Einzelbild herunterladen
 

=

Recht nichts weiter ist als eine leine Revolution. Man sieht, Landwehr mit Ruhm. Bei Blancenoit litt nur die 18. Linie ähnlich Ein Offizier über Soldatenmishandlungen. welche Revolutionen" es sind, die den Staatsrettern Entsetzen ein- wie 1. 3. Schlesische Landwehr, die zusammen fast 1300 Mann Der Lieutenant a. D. Paulus Hannover veröffent jagen und zu deren Bekämpfung sie jedes Mittel zu bemigen einbüßten. Ueberhaupt trug Bülows Landwehr drei Viertel licht in der Wiener Wochenschrift" Die Wage" einen Artikel über bereit sind. des Gesamtverlustes! Bei der Nachtverfolgung blieben zu- das Thema der Soldatenmißhandlungen, aus dem folgende nicht Die" Post" will dem Reichskanzler, dessen guten Willen sie letzt die Füsiliere des 1. Pommerschen und 15. Regi- uninteressante Stellen wiedergegeben seien: erkennt, gangbare wege" weisen. Sie feiert den Grafen Bülow ments bei Frasnes zurütd, aber 200 Mann Oberschlesischer bis Frankfurt hat sich der militärischen Achillesferse des Reiches bes Die sociale Litteratur von München bis Berlin , von Dresden als geschickten Taktiker, der sich bei der Zolltarif- Campagne bewährt Landwehr, die bereits allen vorauf Quatrebras und Frasnes er- mächtigt und läßt den ergiebigen Stoff wohl so bald nicht wieder habe, um ihn zur baldigen Wiederholung zuchthausgefeßlicher Maß- stürmten, vertrieben noch am 19. früh Napoleons Stab aus Charleroi . los. Heftiger noch tobt das rein parteipolitische Für und Gegen nahmen zu überreden, für die es dem Grafen Bülow gelingen müsse, Dies ist, nochmals sorgsam zusammengestellt, die Wahrheit über in der Tagespresse. Um zwei Punkte dreht sich der Kampf: um diesmal auch das Centrum zu gewinnen. Weiter fordert sie Maß- jene demokratische Vollsmiliz. Auch findet sich selbst in Schriften friegsgerichtliche Klassenjustiz und Soldatenmißhandlungen. Aller­nahmen zur Verdrängung der Socialdemokratie aus allen Aemtern des Generalstabes( 1813 von Major Friedrich, 1814 von General dings schwillt auch das Agitationsmaterial zum Schaden, aber durch der socialpolitischen Gesetzgebung und endlich Maßnahmen zum v. Janson) nichts, was obige Darlegung ändern könnte. Denn daß Schuld der Armecbehörden progressiv an, so daß man gar nicht Schuße der schulentlassenen Jugend gegen die Erziehung zu anti- bei Hagelsberg die von Berufsoffizieren schlecht geführte Landwehr Socialdemokrat zu sein braucht, um bei Erörterung jener Krebs­monarchischer und vaterlandslofer Gesinnung und zur Disciplin- anfangs vor dem furchtbaren Feuer der glänzend geführten Division geschwüre die schärfsten Ausdrüde berechtigt zu finden. Tosigkeit durch die Socialdemokratie"; gerade die letzten Maßnahmen Girard wich, thut ihrer Ehre keinen Abbruch, ja steigert ihr Verdienst, Dieses burschikos- überlegene, in Wirklichkeit nur neidische Trost­Das alte Schweineglück" der deutschen Socialdemokratie! fönne man ja im preußischen Abgeordnetenhause durchführen, wo daß sie trotzdem ihren Willen durchsetzte. Wenn also noch einmal wort eines wohlbegründeten Fatalismus giebt den hohen Herren eine Mehrheit sicher sei. Wie sich die treffliche" Post" das des näheren ein preußischer Militär öffentlich vor Unwissenden sein Sprüchlein von der Reaktion jedesmal ihr seelisches Gleichgewicht zurüd, so oft vorstellt, sagt sie nicht. Nur immer drauf los ist ihre Losung, herleiert, so möge man ihm laut entgegenrufen: Unterlassen Sie sich etwas als faul herausstellt im Staate Dänemark . Mit dent jezzt wie früher. endlich, Ihre hundertmal von wirklich Wissenden widerlegten Märchen Erkenne dich selbst!" ist man bereits auf elegante Manier fertig aufzuwärmen. Wer so ängstlich an alten Vorurteilen flebt, der geivorden. Wer so ängstlich an alten Vorurteilen flebt, der geivorden. Bedauert werden nicht die Mißstände an sich, sondern geht mit gebundener Marschroute im Sturmschritt nach Jena ! daß fie ans Tageslicht kommen. Socialistentöterei heißt die Parole, weil man selbst zu positiver Arbeit nicht mehr fähig ist.

-

Die Deutsche Tageszeitung" ist diesmal am meisten unzufrieden über den Reichskanzler. Sie schreibt ihm gefährliche Irrtümer und Unklarheiten" zu und fordert den Kampf bis aufs Messer" gegen die Socialdemokratie. Der gefährliche Irrtum des Rechskanzlers liegt nach der D. T." in dessen Erklärung, er fönne gegenwärtig nichts thun, weil im Reichstag keine Mehrheit vorhanden sei für Maßnahmen, wie sie die Konservativen fordern. Herr Dertel als Kanzlerbelehrer erklärt:

Ist der Kanzler überzeugt, daß ein Ausnahmegesetz notwendig ist, dann ist es seine Pflicht, es einzubringen, gleichviel ob er ficher voraussicht, daß es im Reichstage keine Mehrheit finden werde. So muß der Vertreter einer monarchischen Regierung unbedingt handeln, weil diese Regierung die Verantwortung trägt. In einem parlamentarisch regierten Staate liegt die Sache anders. Die gestrigen Darlegungen des Reichskanzlers machten beinahe den Eindruck, als ob er in dem Irrtume befangen sei, daß das Deutsche Reich ein parlamentarisch regiertes Staatsgebilde sei."

--

*

Deutsches Reich .

Die Kanalvorlage ohne den Kanal.

Es wird jetzt gemeldet, daß die Verhandlungen, welche zwischen der preußischen Regierung und den Kanalrebellischen Parteiführern des Abgeordnetenhauses seit längerer Zeit gepflogen wurden, erfolg reich" beendet seien. Es bestehe nummehr innerhalb der Regierung die Absicht, bei oder alsbald nach Gröffnung des Landtages einen Gefeßentwurf einzubringen, der außer den Maßregeln, die sich auf den schlesischen Hochwasserschutz beziehen, auch die Kanalvorlage" enthalten soll. Man rechne, so sagt die Meldung des Lokal­Anzeigers" weiter, zuversichtlich auf Annahme dieses Entwurfs, nachdem darin den Bedenken der bisherigen Kanalgegner in weitest gehendem Maße Rechnung getragen worden ist".

P

Es scheint, daß das Agrarierblatt die Rücksichtnahme auf die Die Rechnungsträgerei besteht, wie nach den früheren in die Zusammensetzung des Parlaments 1tur für das preußische Oeffentlichkeit gelangten Mitteilungen hinreichend bekannt ist, in Abgeordnetenhaus gelten lassen will, wo der Reichskanzler die Vor- der Aufgabe des Mittelland Kanals. Von der Tage, die den Konservativen nicht gefällt, nicht wieder einbringen einstigen Kanalvorlage, für deren Durchführung sich nicht nur darf. Die Deutsche Tageszeitung" erklärt, daß durch das Verhalten Minister, sondern der Monarch feierlich verschworen haben, bleibt des Grafen Bülow, aufs bedenklichste die Stellung vorläufig nichts als der Name; die Verbindung zwischen Elbe und der monarchischen Regierung" gemindert werde. Offen- Weser , die Annäherung zwischen agrarischem Often und industriellem bar ist sie der Meinung, daß durch die agrarische Niederwerfung Westen ist aufgegeben. Das Kompromiß, das die Regierung mit der Kanalvorlage die Stellung der monarchischen Regierung sehr den Führern der Kanaloppofition eingeht, ist die völlige Unter­gestärkt worden ist. werfung der Regierung unter den Willen der Junker. Im preußischen Graf Bülow darf sich rühmen, daß er noch immer nicht ganz Dreiklassen- Landtag wird durchaus parlamentarisch den Anforderungen der Scharfmacher genügt.-

-

"

regiert!-

-

Militärpensions- Gesek.

V

Ge=

"

"

Unerfahren, aber empfänglich tritt der klein­bürgerliche und ländliche Nachwuchs ins Heer, um durcheinandergewürfelt zu werden mit den geistig Kameraden vom überlegenent industriellen Proletariat. Diesen fällt es nicht schiver, so ungewöhnlich günstige Verhältnisse auszunügen. Die offizielle Lehre von abstrakter auf das plastische Menschenmaterial einen ziemlich hoff­Königstreue und Kriegervereins- Gesinnung hat um den Einfluß nungslosen Wettkampf mit der socialdemo kratischen Propagandazu führen, die ihre konkret­lingenden,

neuen it nd staatsgefährlichen Evangelien zivischen Gleich und Gleich von Mund zu Mund ver­breitet. Das schlimmste ist, daß fast jeder die wirkungsvollsten Illustrationen mitansieht oder gar selbst erlebt. Dagegen kommen wohlerwogene Hurratheorien nicht auf.

Die junge Generation lernt also in harter Schule ihre Zeit verstehen. Sie bringt ins Leben als eisernen Fonds die Anschauungen schon mit, zu denen ihre Väter sich jebt erst mühsam durchringen. Und wieder sind es die schreienden Mißstände im Heere, die bei so manchem Zweifler den inneren Kampf entscheiden.

"

der Armee:

Offizierslugus und Not der Landwirtschaft. In einem konservativen Blatte, der ,, Schlesischen Zeitung. begegnen wir folgender interessanter Auslaffung über den Lugus Zu all dem überflüssigen, nur durch Konventionelle Rücksichten diftierten Lugus fommen zahlreiche tostspielige Repräsentationspflichten, Festlichkeiten und Gast mähler verschiedensten Zweckes, sowie Geldsamm lungen für Jubiläen, Denkmäler, Geschenke und dergleichen mehr; endlich die Kosten für Ausrüstung und Bekleidung, die infolge vieler Neuerungen beständig im Wachsen sind.

Hüffener Heidelberg ! Solch grelle, erschütternde Kontraste find furchtbare Waffen in der Hand einer Partei, die darauf aus geht, ernstlich zu verwunden und nicht bloß liberale der mit kurzer Festungshaft davonkommt, weil sein zartes Chrgefühl Scheingefechte zu liefern. Einerseits der Fähnrich, durch einen Betrunkenen dermaßen lädiert war, daß er ihn erstechen mußte. Und demgegenüber egistenzbernichtende Freiheitsstrafen gegen vier badische Grenadiere, die am vorlegten Deanövertage ( was das heißt, weiß jeder Frontsoldat) in Civil einen mißliebigen Unteroffizier verhauen" hatten, wie es( ich fuße auf That= sachen) in verschwiegener Nachtzeit alljährlich Wahrheit über Landwehr der Befreiungskriege. mindestens einmal vorkommi, ohne daß der Be­Herr Karl Bleibtreu schreibt uns: Der Reichstag hat zu wiederholten Malen einstimmig dem attentäterte, dem es sonst die Kapitulation kosten ivürde, sein Erlebnis Der Kriegsminister hat Bebels Hinweis auf die glänzenden Wunsch Ausdruck gegeben, daß die Militärinvaliden- und Pensions- an die große Glocke bringt. Gegen Soldatenmißhandlungen wollen die Militärbehörden unter Leistungen der Landwehr wieder mal mit jenen alten Phrasen ab- gesetzgebung von ihren vielen Ungerechtigkeiten und Härten befreit dem Druck der öffentlichen Meinung nun endlich mit" Feuer und gespeist, die wohlweislich deren Haltung im Kampfe übergehen, und daß eine klare, übersichtliche Kodifikation aus diesem Irrgarten Schwert" vorgehen. Ein Anlauf dazu ist unverkennbar," doch trifft der stückweisen Geschgebung erfolgen solle. Als dringend erforderlich Dies fand statt im Winter 1814, wo alle Landwehr- Regimenter, Invaliden, Witwen und Waisen, Fortfall der Präklusionsfristen und Roheiten neuerdings ganz eremplarisch bestraft werden. Aber eben dagegen sich an ihr starkes Schmelzen unter Strapazen flammern. wurde u. a. bezeichnet: eine Erhöhung der Gebührnisse der er leider nur einen beſtimmten Auswuchs des llebels statt seine Wurzeln. Es läßt sich nicht leugnen, daß gewohnheitsmäßige was aber bei den meisten Linien- Regimentern gleichfalls zutraf, der Beengung des Rechtsweges für die im Militärdienst Verunglückten, Roheiten neuerdings ganz exemplarisch bestraft werden. Aber eben mur fie, während in den weitaus meisien Fällen das Gericht Brücken zuletzt als ein Bataillon formiert werden mußten, sowie bei Ver- Entschädigung für Nichtbenutzung des Civilversorgungsscheins, Be- nur sie, während in den weitaus meisten Fällen das Gericht Brücken folgung nach der Kazbachschlacht, wo in den entseglichen Regen- lassung der Militärpension neben dem Civildienst- Einkommen. Vor hat, um zu der berüchtigten ,, minder schweren Auffassung zu gc­langen.. bivouacs zwei Bataillone 14. Schlesischer Landwehr des Corps York zwei Jahren wurde im Reichstag erklärt, die diesbezüglichen Gesetz­Bis heute Lieutenant Paulus, dessen Ausführungen im übrigen feines von 510 und 577 auf 202 und 271 Mann schmolzen. Das dritte entwürfe feien im Kriegsministerium fertig gestellt. Kommentars bedürfen, spricht an einer Stelle von der socialistischen Bataillon dieses Regiments verlor hingegen nur 58 Mann, weit hat danach der Bundesrat eine den Forderungen des Reichstags Propaganda im Heere. Er kann damit selbstverständlich nur den entsprechende Vorlage noch nicht fertiggestellt. Der von Preußen es Mäntel und Schuhe toter Franzosen bekam dem Bundesrat jetzt vorgelegte Militärpensions- Entwurf ist lediglich Gedankenaustausch meinen, der sich zwischen den Soldaten unaus, Und hiermit berühren wir schon die Ursache. Während nämlich die Stückwerk, das dem schier unübersehbaren Gewirr der Militär- bleiblich über ihre militärischen Erlebnisse und ihre civile Vergangen­Linientruppen gleichfalls sehr schmolzen- man braucht nur das Sinken invaliden- und Pensions- Gesetzgebung ein Stückchen zufügt. Db heit entſpinnt, wobei dann freilich die verschiedenen Weltanschauungen der Etats von Monat zu Monat zu verfolgen konnten sie immerhin die aus den Beratungen des Bundesrats ein der Gerechtigkeit und zum Ausdruck kommen, so wenig auch von socialistischer Propaganda furchtbaren Strapazen besser ertragen, weil man für genügende Billigkeit entsprechender Entwurf hervorgehen wird, ist mehr als im friegsgerichtlichen Sinne die Rede sein lann. Eine socialistische Kleidung, Ausrüstung, Quartiere, Ernährung ihnen. sorgte. Die zweifelhaft. Voraussichtlich wird sich der Bundesrat wie der Propaganda, fagten wir wiederholt, ist im Heere deshalb ganz über­Landwehr hingegen, dies Voltsaufgebot, das preußische Entwurf damit begnügen, den am wenigsten der Hilfe flüssig, weil der Militarismus durch seine Thaten selbst die denkbar schärffte Kritik übt. die edelste, ideale Seite im sogenannten Befreiungsfriege zuwenden. Die Menge der durch Erfüllung der Militärpflicht Ge­Bedürftigen, den ehemaligen Offizieren, eine Gabe zu­Lieutenant Paulus bestätigt das! der Kosaken und Junker vertrat, wurde nicht mur stiefmütterlich schädigten und ihre Witwen und Waisen sollen leer aus­- der Ausdrud langt nicht, sondern geradezu nichtswürdig be- gehen. Der Entwurf macht nicht einmal den Fistus handelt. In ihren dünnen Drillichhosen und der fadenscheinigen für die durch Militär Mißhandlungen Litewka, ohne Mäntel, clend verpflegt, stets um alle guten Quartiere ich ä digten schadensersaßpflichtig. Freilich würde verkürzt, sollten diese armen Wehrmänner jeder Unbill trogen. Je folche Schadensersatzpflicht weit mehr den Soldatenschindereien Ab­mehr von ihnen zu Grunde gingeu, desto lieber war es den Junker- bruch thun, als die feierlichste Beteuerung der bürgerlichen Parteien offizieren. Ihr Blut vergießen, das durfte die Landwehr, aber nachher und ihrer Minister, sie wollten diesen Schandfled unsres militärischen Systems gründlich beseitigen. Der Dank des Vaterlandes existiert gab's weder öffentliche Anerkennung, noch Eiserne Kreuze. Die Landwehr für die erwerbsthätige Bevölkerung, die durch den Militärdienst am durfte keine ausgezeichnete That verrichtet haben," sagt Beizke furz meisten zu leiden hat, mur in der Zusicherung eines warmen Herzens und bündig, und Friccius:" War etwas Rühmliches zu sagen, so für die Personen des Soldatenstandes. Warme Herzen allein wurde es mit Schweigen übergangen oder als unbedeutend oder zu sättigen nicht, noch schüßen sie vor feigem Mißbrauch der durch das fällig dargestellt. Waren aber Fehler vorgefallen, so wurden sie Militärsystem dem Vorgesetzten eingeräumten Wacht.- start hervorgehoben." Für Erstürmung des Grimmaschen Thores er­hielt Major Friccius nicht das Kreuz I. Klasse, seine Königsberger Landwehrhelden gingen völlig leer aus, indes sich ein Regen von Dekorationen über die Linie ergoß. Später ward sogar die Fabel verbreitet, das zweite Pommersche Regiment( heute Nr. 14) fei zuerst eingedrungen, statt des bürgerlichen Friccius natürlich ein Major von Mirbach! Diese elende Verdrehung wird heute noch in militä­57 Fällen von vorschriftswidriger Behandlung und eines rischen Streifen wiedergeläut, obschon von gründlicher Forschung Falles des Abhaltens von dienstlicher Meldung zu längst widerlegt. Jahren Gefängnis und Entlassung aus dem Dienste verurteilt. Nun wohl, die beispiellose Tüchtigkeit der märkischen Landwehr Leider fand die Verhandlung unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Den bei Dennewitz und Hagelsberg muß immer und immer wieder ge der Lieutenant Schilling übertrumpft noch priesen werden. Vei Möckern verlor die Landwehr- Infanterie, ob- Polizeisergeant und ehemalige Unteroffizier Franski vom schon kaum noch ein schwaches Drittel des Yorkschen Fußvoltes Infanterie- Regiment Nr. 85, der gleichfalls am Dienstag vom bildend, fast ebensoviel( 2400 zu 3170) wie die andern zwei Kriegsgericht in Rendsburg abgeurteilt wurde. Er wurde wegen Drittel Linie. Bei Wachau blieben von 1640 Mann 7. Landwehr 1520 Fällen von Soldatenmißhandlungen, 80 Fällen vorschrifts­nur 160 übrig, alle andren tot und verwundet! Bei Probstheida widriger Behandlung und 20 Fällen des Geldborgens" verloren die 9. Landwehr von ca. 900 Mann volle 518 und sowie wegen vorsätzlicher Abhaltung von der Beschwerdeführung zu 15 Offiziere. Selbst die berühmtesten Linien- Regimenter, wie fünf Jahren Gefängnis und zur Degradation verurteilt. 1. Dstpr. Grenadiere und 2. Westpreußische( heute Königsgrenadiere) Erwiesen wurde, daß der Angeklagte in vielen Fällen sich von opferten sich nicht härter. Bei Dennewiß blutete die 1. Neumärkische seinen Untergebenen habe Geld geben lassen, und zwar unter An­Landwehr, von Tauenziens Milizcorps ganz zu schweigen. brüderlich wendung von 3wang, daß er sich in vielen Fällen der Miß­neben dem berühmten Regiment Kolberg mit fast gleichem Verlust, handlung schuldig gemacht habe durch Schläge mit der Faust, dem bei Goldberg 6. Schlesische Landwehr neben den 1. Ostpr. Grenadieren. Knippel und Klopfpeitsche. Er hat den Leuten ins Gesicht gespuckt Was verlangt man noch mehr? Tauenziens Landwehrreiter leisteten und für einige Soldaten ganz besondere Martern erfunden. gerade soviel wie Brandenburger Dragoner und Pommersche Husaren. Eines feiner Opfer hat infolge der empörenden Mißhandlungen Bei Etoges hieb sich 7. und 8. Schles. Landwehr- Kavallerie gerade so Krampfanfälle bekommen und hat als dienstuntauglich ent­brav durch wie Ostpreußische Kürassiere, 5. und 10. Landwehr- lassen werden müssen. Einigen Leuten hat er gar mit Kavallerie warfen bei La Chassée die Polnischen Lanciers und eroberten Er stechen gedroht. Die Soldaten haben aus Furcht vor ihre Standarte. Neberhaupt betrugen Landwehr und Freiwillige weiteren Mißhandlungen keine Meldung und Anzeige gewagt. Aber Jäger 1813 volle 156 000 Mann, Linie und Reserve nur 96 700. fchließlich desertierte einer der Soldaten aus Furcht vor F.s Miß­Vollends 1815 bestand die Hälfte der Feldarmee Blüchers aus Land- handlungen. Er wurde später ergriffen und auf diese Weise kam wehr. Bei Ligny floh allerdings die socben erst neu errichtete fünfte man zur Kenntnis von F.s rohen Thaten. Der Angeklagte verhält Westfälische Landwehr nach schwerem Verlust, aber mit ihr floh sich während der Verhandlung durchaus gleichgültig und fast teil­15. Linie, so daß auch dieser Vorfall gar nichts beweist. Dagegen nahmslos. Apathisch gesteht er einige geringe Vergehen zu, die focht 1. Westfälischer Landwehr schon erstaunlich brav am 15. Juni schlimmeren aber stellt er fühl in Abrede oder erklärt, es sei alles und am 16. verteidigte vor allem 4. Westfälische Landwehr heroisch nur Scherz gewesen.

Breidenbachs Konkurrenten.

Wie wir gestern bereits im Depeschenteil meldeten, wurde am Dienstag der Lieutenant Schilling vom Infanterie- Regiment Nr. 98 vom Kriegsgericht in Metz wegen

698 Fällen von Mißhandlung,

"

Ligny, später auch 3.( Friccius), beim Rückzug aber errang Bataillon Breidenbach hat also schleunigst zwei ebenbürtige Gilhansen 1. Westfälische Landwehr die Palme vor allen übrigen Konkurrenten gefunden! Dem Herrn Kriegsminister, der nicht Truppen; erst an diesem Beispiel ermumterte sich Regiment Colberg. wie bei arba ch fühnlich behaupten kann, es gebe nur einen Aehnlich brav deďte 3. Sturmärkische Landwehr bei Sombref den Breidenbach , wird der Gedanke an die Militärdebatte sicherlich manche Rückzug. Bei Wawon bedeckten sich III. 1. und I. 4. Sturmärkische unangenehme Stunde bereiten!-

Die gegenwärtige Notlage unfrer Landwirtschaft ist ja bekannt, die Klagen über diekonkurrenz des Auslandes und über die stetige Zunahme der Produktionskosten find in aller Munde; daß aber auch Lurus und Genußsucht im allgemeinen und die koft­spielige Lebensführung der dem Grundbesit entstammenden Offiziere im speciellen nicht unwesentlich dazu beitragen, die Not­lage zu vergrößern, darüber pflegt man mit Stillschweigen hinweg­zugehen. Wenn der Sohn eines Grundbefizers Berufsoffizier wird und in einer größeren Garnison, ich will noch gar nicht von Berlin oder Hannover reden, seine Ansprüche nicht unter das von Hause her gewöhnte Maß herabsezen will, so werden seine pekuniären Bedürfnisse die väterliche Kasse sehr empfindlich belasten, und die von dem Sohn in der Garnison ver­brauchten Summen werden sich manchmal höher belaufen, als die Ausgaben der ganzen Familie daheim im gleichen Zeitraum.

Nicht selten geschieht es dann, daß der junge Krieger nach verhältnismäßig furzer Dienstzeit wie einst der alte Cincinnatus vom Schwerte zum Pfluge zurüdtehrt- ob zum beiderseitigen Nußen ist fraglich; schon oft hat auf diese Weise die Armee einen guten Offizier verloren und die Landwirtschaft eine mäßige Stütze gewonnen.

Schlimmer noch gestaltet sich die Sachlage bei der Familie so manchen alten Offiziers, die vielleicht ohne nennenswertes Ver­Der Sohn mögen hauptsächlich auf die Pension angewiesen war. war von Anfang an wiederum zum Offizier bestimmt und im Kadettens corps erzogen worden. Zwar hatten sich im Laufe der Zeit schon die Verhältnisse geändert, und mit Besorgnis sah der Vater die alte Einfachheit im Offiziercorps schwinden; aber eine Umkehr mit dem Sohn war nicht mehr möglich, er gehörte nicht zu den Wenigen, die das Reisezeugnis des Abiturienten erlangten, er mußte in die Front. Im Anfang ging noch alles gut. Eines Tages aber fam die Zeit, da er pater peccavi machen mußte, und die Angehörigen erfuhren mit Entsetzen, daß die zu bezahlende Summe größer war als die Subsistenzmittel der ganzen Familie für die nächsten Monate; und bei alledem war dem jungen Manne noch nicht einmal ein Vorwurf zu machen. Arm und immerfahren aus einfachen Verhältnissen in eine Sphäre anspruchsvollen Wohllebens geworfen, wurde er ein Opfer seiner Zeit.

Die Gefahr ist nahe, daß der Offizierstand durch Luxus und Brunksucht seines besten Ersages verlustig gehen könnte!" Auch in den Berliner Neuesten Nachrichten" schüttet ein Kundiger sein Herz aus über eine Anzahl schädlicher Gewohnheiten im Heere, die Liebesmahle, die Kost= ' spieligkeit der Diners und Soupers, die Einstands­