Handelt, dessen politische Bethätigung lediglich auf die Einführung einer fonstitutionellen Monarchie in Rußland abzielt. Seine Be strebungen sind in Deutschland durchaus erlaubte und nicht strafbar; trotzdem geben sich die deutsche Justiz und Polizei zur Verfolgung her, weil es die russische Despotie so will.
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Ferner geht uns zu dieser Angelegenheit folgende sehr beachtenstverte Zuschrift zu:
Mehrfache Nachrichten erwecken den Verdacht, daß im Anschluß an die Königsberger und Memeler Untersuchungen und womöglich aus andren Anlässen heraus, gegen dritte, bisher in die Sache noch nicht verwickelte Personen Briefsperren verhängt werden, so daß ihre gesamte Korrespondenz, und zwar ohne daß sie darüber unterrichtet sind, durch die Hände des Staatsanwalts, der Polizei und des Richters läuft.
Daher ist es dringend geboten, daß alle noch so entfernt Interessierten die größte Vorsicht in der Korrespondenz beobachten und die größte Aufmerksamkeit auf die Umtriebe der russischen Spizel und ihrer preußisch- deutschen Helfershelfer richten.
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Die Eulenspiegeleien Bülows
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,, Litt Herr Bebel unter einer geistigen oder förperlichen In disposition, so war Graf Bülow um so frischer und tampfbereiter. Er hat im Reichstag noch nie so geiftvoll, so formgewandt, so glücklich gesprochen wie gestern.
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Beiträge nicht zu farg zu bemessen, damit dem Ausschusse die des Kaisermanövers desertiert und hatte sein Gewehr und einige endliche Begleichung der Rechnungen, die durch Platzpatronen mitgenommen, in der Absicht, sich zu erschießen. Als weg Barauslagen darstellen, ermöglicht wird. er aufgegriffen wurde, gab er zu seiner Entschuldigung an,
An der bisherigen Sammlung in Höhe von 2215,19 M. ist daß cr die Quälereien nicht länger habe aushalten Wolfenbüttel mit der geringen Summe von 176,50 M. beteiligt, können. Die nunmehr eingeleitete Untersuchung ergab auch den während Helmstedt rund 500 M. aufgebracht hat, und der Rest in Beweis für diese Angaben. Der Unteroffizier Michel und Höhe von 1538,09 M. von den Gemeinden, in denen vorwiegend der Gefreite Schwerdt standen vor dem Kriegsgericht. Der UnterHerr von Kaufmann gewählt ist, zusammengebracht ist. Mithin offizier wurde wegen einfacher Mißhandlung zu 10 Tagen Mittelbleibt von den Gesamtkosten in Höhe von etwa 3450 M. noch ein arrest und der Gefreite Schiverdt wegen systematischer Quälerei und Rest von 1250 M. zu decken. Mißhandlung in sechs Fällen zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Es wurde in der Untersuchung auch festgestellt, daß andre Soldaten ebenfalls mißhandelt wurden, trotzdem mußte der Verhandlungsleiter immer wieder auf den Meineidsparagraphen und die darauf stehende Zuchthausstrafe verweisen, um die Soldaten, welche als Zeugen ers schienen waren, zu einer Aussage zu bewegen.
Die Stadt Helmstedt sowohl wie die Landgemeinden haben ihre Schuldigkeit gethan, während Wolfenbüttel , das die Führung in der Wahlangelegenheit übernommen hatte und der Sitz der Leitung der Bewegung zu Gunsten Herrn von Kaufmanns war, nicht viel mehr aufgebracht hat, als Wendessen . Das ist ein Resultat, das wir der Oeffentlichkeit nicht übergeben können die Bekanntgabe würde uns geradezu bloßstellen und uns die zukünftige Führung in der Wahlbewegung kosten wir richten deshalb an unfre Mitbürger das dringende Ersuchen, die Beiträge so zu bemessen, daß möglichst die ganze Restsumme hier in unsrer Stadt aufgebracht wird.
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Das Wahlkomitee wird sich erlauben, Ihnen in den nächsten Tagen eine Liste vorzulegen und bittet Sie, Ihren Beitrag unter Einzeichnung in die Liste dem Boten mitzugeben.
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Hochachtungsvoll
Ein freisinniger Reinfall.
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Jeden Tag eine Soldatenmißhandlung. Der Gefreite Wenzel bom 156. Infanterie- Regiment in Brieg hat in seiner Eigenschaft als Rekrutenausbilder den Rekruten Mod mit dem eisernen Zielstoc über die Nase geschlagen, weil er schlecht zielte. Der Strafantrag des Anwalts lautete auf vier Wochen, das Urteil auf nur vierzehn Tage Mittelarrest. Es wurde nämlich ein minder schwerer Fall" angenommen, trotz der schweren Eisenstange!-
Der Abgeordnete Korfanty veröffentlicht im„ Gornoslazak" einen Aufruf, in dem er seine Wähler auffordert, ihm verschiedene Mits teilungen und ihre Ansicht zu einzelnen Fragen schriftlich zukommen zu lassen, da es ihm unmöglich sei, in dem Wahlkreise eine Versammlung zu veranstalten.
Ministerpräsident und Ex- Ministerpräsident.
Am Donnerstag spielte sich in der bayrischen Kammer folgendes Rencontre zwischen Herrn v. Podewils, dem Ministerpräsidenten, und dem Er- Ministerpräsidenten v. Crailsheim ab.
finden in der bürgerlichen Presse eine ziemlich geteilte Aufnahme. Die reaktionäre Bresse fann ja nicht umhin, die ausgiebigen Citate Das Wahlfomitee für die Wahl des Herrn von Kaufmann. des Reichskanzlers, die diesmal nicht dem Büchmann , sondern dem Wir hoffen, dem Wahlkomitee für die Wahl des Herrn berühmten Roman von der Spar- Agnes entnommen waren, zu von Kaufmann" einen Dienst mit dieser Veröffentlichung zu leisten, Loben, so starke innere Zweifel sie auch hegen mag, Herrn v. Bülow denn nunmehr werden die Anhänger des agrarisch angehauchten Unter anderm stellt Korfanth an die Bergarbeiter die Frage, intellektuell für einen starken Mann zu halten. Was mancher( gelegentlich allerdings auch einmal von den Agrariern an- wie sie sich zur Einführung des Achtstundentages unter Tage Konservative im verschwiegenen Gemüte denken mag, spricht die gehauchten") Hospitanten der nationalliberalen Partei doch wohl stellen. Die Werk- und Zinthüttenarbeiter werden gefragt, wie sie Staatsbürger Zeitung" unverhohlen aus. Sie be- ihren Beutel aufthun! Der in dem Dallesbriefe erwähnte Ort sich zu dem Achtstundentag für diejenigen stellen, welche bct Hauptet zwar auch, daß der Reichskanzler Herrn Bebel gründlich ab- Wendessen ist nach Neumanns Ortslerikon des Deutschen Reiches Feuer oder inmitten giftiger Gase arbeiten. gefertigt habe, fährt dann aber fort: ein Dörfchen mit 507 Einivohnern, während Wolfenbüttel , eine Bisher hat im Reichstag die polnische Fraktion alle socialdemo Leider verfiel er dabei in den Fehler, es ihm an äußerlicher braunschweigische Kreisstadt, mit ca. 15 000 Einwohnern angeführt kratischen Anträge auf Einführung des Achtstundentages schlankweg ist. Und dabei 176,50 M. Wirkung mindestens gleich thun zu wollen. begeisternd ist das nun freilich nicht. abgelehnt und sich an der Erörterung über diese Frage fast Man kann daher Aber warum haben denn die Herren vom Komitee nicht selbst ein gar nicht beteiligt. Nach dem Vorbild der Centrumsdemagogen kaum behaupten Cleft, piel geiterfeit erzielte te bißchen tiefer in die Tasche gegriffen? Sie scheinen auch" Strumm und unter Berücksichtigung der Thatsache, daß die hatte. Augenblicklichen Effekt, er ja, aber zu sein, wenn sie sich büden!" obcrKorfanty eine energische Socialauch schließlich manches Kopfschütteln. Er ließ sich zu sein, wenn sie sich bücken!" reform fordern, wird in der jetzigen Session wahrscheinlich von dem vergnügten Beifall der Rechten zu immer neuen Wortwigen hinreißen, bei denen er fich zum Teil recht auch die polnische Fraktion deren volksparteilicher" Charakter durch die Wahl des Fürsten Radziwill zum Vorsitzenden grell start vergriff.. Im Reichstage hätte er ein andrés Zu den schäbigsten Blättern gehören augenblicklich diejenigen, charakterisiert wird einiges über Arbeiterwünsche vordeklamieren. Register aufziehen und feinen Ausführungen mehr that die die Freifinnige Volts" partei vertreten. Die schamlosesten sächlichen Inhalt geben oder sich beträchtlich fürzer Lügen werden den bedauernswerten Lesern dieser Blätter auf- Agitationsprogramm gewählt worden, in dem der Achtstundentag für Eins ist aber schon jetzt hervorzuheben: Korfanth ist auf ein fassen sollen. Wenn in dieser Weise weiter verhandelt werden getischt, wenn es gilt, der verhaßten Socialdemokratie eins aus alle Arbeiterkategorien an der Spizze stand. Was hat er erst da zu sollte, tönnte er schließlich doch gegenüber der rauhbeinigen Schlag- zutvischen. Wie weit diese Blätter herabgekommen sind, zeigte sich fragen? In dieser Beziehung fann er über die Stimmung fertigkeit mancher Genossen" arg ins Gedränge kommen." so recht dabei, wie sie über die Verhaftung unsrer Ge- seiner Wähler gar nicht im Untlaren fein. Zweitens fällt aber auf, Reicheren Weihrauch spendet die freisinnige Presse Herrn nossen in Königsberg . und Memel wegen Beihilfe zum daß Korfanth schon jetzt seine Fragestellung in Bezug auf den Achtb. Bülow. Das ist bei ihr, die freudiger Stolz ob der gestrigen och verrat gegen das heilige Rußland und Beleidigung stundentag auf specielle Arbeiterkategorien beschränkt und nicht auf Baterschaft der Bülowschen Ergüsse schwellt, auch kein Wunder. So des garen berichteten. Kein Wort der Entrüstung fanden die die Gesamtheit. Sollte der von Arbeitern gewählte Abgeordnete schreibt die Vossin: sich schamlos noch immer volksparteilich nennenden Zeitungen über Storfanth schon belehrt worden sein, daß man die Ehre mit den den schmählichen Geheimbund Deutschlands mit Rußland . Auch die hochgebornen Magnaten zusammenzufigen mit dem Aufgeben der Tilsiter Allgemeine Zeitung ", die zu den gläubigen Arbeiterforderungen bezahlen muß?- Nachbetern der Richterschen Freis. 3tg." gehört, berichtete mit Genugthuung über die Verhaftung unsrer Genossen. Nun ist diesem Blatt aber ein köstliches Malheur passiert. In seiner Nummer vom Doch den Kern seiner einstündigen Rede bildete die Ab- Dienstag berichtete es über die russischerseits vorgenommene Verrechnung mit der Socialdemokratie, und hier beties Graf Bülow haftung eines Feliz Petrowitsch, der sich angeblich schon jahre so viel Humor, wußte er die Schwächen seiner Gegner und lang mit dem Schmuggel in Rußland verbotener besonders Bebels so geschickt zu treffen, daß er die Lacher Schriften befaßt habe. Am Tage darauf aber jammeri Graf Crailsheim verteidigte bei der Beratung des Etats des unausgesetzt auf seiner Seite hatte.. Die Rede das Blatt darüber, daß Petrowitsch von diesem Unglück betroffen Ministeriums des Aeußern seine Politik als Minister gegen die Andes Reichskanzlers war reich an derlei packenden, scharf wurde. Ja, es versteigt sich sagar zu einem gelinden Protest dagegen, griffe nach seinem Rücktritt. Er habe es vermieden, sich in die Arme geschliffenen Antithefen. Er traf in leichter Plauderei, daß preußische Beamte bei der Verhaftung des P. behilflich gewesen. einer Partei zu werfen. Während seiner Amtsführung seien die Bes die von allem theatralischen Wesen frei war, häufig Worte, die sich um diesen Protest zu verstehen, muß man wissen, daß derselbe ziehungen zum päpstlichen Stuhl sehr freundschaftlich gewesen. Er habe dem Gedächtnis einprägen, und bedürfen gleich manche feiner Verlag, in dem die„ Tilsiter Allgemeine Zeitung " erscheint, sich ben tonfessionellen Zwist nach Möglichkeit zu hindern gesucht. Bezüglich Ausführungen der Nachprüfung, deckt die glänzende Form nicht auch mit der Herstellung in litauischer Sprache des Verhältnisses von Bayern zum Reich betonte Graf Crailsheim , er überall den Inhalt des Streites, so ist doch der rednerische gedruckter Gebetbücher beschäftigt, die ebenfalls fei stets ein überzeugter Anhänger der Reichsidee gewesen. Ebenso Erfolg nicht zu leugnen; er war so groß, wie man ihn in Rußland verboten sind. Petrowitsch aber befaßte sich sei er ein treuer Freund feiner engeren Heimat. Ohne das im Reichstag seit langer Zeit nicht erfahren hat. vorwiegend mit dem Schmuggel dieser Gebetbücher. Petrowitsch Reich wäre Bayern in seinem territorialen Be= Galt Herr Bebel mit Recht als einer der besten Redner des Hauses, ist, so jammert das Blatt in beweglichen Tönen, ein„ durchaus harm it an de gefährdet gewesen. Unjern freundschaftlichen Beso war ihm Graf Bülow gestern nicht nur ebenbürtig, lofer Mensch" der es durchaus ablehnen würde, Schriften, deren ziehungen mit dem Bundespräsidium Preußen verdankt Bayern sondern weit überlegen. Herr Bebel hat felten einen Inhalt sich gegen die russische Krone richte, in Rußland einzuführen. manchen Erfolg. Er möchte der Regierung nicht raten, ihre Politik schlechteren, Graf Bülow nie einen besseren Tag Also in dem Augenblick, wo sich der Verlag der„ Tilsiter auf eine principielle Majorisierung Preußens im gehabt. Die Rede des Reichskanzlers wird noch ihre Allgemeinen Zeitung " geschädigt sieht, protestieri Bundesrat einzurichten. Wirkung üben, wenn die Rede der drei Millionen" längst der sie gegen die Machenschaften preußischer Behörden im Dienste Ruß - Am Freitag wandte sich der gegenwärtige MinisterVergessenheit anheimgefallen ist." lands! präsident Frhr. v. Pode wils gegen die Erklärung seines Als packende Leistung, die auch im Lande geBei dieser Gelegenheit mag daran erinnert werden, daß vor Vorgängers. Er werde dem Grafen Crailsheim für seine Ratschläge würdigt werden wird", feiert auch das„ Berliner einigen Jahren in den Räumen des Verlages der dankbar sein. Wenn aber sein politisches Thun die Billigung andrer Tageblatt" die Bülowsche Rede. „ Tilsiter Allgemeinen Zeitung" selbst eine nicht finden sollte, so würde ihn keine anderweitige Ansicht, auch Die freisinnig- demokratische Volks- Zeitung" endlich urteilt: Haussuchung nach in Rußland berbotenen nicht die Drohung einer eventuellen Gegnerschaft davon abhalten, Der größte Teil der Rede des Reichskanzlers war mehr oder Schriften abgehalten wurde. Es wurde dabei auch das zu thun, was er im Interesse des ihm anvertrauten Amtes für weniger Schall und Rauch; schöner Schall, wie man es ein Posten von Schriften beschlagnahmt. Ebenso wurden damals gut halte. Der Ministerpräsident geht sodann ein auf die Worte des beim Grafen Bülow gewohnt ist, und anmutig sich kräufelnder auch drei Russen bei Mauderode verhaftet, die dort logierten uno Grafen Crailsheim, in denen dieser der Regierung den Rat giebt, es Rauch; aber man erwartet von dem verantwortlichen ersten Beamten sich mit dem Schriftenschmuggel befaßten. Damals erhob sich nicht mit einer Politik der principiellen Majorisierung des Deutschen Reiches mehr als hübsche Plaudereien, an denen freilich auch ein Sturm der Entrüstung den Preußens im Bundesrat zu versuchen. Solcher Nat scheine man sich mit eine halbe Stunde gut unterhält; auch wenn diese liberalen Zeitungen Deutschland 3. Heute hat man die Befürchtung zu verraten, als ob eine solche Politik nicht dem Bereich der Blaudereien so gemütlich vorgetragen werden, wie es Graf Bülow das verlernt, man billigt alles, was von der Polizei vorgenommen außer Möglichkeit liege. gestern that, beide Hände tief in die Taschen seines Beinkleides ver- wird. Dafür ist man liberal". In diesem Sinne vermag er den Rat nicht anzunehmen, zumal für diesen Rat nicht der Schein eines Anlasses gegeben graben, so hat man nicht einmal an dieser Haltung einen ungetrübten ästhetischen Genuß. Dabei bemühte sich Bülow, Bebel an zu gut weggekommen ist der Reichskanzler an einer Stelle sei und in einer solchen Acußerung eine Unterstützung oder Stärkung Leinend von Station zu Station zu folgen. Nur anscheinend, unsres Berichtes über seine Reichstagsrede. Er hat thatsächlich der Regierung nicht erblickt werden könne. wie hervorgehoben, folgte Graf Bülow der Rede des Abgeordneten gefagt:„ Wenn also Herr Bebel für die Mongolen, die ja wohl Bebel von Station zu Station; in Wirklichkeit markierte die Mandschurei bewohnen, einen neuen Kreuzzug unternehmen will, er bei den ihm unbequemen Haltestellen nur einen kurzen Aufenthalt, als neuer Peter von Arbuez, so lasse ich ihn allein voranund mit der Widerlegung" der andern machte er es sich leichter, als gehen." Genosse Ledebour rief dem Geschichtskundigen zu: " Sie der Sache zuträglich war. Ist ein schön flingender, elegant er verwechseln ja Peter Arbuez mit Peter von Amiens !" Aber scheinender Satz eine Widerlegung? Etwas andres waren des stolz erwiderte Graf Bülow: Nein, ich verwechsle nichts!" Grafen Bülow Bemerkungen über Bebels Kritik an unsren Heeres- Geschichte: Vb. verhältnissen, die auf den Gutachten von Fachmännern aufgebaut war, nicht. Ist es ferner eine Widerlegung, wenn man des Gegen eine kaiserliche Verordnung richtete sich eine Eingabe, Gegners bewiesene Behauptung ins Gegenteil wendet, um die uns die die Handels- und Gewerbekammer zu Zittau in bequeme Behauptung selbst in der Versenkung verschwinden zu lassen, ihrer letzten Sigung an das sächsische Kriegsministerium twie es Graf Bülow mit den Vorwürfen gegen den in Deutschland zu richten beschloß. Ein Kammermitglied hatte mündlich an die herrschenden Byzantinismus that?" Kammer eine Eingabe gemacht, worin auf die Schädigung hingewiesen wurde, die die heimische Tuchfabrikation infolge der plöglichen Einführung heller Offiziers- lleberröde erlitten hat, und beantragt, im Sinne der Eingabe beim sächsischen Kriegsministerium vorstellig zu werden.
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Deutfches Reich.
Patrioten"-Dalles.
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in
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Kommerzienrat Weigang referierte des näheren über die Angelegenheit und betonte, in der Eingabe werde ausgeführt, welche folosiale Schädigung den Tuchfabrikanten und den Uniformschneidern aus der plöglichen Einführung heller Offiziers- Interimsröcke ohne vorherige zahlreichen Farben zugelaffen gewesen, demgemäß mußten auch reich Ankündigung entstanden sei. Früher wären für diese Röcke Tuche in fortierte Tuchvorräte vorhanden sein. Als dann die Verordnung
feine Spize gegen die jezige Regierung enthalten, Graf Crailsheim erwiderte, seine gestrige Erklärung habe ebenjo sei es mit dem zweiten Punkt bezüglich der Stellung Bayerns im Bundesrat. Er habe nicht gesagt, daß die gegenwärtige Regierung auf eine Majorisierung Preußens hinarbeite, sondern habe nur ironisch darauf hingewiesen, wie wenig Verständnis jene zeigen, die der bayrischen Regierung den Kat geben, ihre Politik auf die Majorisierung Preußens zu richten.-
Eines gar ungeschickten Dorfoberhauptes erfreut sich der Ort Glauchow im Kreise krossen- 3üllicha u. Das würdige Dorfoberhaupt erließ, nach Witteilung der Märkischen Vollsflimme", am Tage vor der Reichstagswahl einen Utas an seine Gemeinde, der folgenden Wortlaut hatte:
" Ich mache nochmals Bekannt. Daß Morgen Dienstag den 16. Juni von Vormittags 10 bis Nachmittags 7 Uhr in meinem Lokale die Reichstags Abgeordneten Wahl stattfindet. Alle Wähler von Glauchau fordere ich hiermit noch mals Auf, zu der Wahl zu kommen und nur den Bürgermeister Schlüter in Sommerfeld zu Wählen. Es wäre eine große Schande, wenn es dann in den Blättern bekannt gemacht wird, daß in Glauchoto so viel Social Demokraten und Lieberale Leute wohnen die gegen der Königlichen Regierung stimmen."
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Für die Herrschenden Klassen ist ein günstig, d. h. aus ihren Bertretern zusammengesetzter Reichstag ein gutes Geschäft; denn ein folcher wird immer bestrebt sein, die Lasten der Reichsherrlichkeit den unteren Schichten des Volkes aufzuhalsen, die Vorteile aber den glücklich Bejizenden zu sichern. Indessen wissen die„ Ordnungs"- helden das Geschäft nicht nach richtigen kaufmännischen Grundsätzen Der brave Gemeindevorsteher steht mit der deutschen Sprache zu betreiben; mit echter Philisterknickerei wollen sie Erträgnisse haben, bezüglich der hellen Offiziersröcke gekommen sei, welche bestimmte, ebenso auf dem Kriegsfuße wie mit dem Verständnis für die ohne etwas ins Geschäft hineingesteckt zu haben, und jeder von daß vom Tage der Verkündigung an Neuanschaffungen in den konservative Methode, Wahlen zu beeinflussen, ohne daß offenbare ihnen hofft, daß sein Nachbar so dumm" sein werde, Geld zu in den Schneiderwerkstätten sofort entwertet gewesen. früheren Farben nicht mehr zulässig wären, seien die fertigen Röde Ungesetzlichkeiten festgestellt werden können. Eine Firma Spenden. Es ist die Solidarität der Schäbigkeit, die die" Patrioten" hatte solche Stücke im Werte von 70 000 M. vorrätig. Ein Schneider meisters Schlüter ist Protest beim Reichstage eingereicht worden.- Gegen die Wahl des in Krossen Züllichau gewählten Bürgers im kleinen wie im großen bethätigen. Vor den Wahlen lassen sie Throne krachen und drohen mit dem Uebergange zur Social- hatte circa 100 Röcke auf Bestellung hergestellt. Die betreffenden demokratie die sich bestens für diese Gesellschaft bedankt Röde dafür. Offiziere nahmen sie nicht mehr ab, wünschten vielmehr neue helle Um es nicht mit der Kundschaft zu ber nach den Wahlen giebts jedesmal ein Gestöhn und Gejammer um derben, müsse auf solche Wünsche eingegangen werden. die Deckung der Wahluntosten. Man erinnert sich noch des amüsanten hundert Röcke wurden dann für drei Mark pro Stück Falls aus Magdeburg : während unsre Parteitasse mit einem er- Droschkenkutscher losgeschlagen. Andrerseits verlangten die Schneider heblichen Ueberschuß den Wahlkampf abschloß, konnten die über- bon den Tuchfabrikanten, daß diese die unverarbeiteten Stücke zurüd mütigen Gegner nicht einmal die entstandenen Kosten decken trotz der vielen Millionäre in ihren Reihen! Heute fliegt uns wieder nähmen und die Fabrikanten mußten denn auch sehen, die entein ergözlicher Beweis für den Dalles der" Patrioten" zu, dem wir dem Antrage ihres Ausschusses für Handelsrecht und-Gebräuche verteten Bestände mit Schaden loszuwerden. Die Kammer gab zur Erheiterung unsrer Leser hier Raum geben. Er lautet: statt, wonach die Eingabe dem sächsischen Kriegsministerium mit der Wolfenbüttel , den 17. November 1903. Sehr geehrter Herr! Bitte einzureichen ist, geeignet erscheinende Schritte( Weitergabe an das preußische Kriegsministerium) zu unternehmen, um die Schädigung der heimischen Industrie zu verhüten.
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Die
an
Die Schiffahrtsabgaben vor dem badischen Landtag. Am Mittivoch stand im badischen Landtag die focialdemokratische Interpellation wegen der drohenden Schiffahrtsabgaben zur Bes Sprechung. Abg. Genosse Lehmann, als Vertreter Mannheims, das sehr stark an der Rheinschiffahrt interessiert ist, begründete die Interpellation und bezeichnete den schiffahrtsfeindlichen Plan als Die eine gleiche Interpellation eingebracht, und der Redner dazu, ein das was er ist: einen unverschämten agrarischen Vorstoß. Nationalliberalen hatten nach der socialdemokratischen Fraktion Pforzheimer Bijouteriefabrikant, fand auch einige starke Töne gegen gierung, Minister Schenkel, antwortete sehr klar und bes das verkehrsfeindliche Agrariertum. Da es leider bisher hat nicht gelingen wollen, die Unkosten der Reichstagswahl zu decken, sieht sich der Ausschuß für die st i mom t. In der verlesenen Erklärung heißt es: daß die Ers Wahl des Herrn von Kaufmann genötigt, die Sammlungen im Warum Soldaten desertieren! Dieser Spigmarke lieferte auch hebung von Abgaben auf den natürlichen Wahlkreise nochmals aufzunehmen und sich an die besser situierten das Kriegsgericht in Erfurt einen nicht minder wichtigen Beitrag. Wasserstraßen verfassungsrechtlich ausge Wähler Herrn von Kaufmanns mit der Bitte zu wenden, die Der Musketier Schlegel vom 95. Regiment in Gotha war während schlossen sei; einer Verfassungsänderung stehen
Der Vertreter der Res