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23 in der Armee können die Söhne der früheren an vornehme Rußland nicht nachgebe. würde Japan nicht Gewaltfireiche, Gifachheit gewöhnten und größtenteils arm gebliebenen Berufs- zögern zu kämpfen. Lffiziersfamilien den finanziellen Anforderungen nicht mehr gerecht

Nach einer Laffan" Meldung stellen allerdings der

werden. ,, Man muß allerdings zugeben, daß von Oben her auch japanische sowohl wie der russische Gesandte in London amtlich in nicht das Geringste geschicht, um ganz unnütze Ausgaben zu verbrede, daß Japan an Rußland ein 11ftimatum gesandt habe. meiden." Erinnert wird hier an die Offizierkasinos, an den Unfug Auch wird aus Tientsin der Daily Mail" gefabelt, man erwarte fostspieliger Abschiedsgeschenke" an scheidende, schnell wechselnde dort, daß Rußland für den Augenblick nachgeben werde; der Krieg Stommandeure, an Theater, Kostümfeste und Bälle 2c. 2c. ,, Auf würde jedoch im Frühjahr unvermeidlich sein.

diesem Gebiete wimmelt es von unfreiwilligen Standeslasten, denen fich feiner entziehen kann... und die sich zum Teil als nichts andres darstellen als ein verachtenswertes Prunten und Progen."

Weitere Telegramme lauten:

London , 21. Dezember. Die Zeitungen erkennen allgemein den Ernst der Lage in Ostasien an, sowie die Möglichkeit, daß Großbritannien in einen russisch japanischen Krieg verwickelt werden könnte.

ich. Die Boſt

anders Täßt sich die Verfügung nicht flaffifizieren, das berechtigte Mißvergnügen be seitigen zu können, nehmen wir zur Ehre des Verfassers des Opus vom 14. Dezember nicht an. Wir sind uns nicht flar darüber, welchen Effekt man durch dieses Vorgehen zu erzielen hofft. Desto genauer aber wissen wir, welchen Erfolg man crreichen wird: man wird auf die Wunden, die sich die Social­demokratie auf dem Dresdener Parteitage geschlagen hat, von Obrigkeit wegen ein gar heilwirksames Pflasterchen legen und dafür sorgen, daß das rote Meer" im Jahre 1908, um eine Million Tropfen verstärkt, noch weitere Bezirke überschwemmt! Ist es nicht an einem Sachsen genug?!" Herr Krätte tann ersehen, daß die Beamten- Zeitung", die von Dresdener Wunden redet, von der Socialdemokratie nichts versteht; Leisten können sich derartiges nur die durch Finanzheiraten so fern steht sie ihr. Dennoch wird die Postgewalt nicht den guten reichen und begüterten Adligen, die heutzutage wegen der Un- Nach dem Daily Chronicle" scheint Rußland ent- Ratschlägen folgen, sondern die Zeitung, die Kritik gegen unter­möglichkeit(?), ihren Landbesitz zu halten, meistens aber aus Furcht vor schlossen zu sein, Japan zur Kriegserklärung zu drückung der Beamten übt, gleichfalls zu unterdrücken versuchen. Werte schaffender Arbeit sich ihre Gattinnen von den Parketts der reizen. Die Beamten- Zeitung" irrt, wenn sie glaubt, daß die Reichsbehörden Finanzleite holen, also mit den rein äußerlich noch bestehenden Morning Post" schreibt: Großbritannien sollte auf alle die Socialdemokratie bekämpfen, vielmehr bekämpfen sie jede Privilegien ihres Ramens Prostitution treiben". Ihnen gesellen sich Möglichkeiten vorbereitet sein, da ein russisch - japanischer Strieg für Selbständigkeitsregung und jede ernstere Forderung der Postbeamten. die Söhne der vielleicht erst mit einer Generation oder noch fürzer Großbritannien ernste Verantwortlichkeit mit sich Herr Strätke weiß besser als die Beamten, was für ihre Ohren ziemt, und wir zweifeln, daß der Abg. v. Gerlach als ganz ungefährlich" ge­in Wohlstand geratenen Fabrikanten oder Kaufmanns bringe, auf die es sich vorbereiten müsse. halten wird. familien zu, und gerade dieſe ſtellen gegenwärtig das Haupt- Daily Telegraph " wird aus Port Arthur vom 15. De­fontingent der Offiziersafpiranten. Seit frühester Jugend an verzember gemeldet: Man hat hier die Empfindung, daß der Krieg Kindisch. Die Bost" druckt unter der furiosen Ueberschrift ,, Die weichlicht, haben diese Herren keine Ahnung von den besonderen vor dem Frühling nicht ausbrechen werde. Die rote Herrschaft des Schreckens" mehrere im Inseratenteil der Berhältnissen in einem Offiziercorps. Sie kennen von der ihnen un- Rüstungen werden aber in Eile weiter betrieben. Sie verschiedene Händler und Gewerbetreibende erklären, daß ihre gewohnten Welt nur, was alle kennen, also den Lieutenant, wie er Die Russen verstärken ihre Infanterie und Kavallerie; es stehen aber unterschrift unter nationalen" Wahlaufrufen ohne ihr Wissen und Sonntags Besuche macht, und den Soldaten nur von den Paraden her." sehr wenig Truppen südlich von Charbin . Wie demselben Blatte ihre Einwilligung gesezt worden sei. Der ehedem Stummische Solch Offizier kennt weder den Arbeiter noch den aus Nagasaki unterm 19. Dezember berichtet wird, haben dort die Schleifstein schnaubt deshalb von dem roten Terrorismus. Bauern; sie sind ihm Masse, ja, er hält sie im Grunde für Armeereserven die Weisung erhalten, sich bereit zu halten. Vierzehn Das Scharfmacherorgan mag sich zunächst einmal über der der Schwarzen Listen " cine uncivilisierte Horde, zu der ihn der Lurus und die russische Kriegsschiffe außer den Torpedobooten liegen in Port den Terrorismus Berfeinerung seines eignen Lebens in unüberbrüdbaren Gegensatz Arthur, sieben davon sind Schlachtschiffe, vier gehören der Sewastopol nahe stehenden Internehmer über die zahllosen Ent­stellen". Er wird Offizier, weil ihn der äußere Glanz an- Klasse an. Der Rest der russischen Flotte, der hauptsächlich aus lajfungen wegen der Wahl eines Socialdemokraten, über den Budde Terrorismus, der sich fogar zieht, weil ihm zugleich mit dem Offizier spatent Kreuzern besteht, liegt in Wladivostok. bis auf die Zugehörigkeit zu Konsumvereinen erstrect, sich gesellschaftlich die Kreise öffnen, die ihm sonst Sönl, 21. Dezember. ( Meldung der Agence Havas".) In über die politische Bevormundung der Beamten und verschlossen sind. Bedenken wir, daß ihm diese rein äußer- Chemulpo und Masampho find zahlreiche Streitigkeiten staatlichen Arbeiter überhaupt, über die behörd lichen Annehmlichkeiten doch leicht zu Kopfe steigen, zu Kopfe steigen, ihm zwischen ihm zwischen Japanern und der koreanischen Be- lichen und privaten Lotalabtreibereien, über den ein übertriebenes, durch nichts fontrolliertes Selbstgefühl völkerung vorgekommen. Japanische Telegraphisten halten die schnöden Bruch des Wahlgeheimnisses durch Landräte geben... bedenken wir, daß dieser oberflächliche Dünfel Telegraphenlinie von Söul nach der Küste besetzt. Man spricht von und Amtsvorsteher, furz, über den ungeheuerlichen Terro fich naturgemäß äußert im Verkehr mit andren Gesellschaftsklassen der Landung japanischer Truppen zur Aufrechterhaltung der Ordnung; rismus der Besitzenden und ihrer Organe entrüsten- und ganz besonders als lächerliche Ueberhebung gegenüber dem Sol- doch soll diese Landung im Einverständnis mit der russischen Ne- alsdann wollen wir uns gern auch einmal über die Frage unter­halten, inwieweit die Arbeiter ein Recht haben, ihren Einfluß als daten, und daß dafür gegen höher Gestellte eine Befangenheit und gierung erfolgen. Unsicherheit des Benehmens, ein naturnotwendiger Mangel an echtem Konsumenten zur Bekämpfung reaktionärer Bestrebungen aus­zuüben. Vorausgesetzt, daß es eine solche Beeinflussung auch nach­zuweisen vermag!

Selbstgefühl, an wahrer Mannes: rde in oft kriechender Unter­würfigkeit sich offenbart, so können wir uns über manche Dinge nicht wundern, die jetzt unliebsam empfunden und vom großen Publikum dem Offizierstand als solchem vorgeworfen werden." Natürlich soll sich diese Schilderung nicht auf alle, aus jenem Milieu hervor gegangenen Offiziere beziehen. Dennoch, die Kameradschaft leidet unter folchen Ungleichheiten, und das Offiziercorps genießt thatfächlich nicht mehr die Achtung, die es früher genoß, auch nicht mehr in der Truppe".

Tokio , 21. Dezember. ( Meldung der Agence Havas".) Der Plan der Regierung scheint darauf gerichtet zu sein, in Bezug auf die Vorschläge Rußlands an den Kaiser Nikolans felbst zu appellieren. Der Vorschlag des Admirals Alexejew geht dahin, Petersburg zum Mittelpunkt der schwebenden Verhandlungen zu machen.

Der Kölnischen Zeitung " wird aus London telegraphisch ge­meldet, daß die russische wie die japanische Botschaft mit Anfragen bestürmt werden. Die Versicherungsprämien gegen Kriegsgefahr stiegen um 50 Proz. Alle möglichen Gerüchte von Zusammenziehung Auch die Diensteinteilung und die ganze Art der Ausbildung und Absendung eines Kreuzergeschwaders nach Ostasien sowie benachteiligt den inneren Wert nicht nur des Offiziercorps, fondern sonstigen Maßregeln der Admiralität in Erwartung eines nahen der ganzen Armee. Mindestens ein Sech stel der Dienstzeit russisch - japanischen Krieges liefen um.

Deutfchen Reich.

Kauft Bülow Reden

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4 Pfennig das Stück! Der preußische Minister des Innern Herr v. Hammerstein an die Landräte und die Bürgermeister folgende Verfügung erlaffen:

muß mit Besichtigungen und Vorstellungen aller Art zugebracht werden, ohne daß diese Zeit einen erzieherisch bildenden Wert für das Waffenhandwerk hätte. Aber sicher werden Offiziere und Mannschaften durch dies Unwesen nervös gemacht, ganz abgesehen davon, daß die Vorstellungsaufregung als chronische Krankheit der Armee eine Unzahl von Soldatenmißhandlungen und von Strafen herbeiführt." Diese ganzen hat Veranstaltungen nehmen nach und nach den Charakter sportartiger Konkurrenzvorstellungen" an, die ein heilloses Strebertum" im Offiziercorps erzeugen, weil sich jeder mit seiner Truppe vor dem befichtigenden Vorgesetzten hervortun will. Es wimmelt im Diänst von Brigades , Regiments, Bataillons- und Compagnie- Konkurrenz­Unternehmungen und Examenmäßchen."

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Es erscheint erwünscht, die von dem Herrn Reichskanaler in den Reichstagssigungen vom 10. und 14. d. M. gegen die Social­demokratie gehaltenen Reden zur Kenntnis möglich st weiter Voltskreise zu bringen. Von der hiesigen Berlags­Buchhandlung E. S. Mittler u. Sohn wird Ihnen eine Anzahl von Exemplaren einer diese Reden auszugsweise enthaltenden Broschüre zugehen. Weitere Exemplare können von der genannten Firma zum Preise von 4 M. für 100, 16 M. für 500, 28 M. für 1000, 250 M. für 10 000 Abdrücke bezogen werden. Die Art der Verteilung im einzelnen Ihnen überlassend, ersuche ich, dafür Sorge zu tragen, daß die Verbreitung baldigst erfolgt und bei derselben jede Gemeinde( auch die zum Kreise gehörigen Städte) berücksichtigt wird."

Es folgt alsdann eine recht erbauliche Schilderung der Drangfas lierungen weniger begabter Mannschaften bei den stetig gesteigerten An­forderungen im Schießdienst. So ein armer Mensch, der vielleicht weder die Körperkräfte noch sonst das Talent für einen guten Schützen hat, führt ein Hundeleben. Man mißhandelt ihn nicht, Gott bewahre, aber wenn alles andre sich ruht, dann steht er und macht Uebungen fürs Schießen. Er kann sonst der brauchbarste, pflichttreueste Soldat fein, schießt er schlecht, so hilft ihm alles nichts, während ein Lump, die Bülow- Rede möglichst weiten Voltstreifen zur Kenntnis gebracht Wir haben bereits unsrer Zustimmung Ausdruck gegeben, daß der zufällig Talent für Diefen Dienst zeigt, fich freier werde. Es ist auch zu begrüßen, daß die Verbreitungsbefliffenen Zeit und eines gewissen Wohlwollens erfreut. Bei solcher allein die Bülow- Rede verbreiten, denn es ist zuzugestehen, daß übertriebenen Anspannung wird dann auch von Lieutenants Bülow genügsam wirkt. Die möglichst weiten Boltstreise würden and Unteroffizieren oft unerhörtes gefordert, und es eine unberechtigte Forderung stellen, wenn sie verlangen, daß außer ist wahrlich kein Wunder, daß die Mißhandlungen nicht abnehmen Bülow noch andre zu Wort gelangen müßten. trog aller schönen Ermahnungen, denn unerhörte Leistungen fönnen nur mit unerhörten Ansprüchen an den Untergebenen erreicht werden." Bas liegt näher, als daß( bei Compagnie- und Bataillonschefs) ein Bemühen sich zeigt, bei jedem neuen Vorgesezten deffen oft anberechtigte Liebhabereien und Dienstlichen Stedenpferde auszuwittern und diesen sich anzu sequemen als sicherstes Mittel, eine günstige Meinung zu erteden."

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Majestätsschus gegen Blinde. Aus Beuthen wird gemeldet: Wegen Majestätsbeleidigung wurde der erblindete frühere Wirtschaftsbeamte Emil Urban von der Straffammer zu 1 Jahre 6 Monaten Gefängnis verurteilt und sofort verhaftet. Dieses Urteil wird in der Chronit von unsrer Zeiten Blindheit verzeichnet bleiben!

Husland.

Die Mächte und der Königsmord in Belgrad .

Eine abgeschmackte diplomatische Komödie wird gegenwärtig von den Mächten in Belgrad inscenirt. Kürzlich wurde gemeldet, daß der russische Botschafter in Belgrad abberufen worden sei. Die Ursache sei in der Verstimmung des 3aren darüber zu suchen, daß der russische Botschafter fich bei dem serbischen Rönigsmord arg tompromittirt habe. Habe es sich doch als zweifellos herausgestellt, daß der Botschafter von der Absicht der Verschwörer Kenntnis gehabt habe, ohne das schreckliche Verbrechen irgendwie zu verhindern. Ja, er sei sogar Augenzeuge der Mordthot gewesen und dabei vollständig neutral geblieben, obwohl sein bloßes Erscheinen im Konak die bestialische That habe verhindern können. Der Zar sei über diese Haltung seines Geschäftsträgers aufs äußerste empört..

Ein paar Tage später wurde mitgeteilt, daß nicht nur der russische Botschafter einen Irlaub" angetreten habe, sondern daß auch die Botschafter Oestreichs und Deutschlands Belgrad verlassen hätten. Dabei handle es sich aber keineswegs um einen Zufall, fondern um eine ernsthafte, gemeinsame Demonstration gegen König Peter von Königsmörder Gnaden, respektive um den Ausdruck der Mißbilligung darüber, daß König Peter die völlig von ihnen beherrschen lasse! Erst wenn König Peter die Königsmörder nicht nur nicht abgeschüttelt habe, sondern sich sogar Mörder in Uniform abgeschüttelt habe, würden die Mächte wieder den diplomatischen Verkehr mit der serbischen Regierung aufnehmen. lleber den Erfolg dieser wundersamen diplomatischen Aktion wird dem Tag" gemeldet:

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König Peter, der sich unter dem Drude der Mächte entschlossen hat, mit dem Regime der Königs mörder an seinem Hofe zu brechen, unternimmt die letzten Versuche, diesen für Serbien so bedeutsamen Schritt ohne weitere Komplitationen durchzuführen. Es ist ihm gelungen, den Obersten Maschin dafür zu gewinnen, die Vers schwörer zu ruhigem Zurüdtreten zu bewegen. Diefer Offizier veranstaltet tagtäglich politische Theeabende". zu denen die Verschwörer einzeln geladen werden. Maschin legt ihnen nahe, daß es jest gälte, eine zweite patriotische That() zu begehen, die hinter der vom 11. Juni nicht zurüď ste he.() Die Stellungnahme des Auslandes erfordere ein wenigstens zeitweises Zurücktreten der Königs­mörder" von ihren dominierenden Positionen, um derart einer endlichen inneren Konsolidierung Serbiens nicht hindernd im Wege zu stehen. Wie es heißt, sei es Maschin in vielen Fällen gelungen, Zustimmungen zu erhalten."

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Bei aller Sympathie für die Bülow Vermittelung haben wir nur ein leises Bedenken über- die Mittel der Verbreitung. Billig genug dünkt uns der Preis bei geringstem Bezug 4 Pf. das Stüd, aber wer soll denn da zahlen? Die Städte und Ge­meindeverwaltungen sind nicht dazu berechtigt, einseitig zum Nußen der Socialdemokratie Bülow- Verbreitung zu besorgen und dabei etwa gar die allgemeinen Mittel zu verwenden. Die liberalen und fonservativen Gemeindemitglieder und Bürger werden mit Recht Klage führen, daß der Minister sämtliche Landräte und Bürgermeister Neben einer Kritik der Spielereien mit unpraktischen teuren des preußischen Staates zur parteiischen Begünstigung einer Partei aniformen und dem jetzt herrschenden steten Wechsel der Be- in Bewegung setzt.- fleidungsvorschriften" sowie der finnlosen Formalität" der Heirats- Die Socialpolitik des Schweigens, durch die sich, wie wir nach­Konsenserteilung äußert sich der Verfasser dann über das Unterwiesen, das Centrum im neuen Reichstag auszeichnet, wird durch offizier Personal folgendermaßen:" Jezt bildet das im eine weitere Thatsache bestätigt, die der polnische Gornoslazat" Durchschnitt viel zu junge Unteroffiziercorps ein erschreckend un- mitteilt: Wir haben erfahren, daß der Abgeordnete Strolit in der zulängliches Material; denn das muß gesagt werden ohne alle Ver­Die groteste Heuchelei der östreichischen Diplomatie gegen tuschung: Zwei Drittel aller Kapitulanten besteht aus Fraktionssigung des Centrums gebeten hat, einen Antrag Leuten, die verzweifelnd, in einem Civilberuf gut vorwärts zu einzubringen, um die Arbeitszeit der Zinkhüttenarbeiter auf acht über Serbien haben wir dieser Tage bereits gekennzeichnet. Dies Stunden herabzusetzen. Herr Strolik beschrieb ausführlich das Elend kommen, oder auch aus Scheu vor dem Suchen einer neuen Lebens- Der Zinkhüttenarbeiter, wie schnell ihnen Beine und Hände ver- Urteil trifft auch auf die Aktion der übrigen Mächte zu, Rußland stellung nach vollendeter Dienstzeit, zunächst kapitulieren." So also früppelt werden, wie schnell sie aussterben. Die Herren Centrums- ausgenommen, dessen Haltung sich parlamentarisch überhaupt nicht zeichnet ein Offizier die Stellvertreter Gottes auf Erden", die abgeordneten haben zugehört, mit dem Kopf geschüttelt, auch gefagt, charakterisieren läßt. aber einen Mit König Peter, dem Mit verschworenen und intellek­hernach als Polizisten ehrliche streifende Arbeiter mit Ausdrücken man müsse etwas für die Hüttenarbeiter thun belegen, wie: Ihr Streikbrüder verfluchten, Ihr seid bloß zu faul Antrag haben sie nicht gestellt. Herr Krolik wurde ab- tuellen Urheber der That, will man ruhig weiter verkehren, nur geblitzt und der Arme grâmt sich, daß die Centrumsabgeordneten so die Werkzeuge der That will man des Dekorums wegen zum Arbeiten." wenigstens für den Augenblid taltgestellt wissen. Welch erhabene Auf die Vorschläge einzugehen, die der Verfaffer zur Abhilfe wenig Verständnis für die Interessen unfres Volkes haben." Der Bericht spricht für sich. Das Centrum kann nicht vergessen, Moral!- dieser Uebelstände macht, erübrigt sich. Ebenso wenig brauchen wir daß sich unter den Besizern der oberschlesischen ihm auf das Gebiet der Mittel und Wege zu folgen, die er angiebt, intwerte auch so hervorragende Centrumsmagnaten wie z. B. um der zu frühen Verabschiedung manches Schreckliche zu die Grafen v. Donnersmard, Ballestrem, die Gräfin Johanna nehmen und zum mindesten dem Angststrebertum unbe- Schaffgotich u. a. befinden.- mittelter Offiziere, das geradezu demoralisierend in der Armee sich verbreitet", zu Leibe zu gehen.

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Uns genügt vorläufig die Stritit, obwohl sie nicht gerade Un­Bekanntes enthält. Wir glauben faum, daß der Hauptmann a. D. Claussen ein Dankschreiben des Kriegsministers erhalten wird!

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Die Kriegsfanfaren aus Ostasien

tönen in diesem Augenblick wieder außerordentlich bedrohlich her­über. Die Times" erfahren aus Tokio vom 20. Dezember: Au­gemeinem Vernehmen nach ersuchte Japan Rußland, feine Antwort, die nicht ein einziges greifbares Zugeständnis enthält, indem sie Japan gänzlich aus der Mandschurei ausschließt und eine gleiche Stellung für beide Mächte in Korea verneint, in nochmalige Erwägung zu ziehen. Eine Drahtung des Daily Expreß " aus Stobe besagt, die Antwort Japans auf die russische Note bild sein letztes Wort in der Sache. Benn!

Strätte heraus! Die von der Hamburger Postbehörde verübte Berstörung des Versammlungsrechts der Unterbeamten wird in der Berliner Beamten- Beitung" lebhaft kritisiert. Das Blatt nimmt an, daß die hamburgische Verfügung auf Weifung aus Berlin zurüd­zuführen ist und sagt:

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Dieser Umstand läßt die Maßregel in erhöhtem Grade be

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Der Ausfall der auftralischen Bundeswahlen. London , 19. Dezember.( Eig. Ber.). Die Wahlen des australischen Gemeinwesens haben ein überraschend günstiges Resultat für die Arbeiterpartei gebracht. Der Unterschied in der Zuſammenſegung des alten und neuen Barlaments geht aus folgendem Vergleic hervor. Früher hatten:

Konservative Liberale.

Senat:

dauerlich und kritikbedürftig erscheinen. Denn fie zeigt, daß Arbeiterpartei

Sentai:

Abgeordnetenhaus:

12 Konservative

16 Liberale

8 Arbeiterpartei. Jezt haben:

2295

82

27

16

4

Abgeordnetenhaus:

6 Stonservative 13 Liberale.

17 Arbeiterpartei.

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man in den Kreisen, auf die es ankommt, noch immer nicht verstanden hat oder aber immer noch nicht gewillt ist, Ursache und Wirkung voneinander zu unterscheiden. Andernfalls fönnte man unmöglich sein Heil in einer solchen Vogel- Strauß- Konservative politik fuchen. Die Aeußerungen berechtigter Unzufriedenheit Liberale lassen sich auf diese Weise unterbrüden, das ist gewiß. Man Arbeiterpartei. kann bewirken, daß eine Versammlung, wie die Hamburger, schlecht Sonservativ bedeutet dort schutzöllnerisch, und liberal ist frei besucht ist, daß von einer Diskussion Abstand genommen werden händlerisch. Die Arbeiter find in ihrer großen Mehrheit schuss muß, weil die Furcht vor Unannehmlichkeiten, vor dem Brotlos- zölnerisch. Im letzten Parlament waren die Konservativen an der werden die Unterbeamten abhält, frei von der Leber herunter Regierung. Jetzt werden sie es auch sein, da sie in der Schutzzoll­Daß man aber im Ernste glaubt, durch solche politik von den Arbeitern unterstützt werden, nur wird die Regierung

21 reden.