Nr. 296.
20. Jahrgang.
Partei- Nachrichten.
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Nach den Berichten der Volks- Zeitung" soll die Wahl des Freifinnigen ca. 6000 M. gekostet haben. Sollte dabei nicht auch ein Sümmchen von den Geldsäcken der Jacobi- Clique darunter
Weihnachtsprämien werden unsren Abonnenten auch in diesem Jahre von der Expedition geboten. Die in Kupferradierung künst lerisch ausgeführten Porträts von Engels, Marg und Lassalle, die im Kunsthandel 15--20 Mart kosten, werden in der Expedition zu Die Voff. 3tg." weiß genau, wie das socialdemokratische" dem Ausnahmepreise von 2 M. 50 Pf. pro Blatt abgegeben. Zum Flugblatt zu stande gekommen ist, wie der Freifinn es angefangen selben Preise ist die Kupfergravüre des bekannten Bildes„ Die Freihat, um die Unterschriften" zusammenzubringen, wie freisinnige heit führt das Bolt" zu haben. Diese Bilder sind auch eingerahmt Arbeitgeber auf ihre Angestellten eingewirkt haben, wie mit ihrem zu billigen Preisen in der Expedition vorrätig. Wissen auch solche Personen in die Liste der Unterzeichner" gelangt Die Expedition liefert unsren Abonnenten ferner eine illustrierte find, die gar nicht im zweiten Bezirk wohnen. Troßdem besitzt das Ausgabe von Schillers Werken zum Preise von 2 M. 50 Pf., ebenso Blatt den Mut zu klagen, daß der Vorwärts" in dieser Flugblatt- den Roman Der Zöllner von Klausen", eine Schilderung aus der Affaire den Kampf mit unwürdigen und vergifteten Waffen" führe! Beit der Bauernkriege. Auf feinem Papier gedruckt und in Leinwand Ist der„ Bossischen Zeitung" au einer weiteren Erörterung dieses gebunden kostet der Roman 4 M., im einfachen Einband nur 1 M. Standals gelegen uns soll's recht sein! Wenn sie brab weiter Der Jugend bietet die Expedition eine Erzählung aus der Zeit der schimpft, kann sie von uns noch manches darüber erfahren. Schließ- großen Revolution: Frau Therese" von Erdmann- Chatrian. Dies lich sagen wir ihr auch noch, wer das Flugblatt- Manuskript geliefert Buch ist um so wertvoller für die Jugend als es wirksam den hat. Aber wir vermuten, sie wird kein Verlangen danach tragen; pfäffischen Anschauungen entgegentritt, die in der Volksschule über dies große Ereignis in der Menschheitsgeschichte verbreitet werden. denn sie kennt ihn selber! Das hübsch ausgestattete Buch kostet nur 1 M. Auch unsre Parteispeditionen liefern die Weihnachtsprämien zu den angegebenen Preisen.
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Noch eine fehlende Inschrift.
zweiten Bezirk wohnen: Personal des Leisschen Hotels, Arbeiter seiner Fabrik. Sie wird mit keinem Wort darauf eingehen, daß auch das Leissche Hotel einer der Mittelpunkte war, von denen aus die UnterDas Schriftenverzeichnis ist soeben von der Buchhandlung schriften- Sammelei betrieben worden ist. Uebrigens: wie hieß es ,, Die Vertreter Vorwärts neu herausgegeben. Es ist bedeutend erweitert und doch in einem andren der freisinnigen Blätter?! giebt einen Ueberblick über die socialistische Litteratur und sonstige der liberalen Partei im Stadtbezirk erklären, daß sie der Sache gute und empfehlenswerte Bücher, Broschüren, Kunstblätter usw. Es gänzlich fern stehen; die gleiche Erklärung hat Hotelbefizer Leis enthält in systematischer Ordnung: Parteischriften, Nationalabgegeben." ökonomisches, Geschichtliches, Naturivissenschaft, Gedichte, Romane, Dramen, Photographien, Kunstblätter, Gesetze, Gelegenheitskauf, Flugschriften. Unter Gelegenheitslauf find eine ganze Reihe neuer Erwerbungen empfehlenswerter Bücher enthalten, die zu bedeutend herabgesetzten Breifen abgegeben werden und die Vereinen als tvert volle Ergänzungen ihrer Bibliotheken empfohlen werden. Auch für die Auswahl guter Weihnachtsgeschenke bildet das Verzeichnis einen Ratgeber, da nicht nur die Büchertitel aufgeführt, sondern auch kurze Inhaltsangaben beigegeben sind. Jeder unsrer Lefer dürfte in dem Verzeichnis das seinem Geschmacke Entsprechende finden. Auf Verlangen fendet die Buchhandlung Vorwärts, Berlin SW., Lindenstr. 69, das Verzeichnis gratis und franto. Eine socialdemokratische Mehrheit hat das StadtverordnetenKollegium der sächsischen Stadt Benig infolge der letzten Gemeindewahl. Das Mandat der neugewählten Stadtverordneten be= ginnt jedoch erst am 1. Januar. Die wenigen Wochen bis dahin genügen jedoch der bürgerlichen Mehrheit, um sich für die Zukunft ihre Herrschaft wieder zu sichern. Mit einer Eile, die man eben nur in solchen Fällen wahrnimmt, haben sie in den wenigen seit der Wahl verflossenen Tagen eine Vorlage auf Einführung eines DreiHlassen- Wahlrechts zu stande gebracht und bereits beraten, und es ist nach Erfahrungen, die aus einigen ähnlichen Fällen vorliegen, ficher, daß diese Wahlentrechtung auch sofort die Zustimmung der Aufsichtsbehörde erlangt. Die neue Mehrheit könnte ja nun ihre Macht benüßen, um nach dem 1. Januar das neue schlechte Wahlrecht wieder durch ein besseres zu ersetzen, sie wird aber dann nicht die erforderliche Zustimmung der Aufsichtsbehörde erlangen. Politischer Anstand beschwert die Reaktion nicht. Aber sie kann sicher sein, daß ihr einst mit gleicher Münze gezahlt werden wird. Bei den Stadtverordneten- Stichwahlen in Elberfeld sind unsre Genossen nochmals unterlegen, sie können aber trotzdem auf Erfolg: in den nächsten Jahren hoffen. Die Fortschritte, die sie in wenigen Jahren gemacht haben, sind ein trefflicher Beweis dafür, daß mit ernster Arbeit auch anscheinend aussichtslose Positionen bald so zu bessern sind, daß greifbare Erfolge in nächste Nähe rücken. Die Elberfelder Genoffen fingen im Jahre 1893 an und erlangten dabei ganze 196 Stimmen; 1895 waren es auch nur 198. Da verloren sie den Mut und wählten 1897 gar nicht. Im Jahre 1899 aber nahmen sie den Kampf wieder auf und erzielten 400 Stimmen; 1901 waren es bereits 1000, diesmal im ersten Wahlgange schon 1413 bis 1456. In der Stichwahl, die sie mit den Kartellparteien der Rechten auszufechten hatten, stimmten auch die Wähler des Allgemeinen Bürgervereins für unsre Kandidaten, wodurch sie auf 2349 bis 2429 Stimmen tamen. Die Kartellvertreter wurden mit 3029 bis 3222 Stimmen gewählt.
Warnung. Unter dem Namen„ Verein Arbeiterheim für den Egerer Handelskammerbezirt" wendet sich eine in Faltenau in Böhmen bestehende Organisation an die Barteipreffe um Unterstügung. Bon unsern Faltenauer Parteigenossen werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß es sich hier um ein ausgesprochen parteigegnerisches Unternehmen handelt. Auch in der Wiener „ Arbeiter- Zeitung " ist bereits eine Erklärung der Parteivertretung erschienen, die vor der Unterstützung dieses Unternehmens Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
warnt.
Dittmann
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Wegen Lehrerbeleidigung wurden die Genossen Mah und in Solingen , Redakteure der Bergischen Arbeiterstimme", von der Straffammer in Elberfeld zu je 300 M. Geldstrafe verurteilt. Sie hatten in verschiedenen Nummern ihres Blattes, die sie nacheinander gezeichnet haben, Schülermißhandlungen tritisch besprochen. In umfangreicher Beweisaufnahme wurden die thatsächlichen Darstellungen des Blattes in der Hauptsache erwiesen. So wurde z. B. festgestellt, daß ein Lehrer einem Knaben, der schwer durch die Nase atmen fann und deshalb meist mit offenem Munde dajibt, ein Stüd Coats in den Mund gestedt hat. Der Vertreter der Schulaufsichtsbehörde gab zu, daß er infolge der Notizen in der„ Bergischen Arbeiterstimme" mehrfach gegen Mißhandlungen eingeschritten sei. Ein Lehrer gab zu, daß er beim Turnen die Jungen mit dem Fuße und mit den Knien gestoßen habe. Trotzdem erfolgte die Verurteilung zu dieser hohen Strafe. Ueber die Gründe des Urteils giebt der vorliegende Bericht keinen Aufschluß.
Lokales.
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An dem schönsten Denkmal, das Berlin aus der neueren Zeit befißt, dem der heiligen Gertraud, fehlen, ebenso wie am Reichstagsbau, die Inschriften. Das heißt sie fehlen eigentlich nicht, aber fie find überkleistert worden. Der Künstler, Professor Siemering, hatte zu beiden Seiten des Godels, auf dem sich die prächtige Figur der Heiligen erhebt, folgende Verse angebracht:" Ratten- und Mäusegezücht Machst Du zu nicht. Aber den Armen im Land Reichst Du die Hand." Hei, wie das Naß durch die Kehle rinnt und der Bursch mit Eins wieder Mut gewinnt! Nun dankt er Dir laut, heilige Gertraudt." Diese Inschriften wurden kurz nach der Enthüllung des Denkmals durch darüber geschraubte Bronzetafeln ber deckt. Als in diesem Herbst das Denkmal gereinigt wurde, entfernte man die Tafeln, so daß die Verse wieder sichtbar wurden. Bor kurzem num sind die Tafeln mit je 20 Schrauben wieder darüber gedeckt worden.
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Keine 125 Prozent. Magistratsoffiziös wird folgende Befchwichtigungsnotiz versandt: 125 Broz. Gemeinde- Einkommensteuer find fürzlich für Berlin in Aussicht geftellt worden, falls neue Einnahmequellen nicht gefunden bezw. bewilligt werden sollten. Diese Nachricht scheint vielfach große Beunruhigung hervorgerufen zu haben. Es kann deshalb darauf hingewiesen werden, daß eine solche Erhöhung für die nächsten Jahre nicht zu gewärtigen ist. Man hofft an zuständiger Stelle auch mit den jetzigen Steuerfäßen auszukommen, falls die Borschläge der gemischten Deputation zur Erschließung neuer Einnahmequellen von den Gemeindebehörden angenommen werden. Aber auch, wenn diese Vorschläge sämtlich unter den Tisch fallen sollten, was kaum anzunehmen, würde eine Erhöhung um 25 Proz. ausgeschlossen sein. Der Fehlbetrag im Stadthaushalts- Etat beläuft ich borläufig auf rund zwei Millionen Mark und würde schon mit brei bis fünf Prozent Zuschlag gedeckt werden können.
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Man zerbricht sich den Stopf darüber, warum diese Verse unsicht bar gemacht sind, und doch liegt ihre Anstößigkeit auf der Hand. Dem Armen im Land, im Sinne der heiligen Gertraud, die Hand Mängel im Berliner Fernsprechverkehr. Der Verband Berliner zu reichen, ist ein überaus staatsgefährliches Beginnen, dessen sich Specialgeschäfte hatte eine Eingabe an das Reichspostamt gerichtet, siehe Chemnitz wohl Socialdemokraten schuldig machen, aber worin er eine Reihe allgemeiner Beschwerden wegen der Mängel im nicht Leute, denen man Denkmäler setzt. Und das fehlte zu allem Berliner Fernsprechverkehr erhob. Nun ist ein Bescheid des Reichsübrigen Unheil noch, daß eine Heilige in den Ruf umstürzlerischer postamts eingegangen, der es zunächst für falsch erklärt, die Mängel Gesinnung fäme. Aber weiter. Der Hinweis auf die Ver- lediglich oder hauptsächlich der Verwaltung zur Last zu legen. Befolgung des Ratten- und Mäusegezüchtes fommt einem hämischen merkenswert sind namentlich die folgenden Säße des Schreibens: Angriff auf die Stöcker und Wucker und auf das staats- Endlich ergeben sich zur Zeit besondere Schwierigkeiten für Berlin erhaltende Centrum gleich und darf in unsrer christlichen Monarchie daraus, daß sich die gesamten Berliner Fernsprech- Einrichtungen ebenfalls nicht geduldet werden. Nun aber gar die Heilige zu gegenwärtig in einem Umbau befinden, der zur Verbesserung der Sprechrühmen, daß sie dem Strolch, der vor ihr steht, eine schwere Stanne verständigung und zur Vermeidung der aus dem Betriebe der Starkstroms Weins gereicht, ihn dadurch im Nichtsthun und in der Begehrlichkeit Anlagen entspringenden Störungen notwendig geworden ist. Die Verbestärkt hat ja, leben wir denn bereits im Zukunftsstaat, hat waltung ist, wie bekannt, im Begriff, von der oberirdischen Leitungsdie bürgerliche Gesellschaft wirklich schon vor der Rotte tapituliert? führung zur unterirdischen überzugehen, den Einzelleitungsbetrieb Nein, noch stehen sie unerschüttert, die Fundamente der göttlichen in den Doppelleitungsbetrieb umzuwandeln und die sämtlichen Weltordnung, aufs neue gefestigt durch die Reden der Bülow, Berliner Vermittelungsämter mit modernen Apparatſyſtemen auszu Limburg und Kardorff, noch halten Kornzoll und Sammlung der rüsten. Dieser Umbau läßt sich bei der großen Ausdehnung des staatserhaltenden Elemente dem Umsturz gegenüber stand, und an Netzes nicht auf einmal bewirken, sondern wird Schritt für Schritt dieser ehernen Phalang wird die ganze Raffelbande sich den Schädel ausgeführt und auf mehrere Jahre verteilt werden. Während der Uebergangszeit ergeben sich aus dem unvermeidlichen Zusammen arbeiten der alten und der neuen Systeme manche Betriebsschwierigs feiten, auf deren Fortfall mit Bestimmtheit gerechnet werden darf, sobald der Umbau durchgeführt ist. Dies wird in zwei bis drei Jahren der Fall sein. Bis dahin muß die Verwaltung auf eine gewisse Nachsicht des Publikums rechnen.
cinrennen!
Es ist bedauerlich genug, daß auf dem historischen Boden, wo das christlich- monarchische Volt sich im Anblick Ottos des Faulen und Friedrich Wilhems II. in seinem heiligsten Empfinden stärkt, auch ein Denkmal entstanden ist, das der Unbotmäßigkeit und Völlerei Vorschub leistet. Aber kann das Denkmal der heiligen Gertraud auch leider nicht in der Spree verschwinden, da wo es am tiefsten Romane und Erzählungen für das arbeitende Bolt bringt die ist, so darf auf keinen Fall die verkleisterte Inschrift wieder zum Verschein kommen. Soll einmal an dem Standbild etwas geschrieben illustrierte Wochenschrift Ju Freien Stunden", von der Heft 51 stehen, so giebt es zum Glück noch Memorierverse genug, die dem heute ausgegeben wird. Das Heft bringt die Fortsetzung von Wanderer seine Unbotmäßigkeit, feine destruktive Gesinnung, furz Gerstäders Roman„ Die Regulatoren in Arkansas " und der Novelle fein ganzes clendes Sündenleben zu Gemüte führen. Wie schön„ Es hängt Gewicht sich an Gewicht" von Robert Schweichel . As wirkte es z. B., wenn das folgende, in weiten Bolkskreisen gern fleine Erzählung enthält dieses Heft„ Der Henker der Kommune". citierte Gedicht dem frechen Vagabunden auf dem Denkmal Am 1. Januar beginnt ein neues Abonnement, auf das wir unsre charakterisierte:
Ich bin ein wahres Rabenaas Ein echter Sündentnüppel
Der seine Sünden in fich fras Als wie der Nuß die Zwippel. Herr Jefu, nimm mich Hund beim Dhr, Wirf mir den Gnadenknochen vor Und schmeiß mich Sündenlümmel In Deinen Gnadenhimmel.
Leser aufmerksam machen. Bestellungen nimmt die Buchhandlung Vorwärts, Lindenstraße 69, sowie die Parteispeditionen entgegen.
Die Leffing- Brüde ist gestern fertig geworden. Sie hat zwei Treppenaufgänge an der Lessingstraße, von denen der östliche, nach dem Holsteiner Ufer hinunterführende, bereits im Oktober vollendet wurde, während die Herstellungsarbeiten für die westliche Treppe, auf der man zum Schleswiger Ufer hinabsteigt, erst jetzt ihr Ende erreicht haben. Die Treppe wurde gestern abend freigegeben.
Wie der Freifinn socialdemokratische" Flugblätter fabriziert. Der Deutsche Tierschutzverein zu Berlin hat sich beranlaßt ge Auf unsre ausführliche Darstellung des strupellosen Verfahrens, Zur Stichwahl im fünften Kommunal- Wahlbezirk. Der Ver- sehen, wegen des täglich zunehmenden Besuchs in den tierärztlichen das vor den Stadtverordneten Stichwahlen des trauensmann für den zweiten Berliner Reichstags- Wahlkreis ersucht Sprechstunden des Depots, Stadtbahnbogen 79/80( Dirdfenstraße), zweiten Bezirks der Freifinn bei der Fabrizierung jenes uns, folgende Mitteilung aufzunehmen:" In der Versammlung, die diese um drei in der Woche zu vermehren. Die Vereins- Tierärzte angeblich socialdemokratischen" Flugblattes für den freisinnigen am Vorabend der Stichwahl von uns abgehalten wurde, nahm als tönnen jest täglich von 11-12 vormittags und 5-6 nachmittags Stichwahl- Kandidaten Leis befolgt hat, antwortet die Bossische erster Diskussionsredner der Freifinnige Herr Ullmann das Wort. um Rat gefragt werden.( Rostenlos für Vereinsmitglieder und UnZeitung" mit der Wiederholung des Blödsinns, die Aufdeckung Im Tone tiefster Entrüstung bestritt er die in einem focial- bemittelte.) Sonnabend findet nachmittags keine Sprechstunde statt. demokratischen Flugblatt ausgesprochene Behauptung, daß die An- Sonntags von 10-11 1hr vormittags. Die meisten von den Tierdieses Standals durch den Vorwärts" habe den Zweck gehabt, dem hänger des Herrn Stuckenburg für die Stichwahl mit den Anhängern ärzten verordneten Heilmittel können an Ort und Stelle entnommen antisemitischen Gegner des Herrn Leis das Mandat zuzuschanzen. des freifinnigen Kandidaten Herrn Marggraff ein Bündnis ab- werden. Wir werden das Blatt der Jakobi- Clique in diesem nicht kindlichen, geschlossen hätten. Auch in einem freisinnigen Flugblatt heißt es: Wenn der Mantel fällt, so muß der Herzog nach. In" Fiesto" sondern kindischen Vergnügen fortan nicht mehr stören. llnerhört sind die in dem socialdemokratischen Flugblatt enthaltenen allerdings nur. In der preußischen Siegesallee ist fürzlich dem gegroben unwahrheiten", und die Handlungsweise der Socialdemofraten wird empörend" genannt.
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Sodann eifert die Bosi. 3tg.": nicht lediglich ein Stück weißen fallenen Mantel das Schwert nachgefallen. Und das tam so: Als Papieres sei den Unterzeichnern" vorgelegt worden, sondern ein Tiergarten- Arbeiter kürzlich den Schnee von den Bäumen hinter Es liegt aber zu Tage, daß der gegen Herrn Marggraff geführte dem Denkmal des Kurfürsten Albrecht Achilles am Kemperplas abBapier mit der Ermächtigung, die Namen zu benutzen zur Unterzeichnung der Flugblätter und Cirkulare für Kampf schon bei der Hauptwahl von der Jacobi- Clique aufgegeben schütteln wollten, wurde durch eine Stange, die einem der Männer Leis gegen Prepel. Das, worauf es ankommt, wird hier von wurde, schon damals fühlte man Rene und in einem Aufruf, der in entglitt, von dem Schwert, das der Kurfürst in der Hand hält, der legter Stunde an die noch nicht zur Wahlurne geschrittenen Wähler Griff vollständig abgeschlagen. Er fiel zu Boden und zerbrach der„ V. 3." wohlweislich mit Stillschweigen übergangen- der Umstand gerichtet war, hieß es: Gefahr im Verzuge, daß der Socialist ge- in Stücke. Mittlerweile ist schon ein neuer Griff an das Schwert nämlich, daß zahlreiche, wenn nicht alle Unterzeichner" im Unklaren wählt wird! Der Ausspruch, Herr Marggraff müsse aus dem Stadt- angesetzt worden. Erst vor einiger Zeit löste fich übrigens an demdarüber gelassen worden sind, daß das geplante Flugblatt sich als parlament, foste es, was es wolle, war nur eine Phrase, ein selben Denkmal auf der Rückseite von dem Mantel der Figur, der ein socialdemokratisches geben werde. Wäre das vorher gesagt Gaukelspiel. Das Wahlresultat zeigt deutlich, daß wir recht hatten: über das Postament hinwegfällt, der untere Teil infolge der worden, wäre das Flugblatt im Manuskript vorgelegt worden, so Eingeschr. Abgegeb. Werner Marggraff Kucken- Ber- Witterungseinflüsse los, da dieses Stück nur durch Kitt und EisenWähler Stimmen hätten vermutlich die um ihre Unterschrift gebetenen frei ( Soc.)( Freif.) burg splittert stifte angesetzt war. Es wurde dabei nicht beschädigt und konnte 2459 daher ohne weiteres wieder befestigt werden.
mehr 385
958 1206 248
1040 1588 548
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sinnigen Wähler diese Unterschrift verweigert, weil sie so- Hauptwahl 6444 2794 fort erkannt hätten, daß sie sich sonst einer Fälschung schuldig machten. Stichwahl Aber dann wären freilich auch teine 48 Unterschriften zusammengebracht worden.
Wenn alle Denkmäler auf diese Weise geleimt sind, so scheint ihr Bestand für die Jahrhunderte nicht verbürgt zu sein.
Bei der Stichwahl stimmten für Marggraff weniger als in der Der freundliche ,, Fremdenführer". Ein Handlungsgehilfe von ausWeiteres weiß die, Boff. Zeitung" nicht zu erwidern. Sie unter- Sauptivahl 170, mehr 718. Unter diesen waren 5 Socialdemokraten, wärts tam am Donnerstagmorgen auf dem Bahnhof Friedrichstraße schlägt ihren Lefern, daß das mit der Ueberschrift Genossen!" be- 234 Ruckenburger; es wurden ferner gezählt 64 Bolizeibeamte, hier an, um am nächsten Tage weiter zu fahren. Auf dem Bahnginnende Flugblatt von Leuten mit unterzeichnet" worden ist, die 48 Postbeamte, 46 Bahnbeamte, 56 andre Beamte, 4 Lehrer, hofe hatte er das„ Glück", einen ortskundigen jungen Mann zu treffen, 2 prinzliche Lataien, 2 Feuerwehrleute, 3 Straßenbahn- Schaffner, der sich erbot, ihm die Sehenswürdigkeiten der Reichshauptstadt zu schon in der Hauptwahl sich zum Freifinn bekannt hatten, von 18 Arbeiter, 2 Bäder, 3 Barbiere, 2 Bildhauer, 1 Bohner, 1 Buch- zeigen. Man unterhielt sich vortrefflich, und der Fremde war seinem Leuten, die nie anders als freisinnig gewählt zu haben versichern. binder, 8 Buchdrucker, 1 Büchsenmacher, 1 Diener, 3 Gärtner, Führer sehr dankbar. Als er sich abends anschickte, einen Gasthof Sie verschweigt, daß eine große Zahl der Unterzeichner", die in dem 1 Glasmaler, 1 Händler, 1 Handschuhmacher , 5 Hausdiener, aufzusuchen, mahnte der Führer dringend zur Vorsicht. Mit den Flugblatt für Waldeck Manasse gestimmt zu haben behaupten, in 1 Konditor, 2 Kellner, 1 Kutscher, 2 Lithographen, 6 Maler, Gasthöfen sei es in Berlin so eine Sache, Geld und Wertsachen der Wählerliste nicht aufzufinden ist. Wir haben jetzt ermittelt, 1 Maurer, 1 Monteur, 3 Musiker, 2 Pensionäre, 3 Portiers, feien da vor der internationalen Spizzbubenschaft, die leider in Großstädten ihr Unwesen treibe, feineswegs ganz daß sich unter diesen Unterzeichnern" solche befinden, die 1 Sattler, 2 Schlächter, 3 Schneider, 2 Schreiber, 1 Schriftgießer, den 9 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Redakteur, sicher. Besser sei es schon, das Bargeld abends auf die thatsächlich in einem ganz andern Stadtteil wohnen, da- 2 Schriftsteller, 3 neben auch solche, die zwar zum zweiten Bezirk gehören, aber nicht Rendanten, 1 Tafeldecker, 2 Techniker, 2 Tischler, 3 Tapezierer, Bolizeiwache zu bringen, von der man es am nächsten Tage zu neben auch solche, die zwar zum zweiten Bezirk gehören, aber nicht 2 Uhrmacher, 1 Werkmeister, 153 Architekten, Aerzte, Kaufleute, jeder Zeit gegen den Einlieferungsschein wieder abholen könne. Da Wähler der dritten Abteilung sind. Die Bossische Zeitung" wird Gewerbetreibende usw. Für die Socialdemokratie stimmten gerade eine Revierwache in der Nähe war, so gab der Fremde sein das gleichfalls ihren Lesern verschweigen. weniger 74, mehr 822, davon 4 Studenburger( dazu gehören Portemonnaies mit 84 M. dem hilfsbereiten Führer, der ihm gern Sie wird ihnen ferner unterschlagen, daß zu den„ Unterzeichnern" 2 Kutscher, 1 Monteur, 1 Zimmerer), 19 Freifinnige; 299 wurden auch noch diesen Gang abnahm, um auf der Wache alles zu beforgen. Angestellte des Herrn Leis selber gehören, auch solche, die nicht im I durch unsre Agitation gewonnen. Nach einer turzen Beile tam der Führer ohne den Einlieferungs