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Nr. 293. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Nachrichten.

Die Gemeinderatswahlen in Stuttgart  , deren Resultat wir schon fura telegraphisch gemeldet haben, beanspruchen ein gewisses Inter­effe. Bekanntlich hatten sich unsre Parteigenossen mit der Bolts­partei in der Weise verständigt, daß die Socialdemokratie vier von ber Volkspartei präsentierte Ramen und die Volkspartei fünf von der Socialdemokratie präsentierte Namen auf ihre Liste nahm. Zu wählen waren im ganzen neun Gemeinderatsmitglieder. Das Wahl­resultat ist nun so, daß zwar die vier Volksparteiler mit Hilfe der socialdemokratischen Stimmen gewählt wurden, von unsren Kandidaten dagegen nur einer, der Genosse loß, der bisher schon im Gemeinderat saß; die übrigen vier Gewählten gehören der vereinigten Rechten an.

Wilmersdorf  . Wir machen nochmals auf die am Donnerstag­abend in Wittes Voltsgarten stattfindende öffentliche Versamm lung aufmerksam, in der Genoffe Dr. Südekum referieren wird, und ersuchen im Interesse der guten Sache um zahlreichen Besuch. Der Vorstand.

Mittwoch, 16. Dezember 1903.

die von Staat und Unternehmertum gleichmäßig drangfaliert werden! daß sie die Straßen nicht verschönere, dafür sei sie aber ein Drittel Stein Parteigenoffe, teine Genossin fehle in diesen Versammlungen! billiger und biete mehr Chancen auf Rentabilität. Redner teilte Die Vertrauensleute. mit, daß die Verhandlungen über die Errichtung solcher Schnellbahnen noch in der Schwebe wären. Bei der Erörterung des Vortrages tourden von mehreren Rednern Bedenken gegen die Erbauung einer Schwebebahn erhoben. Eine solche Bahn verunziere die Straßen, ruiniere die Haus befiber, fei nicht ohne Gefahr und werde auf großen Widerstand stoßen. Von einem der Herren wurde pofitiv behauptet, das Fahren auf Schivebebahnen erzeuge Schwindelanfälle. 3wvei von seinen Bekannten, und zwar Herren, hätten erklärt, nicht zehn Pferde brächten sie dahin, wieder einen Wagen der Schwebebahn zu besteigen; sie würden lieber zu Fuß laufen". Reg.- Baumeister Schaar, Vertreter der Elberfelder  Schwebebahn, suchte in längerer Auseinandersetzung die vorgebrachten Bedenken zu widerlegen. Man solle erst einmal einen Versuch machen, dann würden die Bedenken schon schwinden.

ivelche

Spandau  . Mit den zum 4. und 5. Januar 1904 aus geschriebenen Gewerbegerichtswahlen beschäftigt sich die öffentliche Gewerkschaftsversammlung, heute( Mittwoch) abend 8 Uhr hierselbst, Pichelsdorfer Straße 29 im Köpenicschen Saale, stattfindet. Es ist Pflicht jedes Gewerkschaftlers, in dieser Versammlung zu erscheinen!

Lokales.

Der Freifinn als Sieger.

An der Wahl beteiligten sich von 17 717 Wahlberechtigten 13 315 75 Proz; also eine sehr starke Beteiligung. G& wurden un abgeänderte Stimmzettel abgegeben: Social­demokraten 4368, Volkspartei 1847, Vereinigte Rechte 4366, Bürgervereine 966, eine unparteiische" Lifte 253, und für eine liberale" Lifte 76. Den Ausschlag gaben etwa 2000 Der 15. Dezember hat Balsam in die Wunden gegossen, die der abgeänderte Liften, deren Parteizugehörigkeit zur Zeit noch nicht 27. November dem Freifinn in Berlin   geschlagen hatte. Die Stadt­festgestellt ist. Es läßt sich daher noch nicht sagen, wieviel Bolts­parteiler die Vereinbarung der Parteivorstände gebrochen haben. verordneten- Stichwahlen haben in beiden Bezirken der Sicher sind es mehrere Hundert. Die Gewählten erhielten folgende dritten Abteilung, in denen eine Stichwahl vorzunehmen war, mit Stimmenzahlen: die vier Volksparteiler 12 647, 7255, 7090, 6904, einem Sieg der Freisinnigen geendet. Jm 2. Bezirk hat Herr der Socialdemokrat 7068, die vier der vereinigten Rechten 6806, Leis den Bürgerparteiler" Prezel verdrängt, im 5. Bezirk 6514, 6476 und 6378. Unfre vier in der Minderheit gebliebenen hat Herr Marggraff sich gegenüber unserm Genossen Werner Kandidaten erhielten 6139, 6092, 6056 und 6024. behauptet.

Wir lassen die Resultate folgen:

2. Wahlbezirk. In der Hauptwahr erhielt Leis( lib.) 581, Pretzel  ( Antis.) 467, Walded Manasse( Soc.) 248 Stimmen. In der Stichwa hI: Leis 849, Prezel 783 Stimmen. Gewählt: Leis( lib.).

5. Wahlbezirk. In der Hauptwahl entfielen auf Hermann Werner( Soc.) 958, auf Rechtsanwalt Marggraff( lib.) 1040 und auf Ruckenburg( lib.) 460 Stimmen. In der Stichwahl erlangten Hermann Werner( Soc.) 1197 Stimmen, Rechtsanwalt Marggraff 1587 Stimmen.

Ohne uns irgendwie für die Schwebebahn zu engagieren, wollen ivir doch darauf aufmerksam machen, daß es ein oller, ehrlicher Hausbesizerbrauch ist. neue Verkehrsgelegenheiten mit unsinnigen Argumenten zu bekritteln und dann einen tüchtigen Profit aus ihnen zu ziehen. So geschah es mit der Stadtbahn und der Hochbahn, und so geschicht es auch der Schwebebahn gegenüber.

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Die Stadtverordneten- Versammlung hat sich in ihrer Sigung am Donnerstagnachmittag 5 Uhr 1. a. mit folgenden Gegenständen der wahl der Stadtv. Singer, Stadthagen  , Frick, Bruns, Borgmann, Tagesordnung zu befassen: Die Aften betreffend: A. die Wieder­Geride, Ewald, Augustin, Niemer, Weiß, Brade, Cremer, Dr. Ruge, Dr. Glazel, Schoepte, Ullrich, Jden, Klaar, Fähndrich, Friederici, Rast, Cassel, Thieme, Liebermann, Dr. Gelpce, George, Friedberg  , Der Volksparteiler mit der höchsten Stimmenzahl stand auch Körte, Dr. Nathan, Dr. Preuß, Stapf. Dr. Friedemann, Hammer­auf der offiziellen Liste der Vereinigten Rechten und der Bürger­stein, Groh, Baumann, Schröter und Fritsch; B. die Neuwahl vereine. Genosse Kloß ſtand auch auf der" unparteiifchen" und des Cigarrenhändlers Antrick, Steinmetzstraße 60, des Buch der liberalen" Liste. Unfre durchgefallenen Kandidaten er­und hielten außer den unabgeänderten socialdemokratischen binders Schneider, Blumenstraße 48, des Cigarrenhändlers Kogte, Marienburgerstr. 3/4, des Sekretärs Schubert, Hornstr. 2, des bollsparteilichen Zetteln noch 314 bis 429 Stimmen auf Eigentümers Gründel, Grenadierstr. 35, des Rechtsanwalts Sonnen­abgeänderten Zetteln, deren Herkunft wir nicht beurteilen können. feld, Gertraudtenstr. 18/19, des Kaufmanns Salinger, Wallner Genosse Kloß hat, die 329 unparteiischen und liberalen Stimmen ab­theaterstraße 16, des Kaufmanns Gombert, Alexanderstr. 35, des gerechnet, noch um 715 Stimmen mehr, wie der letzte focialdemo­Kaufmanns Spendig, Jüdenstr. 14, des Zahnarztes Dr. Ritter, kratische Kandidat. Ob das alles volksparteiliche Stimmen sind, Königgrägerstr. 94 und des Fabrikanten Brunglow, Neue König­die außer Kloß alle socialdemokratischen Kandidaten gestrichen, ist straße 14/15, zu Stadtverordneten. Vorlagen, betreffend: die Feier schwer zu sagen, ein großer Teil ist aber höchst wahr­scheinlich darunter. des Geburtstages des Kaisers- eine Ausnahme von der Versicherungs­Vielleicht, daß die Zählung der ab- Gewählt: Marggraff( lib.). geänderten Bettel darüber einigen Aufschluß giebt. Wie Ob Herr Marggraff auf das Mandat, das ihm nun noch pflicht städtischer Beamten nach dem Geseze bezüglich weiterer Ab­änderungen des Krankenversicherungs- Gesezes vom dem aber auch sei, so steht doch fest, daß die Socialdemokratie einmal übertragen worden ist, sehr stolz sein wird? Vor der Hauptwahl 25. Mai 1905, den Ertverb der zum Grundstück Wallstr. 15 ge= der Volkspartei die Mandate verschafft hat, die Volkspartei aber nicht genoß er die Ehre, von Herrn Jakobi und seiner Clique gehaßt und hörigen Ausladegerechtigkeit, die Errichtung eines Schleiermacher­im stande oder nicht willens ist, der Socialdemokratie die gleiche verfolgt zu werden; bis zur Stichwahl hat er Gnade gefunden vor Dentmals vor der Dreifaltigkeits- Kirche, die erfolgte Bauabnahme Hilfe zu leisten. Das Zusammengehen der beiden Parteien ist den Augen seiner feindlichen Brüder. Als das Gerücht auftauchte, des Neubaues des Erdhauses im Humboldthain, die speciellen also ein sehr einseitiges Geschäft und ob die Socialdemokratie daß die Jakobiten, die für die Hauptwahl ihren Sonderkandidaten Entwürfe zum Neubau der Gemeinde- Doppelschule in der Straße 62B mit ihren eignen 4363 Stimmen in der Minderheit bleibt oder noch mit einigen volksparteilichen dazu, ist schließlich gleich- Studenburg präsentiert hatten, jegt zu Marggraff übertreten würden, bei der Bankstraße, der 7. höheren Mädchenschule in der Bank­Demokratie auf eigne Hand auch noch keinen Kandidaten durch- rüstung bestritten. Durch das Wahlergebnis ist jenes Gerücht be- in der Mittenwalderstr. 34/ 37- Schleiermacherstr. 21- und die gültig; das Resultat ist das gleiche. Allerdings würde die Social- da wurde das von den Marggräfflichen im Brustton tiefster Ent- straße 22a/ 23, des Beamtenwohnhauses auf dem Grundstück der Erziehungsanstalt in Lichtenberg   und des Friedrichs- Realgymnasiums bringen; sie ist dazu noch zu schwach, und einer reinen ſocial- stätigt worden. Die volle Hälfte der Rudenburger, 234 von 460, öffentlichen Bedürfnisanstalten. demokratischen Liste gegenüber würde vermutlich die Volkspartei ist gestern für Marggraff eingetreten. Es muß allerdings zugegeben noch mehr als bisher Anschluß nach rechts suchen. Oder, werden, daß Marggraff auch ohne diese Unterstügung gesiegt Eine ärztliche Fürsorgestelle für tuberkulöse Kranke ist bereits seit wenn sie den nicht fände, würden die vereinigten Real- hätte. Jakobi und Konsorten hätten gar nicht nötig gehabt, dem 1. November in der Charité eingerichtet worden. Sie ist tionäre sans phrase gewählt werden. Auf der andern Seite steht aber die Thatsache, daß die Zahl unsrer unabgeänderten zustehen; denn dieser hatte noch andre Hilfstruppen. Sie bestanden forgestelle Montags und Freitags von 9-11 Uhr geöffnet sei, war ihrem Herzen einen Stoß zu geben und einem Marggraff bei- Montag und Freitagnachmittag von 4-6, sowie Sonntag Stimmzettel gegen das vorige Jahr( Bürgerausschußwahl) wieder zustehen; denn dieser hatte noch andre Hilfstruppen. Sie bestanden vormittag von 9-11 Uhr geöffnet. Die Mitteilung, daß die Für erheblich gewachsen ist, nämlich um 735, gegen die Gemeinderats- in der Beamtenschaft, die diesem Dreiviertel- Socialdemokraten", als eine irrtümliche. Aerztliche Behandlung wird daselbst nur den wahl von 1901 um rund 1000 Stimmen. Die vereinigte Rechte den man Herrn Marggraff vor der Wahl hinzustellen suchte, ihre jenigen Kranken gewährt, die noch nicht in Behandlung eines andren hat allerdings gegen 1901 noch einige Stimmen mehr gewonnen Stimme gab. Mit einer überraschenden Einmütigkeit bekannten sich Arztes stehen; Nassenfranke sind von der ärztlichen Behandlung in Postschaffner, Eisenbahnbeamte, Schuhleute usw. als Anhänger der der Fürsorgestelle überhaupt ausgeschlossen. Bei ihrem ersten Besuche Die Stuttgarter   Parteigenossen werden sicher an diesem Wahl- Dreiviertel- Socialdemokratie". Selbst solche Beamte, die erhalten die Kranten dort Speiflasche, Lysol, Zahnbürste, ergebnis nicht achtlos vorübergehen. Sie werden sich der Ein- bei der Hauptwahl gefehlt hatten, ließen ficht nicht verschließen fönnen, daß ihnen das Zusammengehen nehmen, wenigstens zur Stichwahl zu es fich nicht Bahupulber und belehrende Schriften. Die eigentliche Fürsorge kommen und für für fegt ein, nachdem angestellte Schwestern sich durch einen mit der Volkspartei ebensowenig genügt hat wie der Umstand, daß Marggraff zu stimmen. Woher mag die höhere Eingebung" überzeugt haben. Der Kranke erhält bei seinem nächsten Besuche Besuch im Hause der Kranken von den Verhältnissen der Familie fie dreien ihrer Kandidaten im Wahlaufrufe teine andre Empfehlung Marggraff zu ſtimmen. mit auf den Weg gaben wie die, daß sie echte und rechte gekommen sein, der sie gefolgt find? Und welchem Umstande mag in der Fürsorgestelle Milch, Nahrungsmittel( aus der Krankentüche Vertreter des fleingewerblichen Mittelstandes" Herr Marggraff es verdanken, daß er auch vor diesen Kreisen in der Brüderstraße, vom Verein für Vollshygiene, den Kinder­feien. Der echte und rechte kleingetverbliche Mittelstand" wählt Gnade gefunden hat? Volksküchen usw.), Zahnbürsten und Zahnpulver für die Familie und eben felbst in Stuttgart   feinen Socialdemokraten und die Stuttgarter Der andre der freisinnigen Sieger, Herr Leis, empfängt andres mehr. Außerdem wird die unentgeltliche Desinfektion der Voltsparteiler sind für ein Zusammengehen mit der Socialdemokratie fein Mandat gleichfalls aus der Hand der Jakobiten, freilich noch in Wohnräume usw., des Kranken, ferner seine Aufnahme in Heil- und nicht viel sicherere Kantonisten wie die norddeutschen Freisinnigen. andrem Sinne als Marggraff. Leis war von vornherein eine Kreatur Erholungsstätten, See- Hospize oder Krankenhäuser vermittelt und Der Stuttgarter   Gemeinderat besteht nach den Neuwahlen aus von Jakobi und seiner Sippe. Seine Gönner haben mit allen vor allem auch die Unterſtüßung durch Vereine( Hauspflege, Krippen, 11 Volksparteilern, einem ihnen nahestehenden Wilden, 6 Deutsch­Säuglingsheime, Arbeitsnachweis). Die Kranken stellen sich zwei­parteilern( Nationalliberalen), 4 Socialdemokraten und 2 Konservativen. Mitteln gearbeitet, ihn durchzudrücken. Ihr Hauptcoup sollte das bis viermal monatlich in der Fürsorgestelle vor; die Schwestern parteilern( Nationalliberalen), 4 Socialdemokraten und 2 Konservativen. bekannte Flugblatt sein, das sich als ein von Socialdemokraten wiederholen ihre Besuche im Haufe des Kranken ein bis ateis Den ersten Versuch machten unsre Parteigenossen in Brieg   mit herrührendes gab und für die socialdemokratischen Wähler bestimmt mal im Monat und geben ihm die weitestgehenden hygienischen zwei­der Beteiligung an den Gemeindewahlen. Wie sehr das öffentliche Leben daniederliegt in solchen Orten, wo unsre Partei noch schwach war. Wir haben dieses Flugblatt eine von Freifinnigen verübte Ratschläge. ist, dafür ist Brieg   ein Beispiel. Von über 1800 Wählern der Fälschung genannt und halten dieses Urteil aufrecht. Am Montag­,, Socialdemokratische Reklame". In hiesigen reaktionären Blättern britten Abteilung gingen nur 350 zur Wahl. Unser Standidat erhielt abend hat die Bossische Zeitung", am Dienstag früh das steht unter dieser Ueberschrift zu lesen:" Herr 2. F. in der Prinzen Berliner Tageblatt" sich mit auffälligem Eifer hiergegen straße, der moderne Anzüge, Paletots usw. verkauft, verteilt Reklames Organisatorisches. In einer Parteiversammlung in Burzen gewehrt. Ueber den geradezu blödsinnigen Vorwurf, der Vorwärts" zettel, die auf der Rückseite die Bilder der socialdemokra wurde der Beschluß gefaßt, einen Kreisverein zu bilden, der die wolle dem Antisemiten Pretzel   zum Siege verhelfen, brauchen wir tischen Abgeordneten tragen. Ueber den Bildern befindet Partei- Organisation für den ganzen 11. fächsischen Reichstags- Wahl- fein Wort zu verlieren; er richtet sich selber. Beide Blätter haben sich die Bemerkung: Die ganze Serie dieser Abgeordneten ist in freis bildet. Diese Organisationsform, die für Sachsen   zuerst in aber die Unverschämtheit gehabt, mehr oder weniger deutlich durch meinem Geschäft zu haben." Diese Art der Reklame ist doch so den drei Dresdener   Streifen angewandt wurde, besteht jetzt schon in blicken zu lassen, daß das Flugblatt entweder gar nicht existiere plump und so häßlich, daß wir der Meinung sind, die socialdemo­der großen Mehrzahl der sächsischen Reichstags- Wahlkreise und be- oder von Socialdemokraten fabriziert sei, um Freisinnige der fratischen Abgeordneten, mit deren Bildern Kunden angelockt werden, währt sich dort sehr gut. müßten sich derartige mißbräuchliche Anwendungen ihres Konterfeis Fälschung bezichtigen zu können. Dienstagabend erklärt das höchlichst verbitten. Oder sollte etwa Herr F. bazu ermächtigt Berliner Tageblatt", der liberale Wahlvorstand wolle beweisen, daß worden sein?"

wie wir.

61 Stimmen.

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37

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Berliner   Partei- Angelegenheiten. bie Flugblattunterschriften wirklich von Genossen" herrührten- Für die bedrängten Crimmitschauer

werden am Donnerstagabend acht Uhr

23 Volksversammlungen

in folgenden Lokalen abgehalten:

1. Kreis: Industrie- Festsäle, Beuthstr. 20/21.

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2. Kreis: Kliem, Hafenheide 13. Berliner   Bockbrauerei, Am sich die" Vossin" mit ihm? Und warum ist das Flugblatt mit

Tempelhofer Berg.

3. Kreis: Berliner   Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15.

4. Kreis( Süd- Ost): Urania  , Wrangelstraße 9/10.

4. Kreis( Often): Keller, Koppenstraße 29.

5. Kreis: Brauerei Lipps, Am Friedrichshain.

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fein Geld

Die guten Leute, die sich hier in Sittenrichterei versuchen, hätten derselbe Wahlvorstand, von dem dasselbe Berliner Tageblatt" und Satzkosten und Druckerschwärze sparen können, wenn sie den andre Freisinnsblätter versichern, daß er von nichts wisse! Die Vorwärts" aufmerksamer gelesen hätten. Bereits am 5. Dezember Boffische Beitung" geht noch weiter und erzählt am Dienstag- haben wir uns über das unziemliche Geschäftsgebahren des er abend, sie habe das gedruckte Flugblatt und sogar die Driginale wähnten Kleiderhändlers mit aller wünschenswerten Klarheit aus­der Unterschriften gesehen. Ei, warum nennt denn die Boffin" gelaffen. Der Händler versprach uns damals, daß er Reklamezettel mit den Bildnissen socialdemokratischer Abgeordneter hinfort nicht dann nicht den Verfasser? Schämt sich der Mensch? Schämt mehr verteilen werde. Thäte er es dennoch, so würde er sein Wort gebrochen haben. den echten" Unterschriften nicht verbreitet worden, wie es be ab Die Notwendigkeit, endlich den§ 175 des Reichs- Strafgesehbuchs Wäre das nicht das beste Mittel gewesen, aufzuheben, ergiebt sich von neuem aus folgendem Erpressungsfall. fichtigt war? den vom ,, Vorwärts" erhobenen Vorwurf der Fälschung Ein Berliner   Verbrecher, Paul Gerson, verübt Erpressungen gegen zu widerlegen? Der Freisinn mag sich sich winden, so viel Männer der bessergestellten Streife, indem er ihnen in Bedürfnis­er will die Fälschung bleibt auf ihm siken. Die alberne anstalten auflauert und sie dann unzüchtiger Handlungen be­6. Kreis: Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee   10/11. Swine- Ausflucht der" Bossischen Zeitung", nach des Vorwärts" Angabe schuldigt, um ein Schweigegeld zu bekommen. In Berlin   wieder­münder Gesellschaftshaus, Swinemünderstr. 42. Gisteller, Chauffee- handle es sich nicht um eine Fälscherbande", sondern nur um holt bestraft, verlegte er Anfangs dieses Jahres das Feld feines straße 88. Ahrens Brauerei, Turmstr. 25/26. ,, einen Fälscher", kann die Schmach der Fälschung nicht verringern. gemeingefährlichen Thätigkeit nach Breslau  . Dort beschuldigte als einen angesehenen Kaufmann, und Einer hat gefälscht und feine Stumpane haben's gebilligt. Das er Flugblatt hätte Herrn Leis, auch wenn man die Verbreitung noch ber die Personenfeststellung vornahm, erzählte der unverfrorene herausschlagen konnte, zeigte er ihn an. Dem Schußmann, gewagt hätte, feinen einzigen wirklichen Socialdemokraten zugeführt. Menfch alle möglichen Dinge. Die Folge war, daß gegen den Der einzige Erfolg ist der, daß der Freifinn durch diesen mißglückten Staufmann Anklage erhoben wurde. Nun wurde aber Gerson, der Berg- Streich seinen Sieg über den Antisemiten besudelt hat. als Zeuge zu erscheinen hatte, mit Rücksicht auf seine Vergangenheit, die in Breslau   noch nicht bekannt war, doch wohl ettvas unheimlich bahnberkehr in Berlin   und die Schwebebahn in Elberfeld  - Barmen" in Breslau   die Vorladung nicht zugestellt werden konnte, so fragte Die Hausbesiker gegen die Schwebebahn. Ueber: Der Schnell zu Mute. Er drückte sich und kehrte nach Berlin   zurück. Da ihmi hielt am Montagabend der Abg. Kreitling, Mitglied der städtischen man in Berlin   nach und erfuhr nun, mit was für einen Menschen Verkehrsdeputation, in einem freisinnigen Bezirksverein einen durch man es zu thun hatte. Das Breslauer Gericht erließ in­Stizzen erläuterten Vortrag. Der Vortragende wies darauf hin, folge der unerwarteten Enthüllungen sofort einen Haftbefeh daß der Erbauung von Schnellbahnen, als solche bezeichnete er Unter- gegen den gewerbsmäßigen Erpresser und Gerson wurde nun nicht pflasterbahnen, Hochbahnen und Schwebebahnen, in Berlin   noch als Belastungszeuge gegen den Kaufmann, sondern als Angeklagter große Schwierigkeiten entgegenständen. Besonders in technischer nach Breslau   gebracht. Dort erhielt er die exemplarische Strafe von Beziehung, wegen der Beschaffenheit des Baugrundes und der Be- vier Jahren Gefängnis. finanzieller, wegen der hohen Kosten und des großen Rijitos, feien Neigungen mit Gefängnisstrafen wendet, hat zwar manchem lastung der Straßen mit Kanälen, Röhren, Leitungen usw., und in Der$ 175 des Strafgefeßbuchs, der sich gegen frankhafte die Schwierigkeiten bei den Untergrundbahnen sehr erheblich. Ein Hallunken zu Einnahmen verholfen, jedoch wohl noch keinen Menschen Kilometer Untergrundbahn sei auf 5% Millionen Mark und ein von perversen Gelüsten befehrt. Jeder Erpressungsfall der mit­Kilometer Schwebebahn auf annähernd 2 Millionen Mart ver- geteilten Art spricht für die Beseitigung dieser unnüßen Bestimmung anschlagt worden. Gegen eine Schwebebahn werde eingewendet, in unserm Straffoder.

Tempelhof  : Gasthaus Stadt Dresden, Berlinerstr. 33. Charlottenburg  : Volkshaus, Rosinenstr. 3. Schöneberg  : Obst's Festfäle  , Meiningerstr. 8. Wilmersdorf  : Volksgarten, Emil Witte, Berlinerstr. 40. Rigdorf: Victoria Säle, Hermannstr. 48/49. Thiel, ftraße 151/152.

Lichtenberg  : Höflichs Schwarzer Adler, Frankfurter Chauffee 120. Bankow: Ebersbach Zum Kurfürsten", Berlinerstr. 102. Reinickendorf  : Restaurant Sadau, Residenzstr, 124. Weißenfee: Vereinshaus, Charlottenburgerstr. 150. Köpenick  : Scheers Wilhelmsgarten. Rummelsburg  : Weigel, Türrschmidtstraße 45.

Referenten in diesen Versammlungen sind die sächsischen Neichs­tags- Abgeordneten E. Fischer, Fräßdorf, Gerisch, Goldstein, Geyer, Grenz, Gradnauer, Kaden, Lipinski, Rosenow, Schippel, Schöpflin, Sindermann, Stolle, Stücklen und die Reichstags- Abgeordneten Baudert, Förster, Lesche, Südekum, Zubeil. Parteigenossen! Gebt durch zahlreichen Besuch dieser Versamm lungen Eurer Sympathie für die Grimmitschauer Weber Ausdruck,