Poliftrtfje TtcbevstlM.Berlin, den 9. Juni.Nichts gelernt und Nichts vergessen. Höhere undniedere Kannegießer datiren von der Kaiser-Zusammen-kunft eine.neue Aera des Friedens und der Beruhigung".Der Ausgang der vorjährigen Reise-Prophezeiungenhat auf diese unheilbaren Kannegießer keine Wirkunghervorgebracht. Natürlich bleiben die französischen KollegenNichts schuldig— sie treiben es ebenso verrückt, nur daß siestatt Kiel— Nancy sagen. Man darf sich da nicht ärgern.Das ist ja die bekannte Sorte, die„nicht alle wird".—Die allgemeine Volksschule mit Rücksicht auf diesoziale Frage— das war das Thema, über welches aufdem letzten L e h r e r t a g e— der zu Pfingsten in Halleversammelt war— Schulinspcktor S a b e r e r auS Wormseinen Vortrag hielt. Er suchte den uns vorliegenden Be-richten zufolg« den„sozialen Einfluß der Schule" darin,daß sie„allen in gleicher Weise zugänglich und stufenmäßiggegliedert sei"— so würden die sozialen Gegensatze undVorurtheile beseitigt. Das ist ein sehr platonischer Sozia-lismuö. Der Herr Vortragende scheint aber wenigstens be-griffen zu haben, daß die Schule nicht, wie das'eine Zeitlang von unvorsichtigen Heißspornen befürwortet ward, dieSozialdemokratie„mit geistigen Waffen' bekämpfen solle.Daß durch die„Einheitlichkeit" der Schule sozmle Vor-urtheile beseitigt werden, ist richtig,— um so unbegreiflicher,daß Herr Sabercr, der offenbar noch recht viel lernen muß,gegen„daS sozialdemokratische Schul-Jdeal" eifert, welches jagerade die Einheitlichkeit der Schule konsequent durch-führt, und gleichzeitig die Verschiedenheit der Individualitätund der Berufe zur vollsten Geltung gelangen läßt. Dasseien„Zwaugsschulen" meint Herr Saberer. Nein, HerrSchulinspektor, es sind ebensowenig Zwangsschulen, wie dieheutigen Volksschulen es sind. Gegen die Schulpflichtwird der Herr Schulinspektor doch wohl nicht sein? Und worinbesteht denn die günstige soziale Wirkung der Schule, wiee r sie sich vorstellt? Darm, daß„die Kinder der ver-schiedenen Klassen und Stände mit einander auf der Schul-dank zusammen sitzen". Nun— im sozialistischen Staatgiebt es allerdings keine verschiedenen Klaffen und Stände,aber Herr Saberer wird doch zugeben müssen, daß die vonihm gefeierte günstige Wirkung in höherem Maß eintretenmuß, wenn die Schulen obligatorisch sind, wie wir eswollen, als wenn die Eltern, wie er es vorschlägt, nebenden obligatorischen Schulen noch sich besondere Schulenzulegen, ihren Kinder,: also ein extraeS Würstchen bratenkönnen.Wir hoffen,«he Herr Saberer wieder einen Vortraghält, studirt er fein Thema vorher etwas besser. Falls eres wünscht, kann ihm mit Material an die Hand gegangenwerden—Ei« Amtsblatt über die Offiziers- Exzesse. Inunserer Nummer von, 1. d. MtZ. theilten wir den Berichtder„Frankfurter Zeitung" über einen skandalösen Ueber-fall mit, den Offiziere Ende vorigen MonatS in Speyerauf einen Redakteur verübt. Der„Landauer An-zeiger",„Amtsblatt des Landgerichts Landau u. s. w.",drückt in seiner Nummer von, 30. Mai, wo der Vorgangerzählt wird, rückhaltlos die tiefste Empörung über den„Schimpf" ans, der„unserem Heere nicht zur Ehre gereicht"und schließt seinen Bericht wie folgt:„Was da? OffizicrkorpS zu dem schimpflichen Ueberfallevon hiuten und der ganzen übrigen Art des Aorgehcns vonftvei Bewaffneten gegen einen Unbewaffneten, zu der Verviel-Sltigung dcS urspünglichen Schimpfes sagen wird,muß abgewartet werden. Keinesfalls aber wird die Press«durch ein so außerordentliches Benehmen sich einschüchternlassen, Mißbrauch« wie die vorgekommenenfreiheraus mit ihrem wahren Namen zu nennen."Das ist doch einmal ein anständiges Amtsblatt! MitInfamie kassiert, wie sich's gehört, sind die Offiziere„ochnicht.—Wie's komme« kann. AuS Pest wird unter'm6. Juni geschrieben:Ueber die Schicksale des mit der Schauspielerin Borislarank nach Amerika gegangenen jungen Grafen Georga r o l y i, Sohn des Grafen Pista Karolyi, berichtet die„Temeswarer Zeitung": Die junge Gräfin, deren Ehe mitsie die politische Bewegung als Soldaten überhaupt Nichtsangeht, daß eS sich für einen pflichtgetreuen Soldaten über-Haupt nicht schickt, Politik zu treiben und sich hierüber nachBelieben ein persönliches Urtheil zu bilden. Tie Soldatenhaben dem Könige Treue und blinden Gehorsam geschworen;des Königs Politik ist also ihre Politik, sein Wille ihrWille, den sie stnmm und ohne Bedenken auszuführen haben.Sil solcher Zc,t ist Strenge doppelt nöthig. Lassen Sieso die Soldaten wissen, daß Jeder in Arrest kommt, derein politisches Gespräch beginnt, daß Jeder krummgeschlossen und in die Straskompagnie versetzt wird,der ein politisches oder gar aufrührerisches Blatt, einenAufruf und Dergleichen in die Kaserne zu bringen,dasselbe zu verbreiten oder vorzulesen wagt. Man soll nichtsagen, daß ich die Waffe, welche tch zu kommandiren dieEhre habe, ansreffen ließ vom Geist des Aufruhrs und derRebell, on, so daß sie bei einem Kampfe weniger ihre ver-dämmte Pflicht und Schuldigkeit thut, als die anderenWaffen. Sagen Sie den Leuten meine Willcnsmeinungganz energisch, so, wie Sie sie von mir vernommen haben,und sorgen Sie für die genaueste Ucberivachung. Ich ver-traue Ihrer Energie, Ihre», Patriotismus und IhrerKönigstreue. Sonnt: Gott befohlen. Es lebe der König!"„Hurrah! hoch!" riefe» die Offiziere, de» gezücktenDegen erhebend, und begaben sich zu ihren Mannschaften,um je nach ihrer besonderen Art und Weise ihnen dieWorte des Generals, zum Thcil in derberem Deutsch, vor-zutragen.Die Artilleristen schienen von diesen Reden nicht besonderserbaut, und das Hoch auf den König wurde nicht sonderlichlaut und nicht sehr vollstimmig erwidert. Der eine dieserBatteriechefs mußte nicht blos etwas Frühstückswein imKopfe, sonoern auch ganz besondere Ursache zur Unzufrieden«heit im Herzen haben, denn er wandte sich gegen einenseiner Leute mit zinshahnrothem Gesicht und gesträubtemSchnurrbart, indem er ausrief:„Sie Himmeldonnerwetterkerl, können Sie Ihr gott-verdammtes Maul nicht aufthun zu einem Hoch, wenn'?Ihrem mordverbrannten König gilt?"DaS„mordverbrannt" sollte noch aus den Himmel-dem Grafen durchaus unanfechtbar ist, hat ihrem Gatten imHerbste«in« klein« Komtesse geschenkt. Angesichts dieser That»fache ließ der Vater nach Amerika bekanntgeben, daß er sichvor den Thatsachen beuge und bereit sei, dem jungen Paaredas zum Familienbesitz gehörige Gut Janova in Südungarnals ständigen Aufenthalt und Eigenthum zu überweisen. Derjunge Graf, dessen nach Amerika mitgereiste Schwiegermutter,Frau Frank, inzwischen gestorben ist. lehnte jedoch ent-schieden ab, nach Europa zurückzukehren, indemer erklärte, er fühle stch in seinem neuen Leben sehrwohl und vermisse auch de» Umgang mit Landsleuten nicht.Graf Karolyi ist nämlich Hotelpächter in San Francisco.Sein Buchhalter ist ein junger Ungar, Namens Ladislausv. Szögyeny, und als Portier ist ein GrafLogo-thetti angestellt. Die beiden Letzteren waren vor noch nichtlanger Zeit unmittelbar nach einander als Obergespans-Sekretärein Temesvar thätig.Das Beispiel des österreichischen Erzherzogs, der Schiffs-kapitän wurde, scheint Schule zu machen. Es geht Nichtsüber ein gutes Beispiel.—Schtver von Begriffen. Unter der Ueberschrist:„Polizeilicher als die Polizei" schrieben wir dieser Tagegegen die Autonomie-Spitzel:„Die deutsche Polizei war so ehrlich, einzugestehen, daßder Raubanfall auf den Probst Poninski in Posen mit Poliliknichts zu thun hatte. Das ist den Spitzeln der„Autonomie",die ja für politische Verbrechen zu sorgen haben, nicht recht,— sie reklamiren alle vier Räuber für sich und meinen— umdem Spießbürger gruselig zu machen, was auch zum Handwerkgehört— die Attentäter seien nur an ihrer zu großen Humanitätzu Grunde gegangen; hätten sie Poninski sofort gelödtet, sowären sie entkommen. Nun— wir wollen das Gedächtmßjener vier Männer in Schutz nehmen— möge man ihr Handelnbeurtheilen, wie man will, Kameraden der Autonomie- Spitzelstnd sie nicht gewesen— so tief waren sie nicht gesunken."Hierzu bemerkt das vornehmste Berliner Klatschblatt:„Aus dieser geradezu verblüffenden Logik er-hellt klar, daß der„Vorwärts" einen gemeinen Raub-mörder für weit ehrenhafter hält als einenAnarchisten-Spitzel. Waren die Attentäter vonKoscielec keine Anarchisten, so waren sie eben, wie auch wirbisher angenommen haben, gemeine Raubmörder. Den Unter-schied zwischen einem Anarchisten und einem„Anarchisten-Spitzel" herauszufinden, das müssen wir dem„Vorwärts", dersich anscheinend dazu kompetent erachtet, überlassen."Besagtes Klatschblatt hat ganz richtig gerathen: wirhalten„emen gemeinen Raubmörder für weit ehrenhafterals einen Anarchisten-Spitzel"— aliag Mouchard oderAgent provocateur. Wie die? aber besagtem Klatschblatt„verblüffend" sein kann, ist uns unerfindlich. Es muß einsehr langsam funktionirendcs Denkvermögen haben. Oder hates nie das bekannte Sprichwort gehört:„Der Hehler istschlimmer als der Stehler"? Vielleicht frischt besagtesKlatschblatt seine defekten Hirnnerven durch die Lektüre desOliver Twist von Dickens auf; da wird es wohlfinden, daß das Sprichwort recht hat, daß der Hehler(An-stifter, Lockspitzel) ein ungleich größerer Schuft ist, als derStehler(Räuber, Raubmörder), und daß der„Vorwärts",weit entfernt, etwas„Verblüsseydes" gesagt zu haben, nurdie Meinung des Volkssprichworts und aller normal ent-wickelten Menschen ausgesprochen hat.—So, so! Ein belgisches Telegramm meldete gestern:Die Lütticher Gendarmerie verhastete in Seraing einenPolizei-Agenten,.der kürzlich mehrere Anarchistenzur Haft gebracht hat. Man glaubt, daß der Verhafteteein Komplice der Anarchisten ist. Der„Polizei- Agent"„ein Koniplice der Anarchisten"— ist gut. Herr Bernaert,der belgische Ministerpräsident, wird nicht gerade erbautsein, daß sein P o u r b a i x sich wieder einmal hat er-wischen lassen. Im Lütticher Gebiet war es diesemGentleman und seinen Freunden bekanntlich gelungen, dasVerbot der Maifeier zu erwirken. Der verhaftete Spitzelheißt beiläufig Cornct, und war der Radikalste der Radi-kalen. Wer nicht gleich für Dynamit war, der war ein„elender Feigling",„kein richtiger Revolutionär". Darankennt man die Vögel.-»Die IS- und Unkrauttaktik wird auch in anderenLändern geübt. So hören wir aus Holland, daß eineAnzahl unserer Genossen in Utrecht von sanatisirten Psaffen-knechten überfallen worden ist und polizeilichen Schutz inAnspruch nehmen mußte. Natürlich fehlt es dabei— auchin der deutschen Presse— nicht an schadenfrohen Be-donnerwetterkerl kommen, der Eiser verursachte die unglück-liche Wortversetzung, welche verschiedene Artilleristen zumLächeln reizte, unter Anderen auch den so höflich Angeredeten.Das ging dem Major aber über den Fedcrstutz, das rotheGesicht lief blau an und der ellenlange Schnurrbartkrümmte sich wie eine Kneipzange.„Ich glaube gar. Ihm kommt die Sache noch lächerlichvor? Ihm soll doch gleich das Schwerenothhimmelherrgotts-sakramentswetter in den Magen fahren, Ihn, Himmelhundnoch einmal."Der Artillerist legte die Hand zum Salntiren an denHelm und sprach mit ernstem Tone:„Ter Herr Major scheint zu vergessen, daß er einenSoldaten nicht schimpfen darf."„Was?" brüllte der Angeredete,„Widerspruch, Jnsubordi-Nation? i, ihn soll doch gleich der helle Blitz in Grundund Boden schlagen, daß er mich gottverdammten Hundanzureden wagt! Feldwebel! der Kerl ist arretirt. LassenSie ihn krumm schließen, bis ihm das Lnftschnappen ver-geht. Hören Sie, wie eine» Hund, Sie Battericlümmel,verdammter!"„Wie? Der Herr Major nennen mich.." fragte derFeldwebel betreten.„Ei was, ich meinte den SchwerenothTsakramenter, denAufwiegler, den dreiundneunzigtausend vermaledeiten Demo-kraten. der die Leute verführt, von ihrem Fahneneid ab-trünuig zu machen, zum Pöbel'rüber zu führen sucht, denHundskerl soll.."Ein lautes, unwilliges Gemurmel ließ den Major inseinen weiteren, im höheren Gcsellschaststou gehaltenen Expekto-rationell.inne halten. Ein znguterlctzt hinzugetretenerKollege nahm den Erzürnten unter'm Arm und flüsterteihm einige Worte zu. Diese schienen einige ernüchterndeWirkung aus den loyalitätS- und weinseligen Major aus-zuüben, sonst hätte es zu einem ernsten Konflikte zwischender nüchternen Mannschaft und dem besoffenen Majorkommen können, zu eine», Koilflikt, der nach der allgemeinübliche», Handhabung der Kriegsartikel unzweifelhaft zueiner Bestrafung der gesammten Kompagnie mit 5 bis 10Jahren Festung und Strasar'oeit geführt haben würde.merkungen und ordnungSparteilichen Lobsprüchen auf dieVolksjufttz. Wir heben diese unvorsichtigen Stilblüthenfein sorgsam auf und werden sie gelegentlich unserenGegnern unter die Nase halten, wenn's ihnen nicht an-genehm ist.—Die italienische Krise. Im Augenblick, wo wir dieSschreiben, ist die parlamentarische Schlacht noch nicht ent-schieden. Der Ernst der Situation findet aber einen be-redten Ausdruck in der Thatsache, daß der König seineReise nach Berlin auf unbestimmte Zeit verschoben hat.Sehr klug. Er wäre vielleicht nicht wieder zurückgekehrt— oder hätte wenigstens sein Königreich nicht mehrgefunden.Eiolitti sucht, wie heute telegraphirt wird, einer Ent-scheidung, die zu fürchten er allen Grund hat, dadurch ausdem Weg zu gehen, daß er die Neuwahlen erst für Oktoberanberaumen will. Das wird ihm aber nichts nutzen, da dieOpposition— und mit Recht— aus baldigster Vornahmeder Neuwahlen besteht. Die Situatton wird immer ver-wickelte!. Die Regierung hat den Kopf ganz verloren.—Spanisches. In Barcelona Streik und Be-lagerungszustand.—Der hundertjährige Gedenktag deS tO. Augustwird in Paris großartig gefeiert werden. Mit 57 gegen14 Stimmen hat der Stadtrath 200 OOO Franks zu diesemZwecke bewilligt. Am 10. August 1792 machte das König-thum in Frankreich, während die deutschen Truppen heran-zogen, den letzten Versuch, die Revolutton niederzuwerfenund Frankreich dem Ausland zu überliefern. Zu dem Kampfhatte es sich lange gerüstet, und wenn man bedenkt, daß derPlan mit der preußischen, österreichischen, russischen undenglischen Regierung vereinbart war und daß Entsatz inEilmärschen nahte, so standen die Chancen des Königthumskeineswegs schlecht— zumal die Tuilerien eine außerordentlichfeste Position bildeten. Wäre daS Volk nicht so einig gegen dasKönigthum gewesen, so würde diesem der Sieg wohl auchzugesallen sein. DaS landesverrätherische Benehmen desHofs hatte aber die ganze Natton empört: es galt dienationale Existenz Frankreichs, und so marschirte am10. August 1792 nicht blos die Revolution, sondern auchFrankreich gegen die Bourbonen- Monarchie, die nun er-liegen mußte. Mit der Gründung der„revolutionärenKommune von Paris", die in der Nacht vom 9. auf den10. August geschaffen ward, um die Volkserhebung zuleiten, begann die revolutionäre Hochfluth, welche!biS zumOktober des folgenden Jahres stetig anschwoll, unddann, nachdem alle Feinde der Republik— die innerenwie die äußeren— mit titanischer Kraftanstrengung zermalmtwaren, zum Stehen kam, worauf sie allmälig zurückwich,bis im Hochsommer 1794, über die Leichen der Hcberttstenund Dautouisten hinweg— am f. Thermidor, mitRobespierre's Sturz— d,e erklärte Ebbe hereinbrach.—Die betreffenden Debatten des Gemeinderaths warensehr lebhaft und dramatisch. Einigen Reaktionären, dievor einer„Verherrlichung der Jnsurrettton' warnten unddie Kommune von 1371 in die Debatte zogen, wurde vonunseren Genossen L o n g u e t und V a i l l a n t nach Notenheimgeleuchtet. Auch die Erschießung der Geißeln kam zurSprache, und unseren Genoffen war es ein Leichtes, dieUnschuld der Kommune und die Schuld der Versailler,namentlich des boshaften Intriganten Thiers, nach-zuweisen.—Auf dem internationalen Bergarbeiter-Kongreßin London sind 78 Delegirte anwesend— darunter 62«uSEngland, Irland, Schottland und WaleS, vier ausDeutschland, vier ans Frankreich und acht aus Belgien.Die beiden früheren Kongresse— der von Paris und dervon Brüssel— enthielten auch nicht annähernd eine so voll-ständige Vertretung der europäischen Bergarbeiter. Derbrüderlichste Geist der Jnternationalität beherrscht die Ver-Handlungen, welche in englischer, französischer und deutscherSprache geführt werden. In seiner gestrigen Sitzung nahmder Kongreß eine Resolution an, welche für die Berg-arbeiter das Recht reklamirt, die Grubeninspektore«zu ernennen.—Ter englische Parlamentsausschuß, welcher zurUntersuchung der Arbeitszeit der Eisen-.......i ii i—■Auf die kameradschaftliche Ermahnung hin stimmte er denTon herab und meinte:„Sie haben Recht, Herr Kamerad, man muß solchegott... solche Soldaten disziplinarisch bestrafen. GanzeBatterie, Achtung, trrrretet— ab!"Als die Artilleristen in ihre Stuben zurückkehrten, fandensie an ihren Plätzen je ein Exemplar einer gedruckten Pro-klamation, die also lautete:„Mitbürger unter den Waffen, Soldaten!„Ihr kennt das alte Lied von der Roth des armenMannes und von dem Uebermuth des Neichen; Ihr kenntdie Leiden des Volkes, seine täglichen Opfer und Lasten, dem,Eure Eltern fühlten sie, während sie Euch unter Sorgenund Kummer groß zogen, und Ihr werdet sie fühlen,ivenu Ihr zurück in unsere Reihen kehrt und Eurerseits denKampf unis Dasein anszunehmei, habt.„Wir fühlen die despotische Hand der herrschenden Klaffen»und Ihr fühlt sie auch.„Wir entbehren zur Zeit noch unsere staatsbürgerliche»Rechte, die jeder in, Staate Geborene mit auf die Weltbringt und durch seine Arbeit tagtäglich neu verdient. Ihrseid in demselben Falle. Das in den Reihen der Arbeitererwachte Klassenbewußtsein, das Bewußtsein ihrer mensch-lichen Würde, ihrer unverjährbaren Rechte, die nur derUeberniuth, die RncksichtZlofigkeit einer kleinen Zahl Staats-bürger ans den Reihen der bevorrechtigten Stände miß-achten und ableugnen kann, ruft uns, nachdemalle gütlichen Vorstellungen, alle gesetzlichen undfriedlichen Mittel und Wege vergeblich versuchtivorden, zun, Kampfe. Wir wollen das vergangene Unrechtnicht rächen, wir wollen nur die Fortsetzung des Unrecht»hindern. Unsere Zahl verbürgt uns ocn Sieg. Zivisch�'uns und dein Sieg steht nur Ihr, Soldaten, die Ihr zumgrößten Theile auS unseren, des arbeitenden Volkes, Reihe»hervorgegangen seid und bald in„ufere mit Lasten überbürdeten und ihrer natürlichen Rechte beraubten Gliedeiznrücktchren werdet.„Werdet Ihr in diesem Kampfe uns feindlich gegenüber«stehen?