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Br. 287. 20. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 9. Dezember 1903.

Straßenlandes Kleine Markusstr. 29, den Neubau der Insel Hagenau ( Elsaß ). Ohne die Zustimmung der Eltern einzuholen und zu jahr 1. Oktober 1902-1903, den Erwerb des zur Freilegung fünf von ihnen die Verträge, nach denen sich die Mädchen auf ein

Berliner Partei- Angelegenheiten. rüde,- die Feſtſegung des Feuerfaffen- Beitrages für das Geschäfts- ohne die Mädchen auf ihre Veranlagung au priifent, fchloß er mit

wird.

erwartet.

Erfner. Sonntag, den 13. Dezember, nachmittags 2 Uhr, findet im Brodtschen Gesellschaftshaus eine Mitglieder Versamm lung des socialdemokratischen Wahlvereins statt mit der Tages­ordnung: 1. Warum beteiligen wir uns an den Gemeindewahlen? 2. Verschiedenes.

Lokales.

Nochmals Bernau .

Nr. 11.

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Mutter

Ein Naubmordverfuch

Zweiter Wahlkreis. Zur Agitation für die Stichwahl im fünften der Straße 31, Abteilung XII, erforderlichen Teiles des Grundstücks Jahr verpflichteten, in allen von der Direktion zu veranstaltenden Kommunal- Wahlbezirk findet heute Mittwoch, den 9. Dezember, Schönhauser Allee 94- und die Gewährung des Diensteinkommens Borstellungen, wann und wo diese auch stattfinden, mitzuwirken. abends 8 Uhr, in Zühltes Salon, Dennewigstr. 13, eine öffentliche einer verstorbenen Gemeindeschullehrerin für Oktober d. J. als Als Gegenleistung wurde ihnen freie Station und 10-15 M. Wählerversammlung statt, in der Genosse Paul Singer sprechen Gnadenbewilligung an deren Mutter, Berichterstattung betreffend Monatsgage zugesagt. Allerdings hatten die Mädchen auch die Vers die Wahl eines Bürgerdeputierten für die Schuldeputation, eines pflichtung, von dieser Gage die Kosten der Bekleidung zu bestreiten. Dritter Wahlkreis. Heute Mittwoch, abends 8%, Uhr, im bürgerlichen Mitgliedes für die Hilfs- Erſapkommission II, sowie der Die Effener Polizei wurde auf den Direktor aufmerksam gemacht, Märkischen Hof", Admiralstr. 18c: Versammlung des Wahl- Taratoren beziv. Stellvertreter für die Pferde- Aushebungskommission und es gelang ihr, in zwei Fällen die Eltern von der beabsichtigten vereins. Tagesordnung: Vortrag des Herrn Dr. Steiner:" Die Flucht ihrer Kinder zu benachrichtigen. Zwei Mädchen traten freiwillig astronomischen Entdeckungen seit Copernifus". Diskussion. Gäste Die Schuljugend Berlins vermehrt sich von Jahr zu Jahr, aber von dem Vertrag zurück. Auch die 16jährige H. wurde, als sie im Begriff willkommen. ihr Anteil an der Berliner Gesamtbevölkerung ist nun bereits seit war, mit Gloria abzureisen, angehalten und durch die Polizei der Moabit . Morgen Donnerstag, den 10. Dezember, findet abends anderthalb Jahrzehnten in fast ununterbrochenem Rückgange. Im Dienstmädchen in Essen antreten wolle. Gloria begab sich, nachdem zugeführt, die geglaubt hatte, daß ihre Tochter eine Stelle als Uhr, in den Arminiushallen, Bremerstraße, eine Volks- Schuljahr 1887/88 waren in sämtlichen Schulen Berlins 205 604 Schüler feine Personalien auf der Polizei festgestellt worden waren, sofort versammlung statt. Referent: Reichstags- Abgeordneter Goldstein- und Schülerinnen gezählt woorden, wovon 191 690 im Alter bis zu zur Wutter der Hedwig H., erklärte dieser, daß er Hausbesitzer Zwickau. ( Siehe heutiges Inserat.) Um zahlreichen Besuch ersucht 14 Jahren standen. Auf je 10 000 Personen der Gesamtbevölkerung und verheiratet sei und das Mädchen nur für Haus- und Küchen­Die Vertrauensperson. famen damals 1454 Schüler und Schülerinnen, davon 1356 im Lokale von Richter, Chauffeestr. 104, stattfindende Versammlung des sich in Berlin die Zahl der Schüler und Schülerinnen zwar an sich Es gelang ihm, noch zwei andre Mädchen zu gewinnen, und um Groß- Lichterfelde . Die Genossen werden auf die heute abend im Alter bis zu vierzehn Jahren. Im Schuljahr 1902/03 dagegen stellte arbeit engagieren wolle. Mit einem Zehnmartstück wußte er die Mutter umzustimmen, so daß diese die Erlaubnis zur Abreise gab. Wahlvereins hiermit besonders aufmerksam gemacht. sehr viel höher, auf 258 832, worunter sich 241 314 im After bis 34 nicht wieder die Aufmerksamkeit der Polizei zu erregen, ließ er die vierzehn Jahren befanden. Ihre Vermehrung hatte aber doch nicht Treptow Baumschulenweg. Morgen Donnerstagabend 8 Uhr: Schritt gehalten mit der Zunahme der Bevölkerung; denn auf je 10000 Mädchen auf einem andren Bahnhof in den Zug einsteigen und Bezirksversammlung in Reſtaurant Bock, Kiefholzftr. 6. Tages- Personen der Gesamtbevölkerung famen jetzt nur noch 1844 Schüler gefellte sich erst später zu ihnen. Nach den in Hagenau statt­ordnung: Bericht und Neuwahl der Funktionäre. Reger Besuch wird und Schülerinnen, davon 1253 im Alter bis zu vierzehn Jahren. gehabten gerichtlichen Vernehmungen der Mädchen ging die Der Anteil der Schuljugend an der Gesamtbevölkerung war im fünstlerische Ausbildung unter Mißhandlung vor sich. Die Mädchen letzten Schuljahre um etwa 8 Proz. niedriger als in der zweiten mußten nach Glorias Diktate Briefe nach Hause schreiben, in denen Hälfte der achtziger Jahre. Die Mehrung der Schuljugend ist ver- die Täuschung weitergeführt wurde, daß sie Dienstmädchen seien und langsamt worden durch die Minderung der Geburtenziffer, die in der zwar in einem frommen Hause, in dem viel gebetet werde". Ats zweiten Hälfte der siebziger Jahre begonnen hatte und seitdem eines der Mädchen aus Essen, an dem sich G. in unfittlicher Weise ziemlich ohne Unterbrechung fortgedauert hat. vergangen hatte, heimlich einen verzweifelten Brief an die Eltern schrieb, fing er diesen auf und zerriß ihn; als sie eines Tages Arbeitsnachweise in den Vororten. Die Centralstelle für Arbeits- flüchten wollte, holte er sie ein und führte sie zwangsweise zurück. nachweis in Berlin , deren Leiter Dr. Freund ist, hat ihre Aus- Er schüchterte die Sechzehnjährige dadurch ein, daß er ihr drohte, sie dehmung auf die Berliner Vororte beschlossen. Die erste Bororts- wegen eines Diebstahls der, wie aftenmäßig feststeht, gar nicht Zweigstelle des Central- Arbeitsnachweises soll noch in diesem Monat vorlag der Polizei zu übergeben. Die Mutter hatte inzwischen Es wird ein Pflock zurückgesteckt. Unfre Leser wissen, daß das und zwar in Rummelsburg eröffnet werden. Die dortige Gemeinde- von dem wahren Leben der Tochter Kenntnis erhalten und erzwang Gezeter groß war, das sich ob der Vorgänge bei der Abgeordneten vertretung hat beschlossen, die nötigen Räume im Rathause zur schließlich die Zurückführung des Mädchens. Diesen Fall von wahl zu Bernau in der Scharfmacherpresse erhoben hatte. Eine Verfügung zu stellen und der Centralstelle außerdem noch zu den Mädchenhandel etwa dem Artistenstande zuschieben zu wollen, tie Kirchenschändung, von einer ganzen Reihe von Socialdemokraten laufenden Unkosten 200 m. jährlich zu zahlen. Besonders die großen es von mancher Seite wohl geschehen dürfte, wäre übel angebracht. verübt, das war ein zu famofer Bissen, den man sich nicht so leicht Fabrikbejizer in Rummelsburg haben sich anerkennend über die Ab­entgehen lassen durfte. Wir wiesen nach, mehrfach sogar, daß an ficht der Centralstelle für Arbeitsnachweis ausgesprochen. Im nächsten den angeblichen Greuelthaten in der Bernauer Kirche nicht nur Jahre soll dann auch in einem großen nördlichen Vororte eine Zweig- in dem benachbarten Buch an der Nordbahn beschäftigt die hiesige Socialdemokraten, sondern auch konservative und liberale Staats- stelle eröffnet werden. Kriminalpolizei. Ein 23 Jahre alter Stallschweizer, Andreas Eisen­stügen beteiligt waren, daß sowohl Freunde als Gegner der heute Auch eine Polizeiwidrigkeit. Wie leicht die heilige Ordnung nach mann, ein mehrfach, zuletzt wegen Sittlichkeitsverbrechens bestrafter noch bestehenden Ordnung in der Kirche geraucht und mit den zur Er- Ansicht der Polizei gestört werden kann, das hat gerade in letzter Mensch, der in Adlershof in Stellung gewesen und dann beschäftigungs­leuchtung des Raumes dienenden Stallaternen in einer Weise hantiert Beit das polizeiliche Vorgehen gegen streitende Arbeiter bewiesen. Tos nach Berlin gekommen war, lernte hier in einem Vermittelungs­hatten, die den Beteiligten im Kirchenraum selber zwar keineswegs Aber auch andre Leute, wie Roffelenter, Straßenhändler usw. wissen bureau in der Eichendorffstr. 18 den Stallschweizer Johannes unziemlich erschienen war, die aber ein eifriges Christengemüt gleich ein Lied davon zu singen, daß man, ohne es zu ahnen, die muster von der Alm kennen und erfuhr, daß dieser sich ein schönes Stück falls als Gotteslästerung auszulegen das Bedürfnis hatte. Wir hafte preußische Ordnung auf der Straße stören kann, und daß Geld verdient und gespart hatte. Da er selbst teine Mittel hatte, wiesen ferner auf die animierte Stimmung hin, in der konservative solchem Frevel ein polizeiliches Einschreiten nebst Strafmandat folgt. jo ließ er den Berufsgenossen nicht mehr aus den Augen und lag Wahlmänner mit brennender Cigarre im Munde in die Kirche Daß man die heilige Drömung sogar durch ein achtlos hingeworfenes ihm auf der Tasche, wo er nur konnte. von der Alm erhielt dann zurückgekehrt waren, nachdem fie eben in einer Damentneipe eine Bettelchen verletzen kann, mußte die Frau des Arbeiters St. kürzlich durch das Bureau Stellung in Buch. Dorthin fuhr am vergangenen nicht zu knappe Stärkung zu sich genommen hatten. Ferner bedeuteten erfahren. An einer sehr belebten Stelle der Brunnenstraße wurden Sonnabend auch Eisenmann, nachdem er in der Herberge noch wir den heulenden Derwischen, daß eine Kirche während der Zeit, der Frau einige Reklamezettel in die Hand gesteckt, von denen schon Billard gespielt hatte, um ihn anzuborgen. von der Alm, den er wo fie als Wahlraum benutzt wird, keine Kirche, sondern ein hunderte, die von andren Passanten fortgeworfen waren, auf dem auf offener Landstraße traf, schlug ihm seine Bitte um Geld profanen Zwecken dienender Drt ist, und daß daher nicht allein die Straßenpflaster lagen. Frau St. gab die erhaltenen Bettel einem rundweg ab. Als Eisenmann sah, daß er nichts aus­socialdemokratischen, sondern auch die liberalen und die konservativen Kinde, welches danach verlangte und ging ihres Weges. Plötzlich richten konnte, griff er zin Revolver, schoß feinen Wahlmänner gegen den Vorwurf des Religionsvergehens nachdrück- wurde die Frau von einem Schutzmann angehalten, der sie ersuchte, Berufsgenossen nieder, plünderte ihn aus und ergriff dam lich in Schutz genommen werden müßten. einen im Straßenschmutz liegenden Zettel, den fie fortgeworfen die Flucht. Groß war seine Beute nicht, da von der Alm seine Dies alles führten wir den Scharfmachern zu Gemüte. Selbst haben sollte, aufzuheben. Frau St. meinte, fie habe feinen Ersparnisse zu Hause gelassen hatte und nur ein Taschengeld bei sich verständlich mußten sie die Richtigkeit unfrer Argumente anerkennen, Bettel hingeworfen und werde deshalb auch keinen aufheben. Dieser trug. Der Verwundete wurde nach Bernau ins Krankenhaus ge aber ebenso selbstverständlich war es, daß sie dies frommerweise nur an sich unbedeutende Vorgang veranlaßte den Schuhmann, die Frau bracht, wo er auf den Tod daniederliegt. Eisemann kehrte nach im stillen Kämmerlein thaten, in der Deffentlichkeit aber geflisfentlich zur Feststellung ihrer Personalien nach der Wache zu führen. Dem Berlin zurück, kam aber nicht wieder nach dem Vermittelungsbureau. unsre Richtigstellungen übersahen. Nur ein Blatt, die" Tägliche Transport folgte eine große Schar Neugieriger. Diese Siftierung Am Sonntag wurde er noch in der Stadt gesehen, aber nicht an­Rundschau", nahm schüchtern Netiz von unfren Entgegnungen; machte auf die Frau, welche sich in gesegneten Umständen befindet, gehalten, da man von seinem Verbrechen noch keine Kenntnis hatte. Reichsbote" und Kreuz- Zeitung " aber thaten, als sei der Vor einen solchen Eindruck, daß sie noch einige Stunden später weinend Der Verfolgte, der sich jetzt wahrscheinlich in Berlin verborgen hält, wärts" plöglich in der Sprache der Inka - Indianer geschrieben, und zu Hause saß und nicht fähig war, ihrem Manne Mitteilung von ist am 29. Oftober 1880 in Joachimsthal geboren, 1,75 Meter groß schwelgten weiter in gemeinem Lug und Trug. dent zu machen, was ihr passiert war. Das Strafmandat, welches und unterfeit. Er hat dunkles Haar und ein bartloses Gesicht und Aber nun geschah etwas unangenehmes. Auch etliche liberale diesem Vorfalle jedenfalls folgen wird, dürfte ein bei weitem trägt einen dunklen Jackettanzug, einen weißen Sweater und einen Blätter besahen sich die Bernauer Angelegenheit bei Licht, und ob- geringeres Uebel sein, wie die seelische Erregung, unter der die schwarzen Hut. Aus seinen Augen tritt das Weiße stark hervor. gleich diese Blätter der Socialdemokratie nicht im geringsten grün istierte Frau längere Zeit gelitten hat. Diese schwere Folge polizei­find, fanden sie doch die konservative Heuchelei ein bißchen arg und lichen Einschreitens ist ja nicht dem einzelnen Beamten zur Laſt zu Eine schwere Schlägerei, die wahrscheinlich einem Menschen isen auf unfre Einwendungen hin. Das war nun nicht mehr gut legen, fie liegt in dem System, wonach bei den geringsten wirklichen das Leben kosten wird, gab es Montagnachmittag vor dem Hause zu ignorieren, und so kam denn die Kreuz- Zeitung " in die wider- oder vermeintlichen Verstößen gegen irgend eine Vorschrift gleich mit Brumenstr. 192. Hier hielt der 57 Jahre alte Kutscher Franz wärtige Lage, sich mit einem von uns nicht gelesenen Artikel der der ganzen polizeilichen Forsche vorgegangen werden muß. Der Meyer aus der Friedrichsbergerstr. 13, der in dem Geschäft von Magdeburgischen Zeitung" beschäftigen zu müssen. Das Drgan Redesche Schießerlaß in fleiner Ausgabe. Behrend in der Mühlenstr. 12/13 angestellt ist, um für die Dampf­für Hitterlichkeit antwortet darauf: wäscherei" Diamant" Kohlen abzuladen. Ob eine Untersuchung der Bernauer Vorgänge, von der in Ein Fuhrmann vom Abficht und Zufall. Ein Selbstmordversuch und ein schwerer der Presse die Rede gewesen ist, nachträglich ihren Zweck erfüllen Unfall auf dem Spittelmarkt veranlaßten gestern morgen um 7% 11hr einbergsweg, der für den Schuhmacher Hollub in der Neuenburger­hrstraße würde, muß der Beurteilung der beteiligten Behörden überlassen eine größere Menschenansammlung. Auf einer Bant am Spittel traße 39 aus der Handlung von Greifenhagen Möbel aufladen bleiben. Jedenfalls aber hätte sie sich auf alle Beteiligten zu martt saß schon Montagnachmittag lange Zeit ein junger Mann, der wollte, geriet mit ihm des Plazes wegen in Streit. Da der Kohlen­erstrecken, nicht etwa mir auf die Socialdemokraten, wenngleich durch sein eigentümliches Wesen auffiel. Gestern morgen saß er futscher mit seinem Wagen nicht weiter vorrücken wollte und der eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß die Schuldigen in wieder da. Da er fast den Eindruck machte, als ob er schliefe, so Fuhrmann auf seinem Verlangen bestand, so wurden die beiden ihren Reihen zu suchen sind. Sollen sich gleichwohl, wie die ging ein Schußmann der Bezirkswache I an ihn heran und wollte Männer bald handgemein. Die Schlägerei endete damit, daß der Magdeburgische Zeitung" andeutet, auch bürgerliche Wähler ihn veranlassen, aufzustehen. Leise erwiderte er nun, daß er nicht auf Fuhrmann feinen Gegner mit dem Stopfe so wuchtig gegen die Wand ungehörig benommen haben( durch Rauchen), so müßte das doppelt stehen könne, da er sich geschossen habe. Nun sahen der Schußmann und schlug, daß er mit gebrochenem Schädel befimmungslos hinfiel und scharf getadelt, nicht etwa mit dem Mantel der parteipolitischen andre Leute, die dazu kamen, auch einen Revolver neben ihm liegen. Giner mit einem Koppschen Rettungswagen nach dem St. Hedwigs Die Magdeburgische Zeitung" möchte der Umstehenden nahm mit dem Bemerken, daß er damit Bescheid Krankenhause gebracht werden mußte. Dort liegt er noch bewußtlos das Rauchen der bürgerlichen Wähler zwar entschuldigen, wisse, die Waffe an sich, um sie zu eutladen. Vorsichtig hielt er die danieder. Der Fuhrmann wurde nach der Revierwache gebracht, indem sie sagte, man solle ,, bont 1400 Wahlmännern Mündung auf den Erdboden gerichtet. Während er eben nun die nach Feststellung seiner Persönlichkeit aber wieder entlassen. Die nicht verlangen, daß sie sich viele Stunden lang in Entladung vornehmen wollte, kamen noch eine Menge Leute heran- Schlägerei erregte einen so starken Auflauf, daß der Straßenbahn­einem Raume aufhalten, ohne zu der doch gewiß den meisten von gelaufen imd drängten sich vor, um zu sehen, was es gebe. Hierbei berkehr zehn Minuten lang stockte. ihnen, namentlich in beschäftigungslosen Stunden zur Gewohnheit erhielt dem ihm den Arm mit Am 7. d. M. ist im Tegeler Forst ein unbekannter Mann, 65 bis gewordenen Cigarre oder Pfeife greifen zu dürfen." Wir lassen Revolver aufrichtete; ein Schuß krachte und in den Kopf 70 Jahre alt, 1,60-1,65 Meter groß, graues Kopfhaar und des­das von unfrem Stamppuntte nicht gelten. Selbst wenn aber getroffen fant ein junger Mann, dem Schuz gleichen Bollbart, hohe Stirn, graue Augenbrauen, untersetzte Gestalt, mildernde Umstände zugestattet werden könnten, wäre das ein mann stand, zu Boden. Der Lebensmüde sowohl, der sich in erhängt aufgefunden worden. Er trägt graubraunes Jackett( fariert), Grund mehr, die Kirchen profanen Zwecken zu verschließen, denn die linke Brustseite geschossen hatte, als auch der andre Verwundete blau- und schwarzgestreifte Weste, darüber eine braune wollene Weste, nur zu leicht kommt eins zum andern. wurden nach der Unfallstation in der Brüderstraße und von dort blaue englischlederne Hoje, ziemlich neue Schaftstiefel, grau- und

Ricbe bedeckt werden.

"

er

einen Stoß, der

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der neben

Wenn auch hier davon die Rede ist, daß der Mantel der partei- mit einem Koppschen Rettungswagen nach der Charité gebracht. schwarzgestreiftes Halstuch, graubraunen Hut mit hellbraunem Bande, politischen Liebe den konservativen Wählern nicht zum Schutz dienen Beide leben noch, doch wird der Verunglückte schwerlich durch kommen. eine silberne Remontoir- Uhr Nr. 43 477 mit Doppelnickel- Kette und foll, so flingt die Klage diesmal doch wesentlich milder, als ehedem. In dem Selbstmordkandidaten hat man den ehemaligen Kanzlei- ein Betfchaft mit dem Buchstaben A. Rekognoszenten wollen fich Wir stellen uns den weiteren Verlauf der Sache mun so vor. Der beamten Waber aus Bahn erkannt, der zuletzt in der Dresdener schleunigst auf dem Amtsbureau zu Tegel einfinden eventuell zu Standal einer einseitig gegen die Socialdemokraten geführten Unterstraße als Hausdiener angestellt war und sich zu erschießen versucht 1549 IV Dep. J. 03 der Kriminalpolizei, zweiter Stod, Zimmer 331, suchung wäre zu arg, denn diese Racker würden in solchem Falle hat, weil seine Braut, ein Dienstmädchen am Spittelmarkt, ihm den Nachricht geben. ihre konservativen Mitfünder gar zu rücksichtslos bloßstellen, ganz Abschied gegeben hatte.

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Weihnachtsbaum Transporte sind am gestrigen Tage auf dem Görliger, Stettiner und Lehrter Bahnhofe eingetroffen. Speciell auf dem letzten Güterbahnhofe ist eine besondere Lagerstelle für Weih­nachtsbäume eingerichtet, die für den am gefirigen Tage beginnenden Engroshandel freigegeben ist.

Die Betriebsverwaltung der Großen Berliner Straßenbahn hat abgesehen davon, daß es Unfinn ist, die Vorgänge bei der Ab- Die Person des Verunglückten ist bis jetzt noch nicht festgestellt. geordnetenwahl etwa unter den Gotteslästeringsparagraphen zu Er ist etwa 28 Jahre alt, hat dunkelblondes Haar und einen fleinen für den diesjährigen Winter die Anordnung getroffen, daß das Salz­bringen. Der Staatsanwalt wird sich also keine Verdienste er- Schnurrbart und trug einen schwarzen Winterüberzieher, einen Jackett- streuen bei Schneefällen nach Möglichkeit vermieden werden soll. werben können. Wir Socialdemokraten sehen in der Bernauer An- anzug von sogenannter Pfeffer- und Salzfarbe, schwarze Krimmer- Bei Schneefällen, die in der Nacht eintreten, wird die Räumung der Strecken durch mit Schneeräumern versehene Motorwagen bewirkt gelegenheit im großen ganzen ebenfalls nichts, was uns zu handschuhe mit Lederbejazz, einen braunen Hut und schwarze Schnür: werden, während bei Schneefällen, die innerhalb der Betriebszeit einem Vorgehen gegen unsre Parteigenossen veranlassen könnte. stiefel. In den Taschen hatte er ein braunes Portemonnaie ohne eintreten, bei dem vorhandenen starten Verkehr der Schnee zum Wohl aber wird in christlich- konservativen Streifen an dem Benehmen Inhalt und ein Taschentuch mit dem Zeichen J. oder F. JL. der Wahlmänner erheblich Anstoß genommen. Möge daher die Eine weitere Meldung besagt, daß der beim Entladen des Schmelzen gebracht werden dürfte. Nur in dringendsten Notfällen Tonfervative Partei- Organisation ihre Leute einzeln bors Brett Revolvers angeschossene junge Mann gestern nachmittag im Kranken- und auf Anordnung seitens der Direktion werden die Salzmaschinen nehmen und sie gehörig inquirieren. Es wird dort bei dem Eifer Hause gestorben ist. Wer er ist, weiß man auch jetzt noch nicht. Der 3ur Anivendung kommen. für die gute Sache nicht an Luft zum Denunzieren fehlen, und so Entlader der Waffe, ein 22 Jahre alter Kaufmann Paul Angerstein, könnte dann ja Klarheit geschaffen, tönnten am Ende so und so viele der in der Knesebeckstraße 60 in Rigdorf bei seinen Eltern wohnt, Sünder unwürdig befunden werden, der christlichen wie der konser hat sich freiwillig auf das Bureau des 40. Reviers begeben und den vativen Gemeinschaft noch ferner anzugehören. Ein solches Massacre Vorgang dargestellt. Nachdem er seine Angaben gemacht hatte, wurde an reudigen Schafen mag Verluste mit sich bringen. Aber: Wenn er wieder entlassen. Der Schutzmann hatte ihm die Waffe zum dich dein rechtes Auge ärgert, fo reiße es aus und wirf es von Entladen gegeben. Da er in der That mit einem Revolver um­und welche Opfer bringt man nicht der guten Sache! zugehen weiß und ihn so hielt, wie die Vorsicht es verlangte, so fällt ihm nicht einmal Fahrlässigkeit zur Last. Lediglich die Neugier Die Stadtverordneten- Bersammlung hat sich in ihrer Sigung am des drängenden Publifums hat das Unglück herbeigeführt. Donnerstagnachmittag 5 Uhr 1. a. mit folgenden Gegenständen der Dem deutschen Nationalkomitee zur Bekämpfung des Mädchen- diesem entstand gegen 10 Uhr auf noch nicht ermittelte Weise der Tagesordnung zu befassen: Vorlagen betreffend den Verkauf einer handels ist von amtlicher Stelle eine Mitteilung über einen neuen Brand und fand an den großen Ledervorräten reiche Nahrung. an der Stralauer Allee, Ecke der Straße am Warschauer Platz, be- Fall von Mädchenhandel zugegangen. Im Frühjahr d. J. wurden Ein großer Teil des Lagers ist vernichtet; auch das darunter liegende tegenen Bauparzelle, das Projekt der Fußgängerbrücke im Zuge durch Inserate in Essener Zeitungen junge, talentvolle Mädchen zur Lager der Mehlhandlung von Gebr. Fink wurde durch Wasser start der Flensburgerstraße,-die Genehmigung des Vertragsabschlusses kostenlosen Ausbildung als Chansonnetten" c. gesucht. Es meldete geschädigt. Zur felben Zeit ging An der Spandauer Brüde 9 der mit der Schlachtvieh- Versicherung bereinigter Viehkommissionäre sich darauf eine ganze Reihe fast ausschließlich minderjähriger Mädchen Inhalt eines Schaufensters in Flammen auf, während in der Reinicken Berlins über den Betrieb der Freibant,- die Erwerbung des bei dem Aufgeber des Inserats, dem Direktor Frizz Gloria aus dorferstraße 21 ein Schornsteinbrand beobachtet werden mußte. In

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Feuerbericht. Ein größeres Feuer tam in der Nacht zum Diens tag in der Schillingstr. 12-14 aus und beschäftigte die Wehr über zwei Stunden. Hier hat im ersten Stock des Quergebäudes die Berliner Schuhfabrik von F. Haase ihr Lager untergebracht. In

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