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jekt viel abhängiger von den Arbeitervertretern werden als früher. Es werden wahrscheinlich einige Arbeiterführer ins Stabinett eintreten. Ueber den Charakter der australischen Arbeiterpartei schreibt uns unser Londoner Korrespondent ferner:

Das politische Programm der australischen Arbeiterbewegung wurde vor genau einem Jahre auf der ordentlichen Arbeiterkonferenz in Sydney   ausgearbeitet: Es verlangt:

1. Die Aufrechterhaltung eines weißen Australiens  .

2. Obligatorische Schiedsgerichte in industriellen Kämpfen. 3. Alterspensionen.

4. Bergesellschaftung der Monopole..

5. Bürgerwehr( Miliz) und eine eigne Flotte.

6. Einschränkung des staatlichen Schuldenmachens.

7. Schiffahrtsgeseze, betreffend a) den Schuß der australischen Schiffahrt gegen unlauteren Wettbewerb, b) eine ausreichende Be­mannung der Schiffe, c) Lieferung von Rettungsbooten und Apparaten, d) Regulierung der Arbeitsverhältnisse der Seeleute, e) Raumbequemlichkeit für Passagiere und Seeleute, f) Ladungs­maschinerie und ihre Inspektion.

England.

Anders schlagen die Berliner Neuesten Nachrichten" drauf. Barlamentarische Erfahwahl. London  , 19. Dezember.  ( Eig. Keine zarten Rücksichten gegen einen Feind, der selbst keine solchen Ber.) Im Wahlkreise Ludlow  ( Shropshire  ) findet nächsten Dienstag fennt," schreibt dieses Blatt. Und der Leute wegen, die so ihre eine parlamentarische Ersazwahl statt, in der ebenfalls um zoll Interessen vertreten, sollen die Arbeiter aus falschem Mitgefühl politische Fragen gekämpft wird. An Stelle des verstorbenen eine anerkannt gerechte Forderung fallen lassen! Das wird fonservativen Abgeordneten Mr. More fandidiert Mr. Hunt für die nie geschehen! Konservativen und Mr. Horne für die Liberalen. Bei den letzten Hauptwahlen im Jahre 1900 hatten die Liberalen keinen Kandidaten aufgestellt.­

Gewerkschaftliches. Crimmitschau  .

Weihnachten in Crimmitschau  .

Die Konsumvereins- Bäderei Leipzig  - Plagtig hat zur Weihnachts­spende für die Ausgesperrten 1000 Stollen gespendet. Beim Aufbau derselben auf einem Gerüst ereignete sich leider, wie schon gemeldet, ein Unfall. Das Gerüst schlug nach vorn über. Vier Weber kamen unter die stürzenden Trümmer. Zwei von ihnen erlitten je einen Snöchelbruch; die Verlegungen der ändern sind leichterer Natur.- Auch für die Verunglückten wird werkthätige Liebe forgen!

Berlin   und Umgegend.

Zur Lohnbewegung der Berliner   Droschkentutscher. Der partielle Streit der Kutscher hat gestern begonnen. Dem Beschluß der öffent lichen Versammlung folgend, immer nur einzelne Fuhrhöfe, höchstens vier bis sechs zugleich, je nach Anzahl der daselbst beschäftigten Stutscher, zu sperren, geht die Streitleitung schrittweise vor. Gestern find die Kutscher auf vier Fuhrhöfen( drei morgens, ciner nach träglich wegen Maßregelung des Vertrauensmannes) in den Aus­stand getreten, die zusammen etwa 60 Wagen besitzen. Vorgemerkt sind seitens der Streilleitung 30 Fuhrhöfe, gegen die nach und nach vorgegangen werden soll. Zu heute( Dienstag) sind drei weitere 8. Bundesbank für Anlagen und Notenausgabe; Bundesgesell­Höfe in Aussicht genommen, auf denen die Kutscher nicht wieder schaft für Lebens- und Feuerversicherung; diese Institute find von anspannen werden. Bis gestern abend 8 Uhr waren zwanzig politischen Einflüssen fernzuhalten. Fuhrhöfe deren Inhaber zum Teil der Innung angehören 9. Bundesgesetz betreffend Patente, Verbilligung und Verein­gemeldet, darunter Betriebe mit 20 und 40 Wagen, welche die Die Crimmitschauer feiern ihr Weihnachtsfest mit der Heim Forderungen bewilligt haben.( Berichte bürgerlicher Blätter, die be fachung des Einschreibeverfahrens. 10. Einheitliche Fabrikgesetzgebung; Umänderung der Kon- lichkeit, die etwa die ersten Christen bei Ausübung ihres Kults agen  : Die Fuhrherren haben sich zum großen Teil mit den stitution, um die Einheitlichkeit der Fabrikgeseze herstellen zu können. anwandten. Der Unterschied ist nur der, daß die ersten Christen sich Stutschern verständigt und ihnen bei Fortfall des bisher üblichen Tage­Im übrigen verpflichtet das Programm die Arbeiterkandidaten, dabei vor einer heidnischen verbargen, die Crimmitschauer Weber lohues von 1,50 M., 40 Proz. der Tageseinnahme betvilligt", erklärt den Wahlkampf einheitlich zu führen und im Fall ihrer Wahlerfolge aber eine christliche() Regierung täuschen müssen, um des Gründers die Streifleitung als aus der Luft gegriffen.) Ablehnend verhalten sich im Parlamente für die Ausführung der Arbeiterforderungen einzutreten der christlichen Religion zu gedenken. Das Vorgehen der Regierung 35 Fuhrherren, davon haben 20 nicht endgültig abgelehnt, viel­und gemeinschaftlich abzustimmen, je nachdem die Fraktion in ihren tommt den in Crimmitschau   schon start grassierenden Selten zu mehr einige Tage Bedenkzeit verlangt. Der Plan, eine größere Aus­Sigungen beschließt. Nur in 3ollfragen haben die Arbeiter- gute, da die Leute aus der Landeskirche aus- und teilweise sperrung vorzunehmen, wird in Unternehmerkreisen erwogen bezw. vertreter freie Sand. Schließlich soll kein Arbeiterabgeordneter diesen Selten beitreten. 200 Familien mit Frauen und Kindern folche des Abwehr- Verbandes" drohten bei Unterbreitung der Forde angedroht. Mitglieder der Personen Lohnfuhrwerksimmung" sowie in ein Regierungsamt eintreten oder einen Sig im Kabinett an­nehmen, ohne die Zustimmung der Fraktion eingeholt und erhalten haben ihren Austritt aus der Landeskirche bereits an- rungen mit einer derartigen Aussperrung, im Fall die Kutscher bei gezeigt. einem Mitgliede dieser Vereinigungen streifen würden. Da dieser Die Forderung nach einem weißen Australien   ist selbstredend Als Weihnachtsgabe sollen die Ausgesperrten vor allen Dingen Fall bereits eingetreten ist, liegt die Möglichkeit vor, daß größere gegen die Einwanderung der gelben und schwarzen Rassen gerichtet, die doppelte Unterstützung erhalten. Weiter gehen Geschenke der Aussperrungen erfolgen. die sonst jeden socialpolitischen Fortschritt unmöglich machen würden. allerverschiedensten Art auch für die Kinder ein, und kampfesfroh Es ist ferner kein Zweifel, daß die australischen Arbeiter in dürfte sie die Mitteilung machen, daß die Unterstüßung nunmehr bis ihrer großen Mehrheit die Einrichtung von obligatorischen Schieds- Mitte Februar gesichert ist! gerichten nach neuseeländischem Muster verlangen. Sie sind der

zu haben.

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Vier neue Versammlungen

Streits und Aussperrungen müde, und wollen ihren starken politischen hatten die Ausgesperrten für Montag nach Gößnitz   einberufen. Einfluß dazu benutzen, auf juridischem Wege die Arbeitgeber zu zwingen, den gewerkschaftlichen Forderungen nachzukommen, Die Gößnis liegt für sie noch günstiger als Schmölln  . Es ist ettvas australischen Socialisten find gegen obligatorische Sajiedsgerichte, da näher und leichter mit der Eisenbahn zu erreichen, besißt aber fie darin eine Lähmung der gewerkschaftlichen Thätigkeit und der Er- immer noch den Vorzug, soweit von Crimmitschau   entfernt zu ziehung der Arbeiter zur Solidarität erbliden. Sie betrachten die liegen, daß es außerhalb der fächsischen Grenzpfähle liegt. Schiedsgerichte als einen Versuch der organisierten Arbeiter, Frieden zu schließen mit der Bourgeoisie und sich so gut es geht, in der kapitalistischen   Gesellschaft einzurichten. Die Forderung nach Schieds­gerichten zeige Stampfmüdigkeit, Resignation und einen Verzicht auf das socialistische Ideal.- Frankreich  .

Die Zahl der Arbeitswilligen

wird jetzt von der Unternehmerpresse auf 1860 angegeben. Natürlich entspricht diese Zahl nicht den Thatsachen. Als vor mehreren Wochen dieselbe Presse die Anzahl der nüßlichen Elemente" auf 1400 ans gab, wurde zu gleicher Zeit ein Wehruf der Unternehmer bekannt, Bon der Ordenssucht. der die Zahl auf 10 Proz., d. i. etwa die Hälfte der öffentlich aus­Selbst wenn nun diese Zahl Paris  , 19. Dezember.( Eig. Ber.) Neben vielen andern und geschrieenen Anzahl schätzte. gestiegen sein sollte, würden schädlicheren alten Blunder hat die dritte Republik von der Monarchie inzwischen um das Ordens- Unwesen geerbt. Ja, sie hat dieses Erbe ver- bei stets gleichbleibender Steigerung derselben noch etwa mehrt durch die Schaffung neuer Ordenszeichen und Medaillen. Das 6-7 Monate vergehen, bis die Fabrikanten nur einigermaßen Ersatz Angebot von Ehrenzeichen folgte, soweit möglich, der Anfrage. für die von ihnen auf die Straße Geworfenen haben. Nun hört aber Soweit möglich, denn die Gier nach Drden und Bändern ist unersättlich die Zufuhr von Arbeitswilligen mit Eintritt der Saison schon da­und sie steigt in dem Maße wie die Ehrenzeichen, mit Verlaub zu durch auf, daß etwa Arbeitswillige in ihrer Heimat besser bezahlte fagen, fich demokratisieren, allgemein zugänglicher werden. Das ehrliche Arbeit finden. Im Schweidniger und Langenbielauer französische Bürgertum muß ja die paradiesische Womne der Erhebung Revier wird bereits Mangel an Arbeitsträften gemeldet, in den Adelstand entbehren, da der Adel gefeßlich abgeschafft ist. teil infolge des Streits in Crimmitschau   überall die Saison früher Nur die ganz dummen Emporkömmlinge und dann die Hoch- einsetzt. stapler und höhere Dirnen legen sich auf ihrer Visitenkarte ein bon" und einen Adelstitel zu, was sie übrigens in Frankreich  stempel- und straffrei thun dürfen. Und auch die um einiges Gelb besonders verbreitet ist der zu erwerbenden erotischen Adelstitel Titel eines päpstlichen Grafen  " in partibus in fidelium find nicht nach jedermanns Geschmack..

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Die Raben steigen nieder!

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Die Bost" schimpft auf den Confettionair", den sie als ein Blatt hinstellt, das lediglich Händlerinteressen dient" und mit Alarmartikeln in socialdemokratischem Sinne die Crimmitschauer  Fabrikanten zu entmutigen strebt"; aber die von dem Blatte ge­brachten, für die Fabrikanten beunruhigenden Thatsachen vermag das Das alles steigert die Jagd nach Orden ins Ungemessene. Scharfmacherorgan nicht zu entkräften. Auch auf die sonst von uns gebrachten Mitteilungen über Bestellungen bei der Konkurrenz und Diese Manie ist aber nicht nur lächerlich. Es sei nur erinnert an den auf Ausdehnung der Fabriken in andren Bezirken geht die" Post" den Wilsonismus", den schwunghaften Ordensschacher, Wilson, der Schwiegerson des Präsidenten Grévy, betrieb. In nicht ein. Wir können imfrer neulichen Meldung aus Breslau   heute hinzu äußerlich forretter Form aber üben denselben Ordensschacher die Regierungen aller Parteien als ein Mittel, einflußreiche Wähler, fügen, daß dieser Tage aus Berlin   umfangreiche Bestellungen auf Wahlmacher und Anhänger zu gewinnen. Zudem hat die Ordens- Bukstins statt nach Crimmitschau   nach Forst gegangen find. sucht ihren torrumpierenden Einfluß nach und nach auf die breiten Die Crimmitschauer   Fabrikanten können sich also darauf gefaßt demokratischen Schichten einschließlich bürgerlich bemachen, daß die 2 Prozent Unterstützung aus Forst nächstens Diese Unterstützungs­fangener Arbeiterfategorien ausgedehnt. Diese Schichten erheblich höhere Beträge bringen wird. müffen sich natürlich mit den sozusagen minderwertigeren Ehren- form ist für die Crimmitschauer überhaupt cine famofe Sache! zeichen begnügen, als da sind: das Zeichen des die Crimmitschauer Am Steigen der Unterstützungen können ,, land wirtschaftlichen Verdienstes", das des öffentlichen Unterrichts" Fabrikanten sich jedesmal nachrechnen, wieviel ihnen die liebe Kon­oder die akademischen Palmen", die übrigens am feltensten den furrenz wieder an Arbeit abgeknöpft hat. Lehrern zufallen, dann mannigfache Ehrenmedaillen an alte treue" Arbeiter, an Getverkschafts, Genossenschafts- und Gegenseitigkeits­faffen- Angestellte.

beschluß nicht ausgeführt.

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Eine Terrorismuslüge.

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Die von Herrn Rahardt redigierte Fachzeitung" der Tischler­meister und Holzindustriellen brachte vor einiger Zeit einen Artikel, schäftigt war, seitens seiner Kollegen ein schlimmer Terrorismus aus wonach gegen einen Arbeiter, der in Holzbearbeitungsfabriken be­geübt worden sei, weil er Arbeitswilliger und nicht organisiert war. Obgleich wir durchaus begreifen können, daß Arbeiter mit einem Arbeitswilligen nicht zusammenarbeiten wollen, zogen wir doch Erkundigungen über den Fall ein, weil nach Schilderung der Fachzeitung" gegen den Betroffenen Mittel zur Anwendung ge kommen sein sollen, die wir nicht gebilligt hätten. Dabei stellte sich heraus, daß weder die behaupteten terroristischen Mittel gegen den angeblichen Arbeitswilligen zur Anwendung gelommen waren, noch daß das Motiv richtig angegeben war, dessentwegen der Mann von feinen Kollegen gemieden wurde. Diese wollten nämlich mit ihme nichts zu thun haben, weil er an einem andren Arbeiter zum Denun zianten geworden war. Erst später wurde er Streitbrecher. Die Fachzeitung" hat nun in einem erneuten Artikel wenigstens einen Teil ihrer Behauptung aufrecht erhalten. Wir baten die Leitung der Organisation der an den Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigten Arbeiter um abermalige Recherchen und erhalten nun von dem Vorstand derselben folgende Zuschrift:

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unter

Zum Fall Menzel wird in der Nr. 49 der Fachzeitung" der Tischlermeister und Holzindustriellen Deutschlands abermals eine totis veröffentlicht, die von Univahrheiten und Entstellungen stroßt. Nachdem eine Reihe von unwahren Behauptungen des Artikels in der Nr. 47 der Fachzeitung" zurüdgenommen resp. umgedichtet worden sind, werden Vorkommnisse, die mit der Organisation nicht das ge= ringste zu thun haben, dieser an die Rockschöße zu hängen versucht. Ich stelle demgegenüber folgendes fest: Menzel war 1896 Mit­glied des Verbandes, hat Beiträge gezahlt, und 10 M. Streitunterstüßung erhalten, vie Nr. 147 unsrer damaligen Streikliste gebucht ist. Ein Arbeiter , der sich doch bei den angeblichen" Heldenthaten" hervorragend beteiligt haben sollte, war zu jener Zeit auch nicht bei Nadge beschäftigt, und wenn es der Fall gewesen wäre, wie hätte er denn da dem Menzel bei Ferschke die Maschine in Unordnung bringen enthaltenen Widersinn gar nicht? Dafür, daß die Arbeiter der Firma können?! Merkt denn der Artikelschreiber der Fachzeitung" den darin Silapproth u. Hoppe aus den in der Nr. 281 des Vorwärts" ver­öffentlichten Gründen ihre Sündigung einreichten, und nicht ich es war, der die Entlassung durchgesetzt hat, berufe ich mich auf das 3eugnis der Inhaber der Firma. Daß Menzel am 9. August 1903 sich bei mir wieder zur Aufnahme meldete, können außer einem Vors standsmitglied, welches ebenfalls auf dem Bureau antvesend war, eine Reihe weiterer Zeugen bestätigen, und daß er am 12. August 1903 in der Vorstandsfißung wiederholt um seine Aufnahme ersuchte, wie es schon im Vorwärts" veröffentlich ist, scheint er ja nicht mehr bestreiten zu wollen. Nun zu den Dransalierungen bei Ferschte. Daß dem Menzel die Maschine in Unordnung gebracht oder andre Schädigungen zugefügt wurden, stellen sowohl die Mitarbeiter des Welche Anstrengungen die Rheinländer machen, sich die Menzel als auch der damalige Wertmeister respektive Crimmitschauer Specialitäten anzueignen, mag folgende Annonce Maschinenmeister des Herrn Ferschte entschieden in aus dem Fachblatt Das deutsche Wollengewerbe". Drgan des Abrede; auch erklären Vorgenannte es als aus den Fingern ges fogen, daß gebrudte Platare ausgehängt seien, auf denen Centralvereins deutscher   Wollwarenfabrikanten, erweisen. Menzel als Streitbreder usw. bezeichnet wurde. Wie hätte man Annonce lautet: ihn als Streifbrecher ausschimpfen können, da er doch bei der Firma Ferschke in den Jahren 97, 98 und 99 gearbeitet hat, und erst in diesem Frühjahr gelegentlich des Streits resp. der Aus­sperrung der Maschinenarbeiter zum erstenmal Arbeitswilligendienste geleistet hat! Auch die damaligen Kutscher von Ferschte erklären die Angabe, daß fie in der in der Fachzeitung" angegebenen Weise auf> geheßt sein sollen, für eine unwahrheit. Daß Wenzel von jeder neuen Arbeitsstelle fortgehcht wurde, kann schon aus dem Grunde nicht zu­treffen, als er ja nach seiner eignen Angabe nach Lösung des Arbeitsverhältnisses bei Ferschke bis zu diesem Frühjahr als Hilfsarbeiter am Reichs- Versicherungsamt beschäftigt ivar, und aller dings nach Schluß seiner dortigen Arbeitszeit oft bis spät Abends und manches Mal ganz früh vor Beginn seiner Thätigkeit bei der Firma Räbiger Walzensäge geschnitten hat. Daß Menzel von seinem Mitarbeiter R.( welcher schon vor der Zeit aus dem Verbande ausgeschlossen war) verschiedentlich gehänselt und auch be­leidigt worden ist, mag zutreffen, da beide fortgesetzt in persönlichem Streit miteinander standen; auch soll es nach meinen Ermitielungen zutreffen, daß die Schlafburschen dieses Mitarbeiters R. dem Menzel aufgelauert haben, nachdem lekterer den R. denunziert hatte. Aber was geht das den Verband an und wo ist da der Terrorismus der gewertschaftlich organisierten Genossen, von dem die Fachzeitung" zu schreiben beliebt?

Von einer Vigogne- Spinnerei in einer größeren Industriestadt Westfalens   wird ein tüchtiger, energischer Selfaktormeister für Poppsche Maschinen gesucht. Eintritt spätestens am 15. Januar 1904.

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Das sieht sogar beinahe aus, als wollte die Spinnerei trotz des

Nebenbei. Die ministeriellen Socialiſten tetteifern erfolgreich mit den bürgerlichen Parteien auch auf dem Gebiete der Ordens- und Medaillenverteilung. Siehe die heitere Ordensdebatte auf dem Tours- Kongreß 1902. Diese Debatte endete freilich mit dem Votum einer Resolution, welche die ministeriell- socialistische Fraktion beauftragte, einen Gefeßenitvurf auf Abschaffung aller Ehrenzeichen einzubringen. Aber die Fraktion hat den Stongress- türzlichen Beschlusses in Kottbus   dauernd Nutzen aus der gegen Der linksradikale Abg. Mirman hat in der gestrigen Kammer- wärtigen Situation ziehen. Aber auch für die Zukunft der Crimmitschauer   Fabrikanten ist fizung die Ordenssucht zur Sprache gebracht in der Form eines Dringlichkeitsantrages auf Abschaffung aller Ehrenzeichen. Minister die Konkurrenz vorahnend besorgt. Ein andres Inserat in demselben präsident Combes war nicht im stande und gab sich auch nicht die Blatt lautet: Mühe, die Gründe des Antragstellers zu widerlegen. tämpfte die Dringlichkeit bezw. den Antrag selbst durch den Hin­weis auf die überlieferten Gewohnheiten und dann im Interesse Der ,, tleinen Leute", ähnlich wie Gérault- Richard   auf dem Tours­Kongreß die Medaillen für alte Arbeiter in Schutz nahm. Die Dringlichkeit wurde aber votiert mit erheblicher Mehrheit, dank der Stimmen der flerifal- nationalistischen Opposition, die natürlich unter dem Kabinett Combes bei der Verteilung der farbigen Bänder leer ausgeht.

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Er be=

Tüchtiger Webereifachmann, allererste, erfahrene Kraft, mit der Erzeugung von Forst- Crimmitschauer Artikeln, hauptsächlich für die Damenkonfektion, sowie mit den Bezugsquellen der Rohmaterialien dafür auf das genaueste vertraut, bei hohem Salair zum möglichst fofortigen Antritt gesucht. Die Stellung ist so gnt wie selbständig und bietet event. Kleinem Fabrikanten, welcher seine Selbständigkeit aufgeben will, eine an­genehme und gesicherte Lebensstellung.

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Wenn also die Crimmitschauer   Fabrikanten, dem Nate der Post"

Das Dringlichkeits- Votum ist selbstverständlich eine tugendhafte Geberde, weiter nichts. Im Ernst wird keine bürgerliche Mehrheit und ihrem Starrkopfe folgend, ihre Betriebe ruiniert haben, so bleibt auf das ebenso wohlfeile wie wirksame Regierungs- und wahl­macherische Mittel verzichten wollen.-

Italien  .

ihnen immer noch die Aussicht, als Werkmeister oder Betriebsleiter gemeinsam mit den von ihnen auf die Straße geworfenen Arbeitern bei ihrer bisherigen Konkurrenz eine gesicherte Lebensstellung" zu finden! Mitleidige Seelen!

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Noch ein paar Worte zu dem nun schon zum ziveitenmal von der Fachzeitung" veröffentlichten Schriftstück des Oberstaatsanwalts: Daß die darin geschilderte Angelegenheit sich wesentlich anders abgespielt hat, würde ich bei einer gerichtlichen Berhanda Yung unter Beweis gestellt haben. Oder will Herr Rahardt die Behauptungen der Staatsanwaltschaft ohne weiteres Die Marine- Untersuchungskommission. Nachdem die von der Re­als bewiesene Thatsache hinstellen? Da mag er sich doch lieber erst gierung ernannte Kommission zur Untersuchung der in der Marine Jm Berliner Tageblatt" bedauert ein im praktischen Leben bei der Firma Grün u. Hettwich den Bescheid holen, daß die Maschinen­obwaltenden Mißstände ihre Demission gegeben hat, wird nun doch noch eine gründliche Untersuchung vorgenommen werden und zwar stehender Industrieller die armen Weber, die in Groll und arbeiter daselbst zu der Zeit, als Tafelsti dort arbeitete, nicht ge­Er sagt: Die Forderung der streikt haben, also auch Tafelsti nicht während eines bei dieser Firma durch eine parlamentarische Untersuchungskommission. Die Kom- Nichtsthun ihr Leben fristen. Uebrigens spielt mission wird mit großen Rechten ausgestattet werden, vor allem ist Arbeiterschaft mag ja gerecht sein, aber die richtige Zeit dazu war ausgebrochenen Streits" weiterarbeiten konnte. ihr das Recht eingeräumt, Aussagen zu erzwingen; ihre Untersuchungen nicht. An einen krankhaften Körper darf und kann man keine solchen gerade in dieser Sache Herr Rahardi eine wenig beneidenswerte werden sich auch auf andre Verwaltungszweige ausdehnen, um die dort Anforderungen stellen. Der frankhafte Körper ist nämlich die Rolle. Auf seine Veranlassung fand in dieser Angelegenheit herrschenden Zustände in Vergleich zu seizen mit denen in der Marine- Crimmitschauer   Textilindustrie, die so krant ist, daß sie freilich eine Besprechung zwischen uns beiden auf dem Innungsbureau statt. verwaltung. Die vorbereitende Stommission hatte deswegen eine mit Hilfe der niedrigen Löhne seit Jahren jede Stonkurrenz rüd- Im Berlauf derselben stellte Herr Rahardt an mich das Verlangen, Tafelsti von seiten der Mitglieder des Verbandes nichts mehr in den aber wollte sie neben sechs Deputierten und sechs Senatoren der fichtslos niedergetreten und sich immer mehr und mehr ausgewachsen mich mit meinem Ehrenwort zu verbürgen, daß dem Regierung drei Vertreter betvilligen. Der letzten Sigung wohnten hat! Die Forderungen der Crimmitschauer   Arbeiter sind nicht weg gelegt würde, andernfalls er die Angelegenheit der der Marineminister Mirabello und der Ministerpräsident Giolitti bei; nur gerecht, sie sind auch durchführbar! Das haben die Vergleiche Staatsanwaltschaft übergeben müsse und ich da fie forderten fünf Regierungsvertreter, was auch schließlich, nachdem zwischen den Löhnen der rheinischen und der sächsischen Weber durch dann ins Gefängnis täme. Ich lehnte es selbstverständlich enta Tergeben. fchieden ab, in dieser Weise mein Ehrenwort zu verpfänden. Giolitti die Vertrauensfrage gestellt hatte, angenommen wurde.-

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