Diskussion über die Landtagswahlen.
Ueber den Wert unfrer Beteiligung an den preußischen Landtagswahlen werden in der Parteipresse aus Anlaß des Wahlergebnisses zur Zeit allerhand Betrachtungen angestellt, die zwar zunächst vier bis fünf Jahre Zeit haben, um zu praktischen Ergebnissen zu führen, die aber doch beachtet werden müssen und deshalb in ihren Hauptrichtungen hier furz sfizziert werden sollen.
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wahl in so glänzender Weise an den Tag gelegt hatte. Und doch war diesmal die Anfeuerung eher noch mehr am Blaze, gerade weil der Kampf ein unendlich schwererer, das Kampfobjekt aber den Massen weniger vertraut war, als bei der Reichstagswahl. Aber nicht nur an Feuer fehlte es unsres Grachtens, es fehlte auch sehr in Bezug auf Strategie. Daß der Kampf unter dem DreiklassenwahlSystem ganz andre Ansprüche an strategische Führung stellt, als fie das Reichstags- Wahlrecht, liegt doch auf der Hand. Gemerkt hat man aber von solcher Führung nichts. Hier machte sich die Stehrseite der glänzenden Erfolge geltend, die unfre Partei in aufsteigender Stufenfolge errungen hat: eine bedenkliche Tendenz, dem Geist der Routine zu verfallen.
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Partei- Nachrichten.
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Genosse Kautsky fnüpfte in der Nr. 8 der Neuen Zeit" in einem Artikel, der zwischen Wahlmänner- und Abgeordnetenwahl geschrieben war, an Bebels Worte in Mainz an, daß wir einmal einen ehrlichen Versuch mit der Beteiligung an den Wahlen machen Ob nach fünf Jahren wieder unter dem gleichen Wahlsystem für follten, deffen Mißlingen auch die eifrigsten Anhänger der Be- den Landtag wird zu wählen sein müssen wer kann das vorausteiligung von einer Wiederholung abhalten werde und erörtert die fagen? Freiwillig wird die jetzige Landtagsmehrheit es sicher nicht Der Prospekt, der hier ertvähnt ist, enthält eine sehr unFrage, ob dieser Versuch gelungen sei. Das führt ihn dann zunächst verbessern. Allenfalls ändert sie einige für sie selbst unbequeme Fehler angenehm marktschreierische Ankündigung eines Werkes über den zu dem Schlusse: ab, aber so, daß der Effekt des Systems bewahrt wird. So bleibt der Boerenkrieg, das angeblich reell 16 M. foftet, jezt aber für 6 M. " Die beiden Resultate, die wir zunächst von der Beteiligung an Socialdemokratie nichts übrig, als von der Tribüne des Reichstages offenbar aus purer Liebe zu dem Käufer den preußischen Landtagswahlen erwarteten: die Verstärkung der herunter das Klassensystem zu kennzeichnen, nach dem im führenden gegeben wird einschließlich der zwei patriotischen„ Stunstblätter". Linken und die Gewinnung einiger Mandate durch eine Pressions- Staate Deutschlands , in der Interne um mit der„ Post" zu Es handelt sich zwar nur um ein Juserat, aber abgesehen davon, daß politik den Freifinnigen gegenüber find also nicht erreicht worden." reden des Deutschen Reiches der Begriff Volksvertretung mit dem Buche samt Bildern den Lesern auf keinen Fall etwas Kautsky geht dann auf die Frage der agitatorischen Ausnutzung prostituiert wird, und im übrigen die Erfahrungen des diesmaligen geschenkt wird und die Proletarier aus dem Eulens des Wahlkampfes ein. Klarheit darüber erwartet er erst von der Kampfes wohl im Gedächtnis zu bewahren. Denn gekämpft wird gebirge, falls sie wirklich in der Lage sind, Geld für Zeit. Er fagt in dieser Beziehung: auch das nächste Mal. Und was im deutschen Bürgertum noch ein Bücher auszugeben, fich für 3 M. etliche niliche Bücher " In Wahlzeiten ist die Bevölkerung in der Regel erregter, schwindet wenig demokratisch denkt, darf überzeugt sein, daß, was auch kommen anschaffen könnten, sollte wohl ein Parteiblatt auch bei der Annahme die Indifferenz, wächst das Interesse für die Politit; das sind die besten mag, wie arg auch die Reaktion sich breitmachen mag, dann ebenso der Inserate die Grenze einhalten, die durch unsre Stellung zu den Zeiten, neue Schichten für unsre Anschauungen zu interessieren und wie diesmal nicht eine einzige focialdemokratische Stimme für einen bestehenden Institutionen geboten ist. Die patriotische Legende zu zu gewinnen. Ob und inwieweit das auch vor den Wahlen unter Freisimm zu haben sein wird, dessen politisches Einmaleins fördern, wenn auch mir mit Hilfe des Inseratenteils, ist nicht die dem preußischen Wahlsystem gilt, ob die ungeheuren Kosten und 1 600 000 O fein läßt." Aufgabe eines socialdemokratischen Blattes. sonstigen Opfer, die es verursacht, aufgewogen werden durch einen Auch in der Tagespresse der Partei sind diese Erörterungen entsprechenden agitatorischen Erfolg, darüber kann man bis jetzt gepflogen worden. Die Wp. Korrespondenz" schrieb einen noch nichts Bestimmtes sagen. Sicher lassen die Landtagswahlen Artikel, der von mehreren Parteiblättern übernommen wurde und die Massen weit fühler, als etwa eine Reichstags- oder selbst eine der folgendermaßen schloß: Stadtverordnetenwahl; der agitatorische Erfolg liegt bei jenen nicht Schließlich, die principiellen Bedenken gegen die Wahlbeteiligung In den Kreistag für den Kreis Schleusingen wurde vom fo offen zutage wie bei diesen. Man wird erst zahlreiche Stimmen find wohl als beseitigt zu betrachten. Die Furcht vor Kompromissen, Bezirk Goldlauter- Heidersbach der Genosse Ch. Weiß aus Goldlauter von„ Praktikern" der Kleinarbeit hören müssen, che man zu einem vor einem Nachlaffen der principiellen Agitation hat Angesichts gewählt. Klaren Bilde über den agitatorischen Nutzen der Wahlbeteiligung zu deffen, was bei den preußischen Landtagswahlen sich abgespielt gelangen vermag und ermessen kann, ob er nicht zu teuer er- hat, ebenso wenig Berechtigung, wie opportunistische Illusionen über fauft ist. eine Koalition der Linken. Auch darüber wird wohl unter uns Uebereinstimmung herrschen: unfre Wahlbeteiligung war die erste große Massenbewegung gegen das Dreiklassen- Wahlsystem.
Von dem Ergebnis dieser Untersuchung wird es wohl am meisten abhängen, ob und in welcher Weise wir fünftighin an den Landtagswahlen teilnehmen.
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Bei der Gemeindewahl in Martinroda in Thüringen wurden die Vertreter der Arbeiter gewählt und erlangten damit die Mehrheit im Gemeinderat.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Das unschön geworbene Mitgliederverzeichnis. gerichtsbezirk Naumburg) hatte gleich nach der Gründung des Vereins Der Vorstand des socialdemokratischen Vereins zu Stredau( Lands Aus dem Kampf gegen die Reaktion ist allerdings ein Kampf gereicht und hatte dann auch fortlaufend der Polizei die Ab- und Zugänge im Jahre 1901 der Polizei die Statuten und ein Mitgliederverzeichnis einSicher, die Resultate, die sie uns gebracht, sind sehr mager und gegen den Liberalismus geworden, aber nur deshalb, weil der im Mitgliederbestand gemäߧ 2 des preußischen Vereinsgefeßes angezeigt. problematisch. Trotzdem haben wir keine Ursache, zu bedauern, daß Liberalismus in dem Kampf, den wir gegen das reaktionäre Junker- Troßdem forderte der Amtsvorsteher Theißen im April 1903 auf Grund des das Experiment unternommen worden. Es hat Selarheit geschaffen tum führen, sich uns in den Weg gestellt hat, statt uns zu unter- 82 des Vereinsgesetzes den Vorstand auf, ihm wieder ein vollständiges über das, was wir können und nicht können auf einem großen und stützen." wichtigen Gebiet der inneren Politik, das uns bisher eine Terra In der Dortmunder Arbeiterzeitung" hebt. H. Stand und Wohnung der Mitglieder ersichtlich seien. Gleichzeitig Mitgliederverzeichnis einzureichen, aus dem Vor- und Zunamen, incognita getvesen. Und so wenig wir auch von dem erreicht haben, einige Umstände hervor, die wir für besonders beachtenswert halten. wurde die Mitteilung der Namen der Vorstandsmitglieder verlangt. was wir zu erreichen gedachten, so sind die Ergebnisse des Wahl- Er polemisiert in längeren Ausführungen mit seinem Berliner Mit Der Amtsvorsteher meinte, die vorhandene Liste sei infolge der Kampfes doch nicht derart, daß sie etwa Veranlassung gäben, den arbeiter und mit Kautsky und sagt: Kölner Beschluß zu vielen Nenanmeldungen und Abmeldungen unübersichtlich geerneuern, der die Beteiligung an der „ Unser sehr geschätzter Berliner Korrespondent hat in seinem worden und Landtagswahl verbot. Es fann sich nur darum handeln, ob vorletzten Briefe die agitatorische Bedeutung des hinter uns zeichnis fordern, zumal der§ 2 des Vereinsgefezes den Vors er könne deshalb ein neues, vollständiges Ver wir den agitatorischen Wert der Wahlbeteiligung für so hoch liegenden Wahlkampfes einigermaßen unterschäßt. Er meinte, es stehern von Vereinen, die eine Einwirkung auf öffentliche halten, daß wir eine allgemeine Teilnahme der Genossen an ihr habe nicht erst des 12. November bedurft, um der preußischen Angelegenheiten beziveden, außer der Einreichungspflicht auch noch überall dort fordern, wo wir im stande find, eigne Wahlmänner Arbeiterklasse zu beweisen, daß sie politisch enterbt, politisch die Verpflichtung auferlege, der Polizei auf Erfordern über Statuten aufzustellen, oder ob wir glauben, diese Agitation werde unter dem entrechtet" sei: Lassalle habe das schon vor mehr als und Mitglieder jede Auskunft zu erteilen. bestehenden Wahlverfahren zu teuer bezahlt und nur die Gewinnung 40 Jahren bewiesen. Ganz recht! Lassalle hat das aber nur für darauf der Polizei zwar die Namen der Vorstandsmitglieder, vers Der Vorsitzende nannte von Mandaten aus eigner Kraft in Aussicht nehmen, also es jedem die bewiesen, die ihn gelesen haben oder wenigstens weigerte ihr aber die Einreichung des Mitglieder- Berzeichnisses, Wahlkreise überlassen, ob er zu diesem Behufe in den Wahlkampf indirekt von seinen Schriften befruchtet worden sind. Das trifft weil die Polizei ja ein solches erhalten habe und ihr eintreten will. Ganz aufzugeben ist nach den bisherigen Erfahrungen aber eben leider auf viele Hunderttausende von Arbeitern nicht zu jedesmal über bon das Ausscheiden oder Eintreten die Breffionspolitik, der Versuch, den Freifinnigen einige Mandate Es giebt Hunderttausende von preußischen Arbeitern, die von der gliedern Mitteilung gemacht worden sei. Die Vorstandss abzupreffen. Dieser Versuch ist ein höchst kostspieliges Verfahren, Dreiklassenwahlschande bisher überhaupt nichts gewußt haben. Das mitglieder Rutsch und Herrmann erhielten dann das angesichts der Erbärmlichkeit des Freisinns nur dazu führt, den ist traurig, es ist aber wahr. Und zur Aufrüttelung, zur Aufheßung wegen Uebertretung des§ 2 des Vereinsgesetzes und wurden auch Anklagen Konservativen ein paar Mandate zuzuschanzen, ohne die geringste diefer Massen hat unser jüngster Feldzug in der That ein gut Teil vom Landgericht Raumburg in zweiter Instanz zu Geldstrafen ver Aussicht, ein Mandat für uns zu erobern. Daß der deutsche Libe- beigetragen! Vielen, sehr vielen, ist es in der That erst jezt zum urteilt. Das Gericht nahm an, daß mit der Einreichung eines ralismus, vor die Alternative gestellt, den Konservativen dem Social- Bewußtsein gekommen, daß fie politisch enterbt, politisch entrechtet" neuen Mitgliederverzeichnisses hier lediglich eine Auskunft im Sinne demokraten vorzieht, namentlich bei öffentlicher Wahl, tann mun find! Diesen praktischen Aufklärungsunterricht hat der Wahlkampf des§ 2 des preußischen Vereinsgesetzes erfordert worden sei, so daß als unumstößliche Regel gelten, die durch einige weiße Raben nur geleistet. Viele, die auf unsre Darlegungen bisher nicht hören die Vorstandsmitglieder verpflichtet gewesen wären, dem Verlangen bestätigt wird." wollten, sie haben ihre politische Entrechtung jetzt fühlen müssen, nachzukommen.; und das ist gut so.
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In der jüngsten Nummer der„ Neuen Zeit" erörtert Genosse Die Angeklagten legten Revision ein. Vor dem Kammergericht H. Mardwald das Thema. Er stellt sich auf den Standpunkt, Genoffe Kautsky bittet die Praktiker", ihr Urteil darüber zu vertrat sie der Justizrat Stähne aus Halle. Er wandte sich ausführlich daß unsre Beteiligung an den Wahlen die vollständige Aussichts äußern, ob die agitatorische Ausbeute des Wahlkampfes beträchtlich dagegen, daß man hier von einer Auskunft sprechen könnte, Mit losigkeit der Beeinflussung des Dreitlassen- Parlaments auf diesem gewesen sei. Nun, wir haben von Anfang der Debatte um unsre der Auskunftsbestimmung habe der Gesezgeber auf keinen Fall fagen Wege ergeben habe und deshalb jede weitere Beteiligung zwecklos Wahlbeteiligung an gerade das agitatorische Moment an die aller- wollen, daß nun die Polizei nach Belieben die Einreichung vollsei. Nach Erörterung der eigentlichen Wahlresultate führt er aus: erfte Stelle der Argumente gerückt, die für eine Beteiligung sprechen ständiger Mitgliederverzeichnisse fordern tönne, wenn schon ein VerNum bleibt nur noch zu prüfen, ob sich die Wahlbeteiligung fönnten. Und wenn man nach Abhaltung von etwa zwei Dutzend zeichnis eingereicht worden und auch die Neu- Aufnahmen und Abnicht wegen ihres agitatorischen Erfolges gelohnt hat. Agitieren Wahlversammlungen als„ Praktiker" gelten darf, so möchten wir gänge von Mitgliedern regelmäßig gemeldet worden seien. Wenn sollen wir immer, ob Wahlen vor der Thüre stehen oder fagen: die agitatorische Ausbeute ist sehr gut, wir möchten sie nicht man dem Vorderrichter folgte, würde man zu den merkwürdigsten nicht. Nur um unfre Agitation zu beleben, was zweifellos missen. Außerordentlich viele Fragen, die bisher in unsrer Konsequenzen kommen. durch die Wahlbeteiligung geschehen ist, ift, rechtfertigen sich allgemeinen Agitation nur flüchtig gestreift wurden, konnten aber die Opfer des Wahlkampfes nicht, weil sie in feinem Ver- jetzt den Massen praktisch vor die Augen geführt werden: die ganze Revision, billigte die Vorentscheidung und berief sich hierfür auf ein Der Ober- Staatsanwalt beantragte die Verwerfung der hältnis zu dem errungenen Erfolg stehen. Die Wahlbewegung hat unsäglichkeit des preußischen Volksschulelends, die brutale Borniertheit Urteil des Stammergerichts. ungeheure Kosten verursacht; unsre Partei hätte ihr Geld beffer ver- unfrer" Polenpolitit, Eisenbahn- und Kanalfragen usw. usw. Für wenden können. Und wenn eingewendet wird, daß dieses Geld ohne unsre Gegend, das rheinisch- westfälische Industriegebiet, kamen dazu des Herrn Lindenberg, hob jedoch die Vorentscheidung auf und Der Straffenat des Kammergerichts, unter dem Vorsitz die Wahlbeteiligung nicht eingegangen wäre, so ist darauf zu er vor allem noch die Fragen der Berggesetzgebung. Zum erstenmale sprach die Angeklagten mit folgender Begründung frei: widern, daß wir an die Opferwilligkeit auch der Wermsten unfrer konnte für diese Fragen allgemeines Interesse erivedt werden, und Genossen appellieren müssen, wenn für die Befreiung des Proletariats der Samen der Erbitterung, den wir auf den genannten und andren worden, daß ein Verein gemäߧ 2 verpflichtet sei, der Polizei über Zwar sei vom Kammergericht in einem Urteil ausgesprochen etwas dabei herausspringt, daß es aber unangebracht erscheint, Opfer Gebieten gegen das Bestehende ausstreuen konnten, wird aufgehen feine Statuten Auskunft zu geben, wenn er auch schon seit an Zeit und Geld um eines Scheinnußens willen zu heischen. und seine Früchte tragen. Es wird ja( darauf soll hier nicht näher Jahren bestehe und schon einmal Sagungen eingereicht habe. Das Wenn auch Kautsky darin recht hat, daß Massenmaßregelungen nicht eingegangen werden) voraussichtlich beschlossen, uns fünftig nicht sei doch aber etwas andres als hier, wo die Polizei fage:„ Ich habe eingetreten sind, so hat doch manch braver Genosse sein Brot ver- mehr allgemein an der Wahl zu beteiligen, sondern nur noch in zwar ein Mitgliederverzeichnis, es ist aber nicht mehr schön genug, gewissen Streifen, auf diese dann aber die ganze Wucht unfres An- nicht mehr übersichtlich genug, Ihr müßt mir deshalb ein neues eins Wenn wir uns durchaus beteiligen wollten, wäre es schließlich griffs zu konzentrieren. Gewiß, für diesen Gedanken spricht reichen." Hier werde keine Ausiunft" verlangt, sondern die noch immer zweckmäßiger gewesen, bei den Stichwahlen für das mancherlei, nicht zum wenigsten Rücksichten auf unfren Geldbeutel. Leistung einer Art von Schreibhilfe, und dazu fei die fleinere lebel zu stimmen, statt den Konservativen und Klerikalen Aber der Schreiber diefer Zeilen persönlich möchte speciell für den Polizei nicht berechtigt. Möge sie die Uebersichtlichkeit selber hergegen den todesmatten Freifinn Mandate zu verschaffen. Zwar ist rheinisch- westfälischen Induſtriebezirk schon aus Gründen der Agitation stellen.- der Freisinn für seine Niederlage selbst verantwortlich zu machen, die Beteiligung nicht aufgegeben wissen. aber wo der Freifinn, wie zum Beispiel in Dessau , noch bei den Zu den agitatorischen kommen organisatorische Erwägungen.- Das Druckereipersonal als Zeugen im Prefprozeß. Gegen Massen Anhang hat, würde es doch verfangen, wenn gesagt wird, Keine bessere Schule der Organisation giebt es als fo eine wir hätten die Reaktion gestärkt. Landtagswahl- Vorbereitung! Und das ist an dem ganzen Elend dieses Gesezes vielleicht das einzig Erfreuliche, daß es für uns eine Hochschule der Organisation und Disciplin werden kann." Die Schleswig- Holsteinische Volkszeitung" Die erste Landtagswahl genügt keinesfalls, um die in Mainz
loren.
Rein
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Genossen Wittrisch in Forst ist einer Bagatelle wegen ein Strafverfahren im Gange. Die Märkische Voltsstimme" hatte in wenigen Zeilen ein in hyperloyalem Stil abgefaßtes Telegramm kritisiert, in dem die Jäger- Compagnie der Schüßengilde zu Forst i. 2. dem Kaiser Wilhelm II. Dant sagt für Verleihung eines Schützenablers und„ Trene bis in den Tod" gelobt. Die Volksstimme" nannte dieses servile Bauchrutscherei. Sämtliche, circa hundert
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Aber so wird man einwenden sollen wir diesem feigen, erbärmlichen Freifinn gegen sich selbst beistehen? Sollen wir den felben Freifinn ohne Gegenleistung unterstützen, der lieber seine eignen Mandate preisgiebt, als auch nur einen Vertreter der größten schrieb: Sartei in das Abgeordnetenhaus zu wählen? Wir antworten mit bet cher Wahl, bei bet te band babon amb beteilige babe Arabe, fir beendet zu erfaren. Bir haben einmal zum Schilt en bra ber haben Strafantrag geſtellt und die Staatsich nicht bei einer Wahl, bei der für unsre Partei nichts zu holen Landtage gewählt, müssen noch ein zweites Mal zum Landtage anwaltschaft hat dem stattgegeben. 59 Strafantragsteller haben sich st und bei der man der Schlla des verkommenen Liberalismus ver- wählen. Die Tattik kann dieselbe bleiben, sie kann auch anders außerdem dem Verfahren als Nebentläger angeschlossen. In der ällt, wenn man die Charybdis des feudalen Junkertums ber- freilich keinesfalls freundlicher für die Liberalen werden, aber Verhandlung am Montag vor der Sorauer Straffammer sagte der neiden will. wir müssen auf alle Fälle noch ein zweites Mal an den Wahltisch als Zeuge vernommene Korrektor aus, Wittrisch sei am ErscheinungsNachgerühmt wird unsrer Wahlbeteiligung, diese habe die Un- treten. Ein Versuch, wie ihn unsre Landtagswahlbeteiligung darstellt, tage der betreffenden Nummer der Märt. Voltsft." gar nicht im Ges altbarkeit" des Dreitlassen- Wahlsystems dargethan; die Scenen in darf nicht mit einer Stichprobe gemacht werden, es bedarf deren schäft gewesen, er habe am Tage vorher( 8. Juli) feine Ferien angetreten. inden, in Teltow - Beeskow hätten den besitzenden Klassen selbst ge- wenigstens zwei. Ob wir die Drucktattik beibehalten oder ob wir Diefer Zeuge genügte dem Gericht nicht und auf Antrag des Anseigt, daß es" fo" nicht weiter gehen kann. Mit Verlaub, die an uns von vornherein bei der zweiten Wahl nur auf eigne Kraft ver- geklagten wurde beschlossen, darüber noch einen Redaktionskollegen, ich anerkennenswerte Energie, mit welcher unfre Genossen das lassen, ob wir in 300 oder nur in 100 Wahlkreifen antreten, ob wir Genoffen Berner, zu vernehmen. Darauf stellte der Vertreter der tomplizierte Verfahren der Wahl durch ihre Gefeßlichkeit verdienter in Zukunft gar bei Stichwahlen für die Konservativen gegen den Rebentiäger, Justizrat Neumann- Sorau , den Antrag, das ge= lächerlichkeit preisgaben, wird die Regierung sicher davon über- Freifinn stimmen, das sind Fragen, welche noch erörtert werden famte Segerpersonal zu vernehmen, It m zeugen, daß das Wahlreglement noch einmal geändert werden muß; tönnen. Nicht erörtert werden darf die Frage, ob wir Verfasser zu ermitteln. Dem Antrage wurde vom Gericht bas Wahlgesetz wird man aber unverändert lassen oder, wenn man noch ein zweites Mal wählen. Wir haben in Mainz einen stattgegeben; neuer Termin ist noch nicht angefegt. Herr Neumann, es ändern sollte, keineswegs im Sinne der Demokratie umgestalten." Beschluß gefaßt, deffen Richtigkeit oder Unrichtigkeit sich ber hier als Anwalt dem unfittlichen Zeugniszwvange in Preßfachen Im Dezemberheft der Socialistischen Monatshefte" nicht jetzt, sondern erst nach einer zweiten Wahl beurteilen so weit entgegenkommt, ist als Politiker Eugenianer. beröffentlicht Genosse Ed." Bernstein einen Artikel, der in der lassen wird. Erst bei einer zweiten Wahl können wir die Massen Hauptsache eine Auseinandersetzung über die Wahltaktit der Liberalen richtig in Bewegung zu sehen versuchen. Bei ihr erst wird es ist und worin er die Auffassung zu vertreten scheint, daß der Libera- möglich sein, auch bei den Urstichwahlen mit solcher Disciplin zu lismus in Deutschland , der bisher noch nicht vorhanden war, einst ererzieren, wie es diesmal nur bei den Wahlmännern der Fall war. noch kommen werde. Ganz am Schlusse sagt er dann über die Bei der zweiten Wahl werden wir auch auf Grund der ersten ErAgitationsarbeit und anscheinend auch über unser zukünftiges Verfahrungen gründlicher arbeiten und agitieren können. Alles bas schreit nach einer zweiten Wahl und darum sagen wir: Wir haben War so fast alles, was geschah, forrekt und gut, so könnet wir einmal gewählt, wir müssen auch das zweitental wählen!" uns doch nicht des Eindrucks entschlagen, daß es in der Aktion irgendwo gefehlt hat. Schon der Parteipresse merkte man das an. Sie ließ vielfach den Schwung vermissen, den sie bei der Reichstags
halten:
Aus Induftrie und Handel.
Sen
natürlichen Wasserstraßen wird der„ Boffischen Beitung" aus München Zum Projekt der Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf den gemeldet, daß thatsächlich ein solcher Plan innerhalb einzelner auständiger Ressorts der preußischen Staatsregierung erwogen worden ist. Insbesondere ist man ihm im Ministerium der öffent lichen Arbeiten näher getreten. Der Gedanke soll zuerst in unmittelbarer Verbindung mit den Kanalprojekten von Herrn v. Miquel an