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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

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der Nachteil hieraus die Arbeiter selbst empfindlich, indem sie bei weitem nicht so flott abgefertigt werden könnten, und indem dén den Mitreisenden zum Zwede der Weiterverbreitung das Märchen intelligenteren Kräften unter den Arbeitern die Möglichkeit entzogen aufzubinden, daß der Streifleiter in Crimmitschau werde, auf Posten als Vorsteherinnen gestellt zu werden, denen sie mit 180000 Mark durchgebrannt sei. Diese Lüge hat nicht gewachsen sein würden, wenn sie gezwungen sein sollten, die Der Centralverband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen den doppelten Zweck, die Streifenden zu entmutigen und zu gleicher Führung von Büchern zu übernehmen; denn hierzu fehle ihnen die hat in letzter Zeit derartige Fortschritte gemacht, daß die Filiale Zeit die Zufuhr der Streikunterstützung zu unterbinden. erforderliche Vorbildung und Getvandheit."( Stöstlich. Erst die Berlin desselben ein eignes Bureau eröffnen konnte. Dasselbe be= Streitbrecher sucht man jetzt namentlich auch in der Laufit. So praktischen und technischen Schwierigkeiten, die sich der einfachen findet sich in der Neuen Friedrichstr. 20, in der ersten Etage, und ist lockte ein Agent sechs Forster Weber nach dem Bahnhof unter der Eintragung von wenigen Zahlen in das Lohnbuch entgegenstellen, täglich von 9 Uhr morgens bis 5 Uhr abends geöffnet. Der Vorspiegelung, er wolle ihnen lohnende Beschäftigung in Hof und dann die Sorge um das Wohl der Arbeiterinnen", die samt Streit der Adressenschreiber soll dem Verbande und sonders die Lohnbücher wünschen, aber nicht imstande sein sollen, nicht so bald aus dem Gedächtnis entschwinden; dafür sorgt die( Bayern ) verschaffen. Auf dem Bahnhof löste er dann Fahrkarten als Borsteherinnen ein paar Zahlen zu schreiben!) Herr Hanff Polizei. Bisher find den bei dem Streik Beteiligten nicht weniger nach Leitelshain bei Crimmitschau ! empfahl alsdann die Einführung von Arbeitszetteln als sechs Strafmandate wegen Streifpoftenstehens zugegangen. zichteten natürlich dankend. an Stelle der Lohnbücher, falls nicht die Neigung bestehen Da fallen in Moabit wieder die Freisprechungen für die Streikposten Das Gewerkschaftstartell in Leipzig erläßt in follte, die Wäschefabrikation überhaupt von jeglichen Bestimmungen und die Verurteilungen der unverbesserlichen Polizei. Gemeinschaft mit dem Agitationskomitee der social­demokratischen Partei dortselbst einen Aufruf, in dem es heißt: Das Weihnachtsfest steht bevor, und voraussichtlich tobt in Crimmitschau der Kampf noch weiter, wenn die Weihnachtsglocken flingen und in den Tempeln das Wort gepredigt wird: Friede auf Erden!

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Zu einem

Nein, und tausendmal nein!

Die Weber ver­

Sie haben es reichlich verdient, die Crimmitschauer Textil­arbeiter und sind es auch bedürftig. Von Anbeginn der Arbeiter­bewegung standen die Crimmitschauer Textilarbeiter im Vordertreffen, fie schlugen die Schlachten des Proletariats mit, noch nie hat ihre Solidarität versagt; aufgerufen, gaben sie stets von dem wenigen, das sie besaßen, das mögliche.

dieser Art zu befreien. Als ob bei der Ausfüllung der Arbeitszettel nicht ebenfalls dieselben praktischen und technischen Schwierigkeiten" einen bis zum 1. April 1904 gültigen Lohntarif vereinbart, dessen Die Drahtarbeiter hatten im Frühjahr mit ihren Arbeitgebern zu überwinden wären, wie bei den Lohnbüchern. Nur sind sie für Abs. 2 dahin lautete, daß des Sonnabends eine Stunde und an den die Arbeiterinnen von ungleich geringerem Wert, weil sie leicht ver- Tagen vor den großen Festen zwei Stunden früher Feierabend zu loren gehen und dadurch bei Lohnkürzungen eine Feststellung der machen sei ohne Lohnabzug. Da aus der Bestimmung nicht früher für dieselbe Arbeit gezahlten Löhne unmöglich wird. Vogel schoß in jener Konferenz aber unzweifelhaft der Kommerzien- Accordarbeiter bezog, so kam es bei einer Firma wegen der von den Den flar hervorging, ob sie sich nur auf die Lohnarbeiter oder auch auf die rat Mannheimer ab, der die pure Unmöglichkeit" der Führung Accordarbeitern ebenfalls geforderten Lohnstunde zu Differenzen. Kindern auch nur die kleinste Weihnachtsfreude bereiten zu können, Bar der Möglichkeit, aus eignen Mitteln sich selbst oder den von Lohnbüchern in der Muster Konfettion zu beweisen Die Angelegenheit beschäftigte das Gewerbegericht. Branche Die Arbeiter suchen den bisherigen Schwierigkeiten in dieser Urteilsspruch kam es indeffen nicht, vielmehr riet das Gewerbegericht ſehen die Crimmitschauer Ausgesperrten dem Fest der Sonnenwende Branche dadurch abzuhelfen, daß sie an Stelle des heutigen beiden Parteien, eine paritätische Kommission einzusetzen, die dem entgegen. Sollen die so heldenmütig kämpfenden Textilproletarier Schäßungssystems ein regelrechtes Lohnsystem bei der Anfertigung fraglichen Passus des Tarifs eine präcisere Fassung geben solle. Die Crimmitschaus ein so bitterarmes Weihnachtsfest erleben? von Mustern befürworten. Es wäre dies um so leichter möglich, als Stommission hat auch unter dem Vorsitz des Gewerbegerichts- Direktors die Muster- Konfektion nur einen verhältnismäßig geringen Teil der von Schulz getagt mit dem Ergebnis, daß sie den Accordarbeitern Gesamtkonfettion umfaßt und ein vernünftiges Lohnverhältnis mit empfahl, auf die Lohnstunde des Connabends, die bis dahin von den Brüdern und Schwestern in Crimmitschau eine Weihnachtsbescherung Wir rufen daher die organisierte Arbeiterschaft auf, den kämpfenden geringer Mühe durch einen Tarifvertrag geschaffen werden könnte, übrigen Arbeitgebern gezahlt worden war, fernerhin zu verzichten. zu bereiten. ivenn die Unternehmer ihren proßigen Herrenstandpunkt nur auf- Dagegen solle die Kommission, vorbehaltlich der Zustimmung der geben möchten. Herr Mannheimer aber sagte:" In solchen Fällen beiderseitigen Versammlungen, als Schlichtungskommission für das einen Lohn vorher feſtſeßen, hieße dieſen direkt aus der Luft greifen Gewerbe bis auf weiteres bestehen bleiben und bis zum 1. April 1904 und würde alsdann natürlich der denkbar niedrigste Lohnfak sicher einen regulären Tarifvertrag ausarbeiten. Kommt die Kom heitshalber notiert werden, indem man sich fagte, die Erhöhung fönne mission betreffs des neuen Vertrages zu keiner Verständigung, so nach späterer Vereinbarung je nach Beschaffenheit des fertigen Stücks ist das Einigungsamt anzurufen und beiderseitig anzuerkennen. erfolgen... Es ergäbe sich die natürliche Konsequenz, daß nach Vorstehende Abmachung der Kommission ist nun in einer Versamm­Ablieferung des Gegenstandes und nach Abwägung der Arbeit ein lung des Verbandes Berliner Drahtindustrieller acceptiert worden. Herumhandeln und Herumfeilschen zwischen Arbeitgeber und Arbeit Eine gut besuchte Versammlung der Drahtarbeiter( Sektion des vorzuhalten, daß sie an Weihnachten vor leeren Tischen ſtänden, Die Unternehmerpresse schickt sich schon an, den Ausgesperrten nehmer einträte, um den willkürlich niedrigft bemessenen Lohnjat Metallarbeiter- Verbandes) gab diesen Vereinbarungen am Dienstag wenn sie nicht auf Gnade und Ungnade schnellstens in die Betriebe auf das richtige angemessene Niveau zu bringen. Welches Maß von ebenfalls ihre einmütige Zustimmung durch Annahme folgender Beunruhigung dies für den Arbeitnehmer( 1) nach sich ziehen Resolution: Die am 1. Dezember tagende Versammlung der Draht zurückkehrten, aus denen sie Unternehmerfrivolität geworfen hat. würde, wird jeder Klarsehende begreifen können, ebenso daß auf arbeiter von Berlin und Umgegend beschließt: Dem am 16. November Sie frohlodt aber zu früh, die Presse der Arbeiterfeinde; die solche Weise ein für den Arbeitgeber unwürdiger Zustand ge- unter dem Vorsitz des Gewerberats v. Schulz aufgenommenen flaffenbewußte Arbeiterschaft wird sicherlich dafür Sorge tragen, daß schaffen wird." Leider ist das Herumfeilschen" um den Arbeitslohn bisher vier Kollegen, welche diesen Verhandlungen beigewohnt haben, als diese langen Wochen der Sorge, des bitteren Kampfes, der Ver­Protokoll geben wir unsre Zustimmung mit der Maßgabe, daß die die Ausgesperrten feinen leeren Weihnachtstisch finden. Mitten in gerade wegen des Fehlens der Arbeitsbücher gang und gäbe gewesen, Schlichtungskommissions- Mitglieder zur Ueberwachung des Tarifs folgungen, Schmähungen und Chikanen wollen wir den Ausgesperrten und es entsprach dem Charakter der Herren Arbeitgeber so sehr, daß fie bislang noch nie einen unwürdigen Zustand" darin erblickt daß die Accordarbeiter für den kommenden Sonnabend die fragliche Außerdem war die Versammlung allgemein der Ansicht, einen Tag der Freude verschaffen. haben. Erst jetzt, da sie den Lohn vorher eintragen sollen, wollen sie Lohnstunde noch zu beanspruchen haben. jedem Klarsehenden" etwas von dem neugeschaffenen unwürdigen Zustand" vorfabeln. Uebrigens sind es nach Herrn Mannheimers Der paritätische Arbeitsnachweis der Stukkateure wurde durch Eingeständnis ja gerade die Arbeitgeber selbst, die mit Fleiß den eine Kuratoriumssigung unter Leitung des Gewerberichters unwürdigen Zustand herbeiführen, indem sie sicherheitshalber den Dr. Wölbing zu einer dauernden Einrichtung gemacht. ., denkbar niedrigsten Lohnfat willkürlich bemessen und notieren". Die sogenannte" Freie Vereinigung", für die der Tarif So spotten die Herren ihrer selbst und wissen nicht wie. Das Berliner und damit auch der Arbeitsnachweis mitgelten sollten, entzog sich Polizeipräsidium aber war durch die Argumente" der Herren Kon- jedoch der Weinbarung dadurch, daß sie den Namen des Vereins fettionäre einfach gerührt. Es sicherte zu: In Verfolg der geänderte. Dadurch wird der Schlußpassus des Tarifs unanwendbar, pflogenen Besprechung mit den Vertretern der Damenmäntel, daß er für die Mitglieder der Freien Vereinigung" mitgelten soll, Herren- und Knaben- Konfektion sowie der Wäschefabrikation, beim weil nun ja eine solche dem Namen nach nicht mehr Ministerium zu befürworten, daß, falls die Wäschebranche nicht ganz eriſtiert. Die Unternehmer haben ja versprochen, ihre Leute aus der Lohnbücher- Verordnung herausgelassen werden könne, sie bom paritätischen Nachweis zu beziehen; es wird aber auch nötig berechtigt sein soll, behördlich genehmigte Arbeitszettel zu führen. fein, daß die Stukkateure selbst ihn benußen, wenn derselbe sich ein­Zur Führung solcher Arbeitszettel soll auch die Damenmäntel- bürgern soll. Die Berliner Filiale des Stuffateur Verbandes Konfektion berechtigt sein, der außerdem die vorherige Lohn- nimmt zur Zeit eine Urabstimmung über die Frage vor, ob der bestimmung für Musterherstellung zu erlassen ist. Jetzt wird man Beitrag hier um 10 Pf. erhöht werden soll oder nicht. verstehen, weshalb erst etwa die Hälfte der Arbeitgeber die Lohn­bücher eingeführt haben. Das ist deutscher Arbeiterschutz unter Bolizeiaufsicht! Bei einem so weitgehenden behördlichen Entgegenkommen gegen die Wünsche des Unternehmertums schwoll diesem noch mehr der Köpenick . Die Liste Nr. 1933 für die ausgesperrten Tertilarbeiter Stamm. Nicht allein, daß der Verband füddeutscher Kleiderfabriken" in Crimmitschau , worauf 1,50 M. gezeichnet waren, ist verloren schaffung der Lohnbücher petitionierten, weil u. a. der Verkehr mit C. Bewart, Köpenick , Lindenstr. 1b. den Arbeitern furchtbar( 1) erschwert" werde auch die Berliner Deutscher Textilarbeiter- und Arbeiterinnen­Konfektionäre thaten ein Aehnliches. In seiner Nr. 5 veröffentlicht Verband. Filiale Köpenick . nämlich das Reichs- Arbeitsblatt" folgenden Antrag, der beim Berliner Gewerbegericht, von 32 Gewerbegerichtsbeisigern unter­zeichnet, eingegangen ist:

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gelten."

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Achtung, Vergolder. In der Goldleistenfabrik von M. de Baer u. Co. find Lohndifferenzen ausgebrochen und ist diese Werkstatt bis auf weiteres zu meiden. Der Vorstand der Filiale Berlin .

Es

und der Rheinische Detailliſtenverband" bei dem Miniſter um Ab- gegangen werd bringen gebeten, diefelbe abzugeben bei

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Die unterzeichneten Gewerbegerichtsbeisiger beantragen, daß die nachstehend bezeichneten Fragen zum Gegenstand eines An­trages des Gewerbegerichts- Ausschusses an die gesetzgebenden Störperschaften gemacht werden:

1. Aenderung des§ 114 a Abs. 3 G.-O. dahingehend, daß nur§ 111 Abs. 3 u. 4 entsprechende Anwendung findet.

2. Aenderung des Beschlusses des Bundesrats, dahingehend, daß neben den Lohnbüchern auch Arbeitszettel zuzulassen sind. Beschränkung der Verwendung derselben nur auf die zur An­fertigung von Kleidern und Wäsche im großen gehörende Arbeiter 3. Aenderung der jebigen Einrichtung der Lohnbücher dahin, daß dieselben gleichzeitig Vermerke für die Betriebszwecke erhalten dürfen.

Deutsches Reich .

Arbeiter, Arbeiterinnen! Gedenket daher zum Weihnachtsfest der 7000 Crimmitschauer Ausgesperrten; gedenfet deren Kinder!

Der Streit bei Rickmers in Bremen ist, nachdem die Reismühlen­arbeiter in den übrigen Betrieben die Arbeit schon aufgenommen hatten, beendet worden. Von 338 ursprünglich Streifenden standen zuletzt nur noch 187 im Ausstande. Herr Rickmers erklärte, er wolle die Ausständigen bei Bedarf der Reihe nach wieder einstellen. Augenblicklich könne er keine Arbeiter gebrauchen. Für die Weiter­führung des Streits stimmten nur 14, für Aufhebung desselben 123 Streikende.

Die Verurteilung des Klempner Schieder wegen Vergehens gegen den§ 153 der Gewerbe- Ordnung, die wir vor einigen Tagen meldeten und irrtümlich nach Erfurt verlegten, ist nicht dort, sondern in Magdeburg vor sich gegangen. Die Magdeburger Volks­stimme" nennt die Verurteilung sogar specifisch" magdeburgisch.

Husland.

Ein Streit der Juwelier- und Bijouteriegehilfen ist in Paris ausgebrochen. Die Streifenden, in der Zahl von etwa 2500, die schon seit Jahren den 91% stündigen Arbeitstag hatten, fordern jezt die Einführung des Neunstundentags. Eine Anzahl Unternehmer hat bewilligt. Letzte Nachrichten und Depefchen.

Obstruktion im öftreichischen Abgeordnetenhause. Wien , 2. Dez.( W. T. B.) Nachdem Dvorak ( Klub der czechischen Abgeordneten) die Dringlichkeit des Antrages auf Abänderung des § 14 begründet hat, ergreift furz vor 4 Uhr Abgeordneter Baya ( wild) das Wort und hält eine längere Obstruktionsrede, die er um 7 Uhr noch nicht beendet hat.

Deputiertenkammer.

Der Klassenkampf in Crimmitschau ivird mit äußerster Heftigkeit weiter geführt. Was alles von den Unternehmern und ihren bezahlten und nichtbezahlten Helfern gethan wird, um Arbeitswillige heranzuschaffen, kann die regste Phantasie kaum ausdenken. Man geht bei der Aufspürung und Paris , 2. Dezember. ( W. T. B.) Das Haus tritt in die Be­Präparierung von Streifbrechern mit einem Raffinement zu Wege ratung des Etats des Finanzministeriums ein. Janet( radikal) als gälte es die Unterschiebung von ebenso vielen Majoratserben. befragt den Finanzminister über den niedrigen Stand der Rente und Die Unternehmer zwingen die bei ihnen beschäftigten Meister betont, daß die Sparkassen in der Lage seien, allen, die ihre Spar­die Zurückziehung der Einlagen aus den Sparkassen. Rouvier und Kutscher, ihre Frauen und Kinder zur Arbeitsleistung mit in die einlagen zurüdzögen, diese an den öffentlichen Zahlstellen auszu Fabrik zu bringen. Der Hausreiniger einer Firma sollte Arbeits- zahlen, selbst wenn die Rückzahlung von 100 Millionen gefordert willigendienste verrichten und zugleich seine Wohnung den ein- werden sollte. Die Mehrforderung im Budget, fährt der treffenden Polen einräumen. Er weig:: te sich dessen und wurde Minister fort, beträgt in diesem Jahre 77 millionen Frant. entlassen. Die Frage einer Anleihe hängt weniger von dem Minister als von Die Lage des Ein Armenpfleger stellte einer Almosenempfängerin die Erhöhung der Politik ab, die die Stammer befolgen wird. ist gut. Es find 400 Millionen bar in den In der Begründung bedauern die Herren die ihnen durch Aus- der Unterstützung in Aussicht, wenn sie in die Fabrit gehe; im Schaamtes Aber füllung der Lohnbücher erwachsenden Arbeiten, die doch der Gesetz andern Falle folle ihr die bisherige Unterstützung entzogen werden. Kaffen und 400 Millionen in Schatz- Bons vorhanden. man wird 380 Millionen Bons auf furzen Termin amor= geber im§ 114 a zweifellos nicht gewollt habe; sie bemängeln auch Die Leipziger Volkszeitung" meldet, daß die Spinnerei von tisieren müssen. Jedenfalls scheine die Krisis sich ihrem Ende die Vorschrift, mur Tinte bei den Eintragungen zu verwenden, und Wagner Söhne in Naunhof ihre Arbeiter maßregelte. Die zuzuneigen. Sie dürfte dazu gedient haben, zu beweisen, daß man beschweren sich bitter über die vielen Schreibereien, die sogar eine Gemaßregelten suchten am Montag beim Bürgermeister in Naunhof im stande sei 340 Millionen auszuzahlen, ohne einen Centime Rente, Vermehrung ihres Personals erforderlich machen. Zum Schluß heißt um Regelung der Differenzen nach, denn die Firma hatte auch Lohn die die Garantie der Sparkassen bilde, auf den Markt zu bringen. es dann: Es ließen sich noch mancherlei Mißstände bei der Einführung auf Vorschuß in Anrechnung gebracht, womit die Entlassenen natür- Man habe auch die 700 Millionen Reserven nicht angerührt.

und Arbeiterinnen.

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Ueberfälliger Dampfer.

Es

Hamburg , 2. Dezember. ( W. T. B.) Der Neuen Hant­burgischen Börsenhalle" zufolge ist der am 20. November von Middlesborough nach Hamburg abgegangene, der Reederei A. Kirsten gehörige Tampfer Lutetia bis heute noch nicht angekommen. herrscht lebhafte Besorgnis über den Verbleib des Schiffes. Es steht zu befürchten, daß der Dampfer ein Opfer der in der Nordsee herrschenden Stürme geworden ist. Die Besatzung bestand aus dem Kapitän Michelsen und 15 Mann.

Opfer der Arbeit.

der Lohnbücher anführen, doch dürften die oben erwähnten ge- lich nicht einverstanden waren. Die Firma läßt sich aber auf keine nügen, um es im Interesse der genannten Branchen als dringend Verhandlungen beim Bürgermeister ein, sie weiß, daß für die Ar­wünschenswert erscheinen zu lassen, Erleichterungen bezw. Üm- beiter eine Klage am Amtsgericht mit nicht geringen Schwierigkeiten änderungen in der Einrichtung der Lohnbücher zu schaffen, oder verknüpft iſt. Man will auf jeden Fall die Organisation der was noch vorteilhafter wäre, deren Einführung gänzlich zurück- Arbeiter vernichten und sucht die Arbeiter zu veranlassen, dem Ver­zuziehen. bande den Rücken zu kehren. Aber nicht nur ihres Rechts will man Man sieht, die Herren gehen aufs Ganze. Ihre" Gründe" die Arbeiter berauben, sondern auch zum Treubruch ihren Berufs­find aber nach Meinung der Arbeiter absolut nicht ausreichend genug, genossen gegenüber will man sie verleiten. So ist den Gemaßregelten um die Einführung der Lohnbücher wieder rückgängig zu machen. am 30. November folgendes Telegramm aus Crimmitschau Das bißchen Mehrarbeit, was den Herren aus der Einrichtung er­wächst, ist kaum der Rede wert im Vergleich zu den kolossalen Vor- zugegangen: teilen, die sie aus den Arbeitern herausziehen. Die Konfektionäre Fahrt heute abend 6,5 Uhr ab Naunhof nach Leipzig . Meldet Dortmund, 2. Dezember. ( W. T. B.) Der Dortmunder Zeitung" aber sind es seither gewöhnt, von der Gesetzgebung so gut wie gar Euch 8 Uhr am Bierausschank im Wartesaal vierter Klaffe zufolge wurden auf der Zeche Preußen" durch hereinbrechendes Ge­nicht behelligt zu werden. Sogar das bißchen Arbeiterschutz, das Bayrischen Bahnhof. Buntweberei." stein zwei Bergleute getötet und einer schwer verletzt. den Unternehmern der übrigen Erwerbsgruppen gefeßlich auferlegt Das Telegramm wird um so verständlicher, wenn man be­Eisenbahnunglück. worden ist, kennen die Konfektionäre kaum dem Namen nach und rücksichtigt, daß die Inhaber der Firma in Naunhof , bei der die Karlsruhe , 2. Dezember. ( W. T. B.)( Amtliche Meldung.) wollen es auch nicht kennen lernen. Deshalb auch das Lamento gegen Arbeiter gemaßregelt worden sind, Söhne eines Crimmit. Die Maschine eines Arbeitszuges fuhr am 2. Dezember auf der die Einführung der Lohnbücher. Mit richtigem Instinkt fehen sie in schauer Textilfabrikanten sind. Es ist jedenfalls ein Station Herbolzheim der Maschine des diese Station ohne Halt durch­dieser Einrichtung den ersten kleinen Schritt auf dem Wege des den Konfektionsarbeitern und-Arbeiterinnen zu gewährenden gefeßlichen starkes Stück, die Arbeiter erst aufs Pflaster zu werfen und dann fahrenden Schnellzuges Nr. 7 in die Flanke. Infolge des wuchtigen Schußes. Sie fürchten, daß, wenn einmal A gefagt ist, auch B gesagt anzunehmen, daß dieselben Arbeiter, durch Hunger getrieben, trümmert. Die Schnellzugsmaschine wurde über die östliche Bahn­Anpralls wurde die Maschine des Arbeitszuges vollständig zer­werden wird, und deshalb wollen sie jeden weiteren Schritt auf diesem ihren ausgesperrten Kollegen in Crimmitschau in den Rücken böschung hinuntergeworfen und schwer beschädigt, der Gepäckwagen ihnen so bedenklich erscheinenden Wege von vornherein verhindern. fallen. Die Crimmitschauer Fabrikanten müssen sich doch in schräg über beide Geleise gestellt. Zwei Personenwagen wurden Unter feinen Umständen auch nur die geringste Einschränkung ihrer einer ganz verzweifelten Situation befinden, wenn sie zu solchen über die östliche Böschung herabgeworfen; die folgenden Wagen Ausbeutungspraktiken! das ist ihre Losung. Ob ihnen der Vorstoß Mitteln greifen. Aber selbst in der Not können sie dem Herren- blieben entgleist auf der Bahnstrecke. Ferner wurde das östliche ganz gelingen wird, bleibt abzuwarten; halb ist er ihnen ja schon standpunkt nicht entsagen." Ihr und Euch", das ist die Anrede, Geleis auf eine furze Strede zerstört. Das westliche Geleis war gelungen, wie das Verhalten der Polizeibehörde beweist. Die kon die die Unternehmer anständigen Arbeitern gegenüber gebrauchen, von 2 Uhr an wieder fahrbar. Getötet ist der Heizer des Schnell­fettionsarbeiter aber werden sich in ihren gerechten Forderungen nicht die ihnen als Rausreißer dienen sollen. beirren lassen. Auch sie sind für eine Aenderung der Lohnbücher die ihnen als Rausreißer dienen sollen. Selbstverständlich denken zuges Wintersbauer, verletzt der Führer des Schnellzuges, Zanger, aber nur im Sinne einer den Arbeiterwünschen entsprechenden die Arbeiter gar nicht daran, den Grimmitschauer Agenten im Warte- der Führer des Arbeitszuges, Ott, ferner der Gepäckschaffner Hirsch­mann; außerdem sind 10 Reisende leicht verletzt, die namentlich nicht besseren Ausgestaltung derselben. faale des Bayrischen Bahnhofs aufzusuchen. festgestellt wurden, weil sie die Reise fortsetten. Um 2 Uhr nach­Das schofelste Stückchen ist aber doch wohl das, welches unfer mittags konnte eingeleisiger Betrieb aufgenommen werden. Bis Effener Parteiblatt zu melden weiß. Danach benutzt ein Agent des dahin wurde der Betrieb durch Umsteigen an der Unfallstrecke aufrecht­Unternehmertums seine unfreiwillige Muße auf der Eisenbahn, um erhalten.

Berantwortl.Redakteur: Julius Kaliski in Berlin . Inseratenteil verantwortl.: Th.Glocke in Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt