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Neber die Verhandlungen werden von Beginn an ausführliche| abfällige Kritik an der Militärjustiz geübt. Denn nach dem un- ivic rein wahltechnischen Zweden gebraucht werden. Solcher Miß­Protokolle geführt, die später zur Veröffentlichung gelangen zweideutig ausgesprochenen Wollen des Antragstellers und der Ab- brauch wird aber immer nahe liegen, so lange die staatlichen Ver­sollen. geordnetenkammer soll die Ausstoßung der Soldatenschinder aus dem waltungsbehörden zugleich Wahlfunktionen auszuüben haben, und Die Zusammensehung der Kommission ist bekannt- Heere eine Straf folge sein, der die Bestrafung nach den Be- die Beamten ihre verschiedenen Funktionen nicht streng auseinander fich völlig eine einseitig juristisch- bureaukratische und fommt schon ftimmungen des Militär- Strafgesetzbuches vorauszugehen zu halten wiffen. Geradezu typisch für eine derartige ungehörige dadurch mit dem Rechtsbewußtsein des Volkes sehr wenig in dirette hat. Werden diese Bestrafungen nun als leichter weg" be- Benutzung der Wahlaften sind folgende Fälle, die in Schleswig­und irgendwie maßgebende Berührung, sie besteht zur Zeit aus trachtet, um sich vom Militärdienst befreien zu können, so wird eben Holstein vorgekommen sind, und die sich merkwürdigerweise sämtlich elf Richtern, zwei Professoren, drei Staatsanwalten und fünf Rechts- dadurch die in den weitesten Streisen bestehende Ansicht bestätigt, daß gegen die Opposition, die Dänenpartei und die Socialdemokratie anwalten. Den Vorsiz führt der Reichsgerichtsrat Kaufmann, zwei die Kriegsgerichte die feigen Soldatenschinder mit einer Milde be- richten: Vertreter des Reichs- Justizamts nehmen ständig, der Staatssekretär Handeln, Sie nicht im richtigen Verhältnis zu ihren Thaten steht. dieses Amts zeitweise an den Versammlungen teil. Bezieht sich doch der Antrag nur auf jene Offiziere und Unteroffiziere, deren Mitschuld an systematischen Mißhandlungen nachgewiesen ist. Man sieht, die Logit des bayrischen Kriegslöwen ist noch immer ungemein schwach.

Das Rechtsbewußtsein des deutschen   Volks ist daher für die Beschlüsse dieser Strafprozeß- Stommission in teiner Weise verantwortlich.-

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nicht

So

aus

dem

1. Der Landrat benußt die ihm als Wahlkommissar zugänglichen Wahlakten zu Verwaltungsmaßregeln beziv. Maßregelungen. wurde dem stellvertretenden Gemeindevorsteher, Hofbesizer Sörensen in Jels, Nordschleswig, der bei der Wahlmännerwahl einem dänischen Wahlmanne seine Stimme gegeben, aus diesem Grunde amtlich er­Warum Soldaten desertieren. Am 28. März desertierte der denken geltend gemacht, Bedenken, die ursprünglich auch bei den entsetzt werden würde. Von einigen Reichsräten wurden schließlich auch ernstliche Be- öffnet, daß er, wenn er nicht seinen Abschied nehme, seines Amtes Die gleiche Mitteilung ist an den stell­offizier, Ramens Geisler, stand am Mittwoch vor dem Oberkriegs- bürgerlichen Barteien der unteren Kammer bestanden, die man vertretenden Gemeindevorsteher Hofbefizer Damm in Kapirupfeld gericht, weil er den desertierten Soldaten geohrfeigt, mit räte meinen, der Antrag Müller statuiere eine Strafe, die im dort aber schließlich doch überwunden hat. Diese Reichs ergangen. Rohrstock und Riemen geschlagen und anderweit gemiß- Militär- Strafgesetzbuch nicht enthalten sei. Schließlich einigten sich vom Inhalt der Wahlakten Mitteilung. In Apenrade   eriſtiert ein 2. Der Landrat als Wahlfommissar macht andren Behörden handelt hat. Es wurden ihm acht Fälle von Mißhandlung und vier die Erblichen und Lebenslänglichen dahin, dem Plenum folgende eingeschriebener Handwerkerverein, der in seinen Statuten als Fälle von vorschriftswidriger Behandlung nachgewiesen, doch obwohl motivierte Tagesordnung vorzuschlagen:" In der Erwägung, 1. daß Hauptzweck die Veranstaltung gewerblicher Ausstellungen angiebt der Gerichtsherr strenge Bestrafung beantragte, setzte das Ober- der Kriegsminister erklärte, er werde den Soldatenmishandlungen und der außerdem kürzlich von der Aufsichtsbehörde sich den Zusatz friegsgericht die auf bier Wochen Mittelarrest lautende Strafe des mit aller Strenge entgegentreten und in den dazu geeigneten zu seinem Statut hat genehmigen lassen, daß socialdemokratische seriegsgerichts auf drei Wochen gelinden Arrest herab. In der Verhandlung tam zur Sprache, daß Jeczek auch von andren allen die Entfernung der beteiligten Offiziere aus dem attiven Agitatoren Mitglieder sein sein dürfen respektive Treffenträgern gedrillt worden ist und zwar auf Aufforderung eines Dienste beantragen, die Kapitulation der Unteroffiziere aber, geschlossen werden sollen. Nach den Urwahlen erhielt nun inzwischen entlassenen Wachtmeisters. welche solcher Berfehlungen sich schuldig machen, lösen, der Vorstand des Vereins bon der Aufsichtsbehörde, 2. daß gegen den Beschluß der Kammer der Abgeordneten sowohl Amtsgericht, die Aufforderung, fieben namhaft gemachte Mitglieder, gewichtige rechtliche als formelle Bedenken bestehen, beschließt die die socialdemokratische Wahlmänner gewählt hatten, auszuschließen, Kammer der Reichsräte, über den Beschluß der Kammer widrigenfalls der Verein aufgelöst werden würde. Das Amtsgericht der Abgeordneten zur Tagesordnung Tagesordnung über beruft sich auf seine amtliche Kenntnis von der socialdemokratischen zugehen." Abstimmung der Vereinsmitglieder, kann dieses Wissen also bloß von für socialdemokratische Wahlmänner als agitatorische Thätigkeit, die Wahlkommissar haben. Bemerkenswert ist auch, daß das Stimmen allein vom Vereinsstatut getroffen werden kann, angesehen wird. 3. Der Landrat benutzt die ihm als Wahlkommissar gewordene Kenntnis der Wählerlisten zu völlig außeramtlichen Zwecken. Solches wird aus dem Plöner Kreise gemeldet. Der dortige Landrat hat eine Reihe von Kriegervereinen aufgefordert, ihre Mitglieder listen einzureichen, um festzustellen, wer bei der Wahlmännerwahl socialdmokratisch gewählt hat. Es scheint auch bereits eine Rück äußerung des Landrats erfolgt zu sein, denn in mehreren induſtriellen Vororten Kiels, die zum Plöner Landtagswahlkreise gehören, sind aus den Kriegervereinen vermittelst gleichlautender hektographierten Schemas derartige Mitglieder zum Austritt aufgefordert bezw. aus­geschlossen worden. Da ähnliche Maßregeln überallher aus der Provinz gemeldet werden, so scheinen die Landräte bloß die aus führenden Organe einer centralen Weisung zu sein.

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Die Soldatenmißhandlungen und die Kammer der Reichsräte in Bayern  . Aus München   wird uns geschrieben: Die bayrische Reichsratstammer hat von jeher ihre Hauptaufgabe darin erblickt, träftig zu bremsen, wenn Bayern   einmal, was ja schluß der Volksvertretung über den Haufen, denn nach den bis­So werfen die Edelsten der Nation" einen vernünftigen Be­ohnehin äußerst felten vorkommt, rascher auf der Bahn des Fort- herigen Gepflogenheiten ist nicht daran zu zweifeln, daß die schritts boraneilen will, als es die Verwaltungsbureaukratie motivierte Tagesordnung auch im Plenum der Reichsräte zur An­gewöhnt ist. Im Volksmunde wird das Oberhaus des- nahme gelangt. Dann bleibt aber auch der alte Zustand bestehen. halb allgemein das Schleifzeug" genannt. Auch in Wird doch die Entfernung der an Mißhandlungen beteiligten Offiziere der gegenwärtigen Landtagssession wird cine ihrer ersten nur in den dazu geeigneten Fällen verlangt. Nun hat aber der Thaten" in der Kassierung eines einstimmigen Beschlusses der Minister wiederholt, auch im Ausschuß der Reichsräte, betont, die Ver­Abgeordnetenkammer bestehen, der im ganzen Volke die freudigste abschiedung von Offizieren befürworte er bei der Krone nicht aus eigner Zustimmung gefunden hat. In den letzten Tagen verhandelte der Ausschuß der Reichsratstammer über den Antrag des focialdemo­Tratischen Abgeordneten Ad. Müller betreffend die Entfernung der Soldatenschinder aus der Armee. Als Referent hierüber fungierte der Reichsrat General v. Fries, der sich ursprünglich nicht ab­lehnend gegen den Antrag verhielt. Er führte aus, ein wesentliches Hindernis einer gründlichen Besserung seien die vielen auffallend milden Urteile der Kriegsgerichte, die keineswegs auf un­zulänglichkeiten der Bestimmungen des Militär­Strafgefegbitches beruhten. Die Bedeutung der Sache werde vielfach von den Militärgerichten nuterschäßt und es sei eine Schärfung nicht der Strafbestimmungen, wohl aber ihrer Anwendung nötig. Er beantrage, dem Beschlusse der unteren Stammer zuzustimmen.

Herbert Spencer  .

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Initiative, sondern nur auf Antrag der betreffenden Kommando­stellen. Die Truppenkommandeure aber haben sich nicht vor dem Parlament zu verantworten und sie werden die Verabschiedung von Soldatenschindern nach wie vor nur in ganz besonders schweren Fällen beantragen.-

Schiffahrtsabgaben Wahlreform- Steuererhöhung. Aus Karlsruhe  , 9. Dezember, meldet uns ein Privat­telegramm:

Im badischen Landtag wurde heute die socialdemokratische Inter­pellation über die Schiffahrtsabgaben von der Regierung dahin beantwortet, daß solche Abgaben verfassungswidrig feien, die Regie­rung würde nie darauf eingehen.

Ein weiterer Gefeßentwurf verlangt eine Steuererhöhung von

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Mißbrauch der Wahlakten.

Man sieht, die drei mitgeteilten Beispiele sind förmliche Schul­fälle, die geradezu rein begreiflich, hätten konstruiert werden können für die überhaupt denkbaren Möglichkeiten, wie von den Wahlakten ein unzulässiger Gebrauch gemacht werden konnte. Leider fehlt die thatsächliche Unterlage zu der Voraussage, daß sich das Abgeordneten Haus mit diesen Dingen beschäftigen wird: die Socialdemokratie ist ja dort nicht vertreten. Aber vielleicht bringen die Dänen, die ja auch betroffen werden, die angeführten Fälle zur Sprache.

Kriegsgerichtlich zum Ersatz verurteilt. Dem Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" wird aus Wien   geschrieben: Als die Militärrichter in Forbach   den schriftstellernden Lieutenant zu mehrmonatlicher Haft verurteilten und die gedruckten Exemplare feines Romans zur Vernichtung bestimmten, ahnten sie nicht, daß ihr Verdikt im Laufe der Begebenheiten einem Teile des östreichis fchen Buchhandels lebhafte und rentable Thätigkeit verschaffen werde. Was in Braunschweig   unterdrückt wurde, gewann in Wien  neues Leben. Aus einer kleinen Garnison" hat, wie es scheint, in den fleinen und großen Garnisonstädten Destreichs das Intereſſe von Militär und Civil erregt. Die Wiener   Stommissionäre wurden aus den Provinzstädten bestürmt. So stürmisch war der Bedarf, daß gleichzeitig in fünf Buchdruckereien und einigen Buchbindereien gearbeitet wurde. Hält die Nachfrage eine Zeitlang an, so dürfte die Auflageziffer von Jörn Uhl" bald erreicht sein.-

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Solchem guten Anfang entsprach leider nicht der Fortgang der Verhandlungen, denn die übrigen erlauchten Herren teilten durchaus nicht die vernünftigen Anschauungen des Generals v. Fries. Im Verstärkung der Ersten Kammer, die Beseitigung der indirekten Wahl Ferner wurde die Wahlrechtsreform vorgelegt. Sie bringt die trauten Verein fielen vielmehr Liberale und Ultramontane über den Kriegsminister her und machten ihm heftige Vorwürfe, weil bei der Zweiten Kammer und fügt als Verschlechterung das Er­er dem socialdemokratischen Antrage nicht genügend Widerstand ge- fordernis zweijähriger Staatsangehörigkeit hinzu. Leistet habe. Striegsminister v. Asch, in solcher Weife in die Enge getrieben, fand nun plötzlich wieder, daß der Antrag Müller eigentlich 20 Proz.- wohl nicht recht gangbar" fei. Damit sett er sich aber in Widerspruch zu einer vor den Abgeordneten abgegebenen Er­Härung, worin er sich mit den Intentionen der Antragsteller ein- Kiel  , 6. Dezember.  ( Eig. Ber.) Jm Wahlreglement ist be verstanden erklärte und die mit den Worten schloß: In diefem kanntlich genau vorgeschrieben, wie mit den Wahlaften, den Wähler­Sinne tann ich also gegen den wohl vom ganzen Hause listen und Protokollen, nach den Urwahlen und Abgeordnetenwahlen einstimmig angenommenen Antrag mich nicht ablehnend verhalten." zu verfahren ist: sie gehen vom Wahlkommissar an den Regierungs­Der Minister hat nachträglich noch ein ganz neues Argument gegen präsidenten, von diesem ans Ministerium des Innern und von da aus den Antrag gefunden. Er meinte, die Entfernung aus dem Heere Abgeordnetenhaus. Daß die Akten bloß zu Zwecken der Wahl benutzt könne unter Umständen den Bestimmungen über die Erfüllung der werden dürfen, ist im Reglement nicht ausdrücklich vorgeschrieben, mit Telegrammen und mit telephonischen empfohlenen" Aufträgen Militärdienstpflicht entgegenstehen; wenn ein Unteroffizier es erreichen aber selbstverständlich, denn die Atten kommen bloß in die Hände von könne, daß er auf diesem leichten Wege seiner Militär- Wahlfunktionären und an andre amtliche Stellen nur insofern, als dienstpflicht vollständig frei und ledig werden könne, so zweifle er diese bestimmte Funktionen bei der Wahl zu erfüllen haben, resp. nicht, daß in einzelnen Fällen davon Gebrauch gemacht werden würde. zur rein mechanischen Weiterbeförderung an übergeordnete In Mit diesen Ausführungen hat Herr v. Asch unbewußt eine äußerst stanzen. Es ist ein Mißbrauch der Wahlatten, wenn sie zu andren, schaft Englands in deren schwersten Tagen ein kraftvoller haben scheint, gehörte unter andern zu den Mitbegründern der Anwalt gewesen war, zeigt er sich start beeinflußt, durch" Liga gegen die Besteuerung des Wissens", die 1852 den T. Hodgskin, dem geistreichen Verfasser der 1825 herausgekommenen ursprünglich) fast nur von der Arbeiterpresse praktisch geführten Schon früh im Leben bildete sich bei mir die Gewohnheit glänzenden, Verteidigung der Arbeit gegen die An Kampf gegen den Zeitungsstempel von neuem aufnahm und mit un­heraus, zur Minderheit zu gehören, häufig zu einer sehr geringen prüche des Kapitals", der Marg im Kapital" so großes ermüdlichem Eifer bis zu seinem erfolgreichen Ende fortführte. Minderheit, zuweilen sogar zu einer auf einen einzigen Menschen Lob gezollt hat und die stets ein denkwürdiges Dokument in der Herbert Spencer   hatte sich dem Ingenieurfach gewidmet, es aber fich beschränkenden Minderheit." In diesem, der letzten Ver- Geschichte des Socialismus bleiben wird. Sarin zu nichts gebracht, war dann zur Journalistik übergegangen, öffentlichung des foeben verschiedenen großen englischen Als Spencer seine schriftstellerische Laufbahn begann, arbeitete von der er sich aber schon 1852 wieder lossagte, um sich völlig Denters entnommenen Satz liegt neben dem berechtigten er insbesondere für zwei Wochenschriften, den Leader" und den seinen wissenschaftlichen Arbeiten hinzugeben. Seine eignen Mittel Stolz eines unerfchrodenen Gegners aller geistigen Hörigkeit zugleich Economist  ". Zum Stabe des ersteren gehörten u. a. George Lewes  , reichten gerade hin, ihm eine bescheidene Unabhängigkeit zu erlauben, ein gutes Stück müder Entsagung. Als der Vertreter einer sehr der Verfasser von Das Leben Goethes" und spätere Gatte von die freilich wiederholt materiell in die Brüche zu gehen drohte, bis geringen Minderheit finkt nach einer mehr als vierzigjährigen Wirf George Eliot  , die damals als Miß Evans ebenfalls für den Leader" erst eine väterliche Erbschaft und dann der Ertrag seiner Werke ihn von famkeit Englands größter Philosoph der Jeztzeit ins Grab. Er Beiträge lieferte, sowie der Republikaner   W. J. Linton, dessen Frau ernsterenGeldjorgen befreite. An Anerbietungen von größeren Geldmitteln hinterläßt viele Schüler, aber schwerlich auch nur einen, der ganz in als Verfasserin von Die wahre Geschichte des Josua Davidson" auch den hat es ihm übrigens nicht gefehlt; zu denen, die ihm willig ihren den Spuren des Meisters wandelte. deutschen   Arbeitern nicht unbekannt geblieben ist. Zu den Haupt- finanziellen Beistand anboten, gehörten unter andren John Stuart  Herbert Spencer   ist als Socialtheoretiker der bedeutendste Re- mitarbeitern des Economist  " aber gehörte J. Hodgsfin, und gerade Will, der, wie der Naturforscher Hurley, der Physiker Tyndall, der präsentant jener Schule, die man in England mit dem Namen er wurde, wie sein Biograph, Elin Halevy, schreibt, von Spencer, Historifer Grote, den Plan von Spencers Werk im Entwurf geprüft the philosophical radicals belegt hat die philosophischen der jahrelang täglich mit ihm verkehrte, viel um Rat gefragt und und mit großem Beifall begrüßt hatte. Radikalen, wobei das Wort philosophisch" dasselbe ausdrücken soll, oft um Bücher aus seiner Bibliothek angegangen. Sowohl der Ein- Als Parteimann ist Spencer nicht mehr hervorgetreten, wenn er was wir in Deutschland   oft mit wissenschaftlich bezeichnen, fluß der sehr begabten Gruppe, die sich um den Leader" fcharte, auch bei Gelegenheit zu den größeren Fragen der Zeit in Revue­d. h. den Inbegriff der streng methodisch aus gewissen Thatsachen wie der Hodgsfins läßt sich in den Lehren Spencers genau ver- artikeln Stellung nahm. Hier sind insbesondere seine schroffe abgeleiteten Theorie. Seine erste schriftstellerische Thätigkeit entfällt folgen. Er hat die von jenen verfochtenen Ansichten vielfach ver- Gegnerschaft gegen den Socialismus und seine herbe Ber­in eine Zeit, wo der Liberalismus in England einen neuen geistigen tieft, ist aber kaum je über sie hinausgegangen, so daß urteilung des Boerenkrieges und des modernen britischen Aufschwung nahm, nachdem er in der Epoche des Kampfes gegen man auch ihre ihre Schwächen bei ihm wiederfindet. Man Imperialismus hervorzuheben. In beiden Punkten zeigt er sich als die Kornzölle erheblich verflacht war. Nirgends war die Reaktion, glaubt den späteren Philosophen des Agnostizismus und fonfequenter Vertreter des Liberalismus der alten Schule. Weder die auf das Jahr 1848 folgte, von kürzerer Dauer als Evolutionismus zu hören, wenn man im Programm des Leader" nach rechts, noch nach links hin versteht er sich zu einem Stompromis. in England. Hier hatte es ja teines besonderen Staatsretters liest, daß der Freihandel verteidigt, sonst aber die politische Dekonomie Mehr noch als der weichere Cobden ist dessen Stampfgenosse, der bedurft, um die revolutionäre Arbeiterbewegung zu Boden zu als eine Wissenschaft behandelt werden soll, die noch nicht ab- steifnackige Quaker John Bright  , der politische Repräsentant des schlagen. Nicht ein mit außergewöhnlichen Vollmachten ausgestatteter geschlossen ist, sondern mit dem Fortschritt der allgemeinen Er- Geistes, der Spencer beseelte. Mit John Bright  , der gleich ihm Herrscher von Gottes Gnaden hatte den Chartismus besiegt; in sich fenntnis und dem wachsenden Sinn für die socialen Bedürfnisse dem nördlicheren England entstammt, hatte auch Spencer Gladstones felbst war diese, ursprünglich so gewaltige Bewegung zusammen- fortgefeßter Weiterentwicklung bedarf". Und wenn Spencer später Homerule- Bill verworfen. gebrochen, nachdem sie zweimal vergeblich versucht hatte, der bürger- hartnäckig den Widerstand gegen die Staatseinmischung so weit trieb, Als Philosoph bietet Spencer viele Vergleichspunkte mit unserm fichen Gesellschaft den Fuß auf den Nacken zu setzen. Eine solche daß er sogar den Schulzwang bekämpfie, so wiederholte er deutschen Hegel dar. Mit ihm teilt er vor allem den encyklopädischen Situation mußte dem bürgerlichen Radikalismus überaus günstig sein; nur den Kampf, den Hodgsfin 1847 und 1848 gegen das Geist, die Geschlossenheit und Einheitlichkeit des Systems und die denn was noch von Arbeiterbewegung übrig geblieben war, vermochte damals eingebrachte Unterrichtsgeseh und dessen Werfechter Eigenschaft, daß dieses System Wissenschaft des Werdens, des nur wenig Anziehungskraft auf die jugendliche bürgerliche Intelligenz Macaulay im Namen der Freiheit geführt hatte. Will man Spencer Geschehen sein will. In einem soeben erschienenen philosophischen auszuüben, während es zugleich auch wenig Furcht einflößte. Im gerecht werden, so muß man ihn aus den Eindrücken heraus be- Wert, dessen Widmung Spencer angenommen hat( Der Sinn des Gegenteil, immer engere Beziehungen wurden zwischen proletarischen urteilen, die er als jugendlicher Kämpfer empfing und in sich zu Daseins, Streifzüge eines Optimisten durch die Philosophie der Führern und bürgerlichen Reformern und Reformbereinen geknüpft, einer Socialphilofophie verarbeitete, an der er mit selbst in England Gegenwart", Leipzig  , J. C. B. Mohr), hat Professor Ludwig ein proletarischer Führer nach dem andern fand Unterkunft in einem faum übertroffener Bähigkeit sein ganzes Leben lang festgehalten Stein- Bern in Dem Kapitel Herbert Spencer   und fein der Heerhaufen, die zusammen den Heerbann der sich verjüngenden hat. So viel er in Einzelheiten später hinzugelernt, so sehr er Schwanengesang" die Eigenschaft Spencers als Philosoph des großen liberalen Partei bildeten. einzelne Seiten seiner Philosophie in die Tiefe ausgebaut hat, so Geschehens zum Gegenstand einer sehr gedantenreichen

Was diese Verbindung der englischen Arbeiterbewegung zeit war er doch im guten wie im schlechten Sinne im Wesen mit Gegenüberstellung von Spencer und Spinoza  , dem großen Philofophen weise nahm, das lieferte sie der liberalen Bewegung. Sie gab ihr ihr fertig, als er 1860 den ersten Prospett feines des Seins, genommen. Nachdem er festgestellt hat, wie sehr beide eine geistige Spannkraft, die wir im deutschen Liberalismus der zweiten Riesenwerkes veröffentlichte. Obwohl von schwächlicher Gesund- Denker in ihrer Beharrlichkeit sowie darin einander gleichen, daß fie Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts vergebens fuchen. Sie be- heit, hat er das angekündigte Wert zu Ende führen können. ihre Systeme lange vor ihrer Ausarbeitung im Kopf abgeschlossen fruchtete sie mit Ideen von einer Kühnheit, die seit den Tagen der Ob es ein Glück für ihn und seinen Einfluß war, ist eine andre hatten, fezt Stein auseinander, wie Spinoza   das letzte Wort der Encyklopädisten in keiner bürgerlich liberalen Partei Europas   über- Frage. Die Geschichte der menschlichen Geisteswissenschaften tennt cleatischen Philosophie ausgesprochen, Spencer aber die oberste troffen worden sind. Es ist heute in Deutschland   Mode geworden, viele Beispiele, wo grade unvollendete Werke den größten, dauerndsten Formel für die Lehre Heraklits gefunden habe. geringfchäßig auf die englische Wissenschaft herabzusehen. Sie hat Einfluß auf die folgenden Geschlechter ausgeübt haben. Der Ab- Nach Spinoza  ", schreibt er, bermag der menschliche Geist alles ficherlich ihre großen Schwächen. Aber vergessen wollen wir darüber schluß eines Systems Legt seine Mängel, seine Unvollkommenheiten restlos zu erklären und von der Substanz( Gott- Natur) eine deut­nicht, daß fast alle wahrhaft revolutionären wissenschaftlichen Theorien des bloß, über denen eine spätere Zeit gern das vergißt oder unterschätzt, liche, sie sinnfällig abbildende, adäquate( entsprechende) Vorstellung 19. Jahrhunderts in England ihre Grundlegung erfahren haben. Und was was es in seiner Grundlegung Bahnbrechendes geleistet hatte. Und zu geben."" Spencer hingegen spaltet von vornherein alle Er mander Gesellschaftslehre Herbert Spencers auch vorwerfen kann, das eine vielleicht nirgends ist dies so stark und notwendig der Fall, wie fenntnis in zwei Hälften: in die der Gesetze des Erkennbaren und wird ihr schwerlich abgesprochen werden können, daß sie in ihren Grund- gerade bei Spencer, dem Philosophen der Entwicklung, des Werdens. die des Daseins eines Unerkennbaren. Von jenem absoluten oder gedanken, in der Art, wie sie das bürgerlich liberale Princip bis in Das Leben Spencers ist äußerlich ziemlich ereignislos. Er war der Substanz, von welcher Spinoza behauptet, sie sei die sicherste feine äußersten Konsequenzen zu entwickeln sucht, wo es in den im Jahre 1820 als der Sohn eines Lehrers der Mathematik geboren Wahrheit, die es für Menschen gäbe, vermag Spencer nur auszu Anarchismus ausläuft, so radikal, so ganz und gar aus einem Guß und von seinem Vater und dessen Bruder erzogen worden, welcher sagen, daß sie ist, nicht aber, was sie ist." Gleich Dubois- Reymond ist, wie man es von einer Theorie überhaupt nur verlangen kann. Letztere zu jenen fampfluftigen liberalen Geistlichen gehörte, die entscheide Spencer: wir tönnen nicht wiffen. Daher die Bezeichnung Und mit diesem Radikalismus steht Spencer unmittelbar auf gerade in England besonders häufig zu finden sind. Der Reverend der Spencerschen Philosophie als Agnostizismus. den Schultern eines Mannes, Mannes, der feinerseits der Arbeiter- Thomas Spencer, von dem Herbert Spencer   manches geerbt zul ( Schluß folgt.)