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Nr. 284. 20. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 5. Dezember 1903.

Reichstag.

2. Sigung. Freitag, 4. Dezember 1903, nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstisch: Niemand.

Alterspräsident v. Winterfeldt Menkin eröffnet die

Sizung.

Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Präsidenten, der Vicepräsidenten und der Schriftführer.

Es erfolgt zunächst die Wahl des Präsidenten, und zwar durch Abgabe von Stimmzetteln. Der Namensaufruf beginnt mit dem Buchstaben B; die aufgerufenen Abgeordneten treten einzeln vor und übergeben ihre Zettel einem der Schriftführer Himburg und Krebs, die die Zettel in eine Urne legen.

Alterspräsident v. Winterfeldt Mentin verkündet das Resultat der Wahl mit folgenden Worten: Meine Herren! Es sind 353 Bettel abgegeben, davon 100 weiße, ungültige Zettel. Von den 253 abgegebenen gültigen Zetteln haben erhalten Herr Graf b. Ballestrem 250, Graf Stolberg( f.) 2 und Lieber­mann b. Sonnenberg 1.( Große Heiterfeit.)

Präsident Graf Ballestrem: Meine Hochverehrten Herren Kollegen! Sie haben mich wieder zum Präsidenten des Reichstags berufen, der höchsten Ehrenstelle, die das deutsche Volk durch seine Vertreter zu vergeben hat. Jede hohe Ehre setzt aber auch eine hohe Pflicht und eine intensive Arbeit voraus. Wenn Ihr Präsident die hohe Ehre genießt, dann muß er auch allen den nicht ganz leichten Pflichten nachkommen, die mit diesem Amte verbunden sind. Seitdem Sie mich zum erstenmale zu diesem Amte berufen haben, sind fünf Jahre vergangen und fünf Jahre sind in meinem Lebensalter feine Kleinigkeit. Ich stehe im 70. Lebensjahre; ich weiß nicht, ob ich auf die Dauer die nötige geistige und körperliche Frische haben werde, um den Pflichten meines Amtes immer nachzukommen.( Rufe: Jawohl! Doch! Doch! auf der Rechten und im Centrum.) Ich werde mich aber bemühen, das zu thun.( Bravo ! rechts und im Centrum.) Ich kann nur das wiederholen, was ich vor fünf Jahren in diesem Hause gesagt habe. Ich werde mich bemühen unter allen Ulm­ständen die Würde dieses Hauses nach Innen und Außen zu wahren. ( Bravo ! rechts und im Centrum). Ich werde mich bemühen, die Arbeiten des Reichstages zu fördern nach jeder Richtung hin, wie es die Pflicht des Präsidenten ist. Ich werde mich bemüthen, die Ordnung in- und außerhalb dieses Saales, soweit meine Kompetenz reicht,

aufrecht zu erhalten.( Bravo ! rechts, im Centrum und bei den Nationalliberalen.)

Aber, meine Herren, dies alles kann ich nur, wenn ich allseitige Unterſtügung finde, und auf ihre allseitige Unterstützung rechne ich, und um diese bitte ich Sie. Ich nehme das Amt an, das Sie mir übertragen haben.( Bravo ! rechts und im Centrum.)

Der Präsident übernimmt das Präsidium und sagt: Mein Amt fam ich wohl nicht besser antreten als damit, daß ich dem ehr würdigen Manne, der bisher die Geschäfte des Reichstages geleitet hat, unser aller Dank ausspreche.( Bravo !)

Zur Polenfrage.

Eine Erwiderung.

Stand von ungefähr 200 Abonnenten ergeben hat, anfechten zu wollen.

Entscheidend für den Kern des ganzen Streites, ob die Ge noffin uremburg auf dem Parteitage in Lübec

Auf den von Rosa Luxemburg unterzeichneten Artikel in Nr. 251 die Wahrheit gesagt hat über das Stärkeverhältnis der beiden des Vorwärts" konnte ich wegen einer Agitationsreise nicht sofort polnisch- socialistischen Gruppen in Deutschland ist nun aber der erwidern und mußte nachher auch die Wahlen vorübergehen lassen. Abonnentenstand der Gazeta Ludowa" und der Gazeta Die Angelegenheit hat aber ein über die persönlichen Momente weit Robotnicza. Ich habe mich an die Leitung des letzteren Blattes hinausgehendes Interesse, da es sich dabei um unsre Stellung gewandt und folgende Auskunft erhalten, deren Richtigkeit die handelt. Das rechtfertigt eine gründliche Beantwortung der Angriffe. nahme zu einer wichtigen Frage des internationalen Socialismus polnischen Genossen verbürgen: Es ist dabei notwendig, auf den Ausgangspunkt der Auseinander­ſegungen zurückzugehen.

Auf dem Parteitage zu Lübeck im Jahre 1901 hatte im Verlauf der Polendebatte die Genossin Luxemburg laut Protokoll unter anderm folgendes gefagt:

Wenn es zu Unzuträglichkeiten, zu unangenehmen Konflikten innerhalb der polnisch- socialistischen Organisation Deutschlands gekommen ist, so handelt es sich nicht um einen Konflikt zwischen Deutschen und Polen , sondern um einen zwischen polnischen Socialdemokraten, die auf internationalem Boden stehen, und solchen, die auf nationalem Boden stehen."

socialistische Gruppe, deren Organ die Gazeta Robotnicza" ist, sagt Im weiteren Verlaufe der Polemik gegen diejenige polnisch­sie dann von eben dieser Gruppe:

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Anfang Oktober: Bostabonnenten durch die Expedition

220 1148

Zusammen 1368

Anzahl der pünktlich zahlenden Abonnenten: rund 1000.

Es stehen also nach den beiderseitigen Angaben rund 200 Abonnenten der Gazeta Ludowa" rund 1000 Abonnenten der Gazeta Robotnicza" gegenüber, also fünfmal so viel. Die Genoffin Luxemburg sucht die Beweiskraft eines solchen Vergleichs in ihrem Artikel abzuschwächen durch unterschiedliche irre­führende Behauptungen.

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Sie meint, der Wirkungsfreis" der Gazeta Ludowa" da sie zur Zeit der Wahl in Tausenden von Exemplaren auch in sei größer als die Zahl ihrer zahlenden Abonnenten vermuten läßt, andern Gegenden Deutschlands von Posen aus verbreitet wurde. Uebrigens wird soviel Sums darum gemacht, daß derjenige, Das trifft aber auch zu für die Gazeta Robotnicza". Sind mehr der die Verhältnisse nicht kennt, glauben fönnte, es handelte sich Exemplare der Gazeta Ludowa" gratis verbreitet, so ist das ein um eine zahlreiche Gruppe, die mit uns nicht Hand in Hand gehen Beweis für die größeren finanziellen Hilfskräfte, die ihr dank der fann. Beruhigen Sie sich, es sind nur eine handvoll Krakehler, Unterstützung durch den Parteivorstand zu Gebote gestanden haben, eine sogenannte Partei, die bequem auf einem Sofa Plat aber für sonst nichts. Die Abonnenten beider Blätter erschöpfen nehmen könnte.( Dr. Gumplowicz ruft: Frech gelogen!") Ach, sicher nicht deren Anhängerschaft, sie bilden aber den einzig mög­Sie sind ja auch da; Sie gehören ja auch dazu.( Heiterkeit.) Mit Leuten, die auf dem Boden der internationalen Solidarität stehen, find wir immer bereit, zusammen zu arbeiten, wie wir es in Bosen und Oberschlesien thun. Will aber jenes Häuschen Leute durchaus ihr Ertra- Eckchen auf dem Sofa haben, so mögen sie es behalten."

dienten.

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lichen Maßstab für die Kräfte, die hinter ihnen stehen. Die Polen , die deutsche Blätter halten, sind jedenfalls in der Mehrzahl germanisierte Polen oder solche in den westlichen Provinzen. Legtere gehören beiden Richtungen an und scheiden aus für den Vergleich.

Der Haupttrumpf der Genossin Luxemburg ist aber ein un­glaublich verwegener Täuschungsverfuch. Sie substituiert ecke nicht wörtlich zu nehmen hat, so geht doch, sofern Worte über- auf ihrer Seite zu haben behauptet, einfach die Wenn man nun auch die rhetorische Uebertreibung von der Sofa- nämlich für die polnischen Genossen, die sie haupt einen Sinn haben, aus den vorstehenden Sägen zweifellos Gesamtzahl der deutschen und polnischen Genossen, hervor, daß die Genossin Luxemburg behauptet, es handle sich um die in Posen und Oberschlesien zur socialdemokratischen Partei bemokratie in Deutschland . Die von ihr bekämpfte Gruppe, Eingangs citierten Worten in Lübeck hervor. Die Genoffin Lurem­einen 3wist innerhalb der polnischen Social halten. Daß sie das wider besseres Wissen thut, geht aus ihren die sich Polnisch - socialistische Partei( abgekürzt P. P. S.) nennt burg verwahrt sich jetzt feierlich dagegen, daß ich in Dresden über­und zum Organ die, Gazeta Robotnicza" hat, bestehe nur aus einer haupt von einer" Gruppe Luxemburg " gesprochen habe, es gebe mur Handvoll Krakehler, die, im Gegensatz zu der von ihr eine Organisation der deutschen Socialdemokratie in Bosen wie in bertretenen Mehrheit der polnischen Partei- Oberschlesien . Selbstverständlich habe ich die nicht gemeint, sondern genossen in Deutschland gar keine Beachtung ver- mur die polnischen Genossen, die zu unsrer Gesamtorganisation halten. Den Ausdruck Gruppe" hat Gruppen die stärkere sei, feine erhebliche Bedeutung für uns. Zunächst hatte die Frage, welche der beiden polnisch- socialistischen sie selbst in Lübeck angewandt auf die andren polnischen Socialisten konnten die Polen unter sich abmachen. Das der P. P. S., die eine eigne Partei bilden. Da darf sie doch aber, als im Juli 1902 die Genossin Luxemburg ein eignes polnisches polnischen Freunde ablehnen, da sie noch dazu die Genossen von der Anders wurde die Sache um so weniger die Gruppenbezeichnung für sich und ihre näheren Organ, die Gazeta Ludowa", als Gegenzeitschrift gegen die P. P. S. nie bei ihrem offiziellen Parteinamen Das Haus schreitet darauf zur Wahl des ersten Vice- Gazeta Robotnicza" ins Leben gerufen hatte, und dann aus dem nennt, sondern sie beharrlich durch solche Ausdrücke wie Sociali­präsidenten, die ebenso wie die vorhergegangene Wahl etwa diesjährigen Rechenschaftsbericht des Vorstandes die Thatsache Her- sationalisten", nationalistische Sonderbündler" in den Augen der eine Stunde in Anspruch nimmt. vorging, daß die Gazeta Ludowa" im verflossenen Geschäftsjahr deutschen Parteigenossen zu verdächtigen sucht. Präsident Graf Ballestrem: Ich habe das Resultat vom Parteivorstand mit 2650 M. unterstützt worden war. Da wurde" Gruppe Luxemburg " ist demgegenüber doch ein recht harmloser der Abstimmung fundzugeben. Es sind im ganzen abgegeben 336 es allerdings ein allgemeines Interesse der deutschen Parteigenossen, Verlegenheitsausdruck für eine Gruppe, für die es nun eben keine Zettel, davon gehen ab als weiße 25 Bettel und als ungültig einer, zu erfahren, wie stark der Abonnentenstand dieses Blattes sei und offizielle Bezeichnung giebt. Ich will aber weiblicher Bescheidenheit auf welchem zwei Namen standen. Es sind also gültige Bettel 310. ob wirklich die Behauptungen der Genossin Luremburg über das gern dadurch entgegenkommen, daß ich bis zu dem Augenblick, daß Von diesen lauten auf den Abg. Grafen zu Stolberg - Stärkeverhältnis der beiden polnisch- socialistischen Gruppen auf fene Gruppe sich selbst eine andre Bezeichnung wählt, fie, Gruppe Wernigerode 239, auf den Abg. Singer 68, auf den Abg. Wahrheit beruhten oder nicht. Kasprzak" nenne, denn Kasprzak ist die andre eherne Säule, auf Liebermann v. Sonnenberg 1( Große Heiterkeit), auf den Nun schreibt die Genofsin Luxemburg in ihrem Artikel: der jene Gruppe ruht. Abg: v. Vollmar 1, auf den Abg. Bernstein 1. Abg. Graf Ledebour hat sich von langer Hand feinen Knalleffekt mit der v. Stolberg- Wernigerode ist also mit absoluter Majorität zum ersten Abonnentenzahl unsres polnischen Blattes vorbereitet." Diese Be­Vicepräsidenten gewählt. Ich frage ihn, ob er die Wahl annimmt. hauptung ist unwahr. Die Sache kam mir auf folgende Weise zur Abg. Graf v. Stolberg- Wernigerode ( f.): Meine Herren, ich kenntnis: Wenige Tage vor dem Parteitag überbrachte mir ein nehme die Wahl mit Dank an und ich werde, soweit es an mir Genosse im Auftrage der Posener Agitationskommiffion, von deren liegt, bestrebt sein, das Vertrauen, welches Sie mir durch diese Wahl Gristenz ich bis dahin keine Ahnung gehabt hatte, allerhand Schrift entgegenbringen, zu rechtfertigen.( Beifall.) stücke, darunter auch das Protokoll über die Revision der Geschäfts­Nebensächlichere Fragen übergehend, wende ich mich nunmehr bücher der Gazeta Ludowa", mit dem Ersuchen, sie dem Parteitage dem Kernpunkt des gegenwärtigen Streites zu, welche Stellung zu unterbreiten. Nach Durchsicht des Materials erklärte ich ihm nämlich die polnischen Socialdemokraten zur Aufrichtung eines zwei Tage darauf, daß die Sachen in der Mehrzahl sich nur auf selbständigen polnischen Staatswesens einnehmen Dinge bezögen, die die Posener Genossen unter sich abzumachen sollen. Bekanntlich sind die durch den Parteitag in München ge­hätten. Aber auch das bei Revision der Gazeta Ludowa" ermittelte forderten Einigungsverhandlungen hauptsächlich hieran gescheitert. Ergebnis könne ich nur dann auf dem Parteitage mitteilen, wenn In Dresden hatte ich darauf hingewiesen, daß der Parteivorstand anfangs ich ausdrücklich dazu von der Revisionskommission brieflich ermächtigt diese Frage in seinen Leitfäßen gar nicht berührt hatte, und daß erst würde. Am 13. September erhielt ich den Brief, den ich auf dem Parteitage verlesen habe.

Bräfident Graf Ballestrem: Wir kommen zur Wahl des zweiten Vicepräsidenten. Auch diese Wahl erfolgt in derselben Weise wie die voran gegangenen. Nach etwa einer Stunde verkündet das Wahlresultat Vicepräsident Graf Stolberg- Wernigerode: Es sind abgegeben 344 Zettel, davon ungültig 103, weil unbeschrieben, ungültig 7, weil mehrere Namen darauf verzeichnet. Von den somit gültigen 234 Stimmen erhielten der Abg. Dr. Paasche( natl.) 230, Abg. Liebermann v. Sonnenberg( Antis.) 2( Heiterkeit), Abg. Prinz Schönaich- Carolath( natl.) 1, Abg. Krolik( C.) 1. Abg. Dr. Paasche ist also mit absoluter Majorität zum zweiten Vicepräsidenten gewählt. Ich frage ihn, ob er die Wahl an

nimmt.

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Wie Genoffin Luxemburg nun im einzelnen auf Grund dieser irreführenden Voraussetzung noch wieder ganz falsche Schluß­folgerungen aus den Wahlergebnissen in Posen und Oberschlesien herausarbeitet, das werde ich, um diesen Artikel nicht noch mehr auszudehnen, durch eine besondere Analyse der dortigen Wahlen nachweisen.

Nachdem im Dezember 1902 eine vorläufige Vereinbarung er Bücher der zielt worden war, erschien nämlich am 12. Januar 1903 eine Kund­gebung, in der der Vorstand selbst auf Wunsch der Posener Genossen nachträglich Stellung nimmt zu dem Absatz 2 der uremburgschen Leitfäße". Also weshalb sucht die Ver­fafferin denn durchaus jetzt andren Genossen die Verantwortung für diesen Absatz 2 aufzubürden? Er lautet übrigens wörtlich:

,, Als Programm der Partei gilt das Erfurter Programm. Das Postulat der Unabhängigkeit des polnischen Staates fann nicht als bindendes politisches Programm gelten und in der Agitation be thätigt werden."

die Genosjin Luxemburg diesen Bankapfel hineingeworfen hat in die Ver­handlungen. Die Genoffin Luxemburg macht jetzt geltend, alle zehn Ich mußte mich unter diesen Umständen allerdings für voll- Vertreter der socialdemokratischen Partei aus Bofen und Oberschlesien ständig berechtigt halten, die mir von autoritativer Seite zugegangene auf der Konferenz hätten sich auf die Bedingungen geeinigt, die ich Information, daß bei der Revision der Gazeta Ludowa" Mitte Juli als die ihrigen bezeichnet hätte. Das war natürlich das gute ein Stand von 37 zahlenden Abonnenten vorgefunden sei, dem Recht jener Genossen; aber das ändert doch an der Thatsache Parteitage mitzuteilen. nichts, daß sie die Urheberin dieser Klausel war. Wie sehr ihre Abg. Dr. Paasche( natl.): Ich nehme die Wahl mit Dank an mich damit zum unbewußten Werkzeug der ehrabschneiderischen Ab- mich auf einen klassischen Zeugen berufen, auf den Parteivorstand Die Genoffin Luxemburg erhebt nun den Vorwurf, ich habe intellektuelle Urheberschaft dabei hervorgetreten ist, dafür kann ich ( Bravo ! bei den Nationalliberalen.) sichten einer fanatischen Gruppe von Leuten" gemacht. Sie stützt selbst. Hierauf wird die Wahl von acht Schriftführern vorgenommen, sich dabei auf die im November unter Assistenz eines Partei­die nach§ 10 der Geschäftsordnung in einem Wahlgange nach relativer vorstandsmitgliedes vorgenommene Revision der Stimmenmehrheit erfolgt. Gazeta Ludowa", die einen Bestand von ungefähr zwei­39, Präsident Graf Ballestrem: Meine Herren! Ich schlage dem hundert Abonnenten für das zweite Quartal 1908 ergeben hat. Haufe vor, das Resultat dieser Abstimmung nach Schluß der Sizung Nun steht fest, daß die fragliche Kommission von den Posener Partei­durch die provisorischen Herren Schriftführer feststellen zu lassen, genossen mit der Revision beauftragt worden ist. Sie bildete also wie das immer so geschehen ist. Das Resultat wird alsdann in der eine vollgültige Partei- Instanz. Unzweifelhaft steht ferner fest, daß nächsten Sizung bekannt gegeben werden. Hiermit ist das Haus die Kommissionsmitglieder zu dem Revisionsergebnis in voll­einverstanden. Ich ernenne meinerseits zu Quästoren die Herren kommen gutem Glauben gekommen sind. Es wird das Abgg. Rintelen( C.) und Münch- Ferber ( natl.). Wenn von seiten der aber noch ausdrücklich bestätigt in der Erklärung derjenigen zwei Herren kein Widerspruch erfolgt, feze ich voraus, daß sie das Amt Mitglieder der Kommission, die an der neuerlichen Untersuchung im annehmen. Das ist der Fall. Der Reichstag ist hier- Oftober teilgenommen und nunmehr deren Resultat für richtig mit tonstituiert, und ich werde nicht unterlassen, Seiner halten. In der Nr. 259 des Vorwärts" erklären nämlich die Die Genossin Luxemburg hat ganz genau gewußt, was für die Majestät dem Kaiser die vorgeschriebene Anzeige zu erstatten. Genossen Schulz und Srem sti: polnisch- socialistische Bewegung dabei herauskommen mußte, wenn Wir haben schmerzliche Verluste erlitten und gedenken ihrer. Durch vorherige mangelhafte Kontrolle und die Unfähigkeit des der Parteivorstand sich gleichfalls auf diesen Standpunkt stellte. ( Die Abgeordneten erheben sich von ihren Sizen.) Von den ge- derzeitigen Expedienten war eine genaue Feststellung der Abonnenten- Entweder lehnten die Mitglieder der P. P. S. in Deutschland die wählten Abgeordneten des gegenwärtigen Reichstages sind verzahl aus den Büchern nicht möglich, auf dringendes Monieren gab 3umutung ab, dann mußten daran die Einigungsverhandlungen storben in der Zeit zwischen ihrer Wahl und der Berufung des der Expedient aus seinen Notizen ungefähr die mit der deutschen Socialdemokratie scheitern, oder sie nahmen sie an, Reichstages: Zahl 40 an, wobei jedoch unberücksichtigt blieben die Post- und dann sagten sie sich damit von ihren durch den Zarendespotismus Am 21. Juli d. Js. der Abg. Richard Rösicke , der sich hervor Streuzband- Abonnenten, auch diejenigen, die für einen größeren Zeit- völlig rechtlos gemachten Brüdern in Russisch- Polen los. Nur unter ragend an den Geschäften des Reichstages stets beteiligt und dem abschnitt schon vorher Abonnementsgeld eingesandt haben, wie dies diesem legteren Gesichtspunkt läßt sich die Stellungnahme der Reichstag feit 1890 ununterbrochen angehört hat; ferner die thatsächlich von auswärtigen Abonnenten geschehen ist. Auch ist polnischen Socialdemokraten zu der Luxemburgschen Forderung über­Abgg. v. Sperber( f.), Franz Hofmann( Soc.), v. Glebocki dabei übersehen worden, daß einzelne Kolporteure bis dahin ihre haupt verstehen. ( Pole), v. Schele Schelenburg( Welfe). einkassierten Gelder noch nicht alle abgeführt hatten." Die Polen , ein Volk von 15 Millionen, entbehren seit mehr als Weiter haben wir zu gedenken des Todes unsres langjährigen, all- Daraus geht doch hervor, daß für den Irrtum, zu dem die einem Jahrhundert eines eignen Staatswesens. Zum fleinen Teil feitig hochverehrten und hochverdienten früheren Präsidenten des Kommission gekommen ist, ausschließlich die Schuld die Un- find sie Destreich und Preußen angegliedert, zum größeren Teil dem Reichstages, Dr. v. Levehow, welcher am 12. August dieses zuverlässigkeit des Expedienten trägt. Dieser Expedient aber, der russischen Reich. Sie fühlen sich aber heute als ein Volt, vielleicht Jahres nach schweren Leiden in seiner Heimat verschieden ist. Der sich nicht fähig zeigte, die Bücher eines Wochenblattes von rund stärker noch als zur Zeit der alten polnischen Adelsrepublik. Auch die Reichstag wird diesem langjährigen ausgezeichneten Präsidenten ein 200 Abonnenten ordnungsgemäß zu führen und der über den polnischen Socialdemokraten bethätigen die ideale Volkseinheit chrenvolles Andenken immerdar bewahren.( Bravo ! rechts.) Ferner Abonnentenstand ganz unzuverlässige Auskunft gab, war jedoch nie- untereinander trotz aller Grenzpfähle. Die polnisch- socialistischen haben wir zu gedenken des früheren langjährigen Abgeordneten mand anders als Kasprzak, der engste Freund und Bundes- Organisationen der drei Reiche bilden zwar nicht eine organi­Graf v. Preysing, der am 6. Juli 1903 in seiner Heimat, in der er genosse der Genossin Luxemburg , den sie durchaus den Poſener satorische Einheit mit gleichem Programm, ihre drei Landes­in hohem Ansehen stand, verschieden ist; auch hier haben alle, die Genossen als Reichstags- Kandidat hat aufdrängen wollen. organisationen tragen aber den nämlichen Namen: Polnisch­ihm näher standen, ein tiefes Bedauern über seinen Heimgang Da muß ich denn doch sehr entschieden Einspruch dagegen er- focialistische Partei( P. P. S.). Und was die Haupt empfunden. Die Herren Kollegen haben sich zum Gedenken der Ber - heben, daß die Genossin Luxemburg die Mitglieder jener Kom- fache ist, auf unsren internationalen Kongressen storbenen bereits erhoben, ich konstatiere das. mission, die soweit sie irrten, unbestreitbar in gutem Glauben sich werden sie als nationale Einheit anerkannt, auch befunden haben, unausgesezt als Stänker" und" Chrabschneider" unter Zustimmung der deutschen Partei. Sie treten dort nicht auf Nächste Sigung: Mittwoch, den 9. Dezember, nachmittags Genossen ihnen übertrugen, nach besten Sträften erfüllt. Einen Vor- internationale Socialdemokratie muß das auch zugeben, will sie zu verdächtigen sucht. Sie haben die Aufgabe, die die Poſener als Destreicher, oder Deutsche oder Russen, sondern als Polen . Die ( Tagesordnung: Erste Beratung des Reichs­( Tagesordnung: Erste Beratung des Reichswurf ihnen wegen Veröffentlichung des Revisionsergebnisses zu nicht ihre Forderung des Selbst bestimmungsrechtes der haushalts- Etats.) Schluß Uhr. machen, ist niemand berechtigt. Völker zu einer leeren Phrase werden lassen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft.

2 Uhr.

Es liegt mir natürlich andrerseits durchaus fern, die Richtigkeit der neuerlichen Revision, die für das zweite Quartal 1903 einen

Aus dieser Forderung geht nun aber auch hervor, daß die Polen innerhalb der socialistischen Gesellschaftsordnung ein eignes polnisches