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Kr. 290. 20. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Sonnabend, 12. Dezember 1903.

Berliner   Partei- Angelegenheiten. aufs höchste gesteigert ist, kommt eine Wendung, mit der die Bühne Sachfen schon seit Jahrzehnten bestehen und an die Produktion

Zweiter Wahlkreis. Sonntag, den 13. Dezember, früh 8 Uhr, findet für den fünften Kommunal- Wahlbezirk eine Flugblatt verbreitung statt. Auch die Genossen, die an der Stadtver­ordneten Stichwahl nicht beteiligt sind, werden ersucht, sich bei Kumke, Bülowstr. 59, einzufinden. Die Vertrauensleute.

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keit abgelauscht. Doch am Schluß, wenn der dramatische Effekt giebt. Es sei nur an die Konsumgenossenschaften erinnert, die in den unerbittlichen Intentionen des Originaldichters Moritz Busch   in in Hamburg  , die erst wenige Jahre alt ist und doch schon eine die Schranken fällt. Grausam wie dieser Dichter seiner Naturanlage außerordentliche Leistungsfähigkeit bewiesen hat. Gerade die Ein­nach ist, läßt er, wie manche seiner Kinder, auch die beiden Heldenrichtungen dieser Genossenschaft find sowohl was die technischen Ein­dieses Epos in der Mühle eines recht qualvollen Todes sterben. Es ist Entlohnung der Angestellten und Arbeiter mustergültig zu nennen. richtungen betrifft als auch in Bezug auf die Behandlung und betrifft als auch in Bezug auf die Behandlung und Weihnachtszeit, wo die härtesten Herzen weich werden, und ein so In den Versammlungen wurde darauf hingewiesen, daß durch die gräßliches Ende kann der dramatische Bearbeiter daher nicht gut Unternehmerorganisationen, durch Startelle und Trusts die Preise für Dritter Wahlkreis. Wegen den am Donnerstag, den 17. Dezember mit ansehen. Er nimmt eine Korrektur vor und läßt im letzten Aft alle Verkaufsgegenstände in die Höhe geschraubt werden, was stattfindenden Versammlungen fällt der Zahlabend des Wahlvereins May und Moriz Besserung geloben, worauf ihnen ihre sieben bei der geringen Kauffraft der großen Masse schon schlimm für Monat Dezember aus. Der Vorstand. Streiche verziehen werden. Offen gestanden, enttäuscht dieser Aus- genug sei- noch schlimmer aber sei das Bestreben dieser Rummelsburg  . Am nächsten Sonntag cirkulieren die Petitions  - gang namentlich die männliche Jugend, die sich durchtweg von dem Unternehmer- Vereinigungen, durch ihren Zusammenschluß zu­liften, welche sich gegen den Beschluß der Gemeinde- Vertretung Anblick des traurigen Endes der beiden Bösewichter eine starke über gerade durch diese volksfeindlichen Bestrebungen würde den gleich auch die politische Arbeiterbewegung zu vernichten. betreffs Verbots des Ausrufens und Ausklingelns von Waren der Wirkung versprochen hat. Straßenhändler richten. Um möglichst viel Unterschriften zu sammeln Konsumgenossenschaften der Weg gewiefen zu bedeutsamen Aufgaben. und die Sache recht wirkungsvoll zu gestalten, werden die Genossen die Kinderwelt im weitesten Sinne. Auch Knaben und Mädchen und zwar geschehe dies durch Beseitigung des parasitären Zwischen­Die Weihnachtsstücke sind für die Kinderwelt zugeftugt. Für Es gelte, die Lebenshaltung der Arbeiter im allgemeinen zu steigern, ersucht recht zahlreich am Sonntag früh 8 Uhr in ihren Zahl über zwölf Jahre glauben sich nichts zu vergeben, wenn sie sich an handels. Ferner sei den Arbeitern durch die Genossenschaften Ge­stellen sich einzufinden. Friz Berger, Vorsitzender des focialdemo- dieser besonderen Kost delektieren. Soll ein solcher Junge sich ehrlich legenheit gegeben, einen Notfonds für schlimme Zeiten zurückzulegen; darüber äußern, ob ihm die Schülervorstellung des Wilhelm Tell  " wie wertvoll gerade ein solcher Rückhalt sei, lehre die Lage der Steglit. In der Angelegenheit der Crimmitschauer Weber wird oder diese Märchenschnurre besser gefällt, so braucht man über die armen Crimmitschauer Weber. Es wurde dann noch die Bedeutung hier eine öffentliche Versammlung abgehalten werden. Eine Flug Antwort nicht im Zweifel zu sein. Das schadet auch gar nichts. Es Uebergang zur Eigenproduktion hingewiesen, dessen Bedeutung im der Großeinkaufs- Genossenschaften erklärt und schließlich auf den blattverbreitung hierzu erfolgt Sonntag früh 8 Uhr von folgenden Lokalen aus: Schellhase, Ahornstr. 15a und Kramer, ist gewiß hübsch, daß den Gemeindeſchülern Klassikervorstellungen wirtschaftlichen Kampfe unverkennbar sei. Sicher ist in diesen Ver Marksteinstr. 1. bereitet werden, aber nicht allein vom Standpunkt der Kinder aus fammlungen ein gutes Stüd Agitationsarbeit geleistet worden und wäre zu überlegen, ob sie nicht auch durch eine hübsche Weihnachts  - mancher Anhänger wird hier der Genossenschaftsbewegung gewonnen vorstellung gratis erfreut werden könnten. Noch mehr aber als der Jugend worden sein. wird den Erwachsenen in einer solchen Kindervorstellung geboten, vorausgesetzt natürlich, daß sie überhaupt im stande sind, das Kinder gemüt zu verstehen. Wenn man das Gewisper und Gewoge vor Beginn der Vorstellung und in den Zwischenakten betrachtet, dann geht einem das Herz auf und man wird für den Augenblick selber wieder jung wie die kleinen Knaben und Mädchen rings umher.

fratischen Wahlvereins.

Lokales.

Der Weihnachtsmarkt

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Nur für Herren. Am Schalter des Reichstages, wo die Karten zur Zuschauertribüne ausgegeben werden, hatte gestern ein fein­gekleideter Herr einen fleinen Stonflikt mit einem Beamten. erklärte, daß er seinen Diener beauftragt hätte, eine Karte zu be stellen, und nun sei diese Karte nicht auf seinen, sondern auf des Dieners Namen ausgeschrieben worden. Der Beamte machte Ein­wendungen und wollte das Versehen" nicht anerkennen. Darauf erwiderte der Herr entrüstet: Aber ich bitte Sie, Sie werden doch einem Diener feine Karte für den Reichstag geben! Was foll denn der da?"

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ist gestern wieder aufgebaut worden. Seit Jahren geht die Klage, daß er seinen Beruf verfehlt habe und nur ein elendes Dasein von der proletarischen Bevölkerung Gnaden führe. Diese Klage ist ja berechtigt; der Weihnachtsmarkt ist nicht mehr das, was er ehedem war. Mit Gewalt hat die Polizei ihm auf der Stätte seines ehe­maligen Glanzes, auf dem Schloßplatz ein Ende bereitet, und im Die Gewerbebeputation des Magistrats beschäftigte sich in ihrer Stillen haben dann die Warenhäuser ihr Teil gethan, um seine letzten Sigung mit der Festsetzung des Etatsentwurfes für das Trümmer am Arkona- Platz und Bellealliance- Plazz noch armseliger er- gewerbliche Unterrichtswesen für das Etatsjahr 1904-1905. Er scheinen zu lassen, als sie es ohnehin schon sind. Ja, genau genommen, schließt ab mit einer Einnahme von 323 576 W., welcher eine Aus- Die illustrierte Romanbibliothek In Freien Stunden" ist jetzt kann man sagen, daß Wertheim   und Tietz die Erbschaft des Weih- gabe von 948 023 M. gegenübersteht. Es ware somit ein Zuschuß bis zum 50. Heft erschienen, das heute zur Ausgabe gelangt. Es nachtsmarktes angetreten haben; wer seinen Kindern die Freude des 19 780 M. mehr als die Etatssumme des Jahres 1903-1904 be- in Arkansas  " und eine Erzählung von Robert Schweichel   Es hängt aus der Stadt- Hauptkasse von 624 447 M. erforderlich, das sind bringt die Fortsetzung des Gerstäckerschen Romans" Die Regulatoren Schauens bereiten will, geht ebenso mit ihnen in die glanzvollen trägt. Der Entwurf fand nach einigen unwesentlichen Abstreichungen Gewicht sich an Gewicht". Riesenpaläste der Leipziger Straße   wie er ehedem an der Hand seiner die Zustimmung der Gewerbebeputation und gelangt nunmehr zur Schmuggel- Abenteuer"( eine Erinnerung an die Zeit des Socialisten­Daneben eine kleine Erzählung Eltern die Budenreihen im Centrum der Stadt durchwanderte. So Beschlußfassung an den Magistrat, um später der Stadtverordneten Schmuggel- Abenteuer"( eine Erinnerung an die Zeit des Socialisten­darf man heute mit gutem Recht Klagen, daß der Markt nichts mehr Versammlung vorgelegt zu werden. gesetzes), Dies und Jenes"," Wiß und Scherz". Wöchentlich er­ist als eine trübselige Erinnerung an die Tage früheren Glanzes. An der Berliner   Tischlerschule ist die Errichtung von Meisterkursen scheint ein 24 Seiten starkes Heft zum Preise von 10 Pf., das in Aber sonderbar mutete es uns an, daß auch zu einer Zeit, von der geplant, um, wie in dem Programmentwurfe heißt: selbständigen allen Parteispeditionen und in der Buchhandlung Vorwärts, Linden­wir uns vorstellen, daß sie den Weihnachtsmarkt in seiner ganzen Berliner   Tischlermeistern die Gelegenheit zu geben, sich in möglichst straße 69, zu haben ist. Mit dem 1. Januar beginnt ein neuer Herrlichkeit zeigte, die Klage über seinen Verfall laut wurde. In in der Buchführung, Kalkulation, Maschinenkunde usw. anzueignen, furzer Zeit, die für einen Meister notwendigen Kenntnisse im Zeichnen, Roman. den vierziger Jahren erschienen in Berlin   die Pfennig- Blätter", um das früher Versäumte nachzuholen und ihr Gewerbe mit Erfolg Die Schlächtermeister im Kampf gegen die Bernunft. Gestern eine harmlos auf Stadtklatsch und Theater- Strittelei zugeschnittene ausüben zu können."- lleber diese Meisterkurse- eine Neu- beschäftigte sich die Berliner   Fleischerinnung mit dem Achtuhr- Laden­Zeitung, die natürlich auch dem Weihnachtsmarkt eine Betrachtung einrichtung, wie sie bisher an feiner der städtischen Fachschulen schluß. Natürlich wurde diese socialpolitische Notwendigkeit in Grund würdigte. Der Weihnachtswanderer" stellt sich in dieser Zeitung seinem bestand wurde noch kein Beschluß gefaßt, sondern eine Sub- und Boden verdonnert und eine Resolution gegen die drohende Publikum vor und berichtet mit strenger Stritifermiene über alle kommission zur Vorberatung dieser Angelegenheit gewählt. Neuerung angenommen. Der Obermeister Moritz Schmidt verstieg Schaubuden  , die er zum Chriftfest in Berlin   abgestraft hat. schluffes es den Schlächtermeistern geradezu unmöglich mache, ihren fich zu der Behauptung, daß die Einführung des Achtuhr- Laden­Bom Weihnachtsmarkt aber weiß der kundige Mann folgendes zu bermelden: Wieder hat er an Ausdehnung gewonnen, wieder giebt er einen Beweis von der nie rastenden Betriebsamkeit in unserm der Bürger- Deputierte Tubauer gewählt. Zum Mitgliede des Kuratoriums der Berliner   Tischlerschule wurde Verpflichtungen nachzukommen und ein Meister Helfert wollte den Magistrat mobil machen. Man sieht, wir haben es hier mit den­Berlin, nur ist er der Weihnachtsmarkt nicht mehr, der den Wanderer Dreizehn Gefellen- Ausschüsse hiesiger Innungen haben sich ge- felben Argumenten zu thun, die seiner Zeit gegen die Sonntagsruhe erfreute, als er noch ein Knabe war! Die Buden, in denen die weigert, ihre Zustimmung zu dem revidierten Nebenstatut, betreffend und gegen den Neunuhr- Ladenschluß herhalten mußten, gegen Maß­eigentlich die jugendliche Schaulust anziehenden Gegenstände blinken, das Schiedsgericht des Innungs- Ausschusses zu Berlin  , zu geben. nahmen also, an denen kein einziger Unternehmer zu Grunde ge­verlieren sich unter der Menge von solchen, die den Kleinen kein Der Innungs- Ausschuß der vereinigten Innungen zu Berlin   hat gangen ist, die im Gegenteil auch tausenden kleinen Ladeninhabern Interesse abgewinnen können, und so ist der alte traute Weihnachts- Gesellenausschüssen verweigerten Zustimmung durch die Gewerbe- meister sich mit Händen und Füßen einzig deshalb gegen eine ver nun einen Antrag gestellt auf Ergänzung der von den betreffenden zu gute kommen. Aber die liebe Gewohnheit drängt die Innungs­martt jezt zum gewöhnlichen Krammarkt geworden; die altehrwürdige deputation als Aufsichtsbehörde der Innungen. Es handelt sich bei " Waffelnbude" lebt auch nur noch in unsrer Erinnerung, dagegen dieser Streitfrage darum, ob das Innungs- Schiedsgericht künftig bei nünftige Neuerung zu wehren, weil sie den Arbeitern und An­versenden die modernen Schmalzkuchen" ihre Düfte, Eindringlinge, brohenden oder bereits ausgebrochenen Arbeitseinstellungen und Aus- gestellten ihre Lage erleichtert. Viel können die Arbeiter die sich immer mehr bei uns einnisten." Die Weihnachts- fperrungen fich als Einigungsamt konstituieren soll oder nicht. Die frauen thun, damit der Achtuhr- Ladenschluß eingeführt werde. beschreibung klingt dann in den Wunsch aus: Was in diesem Jahre betreffenden Gesellenausschüsse wollen das Innungs- Einigungsamt Mögen sie es sich zum Grundsatz machen, nach acht Uhr abends geboten, sei doch nicht zu viel gewesen, viel habe der Besucher ver- nicht anerkennen, sondern wie bisher das Gewerbegericht als nichts mehr einzukaufen und mögen fie ferner sich grundsätzlich mißt, worüber er sich sonst gefreut. Das ist der Einfluß einer Zeit, Einigungsamt anrufen. Da der Referent am Erscheinen in der folchen Geschäften zuwenden, die der Maßregel heute schon freundlich von der wir alle wünschen wollen, möge sie bald besser werden." Sigung verhindert war, vertagte die Gewerbedeputation diese Be- gesinnt sind. Die von Arbeitern gegründeten Konsum­Dieser Wunsch des Weihnachtswanderers hat sich, wie wir wissen, ratung und Beschlußfassung in dieser Sache bis zur nächsten Sigung genossenschaften z. B. schließen unsres Wissens seit ihrent und beschloß auf Antrag& us auer, das angefochtene Nebenstatut nicht erfüllt. Zwar find die Schmalzkuchen verschwunden, wie so vervielfältigen und den Mitgliedern der Deputation zum Studium Bestehen schon um acht Uhr ihre Verkaufsstellen und sie stehen sich mancher andre Eindringling", aber der Weihnachtsmarkt von heute zugehen zu lassen. würde unfren Kritiker ebenso enttäuschen, wie ihn der Glanz der Riefenpaläste mit Staunen erfüllen würde. Zeit. Jeder wird den armen Händlern, die in diesen Tagen ihre Das ist der Lauf der Waren feilhalten, gutes Wetter und ein gutes Geschäft gönnen. Aber die Zukunft haben sie nicht für sich, wie auch die Gegenwart sie kaum ihres Lebens froh werden läßt.

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Rindervorstellung.

Ausstellungszwecken eingesetzt. Das Kuratorium dieser Schule hatte In den Etat der Fachschule für Klempner wurden 500 M2. zu die doppelte Summe beantragt.

gut dabei. Die nächsten Sigungen der Stadtverordneten- Bersammlung, die Dienstag, den 22. d. M., statt. letzten vor Weihnachten, finden am Donnerstag, den 17., und Handlung in der Friedrichstraße verübt worden. Dortselbst erschien

fabrikanten Hinz in der II. Abteilung des 14. Gemeinde- Wahlbezirks Die Stadtverordneten- Ersatwahl für den verstorbenen Cigarren­

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Ein großer Briefmarken Diebstahl ist in einer Briefmarken­vor einigen Tagen ein Mann, welcher sich eine Anzahl Postwert zeichen vorlegen ließ. Der Fremde taufte für etwa 10 M. Ware, mißte der Briefmarken- Händler zwei sogenannte Tauschhefte, welche bezahlte dieselbe sofort und entfernte fich sodann. Bald danach ver­nur entwertete Marken asiatischer und afrikanischer Staaten im Ges famtwerte von ca. 700 m. enthielten. Die gestohlenen Marken sind seltenere Wertzeichen, deren Einzelpreis 3-25 W. beträgt. Es ist faum zu bezweifeln, daß die hefte von dem erwähnten Kunden gestohlen worden sind und daß der Dieb versuchen wird, die Wert­

ist auf Dienstag, den 29. d. M., anberaumt worden. Ueberall in der Berliner   Arbeiterschaft geben sich für die aus­Die liebe Weihnachtszeit bringt nicht allein den Tannenbaum gesperrten Weber in Crimmitschau   Sympathien zu erkennen. Kaum und schöne Pfefferkuchen, sondern auch Genüsse geistiger Art, die zu eine Fabrik oder Werkstatt, die sich nicht an den Sammlungen be­andren Jahreszeiten nicht gut zu haben find. Und weil alles in teiligt. Gewiß stellen sich auch anderswo bei Lohnkämpfen die Bezeichen im Auslande zu verkaufen. diesen Tagen auf die Kinderwelt zugeschnitten ist, so tragen auch die hörden in den Dienst des Unternehmertums; aber wohl selten ist Von der gesicherten Existenz des Arbeiters. Den Wirkungen des geistigen Freuden den Geschmack und Charakter unsrer einstigen dies so unverblümt geschehen, als in der bedeutendsten Industrie- Giftes erlegen ist der 50 Jahre alte Kellner Karl Butow aus der Erben absichtlich Rechnung. Wir wollen nicht von den Bilderbüchern stadt des roten Königreiches. Und wenn noch etwas geeignet war, Aderstraße 34. Der Mann war seit fünf Jahren lungenleidend und und der sonstigen Jugendlitteratur reden, die ja erst den Weihnachts  - die Teilnahme für die unter dem Belagerungszustand kämpfenden arbeitsunfähig. Für den Lebensunterhalt sorgte seine Frau durch tisch zieren oder je nachdem auch verunzieren soll. Schöneres noch Arbeiter Arbeiterinnen inniger zu gestalten, so die Aufwarte- Arbeiten. Um ihr nicht länger zur Laft zu fallen, trant giebt es, nämlich die dramatische Weihnachtskunst, die Kinder- Reichstags- Rede des Bundesrats- Bevollmächtigten Fischer, der er vor einigen Tagen, als sie ihrer Arbeit nachgegangen war, Salz­vorstellungen unsrer Theater. Es ist eine relativ glüdliche Zeit, mit dürren Worten zugestand, daß zugestand, daß der jetzige Zustand säure. Hilflos und mit dem Tode ringend lag er in der Wohnung, nicht allein für die Kleinen, sondern auch für die Leute auf am Orte der Aussperrung dem Belagerungszustand durchaus ähnlich als die Frau zurückkehrte. Im Krankenhause am Friedrichshain  der Bühne, denn das lebendige Bilderbuch, das sie sieht. An vielen Arbeitsstätten sind die Sammlungen für die wurde der Unglückliche durch den Tod von seinen Leiden erlöst. uns in den dramatisierten Märchen vorführen, ist auf be- Crimmitschauer Weber regelrecht geordnet worden. So erwähnen Die Berliner   Schuhfabrik, Schillingstr. 12, sendet uns zu unserm sondere Weise geweiht. Die toten Bilderbücher des Weihnachts  - wir, daß in der Druderei der Firma H. S. Hermann in der Beuth- Bericht über das in ihren Räumen ausgebrochene Feuer folgende tisches und die dramatische Kunst im allgemeinen laborieren an dem straße gestern einstimmig beschlossen worden ist, daß am heutigen Richtigstellung: Das Feuer kam gegen 10 Uhr im Maschinenraum unfrer Fabrik heraus und wurde von der Wehr im Zeitraum von gemeinsamen Schicksal, verrissen zu werden. Wer hat aber schon Sonnabend jeder Arbeiter eine besondere Steuer von 50 Pf. zu noch nicht einer Viertelstunde gelöscht. Außer der Dielung des einmal davon gehört, daß ein Weihnachtsstück anders als mit Ehrleisten hat; außerdem aber verpflichteten die in dieser Offizin Be- Raumes verbrannte überhaupt nichts. Unser Schaden ist so gering­furcht aufgenommen wurde? schäftigten sich, regelrechte Wochenbeiträge zu zahlen, die für den ge- fügiger Natur, daß wir ihn nicht einmal bei der Feuerversicherungs­Gewiß, es giebt auch da Unterschiede. Besteht doch z. B. ein lernten Arbeiter auf 30 Pf., für die über 15 m. verdienenden Hilfs Gesellschaft anzumelden für nötig befunden haben. Der an dem nicht zu leugnender Kontrast zwischen dem Gestiefelten Sater", arbeiter und Arbeiterinnen auf 20 Pf., für die unter 15 m. verdienenden Grundstück verursachte Schaden, welcher durch die Feuer- Societät ge­der im Central- Theater über die weltbedeutenden Bretter Personen auf 10 Pf. bemessen wurden. Dies ist nur ein deckt wird, beträgt ca. 80-100 M. Das darunter befindliche Lager dahin schreitet und den bösen Knaben Mag und Moriz", die im Beispiel unter vielen. Doch werden diese Vorbilder in der Berliner   von Gebr. Fint wurde überhaupt nicht in Mitleidenschaft gezogen. Thalia Theater schöngereimte Poffen verüben. Der Ge- Arbeiterschaft auch dort Nachahmung finden, wo bisher an regel- Die Schuhfabrik F. Haase ist im übrigen mit dem 3. November in Stiefelte Stater" geht in Weiheftimmung umher; es ist gar erbaulich rechte Sammlungen für die drangfalierten Arbeiter und Arbeite- unsern Bejiz übergegangen und ist die Firma handelsgerichtlich gelöscht. anzusehen, wie er den armen Müllerknaben zuerst in Leiden tröstet rinnen noch nicht gedacht worden ist. Namentlich im Angesicht des und ihn dann mit dem Könige des Landes bekannt macht. Und Weihnachtsfestes wird jeder Arbeiter, jede Arbeiterin an Crimmit­was ist das für ein König! Der Mann weiß seine Würde zu schau denken und den Ausgesperrten nach Kräften in ihrem schweren wahren und läßt keinen Augenblick Scepter und Reichsapfel aus den Kampfe beistehen.

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Dippolds Nachfolger. Folgende seltsame Geschichte wird uns berichtet: Ein hiesiger Möbelpolierer machte sich an Knaben, die er auf der Straße fah, heran, gab ihnen irgend einen Auftrag und richtete es so ein, daß sie schließlich zu ihm auf sein Zimmer Händen, und einen Anzug trägt er wie es selbst zur Maskeradenzeit Die Agitation für die Konsumgenossenschafts- Bewegung hat sich kommen mußten. Hier gab er sich dann für einen Kriminalbeamten feinen schöneren giebt. Zum Schluß aber kommt in diesem Stück in der letzten Zeit in Berlin   kräftig entfaltet und in einer ganzen aus, zeigte den Jungen eine Marke, die sie für einen Ausweis hielten, ein elektrisch beleuchteter Weihnachtsbaum vor, der so groß und bunt Reihe von Versammlungen ist die arbeitende Bevölkerung darüber und hielt ihnen eine scharfe Strafpredigt. Zu seinem Bedauern" ist, daß man in der rauhen Wirklichkeit überhaupt nicht seinesgleichen aufgeklärt worden, daß sie in ihrem Emancipationskampfe neben der teilte ihnen der Kriminalbeamte schließlich mit, daß er ihre finden kann. politischen und gewerkschaftlichen Organisation auch im Genossen Eltern wegen der vielen Unarten und bösen Streiche der Jungen Von ganz andrem Charakter ist May und Moriz". Die Historie haftswesen eine wertvolle affe befigt. Bekannte Partei in eine Geldstrafe nehmen müßte, wenn die Uebelthäter es nicht vor­dieser beiden Knaben ist bekannt und ihre sieben Streiche werden im Bartels, Ed. Bernstein, v. Elm und Beus haben in diesen Beamte" hatte leichte Mühe, feine Opfer zur Entgegennahme der genossen und Genofsinnen, wie Frau Steinbach- Hamburg, zögen, fich auf der Stelle törperlich züchtigen zu lassen. Der Thalia- Theater von zwei Berliner   Jungen im naturalistischen Genre Versammlungen ihre Kräfte für eine Bewegung eingefeßt, die gerade Büchtigung zu bewegen. Nachdem er sie dann über das Knie gelegt dargestellt. Die Scene, wo sie der Tante Bolte die vier schön in Berlin   bisher noch wenig gediehen ist, an andren Orten Deutsch  - und mit einem Stock bearbeitet hatte, jah er nach, ob die gebratenen Hühner angeln, ist besonders treffend der Wirklich- lands aber der Arbeiterschaft einen außerordentlich kräftigen Rückhalt Schläge auch etwa zu deutliche Spuren hinterlassen hätten, und