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nicht, man fuchte im Gegenteil die Unterstüßung folch gefährlicher Patrone für die freifinnigen Wahlen zu finden.

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Verfammlungen.

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Die Vorwürfe, welche gestern die Redner in den 15 social- jer das Treiben des Freisinns im Roten Hause und forderte die Ans demokratischen Kommunalwähler- Versammlungen der freisinnigen wesenden auf, durch die Wahl der socialdemokratischen Kandidaten Fünf Jahre später. Wieder ging's zur Landtagswahl. Unter Stadtverordneten - Majorität machten, fanden nicht nur den Beifall dem Freifinn den Lohn für sein feiges und verräterisches Verhalten Anleitung des Genossens Bruhns beteiligten sich 1898 die Socialdemo- der Versammlelten, sondern werden von der großen Mehrheit der bei den Landtagswahlen zu geben. fraten Breslaus zum erstenmal offiziell und selbständig an dieser Berliner Bevölkerung als berechtigt anerkannt. Wahl mit dem Erfolge, daß sie 88 Wahlmänner- Mandate erwarben. Der liberale Gedanke war auch diesmal nicht kräftig genug gewesen, In den Arminhallen waren die Parteigenossen des 2. Kommunal­um den Sieg sich zuzuwenden, und abermals trat der Frei Wahlbezirks zahlreich versammelt. Mit sichtlichem Interesse und leb­sinn an die offizielle Vertretung der Breslauer haftem Beifa nahmen die Anwesenden das Referat des Genossen Der Centralverband der Stukkateure hielt am Montag seine Socialdemokratie heran mit dem Ersuchen, ein Karl Liebknecht sowie die Ausführungen des Kandidaten, Ge- regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Ueber den ersten Punkt, Bündnis abzuschließen. Zuerst erhoben unsre Genossen nossen Manasse entgegen, der in beredten Worten zum Kampf gegen Anstellung eines Verbandsbeamten, referierte Rösner, welcher die damals schon die Forderung auf Abtretung eines Mandats, ließen das vollsschädigende Regiment des Freisinns aufforderte. Notwendigkeit einer solchen Anstellung klarlegte, und berechnete, daß sich aber im Laufe der Verhandlungen von den Freisinnigen überzeugen, daß die Forderung diesmal" noch nicht zu ver- den 5. Kommunal- Wahlbezirk. In Zühlkes Salon, Dennewigstraße, tagte die Versammlung für bei einer Erhöhung des Wochenbeitrages um 10 Pf. es den Hier befürwortete Reichstags- Mitgliedern der Filiale Berlin möglich sei, sämtliche dadurch wirklichen sei. Gegen eine Minderheit wurde 1898 das Bündnis Abgeordneter Wurm noch einmal die Wahl des Genossen Werner entstehende Unkosten zu decken. Nach längerer Diskussion wurde mit dem liberalen Bürgertum abgeschlossen. Und als der Patt mit warmen Worten, nachdem er das Kommunalprogramm der beschlossen, eine Urabstimmung in der Filiale darüber herbeizuführen, den erwarteten Erfolg gezeitigt hatte, da bedankten sich Socialdemokratie entwickelt, den Liberalismus kritisch beleuchtet und ob die Mitglieder gewillt sind, pro Arbeitswoche 10 Pf. Extrasteuer mittels Inserats in der" Volkswacht" die Freifinnigen bei ihren nachgewiesen hatte, wie thöricht das freisinnige Märchen von der zu zahlen, und wenn eine Zweidrittelmehrheit der Mitglieder dafür roten, gefährlichen und abschreckenden" Bundesbrüdern für die angeblich ihrem Wesen nach unpolitischen kommunalen Verwaltung ist, soll ein Kollege als Beamter angestellt werden. Hierauf gehaltene Treue. sei, wo die Interessen aller Bevölkerungsschichten gleichmäßig gewahrt wurde der letzte Leitartikel des Fachorgans einer scharfen Kritik Durch eine auf unsrer Seite verübte Ungeschicklichkeit erfolgte würden. Das Gegenteil sei der Fall. Lebhafter Beifall folgte dem unterzogen und wurde beschlossen, der Redaktion eine Erklärung zum 1900 die Kassation der Breslauer Wahl laut Beschluß des Vortrage. Abdruck zu unterbreiten, in welcher dagegen protestiert wird, daß Abgeordnetenhauses. Zum drittenmal streckten die Bürger" die Bruderhand aus nach der schwieligen Faust der bündnisunfähigen Brauerei- Ausschank zusammengerufen worden, wo der socialdemo gliedern zu sein, die Geschäfte führen soll. Alsdann wurde mits Die Wähler des 8. Bezirks waren noch einmal nach Habels der Berliner Vorstand, ohne im Einverständnis mit den Mit­Socialdemokraten. Wieder schlugen wir ein, wieder siegte der Frei- kratische Kandidat Genosse Antrid das Referat hielt. Treffend geteilt, daß den Arbeitgebern Cirkulare zugesandt ſeien, worin dieselben finn, wieder Lobeserhebungen der liberalen Blätter über die ver- kennzeichnete er das Wesen des Kommunalfreisinns, indem er durch vom 1. Oktober 1901 auch überall innegehalten wird und worin ersucht werden, darauf hinzuwirken, daß die Baupolizei- Verordnung nünftige Haltung der Bundesbrüder von der roten Partei. Und zwischendurch laufen mancherlei eine kritische Betrachtung seiner Thaten und seiner Unterlassungs- ferner darauf hingewiesen wird, daß die Arbeitszeit der Stuffateure Bakte sekundärer fünden den aufmerksamen Hörern unter anderm vor Augen führte, fich im Winter entsprechend der der Maurer verkürzt. Hierbei Natur. Treulich haben wir jedesmal unser Vers, cechen gehalten, wie oft in der Kommune der Freifinn in seiner dortigen Macht- soll besonders darauf geachtet werden, daß, da täglich um 4 Uhr dankbar haben die Freifinnigen das stets anerkannt und heute stellung sein eignes politisches Programm verrät. Demgegenüber Feierabend gemacht wird, dieses des Sonnabends um 3 Uhr geschieht. kommt Herr Dehlke, um uns zu beweisen, daß wir bündnis- stellte er das wirken der Socialdemokratie. Rebner fand bei der Versammlung vielen Beifall. Einhellig war man mit ihm und dem Genossen& cho 13, der nach ihm fernige Worte sprach, der Meinung, ſtügung ergab für Berlin die Ablehnung derselben mit 420 gegen blick ein, als wir ein Mandat forderten, vorher hat man Unter Verschiedenem teilte der Vorsitzende mit, sie nicht gemerkt..." daß der Bezirk mit aller Straft der Partei wiedererobert werden müsse. daß der Vorstand in seiner Sigung den streikenden Textilarbeitern in Diese Erinnerungen der Volfswacht" an einstige Freisinns­Im Alten Schüßenhause hatten sich die Wähler des 28. Bezirks Crimmitschau 100 M. als zweite State, deu Metallarbeitern 200 m. bereitwilligkeit, sich durch die Socialdemokratie Vorteile zutragen zu ziemlich zahlreich versammelt und folgten mit lebhaftem Interesse und den Adressenschreibern 50 M. zugebilligt habe. Die Versamm Tassen, beantwortete Dr. Dehlte durch Fortsetzung ebenso hochmütiger dem Vortrag des Genossen Dr. Weyl, der treffend den Unterschied lung erklärte sich damit einverstanden. Hierauf wurde mitgeteilt, wie unwahren Darstellungen: es sei richtig und spreche für die zwischen der Socialdemokratie, die die Kommune zu einem socialen daß der Schlichtungskommission einige Streitfragen bei der Firma Vorurteilslosigkeit der Liberalen, daß es von freisinniger Seite in Gemeinwesen gestalten will, und dem Freifinn, der sie gleichsam als G. Mielke vorliegen, und soll hierbei gleichzeitig versucht werden, Breslau an wohlwollenden Versuchen, eine gewisse Verständigung mit ein kapitalistisches Unternehmen betrachtet, flarlegte und zum Schluß durch eine besondere Definierung flar festzulegen, was ein der Socialdemokratie wenigstens in einigen Fällen herbeizuführen, darauf hinwies, daß der socialdemokratische Kandidat Franz Friesgefims ist. Nach Erledigung mehrerer Angelegen in früheren Jahren nicht gefehlt hat," aber nie hat unsre totke, der sich bereits in mehreren städtischen Ehrenämtern aufs heiten von geringerer von geringerer Bedeutung wurden die Anwesenden Parteileitung ein Abkommen dahin getroffen, den Besitzstand mit der beste bewährt hat, vortrefflich zur Thätigkeit eines Stadtverordneten noch ersucht, sich zahlreich an den demnächst stattfindenden Stadt­Socialdemokratie zu teilen, sie ist nicht einmal so weit gegangen, vorgebildet und befähigt ist. Hierauf nahm Genosse Stoke das verordnetenwahlen zu beteiligen, damit recht viele Vertreter der die freisinnigen Wähler in irgend einem Falle Wort zu einer fernigen Ansprache, die starken Beifall hervorrief. Arbeiterinteressen ins rote Haus ihren Einzug halten. dazu aufzufordern, für einen Socialdemokraten Im Saale der Brauerei Königstadt, wo die Versammlung für zu stimmen. Vorschläge letterer Art sind zwar in früheren den 31. Bezirk tagte, waren etwa 500 Personen versammelt. Hier Jahren im Schoße der Parteileitung aufgetaucht, aber schließlich sprachen zunächst Genosse Poersch und darauf der Kandidat doch jedesmal abgelehnt worden." Hermann Schubert, der unter anderm auf ein für den frei­sinnigen Mischmasch- Kandidaten Mar Groß verbreitetes Flugblatt einging, das von Lügen über die Socialdemokratie stroßt, so daß es kaum von der schwärzesten Reaktion überboten werden kann. Die von gründlicher Sachkenntnis und ernstem Wollen zeugenden Aus­führungen des Referenten und des Kandidaten fanden lebhaften Beifall.

Dieſe Bündnisunfähigkeit trat erst in dem Augen­

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Die Volkswacht" setzt diesem dreistesten Ableugnungsverfuch die Veröffentlichung dieses Rundschreibens entgegen:

Stadtverordnetenwahl.

Breslau , Dezember 1900.

III. Abteilung. Bezirk 26. Sehr geehrter Herr! Die socialdemokratische Partei empfiehlt ihren Parteifreunden, in der Stichwahl im Bezirk 20 und 24 für die freifinnigen Kan­didaten Mende, Müller und Schleiffer zu stimmen. Wir empfehlen unsrerseits unfren Parteigenossen im 26. Bezirk dringendst, in der Stichwahl für die socialdemokratischen Kandidaten, die Herren

und

zu stimmen.

Tischler Hermann Brosig

Töpfer Hermann Neuberger

Wer diesem nufrem Rate folgt, bekämpft die Reaktion und fördert gleichzeitig die Wahl unsrer Kandidaten im 20. und 24. Bezirk. Das Wahlbureau der vereinigten freisinnigen Parteien. Heilberg.

Simon.

Das freifinnige Bezirks- Wahlkomitee.

Zu den Unterzeichnern dieses Rundschreibens gehörte unter andren Freisinnsanhängern auch Dr. Dehlfe!

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150 Stimmen.

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Teltow . In einer gut besuchten Versammlung von Männern und Frauen sprach am Sonntag im Schweizerhäuschen" in Seehof­Teltow Genosse Dr. Maurenbrecher über den Ausfall der preußischen Landtagswahlen. In anderthalbstündigem Vortrage geißelte der Redner das Verhalten der bürgerlichen Linken gegen­über der Socialdemokratie. Obwohl es dem Freisinn nochmals möglich war, in einigen Wahlkreisen eine Anzahl Stimmen zu er= halten, schwände den Freisinnigen dieser Trost infolge ihrer jämmer­lichen Haltung bei den Stichwahlen für die nächsten Wahlen mehr und mehr, da für wirklich oppofitionell gesinnte Wähler nur allein In der Urania" sprach Genosse Reichstags- Abgeordneter die Socialdemokratie als einzige Stampfpartei übrig bleibe. Haben Stadthagen vor zahlreichen Zuhörern, die seinen fesselnden wir auch keine Mandate erobert, so sind doch die Erfolge für ums Ausführungen mit gespannter Aufmerksamkeit folgten. Der Redner große zu nennen und müssen bei weiterer Beteiligung sich noch ber begann seine Kritik an der liberalen Kommunalpolitik mit einer größern. Geradezu erbärmlich nannte der Redner das Geschrei Verspottung des liberalen Männerstolzes" vor Königsthronen und der Gegner, angesichts der Dreiklassenwahl von einer Niederlage der erörterte die Bodenpolitik der liberalen Hausbesizer in der Stadt- Socialdemokratie zu schreiben. Die fesselnden Ausführungen des verwaltung. Unter lebhaftem Beifall der Versammlung legte der Referenten wurden von den Versammelten mit lebhaftem Beifall Redner die socialdemokratischen Forderungen an die Kommune dar. aufgenommen. In der kurzen Diskussion tam die grenzenlose Der weite Saal der ,, Drachenburg " war vollständig besetzt. Der Wut unsrer Gegner hierselbst zur Sprache, da in der 3. Abteilung Referent, Genosse Singer, wurde von den lebhaften Bustimmungs- unsre Wahlmänner mit erdrückender Mehrheit 110 gegen 30 bürger­rufen der begeisterten Zuhörer fortwährend unterbrochen. Nach einer liche) gewählt wurden. Alle kleinen Geschäftsleute, welche nicht Darlegung des erbärmlichen Verhaltens der Freiſsinnigen bei den nach dem Geschmack unsrer Philister gewählt haben, sollen boykottiert Landtagswahlen erörterte der Redner in eingehender Weise werden. Im zweiten Punkt der Tagesordnung erstatteten die Ge­die Mißstände in der Berliner Stadtverwaltung, für welche nossen Röder und Keßler als Stadtverordnete Bericht über ihre Der Bericht die freisinnige Mehrheit verantwortlich sei. Die Darlegung Thätigkeit in der Stadtverordneten- Versammlung. Alsdann erfolgte die Aufstellung des Verhaltens der Verwaltung gegen die städtischen Gas- fand den Beifall der Genossen. arbeiter anläßlich der Landtagswahl rief die stürmische Entrüstung eines Kandidaten für die am 30. d. Mts. stattfindende Stadt­Es ist danach unausweichlich festgestellt, daß der Freisimm stets beantwortete: der Versammlung hervor, welche Genosse Singer mit den Worten verordneten- Wahl. In Vorschlag gebracht als solcher und von der Darüber wird noch an andrer Stelle ein Wörtchen Versammlung angenommen wurde unser Parteigenosse Schneider­gern die socialdemokratische Hilfe nahm, besonders wenn unmittelbare geredet werden". In der Versammlung herrschte begeisterte Kampfes- meister Gustav Franke. Die Versammelten versprachen, mit allen Gegenleistungen nicht gefordert wurden, daß er aber neuerdings das ftimmung. Kräften dafür einzutreten, daß Genosse Franke als dritter im frühere Verhalten fortzulügen sich bemüht und die einst heiß um­worbene Socialdemokratie unsinnig und wahrheitswidrig lästert, hatten die Genossen Heimann und Bruns, letterer als In dem Saale der Brauerei Germania , Frankfurter Allee 53, Bunde ins Stadtverordneten - Kollegium einzieht. nur um die liberalen Gefolgsleute für das Bündnis zu zähmen, Kandidat für das Stadtparlament, es übernommen, ein legtes Wort das er mit rechtsstehenden und reaktionären Parteien abzuschließen an die Wähler zu richten. Beide, gaben ein erschöpfendes Befimee Letzte Nachrichten und Depeschen. durch seine eigne reaktionäre Entwicklung sich begeistert fühlt.- an der Aufgaben, die unsrer Genossen im Roten Hause noch harren, Stadtverordnetenwahl in Remscheid . Terrorismus! Der Hannoversche Courier" veröffentlicht Namen, und feuerten die Versammelten an, durch recht zahlreiche Beteiligung Stand und Wohnort derjenigen elf für die Kandidatur Voß ver- an der Wahl den Sieg zu einem vollständigen zu machen.) Remscheid , 26. November. ( Privatdepesche des Vorwärts".) pflichteten Wahlmänner", die nicht zur Wahl erschienen. Bei 37. Kommunal Wahlbezirk. Trotz des unangenehmen Schnee- Bei der heutigen Stadtverordnetenwahl wurden 3 Size mit großer Dieser Gelegenheit wird festgestellt, daß in der Stadt Linden, wo gestöbers hatten sich die Genossen zahlreich in Hirthes Lokal ein- Mehrheit von der Socialdemokratie erobert. 198 Wahlmänner zu wählen waren also in jeder Abteilung 66- gefunden. Der bisherige Vertreter des Bezirks, Genosse Borg= die Socialdemokratie 122 Wahlmänner durchsetzte. Im Landkreis mann, führte den Wählern in seinem beifällig aufgenommenen Linden mit 159 Wahlmännern erhielten die Socialdemokraten nur 19 Vortrage die zahlreichen Schäden und Mängel der hiesigen liberalen ( gegen 18 im Jahre 1898). Für ungültig erklärt wurden 6 nationalliberale Stommunalpolitik vor Augen und legte ihnen nahe, auch noch die Wien , 26. November. ( W. T. B.) In der Debatte über die Er­Mandate, oder wie der H. C." sich ausdrückte, um dem Toben und letzten paar Stunden vor der Wahl auszunuzen, damit der Bezirk flärung des Ministerpräsidenten führt Abg. Forscht aus, die Czechen Lärmen der Socialdemokraten ein Ende zu machen, verzichteten nicht nur wiedererobert, sondern auch eine möglichst große Stimmen- feien unter Aufrechterhaltung ihres politischen Programms jeder­diese Wahlmänner auf die Ausübung ihres Wahlrechtes! Bei einer zahl auf die socialdemokratische Partei vereinigt werde. zeit bereit, an den Versuchen zur Konsolidierung Destreichs teil­etwaigen kommenden Wahl wird mit besonderem Nachdruck in Linden- Im Saale von Herzog, Memelerstr. 67, sprach der Stadt- zunehmen, sofern ihre Rechte, ihre politische und kulturelle Bedeutung Land gearbeitet werden müssen, das zum großen Teil auch industriell verordnete Genosse Ad. Hoffmann vor einer sehr stark besuchten der Krone bezüglich der Armee zustehenden Hoheitsrechte an die geachtet würden. Abg. Menger erklärt, die leberweisung der bevölkert ist. Das Resultat von Linden- Stadt zeigt, was durch zähe Versammlung. Seine reichen Erfahrungen aus der kommunalen gefeßgebenden Körperschaften in Destreich würde endlose Parteitämpfe Arbeit- 1898 standen sich dort 84 socialdemokratische und 60 national- Praris verwendete er zu einem eindrucksvollen Referat. Er wurde liberale Wahlmänner gegenüber in städtischen Industriebezirken wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochen. Nach Beendigung daß der Föderalismus auch auf die Armee Anwendung finden solle. auf die Armee übertragen. Abg. Io fac spricht sich dafür aus, erreicht werden kann. des Vortrags richtete der Kandidat Genosse Paul Schneider Die Weiterberatung wird sodann auf morgen vertagt. noch einige Worte an die Versammlung, die nach kurzer Diskussion Nach Schluß der Sigung stellten die Czechisch- Radikalen mit Hochrufen auf den Genossen Ad. Hoffmann auseinanderging.& refl, lofac und Sehnal den Journalisten Mandl, welcher Jm Saale der Spreehallen in der Kirchstraße referierten die die Nachricht von dem angeblichen Uhrendiebstahl Fresls im Belgrader Genossen Ewald und Kazenstein vor den Wählern des Konak verbreitet haben soll, in der Parlamentshalle energisch zur 42. Kommunal- Wahlbezirks. Die Ausführungen der Redner, be- Rede, wobei es zu einem heftigen Wortwechsel kam, der in Thatlich­fonders die an den Freisinnigen geübte scharfe Stritit, fanden leb- feiten ausartete. haften Beifall. Nach den Referenten nahm der Kandidat des Bezirks, Genosse Anders, zu einer kurzen Ansprache das Wort. Auch aus Rom , 26. Nov.( W. T. B.) Die Universität ist wegen der heute den Reihen der Versammelten wurde auf die Bedeutung der Wahl von den Studenten veranstalteten Kundgebungen geschlossen worden. hingewiesen und zur regen Beteiligung aufgefordert. wurde gestern noch einmal in 15 Versammlungen gerichtet. Unfre Ge- Für den 47. Kommunal- Wahlbezirk fand im Feldschlößchen, nossen thun, indem sie sich an der Wahl beteiligen, einfach ihre Müllerstraße, eine Versammlung statt. Genosse Reichstags- Abgeord: Pflicht, und nach vollendeter Wahl gehen sie unermüdlich wieder neter Zubeil gab in seiner Rede einen historischen Rückblick auf an die Organisationsarbeit. Solche brachte ihnen die verflossene die Entstehung der Städteordnung, die ein Ausfluß des reaktionärsten Landtagswahl und wird ihnen auch die jetzige Stadtverordneten- Geistes ist. Diese Verordnung hält man noch aufrecht, daß sie das wahl wieder in Hülle und Fülle bringen. Die Socialdemokratie Eindringen der Arbeiterklasse in die Stadtparlamente verhindern und das Regiment des Grundbesizes aufrecht erhalten soll. In saugt aus allen Blüten Honig, warum nicht auch aus der öffent- treffender Weise schilderte der Redner die Rückständigkeit der Haus­lichen Abstimmung, mit deren Hilfe gerade der abhängige Wähler befizer und kritisierte in scharfer Weise unter der Zustimmung der geknebelt oder der Wahl ferngehalten werden soll? Versammlung ihre fulturwidrigen Forderungen. Die Berliner Bei der öffentlichen Abstimmung lernt man so manchen bisher Arbeiterschaft möge dafür sorgen, daß den Herren ihre Suppe ver unbekannten Genossen kennen, den man der Drganisation und dem falzen wird. man die socialistische Presse zuführen kann!

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In Stiebers Spuren. Zu unsrer Notiz unter dieser Aufschrift bemerkt die Freifinnige Zeitung", daß sie die Schmach mit der Kölnischen Zeitung " teilt. Ihre Ausrede: Offenbar ist nicht be­achtet worden( von wem? vom Sezer?), daß die drei Worte durch­strichen waren" ist absolut haltlos; gerade die drei Worte waren ja die Hauptsache, ohne die der Hieb gegen den Vorwärts" völlig un­möglich war.

Ein letztes Wort an die Gemeindewähler

Gegen die Socialdemokratie ist eben kein Kraut gewachsen. Das haben die Berliner Kommunal- Freifinnigen bei der Stadtverordneten­Wahl in der dritten Klasse bereits zur Genüge erfahren. Wer weiß, vielleicht kommt nach den Erfahrungen der Landtagswahl auch noch die Zeit, wo man ihnen da oder dort auch in der zweiten Klasse einmal ernsthaft zu Leibe rücken wird.

Die Unzufriedenheit mit dem Kommunal- Freifinn ist riesengroß; vielleicht noch größer als mit dem politischen. Sie reicht in Kreise hinein, wo die Herren es nicht ahnen; sonst hätten sie sich bei der Aufstellung ihrer Wahlmänner gelegentlich der Landtagswahl nicht so oft und so arg vergriffen.

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47. Kommunal- Wahlbezirk. Im Marienbad " referierte Doktor Friedeberg. Nach einer gründlichen Kritik unfrer kommunalen Bustände feuerte er die Genossen an, für eine möglichst zahlreiche Wahlbeteiligung zu sorgen, damit die Gegner für immer darauf ver­zichten, uns den Bezirk je wieder streitig zu machen. Hierauf richtete noch eine kurze Ansprache an die Erschienenen. Bisher ist noch nichts der Kandidat und bisherige Vertreter des Bezirks, Genosse Augustin, darüber bekannt geworden, ob die Gegner einen Kandidaten auf­gestellt haben oder nicht.

Abgeordnetenhaus.

Bochum , 26. November. ( W. T. B.) Auf der Strecke Wanne Münster wurden heute mittag zwei Stredenarbeiter von Volkszeitung" zufolge war der eine Arbeiter fofort tot, dem Schnellzuge 93, Münster - Köln , erfaßt. Der Westfälischen Boltszeitung" zufolge war der eine Arbeiter sofort tot, während der andre furz nach dem Unglüdsfall seinen Verlegungen erlag.

Lienz , 26. November. ( W. T. B.) Infolge des letzten Regen­wetters find im Defreggerthale viele Felsstürze erfolgt. Die Straße ist zerstört; zahlreiche Felder sind verschüttet und viele Häuser in großer Gefahr.

Genf , 26. November. ( Meldung der Schweizerischen Depeschen­Agentur.) Auf Ersuchen der Landes- Polizeibehörde verhaftete dic hiesige Polizei zwei Anarchisten Namens Stoyanoff oder Burtzeff und Krakoff. Der Name des ersteren ist ungewiß. Er kam zum erstenmal im Jahre 1889 von Sibirien nach Genf , blieb aber nicht bauernd hier. Später wurde er in London wegen anarchistischer Propaganda und Aufreizung zur Anwendung gewaltthätiger Mittel Strafe fehrte er hierher zurück, wo er vor zwei Jahren Krakoff zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach Verbüßung dieser kennen lernte. Sie gaben beide ein Blatt Narodobolez"( Volks­wille) heraus. Zur Täuschung der Polizei trug das Blatt den In der in Schmidts Gesellschaftshaus, Gartenstraße, statt- Vermerk: Gedrudt in London . Beide Anarchisten hielten sich bald gefundenen Versammlung sprach Genosse Walded Manasse. in Genf , bald in Clarens und in Montreur auf. Voraussichtlich Er legte dar, welch hohes Interesse der Ausfall der Kommunalwahlen werden sie ausgewiesen und an die Landesgrenze geführt werden, für die Arbeiterschaft Berlins habe. In satirischer Weise beleuchtete welche sie wählen.

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Berantwortl.Nedakteur: Julius Kaliski in Berlin . Inseratenteil verantwortl.: Th.Glocke in Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt