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Nr. 293. 20. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 16. Dezember 1903.

Verfammlungen.

Der socialdemokratische Wahlverein Rigdorf hielt am 9.Dezember bei Thiel eine gutbesuchte Versammlung ab. Stadtverordneter Dr. Silberstein referierte über:" Was lehren uns die preußischen Landtagswahlen?" Redner nahm Bezug auf die Ausführungen Kautskys in der Neuen Zeit" und auf die Mardwalds, welcher in seinem letzten Artikel sogar so weit gehe, auszudrücken, daß man am besten wieder die Beteiligung an den preußischen Landtagswahlen aufgäbe. Er stehe auf dem entgegen gesezten Standpunkt.( Zurufe: Sehr richtig! Bravo!) Kautsky  urteile vom grünen Tische aus. Wenn er in Rirdorf die Begeisterung der Massen gesehen hätte, dann würde er wohl anders reden. Und Mardwald aus Magdeburg   möge darauf verwiesen werden, daß gerade im Magdeburgischen Kreise schlecht gewählt worden sei, daß eme gewisse Flauheit geherrscht habe. In verschiedenen Kreisen habe bei aller Pflichterfüllung doch noch die frühere Gegnerschaft gegen die Landtagswahlen nachgewirkt. Total falsch sei es, die Flinte ins Korn zu werfen, weil die Partei kein Mandat errungen habe. Und radifal, revolutionär sei solch Standpunkt schon ganz und gar nicht. Die Radikalsten in der Partei hätten stets den Parlamentarismus, die Erringung der Mandate erst in die zweite Linie gesetzt, und auch jezt würden wieder Stimmen laut, die nur vom Revolutionieren etivas wissen wollten. Nun, nicht besser, als gerade durch solche

Landtagswahl, wo der Geldsack siege, könnten die Massen ihrer Verhalten des Landrats Stubenrauch scharf rügte. Er hob hervor, grenzenlosen Rechtlosigkeit bewußt und in Kampfesstimmung versezt wie gut die Socialdemokratie die bisher ihr unbekannte Waffe des werden. Gerade durch die Beteiligung an den Landtagswahlen werde miserablen Landtagswahlrechts geführt habe. Jezt, nachdem man die größte Erregung erzielt gegen das miserable Wahlgesez, und nie es gelernt habe, müsse erst recht an der Wahlbeteiligung festgehalten fönne der absolutistische preußische Staat, dessen Blöße nur mit werden. Man werde auch vorwärts schreiten. Die Agitation müsse einem scheintonstitutionellen Schleier verhüllt sei, in seiner ganzen allerdings noch viel energischer eingeleitet werden. Diesmal sei brutalen Nacktheit so gezeigt werden, als bei einer Landtagswahl- man geschädigt worden dadurch, daß die Presse unter den Nachwehen bewegung. Eine Nichtbeteiligung käme dem einst von Liebknecht der Debatten von Dresden   insofern krankte, als in ihr um Krethi vertretenen Standpunkt gleich, abzuwarten, bis der Landtag in sich und Plethi herumgestritten worden und nichts von den Landtags­selbst verfaule. Da könnten wir aber lange warten. Wo wir Er- wahlen zu lesen gewesen sei, als die Bewegung bereits begonnen folge erringen wollten, da bedürfe es eines stets sich wiederholenden hatte. Das reaktionäre Wahlgesetz werde man nicht zu Schanden Anstürmens der Masse, einer immer wiederkehrenden Aufrüttelung machen, wenn man beiseite stehe, die Hände in den Hosentaschen, der öffentlichen Meinung. Hinzu komme, daß die Landtagswahlen und den lieben Herrgott einen guten Mann sein lasse.( Lebhafter mit ihrer fomplizierten Abstimmung und ihrer öffentlichen Stimm- Beifall.) Nachdem sich niemand mehr gemeldet hatte, konstatierte abgabe uns geradezu Elitetruppen erziehen. Ein besseres Agitations- der Vorsitzende das Einverständnis der Versammlung mit dem Re­mittel als die notwendig intensive Agitation bei den Landtagswahlen ferat. In den Wahlverein neu aufgenommen wurden 179 Mit­lasse sich nicht denken. Und der Druck der öffentlichen Meinung, glieder. Drei Aufnahmemeldungen wurden beanstandet. Der wenn er intensiv und dauernd aufträte, habe schon die Geschichte Ertrag der Tellersammlung, die nach Schluß noch fortgesetzt wurde, beweise es- Dinge erzielt, die man nicht für möglich gehalten habe. wird den Crimmitschauer Webern überiviesen; außerdem wurden Der Ruf: Wir erreichen doch nichts! sei nie unsre Barole gewesen für diese 100 M. aus der Vereinskasse bewilligt. und dürfe es auch mit Bezug auf die Landtagswahlen nicht sein. Und wenn man von den Mandaten absehe, so seien die verflossenen Deutschlands  , Bezirk Berlin  . Mittwochabend 9 Uhr: Situng in den Centralverband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Landtagswahlen durchaus kein Mißerfolg gewesen.( Lebhafter Arminhallen, Kommandantenstr. 20. Gäste sind willkommen. Beifall.) Der Vorsitzende Böske schloß sich in allem wesentlichen Verband der Friseurgehilfen( Zweigverein Berlin  ). Mittwoch, den dem Referenten an und ging noch auf die bekannten Einzelheiten 16. Dezember d. 3., abends 11 Uhr: Mitgliederversammlung im Vereins­bei der Abgeordnetenivahl in der Neuen Welt" ein, wobei er das lokal, Rosenthalerstr. 57. Die Ortsverwaltung.

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