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Nr. 299. 20. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Wahlfreiheit in Saarabien.

Mittwoch, 23. Dezember 1903.

sie niemals eine Anweisung erhalten haben, Leute wegen ihrer Das hat Veranlassung gegeben zu Erhebungen, denen hoffentlich politischen Stellung zu maßregeln, daß sie niemals selbst eine bald einheitliche Schußvorschriften folgen. Der preußische Handels­derartige Anweisung gegeben, und daß ebenso niemals von minister ersucht die Regierungspräsidenten um Vornahme von der Saarbrüden, 20. Dezember.( Eig. Ber.) Der Wahl ihnen oder auf ihre ihre Anweisung von andren Beamten artigen Erhebungen, denen die folgenden, vom Kaiserlichen beeinflussungs Prozeß aus dem gefegneten Saarabien, in auf die Bergleute eingewirkt worden sei, dem nationalliberalen Gesundheitsamt formulierten Fragen zu Grunde gelegt werden dem Nationalliberale und Centrum um das Reichstags- Mandat Wahlverein beizutreten. Auf Wunsch der Verteidigung werden noch sollen: fämpfen, entfaltet sich seit dem 19. Dezember vor dem Landgericht die Fragen beigefügt, ob die Betreffenden vielleicht einen Rat 1. Welche Braunsteinmühlen oder sonstige Betriebe, in denen die Saarbrüden. gegeben hätten, dem nationalen Verein beizutreten, in einer Art, Arbeiter der Einwirkung von Braunstein oder andern Mangan­daß der Beratene durch Nichtbefolgung dieses Rates Unannehm verbindungen ausgesetzt sind, bestehen im dortigen Bezirk? lichkeiten hätte befürchten müssen", und ob ihnen eine Aeußerung 2. Wieviel erwachsene Arbeiter und Arbeiterinnen und wieviel Silgers gelegentlich eines Gartenfestes bekannt sei: wer nicht mitthut jugendliche Arbeiter werden in diesen Betrieben überhaupt und ins ( in nationalliberalem Sinne), der fliegt". besondere mit der Bearbeitung der bezeichneten Materialien be schäftigt?

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Sämtliche Zeugen wissen nichts von einer Schuld der Direktion oder ihrer selbst.

Zeuge Bergrat Jahns erklärt, daß ein in Nede stehendes Flugblatt nicht allein an die Gewerkschaft, sondern an alle Bewohner des Ortes verteilt worden sei.

Rechtsanwalt krüsemann: Die Zeugen schanen immer nach dem Tische des Herrn Geheimrat Hilger!

Der Vorsigende: Die Qualität der Zeugen ist doch wohl derart, daß eine Beeinfluffung ausgeschlossen ist.

3. In welchen derartigen Betrieben sind bisher unter den Arbeitern Crkrankungsfälle beobachtet worden, die auf die Ein­wirkung von Braunstein oder von andern Manganverbindungen zurückzuführen waren?

4. Welcher Art waren diese Erkrankungen, wie lange haben sie gedauert, haben sie zur Wiederherstellung oder zur dauernden Erwerbsunfähigkeit der Erkrankten geführt? 5. Welche besonderen Schußmaßnahmen sind bisher aus Anlaß solcher Erkrankungen vorgeschrieben worden? Bericht wird zum 1. Mai 1904 gefordert.

Unter dem Titel: Und Herr Hilger sprach" erschienen zuerst in der St.- Johann- Saarbrücker Boltszeitung" und gleich Darauf in der Neunkirchener Zeitung" drei Artikel, die eine Er­widerung darstellten auf eine Rede des Vorsitzenden der königlichen Bergwerksdirektion Saarbrücken, Geheimrat Hilger, die dieser auf einer nationalliberalen Wahlversammlung nm 26. April 1908 gehalten hatte. Durch diese Artikel fühlte sich Geheimrat Hilger für Bergwerksdirektor Schäfer wird befragt, ob eine Anweisung fich und die Bergwerksdirektion beleidigt, was zur Folge hatte, daß vorgelegen habe, über die politische Stellung von anzulegenden Berg die Staatsanwaltschaft Saarbrücken   gegen den verantwortlichen leuten zu berichten und ob folche Berichte von seiten der Steiger Redakteur der Neunkirchener Zeitung", Ludwig Lehnen zu Neum  - und Obersteiger vorgelegen hätten. Die Beantwortung dieser Fragen firchen, die Klage wegen öffentlicher Beleidigung erhob. wird auf Veranlassung Hilgers abgelehnt. Lehnen und seine Verteidiger hatten wieder eine Reihe von Der Präsident meint, daß eine Behörde berechtigt sei, fich über Bergwerksbeamten als Zeugen laden lassen und an den die politische Stellung ihrer Leute zu informieren, ohne daß deshalb Handelsminister Möller eine Eingabe gemacht, worin sie Bergewaltigungen vorkommen müßten. baten, der Minister möge diesen Beamten die Erlaubnis zur Aussage vor dem Gericht erteilen. Der Minister hatte ge­antwortet, daß er fich über die Erteilung oder Ber­weigerung der Erlaubnis erst dann schlüssig machen werde, Der Organisationsausschuß für den allgemeinen deutschen Wohnungs­wenn das erkennende Gericht die Erheblichkeit der be antragten Zeugenaussagen festgestellt habe". Aus diesem Grunde Grundzüge für zu behandelnde Themata sfizziert. fongreß hat jetzt das Programm für den Kongreß aufgestellt und die Er vers fand schon am Dienstag eine Vorberhandlung der Strafe fammer statt, in welcher der Gerichtshof nach fiebenstündiger Be Rechtsanwalt Krüfemann fragt den Zeugen Bergwerksdirektor Wir ersehen daraus, daß zwar eine ganze Anzahl Einzel­fendet barüber eine umfangreiche Mitteilung an die Presse. ratung verkündete, welche Bergbeamte und über welche Punkte sie Liesenhoff, ob Ober- Berginspektor Bluhm in feiner Gegen- fragen, die für die Wohnungsfrage in Betracht kommen, als Zeugen vernommen werden sollen. Danach sollen zeugeneidlich wart bei der Grubenfahrt feinen Leuten erklärt habe, er erwarte, behandelt werden sollen, aber von den grundlegenden Fragen des befragt werden sämtliche Bergwertsbirettoren und daß sie in die an jenem Abend stattfindende nationalliberale Zusammenhanges zwischen Wohnungselend und Privateigentum an Obersteiger der igl. Saargruben. Ferner soll eine große Versammlung gingen", ob er einen nationalliberalen Wahlaufruf Grund und Boden, zwischen Wohnungselend und der allgemeinen Anzahl von Unterbeamten über die im Centrums- Wahlprotest auf den Gruben habe anschlagen lassen"," ob er dem Steiger David wirtschaftlichen Lage der Arbeiterklasse steht kein Wort in diesem niedergelegten Specialfälle von angeblichen Mßßregelungen centrums- gegenüber die Aeußerung gethan habe:" Dafür könnte mag fie aber freundlicher Bergleute gehört werden. Geheimrat Silger selbst fuuten!" und ob er dann am andern Morgen gekommen sei, um Programm. soll außerdem über den Fall des angeblich wegen seiner centrums Entschuldigung gebeten und ersucht habe, von seinen Worten feinen freundlichen Haltung Hals über Kopf nach Klausthal versetzten Gebrauch zu machen". Berginspektors Adams, jetzt in Hamm  , vernommen werden, Die zweite daß er nicht von Adams verlangt habe, für Briege zu agitieren, sondern ihm nur auseinandergesetzt habe, es sei eine Pflicht die Aeußerung Bluhms als eine ganz harmlose Brivatäußerung ber Rollegialität, ber Wahl ihres gemeinsamen des Herrn hingestellt, der den Leuten auch gesagt habe, fie sollten Kollegen Briege nicht entgegenzuarbeiten. Es dann ein andermal in eine ultramontane foll ferner der Ober- Bergrat Raiffeisen im Ministerium gehen. Die Knutenäußerung endlich ist vor langer Zeit dem Herrn Versammlung für Handel und Gewerbe als Beuge darüber befragt ffeffor" gelegentlich einer Staiser- Geburtstagsfeier" entfahren.( Es werden, daß auf einer Generalbefahrung in Saarbrücken   wird dabei offenbar stillschweigend vorausgesetzt, daß der Herr im Mai 1901 die Angelegenheit Adams, seine Stellung Assessor bei einer so feierlichen Gelegenheit in" animierter" zur Wahl und und paritätische Behandlung der Beamten in Stimmung war.) feiner Gegenwart zur Sprache gekommen ist, und daß damals aus­drücklich u. a. auch von dem Geheimrat Hilger erklärt worden ist: Wir wollen warten, wie er( Adams) fich zur Wahl stellt; je nach dem werden wir ihn versehen." Schließlich wurde vom Gericht die Einsichtnahme des von Hilger über das politische Verhalten des Adams an den Minister erstatteten amtlichen Berichts für erheblich erklärt.

In den Artikeln war Geheimrat Hilger unwahrhaftigkeit vorgeworfen deshalb, weil er behauptet hatte, die Dasbach Presse hette durch lügenhafte Auffäße.

In den Hez"-Artikeln ist behauptet worden, daß centrums freundliche Bergarbeiter wegen ihrer politischen Stellung geschädigt würden, und daß von den Beamten ein Einfluß auf die Wahl und zum Eintritt in den nationalliberalen Wahlverein aus geübt würde.

Hilger hat sich der öffentlichen Klage als Nebenkläger an­geschlossen, sein Rechtsbeistand ist Geheimer Justizrat Bolk ( Reichstags- Abgeordneter für Saarbrücken  ) und Rechtsanwalt Trier  aus weibrüden. Dem Angeklagten stehen die Rechtsanwälte Krusemann aus Krefeld   und von Coellen aus Köln  zur Seite.

Der Angeklagte, der auch jest wieder, wie in der Vorverhandlung, lebhaft in die Untersuchung eingreift, ist wegen Beleidigung durch die Bresse vorbestraft.

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Frage wird abgelehnt,

Eine Anzahl Obersteiger werden darüber vernommen, ob sie eine Anweisung erhalten oder weitergegeben hätten, Leute wegen ihrer politischen Stellung irgendwie zu benachteiligen oder den Bei­tritt zum nationalliberalen Wahlverein zu veranlassen. Sämtliche Zeugen verneinen diese Fragen.

Zeuge Bergmann Sans ist vom Direktor Diedrich nach Grube König" verlegt worden, wie er meint, wegen der Wahl. Auch von andern, die wegen der Wahl verlegt wurden, hat er gehört. Danach wird eine Reihe von Steigern darüber vernommen, erstens: ob auf ihren Gruben eine Berabredung zwischen den Steigern bestanden habe, centrumsfreundliche Bergleute zu drangfalieren, sich dabei aber nach außen hin den Anschein zu geben, als geschähen die betreffenden Maßnahmen im Juteresse des Dienstes. 3 weitens: Ob dem Zeugen eine solche Verabredung hätte be­merkbar werden müssen, falls fie bestanden hätte. Drittens: Warum dem Zeugen dies hätte bekannt werden müssen. Die Antworten lauten ausnahmslos zu 1: nein; au 2: ja; zu 3: Wegen des bienstlichen und kameradschaftlichen Verkehrs. Beuge Obersteiger Groos wird befragt, wie die Beitritts­erklärungen zu dem nationalliberalen Verein zu stande gekommen feien, ob es wahr sei, daß die Namen schon vorgeschrieben wären. Der Gerichtshof lehnt die Frage ab.

Aus dem Museum für Völferfunde. Eine Kuriosität, die selbst in Preußen ihresgleichen nicht findet, ist die Versammlung von Erb­weisen, die zeitweilig auf Befehl des Großherzogs in den mecklen Formalitäten, die das Entzüden jedes Altertumsforschers erweden, burgischen Erblanden zusammenkommt, um nach Urväterweise unter über allerlei Landesangelegenheiten zu beschließen. In dieser Vers handelte man jüngst über eine feudalsociale Angelegenheit, die einen fammlung, die jedem historischen Festzuge Ehre machen würde, vers Einblick in die focialen und rechtlichen Auffassungen dieser lebenden Altvordern gestattet. In dem offiziellen Landtagsbericht wird der Sachverhalt so geschildert:

Es erstattete Bericht die Justizkommitte*) über die betr. Cins führung eines neuen Grundbriefformulars für Büdnereien und Häuslereien in den Klostergütern.

Häuslerbriefe für das Gebiet der drei Landesklöster. Stände hatten Es handelt sich um Feststellung des Inhalts der Bübner- und im vorigen Jahre beantragt, daß, wie bei den Erbpachtgrundbriefen, auch hier die Bestimmung aufgenommen werde, daß Büdner ober Häusler Mietslente ohne Genehmigung des zuständigen Klosteramtes nicht aufnehmen dürfen.(!) Eine gleiche Beschränkung für An­gehörige( hatten Stände früher fallen lassen. Weiter hatte man verlangt, daß für Blödsinnige der Erbgang ausgeschlossen werde. Die Regierung hat sich geweigert, beide Beschränkungen aufzunehmen. Sie entsprächen nicht mehr den Zeitverhältnissen, aber vorgeschlagen, daß, wenn ein blödsinniger Erbe sei, die Büdnerei oder Häuslerei binnen Jahresfrist verlauft werden müffe. Kommitte schlägt vor, die auf Blödsinnige sich beziehende Beschränkung ganz aufzugeben. Ueber Minderheit rät an, dem Vorschlage der Negierung Folge zu geben." den andern Punkt ist eine Einigung in der Kommitte nicht erzielt. Die machte mit Recht darauf aufmerksam, daß die Herren sonst immer Einer der Bürgermeister, die an der Veranstaltung teilnahmen, über Leutenot klagen( auch diese Klage ist nicht etwa, wie manche Leute wohl aus dem Grunde annehmen, daß sie allen Agrariern geläufig ist, eine moderne Errungenschaft, sondern mindestens ebenso Obersteiger Lemmert fagt u. a. aus, daß Bergmann  " historisch", wie der mecklenburgische Landtag) und hier wolle man Lehmann nicht wegen seines politischen Verhaltens entlassen mit einem Male eine künstliche Leutenot erzeugen durch das Verbot worden sei, sondern wegen feiner ungebührlichen Aeußerungen über der Aufnahme von Mietern. Er machte insbesondere darauf auf Geheimrat Briep.( Pries war Reichstags- Kandidat.) weiler und Marschweiler, Fahrsteiger Kern und Baus gegeben wurde, den Klostergütern, die einen reichen Ertrag abwerfen, Die Vorstände des nationalliberalen Vereins in Wemmels. merksam, daß diese Vorschrift mindestens dem Geiste des Frei­Die Vorstände des nationalliberalen Vereins in Wemmel szügigkeitsgefeges widerspräche. Der Zwed der Borschrift ist, wie zus unternehmer Adermann, jagen aus, daß ein Zwang zum Bei Armenlasten vom Halfe zu halten. tritt in den Verein von seiten der Bergbeamten nicht ausgeübt worden ist.

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Zweiter Tag.

Der Vorschlag der Kommitte" wurde angenommen. Wir sind der Meinung, daß diese Vorschrift einem diretten Niederlaffungs­verbote gleichkommt und in aller Form gegen das Freizügigkeitsgeset verstößt.

Hilger hatte ursprünglich die drei Artikel der Neunkirchener Zeitung" vollständig der Anklage unterbreitet, während er später nur acht Punkte für beleidigend bezeichnete und diese jetzt auch noch ber minderte. So wurde der Satz: Was wir bekämpfen, find die im Saargebiet seitens bestimmter in in den den Wahlakten genau gekennzeichneter Bergbeamten ausgeübten gefezwidrigen Wahl­beeinfluffungen", ausgeschieden. Ebenso die Behauptung, daß der Wahlkampf von Geheimrat Hilger in einer eines Gentlemans nicht würdigen Weise geführt werde; in diesen Stellen wurde die Absicht der Beleidigung als nicht vorhanden angesehen. Geheimrat Hilger war ferner vorgeworfen worden, daß er ane Saarbrüden, 21. Dezember.( Eig. Ber.) gebliche Aeußerungen des Dr. Muth und Pfarrer Diedier Pfarrer Didier soll Beichtkindern mit der Entziehung der Jahrbuch des Centralverbandes deutscher Konsumvereine. Erfter verwertet habe, bon denen er wissen mußte, daß sie Sterbesakramente und der Kommunion gedroht haben. Es geht aus Jahrgang, 1903. Hamburg   1903. Preis 6 M. nicht gefallen feien. Buntt 5 der inkriminierten Aeuße den Beugenaussagen zweifellos hervor, daß Didier versucht hat, mai dieses Jahres infolge bes gewaltsamen Ausschlufjes von Der Centralverband beutscher Konfumvereine ist bekanntlich im rungen betrifft die Behauptung, daß die Bergleute schlechte durch seinen Einfluß als Geistlicher zu seinem Sprengel Löhne bezögen, so daß viele bergmännische Familienväter bei gehörige Bergleute jogar vom Besuche von Wahl Bersamm 100 Konsumbereinen und der Großeinkaufs- Gesellschaft aus dem schmaler Koft, die häufig aus Kartoffeln, Brot und Kaffee bestehe, die lungen zurückzuhalten. Wie weit bas ging, erhellt die allgemeinen Verband deutscher Erwerbs- und Wirtschaftsgenossen­fchwere, lebensgefährliche Grubenarbeit verrichten müßten. Aussage des Zeugen Willié, bem bie Verweigerung schaften auf dem Verbandstag in Kreuznach im August 1902 be­Zu den mehr als 100 Zeugen gehört auch Kaplan Das bach. ber Sterbefatramente in Aussicht gestellt wurde, obwohl er nicht gründet worden. Er will alle Stonfumvereine zusammenfassen und, Als Dasbach dem Vorsitzenden erklärte, er habe ein Interesse daran, einmal frank war und im besten Mannesalter steht. Dem Zeugen wie das Jahrbuch des Allgemeinen Verbandes Aufschluß über der Verhandlung beizuwohnen, und bäte deshalb um möglichst baldige ist sogar zu Ohren gekommen, daß Didier versucht haben solle, ihm die gesamte genossenschaftliche Bewegung jedes Jahres geben wollte, Bernehmung, entspann sich zwischen Staatsanwalt und Berteidigern die Ablegung der österlichen Beichte bei seinen Konfratres unmöglich fo vill ſein Jahrbuch Aufschluß über die Seite des genossen­so ein Streit, der damit endete, daß die Bernehmung des Zeugen zu machen. Thatfächlich ist dem Zeugen eine Ablegung der Beichte zusammenhängt und deren Mitglieder interessiert, also außer über fchaftlichen Lebens geben, welche mit den Konsumvereinen überhaupt abgelehnt wurde, weil das Bestreben der Staatsanwalt jedoch möglich gewesen. schaft, den Berfasser der angeklagten Artikel festzustellen, als nicht Auch Beuge Lillig bekundet, daß sich Didier das Recht vor die Konsumgenossenschaften in erster Linie noch über die Produktiv­statthaft bezeichnet wurde. behalten habe, ihm die Sterbefatramente zu veriveigern, wenn er genossenschaften und dann über die Baugenossenschaften. Es gelangt ein eine nationalliberale Versammlung besuche. Das erste Jahr fann naturgemäß nur einen unvollständigen Telegramm des Handelsministers Möller Zeuge Pfarrer Didier erinnert sich der Vorgänge nicht mehr leberblick geben und vor allem noch keinen Vergleich mit früheren zur Verlesung, in dem dieser seine Genehmigung zu Aussagen der genau; er habe sein Bedauern wegen der Verweigerung der Kom- Jahren geftatten. Dafür enthält es eine geschichtliche Darstellung munion ausgedrückt. der Vorgänge, die zur Errichtung des Centralverbandes führten, so­Bergbeamten, aber nur bei bestimmten Fragen, giebt. Geheimrat Hilger ist beauftragt, über die Einhaltung dieser Anordnung zu Beuge Birgermeister Offermann aus Wiebelskirchen darf wie das Protokoll der Verhandlungen bei dieser Errichtung vom wachen eine Aufgabe, der er sich auch mit löblichem Eifer hingiebt. nur über das befragt werden, was er als Privatmann" gethan. Er 17. bis 19. Mai d. J. in Dresden  . Bei diesem Prozeß ist überhaupt nicht allein das interessant, was hat also als Privatmann" durch seinen Sefretär ausgesagt wird, sondern besonders auch das, was

nicht gesagt werden darf.

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festgestellt, wie die Leute gewählt

haben und hat das Ergebnis an die Bergwerks- Berwaltung mit Es kommt deshalb wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen geteilt, das heißt, nicht etwa der Direktion, sondern nur der In­ben Parteien. Dabei stellt der Vorfizende die Auffassung des fpektion, soweit diese Beamten, soweit Zeuge weiß, Mitglieder des Gerichts dahin fest, daß diesem nicht die Aufgabe zufallen könne, nationalliberalen Vereins waren. Die Frage nach den Gründen der Material für politische Parteien zu sammeln. bürgermeisterlichen Wißbegierde wird nicht beantwortet. So wird auch die Erheblichkeit der beleidigenden Aeußerung und den Verteidigern eifrig torrespondiert, auf die Anllagebant ge­Unterbessen hat sich Kaplan Dasbach, der mit dem Angeklagten Silgers bestritten, in der dieser die schwarzen Mistläfer auf eine fest, um sich besser verständigen zu können. Stufe mit den roten Misttäfern gestellt hat". Ferner wird als nicht erheblich" die Aufklärung betrachtet wie die Unterschriften zum ein Jahr nach der Wahl verlegt worden seien, aber nicht mit Rücksicht Benge Steiger Kurz, fagt aus, daß 18-20 Mann ungefähr nationalliberalen Wahlaufruf zu stande gekommen find" und daß auf ihre politische Stellungnahme. Bergbeamte im Wahllokal gesessen haben, um die Abstimmung zu fontrollieren". Beuge Franz Rufing. Bergmann  , sagt aus, daß sein Kollege Die Heußerung eines Obersteigers, es sei Pflicht, den zu Aug. Braun ihm gesagt habe, die Bergleute würden beobachtet, wenn Brieße nicht gewählt würde, würden fie alle verlegt. Am wählen, dessen Brot man effe", wird natürlich nur für die Brivat- andern Tage wurde er( Rufing) zum Pastor Windscheid gerufen, dem anficht dieses Obersteigers erklärt. Hinsichtlich der Erheblichkeit der Beweisanträge entschied das Gericht, bei den Beleidigungen Hilgers er die Aeußerungen erzählte. und der Bergwerksdirektion nur die Vorfälle seit dem Jahre 1900 ( seitdem Hilger Vorsitzender der Bergwerksdirektion Saarbrücken ist) zur Sprache zu bringen, dagegen bei den Beleidigungen Hilgers als Brivatperson die Zeit nicht zu beschränken.

Als

Beugen

Sociales.

Erhebung über Manganvergiftungen.

Ju zahlreichen Fällen sind schwere Erkrankungen der beim Mahlen

Von

Zu dem Centralverband schloffen sich außer der Großeinkaufs­Gesellschaft fieben Revisionsverbände zusammen, die Anfang Mai 585 Vereine, am 1. Oktober bereits 628 Vereine umfaßten. diesen haben über ihre Geschäftsergebnisse und ihre geschäftliche Lage 503 Vereine mit 480 916 Mitgliedern berichtet. Dieselben ers zielten einen Umfag von 126,3 Millionen Mart, wobei sich ein Ueber­schuß von 12,4 Millionen Mark ergab; davon wurden 10,6 Millionen Mart den Mitgliedern als Einkaufsdividende zurückgezahlt.

Der

ein besonderer Abschnitt des Buches gewidmet; im Vergleich mit den Einer eingehenderen Besprechung der Lage der Konsumvereine ist englischen haben sie im allgemeinen wenig Kapital angesammelt, eine Herausgeber, Herr Renfmann, Sekretär des Centralverbandes, wesentliche Vorbedingung zum Beginn eigner Produktion. rät den Vereinen u. a. die Errichtung von Sparkassen an, um die Mittel der Mitglieder für diese dringende Erweiterung der genossen­fchaftlichen Thätigkeit zu gewinnen.

Gesellschaft berichtet das Buch natürlich ebenfalls. Es gewährt einen lleber die Entwicklung und Geschäftslage der Großeinkaufs­guten Ueberblick über den aussichtsvollen Stand der deutschen Konsum bereine, foweit fie im Centralverband organisiert sind, und das ist der lebensträftigste Teil der deutschen Konsumgenossenschaften. Die Bt. folgenden Jahrbücher werden das noch flarer beiveifen.

*) Selbst die Sprache ist in diesem Landtage stehen geblieben; werden alle Bergwerksdirektoren und Bergräte, die der Bergwerks- von Braunstein beschäftigten Arbeiter durch Einatmen von Mangan- heutzutage fagt man im Deutschen   das Komitee oder im Parlaments­direktion Saarbrücken   unterstehen, vernommen, um zu befunden, daß staub festgestellt worden. Wir haben mehrfach darüber berichtet. I deutsch die Kommiffion.