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Nr. 300. 20. Jahrgang.

Lokales.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. ouerstag, 24. Dezember 1903.

Heute abend fällt die juristische Sprechstunde aus.

=

Stadtverordneten Kandidaten präsentieren können, da der Besitz in den zarten Händen einer Frau ruht.

10 M. 30 M. nachzahlen; durch nachträgliche Rechtsbelehrung sei ihm klar geworden, daß diese Forderung nach dem Genossenschafts­Gesetz nicht zulässig sein würde.

In den städtischen

Leider kann man nur eine obere Grenze für die Zahl der als Hausbefizer wählbaren Charlottenburger aufstellen. Das Adreßbuch von 1903, das also die Verhältnisse von Ende 1902 wiederspiegelt, giebt ein Die städtischen Arbeiter und das Weihnachtsfest. Die städtischen alphabetisches Verzeichnis der Charlottenburger Hausbesizer. Daraus Arbeiter kennen zwar ihren Brotgeber" als ein Wesen, das sich Bon der Kinderpflege in Anstalten. find zunächst alle außerhalb Charlottenburgs Wohnenden, ferner alle auch zur lieben Weihnachtszeit nicht durch Herzensgüte auszeichnet Eugen Richters Strampelannie ist seit Jahren ebenso in Ver- Frauen und nicht physischen Personen zu streichen. Einige weitere und sie haben daher beileibe nicht auf Geschenke gerechnet. Wohl geffenheit geraten, wie seine Socialdemokratischen Zukunftsbilder". Streichungen kann man vornehmen, wenn einem unter demselben aber haben sie geglaubt, daß ihnen wenigstens der verdiente Lohn in denen sie eine so traurige Rolle spielt. Die Erinnerung an das Familiennamen mehrere Besizer desselben Hauses auffallen, da heute voll ausbezahlt werde. Aber der heutige Bureaukratismus in denen sie eine so traurige Rolle spielt. Die Erinnerung an das von diesen keiner als qualifiziert im Sinne der Städteordnung gilt. will auch jezt seine Opfer haben und so ist denn verfügt worden, arme Wurm, das in dem Kinderheim des socialdemokratischen Thatsächlich giebt es aber vielfach gemeinsame Besizer mit sehr ber- daß die Lohnlisten der ordentlichen Prüfung wegen ein paar Tage Zukunftsstaats Richterscher Phantasie jäh dahinstirbt, weil es fich fchiedenen Namen; hier wäre es zu schwierig, die einzelnen ausfindig zu vor dem Fest abgeschlossen werden sollen. nachts im Bett bloßstrampelt und feine sorgende Mutter es zudeckt, machen. Ferner ist nicht festzustellen, ob der Besizer das wahlfähige Kanalisationswerten 3. B., wo der Lohn alle 14 Tage ausgezahlt wurde in uns wieder aufgefrischt, als uns eine kürzlich erschienene Alter hat; weiter, ob er auch Preuße ist; denn im Gegensatz zu den Kanalisationswerken z. B., wo der Lohn alle 14 Tage ausgezahlt Statistik über die Kindersterblichkeit im städtischen noch 1867 erlassenen Gemeinde- Ordnungen verlangt die Städte- wird, wäre der nächste Lohnzahlungstag der kommende Sonnabend. Waisenhause Berlin in die Hände fiel. Ordnung von 1853 noch für das aktive und passive Wahlrecht die Doch sind die Listen dort am 21. d. Mts. abgeschlossen worden; der In dieser Anstalt herrschte früher eine erschreckend hohe Sterb- preußische Staatsangehörigkeit. Und darüber hinaus giebt es noch Lohn für die Zeit von Montag bis heute abend, den die Arbeiter lichkeit. Die Ursache war vielleicht weniger in einem Mangel an weitere Einschränkungen so sind nicht wählbar die Beamten und zumeist dringend zum Fest gebrauchen, wird ihnen erst am 9. Januar sorgfältiger Pflege zu suchen, als in den skandalös unhygienischen Mitglieder der staatlichen Aufsichtsbehörden, die Mitglieder des gegeben. Die Beamten erhalten ihr Gehalt für ein ganzes Viertel­Zuständen der Säuglingsstation des Waisenhauses. Das Gebäude Kirchendiener und Elementarlehrer(!), die richterlichen Beamten, Arbeiter zum Fest wenigstens die drei Tage voll ausbezahlt Magistrats und befoldeten Gemeindebeamten, Geistliche, jahr im Voraus. Hätte man es nicht einrichten können, daß die wird nun endlich durch einen Neubau ersetzt. Aber schon vorher die Beamten der Staatsanwaltschaft und die Polizeibeamten. Alle Arbeiter zum Fest wenigstens die drei Tage voll ausbezahlt find wenigstens die Säuglinge ausquartiert und nach dem Neubau diese, so weit sie Hausbefizer, sind bei unsrer Zählung nicht ge­des benachbarten Kinderasyls in der Kürassierstraße gebracht worden, strichen. Weiter gilt die Bestimmung, daß Vater und Sohn sowie Am nächsten Dienstag, den 29. Dezember d. J., findet eine das einer besonderen Stiftung gehört, aber vorläufig zum größten Brüder nicht gleichzeitig Mitglieder der Stadtverordneten - Bersanum- außerordentliche Sigung der Stadtverordneten statt, für die Teil von der Waisenverwaltung gemietet worden ist. Das Ergebnis lung sein dürfen. Nun giebt es aber unter den Hausbejizern sicher eine reichhaltige Tagesordnung vorliegt. I. a. erfolgt die Bericht­dieser Umquartierung ist äußerst lehrreich. Die Sterblichkeit der viele, so nahe Verwandte durch Vererbung größerer Stomplere erstattung des Ausschusses über die Erhöhung der Umsatzsteuer. Waisensäuglinge fant sehr bald und so bedeutend, daß der neben zwei Witwen Better acht Herren dieses Namens; von diesen Friedrich Wilhelms- Hospitals und der Siechenanstalt, in der Fröbel­3. B. nennt das Einwohner verzeichnis für Charlottenburg Das neue Pflegehaus für Ehepaare auf dem Grundstücke des Sterblichkeitsrückgang die Erwartungen selbst derjenigen übertraf, find fünf Hausbefizer! die die Ursache des in dem alten Waisenhause erzielten Mißerfolges der Säuglingspflege längst erkannt hatten.

alle

bekämen?

Neben dem oben erwähnten Herrn Mugdan jun. findet sich ein straße wurde im Juni 1902 zur Benugung fertiggestellt. Herr Mugdan sen. Gehören jenem unter anderm die Häuser Kaiser Dasselbe enthält 44 für Ehepaare beſtimmte Einzelzimmer, Im Jahre 1900 waren im Waisenhause 443 Säuglinge ge- Friedrichstr. 32, 37, 42 und 43, so gebietet dieser über die Nrn. 31, bon denen 17 sofort nach der Eröffnung besetzt wurden. storben. Im Jahre 1901 starben, obwohl erst im Sommer mit der 33 und 34 derselben Straße; hier haben wir es offenbar mit einer Weitere 16 Zimmer wurden bis zum Schlusse des Ver­Belegung des eben fertiggestellten Stinderasyls und der allmählichen Hausbesizer- Dynastie zu thun-in der Charlottenburger Stadt waltungsjahres 1902/3 belegt, während in einigen andern Ausquartierung der Säuglinge aus dem Waisenhause begonnen verwaltung kann aber auch der Senior nicht sitzen, da er ebenfalls Räumen vorübergehend fieche Frauen untergebracht worden sind. Der in Berlin thront. werden konnte, schon weniger Waisensäuglinge, aber immer noch 366. Andrang zum Ehepaarhause würde bedeutend stärker sein, wenn die Im Jahre 1902, wo das Kinderasyl dauernd mit Waisensäuglingen naturgemäß sehr mangelhaften Streichungen, Aus allen diesen Gründen kann unsre Zählung bei ihren zur Aufnahme sich meldenden alten Leute im Besize ihres Hausrats wie bemerkt, bleiben könnten, an den sie sich meistens jahrzehntelang gewöhnt belegt war, starben nur noch 118 dieser Säuglinge. Der bedeutende nur eine obere Grenze angeben, wir fönnen nur fagen, haben. Dies geht jedoch nach dem Verwaltungsbericht des Magistrats Rückgang der Säuglingssterblichkeit des Waisenhauses, der durch daß allerhöchstens 1485 Charlottenburger Bürger als Hausbefizer aus gesundheitlichen Gründen nicht an. In der Anstalt wurden dieje Zahlen nachgewiesen wird, ist mur zum Teil daraus zu erklären, zur Stadtverordneten- Versammlung wählbar find. Da Charlotten- alle Zimmer gleichmäßig mit Möbeln, Betten zc. ausgestattet. Von daß die Säuglingssterblichkeit in Berlin überhaupt im Jahre 1902 burg 72 Stadtverordnete hat, von denen 36 Hausbefizer sein müssen, den im Ehepaarhause aufgenommenen Männern waren ihrer Be­geringer als sonst war. Die Gesamtzahl der in Berlin gestorbenen so muß unter je 41 Hausbesitzern einer gewählt werden, ganz ab- fchäftigung nach 23 Handwerker und 10 Arbeiter oder Personen Säuglinge war im Jahre 1900: 11 762, im Jahre 1901: 11 325, im gesehen von sonstiger Leistungsfähigkeit für diesen Posten. Es wäre, ohne Gewerbe. Gestorben sind in der Anstalt drei Männer im Alter Jahre 1902: 8927. Sie war 1901 beinahe ebenso hoch wie 1900, follen, viel besser, wenn etwa vorgeschrieben wäre, nur solche wenn einmal Beschränkungen für die Wählbarkeit auferlegt werden von 71, 73 und 76 Jahren. und im Jahre 1902 war sie etwas mehr als drei Viertel derjenigen feien wählbar, in deren Familiennamen bestimmte Buchstaben bor Stiftung ins Leben gerufen. Die Armenspeisungs- Anstalt wurde im Jahre 1800 als private von 1900. Dagegen war die Säuglingssterblichkeit des Waisen tommen. Wir fagen abfichtlich besser, denn erstens würden dadurch geltliche Speisung Armer in den Wintermonaten. Bis zum Winter Ihr Zweck ist die ument­hauses im Jahre 1902 nur etwas mehr als ein Viertel der alle Parteien gleichmäßig betroffen, während heute die Social 1835/36 wurden die Mittel der Stiftung nur aus freiwilligen Bus jenigen von 1902! demokratie schwer benachteiligt ist- in ihren Reihen ist wendungen ergänzt. Dann aber deckte die städtische Verwaltung das das Gewerbe des Hausbesiges felten. Zweitens aber infolge wachsender Inanspruchnahme bei so schwankenden Einkünften würde nicht ein Gewerbe bevorzugt, dessen Interesse unter heutigen entstandene Deficit der Anstalt mit einem entsprechenden Beitrage, Berhältnissen dem Interesse der weit überwiegenden Mehrzahl der der seit dem Jahre 1863/64 ununterbrochen alljährlich gezahlt städtischen Bevölkerung, der Stadt selbst diametral entgegengesetzt ist. wurde. Der städtische Beitrag erreichte in schwankender Steigerung änderung derselben ist nur im Landtage möglich ein wichtiger nächsten Jahre auf 54 000 m., in den beiden darauf folgenden Eine parlamentarische Kritik der Städte- Ordnung und eine Ab- im Jahre 1892/93 das Marimum von 60 000 M.; er sank dann im Grund mehr für die Socialdemokratie, mit aller Energie ihr Ein Jahren auf 40 000 M. und 1896/97 auf 39 500 M. In den letzten bringen in den preußischen Landtag zu betreiben. fünf Rechnungsjahren hielt sich der Zuschuß der Stadtgemeinde durchgängig auf 40 000 m.

werden.

Dieses Ergebnis lehrt, daß auch in Anstalten bessere Erfolge mit der Kinderpflege erzielt werden können, wenn sie zweckmäßig ein­gerichtet und gewissenhaft geleitet werden. Durch seine Geschichte gerichtet und gewissenhaft geleitet werden. Durch seine Geschichte von der Strampelannie wollte der Verfasser der, Socialdemokratischen Zukunftsbilder", der die Leistungen öffentlicher Kinderpflege offenbar nur aus der bisherigen Lotterwirtschaft gewisser freifinnig berwalteter Stommuren fannte, seine Leser glauben machen, daß die Anstalts­Kinderpflege, die er als etwas im socialdemokratischen Zukunftsstaate Selbstverständliches ansieht, überhaupt nichts tauge. Seine Phan Das städtische Hospital und Siechenhaus an der Fröbelstraße hat Der Betrieb der Armenspeisungs- Anstalt erstreckt sich zur Zeit tasien sind durch die Thatsachen sogar schon im Gegenwartsstaate im Etatsjahr 1902/03 zum erstenmal Ermittelungen angestellt über auf 15 Stüchen. Dieselben befinden sich: Georgenkirchstr. 64, Sleine als leerer Schwaz erwiesen worden. Der Zukunftsbilder"- Mann die 3 a hl der Besuche, die den in der Anstalt untergebrachten Auguststraße 11, Annenstraße 20, Rheinsbergerstraße 15, Acer­und feine Nachbeter dürfen überzeugt sein, daß die Kinderpflege- Personen von Verwandten und Bekannten gemacht wurden. Das straße 184, Langestraße 41, Schulstraße 7, Wasserthorstraße 32, Anstalten der nach socialdemokratischem Princip geordneten Gesellschaft, Ergebnis zeigt, daß die Infaffen der Anstalt die Beziehungen zu Teltowerstraße 34, Saarbrüderstraße 38, Stettinerstr. 45, Stromstr. 43, soweit solche nötig sein werden, noch ganz audre Erfolge erzielen ihren Angehörigen meist aufrecht erhalten und sorgfältig pflegen. Grünauerfir. 11, Liebenwalderstr. 53 und Frankfurter Allee 110. Die Zählung nur derjenigen Besucher, die zu der vor- In diesen Küchen werden in absichtlich willkürlicher Reihenfolge sechs vor- In geschriebenen Besuchszeit am Mittwoch und Sonnabend und an verschiedene Arten von Suppe gekocht, nämlich Erbsen, Linsen, Sonn- und Feiertagen sich einfanden, erbrachte für das ganze Bohnens, Graupen-, Hirsen- und Reissuppe. Das Speiseregulativ wurde Jahr 72 047 Personen. Bei 166 Besuchstagen nacht das für den zulegt im Jahre 1870 festgefegt. Danach soll der Suppe eine so daß die Hälfte der Stadtverordneten aus Hausbesitzern bestehen Befuchstag 434 Personen. Selbstverständlich waren die Wochentage große Menge. Fleisch hinzugesetzt werden, daß auf eine Suppen­muß, hat gelegentlich der letzten Wahl unsren Parteigenossen wieder mit geringeren, die Sonn- und Feiertage mit desto höheren portion( ca. 1 Liter) 20 Gramm Fleisch kommen. große Schwierigkeiten bereitet, die auch jetzt noch nicht überwunden Besuchsziffern beteiligt. Die meisten Besuche entfielen auf die find. Dabei ist diese Bestimmung nicht einmal mehr im Sinne des Weihnachtsfeiertage, allein 3179. Wenn man die durch Gesetzgebers zu verteidigen. Die Städte- Ordnung für die alten schnittliche Belegung der Anstalt Frökelstraße mit etwa 1400 Jn preußischen Provinzen ist das einzige organische Gesetz der faffen annimmt bei Beginn bezw. am Schluß des Etatsjahres Selbstverwaltung, das der Freiherr von Stein seinen weit wurden in ihren einzelnen Abteilungen zusammen 1276 beziv. 1497 fichtigen Plänen entsprechend, erlassen konnte( 1808). Ihre Insassen( einschließlich Personal) gezählt, dann kamen im Jahre jebige Form, die hinter der ursprünglichen zurückſteht, auf jeden Insassen durchschnittlich 52 Besuche. Natürlich wurden stammt aus der Zeit der schlimmsten Reaktion( 1853). Die Be auch hier Unterschiede beobachtet. Es zeigte sich namentlich, daß stimmung betreffs der Hausbefizer läßt sich aus dem Geifte der die Frauen am meisten und oft von ganzen Familien besucht Steinschen Zeit rechtfertigen, zumal wenn man bedenkt, daß die wurden. Die neue städtische Siechenanstalt, die notwendig geworden Der Umbau des Kaiser- und Kaiserin- Friedrich- Kinder- Kranken­Mietstaserne in der heutigen Form nicht bestand, daß vielmehr ein ist, soll nach außerhalb, nach dem Gut Buch gelegt werden. Sie wird fehr großer Teil der Bürger im eignen Hause wohnte. Heute liegen schwerlich eine gleich hohe Besuchsziffer aufzuweisen haben. die Verhältnisse völlig anders; der Hausbesitz ist vielfach zu einem reinen Geschäft geworden.

tommens.

Die Bestimmung der Städte- Ordnung,

-

von Gesuchen eingegangen, befonders aus Anlaß der Bekanntmachung Bei der städtischen Stiftungs- Deputation find eine große Bahl über die Zuwendungen der Frau Geheimrat v. Hansemann und andrer Personen, sowie über städtische Stiftungen wie der Abeggschen, von Schema usw. Alle diese Gesuche sind zur Zeit vollständig wedlos, weil bei der Spende der Frau v. Hansemann erst die Genehmigung des Königs eingeholt werden muß und Gesuche für die übrigen Stiftungen nicht mehr berücksichtigt werden können. hauses soll nunmehr in die Wege geleitet werden. Der Ausschuß der Stadtverordneten - Versammlung hat gestern folgenden Beschluß Der unverschämte Unfug, der von einer Geschäftsfirma durch die angenommen:" Die Versammlung ersucht den Magistrat baldthunlichst von Parteien und Perfonen und zieht aus dem Ueberschuß" feines flamezetteln betrieben wurde, hat noch immer fein Ende, troßdem ohne wesentliche Vermehrung der Bettenzahl und um Einfegung der Ein Hauswirt beherbergt im allgemeinen eine große Anzahl Wiedergabe der Bildnisse socialdemokratischer Abgeordneter auf Re- um eine Vorlage über den weiteren Ausbau des Kaiser- und Kaiferin­Friedrich- Kinder- Krankenhauses unter Erseßung der Magnesitbaraden Hauses oder seiner Häufer sein ganzes oder einen Teil seines Ein- die betreffende Firma nachdrücklich zur Rede gestellt worden ist und nötigen Mittel für die erste Bauperiode in den nächsten Etat". versprochen hatte, diese Reklame nicht fortzusetzen. Es ist daher zu Weiter beschäftigte sich der Ausschuß mit dem vom Magistrat eben­Die Personenstandsaufnahme vom 27. Oftober 1901 ergab nächst von einem unsrer Abgeordneten die Klage auf unter- falls abgelehnten Projekt, eine Baradenstation für Geschlechtskrante für Charlottenburg 3281 Grundstücke mit 45 572 Haushaltungen und 192 680 Bewohnern. Im Durchschnitt entfielen mithin aufassung bei Gericht anhängig gemacht worden. Wenn dieses Vor- zu errichten. Der hierauf bezügliche Beschluß lautet: Die Bere ein Grundstück 13,9 Haushaltungen und 58,7 Bewohner. Aber diese gehen nicht genügt, den Mißbrauch gänzlich zu beseitigen, werden fammlung ersucht den Magistrat, daß bis zur Eröffnung der Geschlechtskranken- Abteilung im Rudolf Virchow - Krankenhause ohne Durchschnittszahlen ergeben kein richtiges Bild; im Villenviertel sämtliche Abgeordnete die gleiche Klage einreichen. Verminderung der für andre Zwecke vorhandenen Bettenzahl in Ans Westent mit seinen 4020 Bewohnern entfielen auf ein Grundstück Aus der Magistratssigung vom Mittwoch. Zur besseren Arron- lehmung an eines der bestehenden städtischen Krankenhäuser bald­nur 3,4 Haushaltungen und nur 21,5 Bewohner. In fünf Bezirken dierung des städtischen Rieselgutes Walchow hat der Berliner thunlichst provisorisch eine Abteilung für Geschlechtskranke unter Vers mit zu ammen 23 041 Bewohnern ergiebt sich dagegen für das Magiftrat beschlossen, der Stadtverordneten- Versammlung den Antauf mehrung der bisher hierfür vorhandenen Bettenzahl, und zwar bei Grundsuid eine Bewohnerzahl größer als 100! Näheres lehrt eines noch im Privatbesiz befindlichen Mühlengrundstückes zum Behandlung der Kranten durch einen specialistisch vorgebildeten Arzt, folgende kleine Tabelle Preise von 60 000 m. zu empfehlen. Angenommen wurde der Einzel- eingerichtet werden." Bezirk Auf ein Grundstück entfallen: 6 Etat für die Stadt- und Wolfsbibliotheken und Lesehallen. Die Haushaltungen Bewohner Einnahmen für 1904 sind auf 15 850 W. und die Ausgaben auf Schloßviertel 3 181 555 M. festgesetzt. Der Zuschuß erhöht sich auf 165 705 20. 7 Von den von der Frau v. Hansemann der Stadtgemeinde Berlin Innere Stadt 10 für die Armen der Stadt überwiesenen 100 000 m. sollen auf Be­schluß des Magistrats 10 000 M. der Armendirektion und 90 000 0.20 Jahre alte Artistin Elisabeth Brunner, die seit vier Wochen in Den Tod im Wasser suchte in der Nacht zum Mittwoch die der Stiftungsdeputation zur Verteilung nach den Wünschen der einem Pensionat in der Albrechtstraße wohnte, nachdem sie vorher Geberin zur Besorgung von Heizungsmaterial überwiesen werden. in Stettin gewesen war. Sie sprang um 4 Uhr am Schlütersteg vor den Augen eines jungen Mannes, der sie begleitete, in die Spree, wurde aber von einem Schußmann des 5. Reviers mit einem Rettungstahn herausgeholt und in ein Krankenhaus gebracht. Die junge Dame soll Liebeskummer haben.

24,5

26,9

109,6 116,7

25,5

101,8

11

23,5

"

"

9

100,2

12

27,9

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"

112,3

Sonntagsarbeit in Zeitungsbetrieben.

Keine neuen Radfahrkarten. Die für das Jahr 1903 ausgestellten Radfahrkarten(§ 13 Nr. 1a der Polizeiverordnung vom 12. Januar 1900) behalten auch für das Jahr 1904 ihre Gültigkeit, so daß es einer Erneuerung derselben nicht bedarf.

Man sieht schon hieraus, daß die Zahl der als Hausbefizer Wählbaren gegenüber der sonstigen Bevölkerung sehr klein sein muß. Nun entspricht aber die Zahl der wählbaren Hausbesizer feines­wegs der Zahl 3281 der Grundstücke. Charakteristisch für das Geschäft des Hausbesitzers ist der Umstand, daß in einer Hand Am Sonntag, den 27. Dezember 1903, dürfen, wie der Polizei eine Reihe von Häusern vereinigt sind. Wir wollen bei dem präsident bekannt giebt, abweichend von den bezüglich der Charlottenburger Beispiel bleiben. Sehen wir ganz von den Beschäftigungszeit für Arbeiter ergangenen allgemeinen Borschriften, Vor der Wohnung seiner Familie erschoß sich gestern, Mittwoch Banken und Terraingesellschaften ab, von denen z. B. die Berliner in Zeitungsdruckereien Arbeiter auch von frühestens 6 Uhr abends morgen um 81%, Uhr der 49 Jahre alte Kaufmann Franz Höhnsch in Immobilienverkehrsbank im Jahre 1902 in Charlottenburg allein ab mit solchen Arbeiten beschäftigt werden, die zur Herstellung einer der Linienſtr. 225. Höhnsch war seit 22 Jahren verheiratet, lebte 29 bewohnte Häuſer besaß, so ist es ganz gewiß erfreulich, daß Beitung für Montag, den 28. Dezember 1903, erforderlich find. Von aber feit einem Jahre von seiner Frau und den beiden Töchtern im Charlottenburg im gleichen Jahre in Herrn A. Jacob jun. einen Beitungsverlegern war vor 14 Tagen das Gesuch an den Polizei- Alter von 21 und 20 Jahren getrennt. Gestern morgen flopfte er Mitbürger zählte, der sich durch den Besitz von sechs Häusern als präsidenten gestellt worden, den kommenden Sonnabendabend bei feinen Angehörigen, die im Vorderhause im zweiten Stod Stadtverordneter im Sinne der Städte Ordnung besonders freizugeben. Dagegen hat man am Alexanderplatz denn doch wohl wohnen und sich durch Schneidern ernähren, dreimal vergeblich an. qualifizierte. Freilich mußte er sich durch Herrn H. Strengel mit gerechtfertigte Bedenken gehabt. Da man ihn an seiner Stimme erkannte, so öffnete ihm die Frau fieben Häusern noch übertreffen lassen. Bedauerlich ist es nicht, da sie fürchtete, von ihm geschlagen zu werden. Endlich rief aber, wenn ein nur wenig zurückstehender Mann, Herr Von der Generalversammlung der Milchcentrale erfahren wir, Höhnsch: Laßt mich ein, sonst passiert etwas!" Unmittelbar darauf Chr. Eisenberg mit fünf Häusern, für die Charlottenburger Stadt- daß diese von ungefähr 300 Genossenschaftern besucht war, und daß schoß er sich aus einem Revolver eine Kugel in die rechte Schläfe. bertretung berloren ist, da er in Schöneberg , glücklicherweise auch die vom Vorstand aufgestellte Abrechnung ohne Opposition genehmigt Als die Angehörigen mun öffneten, lag er stark blutend und röchelnd im eignen Hauſe wohnt; denselben Kummer erleben wir an Herrn worden ist. Die Opposition hat keine Einwendungen erhoben, weil auf dem Flur. Ein Schußmann holte von der nächsten Unfall­S. F. Goldmann mit acht und Herrn Mugdan jun. mit neun Char- ihr daran gelegen sein muß, daß die Bilanz mit einem günstigen station einen Arzt, der aber nichts mehr ausrichten konnte, da der ottenburger Häusern, weil beide in eignen Berliner Häusern refi- Saldo abschließt, da die Zahlen der Bilanz bei der Auszahlung an Mann schon tot war, als er antam. Die Leiche wurde von der oieren. Ganz gewiß bedauerlich ist es, wenn wir erfahren, daß die die ausgeschiedenen Genossen zu Grunde gelegt werden müssen. Herr Revierpolizei nach dem Schauhause gebracht. vier Häuser Schlüterstr. 7, 71, 71a und Goethestr. 74 zwar zu einem Ring hat öffentlich anerkannt, daß er sich geirrt habe, als er von Bei der Prüfung einer Centrifuge ist gestern mittag der 41 Jahre Besitze zusammengeschlossen sind, aber trotzdem keinen qualifizierten den Genoffenschaftern verlangte, sie sollten auf jeden Anteil von alte Mechaniker Hans Bach tödlich verunglückt, der im vierten Hofe

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