmen aufbrachten.
In Wandsbed waren bei der Gemeindewahl zwei Mandate zu besetzen. Unfre Genossen stellten nur einen eignen Kandidaten auf und nahmen als zweiten den Kandidaten des" Neuen Bürger vereins" auf ihren Zettel. Während nun unsre Parteigenossen geschlossen für den Kompromißkandidaten mitstimmten, ließ ein großer Teil der Mitglieder des genannten Vereins unsren Kandidaten fallen. Unser Kandidat blieb infolge dessen in der Minderheit, der von uns unterstützte Kandidat des, Neuen Bürgervereins" wurde gewählt. In 3 won bei Gera wurde die ganze socialdemokratische Liste 13 Namen glatt gewählt. Zwei der Gewählten standen auch auf der gegnerischen Liste.
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Der Arbeiterschutz vor Gericht.
fei,
In Mainz beschäftigt man sich mit der Einführung der Verhältniswahl. In Karlsruhe wird jetzt zum erstenmal nach dem System der Verhältniswahl gewählt werden. In Dessau wurden ausschließlich der drei Vertreter der Großindustrie die vom Gewerkschaftskartell vorgeschlagenen Kandidaten der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer gewählt. Auf die Kartelliste der Arbeitgeber entfielen 43, auf die des Innungsausschusses 30 Stimmen. Die Arbeitnehmerliste ging mit 730 Slimmen glatt durch. Eine Gegenliste der Arbeitnehmer existierte nicht.
Kommunal- Wählerversammlungen.
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13. und 14. Kommunal- Wahlbezirk. Im Lokal„ Südost" in
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Das
An den
Für den 17. und 18. Kommunal- Wahlbezirk tagte am Dienstag eine Bersammlung im„ Dresdener Garten". Die Referenten Gottfr. Schulz und Ewald kennzeichneten unter Anführung zahlreicher Beispiele das Verhalten des Freisinns im Roten Hause. Sic zeigten, daß die Vertreter des Freisinns in der StadtverordnetenVersammlung ebensoweit entfernt sind von der Bethätigung freiheitlicher Gesinnung, wie von der Vertretung einer zeitgemäßen, dem Interesse der Allgemeinheit dienenden Kommunalpolitik. Dreitlassenwahlrecht giebt diesen Leuten allerdings die Macht, die Interessen einer zahlungsfähigen Minderheit im Gegensatz zu der großen Mehrheit des arbeitenden Volkes zu vertreten. Arbeitern ist es, diese Macht des Kommunalfreisinns wenigstens In einer Kommunalwähler- Versammlung für den zweiten Bezirk möglich ist. Die Arbeiter haben die Pflicht, dafür zu sorgen, daß soweit zu brechen, als es unter der Herrschaft des Klassenwahlrechts ( erster Reichstags- Wahlkreis), die am 24. November im Friedrich- auch der 17. und 18. Bezirk für die Socialdemokratie erobert wird. städtischen Kasino tagte, referierte Reichtags- Abgeordneter Nach den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen der Dr. Südetum. Er machte sich besonders die Bloßlegung der Be- Referenten richteten die Kandidaten der beiden Bezirke, Kerfin gehungs- und Unterlassungssünden des Kommunalfreisinns zur und Schönemann, turze Ansprachen an die Versammlung. Aufgabe. Alles, was gut und annehmbar im liberalen Programm Bum Schluß ersuchte der Vorsitzende Hoch die Parte genossen, für An den Bürgermeister Mert in Strasburg ( Mark) wandte sei, werde bon den Liberalen berraten wo fie die sich im Frühjahr der Comptoirbote der Zuckerfabrit Blumenhagen Macht hätten, also besonders in den großen Kommunen. rege Beteiligung zu sorgen. mit dem Ersuchen, ihm die Mitgliederliste des socialdemokratischen Es müsse versucht werden, mit aller Kraft, in allen Bezirken der Bei Wernau , Schwedterstr. 23, referierte der Kandidat des Wahlvereins zur Durchficht vorzulegen. Diesem Wunsche dritten Abteilung, die Mandate den Socialdemokraten zu erkämpfen. 31. Kommunal- Wahlbezirks, Genosse Hermann Schubert. Die tam der Bürgermeister nach und die so erlangte Kenntnis Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Der socialdemokratische Kandidat, Ausführungen des Referenten über die Rückständigkeit der Berliner diente dann dem Abgesandten dem Abgesandten der Zuckerfabrik dazu, auf Genosse Waldet Manasse, hielt dann eine kernige, satirisch Kommunalverhältnisse mit besonderer Berücksichtigung des SchulArbeiter der Zuckerfabrik einzuwirken, daß sie sich aus der gewürzte Ansprache an die Versammelten, die ihrem Einverständnis wesens, der Wohnungsfrage und der im Privatbesih befindlichen Liste des Wahlvereins streichen ließen. Der Vorsitzende des mit dem Gesagten durch lebhafte Zustimmung Ausdruck gaben. Verkehrsmittel waren mit vielen Beispielen aus dem Wahlvereins, Genosse Brusch, führte über den Bürgermeister Darauf schloß Genosse Oppel, zur Agitation für die Wahl Manasses praktischen Leben der Arbeiterschaft durchsetzt und fanden lebhafte Beschwerde beim Landrat und später beim Regierungspräsidenten anfeuernd, die Versammlung mit einem Hoch auf die Socialdemo- Bustimmung. In der Diskussion flagte ein Genoffe über die Kosten, und diese Beschwerden hatte die Folge, daß Brusch angella gt fratie, worin die Anwesenden freudig einstimmten.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Mißbrauch der Mitgliederlisten.
wurde wegen Beleidigung des Bürgermeisters, Die Wählerversammlung für den 5. Kommunal- Wahlbezirk, weil er ihm lleberschreitung seiner Amtsbefugnisse vorgeworfen hatte, Infolgedessen stand er jetzt vor der Straffanumer des Landgerichts Prenzlau . Das Gericht konstatierte, daß Mert seine Amtsbefugnisse mißbraucht und Brusch in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt habe. Es erkannte auf Freisprechung.
Die sociale Fürsorge vor Gericht.
Genoffe Mehrlein von der„ Volkswacht" soll den Magistrat der Stadt Gothberg beleidigt haben, weil er behauptet hatte, daß der
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welche den Arbeitern durch fortwährend geforderte Neuanschaffungen teilung eines Provisionsreisenden hervor, der das Wahlrecht verloren an Schulbüchern entstehen. Stürmische Entrüstung rief die Mithat, da die Armentasse in einer Augentlinit 105 M. für ihn bezahlen mußte. Mit einem begeistert aufgenommenen och auf die internationale Socialdemokratie wurde die Versammlung geschlossen.
die in Bühltes Salon in der Dennewigstraße tagte, war gut besucht und perlief recht anregend. Reichstags- Abgeordneter 3 ubeil war hatte der Kandidat des Bezirks, Genosse Hermann Werner, leider durch Krankheit verhindert, zu erscheinen. An seiner Stelle das Referat übernommen. Obgleich unvorbereitet, legte er, gestüt 39. Kommunal- Wahlbezirk. In einer gut besuchten Versamm auf das kommunale Parteiprogramm, treffend die Grundsäße und die lung sprach am Dienstag in Hübners Lokal der socialdemokratische Forderungen der Socialdemokratie an die Gemeindeverwaltungen Kandidat Genosse Gründel über die bevorstehenden Stadts dar und verpflichtete sich in einfachen, ehrlichen Worten, treu und verordneten- Wahlen. Redner beleuchtete die verschiedenen Mißfeit diesem Programm entsprechend wirken zu wollen. Dem Re- stände auf kommunalem Gebiet und unterzog die Thätigkeit der ferat folgte eine lebhafte Diskussion, an der sich außer mehreren l liberalen Stadtverordneten- Mehrheit einer gründlichen Kritik. Mit
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